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Ägypten ein Jahr nach dem Amtsantritt von Präsident Mohammed Mursi

Für Regierungskritiker wird es in Ägypten immer enger. Wenn es nach den derzeit herrschenden Moslembrüdern geht, wird alles beim Alten bleiben. Erst vor kurzem verurteilten sie einen Vorstoß der Vereinten Nationen, der auf die Abschaffung der Vielehe und das Heiratsverbot zwischen Musliminnen und Nichtmuslimen zielte.

Bei Demonstrationen sind inzwischen mehr als die Hälfte der Teilnehmer Frauen mit Kopftuch, manchmal sogar mit Schleier. Sie rufen Slogans gegen die Moslembrüder und fordern einen säkularen Staat. Sie sind voller Zorn, weil sie sich verraten fühlen. Ihnen wurde eingeredet, sie sollten die Moslembrüder wählen, weil der Islam die Lösung ihrer Probleme sei. Letztlich aber betreibt die Bruderschaft unter dem Deckmantel der Religion eine konservative Politik, die genauso kapitalistisch ist wie die unter Mubarak.

Während des Volksaufstands vor zwei Jahren kämpften Frauen in den Reihen der Demokratiebewegung, Christinnen wie Musliminnen. Seit dem Machtwechsel werden sie aber zunehmend von den Straßen verdrängt.

Auf dem Tahrir-Platz, dem Platz der Befreiung, wo Männer und Frauen gemeinsam in Zelten übernachteten, werden Frauen bei Demonstrationen bisweilen von einem Mob regelrecht gejagt: mehrere Dutzend Männer, bilden einen Kreis um die Frau, die Männer begrapschen die Frau, reißen ihr die Kleider vom Leib, verfolgen sie, wenn sie fliehen will – und vergewaltigen sie. Obwohl es Amateur-Videos solcher Jagdszenen gibt, ist bislang keine dieser Taten strafrechtlich geahndet worden.

Belästigungen und sexuelle Übergriffe auf Frauen gehören mehr und mehr zum Alltag. Passanten, die das miterleben, geben immer der Frau die Schuld: Sie solle eben nicht so herum laufen.

Erst kürzlich schnitt in der oberägyptischen Provinz eine Lehrerin zwei 12-jährigen Schülerinnen im Unterricht die Haare ab. Die Mädchen hatten sich geweigert, Kopftücher zu tragen.

Viele junge Ägypter, die gegen Mubarak auf die Straße gegangen sind, fühlen sich von den neuen Machthabern verraten. Auch von den ägyptischen Medien dürften sie keine Rückendeckung mehr erwarten. Das Fernsehen und alle andere staatliche Medien unterstützen die neuen Machthaber durch ihre Berichterstattung, indem sie zeigen, was diese zeigen wollen, und verschweigen, was diese verschweigen wollen. Die meisten privaten Fernsehsender handhaben es ebenso.

So kann es vorkommen, dass man ins Gefängnis kommt nur weil man auf eine Kamera dabei hat und ohne Genehmigung auf der Straße gefilmt hat.

Vergleiche auch Artikel: Frauen selbst Schuld, wenn sie auf die Strasse gehen und belästigt werden

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Christen aßen kein Schweinefleisch und Muslime färbten in der Karwoche Eier

Christen und Muslime im Nahen Osten haben nach Erkenntnissen des französischen Historikers Bernard Heyberger über Jahrhunderte ähnliche Bräuche und Rituale gepflegt. „Anhänger der verschiedenen Religionen verehrten zuweilen dieselben Heiligen, besuchten dieselben Wallfahrtsorte oder folgten denselben Hochzeits- und Trauerritualen.“ Erst in der Neuzeit habe sich ein konfessionelles Bewusstsein entwickelt.

Mit der Bildung der Nationalstaaten im Vorderen Orient im 20. Jahrhundert habe die Abgrenzung zugenommen. Nationalstaaten gerieten in Konkurrenz und bekämpften ethnische, konfessionelle und sprachliche Vielfalt – bis hin zu Völkermorden und ethnischen Reinigungen.

Heute herrsche für Christen im Nahen Osten große Unsicherheit. Ihre Zahl sei im 20. Jahrhundert fast überall zurückgegangen, da sie Regionen wie Libanon, Irak und Osttürkei verlassen hätten. Doch die Geschichte des Christentums im Nahen Osten sei nicht beendet. Nach Saudi-Arabien etwa seien eine Million Christen aus Indien oder von den Philippinen eingewandert.

