Islamisches Rechtverständnis in Dubai

Ein Gericht in Dubai hatte die 24-jährige Norwegerin Marte Deborah Dalelv zu einer Haftstrafe von einem Jahr und vier Monaten verurteilt, nachdem sie in einer Anzeige angegeben hatte, von einem Kollegen vergewaltigt worden zu sein.

Marte Deborah Dalelv arbeitete im Golf-Emirat Katar als Innenarchitektin. Als sie im März nach einer gemeinsam mit Kollegen Feier angetrunken auf dem Rückweg in ein Hotel gewesen sei, habe ein männlicher Kollege sie in sein Hotelzimmer gezerrt. Dort sei es zum Übergriff gekommen.

Als sie die Tat bei der Polizei angezeigt habe, habe man ihr gesagt: «Du weißt, dass dir niemand glauben wird.» Der arabische Richter wollte die 24-Jährige wegen Alkoholmissbrauchs und außerehelichem Geschlechtsverkehr ins Gefängnis stecken. Sie sei festgenommen worden. Dalelv hatte gegen ihr Urteil Berufung eingelegt, das neue Verfahren sollte im September beginnen. Dalelv war nach einem Bericht des britischen BBC nach dem Schuldspruch erlaubt worden, sich im norwegischen Seefahrerzentrum in Dubai aufzuhalten.

Das Urteil hatte in Norwegen und anderen Ländern Empörung ausgelöst. Menschenrechtsorganisationen schlugen Alarm, mehr als 50 000 Menschen unterschrieben eine Petition für die Rücknahme des Urteils im Internet.

Dem Druck der Presse und dem Drängen der norwegischen Regierung sei es zu verdanken, dass Marte nun begnadigt worden sei.

Marte Deborah Dalelv will nun so schnell wie möglich zurück ins elterliche Tønsberg, etwa 100 südlich von Oslo. Ihr fehlt aber noch das nötige Ausreisevisum.

Auch der der mutmaßliche Vergewaltiger wurde begnadigt.

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