Feindselig wie eh und je?

In den Salzburger Nachrichten schreibt Helmut L. Müller in seinem Kommentar über die Lage von Israel: „Die arabische Umgebung ist feindselig wie eh und je.“ Stimmt das?

Florian Markl von Mena Watch sammelte einige Fakten:

Im Februar forderte der Außenminister des Oman, dass die arabische Welt dazu beitragen müsse, Israels Unsicherheitsgefühl zu überwinden. Im Rahmen einer internationalen Konferenz hatte der Oman die Länder des Nahen Ostens zuvor schon dazu aufgerufen, Israel anzuerkennen und wie alle anderen Länder zu behandeln. 

Im vergangenen Juni setzte sich der bahrainische Außenminister für Israels Existenzrecht ein. Israel sei „da, um zu bleiben“ und wolle Frieden. Immer wieder erklärt Bahrain, dass Israel das Recht habe, gegen iranische Stellungen in Syrien militärisch vorzugehen. Bereits im Herbst 2017 verurteilte der König von Bahrain den arabischen Boykott des jüdischen Staates und erlaubte seinen Untertanen Reisen nach Israel.

Im vergangenen Oktober nahmen Vertreter Israels, Bahrains, Saudi-Arabiens, der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und anderer arabischer Staaten an einer Konferenz in Südkorea teil. Wenige Wochen besuchte eine hochrangige Vertreterin des israelischen Außenministeriums eine Sicherheitskonferenz in Bahrain. Mehrfach sollen sich in den vergangenen Jahren Delegationen Israels und der VAE getroffen haben, um sich angesichts der iranischen Bedrohung über militärische und geheimdienstliche Zusammenarbeit auszutauschen. Jüngst gaben die VAE bekannt, dass ab 2020 israelische Touristen in den Emiraten willkommen geheißen würden.

Im Jahr 2019 gab es mehrere Hinweise darauf, dass der Irak sich um bessere Beziehungen zu Israel bemühen könnte. In den vergangenen zwei Jahren haben mindestens drei irakische Delegationen den jüdischen Staat besucht.

Im Frühjahr 2018 bekannte sich der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman zum Recht der Israelis auf ein eigenes Land. Immer wieder gibt es Berichte über eine sich andeutende Normalisierung der Beziehungen des Königreichs zu Israel.
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Zu beachten ist auch, dass der Iran, der Israel heute feindselig gesinnt ist, nicht arabisch stämmig ist und auch die anderen Staaten bedroht oder unterwandert.

Zudem hat sich eine Gruppe arabischer Intelektueller aus 15 verschiedenen Nationen in London zusammen gefunden (November 19), um die Förderung wirtschaftlicher Beziehungen zu Israel zu diskutieren. Unter den 30 geladenen Gästen befanden sich Journalisten, Politiker, Diplomaten und Akademiker. Diese haben es sich zum gemeinsamen Ziel gesetzt, dem ökonomischen Boykott Israels in ihren jeweiligen Heimatländern ein Ende zu machen. Die liberal-gesinnten Teilnehmer des „Arabischen Rates für regionale Integration“ vertreten die Ansicht, dass eine Stärkung der wirtschaftlichen Beziehungen, den umliegenden Ländern zum finanziellen Aufschwung verhelfen könnte. Zudem diene es auch den wirtschaftlichen Zielen der Palästinenser. „Araber sind die ersten – und einzigen – Opfer des Boykotts“, sagte der ägyptisch-britische Anwalt Eglal Gheita zu Beginn der zweitägigen Sitzung. Die arabische Welt habe aufgrund des Boykotts Verluste in Milliardenhöhe gemacht.

Der Organisator Mustafa el-Dessouki, Chefredakteur der saudi-arabischen Zeitschrift „Majall“, erklärte gegenüber der „New York Times“, dass die Medienwelt und die Politik, die Feindseligkeit gegenüber Juden und Israel schürten. Aber viele Araber „wollten sich tatsächlich mit Israelis verbinden“, so el-Dessouki.  mehr Informationen 

Ein heikles Urteil hat der Europäische Gerichtshof gefällt. Israelische Lebensmittel, die in der Westbank hergestellt wurden, müssen besonders gekennzeichnet sein, den das Westjordanland sei kein Teil des Staates Israel. Das Problem ist, dass sie die Infrastruktur des israelischen Staates nutzen. Boykottiert man solche Produkte, trifft es in erster Linie die Palästinenser, wie man es am Beispiel von Sodastraem sieht. Im Jahr 2010 hat der  EuGH entschieden, dass Nichtlebensmitteln besonders gekenntzeichnet werden müssen. Bis jetzt hat kein Staat das Westjordanland anekdiert und die Palästinenser keine Selbstverantwortung übernommen. Kaum jemand wird behaupten dass der Gazastreifen ein Beispiel palästinesischer Staatlichkeit ist, obwohl sie dort niemand hindert bessere Infrastrukturen für die eigene Bevölkerung zu erstellen.

Als Reaktion auf die europäische Entscheidung, Produkte aus Judäa und Samaria zu kennzeichnen, werden 650 christliche Unternehmer aus über 50 Ländern am 4. Dezember zur Konferenz „Israeli Innovation for Humanity“ (Israelische Innovation für die Menschheit)  zusammenkommen. Fast alle Teilnehmer sind Christen, die Israel lieben und nach Geschäftsmöglichkeiten und Partnerschaften mit israelischen Unternehmen suchen. Rechtsanwalt Calev Myers, Gründer und Präsident der Organisation, die seit Jahren an vorderster Front im Kampf gegen die BDS-Bewegung arbeitet, sagte, dass ähnliche Konferenzen in der Vergangenheit zu Hunderten von Geschäftskooperationen zwischen Israelis und Geschäftsleuten auf der ganzen Welt geführt haben, die dutzende Millionen Dollar einbrachten. mehr Informationen

Fakt ist, dass viele Medien gegenüber Israel wie eh und je feinselig sind. Viele arabisch Staaten um Israel wollen jedoch vom wirtschaftlichen Aufschwung Israels und dem Erdgas profitieren.

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