Sterben für Allah? Der Weg deutscher Gotteskrieger nach Syrien

Denkwürdiger Beitrag. Etwa 300 fanatisierte junge Deutsche kämpfen nach offiziellen Angaben derzeit im syrischen Bürgerkrieg auf Seiten islamistischer Terrorgruppen.

Ein Beispiel:

Die 18-jährige Sofia aus Wien ging auch nach Syrien, um IS zu helfen. Sie fuhr per Auto in einen Vorort von Aleppo. Dort halten sich derzeit offenbar viele Jihadisten auf – auch aus Österreich und Deutschland. Sie unterstützen die Gruppe „Islamischer Staat“ (IS). In einigen Einheiten wird angeblich nur Deutsch gesprochen.

Sofias Beweggründe für die Reise nach Syrien waren: „Ich konnte das Leid der Menschen dort nicht mehr ertragen und wollte helfen“, meint sie heute. Wie sie genau geholfen hat, erzählt sie nicht. Sie wolle ihre „Geschwister“ nicht an die „Ungläubigen“ verraten, wie sie sagt.

Besonders verhasst sind nicht etwa Israel oder die USA, sondern Syriens Assad-Regime, der Iran, die libanesische Hisbollahweil sie Schiiten sind. Die Schiiten gelten für IS als „der wahre Feind des Islam“. Zudem wird die Behauptung aufgestellt, die Schiiten hätten sich mit Amerikanern und Israelis verbündet, um Sunniten zu jagen. Ironischerweise wird das auch von radikalen Schiiten behauptet: Dann sind aber die Sunniten die „Bösen“.

Der Schiit als „Feind“ ist einzentrales Merkmal der IS-Ideologie. Das erfahren die Menschen im Irak und in Syrien täglich am eigenen Leib. Auch andere innerislamische Gruppierungen wie die Sufis sind vom IS-Terror betroffen. Die salafistisch-wahhabitisch geprägten Fanatiker machen allerdings auch mit Sunniten, die sich ihnen nicht anschließen, kurzen Prozess. Im vergangenen Jahr wurden zahlreiche sunnitische Kleriker in Syrien vom IS ermordet. Im Irak sieht es nicht anders aus.

Dass Schiiten getötet werden, findet Sofie nicht schlimm. Einen schiitischen Muslim hat sie jedoch noch nie getroffen. Das meiste Wissen über diese islamische Strömung hat sie sich scheinbar über Facebook und YouTube angeeignet. Und über IS-Anhänger, die sie in Syrien getroffen hat. Dass wahlloses Morden in keiner Weise mit dem Islam zu rechtfertigen ist, scheint sie nicht zu interessieren. Stattdessen spricht sie ihre volle Unterstützung für den IS-Chef und selbst ernannten Kalifen Abu Bakr al-Baghdadi aus.

Die schrecklichen Taten will Sofia nicht kommentieren. Stattdessen meint sie, dass „ihre Brüder“ allesamt „ehrenvoll“ seien und „das Richtige“ tun würden. Alles, was Sofias Weltanschauung gefährdet, prallt einfach ab und wird nicht hinterfragt.

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