„Israel Trail“ unter den „most epic trails“ weltweit

Das Magazin National Geographic hat den „Israel National Trail“ in die Liste der weltweit 20 „most epic trails“ aufgenommen.

Die Aufnahme des Wanderweges in die Liste erklärt Doug Schnitzspahn damit, er tauche „sowohl in die Vielfalt der biblischen Landschaften ein als auch in das Alltagsleben moderner Israelis“.

Empfohlen wird im National Geographic, den Weg zwischen Februar und Mai zu wandern und die „Wegeengel“ zu nutzen, Menschen, die Wanderern kostenlos Übernachtungen anbieten.

Der “Israel Trail” wurde 1995 von der Gesellschaft für Naturschutz in Israel ausgearbeitet. Er ist mehr als 1.000 km lang und führt vom Kibbutz Dan im Norden bis nach Eilat im Süden.

Auf dem Israel Trail

Auszug aus dem Blog (www.BaselJerusalem.info) von Hanspeter und Annemarie Obrist

Auf unserer Wanderung von Basel nach Jerusalem war der letzte Abschnitt in Israel ein besonderes Erlebnis. Schon am Flughafen werden wir herzlich von Karin begrüßt. Da Syrien die Grenzen für Ausländer geschlossen hat, wählen wir den Umweg über Zypern.

Wir setzten unseren Weg fort auf dem Israel Trail und starteten an der Grenze zum Libanon. Nun folgen wir den Spuren von Jesus und nicht mehr denen von Paulus, wie in der Türkei. Wir starten in Banias

Nach unserem Besuch in Banias (siehe Video) begegneten wir zwei jungen Frauen, die auch mit dem „Israel Trail“ beginnen wollten. „Dürfen wir mit euch wandern?“ fragten sie im Kibbuz Dan. „Wir könnten hier auf dem Sportplatz übernachten und erst morgen losziehen“, war ihre Idee. „Wir würden gerne die Kühle des Abends noch nutzen, und gleich jetzt losgehen“, antworteten wir. So kam es, dass wir abends nach sechs Uhr gemeinsam mit Yaara und Reut starteten. Am folgenden Tag mussten wir eine kleine Routenänderung vornehmen, da Reut das Wasser ausging. Wir können nun verstehen, weshalb am Rande eines Naturparks hier stets die Warnung zu lesen ist, man solle pro Person mindestens drei oder fünf Liter Wasser mitnehmen. Von anderen Wanderern hörten wir, sie hätten im Süden bis zu acht Liter Wasser mitgeschleppt.

Die Naturwege im Norden sind ab und zu etwas dornig, aber traumhaft schön (siehe Video). Manchmal kamen wir kaum vorwärts, weil es am Wegesrand immer wieder etwas Interessantes zu bestaunen gab. Genau auf dem Streckenabschnitt, auf dem sich der „Israel Trail“ und der „Jesus Trail“ überschneiden, konnten wir uns vor dem Aufstieg auf den Berg Arbel an einem Regenbogen kaum sattsehen (siehe Video).

Ein anderes Mal schauten wir zu, wie ein eingerollter Tausendfüßler am Morgen erwachte und langsam seine vielen Füßchen in Bewegung setzte. Einmalig! Wir sind froh, dass wir uns nur um zwei Füße kümmern müssen. Auf dem ersten Streckenabschnitt erkundigten wir uns bei einigen Wanderern, mit welchen Schuhen sie die Strecke von Elat bis in den Norden zurücklegten. Gute Wanderschuhe bewähren sich anscheinend. Auf dem Streckenabschnitt, der hinter uns liegt, war es meist ein Vorteil, dass unsere Schuhe wasserdicht sind. Doch bei den warmen Temperaturen in Israel schwitzen wir darin mehr als uns lieb ist. Anstatt uns auf das Experiment von Sandalen oder neuen Schuhen einzulassen, haben wir uns entschieden, lieber jede Stunde unsere Socken zu wechseln. Bis jetzt kamen wir damit ganz gut zurecht.

