Frankreich: Mit kostenloser Abtreibung für den Wahlkampf punkten

Öffentliche Spitäler sollen eine Abteilung für Abtreibungen einrichten und sie kostenlos anbieten. Mit diesem Vorschlag versucht der sozialistische Präsidentschaftskandidat François Hollande im Wahlkampf zu punkten.

Schwangere Teenager sollen anonym abtreiben können. Mit einer Abteilung in jedem staatlichen Spital wäre der Zugang zu einer Abtreibung landesweit garantiert. In dieselbe Richtung zielt auch die Forderung, dass die Krankenversicherung die Abtreibung nicht nur zu 80 Prozent, sondern voll bezahlt.

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In Frankreich liessen 2008 und 2009 je 222‘000 Frauen abtreiben. So kommen in Frankreich auf 1000 Lebendgeburten 260 Abtreibungen, in der Schweiz 133.

 

Iranische und israelische Bürger sendeten sich zu tausenden Nachrichten des Lobes und des Dankes

Eine Initiative mit Online Plakaten hat in Israel aber auch in Iran große Aufmerksamkeit erregt. Ein Online-Aufruf zum Frieden, das von einem israelischen Ehepaar initiiert wurde, hat es geschafft, die Unterstützung von tausenden von Iranern und Israelis zu erhalten. Und alles begann mit zwei Plakaten. Edry und seine Frau Michal Tamir haben zusammen mit “Pin-Mehina”, einer kleinen Schule für Grafik-Design Studenten, Poster in Facebook hochgeladen, in dem sie Bilder von sich selbst mit ihren Kindern zusammen erstellten, verziert mit den Worten: “Iraner, wir werden euer Land nie bombardieren, wir lieben euch.”

Edry schrieb: “Ich bin kein offizieller Vertreter meines Landes. Ich bin ein Vater und ein Lehrer”. Er fügte hinzu, “dass er eine Nachricht im Namen seiner Nachbarn, Familie, Schüler und Freunde senden möchte: Wir lieben euch. Wir wollen euch keinen Schaden zufügen”. “Im Gegenteil, wir wollen uns treffen, Kaffee trinken und über Sport reden.”

In einem Gespräch mit Haaretz erklärte Edry, er hoffe seine Initiative würde die iranischen Bürger erreichen, aber zugegeben, er habe nie geglaubt, dass die Aktion so viel Dynamik gewinnen würde.

Nach dem ersten Plakat begannen die Menschen mich zu kritisieren und sagten: „Ich bin ein Idiot, sie sagten, dass ich naiv bin. Warum erzählen Sie ihnen, Sie lieben sie? Warum geben Sie auf, noch bevor der Krieg überhaupt begonnen hat?” Aber die Plakate wurden sehr schnell ein Hit: Das erste Bild bekam Hunderte von “Likes” und Zustimmung, und zahlreiche Menschen forderten andere auf, sich der Initiative anzuschließen.

Es dauerte nicht lange, bis die Reaktionen der Iraner kamen. “Ich hätte nie gedacht, dass ich innerhalb von 48 Stunden mit der anderen Seite sprechen könnte”, sagte Edry.

Am Sonntagmorgen empfing Edry die ersten Reaktionen der anderen Seite: “Wir lieben euch auch. Deine Worte erreichen uns trotz der Zensur”, schrieb ein Facebook-Nutzer aus dem Iran. “Das iranische Volk, abgesehen von dem Regime, hegt keinen Groll oder irgendwelche Animositäten gegen niemanden, schon gar nicht gegen die Israelis […] Wir sahen nie Israelis als unsere Feinde an und deshalb kann das Regime nicht auf öffentliche Unterstützung für den Krieg hoffen. Der Hass wurde erfunden von der Propaganda des Regimes, das bald sterben wird”, so der iranische Facebook-Nutzer. “Der Ayatollah [Ali Khamenei] wird bald sterben und Ahmadinedschad wird verschwinden. Er ist nichts weiter als ein Opportunist, und mehr als alles andere noch ein Idiot. Jeder hasst ihn, wir lieben euch, wir wollen Liebe und Frieden und vielen Dank für Ihre Nachricht […]”

Die Iraner haben eine lange gemeinsame Geschichte mit den Juden, schon seitdem Kyrus der Grosse die Juden aus der babylonischen Gefangenschaft befreite und sie heim nach Jerusalem entließ und sie mit Gold und Silber beschenkte, für den Bau eines neuen Gotteshauses (2. Chronika 36,23).

