Schlagwort-Archive: Pakistan

Pakistan: Entführt, zwangsverheiratet

Die Eltern eines 15-jährigen katholischen Mädchens in Pakistan berichten, dass ihre Tochter vor zwei Wochen von einem muslimischen Mann entführt wurde. Er zwang sie zum Islam und zur Heirat.

Nadeem Masih, Reinigungskraft in einer Textilfabrik, erklärte, dass seine Tochter Saba Masih am 20. Mai im Stadtteil Madina Town in Faisalabad entführt wurde. Sie war gerade mit ihrer älteren Schwester auf dem Weg zur Arbeit, berichtet «Morning Star News».

Als Täter wurde der muslimische Nachbar der Familie, Muhammad Yasir (45), identifiziert. Er hatte Saba gewaltsam in eine Rikscha gezerrt und entführt. «Yasir war bereits dreimal verheiratet, hat aber von keiner seiner Frauen Kinder.» Umgehend rief die Familie des christlichen Mädchens die Polizei. Pakistan: Entführt, zwangsverheiratet weiterlesen

Pakistan hebt Todesstrafe gegen christliches Ehepaar auf

Das oberste Gericht in Pakistan hat ein christliches Ehepaar freigesprochen. Dieses war 2014 wegen Gotteslästerung mit der Todesstrafe verurteilt worden.

Das Oberste Gericht in der Stadt Lahore hob das Urteil nach einer dreitägigen Verhandlung auf. Dies sagte ein Anwalt des Paares der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag 3.6.21.

Das Ehepaar Shagufta Kausar (52) und ihr Ehemann Shafqat Emmanuel (49) war 2014 zum Tode verurteilt worden, nachdem ein Imam ihm vorgeworfen hatte, blasphemische Textnachrichten verschickt zu haben. Dabei können beide kaum lesen und schreiben. Das Paar hatte bestritten, die Nachrichten gesendet zu haben. Es sah sich als Opfer einer Verschwörung nach einem Streit mit muslimischen Arbeitskollegen, sagte ihr Anwalt.  Beobachter hielten es für möglich, dass jemand die in gutem Urdu – der Amtssprache – verfassten Botschaften gesendet hat, um dem Ehepaar zu schaden. Die beiden Verurteilten können aber nicht Urdu schreiben. Pakistan hebt Todesstrafe gegen christliches Ehepaar auf weiterlesen

Neuer Blasphemievorwurf in Pakistan

Am 13. Januar 2021 wurden Haroon Ayub Masih und Salamat Mansha Masih, zwei junge Christen, in Pakistan wegen Blasphemie angeklagt. Nach Artikel 295 des pakistanischen Strafgesetzbuches droht ihnen die Todesstrafe.

Der Beschwerdeführer Harron Ahmad spricht von einem «Akt des Terrors». Er wirft ihnen vor, «vorsätzliche Blasphemie» begangen zu haben. Der Beschwerdeführer erklärt, dass die Christen ihn ansprachen, als er mit Freunden in einem Park war. Haroon Ayub Masih und Salamat Mansha Masih sollen dabei über ihren Glauben gesprochen haben und Vergleiche zwischen der Bibel und dem Koran angestellt haben. Neuer Blasphemievorwurf in Pakistan weiterlesen

Fokus Pakistan

10.11.20 Sieben Tage beten für verfolgte Christen (AVC)

In Pakistan gewährt die Verfassung Religionsfreiheit. Christen haben theoretisch die Möglichkeit, Gemeinden zu gründen und Gottesdienste zu feiern. Letzteres tun sie aber oft unter Lebensgefahr. Christen und Angehörige anderer religiöser Minderheiten werden immer wieder Opfer von Terror, Gewalt und Selbstjustiz.

Eine stetige Quelle der Bedrohung ist Paragraf 295c im Strafgesetzbuch, der jede Äußerung gegen Mohammed oder den Islam als Blasphemie mit der Todesstrafe bedroht. Nur drei Prozent der Bevölkerung sind Nichtmuslime, aber vierzig Prozent der Blasphemie-Prozesse werden Anhängern des Christentums und anderer Religionen gemacht. Viele Christen sind deshalb in Haft. Oft genügt ein Gerücht, dass ein Christ gegen Mohammed gelästert hätte, um Lynchmorde oder Brandschatzungen auszulösen. Fokus Pakistan weiterlesen

Demonstration gegen pakistanisches Blasphemiegesetz

In der Landeshauptstadt Dhaka (Bangladesch) sind hunderte Christen und weitere religiöse Minderheiten für Religionsfreiheit auf die Straße gegangen. Sie forderten eine sofortige Aufhebung der umstrittenen pakistanischen Blasphemiegesetze.