Zwar seien christliche und jüdische Untertanen, die „Dhimmi“, in islamischen Reichen des Mittelalters Diskriminierungen wie Kopfsteuer, Kleiderbestimmungen und Einschränkungen im Ehe- und Erbrecht ausgesetzt gewesen, doch ein Christ konnte auch Eigentum besitzen und Geschäfte machen.

Der Kalif Umar ben Abd al-Aziz (Reg. 717-720) schrieb folgende Verpflichtung für Dhimmis auf: „Wir werden keine neuen Klöster, Kirchen, Einsiedeleien oder Mönchszellen bauen. Wir werden keine zerfallene Kirche in muslimischen Wohngegenden wieder aufbauen. Wir werden allen Muslimen, die uns begegnen, drei Tage lang Verpflegung und Unterkunft gewähren. Wir werden keine öffentlichen religiösen Zeremonien abhalten. Wir werden keinen Religionswechsel an anderen vollziehen. Wir werden niemanden davon abhalten, zum Islam überzutreten, der den Wunsch dazu hat. Wir bieten unseren Sitzplatz einem Muslim, der sitzen möchte, an. Wir reiten ohne Sattel. Wir tragen keine Schwerter oder andere Waffen. Wir werden unsere Häuser nicht höher bauen als die von Muslimen.“

Siehe auch Artikel: Leben mit dem Islam

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Neue Formen von Protest in der Türkei

Auf dem Istanbuler Taksim-Platz ist jeglicher Protest verboten. Trotzdem stand Künstler Duranadam gestern regungslos da – bis ihn die Polizei verjagte. Doch der stumme Protest findet bereits Nachahmer.

Bewegungslos steht er auf dem Istanbuler Taksim-Platz, die Hände in den Taschen, die Augen unverwandt auf ein riesiges Porträt des türkischen Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürk an der Fassade des früheren Kulturpalastes gerichtet. Hinter dem Mann haben sich in einigem Abstand hunderte Menschen versammelt. Sie beobachten den einsamen Demonstranten und die Polizei, die auf dem Taksim-Platz nach der Räumung des angrenzenden Gezi-Parks am Wochenende eigentlich jeden Protest verboten hat.

Die eigenwillige Protestaktion des Istanbuler Choreographen machte im Internet rasch die Runde. Einige junge Männer ahmen ihn nach und richten ebenfalls bewegungslos die Augen auf das Atatürk-Porträt. Nach der Räumung des Gezi-Parks unter dem massiven Einsatz von Tränengas und Wasserwerfern hatten die Demonstranten angekündigt, über «neue Protestformen» nachzudenken.

Einen Monat wollte Gunduz auf dem Taksim bleiben, doch am späten Abend schreitet die Polizei ein. Dutzende Polizisten strömen auf den Platz. Während Gunduz im Kreis seiner Unterstützer entkommen kann, werden etliche andere festgenommen und in einem Bus der Polizei fortgebracht. Nach kurzer Zeit ist alles vorbei.

Doch die Aktion bleibt nicht ohne Folgen. Heute Morgen steht bewegungslos eine junge Frau auf dem Taksim-Platz und liest ein Buch – die Augen mit einem Tuch verbunden.

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Konträre Statements zu den Wahlen im Iran in Israel

Netanjahu forderte bei der wöchentlichen Kabinettssitzung, der Druck auf den Iran zum Stopp des Atomprogramms müsse aufrecht erhalten werden.

Israels Staatspräsident Schimon Peres nannte das Wahlergebnis im Iran ein klares Signal dafür, dass die Bevölkerung mit der Politik Chameneis und dem früheren Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad nicht einverstanden gewesen sei. Die Wahl könne einen „Neuanfang“ bedeuten.

Israels Minister für strategische Angelegenheiten, Juval Steinitz, forderte laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ eine Verschärfung der Sanktionen gegen den Iran.

Der Vorsitzende der Kadima -Partei, der im Iran geborene Schaul Mofas, bezeichnete Netanjahus Äußerungen als vorschnell. Es werde Monate dauern, bevor man beurteilen könne, in welche Richtung Rohani gehe. „Alle Aussagen Netanjahus über Fristen und rote Linien haben den Test der Zeit nicht bestanden. Er muss verantwortungsvoll mit seinen Urteilen handeln und nicht so schnell Stellungnahmen abgeben“, erklärte Mofas.

Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas wünschte Rohani Erfolg und Glück. Er hoffe auf eine Ausweitung der Beziehungen zwischen dem Iran und der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA).

Die US-Regierung gratulierte den iranischen Wählern für „den Mut, ihren Stimmen Gehör verschafft zu haben“.

Nun ist der Iran herausgefordert seine Kräfte für den Aufbau des Irans einzusetzen und sich nicht mehr auf den globalen Terrorismus und die Vernichtung Israels einzuschießen.

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Die Weltbevölkerung ist in den vergangenen 40 Jahren religiöser geworden

In sieben Jahren werden 90 Prozent der Weltbevölkerung religiös sein.

Die Hauptursache ist das Aufblühen der Religion nach dem Zusammenbruch des Kommunismus in Mittel- und Osteuropa sowie im bevölkerungsreichsten Land, China. Dort wollte die maoistische Kulturrevolution von 1966 bis 1976 jegliche Religion ausmerzen, doch ab 1979 erwachte das geistliche Leben erneut. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des Zentrums für Studien der globalen Christenheit (South Hamilton bei Boston/US-Bundesstaat Massachusetts).

1970 waren annähernd 82 Prozent der Weltbevölkerung Anhänger einer Religion. Bis 2010 stieg der Anteil auf 88 Prozent. Wenn die Entwicklung fortschreitet, wird 2020 fast 90 Prozent der Weltbevölkerung einer Religion angehören.

Das 20. Jahrhundert hat zudem eine starke Verlagerung der Christenheit vom Norden in den Süden der Erde erlebt. Das ehemalige christliche Abendland liegt damit nicht im weltweiten Trend.

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Hassan Rouhani Stern der Hoffnung am Iranischen Horizont

Rouhani erklärte vor der Wahl, dass das Verhältnis Irans zum Westen verbessert werden müsse. Das Gespräch mit dem Westen sei wieder aufzunehmen. Er versprach auch, im Fall seiner Wahl Gefangene zu befreien und eine Reform der Medien zuzulassen. Im Wahlkampf trat Rouhani für die Pressefreiheit ein und kritisierte die Überwachung der Universitäten und des Internets. Zudem forderte er mehr Aufmerksamkeit für die Lage der Frauen und kündigte an, ihre Diskriminierung nicht länger zu dulden.

Er sagte auch, der iranische Rial soll seinen alten Wert erlangen, die Pässe sollen im Ausland ihre alte Gültigkeit wieder haben und die Iraner ihr internationales Ansehen zurückgewinnen. Zudem möchte er die Isolation des Landes durchbrechen.

Der Iran befindet sich in einer tiefen Wirtschaftskrise. Der Rial, die iranische Währung, hat mehr als die Hälfte seines Wertes verloren. Die Inflation soll nun bei 40 Prozent stehen. Die Grundnahrungsmittel werden immer teurer. Die Frage der Notwendigkeit von Rationierung der Grundnahrungsmittel wurden schon diskutiert.

Teheran hat große Erfahrungen, wie die Boykottbestimmungen unterlaufen werden können, doch das hat seinen Preis.

Der neue Präsident kann die Atompolitik nicht vollkommen verändern. Aber er kann die Spannungen herausnehmen, indem er dafür anderes Personal einsetzt. Der Präsident entscheidet über den Posten des Atom-Chefunterhändlers.

Viel kann Rouhani in der Personalpolitik machen. Er kann wichtige Posten wie den Generalsekretär des Hohen Nationalen Sicherheitsrates besetzen. Doch er hat auch ein Problem. Das Parlament ist fest in der Hand der Gegner. Ajatollah Ali Chamenei scheint jedoch den Wunsch des Volkes verstanden zu haben. Sonst hätte er Ruhani nicht zugelassen.

Rouhani beherrscht laut US-Medienberichten mehrere Sprachen, darunter auch Deutsch.

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Sobald alle andersdenkenden Personen entfernt sind, kann wieder die Türkei Erdogans aufgebaut werden

Erdogan wehrt sich mit allen Mitteln gegen die neue Türkei der „Terroristen“.

Nach türkischen Medienberichten sollen die Sicherheitskräfte dem Wasser, mit dem sie die Demonstranten beschießen, Chemikalien beigemischt haben. Demonstranten, die damit beschossen wurden, sollen starke Hautreizungen aufweisen. Die Zeitungen „Hürriyet“ und „Muhalif Gazete“ zeigen in ihren Onlineausgaben Fotos von Demonstranten mit Ausschlägen und Blasen auf der Haut.