Im II. Weltkrieg dann, hatte Iran in der iranischen Botschaft in Paris tausenden von Juden iranische Pässe ausgestellt und sie in Iran einwandern lassen, um sie vor den Vernichtungslagern der Nazis in Ost-Europa zu retten.

Für Facebook-Nutzer sind die Bilder unter den Seiten von „ israellovesiran“ und „ Pushpin“ zu sehen.

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Anschlag auf jüdische Schule wirft neue Fragen auf

Die ersten polizeilichen Untersuchungen des Anschlags vom Montag auf die jüdische, von rund 200 Kindern besuchte Schule «Ozar Hatorah» in Toulouse, bei dem ein noch flüchtiger Täter drei Kinder und einen Erwachsenen erschoss, ergaben insofern einen Zusammenhang mit zwei kürzlichen Mordanschlägen auf drei französische Soldaten nordafrikanischen und karibischen Ursprungs in der Gegend, als dass bei beiden Verbrechen die gleiche Waffe benutzt worden ist.

Das Attentat auf die Schule hat den Wahlkampf im Vorfeld der französischen Präsidentschaftswahlen empfindlich durcheinander gebracht. Präsident Nicolas Sarkozy, der sich um eine Wiederwahl bemüht, begab sich an den Ort des Verbrechens, wo er verkündete, dass weder Barbarei noch Hass gewinnen könnten, und dass die ermordeten Kinder die «Kinder der ganzen Nation» seien.

Sarkozys Kritiker machen die in der letzten Zeit gewachsene Anti-Immigrationshaltung des Präsidenten mitverantwortlich für die stetig zunehmende ethnische Spannung in Frankreich.

Viele der jüdischen Organisationen und Persönlichkeiten, die sich nach dem Anschlag von Toulouse zu Worte gemeldet haben, warnten vor einem zunehmenden Antisemitismus in Europa. Abraham Foxman von der Anti-Defamation League (ADL) erinnerte daran, dass die jüdische Gemeinde von Toulouse in den letzten drei Jahren wiederholt Ziel antisemitischer Gewaltakte gewesen sei.

Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon verurteilte das Attentat, wie auch die USA und zahlreiche andere Staaten, ebenfalls in scharfen Worten, während die für die EU-Aussenpolitik zuständige Catherine Ashton bei einem Auftritt vor palästinensischen Jugendlichen in Brüssel den Zwischenfall mit keinem Wort erwähnte.

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Jemen: US-Christ von islamischen Terroristen erschossen – von Schweizerin fehlt jede Spur

Der 30 Jahre alte Sprachlehrer Joel Shrum fuhr am 18. März in der Stadt Tais, etwa 200 Kilometer südlich der Hauptstadt Sanaa, mit dem Auto zur Arbeit, als in Uniformen gekleidete Motorradfahrer das Feuer auf ihn eröffneten.

Die mit dem Terrornetzwerk in Verbindung stehende Gruppe Ansar al-Scharia erklärte, das Attentat richte sich gegen eine „Evangelisierungskampagne“ des Westens. Das Internationale Ausbildungs- und Entwicklungszentrum, an dem Shrum seit 2010 tätig war, wies alle Missionierungsvorwürfe zurück. An dem Zentrum arbeiteten Muslime und Christen zusammen.

Shrum, der laut US-Medien aus der Ortschaft Mount Joy im Bundesstaat Pennsylvania stammte, habe dem Islam immer hohen Respekt entgegengebracht. Er hinterlässt seine Frau und zwei Kinder, die in Tais leben. Erst wenige Tage vor dem Mordanschlag war im Land eine 32-jährige Schweizer Sprachlehrerin in der Hafenstadt Hobeida entführt worden. Von ihr fehlt jede Spur.

Fast alle der 24,3 Millionen Einwohner Jemens sind Muslime. Die Zahl der fast ausschließlich ausländischen Christen wird von Religionsstatistikern auf knapp 20.000 geschätzt.

