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„Israel“ als Geburtsort ist für US-Bürger verfassungswidrig, wenn sie in Jerusalem geboren wurden

In Jerusalem geborene Kinder von US-Bürgern dürfen nach einem Gerichtsurteil in den USA nur „Jerusalem“, nicht aber „Israel“ als Geburtsort im Reisepass führen. Israel sei verfassungswidrig.

Anlass war die Klage eines jüdischen US-amerikanischen Ehepaares, Ari und Naomi Zivotofsky, deren drittes Kind kurz nach der Kongress-Entscheidung unter der Regierung von George W. Bush in Jerusalem zur Welt gekommen war. Die Eltern wünschten die Eintragung „Israel“ als Geburtsort. Dagegen weigerten sich die US-Behörden unter Berufung auf noch ungeklärte Souveränitätsansprüche über Jerusalem seit der Gründung Israels 1948 und der Besetzung des Ostteils der Stadt durch israelische Truppen 1967.

Abraham Foxman von der jüdischen Anti-Defamation League verwies in seiner Reaktion zum Urteil des U. S. Court of Appeals for the District of Columbia Circuit auf die behördliche Praxis bei US-Bürgern, die in Taiwan zur Welt kamen. Diese könnten ungeachtet der Hoheitsansprüche der Volksrepublik China auf das Territorium „Taiwan“ als Geburtsort eintragen lassen.

Ob wohl Palästina möglich gewesen wäre?

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Junge pakistanische Frau zu Tode gesteinigt wegen dem Besitz eines Mobiltelefons

Arifa, eine Mutter von zwei Kindern, wurde auf Befehl eines pakistanischen Landgerichtes, wegen dem Besitz eines Handys, zu Tode gesteinigt. Die Steinigung wurde am 11. Juli im Bezirk Dera Ghazi Khan in der Provinz Punjab ausgeführt. Ihr eigener Onkel soll sie angezeigt haben und Verwandte hätten sich an der Tötung mitbeteiligt. Sie wurde ohne offizielle Benachrichtungen vergraben. Der Mann ist unbekannt. Die Polizei hat niemanden verhaftet.

Der Vorfall zeigt wie stark die patriarchalische Gesellschaft in Pakistan ist und wie eine Rechtsstaatlichkeit fehlt. Frauen sind oft Opfer dieser illegalen Justiz. Wie kann es dazu kommen, dass der Besitz eines Mobiltelefons ein schlimmeres Verbrechen ist, als Mord, Bombenanschläge und Vergewaltigung?

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Rohani bekräftigt iranische Unterstützung für Assad und Hizbollah

Zum ersten Mal seit seiner Wahl zum iranischen Präsidenten hat Hassan Rohani in Botschaften dem syrischen Präsidenten Bashar Assad und der in Libanon operierenden Hizbollah-Miliz seine Unterstützung zugesichert.

Die offizielle Nachrichtenagentur IRNA zitierte Rohani, der gesagt haben soll, enge iranisch-syrische Beziehungen würden es ermöglichen, «Feinde in der Region, vor allem das zionistische Regime» zu konfrontieren.

Syrien werde seine «derzeitige Krise» überwinden, fügte Rohani hinzu. Formell tritt Hassan Rohani sein Amt im August an.

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Bibelverbrennungen in Malaysia okay – Bild von Schweinefleisch-Mahlzeit ist Volksverhetzung

Ein malaysischer Minister hat einen Aufruf radikaler Muslime zur Verbrennung von Bibeln als „richtige Sache“ verteidigt. Er begrüßt auch die Verhaftung von zwei regierungs- und religionskritischen Bloggern wegen Bild von Schweinefleisch-Mahlzeit.

Abdul Rahman Dahlan, der malaysische Städtebaumeister hat nach Angaben der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA den Aufruf zu Bibelverbrennungen befürwortet. Die Bibeln seien illegal gedruckt worden und hätten das Wort „Allah“ enthalten, sagte er. 2009 hatte jedoch ein malaysisches Gericht die Verwendung des Wortes „Allah“ für christliche Bibeln als legitim erachtet.