Letzte Woche durften sich unsere Füße jedoch etwas ausruhen, da wir im Gästehaus Beit Yedidia in Haifa eine „Touristenpause“ einlegten. Mit dem Auto besuchten wir im Norden noch einige Orte, die von der Bibel her interessant sind und auch ein Ehepaar, das Gottes Bewahrung auf ganz besondere Art erleben durfte (siehe Video).

Das Nazareth Village finden wir sehr faszinierend, da dort live gezeigt wird, wie man zur Zeit von Jesus lebte und arbeitete (siehe Video).

Spannend war für uns auch, als wir auf den Tag genau zehn Monate nach unserem Start in Basel in der Nähe von Nazareth auf Kana blickten. Dort tat Jesus während eines Hochzeitsfestes sein erstes Wunder und verwandelte Wasser in Wein. Wir erinnerten uns an die zahlreichen Wunder, die wir vor und während unserer Reise bisher erlebt hatten. Vor der Reise liehen uns Marianne und Werner genau zur richtigen Zeit ihr Auto, Christine, Katja und Rahel halfen einen ganzen Tag lang beim Putzen und Einpacken, und Fredi, Walter und Marianne sowie andere transportierten Möbel. Die Liste der Namen der vielen anderen Helfer würde ein paar Seiten füllen. Einen Tisch schenkten wir dem Ländliheim in Basel. Im Austausch dafür durften wir die letzte Nacht vor Reisebeginn bei ihnen schlafen. Annemarie kann sich für „Tauschgeschäfte“ dieser Art begeistern. Ein Mittagessen für einen Putzeinsatz, einen Haarschnitt für die Kinderbetreuung oder eine Vorlesestunde für einen Blumenstrauß. Eine Schwester im Ländliheim hat uns nach unserer Übernachtung ausrichten lassen, sie würde das erste Buch kaufen, falls wir eines schreiben. Auch wenn wir ab und zu ermutigt wurden, ein Buch zu schreiben, schoben wir den Gedanken vor uns her. Selbst ein Verlag nahm drei Anläufe, doch wir wollten zuerst unsere Reise beenden und erst dann entscheiden, ob wir uns auf ein „Buchprojekt“ einlassen sollen oder nicht. Während des Aufstiegs auf den höchsten Berg, den wir in Israel erklimmen mussten, kam uns jedoch eine Idee, wie wir uns dieses Projekt vorstellen könnten. Das Besondere war, dass wir zu jenem Zeitpunkt von einer Wolke eingehüllt waren. Im Norden hiess es, wir könnten während dieser Jahreszeit nicht mehr mit Wolken rechnen, doch Gott hat uns auf dem Meron genau während des Aufstiegs mit einer Wolke beschenkt. Sein Timing ist einzigartig!

Das erlebten wir auch mit einer Einladung, die uns vor einigen Monaten zum 20-jährigen Bestehen der Karmel-Gemeinde in Haifa zugeschickt wurde. Wir konnten es selber kaum glauben, als wir den höchsten Punkt auf dem Karmel genau am Nachmittag vor dem großen Fest erreichten. Interessant ist, dass wir beim Fest auf dem Karmel (siehe Video) direkt hinter einer Schweizerin saßen, deren Herzenswunsch es war, mit jemandem in ihrer Muttersprache über den Glauben sprechen zu können. Für Gott ist nichts unmöglich.

„Wo übernachtet ihr? Wie schwer ist der Rucksack? Wie viel Geld habt ihr dabei? Wie viele Kilometer wandert ihr pro Tag? Wo und was esst ihr?“ Diese und viele weitere Fragen wurden uns von aufgeweckten Schülern beim Aufstieg auf den Berg Tabor gestellt. Wenn wir im Herbst wieder in die Schweiz zurückkehren, sind wir gerne bereit, in Schulen, Gemeinden und anderen Einrichtungen von unseren Erlebnissen zu erzählen. Auch wir haben schon durch Erfahrungsberichte anderer profitiert. Als wir in Israel zum ersten Mal Wildschweinen begegneten, pochte unser Herz doch etwas schneller. Wir erinnerten uns an das Buch von Judy Pex. Zusammen mit ihrem Mann legte sie den 940 km langen „Schwil“ von Elat im Süden bis zur libanesischen Grenze im Norden zurück und hielt dabei ihre Eindrücke schriftlich fest. Später wurde ihr Reisetagebuch von Ingeborg Beyeler-Blum übersetzt (deutscher Titel: „Der Israel Trail“) und veröffentlicht. Dort erwähnt Judy u.a., dass Wildschweine durchaus auch Menschen angreifen. Nachdem die borstigen Tiere allerdings am gleichen Tag an mindestens fünf unterschiedlichen Orten vor uns Reißaus genommen hatten, schlugen wir abends in der freien Natur unbesorgt unser Zelt auf. Nachts um halb zwei Uhr jedoch hörten wir dann, wie ein Wildschwein auf unser Zelt zugerannt kam und schnaubend daneben stehen blieb. Hanspeter blinkte mit der Taschenlampe und schon entfernte sich das Tier. Kurz darauf wollte auch ein zweites wissen, wer es wagte, unter dem Sternenhimmel zu schlafen.

