Schlagwort-Archive: Indien

Religionsfreiheit in Indien weiter eingeschränkt

Als zwölfter Bundesstaat in Indien hat Karnataka ein Anti-Konvertierungsgesetz verabschiedet: Der 62-Millionen-Staat sieht gegen Widerhandlungen bis zu zehn Jahre Haft vor.

Jetzt sind es zwölf von 28 Bundesstaaten. Der indische Bundesstaat Karnataka hat ein Anti-Konversionsgesetz verabschiedet, das religiöse Konversionen, die durch Gewalt, Betrug oder Verlockung erzwungen werden, unter Strafe stellt. Was auf dem Papier gut klingt, wird in der Praxis in den zehn bisherigen Staaten dazu verwendet, Konvertierungen, die vom Hinduismus wegführen, mit aller Macht des Gesetzes zu verhindern.

«Verlockung» kann so ausgelegt werden, dass die Botschaft des Evangeliums, dass Umkehr und Glaube an Christus zur Vergebung der Sünden und zum ewigen Leben führen, kriminalisiert wird.

Greg Musselman von «Voice of the Martyrs» Kanada sagte unlängst, als im Bundesstaat Gujarat eine Gesetzes-Verschärfung veranlasst wurde: «Wenn ein Christ von Jesus und einem ewigen Leben bei Gott erzählt, dann könnte das als Verlockung zum göttlichen Segen betrachtet werden.»

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Indien streitet um das Kopftuch

18.3.22 Das Tragen des Kopftuchs ist kein Teil der wesentlichen religiösen Praxis des islamischen Glaubens und wird daher nicht durch Artikel 25 der indischen Verfassung geschützt, hat der Oberste Gerichtshof von Karnataka Indien am 15. März 22 entschieden.

Eine Vollversammlung des Obersten Gerichtshofs entschied ferner, dass die staatliche Vorschrift für Schuluniformen eine angemessene Einschränkung der Rechte der Schüler gemäß Artikel 25 darstellt und dass die von der Regierung von Karnataka erlassene Regierungsverordnung vom 5. Februar ihre Rechte nicht verletzt.
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Pulverfass Indien

Hindu-Extremisten machen Christen in Indien das Leben zunehmend schwer. Menschenrechtler befürchten einen beginnenden Völkermord.

Die Angriffe auf Christen und christliche Gotteshäuser in Indien nähmen generell zu, berichtet die FAZ. Nach Angaben der christlichen Organisation United Christian Forum (UCF) habe es im vergangenen Jahr 486 Angriffe auf Kirchen gegeben. Das sei mehr als je zuvor. Pulverfass Indien weiterlesen

Hindu-Mönch Aufruf zum Völkermord

Yati Narsinghanand Giri und andere religiöse Führer forderten laut einer Polizeibeschwerde die Hindus auf, sich für einen „Völkermord“ an Muslimen zu bewaffnen.

Hinduistische Mönche und andere Unterstützer, einschließlich Giri, legten einen Eid ab, in dem sie zur Tötung derjenigen aufriefen, die als Feinde der hinduistischen Religion angesehen werden. Hindu-Mönch Aufruf zum Völkermord weiterlesen

Yogapflicht in Indiens Schulen

Christen und Muslime haben mit Kritik auf die behördliche Anweisung an Indiens Schulen reagiert, dass bis Anfang Februar vor der Nationalfahne täglich die Yogaübung „Sonnengruß“ durchgeführt werden muss: Christlichen und muslimischen Kindern würden Rituale einer anderen Religion aufgedrängt. Yoga hat seine Wurzeln im Hinduismus.

Andere Religionen anzuweisen, ein Ritual einer speziellen Religion zu praktizieren, ist in einem Land, das sich als säkular versteht, nicht akzeptabel. Yogapflicht in Indiens Schulen weiterlesen

Regierung gegen indische Ordensschwestern

8.1.22 Die von Mutter Teresa in Indien gegründete Ordensgemeinschaft darf wieder Zuwendungen aus dem Ausland empfangen. Die indische Regierung verlängerte die Lizenz. Die hindunationalistische Regierung in Neu Delhi hatte das Spendenverbot am 27. Dezember verhängt. 