Im Januar hatte der Vorsitzende der radikalen islamischen Organisation Perkasa, Ibrahim Ali, zur Verbrennung von Bibeln aufgerufen. Anklage wegen Volksverhetzung wurde nicht erhoben.

Dagegen wurde geben die Blogger Alvin Tan und Vivian Lee Anklage wegen Volksverhetzung erhoben. Sie sollen auf Facebook ein Foto gepostet haben, das sie bei einer Schweinefleisch-Mahlzeit zeigt. Den Eintrag hätten sie mit den Worten „lecker, delikat und appetitlich“ sowie dem Halal-Siegel versehen.

Hinzu kam eine weitere Anklage wegen angeblicher Veröffentlichung pornografischer Bildern. Ein Antrag der Angeklagten auf Freilassung gegen Kaution wurde dem Bericht zufolge abgelehnt. Im Fall einer Verurteilung drohen Tan und Lee bis zu 15 Jahre Haft.

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Palästinenser brauchen Juden

Ibrahim aus Gaza schreibt:

Palästinenser in Gaza, in den von Palästina abgeschiedenen Gebieten und in Flüchtlingslagern verbringen Tag für Tag, Jahr ein, Jahr aus ohne je auf jemanden zu treffen, der jüdisch ist. Und trotzdem ist der Hass gegen Juden unter vielen Palästinensern verbreitet. Die Juden sind fast schon ein Symbol für alles Böse und Unmenschliche.

Das alles erfüllt Kinder mit Angst, die diese Kinder wiederum zum endlosen Kampf führt. Kämpfen bedeutet, das eigene junge Leben zu riskieren, ohne sich sicher zu sein, wofür man kämpft, für wen oder gegen wen. Viele Palästinenser wissen nichts über die Hintergründe des Konfliktes, wie alles begann, wann es begann und wie die Situation vor 1948 aussah.

Juden werden zu Lügnern und glaub‘ ja nichts von dem, was sie in den Medien oder der Politik sagen. Man kann feststellen, dass Menschen aus Gaza langsam und vorsichtig versuchen, jemanden ausserhalb Gazas zu finden und mit ihm zu sprechen. Sogar jemand, der angeblich ein Feind sein soll, denn Menschen sind neugierig.

Es gibt wenige Palästinenser, die sich nie gefragt haben, wer die Juden sind und weshalb sie Feinde sind; inwiefern sie Feinde sind und wie es sein kann, dass sie keine Menschen sind. Das führt zu Widersprüchen: Was, wenn sie doch Menschen sind?

Das Internet hat einigen Schaden für die Hamas und die Palästinensische Autonomiebehörde angerichtet, genauso wie für die Regierungen im Iran und Syrien und die Hisbollah im Libanon. Menschen beginnen auf eine Art und Weise zu interagieren, die ihre Anführer nicht wollen.

Palästinenser brauchen gewöhnliche Juden, um Neues zu lernen, Neues zu sehen, denn jeder Mensch ist von Grund auf neugierig. Israelische Medien sind keine Hilfe, weil sie News von den „Feinden“ sind. Ein direkter Dialog, eine Geschichte zu teilen, persönliche Nachrichten zu senden und empfangen – das bringt Leute zusammen.

Um Freunde werden zu können, muss man zuerst seinem Feind gegenübertreten.

Es geht darum, zu erkennen, wie wichtig Treffen mit jüdischen Menschen für die Palästinenser sind, genauso wie Palästinenser wichtig für die Juden sein können.

Acht Christen im Iran wegen ihres Glaubens verurteilt

Im Iran sind acht Protestanten zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Wie die Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity Worldwide (Christliche Solidarität Weltweit) am 18. Juli in London mitteilte, handelt es sich um Christen, die Mitte Oktober bei einer Gebetsversammlung in der zentraliranischen Stadt Schiras verhaftet wurden.