Auch die „Frankfurter Rundschau“ berichtet von Hautreizungen durch Chemikalien. Außerdem habe die Polizei aus den Hotels, in die sich viele der Demonstranten flüchteten, Lotionen entfernt, mit denen die Wunden hätten behandelt werden können.

Statt der üblichen Helme mit einer Nummer, die zur Identifizierung dienen kann, trügen viele der Polizisten nur noch weiße Helme, heißt es in dem „FR“-Bericht weiter. Um welche Art von Chemikalien es sich handelt, ist bislang noch nicht geklärt.

Telefon- und Internetverbindung rund um den Platz sollen gekappt worden sein.

Erstmals sollen auch Anhänger des Premiers Erdogan Demonstranten angegriffen haben – mit Knüppeln und Messern. Die Polizei habe nicht eingegriffen.

Aktivisten berichteten, die Polizei habe auch ein Krankenhaus in der Nähe des Taksim-Platzes mit einem Wasserwerfer angegriffen, nachdem sich Demonstranten dorthin geflüchtet hatten. Selbst auf ein Lazarett habe die Polizei Tränengas abgefeuert, ganz genau so wie sie es schon vor einigen Tagen auf ein spontan mitten im Gezi-Park eingerichtetes Notlager getan hatte. In einer Kriegssituation wäre das ein Kriegsverbrechen.

Ausländischen Medien wirft Erdogan vor, ein Zerrbild der Ereignisse darzustellen.

Nachdem alle Terroristen im Gefängnis sind, sollte in der Türkei langsam wieder Ruhe einkehren. Sobald alle andersdenkenden Personen entfernt sind, kann wieder die Türkei Erdogans aufgebaut werden.

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Immer mehr Konvertiten in Australien ziehen nach Syrien in den Dschihad

Der Bürgerkrieg in Syrien spaltet nicht nur die EU, sondern auch das weiter entfernt liegende Australien: Immer mehr Muslime verlassen Sydney oder Melbourne, um an der Front gegen das Assad-Regime zu kämpfen.

Vier Australier kamen dort im letzten Monat ums Leben. Alle vier wurden auf Jihad-Webseiten als Märtyrer gefeiert. Sie sind unter dem Vorwand, Hifsorganisationen zu unterstützen, nach Syrien gegangen und haben sich dann Guerilla-Einheiten der Rebellen angeschlossen.

Eines der Opfer war Roger Abbas, ein professioneller Kickboxer aus Bankstown. Geboren in Australien als Sohn syrischer Einwanderer, erschossen bei einem Feuergefecht vor Aleppo. Weil sie offen die Rebellen unterstützen, sind die Abbas zur Zielscheibe von Assad-Anhängern in Sydney geworden. Telefonterror, Drohbriefe, eingeworfene Fensterscheiben. Ihr Haus gleicht einer Festung: Letzten Monat hat Khilal Abbas sechs Überwachungskameras installieren lassen. Aus gutem Grund. „Diese Assad-Bande ruft mich ständig an. Manchmal alle paar Tage, manchmal alle paar Stunden. Sie drohen, mich zu erschießen oder meine Frau und meine Tochter zu vergewaltigen.“

Da, wo der syrische Staatschef als Massenmörder gilt, ist „Jabhat al Nusra“-Gebiet. Benannt nach der von El Quaida-unterstützten syrischen Rebellengruppe, ziehen Banden, wie eine Jihad-Mafia, von Haus zu Haus, von Laden zu Laden und fordern Geld für die gute Rebellensache in Syrien. „Seit eineinhalb Jahren werden unsere Leute drangsaliert, bedroht und erpresst„, erzählt Gemeindesprecher Jamal Daoud. Fast 50 örtliche Geschäfte stehen bei Facebook auf einer schwarzen Liste. Wer nicht zahlt, wird boykottiert. Die Besitzer sind eingeschüchtert, niemand will reden. Akhmal Saleh weiß nicht mehr ein noch aus. Vor sechs Jahren hat der syrische Australien-Einwanderer in der Hauptstraße von Bankstown ein Fliesengeschäft eröffnet. Jetzt aber hängt, seit Wochen, ein „Geschlossen“-Schild an seiner Tür. „Sie kamen immer wieder und verlangten Geld für den Heiligen Krieg in Syrien. Als wir ablehnten, beleidigten und drohten sie uns. Sie sagten: ‚Wenn du deinen Laden nicht zumachst, dann bringe ich erst dich um und dann deine Kinder.'“

Der Polizei sind die Hände gebunden – sie kann nur ermitteln, wenn Anzeige erstattet wird. Bisher wird der syrische Bürgerkrieg im Westen Sydneys nur mit Worten geführt. Was passieren könnte, wenn sich beide Seiten bewaffnen, daran mag derzeit in Australien niemand denken.

Ist das in Europa auch schon im Gange?

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Wahlen ohne eigentliche Wahl im Iran

Heute 14. Juni 2013 wird im Iran gewählt. Da am 3. August die Zeit von Präsident Mahmud Ahmadinedschads abläuft, braucht es einen neuen Mann. Fast 700 Leute haben sich beworben, doch der Wächterrat hat nur 6 Kandidaten als genehm beurteilt.

Der Wächterrat besteht aus sechs islamischen Experten, vom Obersten Führer Ayatollah Ali Khamenei ausgewählt, und sechs Juristen, welche durch das Parlament ernannt wurden.

Der Kandidat der als besonders loyal zu Khamenei gilt, ist Saeed Jalili, Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates. Er wurde international für seine Arbeiten zum iranischen Atomprogramm bekannt und will nach seinen Aussagen die Wurzeln des Zionisten Regimes austrocknen. Hinter ihm vereinen sich am ehesten die Anhänger von Mahmud Ahmadinedschads.

Die konservativen Kandidaten sind Mohammad Baqer Qualibaf, der Bürgermeister von Teheran; Mohsen Rezai, ein Mann im Zusammenhang mit dem Bombenanschlag auf ein jüdisches Zentrum in Argentinien vor rund 20 Jahren in Verbindung steht; und Ali Akbar Velayati, ein langfristiger Mitarbeiter von Khamenei.

Als Reformer gelten die Kleriker Hassan Rowhani und Mohammad Gharazi.

Alle sechs Kandidaten kritisieren die Art und Weise wie Ahmadinedschad regiert hat und alle versprechen wirtschaftliche Verbesserung.

Rowhani und Gharazi sagten, sie hoffen die internationalen Beziehungen zu verbessern. Der klare Favorit als der nächste Präsident des Irans ist Rowhani.

Am 14. Juni ist auch der Tag, an dem die Iraner die Gemeinderäte wählen und die so genannte „Versammlung der Experten“, eine Gruppe von Geistlichen, die verantwortlich ist für die Ernennung des Obersten Führers. Eigentlich sind diese Männer die Chance für eine längerfristige Veränderung im Iran.

Hanspeter Obrist

Vergleiche auch: Endzeitstimmung im Iran – Warten auf den Iman Al Mahdi

Israel hilft syrischer Opposition nicht

Entgegen Medienspekulationen helfe Israel weder der syrischen Opposition noch den Rebellen, sagte stellvertretende Außenminister Zeev Elkin in Moskau. Israel sei besorgt über das andauernde Blutbad in Syrien. Dieses sei jedoch eine innere Angelegenheit dieses Landes, schreibt die RIA Novosti.

Auch für den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad habe Israel  keine Sympathien, betonte der Diplomat. Wir haben sehr viele Vorbehalte gegen Assad, vor allem wegen dessen Unterstützung für die Terror-Organisation Hisbollah, die israelische Bürger weltweit bedroht und Terroranschläge in Europa organisiert.

 

 

„Gott ist groß! Das sind schiitische Hunde! Gott ist groß! Das ist euer Ende, ihr Hunde!“

ruft der Kämpfer. Mit „Ende“  meint er die Leichen, die zu seinen Füßen liegen. Es sind zwei von angeblich 60 schiitischen Bewohnern des syrischen Dorfes Hatlah, die einem Massaker sunnitischer Rebellen zum Opfer gefallen sein sollen. Dies behauptet jedenfalls die in London situierte, eigentlich oppositionsnahe „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte„. Aus dem Kampf gegen Diktator Bashar al-Assad ist längst ein konfessioneller Bürgerkrieg geworden.

Die „Beobachtungsstelle“ veröffentlichte ein Video, das Bewaffnete zeigt, die in einem Dorf in der Provinz Deir al-Zor verstümmelte Leichen und brennende Häuser vorführen. Laut ihren Angaben hätten zunächst schiitische Kämpfer einen Posten der Rebellen angegriffen. Zur Vergeltung hätten dann die sunnitischen Kämpfer das Dorf Hatlah überfallen und dort rund 60 Bewohner getötet sowie zahlreiche Häuser niedergebrannt. „Gott ist Groß, alle Häuser der Schiiten wurden in Brand gesteckt“, sagt eine Stimme in dem Video.

