Es geht nicht wirklich um Jerusalem

Bei den Protestaktionen, bei denen US-Flaggen abgefackelt wurden, ging es mehr darum, die USA und Amerikaner zu hassen, als gegen eine angebliche Änderung des Status von Jerusalem zu protestieren. Warum sollte sonst ein palästinensischer Ladenbesitzer ein Schild am Eingang seines Geschäfts aufhängen, auf dem steht: „Dogs and Americans Not Allowed to Enter“?

Oder warum sollten die Palästinenser eine Kampagne starten, um die Schliessung aller amerikanischen Institutionen im Westjordanland und im Gazastreifen zu fordern, einschliesslich der United States Agency for International Development (USAID), die Hunderte von Millionen Dollar investiert hat, um den Palästinensern beim Aufbau eines lebensfähigen künftigen palästinensischen Staates zu helfen?

Das eigentliche Ziel der Palästinenser besteht darin, „Palästina vom Mittelmeer bis zum Jordan zu befreien“. Mit anderen Worten, das bedeutet, dass das eigentliche Ziel der Palästinenser darin besteht, Israel zu zerstören.

Abbas behauptete, dass die jüdische Geschichte Jerusalems falsch sei und erklärte, dass es „keinen Frieden in der Region und in der Welt“ ohne einen palästinensischen Staat und Jerusalem als Hauptstadt geben werde. (Wenn also die Muslime nicht bekommen was sie wollen (?), werden sie nie zu einem Frieden bereit sein).

Das Informationsministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde veröffentlichte am 16.12.17 eine Erklärung, in der es die Existenz der Klagemauer, der heiligsten Stätte des Judentums, ablehnte. Unter Bezugnahme auf die Klagemauer mit ihrem islamischen Namen sagte das Ministerium: „Al-Buraq war, ist und bleibt eine palästinensische, arabische und islamische Stätte“. Sie fordert die UNESCO nachdrücklich auf, entschlossen Stellung zu beziehen und den Besuch des Abgeordneten Pence an der Buraq-Mauer als terroristische Handlung und als Akt der Aggression zu betrachten.

Diese palästinensische Leugnung der jüdischen Geschichte begann nicht nach der Ankündigung von Trump. Tatsächlich hat es nichts mit der Ankündigung zu tun und war immer die öffentliche Position der Palästinensischen Autonomiebehörde, der Hamas und aller palästinensischen Gruppen und Führer.

Palästinenser, Araber und Muslime sind wütend, nicht wegen einer angeblichen Änderung des Status von Jerusalem. Sie wissen sehr wohl, dass Trump’s Ankündigung vor Ort nichts ändern wird und vor allem symbolisch ist. Warum sollte die Palästinensische Autonomiebehörde, die behauptet, Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines zukünftigen palästinensischen Staates zu wollen, sich dagegen wehren, die US-Botschaft nach Westjerusalem zu verlegen?

Die Antwort ist einfach. Die Palästinenser und Araber betrachten ganz Jerusalem als eine „besetzte“ Stadt, so wie sie ganz Israel als eine „Besatzungsmacht“ betrachten. Die Demonstranten auf den Strassen arabischer Hauptstädte und im Westjordanland und im Gazastreifen scheinen ehrlicher zu sein als ihre Führer, wenn sie singen: „Palästina ist 100% arabisch und beide Teile Jerusalems, Ost und West, werden die ewige Hauptstadt Palästinas sein!“

Die Palästinenser, Araber und Muslime können die Tatsache, dass Israel existiert, nicht ertragen. Für sie ist die ganze Stadt „besetzt“, so wie Haifa, Jaffa, Lod, Ramle, Acre, Nazareth und Tiberias besetzte Städte sind. Obwohl Israel auf keiner ihrer Landkarten ist, wird immer wieder davon gesprochen.

Vor der Ankündigung nutzten sie jüdische Besuche auf dem Tempelberg als Entschuldigung für ihre Ablehnung und ihren Terror. Dieses Mal verwenden sie die Trump-Ankündigung.

Das palästinensische Verhalten ist klar: Es geht nicht um eine Botschaft oder eine Siedlung oder einen Zaun oder einen Kontrollpunkt, sondern um die Präsenz der Juden in diesem Teil der Welt.

