Wie es Paulus versprochen hatte, kam er nach Ephesus zurück. Er predigte wie Jesus über das Reich Gottes und nicht über eine Optimierung des Lebens (Apostelgeschichte 19,8 –22). Durch Paulus geschahen außergewöhnliche Wunder.
Nach dem misslungenen Versuch der sieben Söhne Skevas mit dem Namen Jesu Geister zu vertreiben, wurde deutlich, dass Jesus sich nicht instrumentalisieren ließ. Eine komplette Unterstellung unter seine Herrschaft (Reich Gottes) ist nötig. Deshalb ist es wichtig, dass Jesus als Herr aufgenommen wird.
In der Magie versucht der Mensch, geistliche Mächte für einen persönlichen Vorteil zu nutzen. Dabei begibt man sich in Abhängigkeiten von Menschen und Geistern.
In der Gegenwart Gottes werden verborgene Sünden offenbar. So wurden in Ephesus die spirituellen Bücher öffentlich verbrannt.
Das Reich Gottes lässt sich nicht für unsere Zwecke instrumentalisieren. Der Mensch erkennt Jesus als neuen Herrn und König an.
Ganzer Text:
Reich Gottes contra Magie
Apostelgeschichte 19,8 –22 HfA
Wie es Paulus versprochen hatte, kam er nach Ephesus zurück (Apostelgeschichte 18,21).
Er predigte wie Jesus über das Reich Gottes und nicht über eine Optimierung des Lebens oder über einen Kirchenaufbau. Das Reich Gottes hat eine weltweite Dimension und manifestiert sich dort, wo Menschen dafür offen sind. Geleichzeitig erzeugt das Reich Gottes aber auch Widerstand.
Nach drei Monaten wurde der Widerstand in der Synagoge zu groß. So lehrte Paulus im Lehrsaal des bekannten Philosophen Tyrannus. Aus anderen griechischen Handschriften erfahren wir, dass Paulus von elf bis vier Uhr in dieser Schule lehrte. Es wurde also die Mittagspause genutzt, in der die Leute nicht arbeiteten. So konnten auch die Händler und Besucher der Stadt seinen Ausführungen folgen. Dadurch hatte die Lehrtätigkeit von Paulus Ausstrahlung in die ganze Provinz Asien.
Durch Paulus geschahen außergewöhnliche Wunder. Das Nachsprechen seines Namens oder das Berühren seiner Schweißtücher hatten Auswirkungen.
In jener Zeit glaubten die Menschen oft, dass Krankheiten auf böse Geister zurückzuführen seien. Wenn man einen stärkeren Namen kannte, konnte man den Geist vertreiben. Da die Medizin noch nicht sehr weit entwickelt war, nahmen die Menschen auch alle spirituellen Möglichkeiten wahr, um sich vor Krankheiten zu schützen oder Geister zu vertreiben. Das war ein einträgliches Geschäft.
Nach dem misslungenen Versuch der sieben Söhne Skevas, mit dem Namen Jesu Geister zu vertreiben, wurde deutlich, dass Jesus sich nicht instrumentalisieren ließ. Eine komplette Unterstellung unter seine Herrschaft (Reich Gottes) ist nötig.
Die Macht des Reiches Gottes wurde sichtbar und eine Ehrfurcht breitete sich aus.
Es stellt sich die Frage, warum die Schweißtücher heilende Wirkung zeigten, die Praxis der Namensnennung Jesu jedoch scheiterte.
In der Magie versucht der Mensch, geistliche Mächte für einen persönlichen Vorteil zu nutzen. Dabei begibt man sich in Abhängigkeiten von Menschen und Geistern.
Im Gebet des Glaubens legen wir Gott hingegen unsere Not dar und warten gespannt, wie er auf seine Weise hilft, ohne ihm vorzuschreiben, was genau passieren muss.
Um Geister wegzuweisen (nicht einen Ort zuweisen), muss man in der geistlichen Welt bekannt sein (Apostelgeschichte 19,15). In Matthäus 17,21 steht: „Diese Art (von bösen Geistern) aber lässt sich nur durch Gebet und Fasten austreiben.“ Bei Jesus sehen wir, dass sich die Geister melden, weil Gottes Gegenwart in ihm ist. In Matthäus 8,29 schrien sie und sagten: „Was haben wir mit dir zu schaffen, Sohn Gottes? Bist du hierher gekommen, uns vor der Zeit zu quälen?“
Die Schweißtücher enthielten etwas von der Gegenwart Gottes, welche die Geister in die Flucht trieb. In 2. Korinther 2,15 schreibt Paulus: „Durch Christus sind wir ein Wohlgeruch für Gott.“
In der Gegenwart Gottes werden verborgene Sünden offenbar. So wurden in Ephesus die spirituellen Bücher öffentlich verbrannt, auch wenn sie einen großen Wert hatten (heute rund 17 Millionen Franken CHF). Ein Silberstück entsprach einem Tageslohn.
