Katholischer und ökumenischer Bibelsonntag /

Der ökumenische Bibelsonntag wird seit über 40 Jahren in Deutschland am 3. Sonntag im Januar gefeiert. 2019 führte Papst Franziskus zusätzlich den katholischen Sonntag des Wortes Gottes ein – am 3. Sonntag des Jahreskreises. Beide Termine treffen nur selten wie in diesem Jahr zusammen. Für Deutschland entschied die Bischofskonferenz schon 2019, den weltweiten katholischen Bibelsonntag dauerhaft zeitgleich mit dem ökumenischen Bibelsonntag zu begehen.

Immer am 3. Sonntag im Jahreskreis ist „Sonntag des Wortes Gottes“. Die Bischofskonferenz (A) hielt fest: Christen sollen sich vom Wort Gottes begeistern lassen, weil es die bevorzugte Weise ist, wie sich Gottes Geist den Menschen mitteilt.“

Der Bibelsonntag am 26. Januar 2025 in Deutschland steht unter dem Leitwort „Wenn es Himmel wird. Sieben Zeichen aus dem Johannesevangelium“.

Der Bibelsonntag ist wie jedes Jahr eingebettet in die Gebetswoche zur Einheit der Christenheit (18. – 25. Januar) und liegt nah beim Tag des Judentums am 17. Januar. Gerade am Bibelsonntag ist es wichtig, sich bewusst zu machen, wie eng Christentum und Judentum miteinander verflochten sind.

Papst Franziskus schlug am katholischen Bibelsonntag 26. Januar 2020 seinen Zuhörern vor, ganz konkret jeden Tag ein paar Sätze aus der Bibel zu lesen.

„Beginnen wir beim Evangelium: Lassen wir es offen auf dem Nachttisch liegen, tragen wir es in der Tasche mit uns, öffnen wir es auf dem Handy, lassen wir zu, dass es uns jeden Tag inspiriert. So werden wir entdecken, dass Gott uns nahe ist…“

Es ging um die Rückbesinnung auf die Heilige Schrift in der katholischen Kirche. Begonnen hat diese Entwicklung mit einer Enzyklika von Papst Leo XIII. im Jahr 1893; wichtige Stationen waren zuletzt die Bischofssynode zum Thema Bibel 2008 und auch die Jesusbücher von Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. mehr Informationen  

Warum verfügt der Papst jetzt einen Extra-Bibelsonntag?

Er will die Rolle der Bibel im Leben christlicher Gemeinden stärken. Prediger sollten sich neu der Bedeutung der Predigt vergewissern und den Sinn der Heiligen Schrift allen verständlich zu erschließen.

Wichtig ist dem Papst der Gedanke, dass die Bibel für alle Christen gedacht ist. Es sollen sich also nicht nur die Priester damit beschäftigen, sondern auch die anderen Gläubigen. Die Bibel ist das Buch des Gottesvolkes, das im Hören auf die Schrift aus der Zerstreuung und Spaltung zur Einheit gelangt, so hat es der Papst ausgedrückt. mehr Informationen

Das dazugehörige päpstliche Schreiben heisst: „Aperuit Illis„. Daraus einige Zitate:

„Die Beziehung zwischen dem Auferstandenen, der Gemeinschaft der Gläubigen und der Heiligen Schrift ist für unsere Identität äußerst wichtig.“

„Zu Recht konnte der heilige Hieronymus schreiben: »Die Schrift nicht kennen heißt Christus nicht kennen« (Comm. in Is., Prolog).“

„Die Heilige Schrift zeigt denen, die auf sie hören, den Weg, der beschritten werden muss, um zu einer authentischen und soliden Einheit zu gelangen.“

„Es ist in der Tat wesentlich, alles dafür zu tun, dass einige Gläubige darauf vorbereitet werden, authentische Verkünder des Wortes zu sein. Hierfür braucht es eine angemessene Ausbildung.“

„Desgleichen werden die Pfarrer Wege finden, die Bibel – oder eines ihrer Bücher – der ganzen Gottesdienstgemeinde zu übergeben, um hervorzuheben, wie wichtig es ist, im Alltag das Lesen und die Vertiefung der Heiligen Schrift wie auch das Beten mit ihr fortzusetzen.

„Die Bibel kann nicht nur einigen wenigen gehören, geschweige denn eine Sammlung von Büchern für wenige Auserwählte sein. Sie gehört vor allem dem Volk, das versammelt ist, um sie zu hören und sich in diesem Wort selbst zu erkennen.“

„Die Bibel ist das Buch des Gottesvolkes, das im Hören auf die Schrift aus der Zerstreuung und Spaltung zur Einheit gelangt … mit einer einfachen, für die Zuhörer geeigneten Sprache tief in das Wort Gottes einführt.“

„Nicht nur ein Teil, sondern alle Schriften sprechen von ihm. Sein Tod und seine Auferstehung sind ohne sie nicht zu verstehen.“

„Die Verbindung zwischen der Heiligen Schrift und dem Glauben der Getauften ist tief. Da der Glaube vom Hören kommt und das Hören auf das Wort Christi ausgerichtet ist (vgl. Röm 10,17), ergibt sich daraus die Einladung an die Gläubigen, die Dringlichkeit und Wichtigkeit des Hörens auf das Wort des Herrn sowohl in der Liturgie als auch im persönlichen Beten und Betrachten ernst zu nehmen.

„Die Bibel stellt weder eine Sammlung von Geschichtsbüchern noch von Chroniken dar, sondern ist völlig auf das ganzheitliche Heil des Menschen ausgerichtet.“

Der Heilige Geist verwandelt also die Heilige Schrift in lebendiges Wort Gottes, das im Glauben seines heiligen Volkes gelebt und weitergegeben wird.“

„Die Heilige Schrift vollzieht ihr prophetisches Wirken vor allem an dem, der auf sie hört.“

Das Wort Gottes ist in der Lage, unsere Augen zu öffnen.“

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