So richteten die Demonstranten über die diplomatische Vertretung Pakistans in Bangladesch ein Memorandum an Pakistans Premierminister Imran Khan. Demonstration gegen pakistanisches Blasphemiegesetz weiterlesen

Asia Bibi

10.9.20 Die pakistanische Katholikin „Asia Bibi“ hat die Blasphemiegesetze in ihrem Heimatland verteidigt und sich von einer Biografie distanziert. Verfasserin ist die französische Journalistin und Schriftstellerin Anne-Isabelle Tollet. Das Buch ist Ende Januar unter dem Titel „Enfin Libre“ (Endlich frei/Verlag Editions du Rocher) auf Französisch erschienen.

Bibi saß wegen Blasphemievorwürfen – sie soll den Propheten Mohammed beleidigt haben – acht Jahre lang in der Todeszelle und war im Oktober 2019 freigesprochen worden. Mittlerweile lebt Asia Bibi in Kanada.

Nun hat sie sich laut einem Bericht des asiatischen katholischen Pressedienstes Ucanews gegenüber dem Sender Voice of America (Stimme Amerikas) in ihrer Muttersprache Urdu kritisch über Tollet geäußert. Sie wisse nicht, wann Tollet das Buch geschrieben habe und um wessen Geschichte es darin gehe, so Bibi: „Ich bin mit diesem Buch absolut nicht einverstanden, weil es nicht meine Autobiografie ist.“

Ferner lobte sie laut Ucanews das Rechtssystem und die Blasphemiegesetze in Pakistan. Es sei ihr Land, das sie befreit habe. „Wenn Leute Anschuldigungen erheben, muss der betreffenden Person die Gelegenheit zur Rechtfertigung gegeben werden. Das Gesetz ist absolut gut, aber Menschen missbrauchen es.“

Tollet wies auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea die Vorwürfe scharf zurück. Sie sei sprachlos. Gemeinsam mit anderen Personen habe sie geholfen, Bibi vor dem Fundamentalismus und dem Tod zu retten. Sie vermisse ihre Heimat und wolle gerne zurückkehren. Deshalb distanziere sie sich von dem Buch. Sie werde von Menschen beraten, die ihr einredeten, dass sie wieder nach Pakistan zurück könne, wenn sie diejenigen verteidige, „die ihr den Strick um den Hals legen wollten“. „Ich kann nicht glauben, dass Bibi die Blasphemiegesetze und die Extremisten verteidigt, die nur eine Idee haben: Sie zu hängen.

Eine Veröffentlichung der Biografie auf Deutsch war für Ende September geplant. Der Renovamen-Verlag (Bad Schmiedeberg) hat dies erst einmal gestoppt, um den Sachverhalt zu prüfen.

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100 Menschen ins Gefängnis, weil sie auf einer Beerdigung gebetet hatten

Auf der Abdankung des Anwalts und Aktivisten Asma Jahangir beteten muslimische Frauen und Männer gemeinsam, bis jemand das «gemischte Gebet» als blasphemisch deklarierte. «Der Mann, der nun die Anklage einzugeben versucht, könnte noch weiter gehen und es als Sünde darstellen, dass Frauen bei einer Beerdigung dabei sind», sagt Bruce Allen von «Forgotten Missionaries International» (FMI). «Es ist bereits ein Tabu in der pakistanischen Kultur, dass eine Frau bei der Beerdigung bis ans Grab geht, auch wenn manche Islam-Lehrer sagen, dass dieser Bann nicht im Sinne Mohammeds sei.»

Grundsätzlich gilt gegenwärtig in Pakistan, dass Frauen nicht an Beerdigungen teilzunehmen haben. 100 Menschen ins Gefängnis, weil sie auf einer Beerdigung gebetet hatten weiterlesen

Tote wegen Ahmadi Muslimen

Seit dem 8. November versuchen etwa 1500 Mitglieder der pakistanischen Bewegung Tehreek-e-Labaik mit den Blockaden der wichtigsten Straßen von Islamabad, die Amtsenthebung von Justizminister Zahid Hamid zu erreichen. Sie werfen ihm Gotteslästerung vor.

