Archiv der Kategorie: Texte Hanspeter

Ein Sinnbild für unsere Zeit – Paulus in Athen

Es fällt auf, dass die viel gerühmte Musterpredigt von Paulus in Athen (Apostelgeschichte 17,19-34) kein Erfolg war.

Zunächst würdigt Paulus ihre Hingabe. Denn in jedem Menschen ist ein göttlicher Funke.

Es ist ihm wichtig zu betonen, dass Gott nicht ein Gedanke des Menschen, sondern der Mensch ein Gedanke Gottes ist. Ohne Gott fehlt uns etwas.

In ihm leben wir und bewegen wir uns“ (Apostelgeschichte 17,28).

Um das wahrzunehmen, müssen wir umdenken und uns Gott zuwenden („dass überall alle umkehren sollen“).

Umdenken von unseren falschen Gottesbildern, hin zum liebenden himmlischen Vater, wie er sich in der Bibel offenbart.

Ganzer Artikel:  Ein Sinnbild für unsere Zeit – Paulus in Athen weiterlesen

Was wir aus dem Holocaust lernen sollten

Jom haScho’a 2025 (Israel 5785) beginnt am Abend vom Mittwoch, 23. April und endet am Abend vom Donnerstag, 23. April. Seit 1951  wird er am 27. Nissan begangen.

In Israel leben heute (2025) noch knapp 120’000 Holocaust-Überlebende – rund 13’000 weniger als vor einem Jahr.

Ein fester Bestandteil des Jom HaShoah ist auch die Veranstaltung „Lechol Isch Jesch Schem“ (לכל איש יש שם, „Jeder Mensch hat einen Namen“). In der Knesset und an weiteren Orten werden im ganzen Land öffentlich die Namen von Holocaust-Opfern verlesen, um jedem einzelnen der Ermordeten seine Identität und Würde zurückzugeben. Die Initiative wurde 1989 von Yad Vashem ins Leben gerufen und gehört seither zu den bewegendsten Momenten dieses Tages des Erinnerns, der heute überall in Israel begangen wird.

Dennis Prager, ein jüdischer Autor aus Los Angeles, zeigte einen völlig neuen Ansatz auf, über den Holocaust nachzudenken, als er anlässlich der Holocaust-Konferenz 1991 in Berlin schrieb: „Im Judentum aber kann man nicht im Namen eines anderen vergeben. Nur derjenige, der verletzt wurde, kann vergeben. Wenn jemand meinem Freund etwas Böses zufügt, darf nicht etwa ich an seiner Stelle dem Übeltäter verzeihen. Deshalb kann kein Jude den Deutschen im Namen der von den Nazis Ermordeten vergeben. … Das Thema der Vergebung ist kein Thema für Was wir aus dem Holocaust lernen sollten weiterlesen

Ostern – Fest der Erstlinge

„Jesus ist auferstanden.“ „Er ist wahrhaftig auferstanden.“ So lautet der traditionelle Ostergruß, der seinen Ursprung in der Emmauserzählung (Lukas 24,34) hat.

Das leere Grab wurde am „ersten Tag der Woche“ (Sonntag) entdeckt (Markus 16,2; Matthäus 28,1; Lukas 24,1; Johannes 20,1).

Aufgrund der Entdeckung des leeren Grabes Jesu „früh am ersten Tag der Woche …, als die Sonne aufgegangen war“ (Markus 16,2), ist die Morgenröte und der Osten im Christentum das Symbol für die Auferstehung Jesu geworden. Honorius Augustodunensis (12. Jh.) leitete Ostern von Osten (vgl. engl. easter und east) ab, der Himmelsrichtung des Sonnenaufgangs.

Der Auferstehungstag ist auch der Tag der Erstlinge. Er wird am ersten Tag nach dem Schabbat an Pessach gefeiert (3.Mose 23,11).

Nachdem Paulus in 1.Korinther 5,7 Jesus als das Passahlamm bezeichnet hat, schreibt er in 1.Korinther 15,20: „Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt, der Erstling der Entschlafenen.

Es gibt also einen inneren Zusammenhang zwischen der Auferstehung Jesu und dem Fest der Erstlinge.

Wir wollen drei Aspekte betrachten:

  • Das jüdische Fest der Erstlinge
  • Jesus als Vorbild der Auferstehung
  • Die Schlüsselstellung der Auferstehung

Das jüdische Fest der Erstlinge

In 3.Mose 23 heißt es: Ostern – Fest der Erstlinge weiterlesen

Der Sohn Davids – Palmsonntag

Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche, in der wir uns an das Abendmahl, den Kreuzestod und die Auferstehung von Jesus erinnern.