Sie seien jetzt schuldig befunden worden, die nationale Sicherheit gefährdet und Propaganda gegen die Staatssicherheit verbreitet zu haben. Bei den Verurteilten handele es sich um folgende Personen: Mohammed Roghangir (sechs Jahre Haft), Massoud Rezale (fünf Jahre), Mehdi Ameruni und Bijan Farokhpour Haghighi (jeweils drei Jahre), Shahin Lahooti und Suroush Saraie (jeweils zweieinhalb Jahre) sowie Eskandar Rezale und Roxana Forughi (jeweils ein Jahr). Sie wollen gegen das Urteil Berufung einlegen. Der Nationalrat der Kirche Irans erklärte, die Anklagevorwürfe entbehrten jeder Grundlage. Die Kirche sei im Einklang mit dem Evangelium apolitisch.

Ins Visier der Staatsmacht geraten insbesondere Muslime, die Christen geworden sind. Der „Abfall vom Islam“ ist dem islamischen Religionsgesetz, der Scharia, zufolge ein Verbrechen, das mit dem Tode bestraft werden muss. Die Zahl der Konvertiten zum christlichen Glauben wird auf 250.000 geschätzt.

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Wegen SMS lebenslang ins Gefängnis – ihm droht Todesstrafe

Weil er Textnachrichten verschickt hatte, in denen der Prophet Mohammed beleidigt wurde, muss ein 21-jähriger Pakistaner hinter Gitter. Er wurde zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.

Der heute 21-jährige Christ war bereits vor zwei Jahren festgenommen worden, weil er Textnachrichten an muslimische Geistliche verschickt haben soll, in denen er den Prophet Mohammed beleidigte. Der junge Mann wurde nun zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe und zu einer Geldstrafe in Höhe von etwa 1.560 Euro verurteilt.

Damit sei der Christ noch mit einer milden Strafe davongekommen. Gotteslästerung wird in Pakistan üblicherweise mit dem Tode bestraft. Der Staatsanwalt teilte mit, dass er Revision einlegen wolle, um ein Todesurteil zu erreichen.

Das Blasphemiegesetzt ist in den 1980er Jahren in Pakistan eingeführt worden. Häufig wird das Gesetz nach persönlichem Nutzen verwendet und die Opfer sind meist arme und unterdrückte Menschen. In über 90 Prozent der Fälle, in denen das Gesetz angewendet wird, geschieht dies missbräuchlich und trifft Unschuldige. Manchmal werden sogar Kinder wegen Blasphemie angeklagt.

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Islamisches Rechtverständnis in Dubai

Ein Gericht in Dubai hatte die 24-jährige Norwegerin Marte Deborah Dalelv zu einer Haftstrafe von einem Jahr und vier Monaten verurteilt, nachdem sie in einer Anzeige angegeben hatte, von einem Kollegen vergewaltigt worden zu sein.

Marte Deborah Dalelv arbeitete im Golf-Emirat Katar als Innenarchitektin. Als sie im März nach einer gemeinsam mit Kollegen Feier angetrunken auf dem Rückweg in ein Hotel gewesen sei, habe ein männlicher Kollege sie in sein Hotelzimmer gezerrt. Dort sei es zum Übergriff gekommen.

Als sie die Tat bei der Polizei angezeigt habe, habe man ihr gesagt: «Du weißt, dass dir niemand glauben wird.» Der arabische Richter wollte die 24-Jährige wegen Alkoholmissbrauchs und außerehelichem Geschlechtsverkehr ins Gefängnis stecken. Sie sei festgenommen worden. Dalelv hatte gegen ihr Urteil Berufung eingelegt, das neue Verfahren sollte im September beginnen. Dalelv war nach einem Bericht des britischen BBC nach dem Schuldspruch erlaubt worden, sich im norwegischen Seefahrerzentrum in Dubai aufzuhalten.

Das Urteil hatte in Norwegen und anderen Ländern Empörung ausgelöst. Menschenrechtsorganisationen schlugen Alarm, mehr als 50 000 Menschen unterschrieben eine Petition für die Rücknahme des Urteils im Internet.