„Ich freue mich so, dass Ihr Ja gesagt habt!“ sagt Atalia mindestens zum dritten Mal mit einem Strahlen in den Augen. Sie und Mark kommen mit uns ins Gespräch, nachdem wir kurz vor Netanja erfahren haben, dass die „Angels on the road“, die Engel am Weg vom Schwil (Israel Trail) zu beschäftigt sind. Für Schwil-Wanderer gibt es in Israel ein einzigartiges Angebot von Helfern, die günstig oder manchmal auch gratis eine Übernachtung, Trinkwasser oder sonstige Hilfe anbieten. Im Norden hat Reut nach der ersten Nacht im Freien spät abends mit unserem Handy vor den verschlossenen Toren eines Moschaws mit solch einem „Engel“ telefoniert. In einem ehemaligen Kindergarten durften wir gegen eine freiwillige Spende für die Unkosten von Wasser und Strom die Nacht verbringen. Wir fanden das großartig. Da wir im Norden häufig im Zelt oder bei Bekannten übernachteten, kam es erst am Abend vor der Begegnung mit Atalia zum zweiten Kontakt mit einem Engel. „Ja, Ihr könnt bei uns schlafen“, antwortete Gil am Telefon. „Super! Ob wir wohl auf der Wiese unser Zelt aufstellen dürfen?“ fragten wir uns. Im Internet stand nur, es gebe dort eine Duschmöglichkeit. Aus unserer Sicht hieß das noch lange nicht, dass wir mit einem Dach über dem Kopf rechnen konnten. Gil kam uns am Strand entgegen und führte uns im Haus in ein Zimmer mit Doppelbett und eigener Dusche. Wir staunten am späten Abend gleich nochmals, als Gils Frau, Anat, uns für später noch zu sich einlud mit den Worten: „Gil macht gerade das Abendessen für uns.“ Wir waren sprachlos. Später erzählte uns Gil, es sei das zweite Jahr, dass er an dem Netzwerk auf dem Schwil teilnahm: „Und letztes Jahr haben etwa 150 Schwil-Wanderer bei uns übernachtet.“ Nachdem uns Anat am Morgen ermutigt hat, das Netzwerk ruhig noch mehr zu nutzen, telefoniert Hanspeter an jenem Tag mit zwei Engeln. Von beiden erhält er eine Absage, da sie keine Zeit haben. Kurz darauf kommt es am Abend zur Begegnung mit Atalia und Mark. Sie sind soeben von einer Reise in die Schweiz zurückgekommen. „Wisst Ihr schon, wo Ihr heute Nacht schlafen werdet?“ fragt Atalia. Wir verneinen.„Kommt doch zu mir ins Kibbuz“, schlägt sie vor. Froh breiten wir kurze Zeit später unsere Matten aus und bemerken: „Wenn die offiziellen Engel zu beschäftigt sind, schickt Gott einfach andere. Wunderbar!“