Man sollte sich gut überlegen, ob man sich in diesen Krieg einmischt. Das Ergebnis könnte wieder ein Aufruf zum Jihad gegen die „Kreuzzügler“ und Imperialisten sein. Alle Kriege der letzten Jahrzehnte in den muslimischen Gebieten entwickelten sich zum Krieg zwischen Sunniten und Schiiten. Es geht um die Vorherrschaft im Nahen und Mittleren Osten.

Auch in Europa haben sich vor 400 Jahren Katholiken und Protestanten im Namen des wahren Glaubens massakriert – diese Phase durchleben jetzt anscheinend die Muslime. Und wenn alle dort genug gelitten haben werden sie hoffentlich zur Besinnung kommen – so wie in Europa nach dem 30-jährigen Krieg. Ich weiss zwar nicht recht, da war noch ein Erster und Zweiter Weltkrieg, der dann mit anderen Motiven geführt wurde …

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Wir sind dabei uns England zu nehmen, die Moslems kommen

Der islamistische Prediger Anjem Choudary in Großbritannien will die Scharia einführen. Er forderte seine Anhänger im Frühling 2013 auf, alle Möglichkeiten des britischen Sozialstaates auszunützen, um damit die islamische Eroberung Großbritanniens zu finanzieren. Choudary machte sich über die britischen Arbeiter und Angestellten lustig. Sie würden arbeiten, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen, während die islamischen Prediger ein oder zwei Tage im Jahr arbeiten und sich das übrige Jahr vom britischen Sozialstaat aushalten lassen.

„Den Rest des Jahres sind wir mit dem Dschihad beschäftigt, weil es normal und richtig für uns und für euch ist, Geld von den Kuffar [Ungläubigen] zu nehmen, während wir daran arbeiten, die zu besetzen“, so Anjem Choudary. Weiter sagte er der Menge seiner Anhänger: „Wir sind dabei uns England zu nehmen, die Moslems kommen“.

In einer zweiten Predigt erklärte er den anwesenden Moslems, dass der Islam bereit ist, sich Europa zu nehmen: „Jetzt nehmen wir uns Birmingham und bevölkern es. Brüssel ist zu 30 Prozent islamisch, Amsterdam zu 40 Prozent, Bradford zu 17 Prozent. Wir sind wie ein Tsunami, der über Europa hinwegfegt. Und das ist erst der Beginn. Die Realität ändert sich. Demokratie, Freiheit, Laizität sind nur Ideen der Kuffar, die wir beseitigen müssen“, so der islamische Prediger Anjem Choudary.

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Vor Jahrhunderten seien Muslime von Christen verfolgt worden, jetzt seien die Muslime an der Reihe

das gab der Angeklagte (25) zu Protokoll. Er schnappt sich auch zu Prozessende ein Mikro, johlt „Hallo?!“, grinst in den Saal. Er ist bester Laune, obwohl er keinen Grund dazu hat.

Am zweiten Tag im Prozess um den Baseballschläger-Überfall von Westerburg wurde klar: Der Angeklagte ist ein Mensch mit mangelnder Empathie, krimineller Vergangenheit, ohne Ausbildung und Job. Laut Anklage besuchten er und ein mitangeklagter Pole (22) am Abend des 2. Dezember 2012 eine Disco in Westerburg, danach verprügelten sie grundlos den 48-Jährigen.

Draußen, auf dem Flur des Landgerichts Koblenz, humpelt das Opfer des Überfalls auf und ab. Der 48-Jährige schweigt, der Kopf gesenkt, die Augen traurig. Drinnen, in Saal 128, treibt einer der Männer, die ihn mit einem Baseballschläger zusammengeschlagen haben sollen, seine Späße.

Der Angeklagte ist vorbestraft. Unter anderem weil er mehrfach ohne Führerschein Auto fuhr, an der Tankstelle in Westerburg und Rennerod tankte – und dann nicht bezahlte. Weil er seine Ex-Verlobte mit dem Tod bedrohte und ankündigte, er publiziere ihre Nacktbilder auf Facebook, wenn sie ihm nicht 1000 Euro zahlt.

Das bisherige Leben des Türken verlief laut einem Gutachter so: Er blieb in der Grundschule dreimal sitzen, verließ die Hauptschule nach der sechsten Klasse ohne Abschluss. Er selbst prahlt: „Ich war der Schlimmste!“ Mal arbeitete er, mal nicht. Aber stets schnupfte er Kokain, nahm Amphetamine und trank viel Alkohol. Um richtig betrunken zu werden, benötigt er nach eigenen Angaben eine Flasche Whiskey. Er hat laut dem Gutachter ein überhöhtes Selbstwertgefühl, narzisstische, paranoide Züge und befindet sich am Rande einer Persönlichkeitsstörung.

Doch woher kommt dieses Denken, er könne nun die Christen verfolgen?

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Diktatur der Mehrheit droht den religiösen Minderheiten in Syrien

Auf einer Konferenz zur Zukunft religiöser Minderheiten im Nahen Osten sprach Dr. Mariz Tadros, ägyptische Wissenschaftlerin von der University of Sussex, über Demokratisierungsprozesse in Syrien und Ägypten. Beide Staaten steuerten auf eine Mehrheitsregierung zu, die religiöse und ethnische Minderheiten von der Teilnahme an politischen Entscheidungen ausschliesst.

Seit dem Sturz des Mubarak-Regimes jedoch konnte Dr. Tadros einen deutlichen Anstieg von neuen und gezielteren Formen religiöser Gewalt in ganz Ägypten nachweisen. „Selbst Gebiete in Ägypten, in denen bisher grosse soziale Harmonie herrschte, sind von dieser Entwicklung betroffen“, sagte Dr. Tadros.

In Syrien droht noch schlimmere religiöse Gewalt als in Ägypten. Dr. Tadros befürchtet, dass nach zukünftigen Wahlen die Gewaltakte gegen jene, die nicht für islamistische Gruppen stimmen, deutlich drastischer und systematischer ausfallen werden, als es in Ägypten heute der Fall sei. „Die Wahlen im zukünftigen Nachkriegssyrien werden wohl auf eine Mehrheitsregierung hinauslaufen, die Minoritäten ausschliesst“. Den Minderheiten des Landes drohe damit nicht nur, marginalisiert und diskriminiert, sondern auch Opfer von gezielten Vergeltungsakten zu werden. Auch Formen des Islam, die sich nicht an der Mehrheitskonfession orientieren, wie zum Beispiel die Schiiten, wären in diesem Fall akut bedroht. „Wenn wir uns auf die Versuche des Westens, Demokratie zu fördern, verlassen, wird Syrien im Chaos versinken“, mahnte die Menschenrechtsexpertin.

Zudem warnte Dr. Tadros vor der Etablierung eines dezidiert islamistischen Blocks im Nahen Osten, in dem Dschihadi- und Salafi-Netzwerke einen grossen Einfluss auf Regierungen in der ganzen Region ausüben könnten.

mehr Informationen    www.csi-schweiz.ch

 

Die Kreuzzüge aus einer neuen Perspektive

Immer wieder wird die Frage gestellt: Warum die Christen Kreuzzüge veranstalteten? Dazu gibt es interessante Hintergrundinformationen:

Der amerikanische Religionssoziologe Rodney Stark stellt in seinem Buch „Gottes Krieger“ die heute gängige Sicht auf die Kreuzzüge in Frage, nach der wenig zivilisierte europäische Ritter einen toleranten, wissenschaftlich höher entwickelten Islam brutal überfielen.

Die Kreuzzüge fanden nicht ohne vorhergehende Provokationen statt. Sie waren nicht die erste Runde des europäischen Kolonialismus. Sie wurden nicht wegen Land, Beute oder aus Bekehrungsabsichten geführt. Die Kreuzritter waren keine Barbaren, die die kultivierten Muslime schlecht behandelten.

Stark belegt seine Thesen nicht mit bisher unbekannten historischen Dokumenten, sondern er interpretiert die bereits vorliegenden neu. So deutet er das Massaker der Kreuzritter an der Bevölkerung Jerusalems 1099 als Folge des damals geltenden Kriegsrechts. Es war üblich, „dass die Bevölkerung einer belagerten Stadt, wenn sie sich nicht ergab und die Angreifer zwang, die Stadt zu stürmen (was diese unweigerlich hohe Verluste kostete), mit einem Blutbad rechnen musste“.