Gekürztes Statement von Bassam Tawil. Er ist Muslim und lebt als Wissenschaftler und Journalist im Nahen Osten. Auf Englisch zuerst erschienen bei Gatestone Institute. Deutsch Audiatur

In europäischen Ohren klingt es wie ein „Friedensangebot“, dass die Palästinenser bereit sind, Israel als „demokratischen Staat mit gleichen Rechten für alle seine Bürger“ anerkennen zu wollen. Doch dahinter steckt ein kleiner Trick, die jüdische Vorherrschaft und damit den Staat Israel und seinen „Sitz im Leben“ als Zufluchtsstätte aller Juden in der Welt abzuschaffen. Im Rahmen der „Gleichberechtigung“ solle dann die Möglichkeit einer automatischen Einwanderung für Juden abgeschafft werden, während gleichzeitig den auf 5 Millionen Menschen angeschwollenen Flüchtlingen von 1948 und ihren Kindeskindern selbstverständlich ein Rückkehrrecht in das Staatsgebiet Israels eingeräumt werden müsse. Damit wäre die jüdische Mehrheit in Israel abgeschafft und der bisherige „jüdische Staat“ würde sich umgehend in einen weiteren arabischen Staat mit jüdischer Minderheit verwandeln.

Die Juden haben unmittelbar nach der Staatsgründung 1948 eine sehr schlechte Erfahrung gemacht. Fast alle muslimischen Staaten, bis auf Marokko und Iran, haben sämtliche Juden aus ihren Grenzen vertrieben. Sie sind heute „judenfrei“. Manche Gemeinden wie in Kairo, Damaskus, Bagdhad oder im Jemen existierten nachweislich schon 3.000 Jahre. Knapp eine Million Menschen aus diesen Ländern floh mittellos. Sie mussten allen ihren Besitz zurücklassen. Der oft geäusserte höhnische Spruch von Palästinensern, „dann sollen doch die Juden dahin zurückkehren, wo sie hergekommen sind“, kann auf die „orientalischen“ Juden nicht angewandt werden. Für sie gibt es keine Rückkehr. Heute machen sie etwa die Hälfte der Juden Israels aus.

Die Palästinenser bezeichnen sich stolz als die Nachkommen der Ureinwohner. Dass die meisten erst in den 1920er Jahren aus arabischen Hungergebieten eingewandert sind, wird verschwiegen.

Trump hat mit seiner seltsam schwammigen Erklärung Bewegung in die Geschichte gebracht, faktisch aber nichts geändert. Er hat weder bestimmt, wer der Souverän in der Stadt sein sollte, noch die Grenzen festgelegt. Er hat lediglich nach vielen Jahren die Kontroverse um Palästina/Jerusalem wieder auf die arabische Tagesordnung gesetzt.

Aus Sicht aller Anwohner wäre allerdings zu wünschen, dass die Aufmerksamkeit weltweit nachliesse, denn ohne mediale und politische Anheize würden die Palästinenser auch ihre gewalttätigen Krawalle erfahrungsgemäss bald wieder zurückfahren. Was insbesondere die kleinen arabischen Händler in Nazareth und Bethlehem hoffen, die zur Weihnachtszeit auf tausende christliche Pilger warten.  mehr Informationen

Ein saudischer Akademiker hat Araber aufgerufen, die Verbindung zwischen Judentum und Jerusalem anzuerkennen. Abdulhamid Hakim, der Leiter des Nahost-Zentrums für strategische und rechtliche Studien in Dschedda, sagte in einem Fernseh-Interview, dass Donald Trumps Jerusalem-Erklärung einen „positiven Schock“ für den Friedensprozess ausgelöst habe. So zitiert ihn die Tageszeitung „Jerusalem Post“.

„Wir als Araber müssen uns mit der anderen Partei verständigen und wissen, was ihre Forderungen sind, damit wir in Friedensverhandlungen erfolgreich sein können, und die Verhandlungen nicht sinnlos sind“, sagte Hakim dem in den USA ansässigen Sender „Alhurra“. „Wir müssen anerkennen und begreifen, dass Jerusalem ein religiöses Symbol für Juden und heilig für sie ist, so wie Mekka und Medina für Muslime.“

Der Gelehrte schrieb bereits im März in einem Artikel für das Washington Institut für Nahost-Politik, dass Israel und Saudi-Arabien beide durch den Iran ernsthaft bedroht seien. Er betonte, der „arabische Geist muss sich befreien von dem Erbe des [früheren ägyptischen Präsidenten] Gamal Abdul-Nasser und dem Erbe der sunnitischen und schiitischen Denominationen, die für politisches Interesse die Kultur von Judenhass und die Verweigerung ihres historischen Rechts in der Region einflößen.“  mehr Informationen

Eine Analyse der europäischen Reaktionen auf die Ankündigung von Trump zeigt, dass wie faszinierend die europäischen Einwände gegen die Ankündigung waren, diese aber im Gegensatz stehen zu den relativ zahmen Reaktion der Palästinenser und der arabischen Staaten.

