Das Böse hat Grenzen

Offenbarung 9 und 10

Das Böse kann nur so weit seine Macht entfalten, wie ihm von Gott erlaubt wird. Gott setzt dem Bösen Grenzen.

Wir werden nie in der Lage sein, die merkwürdigen Wesen zu verstehen und zu begreifen, die in Offenbarung 9 und 10 beschrieben sind. Sie sind ein Ausdruck des unfassbaren und unverständlichen Bösen. Doch achten wir auf den Ursprung dieser Mächte und Gewalten, dann stimmen beide Bilder auf merkwürdige Weise überein. Alle beschriebenen Wesen bauen nicht auf, sondern zerstören. Ihr Anführer wird als Verderber beschrieben (Offenbarung 9,11). Während der ganzen Menschheitsgeschichte hat Satan seinen tiefen Hass auf die Menschheit verborgen. Nun wird er offenbar. Das lähmt für fünf Monate das Leben auf der Erde, so dass ein Drittel der Menschheit stirbt. Gott möchte, dass die Menschheit die Wahrheit über Satan erkennt. Doch dieser Weckruf führt zu keiner Umkehr zu Gott.

Auffallend ist, dass diese Gewalten trotz ihrer unheimlichen Macht merkwürdig unfrei sind. Erst der Schall der Posaune lässt sie aufsteigen. Sie sind mit ihrem Führer aus dem Himmel gefallen und müssen erst aus ihrer Gefangenschaft entlassen werden. Ihre „Macht“ wird klar begrenzt und beschränkt sich auf die Menschen, die nicht das Siegel Gottes auf ihrer Stirn tragen (Offenbarung 9,4). Wie auch die Israeliten in Ägypten von den Gerichten Gottes beschützt waren (2.Mose 8-10), werden nun alle Menschen mit dem Siegel Gottes verschont. In all dem wird Gottes Überlegenheit deutlich.

Das Reich der Finsternis und das Reich des Lichtes stehen einander nicht als ebenbürtige Partner gegenüber. Das Reich der Finsternis will eher ein Spielverderber und Durcheinanderbringer sein und Gottes Reich wo immer möglich boykottieren und lähmen.

In diesen offensichtlichen Ereignissen wird das Geheimnis Gottes vollendet (Offenbarung 10,7). Es ist die Gemeinde aus allen Nationen, die in Christus ihre Hoffnung und seine Herrlichkeit erlebt (Kolosser 1,26-27).

Das göttliche Wort ist zuerst süß wie Honig. Doch zugleich werden wir in der Bedrängnis zu den Wesen geformt, welche auf Gottes Hilfe bauen und in der Anbetung Gottes ihr Glück finden. Im Gegenwind werden wir durch Jesus vollendet.

Die frohe Botschaft vom Weltende ist die göttliche Antwort auf die Gebete seiner Kinder (Offenbarung 6,9-10).

Für die damaligen Zuhörer war das Bild von den Heuschrecken für alle verständlich. Heuschrecken vernichten innerhalb weniger Minuten die Arbeit mehrerer Jahre. Ebenso hinterlässt auch ein Kriegsheer große Zerstörung. Hier werden ausdrücklich nicht Naturkatastrophen erwähnt. Es sind dämonische Mächte, die ihre verderbliche Macht durch Menschen entfalten. Mit Macht zerstören sie, was den Menschen bisher Halt gab. Es ist eine Welt ohne Gott, in der die Menschen vor Schmerzen vergehen, aber das Heil nicht mehr erfassen. Die Pein einer letzten Sinnlosigkeit des Daseins schreit nach Erlösung durch den Tod. Doch die Menschen wollen nicht zu Gott umkehren (Offenbarung 9,20-21 / ebenso Offenbarung 16,9+11). Sie sind zwar sehr religiös, beten jedoch ihre eigenen Vorstellungen von Gott an statt Gott selbst. Wer sich immer wieder gegen Gott und seine Offenbarung durch die Bibel entscheidet, kann sich eines Tages nicht mehr auf ihn einlassen. So war es auch beim Pharao beim Auszug aus Ägypten, der zuerst durch seinen eigenen Entscheid und dann durch Gottes Wirken verstockt wurde.

Die Mächte, welche am Euphrat losgelassen werden, symbolisieren die Mächte des Verderbens, die durch die Assyrer (Syrien), die Babylonier (Irak), die Meder (Kurden) und die Perser (Iran) ihren Ausdruck finden. Heute liegen die Türkei, Syrien und der Irak an diesem Fluss. Auch der IS hat hier seine Wurzeln. Wir werden durch Gottes Eingreifen viel mehr vor zerstörerischen Kräften bewahrt, als es uns oft bewusst ist. Gott bewahrt uns immer wieder vor dem Untergang, um möglichst viele Menschen für sein Reich zu retten (2.Petrus 3,9).

Die sieben Donner (Offenbarung 10,3-4) verkünden, wie Gott die Macht über die ganze Welt (Offenbarung 10,5, Meer und Land) gewinnt und wie Gott seinen Willen vollendet (Offenbarung 10,7). Die Verse 9-10 lassen vermuten, dass dies durch Bewährung und Mitleiden am Zustand der gefallenen Welt geschieht.

Die sieben Posaunen erinnern auch an den Weckruf vor Jericho. Sechs Tage lang wurden die Bewohner von Jericho umrundet – eine Möglichkeit zur Umkehr. Am siebten Tag, an dem der Posaunenschall ertönte, war die Gnade Gottes für sie zu Ende (Josua 6).

Jesus beschreibt die Posaunenereignisse in Lukas 21,25-28 so: Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn in einer Wolke kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit. Wenn dies beginnt, dann richtet euch auf und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe.

Text: Hanspeter Obrist

Apokalypse – Das biblische Buch der Offenbarung
Das Buch der Offenbarung (1)
Briefe aus dem Himmel (2)
Jesus sorgt sich um jede Gemeinde (3)
Ein Blick auf den Thron Gottes (4)
Wer ist würdig? (5)
Das Lamm enthüllt die Geheimnisse (6)
Rettung kommt von Gott (7)
Die Antwort auf die Gebete der Heiligen (8)
Das Böse hat Grenzen (9 und 10)
Gott sucht Anbeter (11)
Die Frau und der Drache (12)
Der Drache mobilisiert die ganze Welt (13)
Die Ernte (14)
Der Mensch verharrt in seiner Auflehnung gegen Gott (15-16)
Babylon und ihr Fall (17-18)
Das große Halleluja (19)
Die letzte Einladung (20)
Das himmlische Jerusalem (21)
Das Schluss-Statement von Jesus (22)

Übersetzen in andere Sprachen und gedruckte Ausgaben kontakt@obrist-impulse.net

Ein Gedanke zu „Das Böse hat Grenzen“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert