Verkehrte Welt

Bei Kain und Abel begegnen wir einem Paradox. Der Gerechte stirbt, der Rebell überlebt.

Abel erkennt, dass in der Annahme des Todesurteils der Schlüssel zur Gottesbeziehung liegt. Er drückt dies durch ein Opferlamm aus und Gott ist gegenwärtig (Genesis 4,4).

Jesus nennt Abel einen Propheten (Lukas 11,51). Wir hören zwar kein Wort aus seinem Mund. Doch Abel verkündet mit seinem Opfer prophetisch, dass Gottes Urteil über unserem Leben den Unterschied macht.

Kain dagegen will mit seinen Leistungen vor Gott treten. Gott tadelt ihn, weil er keinen offenen Blick für Gott hat (1.Mose 4,7). Kain will Gott dienen, wie es ihm gefällt. Er ist nicht bereit, sich korrigieren zu lassen. Gott redet mit ihm, aber er sucht die Schuld bei anderen. Seinen Zorn auf Gott lässt er an seinem Bruder aus. So wird Abel der erste Mensch, der um seines Glaubens willen stirbt.

In Hebräer 12,24 heißt es: Jesus wurde zum Mittler eines neuen Bundes mit dem Blut der Besprengung, das mächtiger ruft als das Blut Abels.“

Jesu Blut beantwortet den Schrei nach Gerechtigkeit, weil es freiwillig und aus Liebe vergossen wurde. Bei Jesus können Täter und Opfer zur Ruhe kommen.

Abel war noch nicht der verheißene Retter. Aber es wird deutlich, dass der Gewaltverzicht der Gerechten das Böse entlarvt und Gottes Urteil über unserem Leben zählt.

Wir denken oft, dass das Böse mit Gewalt besiegt werden kann. Aber das Böse wird überwunden, wenn Menschen sich von der Güte Gottes prägen lassen.

Siehe auch: Das Böse wird durch das Gute überwunden

Weitere Messiasbilder in der Torah:

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