Vatikan will die Religionsfreiheit verteidigen

Am 17. Juni übergab Msgr. Paul Richard Gallagher eine sogenannte „Verbalnote“, eine nicht unterschriebene formelle Mitteilung, die den „Zan-Einzeltext“ radikal bestreitet. Der Text „Zan“ ist der pro-Gender-Gesetzesentwurf Italiens, das seit November 2020 diskutiert wird.

Dies meldete die italienische Zeitung Corriere della Sera, die von einem Dokument berichtete, das „nüchtern“ und „auf dem Boden des Gesetzes“ verfasst wurde.

Einige der derzeitigen Inhalte des Gesetzesvorschlags, der vom Senat geprüft wird, reduzieren die Freiheit, die der katholischen Kirche durch Artikel 2, Absatz 1 und 3 der Vereinbarung zur Revision des Konkordats garantiert wird.“

Die Bedeutung dieser Notation muss hervorgehoben werden. Der Heilige Stuhl stellt mit der Note das mit Italien geschlossene Konkordat direkt in Frage, das die Präsenz der katholischen Kirche in Italien regelt. Dieses Konkordat würde mit der Unterzeichnung des Gesetzes und der Einschränkung der Freiheit der Katholischen Kirche gebrochen werden. Wenn Italien den „Zan-Text“ genehmigen würde, bräche es die grundlegende Vereinbarung mit dem Vatikan und würde de iure und de facto die Religionsfreiheit der katholischen Kirche in Italien verletzen.

Die Pakte zwischen dem Heiligen Stuhl und Italien, in der Revision von 1984, sichern der Kirche „die Freiheit der Organisation, der öffentlichen Ausübung des Gottesdienstes, der Ausübung des Lehramtes und des bischöflichen Amtes“ zu und garantieren „den Katholiken und ihren Vereinigungen und Organisationen die volle Freiheit der Versammlung und der Äußerung des Gedankens durch Wort, Schrift und jedes andere Mittel der Verbreitung“. Aber dies sind, wie ausführlich dokumentiert wurde, genau die Freiheiten, die ein mögliches Zan-Gesetz stark einschränken würde.

Indem der Heilige Stuhl sein volles Recht ausübt, tröstet er außerdem zahllose Italiener, die sich öffentlich gegen das „Zan-Gesetz“ positioniert und an den italienischen Senat appelliert haben. Der Text würde den bestehenden Pakt zwischen Italien und seinen Bürgern ernsthaft verletzen, und die Rechte der Bürger, zu denen die in der Verfassung des italienischen Staates verankerten Rechte auf Religionsfreiheit, Gedankenfreiheit, Meinungsfreiheit und Organisationsfreiheit gehören, verletzen, unabhängig davon, ob sie Katholiken, Nichtkatholiken, Gläubige anderer Religionen oder Atheisten sindmehr Informationen

Der Protest des Vatikans richte sich vor allem gegen den Teil des Gesetzes, mit dem nach Auffassung der katholischen Kirche „Genderideologie“ verbreitet wird – also die Überzeugung, Mann und Frau seien soziale Kategorie, veränderbar und nicht gottgegeben.

Mit dem geplanten Gesetz soll erstmals der Begriff „Geschlechteridentität“ in das italienische Strafrecht eingeführt werden. Außerdem zeigt sich die katholische Kirche darüber irritiert, dass sich künftig alle Schülerinnen und Schüler in Italien einmal im Jahr mit dem Thema Homo-, Trans- und Bisexualität auseinandersetzen sollen.

Das italienische Parlament aber will sich offensichtlich nicht beeindrucken lassen will. Die Mitte-Links-Parteien um die Sozialdemokraten und die Fünf-Sterne-Bewegung haben heute signalisiert, sie wollten das Zan-Gesetz im Senat so schnell wie möglich auf die Tagesordnung setzen. In der Abgeordnetenkammer, dem anderen Teil des Parlaments, hat das Anti-Homophobiegesetz bereits eine Mehrheit bekommen. mehr Informationen

 

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