Über den Palmsonntag heißt es in Matthäus 21,8-9:

8 Und eine sehr große Volksmenge breitete ihre Kleider aus auf den Weg, andere aber hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. 9 Die Volksmengen aber, die vor ihm hergingen und nachfolgten, riefen und sprachen: Hosanna dem Sohn Davids! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe!

Was bedeutet der Ausdruck: Sohn Davids?
Der Sohn Davids – Palmsonntag weiterlesen

Pessach Haggada

Liturgie zu einer messianischen Sederfeier (Samstagabend, 12. April 2025 (5785) Am Abend des 14. Tages des Monats Nissan  2.Mose 12,18)

Das Passahfest wird eröffnet durch die Sederfeier am Abend vom 14. Nissan. Die Liturgie der Sederfeier wird Haggada genannt und bedeutet «Nacherzählung». Die Geschichte vom Auszug aus Ägypten soll nacherzählt werden, so dass in der Sederfeier Gottes Taten nochmals «gesehen», «gehört», «gerochen», «geschmeckt» und «gefühlt» werden. Es gibt heute unzählige Versionen der Haggada. Nahezu jede Familie entwickelte ihre eigene Tradition. Diese Haggada orientiert sich an einer Haggada, die Pessach Haggada weiterlesen

Die Bergpredigt – Die Vision von Jesus

Jesus predigt das Reich Gottes. So heißt es in Matthäus 4,23: „Er (Jesus) zog in ganz Galiläa umher, lehrte in den Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte im Volk alle Krankheiten und Leiden“.

Aber was genau meint er damit? Was ist seine Vision? Was sind seine Prioritäten?

Die Bergpredigt ist das Manifest oder Programm Jesu und die erste schriftliche Überlieferung von Jesus. Was sie uns sagen will, wollen wir in einer neuen Reihe über die Bergpredigt untersuchen.

Radio Maria Schweiz, 9. April 2025, Live 14 Uhr, Wiederholung 22 Uhr und Donnerstag 10. April  2 Uhr

Audio-Player

Hier eine Zusammenfassung:

Die Bergpredigt steht in Matthäus 5-7. Dieser Evangeliums Bericht wurde vom Jünger Matthäus geschrieben.
Matthäus war als Levit aufgewachsen. Er verlinkt die Ereignisse von Jesus immer wieder mit dem ersten Teil der Bibel. Dann war er zuvor auch Zöllner (Matthäus 10,3) und damit auch schreibkundig. Als gebildeter Mann hatte er sich während der Predigt von Jesus wahrscheinlich Notizen gemacht. So kann er als einziger die Schwerpunkte der Bergpredigt wiedergeben. Die Bergpredigt ist damit auch ein Hinweis darauf, dass die vier Evangelien Augenzeugenberichte wiedergeben. Die Bergpredigt – Die Vision von Jesus weiterlesen

Die missverstandene Königsherrschaft

Paulus und Silas erreichen Thessalonich.

Die jüdischen Schriften bezeugen, dass der Messias leiden und auferstehen wird, um seine Königsherrschaft anzutreten (Apostelgeschichte 17,1-15).

Um Paulus öffentlich angreifen zu können, wird das Königtum Jesu von den Gegnern verdreht. Jesus will nicht den Kaiser ersetzen, sondern aus menschlichen Abhängigkeiten befreien, indem der Mensch sich von Gott bestimmen lässt und sich von ihm getragen weiß.

Nur wer die Bibel kennt, kann ihre Aussagen beurteilen.

Ganzer Text:  Die missverstandene Königsherrschaft weiterlesen

Gefängnis statt ein Willkomm

Paulus hatte im Traum einen Mann gesehen. Nun begegnet er in Apostelgeschichte 16,11-40 einer Frau.

Das Spannende ist: Gott öffnet Lydia das Herz – nicht Paulus. Paulus ist eher zögerlich. Sollten sie wirklich in das Haus einer Frau gehen? Lydia muss sie erst überzeugen.

Paulus fühlt sich durch die Rufe der Wahrsagerin in Philippi in seinen Gebeten und Gesprächen gestört. Die Frau sagt nichts Unwahres, aber sie stört den Gottesdienst. Nur weil etwas wahr ist, muss es nicht von Gott kommen. Der Teufel reißt Dinge aus dem Zusammenhang, um Unruhe zu stiften.

