Immer mehr christliche Mädchen werden in Pakistan entführt, vergewaltigt und müssen zum Islam übertreten oder sie werden sogar ermordet

„Berichte über Gewalt gegenüber christlichen Kindern nehmen zu und dies ist beunruhigend.“ Das betont der Dominikanerpater James Channan, der das „Peace Center“ in Lahore leitet und sich insbesondere für den interreligiösen Dialog engagiert, gegenüber dem Fidesdienst.

„Das Leben scheint in Pakistan für christliche Kinder zunehmend schwierig zu werden. Viele christliche Mädchen werden entführt, vergewaltigt und müssen zum Islam übertreten oder sie werden sogar ermordet wie im Fall von Amaria Masih, der so genannten ‚pakistanischen Maria Goretti‘. Nicht selten werden sie Opfer dunkler Geschäfte, wie jüngst im Fall von Sunil Masih oder Shazia Bashir. Kinder werden heute sogar der Blasphemie angeklagt, wie Rimsha Masih. Wenn nun auch Kinder zur Zielscheibe werden, dann ist damit eine Grenze des Missbrauchs und der Unmenschlichkeit überschritten, die wir nicht tolerieren können.“

Das Blasphemie Gesetz, das in Pakistan zu viel Blutvergießen geführt hat, wird weiterhin als Instrument der Verfolgung von Christen, aber auch von Hindus und Muslimen benutzt. Es ist ungerecht und missverständlich. Die Christen fordern seit langem die Abschaffung oder eine Änderung, damit der Missbrauch, zu dem es immer wieder kommt, vermieden werden kann. In diesem Kampf werden sie von vielen Menschenrechtsorganisationen und auch von muslimischen Bürgern unterstützt.

Im Namen der pakistanischen Christen fordert der Dominikanerpater deshalb: „Wir bitten die Regierung mit Nachdruck darum, dass sie die eigene Verantwortung übernimmt und den Respekt der Menschenwürde und der grundlegenden Rechte aller Bürger garantiert. Ich bin der Ansicht, dass auch die internationale Gemeinschaft dieser Frage mehr Augenmerk schenken sollte.“

Die Liste der vergewaltigten und ermordeten christlichen Minderjährigen ist lang.

So wurde die junge Christin Muqadas Kainat in der Nähe von Sahiwal (Punjab) von mindestens fünf Männern vergewaltigt und grausam ermordet. Die Episode ereignete sich bereits am vergangenen 14. August, doch erst heute berichten einheimische Beobachtern dem Fidesdienst von dem Vorfall, während die Gerichtsverhandlung für das 11jährige wegen Blasphemie angeklagte Mädchen bevorsteht.

Der jüngste Fall, zu dem dem Fidesdienst ein Bericht vorliegt, ist der Fall des 14jährigen Christen Waiz Mashi, der von jungen Muslimischen Männern nach einer „Diskussion über religiöse Fragen“ ermordet wurde. Der Jugendliche wurde brutal niedergeschlagen und bewusstlos in einen Kanal geworfen.

Die internationale Presse berichtet von weiteren Fällen, in denen minderjährige Christen Opfer von Gewalt wurden: die Leiche des 14jährigen katholische Waisen Sunil Yaqobb Masih wurde mit zahlreichen Verstümmelungen und fehlenden Organen aufgefunden und die 11jährige Rimsha Masih wurde auf der Grundlage falscher Blasphemievorwürfe inhaftiert.

Die Reihe der christlichen Kinder, die aus unterschiedlichen Gründen getötet wurden ist lang: Hass gegenüber Minderheiten, versuchte Bekehrung zum Islam (insbesondere bei über 700 Mädchen pro Jahr), Menschenhandel und Handel mit Organen, Sklaverei verbergen sich dahinter.

Alle Delikte haben dabei einen gemeinsamen Nenner: christliche Kinder werden als „Ware“ betrachtet und ihrer Würde beraubt.

Einen Antrag auf Freilassung aus der Haft für die elfjährige behinderte Rimsha Masih legte der christliche Anwalt und Abgeordnete Tahir Naveed Chaudhry am Freitag beim erstinstanzlichen Gericht in Islamabad. Rimsha soll Seiten mit Koranversen aus einem Buch für muslimischen Religionsunterricht verbrannt haben.

Vergleiche auch Artikel: http://obristlink.wordpress.com/2012/09/08/rimsha-ist-frei-muslime-hoffen-die-christen-kehren-zuruck/

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