„Unglaublich!“ sagt Hanspeter mindestens drei Mal. Nördlich von Tel Aviv müssen wir den Fluss Yarkon überqueren. Das Problem ist, dass man auf dem Schwil nur durchs Wasser auf die andere Seite gelangen kann. Doch auch hier hat Gott vorgesorgt. Obwohl unser Wegabschnitt sehr abgelegen ist, steht genau am richtigen Ort und zur richtigen Zeit ein Fahrzeug am Fluss. Für Annemarie ist der Fall klar. Das muss Gott für uns vorbereitet haben. Ohne lange zu überlegen spricht sie die Leute dort an: „Taxi?“ Die zwei jungen Männer diskutieren und der Fahrer gibt uns zu verstehen, wir sollen uns jeweils links und rechts aufs Trittbrett stellen. Kaum haben wir den Fuß auf der anderen Seite auf den Boden gesetzt, fährt unser Taxi auch schon wieder zurück und die zwei Männer sind auch bereits verschwunden. „Danke Herr, dass Du uns sogar zur rechten Zeit ein Taxi geschickt hast!“ Gott hat uns so geführt, dass wir am folgenden Tag bei der Segnung von Yonatan Grimberg dabei sein können. Es ist schön, mit anderen Gottesdienst feiern zu dürfen. Alon, Rajaa‘ und Alons Schwester Karin versorgen uns zudem mit gesunder Kost, wofür wir sehr dankbar sind. Diese drei Engel setzen sich in unterschiedlichen Gemeinden und Programmen ein für die Versöhnung von Juden und Arabern, eine großartige Sache.

Am Abend erzählt uns Karin, die ursprünglich aus Deutschland stammt, eindrücklich, wie ein traumatisches Erlebnis von einem Minus zum Plus werden kann (siehe Video).

„Ich glaube, ein zweites Mal würden meine Nerven euer Abenteuer nicht überstehen …“, schrieb uns eine junge Frau. Da können wir Euch, liebe Leser, beruhigen. Im September werden wir, noch vor dem 50. Hochzeitstag von Annemaries Eltern, wieder in die Schweiz zurückfliegen, um dieses besondere Fest mit ihnen zu feiern. Zusammen haben sie viele Sonnen- und Regentage gemeistert und sich auch durch eine Behinderung die Freude am Garten nicht nehmen lassen. In Israel begegneten wir eines Morgens einer Gruppe von Menschen mit und ohne Behinderung, die sich jeden Freitag zu einer gemeinsamen Radtour trifft. In ihrem Logo war das hebräische Wort „beyachad“ wie auch dessen deutsche Entsprechung „zusammen“ zu lesen. Wir wunderten uns, und sprachen sie darauf an. „Das ist Jiddisch“, erklärten sie uns. Voller Begeisterung über unsere Tour wollten sie gleich mit uns anstoßen. „Nein, danke. Wir trinken nie am Morgen,“ entgegneten wir. Das hinderte sie jedoch nicht daran, uns kurz darauf zwei Becher mit Wein in die Hand zu drücken. Gemeinsam unterwegs zu sein ist bereichernd, inspirierend und es erweitert den Horizont. Wir freuen uns, dass es auch in der Schweiz Gruppen gibt, die mit behinderten Menschen Ausflüge machen. Annemaries Eltern nahmen diese Woche mit „Glaube und Behinderung“ (http://www.gub.ch) an einer Freizeit in Interlaken teil.

Beeindruckt hat uns auch die Begegnung mit Hagay am darauffolgenden Tag. Mitten in der ‚Pampa‘ begegnet uns ein Bus. Der Fahrer kurbelt das Fenster herunter und stellt uns die zweitwichtigste Frage: „Habt Ihr genug Wasser?“ Zwar hatten wir morgens unsere Wasserbeutel gefüllt und bei der einzigen möglichen Stelle, einem Industriegebäude, nochmals Nachschub besorgt, aber da es ein sehr heißer Tag ist antworten wir: „Wir sind nicht ganz sicher, ob es reichen wird.“ Eine Sekunde später ist Hagay bereits ausgestiegen, öffnet die hintere Tür und lässt uns unseren Wasserbeutel auffüllen. „Danke Herr, dass Du wieder einen Engel vorbeigeschickt hast!“ sagen wir kurze Zeit später erleichtert. Immer wieder danken wir Jesus auch für die vielen „Engel“, die uns im Verborgenen unterstützen. Manche kennen wir nicht einmal persönlich. Die Liebe von Gott und von Menschen zu erleben, ist für uns ein Privileg und eine große Ermutigung.