7.1.22Auf Druck der indischen Regierung hat der Orden „Missionarinnen der Nächstenliebe“ ein Kinderheim im Bundesstaat Uttar Pradesh geschlossen. Der Pachtvertrag für das Grundstück sei laut Verteidigungsministerium ausgelaufen. „Es ist bedauerlich, dass eine Einrichtung, die den Verlassenen und Stimmlosen in der Gesellschaft diente, geschlossen wird, anstatt die Pacht zu verlängern“, so ein Sprecher des Indischen Katholischen Forums. Die Schließung des Waisenhauses erfolgte nur gut eine Woche nach dem von Indiens Regierung erlassenen Verbot ausländischer Spenden für die Missionarinnen der Nächstenliebe. Zur Begründung hieß es, dass die Gemeinschaft die „Eignungskriterien“ dafür nicht mehr erfülle. Der Frauenorden betreibt in ganz Indien Unterkünfte für arme und obdachlose Menschen. Der Zeitung „The Hindu“ zufolge erhielt der Orden im Haushaltsjahr 2020/21 rund 750 Millionen US-Dollar (662 Millionen Euro) an Spenden aus dem Ausland.

Die Vertreibung des Ordens fügt sich in eine Reihe Schikanen und Gewalt gegen Christen in Indien. 2021 war nach Daten des indischen United Christian Forum (UCF) mit 486 dokumentierten Vorfällen das „gewalttätigste Jahr“ für die christliche Minderheit in der Geschichte des Landes. Allein in den letzten beiden Monaten 2021 habe es über 100 Gewalttaten gegen Christen gegeben.  mehr Informationen

In der Weihnachtszeit verabschiedete die gesetzgebende Versammlung des indischen Bundesstaates Karnataka ein Antikonversionsgesetz. Es ist der zehnte indische Bundesstaat, der ein solches einführt. Das «Gesetz zum Schutz der Religionsfreiheit in Karnataka» schützt die Religionsfreiheit nämlich in keiner Weise. Sein Ziel ist es, die Rechte religiöser Minderheiten, insbesondere der christlichen Minderheit, zu beschneiden. Das Gesetz wurde am 23. Dezember nach weniger als sechs Stunden Diskussion verabschiedet. Es macht Karnataka zum zehnten indischen Bundesstaat, der ein solches Gesetz verabschiedet hat. Das Gesetz sieht bis zu zehn Jahre Haft für Personen vor, die der Durchführung von Zwangsbekehrungen für schuldig befunden werden.

Hier die Übersicht in chronologischer Reihenfolge: Odisha (seit 1967), Madhya Pradesh (1968 / 2021 verschärft), Arunachal Pradesh (1978), Chhattisgarh (2000), Gujarat (2003 / 2021 verschärft), Himachal Pradesh (2006), Jharkhand (2017), und Uttarakhand (2018) und Uttar Pradesh (2020) sowie neu Karnataka (2021).  mehr Informationen

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Pastoren in Nordindien verhaftet

In dem nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh sind sieben evangelische Geistliche bei einem Gebetstreffen am 10. Oktober im Bezirk Mau verhaftet worden. Das berichtet die asiatische katholische Nachrichtenagentur UCA News.

Die Pastoren wurden beschuldigt, eine illegale Versammlung abgehalten und gegen das Antikonversionsgesetz des Bundesstaates verstoßen zu haben. Pastoren in Nordindien verhaftet weiterlesen

Fokus Indien

13.11.20 Sieben Tage beten für verfolgte Christen (AVC)

2020 steht Indien im Weltverfolgungsindex auf Rang 10. Vor neun Jahren war das Land noch auf Rang 31. Indien ist mit über 1,393 Milliarden Einwohnern (Mai 2020) nach China (1,4 Mrd. ) das zweitbevölkerungsreichste Land der Erde. Die indische Gesellschaft wird trotz verfassungsmäßiger Religionsfreiheit vom religiösen hierarchischen Kastensystem bestimmt. Die mit Abstand größte Religionsgruppe sind die Hindus, gefolgt von Muslimen und Christen. In Indien leben etwa 30 Millionen Christen. Dies entspricht einem Bevölkerungsanteil von 2,3 %. Die christliche Bevölkerung ist dabei ungleichmäßig über die Fläche Indiens verteilt: Christliche Konzentrationen finden sich vor allem in Südindien (siehe Bild).

