„Vielleicht sollten wir uns als Christen wieder mehr Gedanken machen über unsere Religion und mehr über das Christentum sprechen, anstatt Angst zu haben vor dem Islam“ meinte Angela Merkel im Internet.

Damit hat die Pfarrerstochter den Kern des Problems benannt. In Festansprachen wird gern der Wert der christlich-abendländischen Kultur betont. Aber wer weiß wirklich noch, was das Christentum ausmacht? Wer kann noch die 10 Gebote benennen und gerät nicht ins Schleudern, wenn er Ostern oder gar Pfingsten erklären soll? Kurzum: Wer lebt noch den christlichen Glauben?

Die Zahl der Kirchenmitglieder in Deutschland sinkt kontinuierlich. Nicht nur, dass viele aus der Kirche austreten, mit der sie aus den verschiedensten Gründen nicht einverstanden sind. Ein großer Teil der Bevölkerung – gerade im Osten der Republik – ist mit Kirche und Glauben nie in Berührung gekommen. Nach der Zuwanderung der vergangenen Jahrzehnte stehen damit immer mehr Muslime immer mehr wirklich Ungläubigen gegenüber.

Doch anstatt das eigene Bekenntnis als etwas Kostbares zu betrachten, sind Christen in Deutschland zu allererst mit ihrer Kirche beschäftigt. Sicher gibt es auch überholte Strukturen, die aufgebrochen werden müssen. Allerdings: Wir brauchen nicht in erster Linie das Gremien-Christentum, sondern Überzeugung. Entscheidend ist, dass das Christentum wahrgenommen wird als Religion, die auf einen Gott vertraut, der den Menschen zugewandt ist, einen Gott, der selbst Mensch geworden ist. Als eine Religion, die zwar das Böse verurteilt, die aber auf das Verzeihen hin ausgerichtet ist.

Nicht nur, dass wir – egal ob evangelisch oder katholisch – diese Botschaft nicht hinreichend der muslimischen Lehre entgegenhalten. Wir kennen sie mehrheitlich schon nicht mehr. Sie spielt in unserem Alltag kaum noch eine Rolle.

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