Nach seiner Auferstehung fragte Jesus Petrus drei Mal: „Hast Du mich lieb?“ Was für eine Frage! Annemarie hat durch ein mehrjähriges, englischsprachiges Bibelstudium (http://www.bsfinternational.org) zusammen mit über hundert Frauen viel dazu gelernt. In der deutschen Übersetzung heißt es von Jesus, dass er den Willen des Vaters tun wollte. In der englischen Übersetzung steht: „I WANT TO PLEASE HIM.“ (Ich will ihn erfreuen, ihm gefallen). Jesus liebt seinen Vater so sehr, dass er nur das tun will, was seinem Vater gefällt. Dann ist jeder Einsatz ein „Dürfen“ und nie ein „Müssen“. So macht das Leben Freude!

Unsere Freude über die Treue Gottes auf unserer Reise ist unbeschreiblich. Trotzdem werden wir versuchen, sie nach unserer Ankunft am Ziel noch in Worte zu fassen. Morgen packen wir ein letztes Mal unseren Rucksack und steigen auf den Ölberg. Dort ist Jesus aufgefahren in den Himmel und dorthin wird er auch wieder zurückkommen. Was für ein Geschenk, dass er lebt und uns bereits jetzt schon so viel gibt! Wir sind so froh, dass er Ja gesagt hat zu dem Weg, den unser Vater im Himmel für ihn bestimmt hat. Zwei überaus dankbare Wanderer kurz vor dem Ziel.

Zu Fuß von Basel nach Jerusalem

Viele Berge wir haben erklommen
Sind auf dem Ölberg angekommen
Halleluja! Gott ist treu
Wir haben ihn erlebt ganz neu

Sommer, Winter, Tag und Nacht
Durch seine Engel wir wurden bewacht
Mit Gebet, Hilfe und auch Gaben
Habt Ihr viel dazu beigetragen

Wenn Jesus ist mit uns im Boot
Wir überwinden jede Not
IHM und Euch wollen wir Danke sagen
Im Vertrauen auf Gott neue Schritte wagen

Unsere Wanderung ist zu Ende. Das letzte Stück Weg führte uns über den Israel Trail (siehe Video vom Karmel bis Cäsarea) (von Cäsarea bis Latrun) (von Latrun bis Jerusalem) bis zu unserem Ziel, dem Ölberg in Jerusalem (siehe Video von Jerusalem bis zum Ölberg). Danach gönnten wir unserer Seele erst einmal eine „Erlebnis-Pause“, während der wir eine Woche lang ein Haus samt Hund hüteten. Durch die täglichen Spaziergänge kamen wir nicht ganz aus der Übung. Unsere erste Begegnung mit dem Vierbeiner ließ uns allerdings erst einmal das Blut in den Adern gefrieren, als er sich wütend auf eine Katze stürzte, die es gewagt hatte, in sein Revier einzudringen. Während der darauffolgenden Woche jedoch fraß er weder Katzen noch anderes Getier, und wir hätten es noch länger mit ihm ausgehalten. Doch Gott hatte schon etwas anderes für uns vorbereitet.

Bei unserer Ankunft in Israel wussten wir noch nicht, wo wir den Sommer verbringen würden. In Haifa dann lernten wir ein interessantes Ehepaar kennen, dessen Geschichte kürzlich auf Video aufgenommen wurde (siehe Video). Da die beiden, Judith und Isaak, nun für ein paar Wochen in die Schweiz gereist sind, können wir ihre Wohnung und obendrein noch von dort aus drei Wochen lang eine hübsche Katze hüten. Interessant ist, dass der Psalm 121 auch für Judith eine besondere Bedeutung hat. Da er auf Annemaries Sonnenhut steht, wurden wir unterwegs immer wieder daran erinnert. Wir können nur bestätigen, dass sich Gottes Aussage darin täglich bewahrheitete: „Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet schläft nicht.“ Ja, wir taten, was von unseren Kräften her möglich war, aber Gott war es, der uns Tag und Nacht behütet und über uns gewacht hat. Ein Geschenk, das wir dankbar annahmen. Lob und Dank wollen wir IHM bringen!