Himachal Pradesh ist einer der acht indischen Staaten (von 28), in denen ein Antibekehrungsgesetz eingeführt und im August 2019 nachträglich verschärft worden ist. Wer dort einem Mann das Evangelium erklärt, kommt für drei Jahre ins Gefängnis. Ist das Gegenüber Fokus Indien weiterlesen

Kinder auf Bestellung ein lukratives Geschäft

Jährlich kommen in Indien 25’000 Kinder durch Leihmutterschaft zur Welt.

Ärzte in Indien fordern schärfere Kontrollen in Leihmutterschaftskliniken. Das ist eine Reaktion auf den tragischen Tod einer 42-Jährigen in Neu-Dehli, die trotz Tuberkulose und schweren Depressionen eine Leihmutterschaft angestrebt hatte.   Kinder auf Bestellung ein lukratives Geschäft weiterlesen

Zunehmende Gewalt gegen Christen in Indien

Mindestens 29 gewaltsame Angriffe gegen Christen zählt die Menschenrechtsorganisation „ADF International“ allein im Januar. Körperliche wie verbale Gewalt bis hin zu willkürlichen Verhaftungen von Christen seien an der Tagesordnung.

ADF zufolge würden Gläubige immer wieder von Schlägertrupps überfallen, während sie sich zum Gebet versammelt hätten. Dabei machten die Täter auch vor Frauen und Kindern nicht Halt. Verbale Beschimpfungen und Beleidigungen seien an der Tagesordnung. Die indische Polizei decke nicht nur die Täter, oft gehörten Polizeibeamte sogar zu den Unterdrückern. Beispielsweise dann, wenn Christen unter dem Vorwand fadenscheiniger Anschuldigungen verhaftet würden.  Zunehmende Gewalt gegen Christen in Indien weiterlesen

Wir lassen uns nicht von einem Christen retten

«Ich erreichte ein Haus in Kollam, wo eine 17-köpfige Familie von den Fluten eingeschlossen war», erzählt Marion George (47) dem Fernsehsender CNN. Als er den Leuten seine Hilfe angeboten habe, sei er gefragt worden, ob sein Boot nicht ein «christliches Boot» sei. Ja, habe er bestätigt, er sei Christ. «Da wandte sich die Leute ab und weigerten sich, sich von mir helfen zu lassen.»

Selbst in den verheerenden Monsunfluten treten in Südindien religiöse Spannungen zutage. Das mussten einige der fast 3000 Fischer erfahren, die mit ihren Booten in die teils zehn Meter unter Wasser stehenden Kleinstädte und Dörfer fuhren, um Menschen in Not zu retten. Einige seien voller Erleichterung empfangen worden – andere aber wurden schnöde abgewiesen.

Als Marion George einige Stunden später zurückkehrte, Wir lassen uns nicht von einem Christen retten weiterlesen

Menschenjagd wegen Kühen

In Indien nehmen die Spannungen zwischen radikalen Hindus und den muslimischen Minderheiten immer stärker zu. Der Aufhänger: Den Hindus gelten Kühe als heilig, weshalb es in weiten Teilen Indiens verboten ist diese zu schlachten. Bei den Muslimen gibt es dieses Verbot nicht.

Den Fundamentalisten ist auch egal, ob tatsächlich eines der heiligen Tiere zu Schaden kam. Sogenannte „Kuhschutztruppe“ sind unterwegs. Sie sind bekannt dafür, eigenmächtig Menschenjagd wegen Kühen weiterlesen

Hilfe von Christen in Indien unerwünscht

Nach 48 Jahren muss das christliche Hilfswerk «Compassion International» seine Arbeit in Indien aufgeben. Die Bedingungen für christliche Organisationen verschlechtern sich zusehends in einem Land, das sich selbst als die grösste Demokratie bezeichnet.

Damit ist unklar, wie es mit der Betreuung von 145’000 Kindern in den 589 Projekten im Land weiter geht. Der Rückzug von CI wirft ein Schlaglicht auf die schwierigeren Bedingungen von Nichtregierungsorganisationen (NGO), vor allem der christlichen, in Indien.

Der Grund für Hilfe von Christen in Indien unerwünscht weiterlesen