Es brechen alte Muster auf, die eine Zwei-Staaten-Lösung verdrängen. Die Weigerung, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, ist älter als 1967 und hat nichts mit der Zwei-Staaten-Lösung, den Siedlungen oder der Besatzung zu tun. Der Hauptgrund dafür ist eine UN-Resolution von 1949, in der die Internationalisierung von Jerusalem und Bethlehem gefordert wird (Resolution 303-IV der Generalversammlung). Die Resolution, die sich auf den Teilungsplan für Palästina von 1947 stützt, versucht, Jerusalem und Bethlehem als „corpus separatum“ unter einem besonderen internationalen Regime zu etablieren. Doch in den letzten 20 Jahren haben die Europäer Bethlehem allgemein als Teil der palästinensischen Gebiete anerkannt, was den Begriff der getrennten Körper im Wesentlichen irrelevant macht.

Mit anderen Worten, wenn die EU und die europäischen Staaten West-Jerusalem nicht als Teil von Israel anerkennen, dann müssen sie auch Bethlehem nicht als Teil der palästinensischen Gebiete anerkennen.

Wenn eine Lösung auf den Linien von 1967 – der traditionellen europäischen Position – basieren sollte, was ist falsch daran, West-Jerusalem zu erkennen, das vor 1967 in Israel war? Wenn die europäischen Staats- und Regierungschefs 70 Jahre alte Geschichte neu schreiben wollen, warum nicht auch in Europa? Sollte das deutschsprachige Südtirol wirklich Teil Italiens sein und das Elsass ein Teil Frankreichs?

Die Palästinenser sind es leid, all denen zuzuhören, die ihnen sagen, was sie tun sollen. Doch die „Konfliktindustrie“ muss weitergehen. In verschiedenen Konferenzen, Diskussionen und Veranstaltungen konnte man eine Abgrenzung zwischen palästinensischen und europäischen Einstellungen feststellen. Palästinensische Redner sprachen über die „Besetzung“ des Westjordanlandes, während einige europäische Sprecher es vorzogen, es als „Belagerung“ zu bezeichnen. Ebenso sprachen Palästinenser von „Ungerechtigkeiten„, während einige Europäer über den „Völkermord“ der Israelis gegen Palästinenser sprachen.

Die UNESCO-Wahl kann als ein Wendepunkt in Europas Beziehungen zu Jerusalem gesehen werden. Während Amerika weiterhin seine Verbindung zur Stadt pflegt, kann man beobachten, dass Europa durch seine Abstimmung seine Verbindung zu ihr löste. Während für Amerika, Jerusalem die leuchtende Stadt auf einem Hügel ist, bezeichnen sie die Europäer als eine muslimische Stadt mit wenig historischer christlicher oder jüdischer Bindung.  mehr Informationen

Erdogan wollte in der Uno erreichen, dass Trumps Initiative für null und nichtig erklärt wird. «Jede Entscheidung und Handlung, die vorgibt, den Charakter, Status oder die demographische Zusammensetzung von Jerusalem» zu verändern, «hat keine rechtliche Wirkung. Sie ist nichtig und muss widerrufen werden», heisst es in dem Entwurf Ägyptens, welcher der Nachrichtenagentur AFP vorliegt.  Mehr Informationen

Die antijüdischen Vorfälle in Berlin und anderen europäischen Städten haben nichts mit Donald Trumps Entscheidung zu tun, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen. Die wirklichen Ursachen für den europäischen Antisemitismus liegen viel tiefer.

Dem Versuch Nazideutschlands, das europäische „Judenproblem“ zu lösen, folgten Jahrzehnte, in denen viele Araber und Muslime in Phantasien über eine Auslöschung Israels schwelgten. Praktisch alle antisemitischen Morde in Europa (Paris 2006, Toulouse 2012, Brüssel 2014, Paris 2015, Kopenhagen 2015, Paris 2017) wurden von gewalttätigen Islamisten begangen, die von sich behaupteten, im Namen des Islams zu handeln – unter dem weltweiten Beifall zahlloser Muslime in den sozialen Medien.   mehr Informationen

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