Wir mussten auf dieser Reise lernen, viele Geschenke anzunehmen. Denn nur, wenn wir das tun, können wir auch großzügig weitergeben. Gott hat uns mit Kraft und so viel Gutem überschüttet, was wir an anderer Stelle und oft in anderer Form weiterschenken konnten. Zum Beispiel kam es vor allem in der Türkei immer wieder einmal vor, dass wir so manchem Autofahrer eine Freude machen konnten, indem wir spontan mithalfen, ein Auto anzuschieben. Ab und zu mussten wir uns auf der Karte zeigen lassen, wo wir uns befanden, aber sehr oft konnte Hanspeter Autofahrern und Wanderern auf der Suche nach dem Weg behilflich sein. Wir nahmen auch das Geschenk der zahlreichen Helfer an, die bei unserer Abreise in Basel im Hintergrund eine Aufgabe übernommen hatten. Auf den Fotos stehen wir zwar vorne, aber ohne das große Team im Hintergrund wären wir nie so gut ans Ziel gekommen. Zusammen ist viel mehr möglich. Wir denken hier besonders an unsere „Notfall-Helfer“. Wir wussten z.B., dass Daniel eingesprungen wäre, wenn mit dem Internet etwas nicht funktioniert hätte, Bini hätte gehandelt, wenn mit unseren zuverlässigen Wanderstöcken Probleme aufgetaucht wären und Käthy war immer dafür besorgt, dass wir mit unserem Handy telefonieren konnten. Andere haben uns vor und während unserer Reise Hilfe angeboten, falls ein Notfall eintreten sollte. Das hat uns sehr berührt! Dieses Wissen gab uns neben dem Vertrauen auf Gott großen Rückhalt und war uns eine große Ermutigung. Und zahlreiche Sponsoren waren mitbeteiligt, dass auch wir bei Menschen mit knappen finanziellen Mitteln großzügig sein konnten. Jemand, den wir auf unserer Tour kennen gelernt hatten, ließ uns wissen: „Dass ihr eine so großzügige Gabe zurückgelassen habt, zeigt, dass ihr ganz großes Vertrauen in unseren himmlischen Vater und Seine Fürsorge habt. Das macht Mut und spornt an.“

In den kommenden Monaten werden wir uns Zeit nehmen, unsere Erlebnisse in einem Buch zusammenzufassen und Vorträge zu halten. Vielleicht können wir auch noch mehr Leute motivieren, sich in der herrlichen Natur zu bewegen. “Heute sind wir einige Stunden wandern gegangen, natürlich “angestachelt” durch Euch. Es war ganz herrlich“, schrieb uns jemand. Da freuen wir uns mit! Freude pur haben uns auch Renée und Walter bereitet. Sie halten ab Ende September bis im Juni 2012 eine möblierte Wohnung für uns bereit. Auf dem Dachboden ihres Hauses in Rapperswil durften wir bereits vor der Reise einen Teil unserer Habe verstauen. Das war uns eine sehr große Hilfe und wir staunen über dieses Wunder.

Ein noch größeres Wunder wartet etwas später auf uns, denn bereits jetzt ist eine weitere Wohnung für uns in Arbeit: „Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Sonst hätte ich euch nicht gesagt: Ich gehe hin, um dort alles für euch vorzubereiten“, sagte Jesus (Johannes 14,2). Kaum zu glauben, mit wie viel Liebe sich Gott um uns sorgt.

Noch sind wir auf dieser Erde unterwegs. Diese Zeit möchten wir sinnvoll nutzen. Wer mit uns eine Veranstaltung organisieren möchte, darf sich gerne unter dieser Mailadresse mit einer Anfrage an uns wenden. Einige Termine stehen bereits fest.

Vor einiger Zeit erreichte uns diese Nachricht: „Seit Eurer Abreise aus Basel verfolge ich Eure Pilgerreise. Sowohl die Reisebeschreibung (eingebunden an den festen Glaube an Gott), als auch die Bilder sind jedes Mal ein Genuss!!!!“

In diesem Sinne wünschen wir Euch immer wieder genüssliche Momente im Alltag.

Hanspeter und Annemarie Obrist

Bericht über die Reise im Fenster zum Sonntag SF“

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