Im September war ein Formular, das Kandidaten für eine Parlamentswahl unterschreiben müssen, überarbeitet worden. Ein Glaubensbekenntnis zu Mohammed war in dem Papier leicht abgeschwächt worden, zu sehr allerdings für die einflussreichen islamistischen Hardliner in Pakistan.

Der Zorn der Islamisten hatte sich an dem Ersatz des Wortes „Eid“ durch „Erklärung“ entzündet. Darin sehen sie eine Unterminierung der Rolle des Islam in Pakistan. Der neue Wortlaut, der den Schwur auch für Nicht-Muslime möglich machen soll, wird von Extremisten als Beleidigung für den Islam aufgefasst.

Nach ihrer Meinung wurde der Eid zugunsten einer umstrittenen religiösen Minderheit – der Ahmadi – abgeändert. Ahmadis sind eine islamische Sondergemeinschaft, die in Pakistan (auch Saudia-Arabien) nicht als Muslime anerkannt werden. (In Europa vertreten sie oft den Islam). Die Änderung der Eidesformel war schnell wieder zurückgezogen worden. Das stoppte die Demonstranten allerdings nicht. Tote wegen Ahmadi Muslimen weiterlesen

Mohammed im göttlichen Status

Update: „In Pakistan ist das Todesurteil gegen die Christin Asia Bibi wegen Gotteslästerung aufgehoben worden. Der Oberste Gerichtshof des Landes sprach die Frau, deren Fall international für Aufsehen gesorgt hatte, am Mittwoch 31.10.2018 frei. „Sie wurde von allen Vorwürfen freigesprochen“, sagte Richter Saqib Nisar.“

Mehr als 3.000 muslimische Demonstranten haben in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad erneut die Hinrichtung der Katholikin Asia Bibi (Multan) gefordert.

Was sie angeblich gesagt haben soll, ist keine Aussage über Gott sondern über Mohammed. Da es als Gotteslästerung bezeichnet wird, erreicht Mohammed göttlichen Status.

Sie war 2010 wegen angeblicher Blasphemie zum Tode verurteilt worden, weil die Mutter von fünf Kindern als „Ungläubige“ durch Berührung eines Gefäßes das Wasser für muslimische Feldarbeiterinnen unrein gemacht haben soll. Der vorgeworfenen Tat soll ein Streit zwischen muslimischen Arbeiterinnen auf der Farm in Ittanwali und Asia Bibi vorausgegangen sein. Demnach habe Bibi für die Gruppe Wasser geholt und sei daraufhin aufgefordert worden, sich zum Islam zu bekennen, da die anderen Frauen einwandten, das Wasser sonst nicht trinken zu können. Infolgedessen sei eine Diskussion zwischen den Anwesenden entbrannt. Die Schilderungen aller Beteiligten stimmen bis zu diesem Punkt überein. Nach Aussage der Frauen soll Asia Bibi dann behauptet haben, dass Jesus Christus und nicht Mohammed der wahre Prophet Gottes sei, was sie abstreitet.

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Nachfahre von Mohammed: Jesus hat mich gerettet

Der Pakistaner Ali Hasnain (25) ist überzeugt: Jesus hat ihn nach einem Angriff durch radikale Muslime vor dem Tod gerettet. Nach Angaben des Internetportals Christian Post (Washington) gehört Hasnain – der Name wurde aus Sicherheitsgründen geändert – zu einer muslimischen Familie, deren Stammbaum bis zum Propheten Mohammed zurückreicht. Das Nachfahre von Mohammed: Jesus hat mich gerettet weiterlesen

In Afghanistan und Pakistan vergeht kaum ein Tag ohne Anschlag im Krieg der innermuslimischen Ideologien

Kaum ein Tag vergeht in Pakistan, an dem die Taliban nicht mit einem Anschlag für Aufsehen sorgen. Studien zufolge hat die Zahl der Selbstmordanschläge in Pakistan im Jahr 2013 um 20 Prozent zugenommen.

Auch im Nachbarland Afghanistan erreicht die Gewalt einen neuen Höhepunkt. Die Nato will aus Afghanistan abziehen, die gesamte Region steht vor einem Wandel – nur in welche Richtung ist noch unklar. Sowohl in Afghanistan als auch in Pakistan gab es immer wieder Signale, man wolle mit den Taliban verhandeln, sie in künftige Machtstrukturen einbinden. Schließlich könne man nicht alle Menschen mit extremistischen Ansichten töten.

