Nach christlicher Theologie ist Jesus Jude

Die Jerusalem Post veröffentlichte am 5. Januar 2020 einen Artikel von Faydra Shapiro. Darin schreibt er: „Jesus war nicht nur Jude, sondern nach christlicher Theologie ist Jesus immer noch Jude.“

Shapiro weist darauf hin, dass der 1. Januar acht Tage nach dem 25. Dezember liegt. Seit der Zeit Abrahams werden jüdische Knaben gemäß 1. Mose 17:12 am achten Tag beschnitten. Das Feiern des neuen Jahres ist also gleichbedeutend mit dem Tag der Beschneidung von Jesus. Das Fest der Beschneidung Jesu wird seit Jahrhunderten von Christen gefeiert. Es steht immer noch auf dem liturgischen Kalender vieler Konfessionen und Kirchen. Shapiro schreibt, dass das Evangelium von Lukas 2,21 darin völlig klar ist: «Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, bevor das Kind im Mutterleib empfangen war.»

Weiter schreibt er: Dass Jesus Jude war, wissen die meisten Christen, wenn man sie fragt. Doch über die Konsequenzen nachzudenken ist schon schwieriger. Die Erkenntnis, dass im Herzen des Christentums etwas akut Jüdisches pulsiert, wird dazu beitragen, den Antisemitismus für Christen zu etwas wirklich Fremdem zu machen.

Es ist interessant, dass Shapiro seinen Artikel in der Jerusalem Post beendet, indem er die Christen auffordert, an jedem 1. Januar über das Jüdische an Jesus nachzudenken. Die Ablehnung des Antisemitismus ist auch eine Frage des Schutzes des tatsächlichen Herzens, des Kerns des Christentums.

Auf der anderen Seite bemerkt Chava Stein auf kehila.org, dass Juden auch seinen jüdischen Namen „Jeschua“ respektieren und schreiben sollen.

Wenn Jeschua Jude war und als Jude lebte, kann es auch nicht sein, dass Juden, die sich mit ihm identifizieren, von Juden als Nichtjuden bezeichnet werden und ihre Zugehörigkeit zum jüdischen Volk negiert wird.

Sowohl Juden als auch Christen müssen respektieren, dass Jesus den jüdischen Namen Jeschua (Retter) hat. Wenn Jesus nicht der jüdische Messias ist, ist er auch nicht der Retter der Welt.

Jesus war Jude

In der jüdischen Onlineplattform HaOlam und in der jüdischen Rundschau erschien ein Artikel aus der NZZ mit dem Titel: Jesus war Jude – eine gern vergessene Tatsache. Es geht darin um die Beschneidung von Jesus, die von der Katholischen Kirche nach dem alten Festkalender als Fest „die Beschneidung des Herrn“ gefeiert wurde (1. Januar). Durch das II. Vatikanischen Konzil wurde dieses Fest abgeschafft. Nach dem Autor Jan-Heiner Tück,  Professor am Institut für Systematische Theologie der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Wien, hat dieses Fest gerade für das Verhältnis zum Judentum eine zentrale Bedeutung.

Jesus von Nazareth war nicht Christ, sondern Jude. Er ist als Sohn einer jüdischen Mutter geboren und nach den Vorschriften des Gesetzes am achten Tag beschnitten worden. Jesus war Jude weiterlesen

Der Tod von Jesus aus jüdischer Sicht   PDF

Jesus in der jüdischen Bibel

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