Nicht Amerika, sondern Frankreich war nach der Staatsgründung 1948 jahrelang Israels engster Verbündeter

Paris rüstete den jungen Staat militärisch massiv auf, nicht nur mit konventionellen Waffen: Im Atomreaktor von Dimona steckt jede Menge französischer Nukleartechnologie, die der damals junge Schimon Peres bei seinen vielen Frankreichbesuchen diskret besorgte. Israel und Frankreich führten sogar 1956 gemeinsam Krieg, zusammen mit Großbritannien, gegen Ägyptens Würgegriff um den Suezkanal. Die Operation scheiterte, weil die USA unter Präsident Eisenhower dem ägyptischen Diktator Nasser diplomatisch zu Hilfe eilte.

Das gute israelisch-französische Verhältnis endete 1967 mit dem Sechstagekrieg. Präsident de Gaulle ergriff Partei für die Araber. Er sprach von den Juden als einem »elitären, von sich selbst überzeugten und herrschsüchtigen Volk«. Israel orientierte sich um, verbündete sich mit den USA. Ende einer Freundschaft.

Erste, vorsichtige Zeichen einer Richtungsänderung setzte erst Nicolas Sarkozy ab 2007. Die Wende im Verhältnis zu Israel aber hat jetzt François Hollande mit seiner Rede vor der Knesset markiert. Sind also jetzt Israel und Frankreich das neue Traumpaar auf der internationalen Bühne? Staaten haben keine Freunde. Staaten haben Interessen. Und Interessen können sich rasch ändern.

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