28.6.25
US-Präsident Trump will nicht mehr mit Kanada über ein Handelsabkommen sprechen. Stattdessen soll es neue Zölle für Einfuhren aus dem Nachbarland geben. Auch die Frist für eine Zoll-Einigung mit der EU stellt Trump infrage. Wie hoch die Abgaben auf Importe aus Kanada in die USA künftig sein werden, soll dem Land innerhalb von sieben Tagen mitgeteilt werden, wie Trump auf seiner Plattform Truth Social schrieb. Als Grund für den Abbruch der Handelsgespräche nannte Trump eine von Kanada geplante Einführung einer Digitalsteuer auf Geschäfte US-amerikanischer Unternehmen. Die kanadische Regierung hatte bereits vor einem Jahr, also noch während der Amtszeit von US-Präsident Joe Biden, eine neue Digitalsteuer (DST) eingeführt. Sie betrifft große Unternehmen wie Amazon, Google, Meta, Uber und Airbnb. Diese müssen für Einnahmen, die sie durch kanadische Nutzer erzielt haben, eine Abgabe von drei Prozent zahlen. Mit dem Vorgehen will Kanada eine Besteuerung digitaler Unternehmen dort sicherstellen, wo diese Profit machen. Die Steuer soll rückwirkend gelten, wodurch US-Konzerne zu Ende Juni eine Rechnung von zwei Milliarden Dollar zu erwarten haben. Trump stellte auch seine eigenen Aussagen zum Termin für eine Zoll-Einigung mit der Europäischen Union wieder in Frage. Das Datum 9. Juli sei nicht gesetzt, sagte Trump vor Reportern. „Wir können machen, was immer wir wollen.“ Die USA könne die Frist verlängern oder verkürzen. „Ich würde es gerne kürzer machen. Ich würde gerne einfach Briefe an alle verschicken: Herzlichen Glückwunsch, Sie zahlen 25 Prozent„, sagte der US-Präsident. Bereits Anfang April hatte Trump selbst ein Zeitfenster von 90 Tagen für Handelsgespräche zwischen der EU und den USA genannt. Die 90 Tage würden am 9. Juli enden.
US-Präsident Donald Trump will nach eigenen Angaben nur einen Kandidaten für den Chefposten der US-Notenbank Fed nominieren, der sich zu Zinssenkungen bekennt. „Ich werde jemanden ernennen, der die Zinsen senken will“, sagte Trump am Freitag im Weißen Haus. Trump forderte eine Senkung des Leitzinses auf ein Prozent. Dieser liegt derzeit in einer Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Trump erneuerte zugleich seine Kritik am amtierenden Notenbankchef Jerome Powell. Er würde es begrüßen, wenn Powell zurückträte, sagte Trump. „Er hat einen lausigen Job gemacht.“ Zudem bezeichnete der Präsident den Notenbanker als „dumm“. Bislang hat kein US-Präsident eine derart klare Erwartung an einen Kandidaten für den Fed-Vorsitz formuliert. Powells Amtszeit als Vorsitzender der Fed endet im Mai 2026.
Die zuletzt zeitweise ausgesetzten Strafzölle für fast alle Handelspartner der USA sollen Präsident Donald Trump zufolge schon im Juli kommen. Derzeit würden mit manchen Ländern Handelsabkommen verhandelt oder abgeschlossen, aber andere würden bald einen Brief mit der Höhe der künftig für ihre Einfuhren gültigen Zölle bekommen, sagte Trump im Weißen Haus vor Journalisten. Die USA würden diesen einfach mitteilen, „was sie dafür zahlen müssen, in den Vereinigten Staaten Geschäfte zu machen“.