Paulus in Athen ein Sinnbild für unsere Zeit

Es fällt aus, dass die vielgerühmte Musterpredigt von Paulus in Athen (Apostelgeschiche 17,19-34), kein Erfolg war. Wir lesen von den wenigen Interessierten anschliessend nichts mehr in der Bibel. Das Gemeindebaukonzept hat versagt. Glaube kommt nicht aus dem Verstehen, sondern aus dem Herzen. Die Situation in Athen war ähnlich, wie heute. Auf der einen Seite die Epikureischen mit ihrem wissenschaftlichen von Gott befreiten Weltbild und auf der anderen Seiten die Stoischen mit ihren von allem durch sprituellen Kräften durchwobenen esoterischen Gedanken.

Zuerst würdigt Paulus ihre Hingabe. Denn in jedem Mensch ist ein göttlicher Funke. Ihm war es wichtig darauf hinzuweisen, dass Gott nicht ein Gedanke des Menschen, sondern der Mensch ein Gedanke Gottes ist. Ohne Gott fehlt uns etwas. So suchen viele etwas, das nur Gott ausfüllen kann. Es gibt den besonderen Zeitpunkt, an dem uns Gott begegnet. Viel eher müsste man sagen, wo er uns bewusst wird, denn Gott ist nicht weit weg, sondern immer da. Paulus meinte: In ihm leben wir und bewegen wir uns (V28).

Was wir tun müssen, ist umdenken und uns Gott zuwenden (V30). Umdenken von unseren falschen Gottesbildern, hin zu dem liebenden himmlischen Vater, wie er sich durch die Bibel offenbart. Umdenken beinhaltet natürlich auch, Veränderung von zerstörerischen Lebensmustern.

Gott wird eines Tages die Dinge ins rechte Licht rücken. Er verhilft zum Recht und fordert Rechenschaft. Im Gericht werden Dinge zurechtgerückt. Denn es gibt ein Leben nach dem Leben. Indem Jesus vom Tod auferstand, hat er dem Tod die Macht genommen. Der Tod als Druckmittel wird wirkungslos, weil das Bewusstsein von einem ewigen Leben die Perspektive verändert. Vor den Denkern seiner Zeit erntet Paulus Spott und nur von einigen wenigen Zustimmung. Denn Glaube heisst nicht verstehen, sondern sich Gott trotz offenen Fragen anzuvertrauen.

Text: Hanspeter Obrist

In einer ergebnisoffenen Bibelstudiengruppe lesen wir jeweils in der Apostelgeschichte. Das ist ein kleines Resümee aus unseren Entdeckungen. Jeder Beitrag bereichert. Wir sind auch offen für neue Teilnehmer im Linthgebiet oder das Halten von Bibeltagen an anderen Orten.

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