Wie kann ein liebender Gott es zulassen, dass sein Sohn am Kreuz stirbt?

Gott liebte die Menschen so sehr, dass er ihnen vor Augen malen wollte, welche Konsequenzen ein Leben ohne Augenkontakt mit ihm hat.

Gott möchte uns durch seine Augen leiten (Psalm 32,8). Doch der Mensch vertraut Gott nicht und hat sich von Gott abgewandt. Indem Gott den Menschen den Tod vor Augen führt, will er die Menschen zu einer Umkehr zur Quelle des Lebens bewegen.

So tötete Gott ein Tier, damit die Menschen die erste Kleidung erhielten (1.Mose 3,21). Später kamen Opfer und drakonische Strafen dazu. Doch das ließ den Menschen im Großen und Ganzen unbeeindruckt.

In Hesekiel 20,25 muss sich Gott eingestehen, dass seine Gebote nicht die erhofften Wirkungen hatten. Doch Gott gibt nicht auf.

In Jesus offenbart Gott sich als der Liebende und Weitherzige. Doch seine Wunder wurden umgedeutet und als Zauberei verschrien.

Gott kann machen, was er will – der Mensch versucht, in ihm den Schuldigen zu finden, um sich selbst zu entlasten.

So wird Jesus als Gottesläster und Volksverhetzer abgeurteilt.

Der Mensch sagt: „Wir wollen, dass Gott so ist, wie wir es uns vorstellen. Wir wollen einen Gott, der uns dient.“

Gott musste einen Weg zum Umgang mit unseren Verfehlungen finden, der sowohl seiner Liebe und Gnade wie auch seiner Gerechtigkeit und Heiligkeit entspricht. Er musste einen Weg finden, durch den wir leben können, ohne dass die tödliche Konsequenzen unserer Sünde ignoriert werden.

Im Kreuzesgeschehen handelt Gott als Richter, der die gerechte Strafe für unsere Sünde vollstreckt, aber gleichzeitig auch als gnädiger Erlöser, der selbst diese gerechte Strafe auf sich nimmt!

Welche Konsequenz das Abwenden von Gott hat, wird uns durch den Tod von Jesus am Kreuz vor Augen geführt. Wer in Anbetracht des Kreuzes einsieht, dass ein Leben ohne Kontakt mit Gott, wie er ist, den Tod zur Folge hat, erhält gerade durch den Tod von Jesus neues ewiges Leben.

Theoretisch könnte Gott auch ohne Opfer vergeben. Doch er will einen Ort haben, an dem wir unsere Verfehlungen ablegen und Vergebung empfangen können. Unsere Verfehlungen lösen sich nicht in Luft auf. Sie müssen aber auch nicht abgearbeitet werden, sondern werden von Jesus getragen.

Denn das Kreuz ist nicht das Ende. Jesus bleibt nicht im Grab, sondern er steht am dritten Tag wieder von den Toten auf. Damit wird klar: Er hat die Macht des Todes durchbrochen. Der Tod hat keine endgültige Macht über die Menschen, die Jesus ihr Leben anvertrauen und ihn einladen, ihr Leben zu verändern.

Text: Hanspeter Obrist

Siehe auch:

Karfreitag
Jesus starb am 3. April im Jahr 33
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Kein Mensch kann die Schuld eines anderen abnehmen
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