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30. März Propagandaveranstaltungen zur Delegitimierung Israels

Organisationen rund um den Globus wählten den 30. März, den Tag den die israelischen Araber seit 1976 Land Day nennen, um eine Reihe von Propagandaveranstaltungen zur Delegitimierung Israels abzuhalten.

In einer Reihe von gleichzeitigen Märschen, „World March to Jerusalem“ tituliert, werden die Teilnehmer von verschiedenen Standorten in Jordanien, Libanon, Syrien, dem Gazastreifen sowie Judäa und Samaria starten und in Richtung der Grenzen Israels marschieren. Seit Monaten werden in den einzelnen Ländern intensive Vorbereitungen durchgeführt.

Das Ziel dieser Veranstaltungen ist es, das Bewusstsein für das sogenannte „Recht“ der Palästinenser und Muslime auf Jerusalem und das Rückkehrrecht“ der palästinensischen Flüchtlinge zu schärfen und die Kampagne zur Diffamierung und zum Boykott Israels zu fördern.

Zu diesem Zweck verbündeten verschiedene Organisationen und Aktivisten auf der ganzen Welt mit lokalen Organisationen im Nahen Osten, darunter die Hamas und die Muslimbruderschaft.

Ein Hamas-Aktivist in Grossbritannien, Zaher al-Birawi, sagte im Al-Quds-TV, dass die Absicht der Märsche sei, Israel die Botschaft zu senden, dass es unverzüglich die sogenannte „Belagerung“ beenden und „Palästina“ und Jerusalem freigeben. In einer Rede im Dezember forderte Ismail Haniyya, Anführer Hamas im Gazastreifen, Freiwillige auf, dem Marsch auf Israel am Land Day beizutreten, um die palästinensische Sache mit Gewalt wiederaufzunehmen.

Verschiedenen Organisationen bemühen sich die Märsche als gewaltlos darzustellen. Sie haben jedoch ein grosses Potenzial für Gewalt. Wie es auch am 15. Mai 2011 geschah, als bei den Zusammenstösse an der israelisch-libanesischen Grenze es zu rund zehn Toten und Duzenden von weiteren Verletzten kam.

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Israel sei wie bellende Hunde ohne Mut, meint iranischer Parlamentspräsident

In der Drohkulisse um einen möglichen israelischen Angriff auf Ziele im Iran wegen Teherans Atomprogramm hat der iranische Parlamentspräsident dem Erzfeind fehlenden Mut unterstellt. «Wie bellende Hunde, die nicht angreifen, macht auch Israel viel Aufhebens um Iran, aber am Ende hat es nicht den Mut zum Angriff», sagte Ali Laridschani nach Angaben der Agentur Fars vom Samstag. Gleichzeitig vertrat Laridschani die Auffassung, dass Israel auch «nicht den Fehler» eines Angriffs gegen Iran machen würde, da es dann «mit dem eigenen Schicksal spielt».

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Swift-Sperre für den Iran

Der israelische Finanzminister Juval Steinitz hat den internationalen Überweisungsstopp an iranische Banken als „schweren Schlag“ für Teheran eingestuft.

Man könne jetzt nur noch mit Bargeld oder Gold Handel führen, und bei Milliardenbeträgen sei dies unmöglich. Dieser Zustand könne sogar zum „Zusammenbruch der iranischen Wirtschaft“ führen, sagte der Minister vor der wöchentlichen Kabinettssitzung.

Die Europäische Union hatte den internationalen Finanzdienstleister Swift angewiesen, keine Überweisungen an iranische Banken mehr vorzunehmen. Das Unternehmen bestätigte am Freitag in Brüssel, es müsse dieser Anweisung Folge leisten, weil es belgischem Recht unterliege. Mit dem Stopp der Überweisungen, der am Samstag in Kraft trat, verschärft die EU die Sanktionen gegen den Iran im Streit um Teherans Atomprogramm.

SWIFT (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) wickelt täglich rund 15 Millionen Überweisungen zwischen mehr als 9.000 Finanzinstitutionen in mehr als 200 Ländern ab.