In einer zynischen Geste erklärte Taliban-Sprecher Shahid, man sei In Afghanistan und Pakistan vergeht kaum ein Tag ohne Anschlag im Krieg der innermuslimischen Ideologien weiterlesen

Imame verteufeln die Impfkampagnen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Versuch des Westens, Muslime mit Aids zu infizieren und ihre Töchter zu sterilisieren

Seitdem der US-Geheimdienst 2011 eine Impfaktion im pakistanischen Abbottabad inszenierte, um an DNA-Proben von Osama bin Ladens Kindern heranzukommen, hat sich die Lage verschärft. Im muslimischen Norden Nigerias und den von Paschtunen kontrollierten Gebieten Pakistans und Afghanistans werden regelmäßig Impfaktivisten ermordet. Weil sie mit Kreide an den Häusern die Zahl der Geimpften festhielten, wurde den WHO-Mitarbeitern sogar unterstellt, Ziele für die gefürchteten Drohnenangriffe der USA zu markieren.

Mehrere Stammesführer, die mit den Impfkampagnen kooperierten, wurden von Taliban getötet. Inzwischen wagen sich WHO-Vertreter kaum noch in das Paschtunengebiet. Wie die Impfkampagnen nach dem Rückzug der Nato aus Afghanistan fortgeführt werden sollen, ist unklar.

An Masern sterben fast 160 000 Menschen im Jahr, die meisten davon Kleinkinder in Entwicklungsländern – obwohl es seit vier Jahrzehnten einen Impfstoff gibt.

Die Epizentren der Masernpandemie sind in Pakistan, Afghanistan und Nigeria, und auch die Kinderlähmung ist in diesen Ländern immer noch außer Kontrolle. Dabei sind uns die Seuchen der Entwicklungsländer näher, als man vermuten möchte. In Mitteleuropa werden Masernausbrüche mittlerweile häufig durch importierte Virusstämme ausgelöst.

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Junge pakistanische Frau zu Tode gesteinigt wegen dem Besitz eines Mobiltelefons

Arifa, eine Mutter von zwei Kindern, wurde auf Befehl eines pakistanischen Landgerichtes, wegen dem Besitz eines Handys, zu Tode gesteinigt. Die Steinigung wurde am 11. Juli im Bezirk Dera Ghazi Khan in der Provinz Punjab ausgeführt. Ihr eigener Onkel soll sie angezeigt haben und Verwandte hätten sich an der Tötung mitbeteiligt. Sie wurde ohne offizielle Benachrichtungen vergraben. Der Mann ist unbekannt. Die Polizei hat niemanden verhaftet.

Der Vorfall zeigt wie stark die patriarchalische Gesellschaft in Pakistan ist und wie eine Rechtsstaatlichkeit fehlt. Frauen sind oft Opfer dieser illegalen Justiz. Wie kann es dazu kommen, dass der Besitz eines Mobiltelefons ein schlimmeres Verbrechen ist, als Mord, Bombenanschläge und Vergewaltigung?

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Wegen SMS lebenslang ins Gefängnis – ihm droht Todesstrafe

Weil er Textnachrichten verschickt hatte, in denen der Prophet Mohammed beleidigt wurde, muss ein 21-jähriger Pakistaner hinter Gitter. Er wurde zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.

Der heute 21-jährige Christ war bereits vor zwei Jahren festgenommen worden, weil er Textnachrichten an muslimische Geistliche verschickt haben soll, in denen er den Prophet Mohammed beleidigte. Der junge Mann wurde nun zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe und zu einer Geldstrafe in Höhe von etwa 1.560 Euro verurteilt.

Damit sei der Christ noch mit einer milden Strafe davongekommen. Gotteslästerung wird in Pakistan üblicherweise mit dem Tode bestraft. Der Staatsanwalt teilte mit, dass er Revision einlegen wolle, um ein Todesurteil zu erreichen.

Das Blasphemiegesetzt ist in den 1980er Jahren in Pakistan eingeführt worden. Häufig wird das Gesetz nach persönlichem Nutzen verwendet und die Opfer sind meist arme und unterdrückte Menschen. In über 90 Prozent der Fälle, in denen das Gesetz angewendet wird, geschieht dies missbräuchlich und trifft Unschuldige. Manchmal werden sogar Kinder wegen Blasphemie angeklagt.

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