Israel will verhindern, dass sein Schicksal vom amerikanischen Handeln abhängt

Israel könnte nach einem Bericht der „Washington Post“ im Frühjahr einen militärischen Angriff auf iranische Atomanlagen starten. US-Verteidigungsminister Leon Panetta gehe davon aus, dass es eine „starke Wahrscheinlichkeit“ für eine solche Operation im April, Mai oder Juni gebe, berichtet das Blatt ohne konkrete Quelle in seiner Online-Ausgabe. Auch der TV-Sender CNN berichtete über ähnliche Befürchtungen Panettas.

Israel fürchte, dass Teheran bereits sehr bald über genügend angereichertes Uran verfüge, um eine Atombombe zu bauen – dann könnten nur noch die USA Iran militärisch stoppen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wolle aber verhindern, „dass das Schicksal Israels vom amerikanischen Handeln abhängt“, schreibt die „Washington Post“. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, heißt es.

Israel gehe davon aus, dass es sich um einen begrenzten Militäreinsatz handeln könnte. Den Plänen zufolge könnten die Atomanlage bei Natans und andere unterirdische Anlagen das Ziel sein, hieß es. Die Anlage in Qom sei dagegen mit einem Luftangriff schwieriger auszuschalten.

Weiter heißt es, für den Fall eines Angriffs rechne Israel mit iranischen Vergeltungsaktionen. Einer israelischen Quelle zufolge sei von 500 möglichen Opfern die Rede.

Seit Jahren gibt es immer wieder Spekulationen und Gerüchte über israelische Angriffspläne. Angeblich hatte bereits US-Präsident George W. Bush Israel von einem solchen Schritt abgehalten. Der Westen fürchtet, dass Teheran Atombomben bauen wolle, um gegen Israel vorzugehen. Dagegen betont Teheran immer wieder, die Atomprojekte dienten lediglich zur Energiegewinnung.

Angeheizt werden die Sorgen um das iranische Atomprogramm durch Berichte über einen weiteren iranischen Satelliten im All. Der Start sei „erfolgreich“ verlaufen, berichtete der arabischsprachige Fernsehsender Al-Alam am Freitag. Der rund 50 Kilogramm schwere Beobachtungssatellit Navid solle in einer Höhe von 250 bis 370 Kilometern in seine Umlaufbahn gebracht werden, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Irna den Chef der iranischen Raumfahrtbehörde, Hamid Faseli. Demnach soll Navid „Bilder von der Erde aufnehmen“. Er habe eine Lebensdauer von etwa anderthalb Jahren und umrunde die Erde „alle 90 Minuten“.

Den westlichen Staaten zufolge könnte die Technologie zum Transport von Satelliten auch dazu verwendet werden, Atomwaffen abzufeuern. Die Regierung in Teheran weist dies zurück.

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