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Ägyptisches Parlament erklärt Israel den kalten Krieg

Samstag, 17. März 2012 / Von Uri Russak aus Uris Tagebuch aus Israel

In meinem Tagebucheintrag vom 23.1.2012 zeigte ich ein eigentlich humorvolles Foto einer Gruppe frisch gewählter ägyptischer Parlamentarier. Einige schliefen und keiner von ihnen sah aus, als würde er sich auf die parlamentarische Arbeit konzentrieren. Ihrem Bartstil nach gehören sie den Salafisten an, sind Mitglieder der ägyptischen Al-Kaida Filiale, die fünfundzwanzig Prozent der Parlamentsitze gewonnen hatten. Das Bild ist amüsant, aber die Realität hat den Humor eingeholt.

Der ägyptische Winter ist in Ägypten voll am Ausbrechen und beginnt mit dem jihadistischen Judenhass und Hass gegen den Rest der Welt zu vereisen. Niemand scheint zu bemerken, wie sehr sich die politische Realität verändert, wie sehr der mässigende Einfluss Mubaraks auf das ägyptische Verhalten gegenüber Israel und auch den USA verloren geht. Weder die internationale Presse noch westliche Regierungen scheinen das gemerkt zu haben.

Das Parlament Ägyptens hat Israel einstimmig den Krieg erklärt. Anders ist sein einstimmig gefällter Entschluss, die noch regierenden Militärs zu veranlassen den israelischen Botschafter auszuweisen und den ägyptischen Botschafter in Israel von dort abzuziehen.

Dabei ist es jedoch nicht geblieben. Die parlamentarische Ägyptisches Parlament erklärt Israel den kalten Krieg weiterlesen

Israelisch-palästinensischer Vorschlag für eine internationale Truppe

Eine zivil-militärische Truppe soll dem Nahen Osten nach einem israelisch-palästinensischen Vorschlag Frieden bringen. Hochrangige Militärs und Sicherheitsberater aus Israel und der palästinensischen Selbstverwaltung haben vorgeschlagen, dass eine internationale Präsenz den Frieden zwischen Israelis und Palästinensern sichern soll.

Eine Friedenstruppe solle schon vor Israelisch-palästinensischer Vorschlag für eine internationale Truppe weiterlesen

Saudischer Großmufti: Alle Kirchen auf der arabischen Halbinsel müssen zerstört werden

Scheich Abdul Aziz Al-Asheikh, die höchste geistliche Autorität im Königreich Saudi-Arabien, hat gefordert, alle Kirchen auf der arabischen Halbinsel zu zerstören.

Gemäß der islamischen Lehrer dürfe es auf der Halbinsel nur eine Religion geben, so Al-Asheikh. Anlass für die Äußerung des Großmuftis war laut einem Bericht des Online-Magazins „Christian Post“ der Besuch einer Delegation der „Gesellschaft zur Wiederbelebung des islamischen Erbes“ („Society of the Revival of Islamic Heritage“ ) aus dem Nachbarstaat Kuwait. Dort hatte eine Gruppe von Parlamentariern, der „Block für Gerechtigkeit“ („Al-Adala Bloc“) im Februar eine Gesetzesinitiative gestartet, die die Einführung der Scharia in dem Emirat zum Ziel hat.

War im ursprünglichen Entwurf noch von einer „Entfernung“ aller Kirchen die Rede, hieß es aus Parteikreisen später, lediglich der Neubau von Kirchen solle verboten werden. Al-Asheikh betonte dagegen gegenüber der kuwaitischen Delegation, dass Kuwait Teil der Arabischen Halbinsel sei und daher „alle Kirchen dort zerstört werden müssten“.

„Stellen Sie sich vor was passieren würde, wenn […] der Papst forderte, dass alle Moscheen in Italien zerstört werden müssten“, kommentierte Raymond Ibrahim, Autor beim islamkritischen „Jihad Watch“-Blog, die Forderung des Großmuftis.