Paulus wollte Ruhe und nun wird er der Unruhe angeklagt und geschlagen. Auch die Anklage ist verdreht.

Mitten in der Nacht finden Paulus und Silas im Gefängnis plötzlich zum Lobpreis. Ihr Lobpreis ist Ausdruck eines tiefen Gottvertrauens.

Gott sprengt die Fesseln durch ein Erdbeben. Ein Bild auch für uns, wenn wir in unserer Not Gott loben. Wir können aus den Fesseln der Hoffnungslosigkeit befreit werden.

Ganzer Text: Gefängnis statt ein Willkomm weiterlesen

Gott offenbart sich in der Gemeinschaft

Thomas will einen Glauben zum Anfassen. Jesus offenbart sich Thomas in der Gemeinschaft. Der Auferstandene weiß genau, was sein Jünger gesagt hat. So entdecken wir ganz nebenbei, dass die Jünger nie allein waren, auch wenn sie äußerlich nichts von Jesus wahrnahmen. Vieles, was uns wichtig erscheint, rückt in Gottes Gegenwart in den Hintergrund.
Gott offenbart sich in der Gemeinschaft weiterlesen

Gott sei Dank

140 Jahre Viva Ebnat-Kappel

Alles ist ein Geschenk des Himmels. Der Dank ist unsere Antwort an Gott. Heute steht nicht ein Jubiläum im Mittelpunkt, sondern der Dank.

Paulus sagt in Kolosser 3,17: Alles, was ihr tut, im Wort oder im Werk, alles tut im Namen des Herrn Jesus, und sagt Gott, dem Vater, Dank durch ihn!“

Mit Worten und Taten sagen wir dem himmlischen Vater durch Jesus DANKE.

Paulus schreibt in Römer 1,21, dass der Mangel an Dank unser Urproblem ist: „Weil sie Gott kannten, ihn aber weder als Gott verherrlichten noch ihm Dank darbrachten, sondern in ihren Überlegungen auf Nichtiges verfielen.“

Dank ist die Antwort an Gott für unser Leben.
Gott sei Dank weiterlesen

Purim – Ende des Antisemitismus – Überwindung vom Fremdartigen

Abend des Donnerstag, 13. März 2025 – Freitag, 14. März 2025

Im Zuge der aufblühenden neuen Formen des Antisemitismus fragen wir uns immer wieder: Wird das irgendwann einmal ein Ende haben?

Die Bibel spricht von einer Zeit, in der die Verfolgung vom jüdischen Volk ein Ende haben wird und jeder in Ruhe wohnen wird (Hosea 2,20: Ich will einen Bund schließen und will Bogen, Schwert und Rüstung im Lande zerbrechen und will sie sicher wohnen lassen).

Seit über 3500 Jahren steht das jüdische Volk immer wieder unter Druck. Bis heute hat es noch keine Zeit gegeben, in der die Schwerter zu Pflugscharen wurden, wie es in Micha 4,3 verheißen ist: „Sie werden Purim – Ende des Antisemitismus – Überwindung vom Fremdartigen weiterlesen

Sonntagsgedanke Toggenburger Tagblatt 8. März 2025

Was für den Gottesdienst motiviert

Das Verständnis von Kirche hat sich verändert. Aktuell werden immer wieder alternative Modelle vorgeschlagen. Kirche ist aber mehr als ein Treffpunkt der Generationen. In unserer Kirche haben wir darüber ausgetauscht, was uns zum Gottesdienst motiviert. Sonntagsgedanke Toggenburger Tagblatt 8. März 2025 weiterlesen

Gott führt in Unklarheit

Die Apostel und Ältesten distanzieren sich in ihrem Brief von den Brüdern, die den Eindruck erweckten, im Namen der Jerusalemer Gemeinde zu sprechen.

Spannend ist die Formulierung: „Der Heilige Geist und wir haben beschlossen“. Jesus als Haupt der Gemeinde spricht kein Machtwort, sondern der Heilige Geist wirkt durch die Einheit.

Gott führt die Herausgerufenen (Kirche) durch den Heiligen Geist und nicht durch Jesus Erscheinungen.

Wir sehen in diesem Text (Apostelgeschichte 15,22-41), wie vielfältig der Heilige Geist führt. Manchmal wünscht man sich eine klare akustische oder innere Stimme, aber die Realität ist, dass auch die Apostel nicht so geführt wurden.

Ganzer Text:  Gott führt in Unklarheit weiterlesen