Der Krieg ist erst zu Ende, wenn der Islamische Staat die ganze Welt umspannt

Der IS-Sprecher Mohammed al-Adnani bestätigt offiziell in einer Audiobotschaft die Annahme vom Treueschwur «seiner Brüder» Boko Haram. Der Krieg sei erst vorbei, wenn der Islamische Staat die ganze Welt beherrsche. So sei dies eine «gute Neuigkeit der Ausweitung des Kalifats auf Westafrika». In der knapp 30-minütigen Aufnahme ruft al-Adnani auch Muslime dazu auf, sich nach Westafrika zu begeben und sich den dort kämpfenden Boko-Haram-Mitgliedern anzuschliessen. Der Kampf gegen Schiiten und die «Kreuzritter» werde fortgesetzt.

Während sich die Amerikaner nach monatelangem Kampf über die Eroberung einer kleinen Stadt wie Kobane freuen, nähme der IS grössere Städte ins Visier. Explizit nannte er Paris, Rom, Grenada, Jerusalem und Kabul. «Wir sprengen das Weisse Haus, Big Ben und Eiffelturm», fügte al-Adnani hinzu.

Schon seit dem vergangenen Jahr gab es Anzeichen, dass Boko Haram eine Annäherung an die Jihadistenmiliz IS anstrebt.

In der neuesten Ausgabe von Diqab, dem Magazin des IS, wird die Unterstellung, der Islam sei eine Religion des Friedens, als Ketzerei verurteilt. «Sie haben diesen Slogan so oft wiederholt, bis einige sogar zu glauben begannen, der Islam rufe zu einem permanenten Frieden mit den Ungläubigen auf. Wie weit ist dies aber von der Wahrheit entfernt, hat doch Allah den Islam als eine Religion des Schwertes offenbart, und die Belege dafür sind derart reichlich, dass nur ein zindiq (Abtrünniger) dies bestreiten kann.»

Auch bedeute Islam nicht Frieden sondern komme von den Worten Unterwerfung und Lauterkeit, die die gleiche Konsonantenwurzel haben. «Daher wird das Schwert weiterhin gezogen, erhoben und geschwungen werden, bis (…) der Unglaube und seine Tyrannei zerstört und der Islam und sein Recht über die ganze Welt herrschen wird

Nach Ansicht des Nahostforschers Fabrice Balanche vermeiden Assad und der IS die direkte Konfrontation. Er beschreibt das Verhältnis als «Gentlemen’s Agreement»: Assad wende sich vor allem gegen die moderaten Rebellen, «weil diese eine Alternative zu seiner Macht bieten» könnten. Der IS verzichte derweil auf Attacken gegen Assad, weil er sonst im Anschluss eine Niederlage riskiere. Assad könnte nach Balanches Ansicht dann gegen den IS vorgehen, wenn der Westen im Gegenzug nicht mehr auf seinen Sturz hinarbeitet.

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