Das Endgericht wird immer wieder durch einen neuen Siebener-Schritt aufgeschoben. Es gibt je sieben Siegel-, Posaunen- und Zornschalengerichte. Oder sollte man besser Weckrufe sagen? Diese aufeinanderfolgenden Zyklen wollen uns aufzeigen, dass sich das Endgeschehen nicht in einer einzigen geradlinigen Entwicklung vollzieht, in dem wir nachrechnen oder etwas im Voraus bestimmen können. Es sind einzelne Etappen, Ereignisketten, die jede in ihrer Art endzeitlichen Charakter trägt und doch die Möglichkeit einer weiteren und neuen Entwicklung nicht ausschließt. Vieles bleibt offen, so wie auch die Reaktion der Bewohner von Ninive auf die Botschaft von Jona eine Verzögerung des Gerichtes auslöste.
Was die Menschheit erlebt, ist die Antwort auf die Gebete der Heiligen: „Wie lange zögerst du noch, Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, Gericht zu halten und unser Blut an den Bewohnern der Erde zu rächen?“ (Offenbarung 6,10). Der Vollzug wird durch das Lamm ausgelöst. Hinter den Ereignissen steht Gottes Rettungswille. Hier erlebt Johannes, was er sich in jungen Jahren wünschte: dass Gott mit Macht eingreift und Feuer vom Himmel fällt (Lukas 9,54).
Vom Ton der Posaune reden die Propheten, wenn sie vom kommenden Tag des Herrn verkünden. Mit der Posaune wird ein neuer Abschnitt angekündigt. Das Blasen von Posaunen wird in der Bibel zum ersten Mal bei der Gesetzgebung erwähnt (2.Mose 19,16). Die Antwort auf die Gebete der Heiligen weiterlesen