Dem Druck der Presse und dem Drängen der norwegischen Regierung sei es zu verdanken, dass Marte nun begnadigt worden sei.

Marte Deborah Dalelv will nun so schnell wie möglich zurück ins elterliche Tønsberg, etwa 100 südlich von Oslo. Ihr fehlt aber noch das nötige Ausreisevisum.

Auch der der mutmaßliche Vergewaltiger wurde begnadigt.

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Neue Fronten im Krieg Syriens – Frauen wird verboten auf die Strasse zu gehen

Neu bewaffnen sich Kurden und auch einige Christen in Syrien, um sich selbst verteidigen zu können. Doch auch unter den Rebellen sind gegenseitige Fronten aufgebrochen.

Der Aufstand gegen Präsident Baschar al-Assad hat vor mehr als zwei Jahren in Syrien begonnen. Je länger er dauert, umso stärker werden die radikal-islamischen Milizen im Land. Das führt in eine noch blutigere Phase des Bürgerkriegs. Die gemäßigte Opposition einen neuen Feind bekommen: Dschihadisten aus dem Irak. Mit den irakischen Dschihadisten gibt es eine weitere Al-Kaida-nahe Kampftruppe in dem arabischen Land, die immer mächtiger wird. Sie macht der syrischen – ebenfalls Al-Kaida-nahen – Al-Nusra-Front zunehmend Konkurrenz.

Seit wenigen Tagen ist den Rebellen der Freien Syrischen Armee (FSA) klar, dass sie mit einigen von ihnen definitiv nicht zusammenarbeiten können. Grund ist der Tod ihres führenden Kommandeurs, Kamal Hamami. Mitglieder des Al-Kaida-Ablegers mit dem Namen «Islamischer Staat im Irak und Syrien» sollen ihn umgebracht haben.

Nach Angaben der Rebellen sagten die Dschihadisten einem der Leibwächter Hamamis, er solle dem obersten Militärrat der Assad-Gegner die Nachricht überbringen und den FSA-Führern mitteilen, dass ihnen das gleiche Schicksal blühe. Es gab bereits heftige Kämpfe zwischen Rebellen und radikalen Islamisten in der Provinz Idlib.

Die Gruppe «Muslime im befreiten Aleppo» wollen eine reine, islamische Gesellschaft ohne Sünde. Um das zu erreichen, haben die Männer Regeln beschlossen, die insbesondere Frauen betreffen: «Einer Muslimin ist es verboten, ihre Reize zu zeigen», verkünden sie. «Wir untersagen der Frau deshalb, auf die Straße zu gehen und in die Öffentlichkeit.»

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Die Pilgerfahrt von Millionen Muslimen nach Mekka droht in diesem Jahr wegen des Coronavirus zu einer gefährlichen Reise zu werden

Die WHO schätzt das Virus als „Gefahr für die ganze Welt“ ein. Saudi-Arabiens Gesundheitsministerium rief vor allem alte Menschen, schwangere Frauen und Kinder dazu auf, die Hadsch im Oktober auf ein anderes Jahr zu verschieben.

An dem seit Sommer 2012 bekannten neuartigen Coronavirus starben nach jüngsten Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bislang 45 Menschen. Registriert wurden insgesamt 81 Krankheitsfällle, die meisten davon in Saudi-Arabien, wo es im Juni 2012 auch zum ersten Todesfall kam. Weitere Infektionen meldeten Behörden vor allem aus Jordanien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Über Patienten aus der Region wurde die Infektion auch in andere Staaten weitergetragen. In Deutschland gab es nach Angaben des Robert Koch Instituts bislang zwei Fälle – einer davon endete tödlich.

Der mit dem SARS-Virus verwandte Erreger MERS-CoV (Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus) löst grippeähnliche Symptome aus und kann zu Nierenversagen und schweren Lungenentzündungen führen. Wie es übertragen wird, ist noch ebenso wenig geklärt wie die ursprüngliche Infektionsquelle.

