Die Hütte

Das Buch „Die Hütte“ nimmt brennende Fragen auf und gibt verwirrende Antworten.

Der himmlische Vater wird als eine Frau dargestellt, die sich mit „Papa“ ansprechen lässt – voll im Gendertrend. Jede Ordnung wird als teuflisch bezeichnet; und wenn der Mensch nicht vergibt, kann Gott nicht mehr handeln.

Jesus sagt in Johannes 17,6: „Ich habe ihnen deinen Namen offenbart“. Das Einzige, das Jesus über Gott an uns weitergegeben hat, ist, dass wir Gott vertrauensvoll als Vater ansprechen sollen. Gott möchte also, dass wir ihn uns als einen barmherzigen Vater vorstellen wie im Gleichnis vom Vater und seinen zwei Söhnen dargestellt (Lukas 15). Mit dem Zusatz „im Himmel“ wie im Vaterunser und dem Wissen um seine Heiligkeit wird auch klar, dass Gott nicht menschlich ist. Deshalb bemängelt Paulus auch: „Sie haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes in das Gleichnis eines vergänglichen Menschen verwandelt“ (Römer 1,23).

Auf Seite 141 sagt „Papa“ über Systeme: „Es ist die Matrix – ein diabolisches (teuflisches) System, in dem ihr hoffnungslos gefangen seid …“. Darauf Jesus im Buch: „Ihr wurdet als glorreiche Krone der Schöpfung nach unserem Ebenbild erschaffen, frei von allen Systemen und Strukturen, …“.  Der Gott der Bibel ist ein Gott der Ordnung (1.Korinther 14,33). Alles hat ein System und eine Struktur. In Judas 6 werden gefallene Engel wie folgt beschrieben: Es sind „Engel, die ihren Herrschaftsbereich nicht bewahrt, sondern ihre eigene Behausung verlassen haben“. Auch der Mensch wollte seine Grenzen nicht akzeptieren und göttlich sein (1.Mose 3,5), was auch im Kernkapitel des Buches zum Ausdruck kommt:

Auf Seite 259 sagt „Papa“: „Mack, wenn du diesem Menschen vergibst, setzt du ihn damit frei, übergibst ihn mir und ermöglichst es mir, ihn zu erlösen.“ Richtig ist, dass wir vergeben sollen, doch nicht um des anderen Willen, sondern um meinetwillen. Wäre es so wie hier dargestellt, könnte Gott mir nicht vergeben, wenn ein Mensch mir nicht vergibt. Später sagt „Papa“ (S.263): „…bis du eines Tages spürst, dass du vollständig vergeben hast. Und dann wirst du eines Tages für die Heilung dieses Menschen beten und ihn mir übergeben, auf dass meine Liebe jede Spur von Verderbnis aus seinem Leben tilgt.“ Die biblische Vergebung hat eine andere Basis. Indem wir vergeben, übergeben wir von Anfang an die Rache und Wiedergutmachung an Gott (Römer 12,19 / Offenbarung 7,17). Gott vergisst nicht einfach die Schuld, sondern tilgt sie in Jesus am Kreuz (Kolosser 2,14). Dieser Gedanke liegt allen Opfern und dem Kreuzestod von Jesus zugrunde (Römer 3,25), der überflüssig wäre, wenn Gott Schuld einfach vergessen würde. Vergeben befreit mich, ist jedoch nicht die Vorbedingung, damit andere Menschen Vergebung empfangen können. Ebenso kann auch ich Vergebung von Gott empfangen, wenn die Menschen, an denen ich schuldig geworden bin, mir nicht vergeben wollen.

Das Buch offenbart uns die tragische Geschichte von William Paul Young, der missbraucht wurde und von der Kirche enttäuscht ist und nichts Positives über sie sagt (man müsste da auch einiges wieder neu ausrichten). Young versucht, mit dem Leben zurechtzukommen, ohne auf den Gott der Bibel und die Gemeinde zurückgreifen zu müssen. Paulus schreibt an Timotheus, dass man sich eines Tages Fabeln statt dem Wort Gottes zuwenden wird (1.Timotheus 4,4).

 

Hier ein Update vom 15.9.2017

Interessant, wie eine kleine Analyse eines angeblichen Romans auf Facebook außergewöhnliche emotionale Wellen aufwirft (obwohl ich täglich etwas schreibe).

Wenn der Roman tatsächlich zum Gott der Bibel hinführen soll, sollte man eigentlich für alle Hinweise auf wichtige Unterschiede dankbar sein.

Entstanden ist die Analyse aus einer Bemerkung in einem Bibelkreis, dass Gott und der Heilige Geist eine Frau seien. Ich habe gemerkt, dass sich ein solches Bild tief in die Seele einprägt. Der Roman wird von vielen nicht mehr als Roman wahrgenommen, sondern als eine Offenbarung – man geht davon aus, dass es in der Realität so ist, wie es in diesem Buch beschrieben wird. Ich betrachte das Buch als Roman, in dem uns Young sein Gottesbild zeigt, über welches man sehr wohl diskutieren darf. Manche Reaktionen in meinem Umfeld verraten mir aber, dass dies bei vielen nicht mehr der Fall ist.