Jesus lehrt in Matthäus 12,43-45: „Wenn ein böser Geist aus einem Menschen ausgetrieben wird, irrt er in öden Gegenden umher auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Findet er keins, 44 entschließt er sich: ›Ich will dorthin zurückkehren, woher ich gekommen bin.‹ Wenn er zurückkommt und seine frühere Wohnung sauber und aufgeräumt, aber verlassen vorfindet, 45 dann sucht er sich sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Zusammen ziehen sie in den Menschen ein, der nun schlechter dran ist als vorher.“
Deshalb ist es wichtig, dass Jesus als Herr aufgenommen wird. In Johannes 14,23 antwortete Jesus: „Wer mich liebt, richtet sich nach dem, was ich gesagt habe. Auch mein Vater wird ihn lieben, und wir beide werden zu ihm kommen und für immer bei ihm bleiben.“
Das Reich Gottes lässt sich nicht für unsere Zwecke instrumentalisieren. Der Mensch erkennt Jesus als neuen Herrn und König an. Deshalb bleibt Paulus auch nicht in Ephesus. Er geht dorthin, wo sein Herr ihn haben möchte.
Hanspeter Obrist, Mai 2025
Impuls aus dem offenen Bibel-Treff Ebnat-Kappel
Weitere Impulse aus der Apostelgeschichte:
- Reich Gottes contra Magie 24. Mai 2025
- Geistgeleiteter Glaube 10. Mai 2025
- Welches Gesetz? 3. Mai 2025
- Ein Sinnbild für unsere Zeit – Paulus in Athen 3. Mai 2025
- Die missverstandene Königsherrschaft 5. April 2025
- Gefängnis statt ein Willkomm 2. April 2025
- Gott führt in Unklarheit 8. März 2025
- Das erste Konzil in Jerusalem 8. Februar 2025
- Wunder führen nicht automatisch zum Glauben 30. Januar 2025
- Eifersucht führt zu Widerstand 12. Januar 2025
- Gott gebührt alle Ehre 30. November 2024
- Gottes Wege sind oft anders als wir denken 23. November 2024
- Gottes Liebe kennt keine Schranken 16. November 2024
- Kulturelle Grenzen überwinden 3. November 2024
- Glaube eine Herzensangelegenheit 1. November 2024
- Tabita – Die Jüngerin Jesu 4. Oktober 2024
- Heilung zusprechen 22. September 2024
- Ein Heiliger nach der Bibel 19. September 2024
- Vom Verfolger zum Verfolgten 14. September 2024
- Jesus handelt durch uns 14. September 2024
- Jesus spricht uns persönlich an 6. September 2024
- Eine Begegnung mit Jesus verändert alles 30. August 2024
- Zur richtigen Zeit am richtigen Ort 28. August 2024
- Wie Gott Menschen führt 17. August 2024
- Gott verbindet Samarien mit Jerusalem 7. August 2024
- Verdienen statt dienen 30. Juli 2024
- Durch Verfolgung verbreitet sich das Reich Gottes 16. Juli 2024
- Gebet zu Jesus 7. Juli 2024
- Stephanus – treu bis in den Tod 4. Juli 2024
- Die menschliche Seite der ersten Gemeinde 21. Juni 2024
- Gamaliels Rat 14. Juni 2024
- Gott wirbt um die Elite 8. Juni 2024
- Ergänzen statt glänzen 3. Juni 2024
- Freiwillige Beiträge nach Bedürftigkeit verteilt 31. Mai 2024
- Wer keine Argumente hat, droht 29. Mai 2024
- Gottes Handeln kann zu Widerstand führen 28. Mai 2024
- Leben mit Gegenwind 18. Mai 2024
- Zeit der Umkehr zu Gott mit Segen 11. Mai 2024
- Ergreif die Hand 4. Mai 2024
- Göttliche Kraft im Namen von Jesus 19. April 2024
- Gemeinsam unterwegs 4. April 2024
- Gott fügt hinzu 23. März 2024
- Gotteserfahrung 21. März 2024
- Gottes Geist schenkt eine neue Sicht 17. März 2024
- Der Heilige Geist stellt Jesus ins Zentrum 15. März 2024
- Göttliche Begeisterung 9. März 2024
- Die Synode 29. Februar 2024
- Leben mit der Vision der kommenden Königsherrschaft 22. Februar 2024
- Ihr werdet meine Märtyrer sein 14. Februar 2024
- Gott bewegt die Welt durch den Heiligen Geist 10. Februar 2024