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Endzeitstimmung im Iran – Warten auf den Iman al-Mahdi

Ahmadinejad hat in seiner Rede vom 26. September 2012 ausführlich von seiner Erwartung auf den Iman al-Mahdi und die neue Weltordnung – wie er sie versteht – gesprochen.  Hier zu seiner Rede in Englisch.

Ahmadinejad glaubt nicht, dass Muslime, Christen, Juden, Hindus, Buddhisten und andere Probleme miteinander haben oder einander feindlich gesinnt sind. Die aktuelle Situation der Welt sei das Ergebnis der selbsternannten Zentren der Macht, welche den Teufel zum Vertrauten haben. Der alte und neue Kolonialismus sei verantwortlich für Armut, Korruption, Ignoranz, Unterdrückung und Diskriminierung in jeder Ecke der Welt. Weiter sagte er:

„Gott der Allmächtige hat uns einen Mann versprochen, ein Mann der Güte, der die Menschen liebt und absolute Gerechtigkeit liebt. Ein Mann, der ein perfektes menschliches Wesen ist und Imam al-Mahdi heißt. Ihn begleiten werden Jesus Christus und die Gerechten. Al-Mahdi wird die Menschheit in die Erreichung ihrer glorreichen und ewigen Ideale führen.“

„Mit der Ankunft des ultimativen Retters wird ein neuer Anfang, eine Wiedergeburt und Auferstehung geschehen. Dies wird der Anfang des Friedens, dauerhafte Sicherheit und echtem Leben sein. Seine Ankunft wird das Ende der Unterdrückung, Unmoral, Armut, Diskriminierung und den Beginn der Gerechtigkeit, der Liebe und Empathie sein.“

„Jetzt spüren wir den süßen Duft und die gefühlvolle Brise des Frühlings. Ein Frühling der gerade erst begonnen hat und nicht zu einer bestimmten Rasse, Ethnie, Nation oder Region gehört. Diese Bewegung wird bald alle Gebiete in Asien, Europa, Afrika und den USA erreichen. Es wird der Frühling aller sein, die Gerechtigkeit suchen, welche die Freiheit lieben und Anhänger des himmlischen Propheten sind.“

Präsident Ahmadinejad und sein geistlicher Vater, Irans oberster geistlicher Führer Ayatollah Khamenei, sind der schiitischen Richtung Hodschatieh ergeben. Diese sieht in einem kriegerischen Chaos ideale Vorbedingungen für die Ankunft des zwölften Imams, des schiitischen Endzeit-Messias.

Während die Welt den Atem anhält, ob sich der Iran noch für ein Einlenken in den Atomverhandlungen entscheidet, fördert die Islamische Republik utopische Endzeiterwartungen. Sie feiert ausgelassen den Festtag ihres endzeitlichen Messias, des Imam al-Mahdi. Er wird die Weltherrschaft des schiitischen Islams und ein Weltgericht über alle Andersgläubigen bringen.

Dank Andeutungen, der Vorläufer dieses schiitischen Endzeitmessias zu sein, hatte schon Ayatollah Khomeini die Islamische Revolution zum Sieg geführt. Sie lebt jetzt mit Ahmadinejad und seinen Vernichtungsparolen gegen Israel und dem ganzen Westen wieder auf. Es ist aber nicht nur seine persönliche Haltung, sondern wiederspiegelt das Weltbild der iranischen Führung.

Folgende Lehren werden aus den Hadithen abgeleitet:

Al-Mahdi wird von Engeln begleitet, die verkünden, dass er al-Mahdi ist. Zeichen für seine Nähe sind gemäß der Maasumin, dass muslimische Länder Hilfe (Unterstützung) von nicht muslimischen Ländern suchen. Auch wird „der Mahdi nicht wiedererscheinen, bis ein Drittel der Weltbevölkerung durch Töten und ein Drittel resultierend aus Epidemien stirbt.“ (Hazrat Amir in Oqdat-ud-Durr / S. 8 Al-Iman.net)

„Kurz bevor al-Mahdi kommen wird, beginnt ein Krieg zwischen den Muslimen und Römern (das römische Reich war zur Zeit des Propheten das heutige Europa). Es wird ein sehr schrecklicher Krieg sein. Von den Muslimen wird 1/3 sterben, welche als die besten Märtyrer bezeichnet werden; 1/3 wird fliehen, diese sind die schlimmsten Heuchler. Das letzte Drittel wird unter der Anführung von al-Mahdi siegen. Später werden sie Istanbul und Rom erobern. Danach in der Zeit von al-Mahdi, wird die gesamte Erde mit Gerechtigkeit ausgefüllt sein.
Es werden Kämpfer mit schwarzen Flaggen aus Churasan (Afghanistan, Iran, Aserbeidschan) kommen. Der Prophet gab Anweisung dort hinzugehen, selbst wenn man auf Händen und Füßen über Eis kriechen müsste, weil al-Mahdi unter ihnen sein wird.
Die Macht von al-Mahdi wird sich sehr schnell etablieren, in ein bis zwei Tagen. Es gibt verschiedene Aussagen darüber, wie lange Al-Mahdi herrschen wird. In Überlieferungen von Tirmithi ist von 7 oder 9 Jahren die Rede, andere Überlieferungen sprechen von 40 Jahren.“ (S. 7 Al-Iman.net)

Während „seiner Zeit wird überall Gerechtigkeit herrschen und es gibt keine weitere Regierung mehr.“ (S.8)

Text von Hanspeter Obrist

Vergleiche auch Artikel:

Muslime im Konflikt zwischen der Moderne und Tradition 

Der Dschihad geht weiter bis zum Jüngsten Tag der nicht kommen wird bis die Muslime die Juden bekämpfen, sie vernichten und Jerusalem befreien   

Gott hält sich nicht an unseren Endzeitplan