In Kuwait leben etwa 350.000 katholische Christen, was immerhin sechs Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Die meisten von ihnen sind Gastarbeiter. Das streng sunnitische Saudi Arabien ist dagegen offiziell zu 100 Prozent muslimisch. Kirchen gibt es nicht. Das Time-Magazine schätzte jedoch 2008, dass etwa 800.000 Christen in dem Königreich leben – ebenfalls hauptsächlich Gastarbeiter.

Siehe auch: http://obristlink.wordpress.com/2012/03/15/kirche-am-persischen-golf

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Zweifel am Afghanistan-Einsatz

Als die ausländischen Soldaten vor gut einem Jahrzehnt an den Hindukusch kamen, wurden sie von den meisten Afghanen mit offenen Armen empfangen. Viele waren froh über das Ende des Taliban-Regimes. Sie hofften auf eine Zukunft in Sicherheit und Wohlstand, wie es die westlichen Truppenstellernationen vollmundig versprachen. Seitdem starben Tausende Aufständische und Soldaten, Polizeibeamte und Zivilisten. Aus der Gastfreundschaft der Afghanen ist vielerorts Wut auf die Fremden geworden. Auch einstmals optimistische Soldaten halten den Einsatz für gescheitert.

Zwar ist auch viel erreicht worden: Millionen Kinder gehen zur Schule, Straßen wurden geteert, Häuser gebaut. Frauen haben – trotz des Widerstands konservativer Kräfte – weitaus mehr Rechte als damals unter den Taliban. Doch jeder Skandal der internationalen Truppen, jedes zivile Opfer bei einem Nato-Bombardement, jede Demütigung durch ausländische Soldaten entfremdete die Afghanen von den Westlern, die angetreten waren, ihnen zu helfen. Zugleich verstärkte jeder getötete ausländische Soldat das Misstrauen der Truppen in die Afghanen.

Wie tief die Gräben sind, zeigt die Forderung von Präsident Hamid Karsai, den Nato-Kampfeinsatz 2013 zu beenden. Der verbitterte Präsident will die ungeliebten Ausländer ein ganzes Jahr früher als geplant wegschicken, obwohl ein vorzeitiger Abzug sein Land in einen erneuten Bürgerkrieg stürzen könnte.

Manche einfache Afghanen wie etwa der Schuhmacher Baba Khan in Kabul halten die Taliban inzwischen für das geringere Übel. «Sie (die Amerikaner) ermorden und verbrennen Menschen in der Nacht, während die Kinder im Bett liegen», sagt der 60-Jährige. «Unter den Taliban konnten wir in Frieden schlafen.»

Auch Wolfgang Petzold hat die Lage am Hindukusch alle Zuversicht geraubt. Mit acht Bundeswehr-Einsätzen geht Petzold wohl als Afghanistan-Veteran durch. Zuletzt war der einstige Berufssoldat als Hauptfeldwebel 2009 dort, inzwischen lebt er im Ruhestand in Dresden. «Wenn man die Entwicklung in Afghanistan betrachtet, muss man zu dem Schluss kommen, dass unsere Bemühungen von damals keinen Erfolg hatten», sagt Petzold heute resigniert. Er hält diese Niederlage größtenteils für hausgemacht. «Ich habe selbst erlebt, wie überheblich wir Deutschen – und viel mehr vielleicht noch die Amerikaner – mit den Menschen umgegangen sind», sagt er. «Und jetzt wundern wir uns, dass wir ein ganzes Volk gegen uns haben.»

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Assad ist der beste Führer der Welt

Ein Jahr nach Beginn der Unruhen in Syrien herrscht Unklarheit: Wie beliebt ist Präsident Baschar Assad tatsächlich?

„Assad ist der beste Führer der Welt“, sagt Farhat, welche auf den Golanhöhen lebt. „Er ist der stärkste Mann Syriens und der einzige, der Reformen umsetzen kann. Syrer wollen eine echte Regierung, keinen islamischen Familienbetrieb wie in den arabischen Golfstaaten. Was erzählen die uns Syrern von Demokratie? Dort dürfen Frauen doch nicht einmal Auto fahren!“

Ein Besuch bei den syrischen Bewohnern Assad ist der beste Führer der Welt weiterlesen

Toleranz-Preis für Erdogan?