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Jagd auf Christen in Ägypten

Szenen einer blutigen Menschenjagd spielten sich am 5. Juli in der oberägyptischen Ortschaft Naga Hassan ab. Ein Mob von radikalen Islamisten, bewaffnet mit Äxten und Stöcken, trieb den koptischen Christen Emile Nassim und seinen Neffen durch die Straßen. Am Ende holten sie sie ein. Nassim erschlugen sie, der Neffe kam schwer verletzt davon. Zwei Tage nach der Entmachtung des gewählten islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi ließen aufgepeitschte Muslime ihre Wut an den Kopten in Naga Hassan aus.

«Emile war mein Freund», sagt der Kopte und Demokratie-Aktivist Mina Thabet aus Kairo. Emile sammelte Unterschriften für die Petitionsliste der neuen Protestbewegung Tamarud (Rebellion), die den Massenprotesten gegen Mursi am 30. Juni vorausging. Der Mob begnügte sich nicht mit seiner Ermordung. Auch Häuser anderer Kopten wurden geplündert und in Brand gesteckt.

Immer wieder richtete sich die Gewalt des islamistischen Mobs gegen Menschen, die nicht dem in Ägypten dominierenden sunnitischen Islam anhängen, so etwa gegen Kopten und Schiiten. «Man kann sagen, dass in 80 Prozent der Fälle die Predigt eines Hassredners aus dem Umfeld der Islamisten der Gewalt vorausging, sie ausgelöst hat», meint Thabet. Mursi, der aus der islamistischen Muslimbruderschaft kommt, habe sich nie von diesen Predigern distanziert.

Im Internet-Kanal YouTube tauchten Videos auf, in denen aufgebrachte Mursi-Anhänger damit drohten, die Christen mit Terror zu überziehen oder sie «abzufackeln». Tatsächlich brannten in zahlreichen Orten die christlichen Viertel, bis zu zehn Kopten wurden getötet, sagt der Aktivist Thabet. Für besonderes Aufsehen sorgten auch zwei Fälle auf der Halbinsel Sinai. Extremisten erschossen dort einen Priester vom fahrenden Motorrad aus. Ein christlicher Ladenbesitzer wurde entführt – seine enthauptete Leiche fand man im Straßengraben.

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Ramadan in Israel: Beten, Baden und Shoppen

Im Laufe des islamischen Fastenmonats Ramadan werden bis zu einer Million palästinensische Besucher aus dem Westjordanland in Israel erwartet.

Das wichtigste Ziel der Pilger ist die Al-Aqsa-Moschee auf dem Tempelberg in Jerusalem. Aber auch andere Orte in Israel ziehen die Besucher an – neben den Einkaufszentren in Jerusalem sind das vor allem die Orte am Meer. „Es gilt bei uns als besonderes Gebot und als segensreich, während des Ramadan ans Meer zu fahren“, berichtet Achram, ein Bewohner des Westjordanlandes in Haaretz. „Die meisten wird es nach Jaffa, Tel Aviv, Akko und Haifa ziehen, weil man dort den Aufenthalt am Meer mit dem Besuch der Einkaufszentren verbinden kann.“

Die Soldaten an den Übergängen wurden im Vorfeld über die Geschichte und Bedeutung der islamischen Feiertage informiert und gebeten, während der Fastenzeit aus Respekt vor den fastenden Pilgern nicht zu rauchen und zu essen. 

Vergleiche Artikel: Der Ramadan

Krieg führen gilt im islamischen Fastenmonat als ausgesprochen ehrenvoll – Märtyrer bekommen „die besten Plätze im Paradies“

Nach einem langen, extrem heißen Hochsommertag ohne Essen, Trinken, Sex und Rauchen liegen die Nerven oft blank. Vor dem Hintergrund wachsender politischer und konfessioneller Spannungen könnte daher die Gewaltbereitschaft im Ramadan auf allen Seiten zunehmen.