Gott offenbart sich in der Bibel als Vater im Himmel – das wird jedoch auch von vielen Lesern in Frage gestellt. Gott wird nicht mehr so angenommen, wie er verstanden werden möchte. Das finde ich echt schwierig. Komisch ist, dass sowohl Männer als auch Frauen argumentieren, dass Gott als Frau ihnen näher stehe. Es hat also nichts mit dem eigenen Geschlecht zu tun, sondern eher mit einer ablehnenden Haltung gegenüber dem, wie Gott selbst verstanden werden möchte. Unsere eigenen Wünsche werden höher gewichtet als der von Gott.

Jesus lehrt uns beten: „Unser Vater im Himmel“ (Matthäus 6,9). Zu den Galatern 4,6 schreibt Paulus: „Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater!“ Wir sollten ernst nehmen, wie sich uns Gott in der Bibel vorstellt und nicht wie wir uns ihn vorstellen wollen.

Auf Seite 141 beschränkt sich Young leider nicht auf die gefallene Schöpfung, wie mir immer wieder gesagt wird, da er Jesus sagen lässt: „Ihr wurdet als glorreiche Krone der Schöpfung nach unserem Ebenbild erschaffen, frei von allen Systemen und Strukturen …“. Gott hat uns, wie auch alle anderen Geschöpfe, mit Grenzen und Aufgaben erschaffen. Alles hat er in eine positive, einander dienende Hierarchie gestellt – und uns Menschen als Krone der Schöpfung geschaffen. Ich finde es schwierig, wenn jemand behauptet, das sei teuflisch. Wir sollten Gottes Handeln und Wirken nie als teuflisch bezeichnen.

Die Bibel zeigt uns auf, dass das Problem genau darin besteht, dass wir aus Gottes Struktur ausbrechen wollen. In der Bibel geht es nicht um eine Befreiung von Ordnungen, sondern um das Akzeptieren von den von Gott gegebenen Grenzen (Epheser 2,10). Gerade der moderne Glaube, uns seien keine Grenzen gesetzt und wir seien wie Gott oder er wie wir, löst sehr viel Frustration und Diskrepanz aus.

Wichtig ist mir: Gott ist die absolute LIEBE (1.Johannes 4,16) und er ist HEILIG (3. Mose 19,2). Heilig heißt rein und vollkommen. Gott ist also die REINE LIEBE. In Jesus offenbart sich die Liebe Gottes (1.Johannes 4,9). Weil ich erlebe, dass jeder Mensch von Gott geliebt ist – einfach weil wir sind – beschäftige ich mich intensiv mit der Liebe Gottes (siehe: mega – von Gott geliebt / Der barmherzige Vater) und unserer angemessenen Reaktion darauf.

Das mit dem Vergeben tönt ja zuerst gut und richtig und scheint auch ein schöner Gedanke zu sein. Es wird aber richtig tragisch, wenn ich mir überlege, was es für Konsequenzen hat, wenn ich an anderen schuldig geworden bin, man mir aber nicht vergeben will.

Die biblische Vergebung ist nicht von anderen abhängig, sondern von meinem Schuldeingeständnis, dass ich von Gottes guten Ordnungen abgewichen bin. Außerdem erwartet Gott, dass ich auch bereit bin anderen zu vergeben. Ich setze mich seit Jahren intensiv mit dem Thema Vergebung und Versöhnung auseinander und habe festgestellt, dass die biblische Vergebung nicht einfach ein Loslassen ist. Vielmehr wird im Kreuzesgeschehen die Schuld getilgt. Gott könnte allen einfach pauschal vergeben. Doch er wählt einen anderen Weg. Wenn wir ihm unsere Verfehlungen (unser Abweichen von der Schöpfungsbestimmung) bewusst übergeben, übernimmt er sie und tilgt sie am Kreuz. Jesus hat das alles abverlangt – er gab sein Leben dafür. Am Schluss bat er im Garten Gethsemane, ob dieser Kelch wirklich nötig sei (Markus 14,36). Ja, er war es, auch wenn ich als Mensch Gottes Gedanken schwer nachvollziehen kann und eher einen einfacheren Weg gewählt hätte. Aber auch hier ist nicht die Frage, ob mir das so gefällt, sondern wie es Gott gemacht hat.

Ich möchte den biblischen Gott der vollkommenen Liebe aufzeigen. Die Darstellung eines menschlichen Gottes ist da einfach nicht zielführend.

Die Bibel ist auch nicht eine Sammlung philosophischer Gedanken über Gott, sondern enthält Gottes Offenbarungen im Laufe der Geschichte. Es geht also immer darum, wie Gott verstanden werden möchte – und nicht darum, wie ich ihn gern sehen möchte.

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