Am Samstag soll der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdogan in Bochum den „Steiger Award“ in der Kategorie „Europa“ erhalten. Eigentlich steht der Preis für Offenheit, Menschlichkeit, Geradlinigkeit und Toleranz. Kein Wunder also, dass sich gegen diese Entscheidung immer mehr Widerstand regt.

Nach dem Protest der Armenier in Deutschland wenden sich nun auch der Zentralverband der Assyrischen Vereinigung sowie die Alevitische Gemeinde gegen die Ehrung Erdogans. So spreche der assyrische Verband unter anderem von der schlechten Situation der Pressefreiheit in der Türkei, Misshandlung und Folter türkischer Gefangener, fehlender Minderheitenrechte für Assyrer und der Verweigerung elementarer Existenzrechte für Christen. Es sei nicht nachvollziehbar, warum Erdogan den Preis erhalten soll.

Auch der Generalsekretär der Alevitischen Gemeinde Deutschlands, Ali Dogan, übte dem Bericht zu folgt scharfe Kritik. Er nannte die Preisverleihung an Erdogan „einen Schlag ins Gesicht aller Minderheiten in der Türkei, die staatlich organisierter Intoleranz und Unmenschlichkeit ausgesetzt sind“. Der integrationspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion im Deutschen Bundestag, Mehmet Killic, sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): „Ich bin fassungslos, mit welcher falschen Sensibilität die Veranstalter Erdogan loben. Das ist vollkommen fehl am Platz.“ Nach seiner Einschätzung entferne sich unter Erdogan die Türkei von der EU, anstatt sich ihr anzunähern.

Nach Angaben der Initiatoren des Preises wird er „an Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland verliehen, die geradlinig ihren Weg verfolgen und dabei nach den Grundwerten der Steiger handeln. Diese sind nach Einschätzung der Jury Offenheit, Menschlichkeit, Geradlinigkeit, Toleranz“. Auf ihrer Internetseite verwahren sich die Initiatoren gegen die Kritik und weisen darauf hin, dass „Erdogan die Auszeichnung stellvertretend für das türkische Volk für 50 Jahre deutsch-türkische Freundschaft in Empfang nimmt. Die Auszeichnung ist ausdrücklich keine Bewertung der innen- und außenpolitischen Aktivitäten des türkischen Ministerpräsidenten“.

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Kirche am Persischen Golf

Im Emirat Ras al-Khaima in den Vereinigten Arabischen Emiraten ist kürzlich die größte Kirche am Persischen Golf eingeweiht worden. Das anglikanische Gotteshaus in der Stadt Al Jazeera al Hamra soll 2000 Besucher fassen. Die in zwei Jahren Bauzeit errichtete Kirche solle über die anglikanische Gemeinde hinaus 35 bis 40 verschiedenen christlichen Gruppen für Gottesdienste offenstehen.

Der anglikanische Bischof von Zypern und dem Persischen Golf, Michael Lewis, nannte die Eröffnung der Kirche ein «Zeichen der Hoffnung für die christliche Gemeinschaft». Den Baugrund dieser und der übrigen christlichen Zentren hatte einem Bericht zufolge jeweils der Herrscher des Emirats geschenkt. Anglikanische Kirchen befinden sich laut der Zeitung «The National» bereits in Dubai, Fujairah, Sharjah, Abu Dhabi und Al Ain. 9% der Bevölkerung sind Christen. Es sind vorwiegend Gastarbeiter.

Vergleiche dazu: http://obristlink.wordpress.com/2012/03/17/saudischer-grosmufti-alle-kirchen-auf-der-arabischen-halbinsel-mussen-zerstort-werden/

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Israel und Iran spielen auf Zeit

Alle Welt geht davon aus, dass Israel bald Irans Atomanlagen angreifen wird. Doch die innenpolitische Lage und Netanjahus Charakter widersprechen dieser Einschätzung.

Hebräische Kino-Plakate, die an den Iran erinnern, hängen schon seit Wochen. Sie werben schon für den Film „Die Trennung“ (A Separation), noch bevor das Werk mit dem Oscar für den besten ausländischen Film ausgezeichnet wurde. Die Zuschauer strömten von Anfang an in die Säle, neugierig auf Israel und Iran spielen auf Zeit weiterlesen

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