Im Islam gibt es vier Monate, in denen Kriege verboten sind. Der Ramadan gehört nicht dazu. Der Prophet Mohammed hatte eine seiner wichtigsten Schlachten im Ramadan geschlagen, im Jahre 624 bei Badr die Mekkaer besiegt – und damit ein Zeichen gesetzt: Krieg führen im Ramadan ist ganz besonders ehrenvoll. Im Jihad, dem heiligen Krieg, müssen die Muslime nicht fasten. Besonders in Krisenzeiten fällt es religiösen Führern nicht weiter schwer, die Muslime für den „heiligen Krieg“ gegen ihre als „Ungläubige“ verunglimpften Gegner zu motivieren.

1973 hatten Ägypten und Syrien Israel im Ramadan den Krieg erklärt. Im iranisch-irakischen Krieg starteten die Perser ihre Großoffensiven meist im Ramadan. Auch Syriens Rebellen wollten im Ramadan den Sieg gegen das Assad-Regime erzwingen.

Opferstatistiken verraten, dass die im Ramadan geführten Kriege und bürgerkriegsähnlichen Unruhen besonders blutig waren. Die „mit Glut und Blut eifernden Kämpfer“ erhalten – laut dem Koran – nach ihrem Märtyrertod die „mannigfache Zusicherung einer bevorzugten Behandlung“ und die Aussicht „auf die besten Plätze im Paradies“ – was die Moral der Kämpfer, sei es in Ägypten, Syrien oder dem Libanon – weiter heben dürfte.

Vergleiche auch Artikel: Der Ramadan

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Das Geheimnis der ruhigen Lage in Tatarstan liegt in der nationalen Mentalität begründet

sagt Farid Salman, der muslimische Glaubenslehrer des gesamtrussischen Muftiats.

Die erste muslimische Nation in Russland waren die Tataren. Deshalb war es von alters her üblich, dass die Predigten im Land, von Kaliningrad bis nach Sachalin, auf Tatarisch gehalten werden. Zuerst auf Tatarisch, anschließend in der offiziellen Sprache des Landes. Inzwischen hat sich infolge der inneren und äußeren Migration die ethnokonfessionelle Komponente der russischen Muslime stark verändert. In Tatarstan habe er bei den Auftritten von Radikalen viele Menschen mit dem schwarzen Banner der Kalifate gesehen – und das waren weder Tataren noch Russen, sondern Tadschiken und Usbeken.

Tadschikistan könnte zum Beispiel schon bald zum Zentrum des radikalen Islams werden. Das Land „flirtet“ bereits mit Katar, dem größten Unterstützer radikaler islamischer Ideen in verschiedensten Ländern der Welt.

Katar hat zum Beispiel Dutzende Millionen Euro in den Ausbau der Infrastruktur im Umland von Paris gesteckt. Die Immigranten aus muslimischen Ländern werden in Paris von Predigern aus Katar bearbeitet. Das kann auch Russland drohen, denn Katar wendet große Beträge für die Finanzierung von Lehranstalten und die Ausfuhr salafitischer Literatur nach Europa, wie zum Beispiel Spanien, Italien und Frankreich, auf. Solche Probleme kann Russland nicht alleine lösen.

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Nicht-Muslime müssen die Gefühle der Muslime in Saudi-Arabien respektieren

Das sind die saudi-arabischen Behörden überzeugt und haben nicht-muslimischen Ausländern mit der Ausweisung gedroht, sollten sie den Fastenmonat Ramadan nicht beachten. Auf öffentlichen Plätzen, auf der Straße oder bei der Arbeit darf man weder essen, trinken noch rauchen, erklärte das saudi-arabische Innenministerium in Riad.

Bei Zuwiderhandlung drohten „radikale Maßnahmen“, darunter die Aufkündigung von Arbeitsverträgen und die Ausweisung aus dem Königreich. In dem 27-Millionen-Einwohner-Land leben rund acht Millionen Ausländer, die meisten von ihnen stammen aus Asien.

Während des Fastenmonats Ramadan dürfen Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang weder essen noch trinken. Er ist der neunte Monat im islamischen Mondkalender. Nach islamischer Auffassung wurde in ihm der Koran herabgesandt.

Vergleiche Artikel: Der Ramadan

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