Zudem gingen muslimische Heere bei der Eroberung von Syrien, Persien, Ägypten und Spanien im 7. Jahrhundert selbst wenig zimperlich vor. So kam es zu etlichen Massakern. „Das heißt nicht, dass die Muslime brutaler oder weniger tolerant waren als Christen oder Juden; es war eine insgesamt brutale und intolerante Zeit. Es zeigt aber, dass Versuche, die Muslime als aufgeklärte Anhänger eines Multikulturalismus darzustellen, bestenfalls ignorant sind.“

Ähnlich wendet sich Stark auch gegen die These, dass der mittelalterliche Islam dem Christentum gegenüber wissenschaftlich überlegen gewesen sei. Vielmehr seien die tatsächlichen Träger der damaligen ‘islamischen‘ Wissenschaft oft Juden und v.a. nestorianische Christen gewesen.

Während die zeitgenössischen muslimischen Chroniken sich wenig für die Kreuzzüge interessierten, setzte im 19. Jahrhundert ein größeres Interesse ein. Als Reaktion auf den britischen und französischen Imperialismus „bekam das Bild des brutalen, kolonialistischen Kreuzritters eine polemische Macht“, gegen das sich nationalistische Muslime wandten.   mehr Informationen

Die Geschichte von Jerusalem illustriert das:

Im Zuge der islamischen Eroberung kam Jerusalem 637 n. Chr. unter muslimische Herrschaft. Während der Umayyaden-Dynastie (661–750 n. Chr.), die von Damaskus aus regierte, entstand der Felsendom (687–691 n. Chr.) und die Al-Aqsa-Moschee (707 n. Chr.) als alternative muslimische Kultstätte, da die Wallfahrt nach Mekka während des islamischen Bruderkrieges zu dieser Zeit unmöglich war. 750 n. Chr. lösten die persisch-iranischen Abbasiden aus Bagdad die Umayyaden-Dynastie ab.

Im Jahre 979 eroberten die schiitischen Fatimiden aus Nordafrika Jerusalem in einem blutigen Feldzug von den Abbasiden. Bei diesem Blutbad, das nicht nur unter den verfeindeten Muslimen stattfand, sondern auch die christlich-jüdische Zivilbevölkerung einschloss, wurde die Grabeskirche in Brand gesteckt und beschädigt. Zahlreiche Synagogen und Kirchen fielen ebenfalls der Auseinandersetzung zum Opfer.

Im Jahr 1009 wurde die Grabeskirche auf Befehl des schiitischen Fatimiden-Kalifen al-Hakim zerstört. Dabei wurde das zu diesem Zeitpunkt noch weitgehend intakte Felsengrab abgebrochen. Mit dem Pogrom gegen Juden und Christen begann eine fünf Jahre andauernde Verfolgung der „Ungläubigen“.

19 Jahre später erlaubte der Nachfolger von Al-Hakim, Kalif Al-Zahir (1021–1036), den Wiederaufbau der Grabeskirche und lockerte die Auflagen für die „Ungläubigen“, nachdem der byzantinische Kaiser Romanos III. dem Bau einer Moschee in Konstantinopel (Byzanz) zugestimmt hatte.

1078 wurde Jerusalem erneut blutig eingenommen. Die sunnitischen Seldschuken (türkische Fürstendynastie aus der Gegend des heutigen Teheran) eroberten Jerusalem von den Fatimiden und richteten erneut ein entsetzliches Blutbad an, auch unter den christlichen und jüdischen Bewohnern. Die Seldschuken verboten danach jede Reparatur an Synagogen und Kirchen und erschwerten den Zugang zu den heiligen Stätten erheblich. Pilgerfahrten ins Heilige Land wurden aufgrund der andauernden Kriege zwischen Seldschuken und Byzanz fast unmöglich.

Im August 1098 stießen die schiitischen Fatimiden erneut gegen Jerusalem vor und warfen die verfeindeten sunnitischen Seldschuken bis nach Syrien zurück. In extrem blutigen Kämpfen eroberten sie Jerusalem. Die Berichte über die vielen Toten in Jerusalem sowie die Hilferufe des byzantinischen Kaisers, der sich als Schutzpatron der Heiligen Stätten verstand, erreichten auch Europa, was den Anstoß zum Ersten Kreuzzug gab. Nur wenige Monate nachdem die muslimischen Fatimiden Jerusalem erobert hatten, nahmen die Kreuzritter unter Gottfried von Bouillon 1099 Jerusalem ein und töteten in drei Tagen bis zu 20 000 Bewohner.  mehr Informationen