Corona 2021

Aktuelle Zahlen findet man unter www.worldometers.info/coronavirus   und Fallzahlen in der Schweiz , weltweite Vergleiche

Berichte gehen hier weiter: Corona 2022

29.12.21

Super-Immunität haben Personen, die sowohl gegen Corona geimpft als auch davon genesen sind. Geimpfte und Genesene konnten die Omikron-Variante des Coronavirus deutlich besser neutralisieren als andere Personen. Bei nur Genesenen war die Neutralisation klar am geringsten. Laut der Studie schützen auch zwei Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca oder Moderna kaum. Das Vakzin von Pfizer bietet einen leicht besseren Schutz. Den besten Schutz ohne Infektion wird mit einer Kreuzimpfung von Moderna und Pfizer erreicht. Trotz der Erkenntnisse raten die Forscher vor einer freiwilligen Infektion ab. Stattdessen plädieren sie für die schnelle Entwicklung von an Omikron angepassten Impfstoffen.

China hält Corona mit strengen Maßnahmen und Einreiseregeln in Schach. Doch die verwendeten Impfstoffe schützen kaum vor Omikron. Das Resultat der Maßnahmen: viel weniger Fälle als die meisten anderen Länder und bislang noch keine Ansteckungen mit Omikron. Über 80 Prozent der Chinesen sind mit einem Totimpfstoff geimpft. Doch dieser schützt laut Studie kaum vor der Omikron-Variante. Virologen zeigen sich besorgt – auch wegen der Olympischen Spiele im Februar in Peking. Unzählige Sportler, Betreuer und Medienschaffende aus aller Welt reisen zu den Olympischen Winterspielen in Peking. «Omikron wird auf diesem Weg nach China kommen und sich ausbreiten», prognostiziert Virologe Martin Stürmer gegenüber dem «Spiegel». Omikron ist laut Drosten in China «eine echte Gefahr, auf für die Weltwirtschaft».

«Die Daten aus dem Vereinigten Königreich zeigen, dass der Pfizer-Boosterschutz gegen symptomatische Omikron-Infektionen ab der zehnten Woche auf unter 50 Prozent fällt», warnt der Epidemiologe Dominique de Quervain auf Twitter.

In Dänemark wurden binnen 24 Stunden 16.164 Coronafälle registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 1621, das ist der weltweit höchste Wert. Wegen des Anstiegs der Coronazahlen im Zuge der Omikron-Welle hatte Dänemark Mitte Dezember Kultureinrichtungen geschlossen und die Öffnungszeiten von Bars und Restaurants eingeschränkt.

Israel hat ein Reiseverbot nach Deutschland und in andere Länder wieder aufgehoben. Zahlreiche afrikanische Länder sowie Italien, Irland, Belgien, Norwegen und Schweden wurden wieder von der Roten Liste genommen. Für andere Länder, darunter auch die Schweiz und die USA, bleibt das Verbot jedoch vorerst in Kraft. Inzwischen sind die Reisebeschränkungen jedoch nach Expertenansicht nicht mehr hilfreich, weil sich Omikron inzwischen bereits auch innerhalb Israels stark ausbreitet.

28.12.21

Italien verzeichnet einen sprunghaften Anstieg der Fallzahlen. Heute Dienstag zählten die Behörden 78’300 Neuinfektionen, also doppelt so viele wie gestern. Die griechische Gesundheitsbehörde hat von Montag auf Dienstag 21 657 Corona-Neuinfektionen registriert. Das ist mehr als doppelt soviel wie am Tag zuvor und ein neuer Negativ-Rekord seit Beginn der Pandemie.

Am Dienstag informierten der Kanton Luzern und Vertreter von Luzerner Spitälern über die aktuelle Lage. Bereits seit Wochen werden in den Luzerner Spitälern wieder Wahleingriffe verschoben. Dabei handle es sich auch um lebensrettende Operationen, sagte der Luzerner Regierungsrat Guido Graf. Trotzdem sind Triage-Entscheide laut ihm absehbar. Die Politik trage diese Triageentscheide mit. Wegen der Omikron-Variante wird sich die Lage auch beim Personal weiter zuspitzen. Es gebe drei- bis viermal höhere Ausfälle als in den vorherigen Wellen. Die nächste Welle werde charakterisiert durch Ausfälle beim Personal. Daten aus England zeigen, dass das Personal immer häufiger ausfällt.

Ein Journalist fragt, wie die mittelfristige Perspektive aussieht, um aus der Situation wieder herauszukommen. Christoph Henzen, Leiter des Zentrums Luzern und Leiter des Pandemiestabs beim Luzerner Kantonsspital (Luks) geht davon aus, dass in den nächsten Monaten die Bevölkerung durchseucht werde. «Die optimistische Variante ist, dass es das dann war», so Henzen. Die pessimistische Variante sei, dass eine neue Variante uns wieder fordere. Regierungsrat Guido Graf: «Das Impfen führt uns aus der Pandemie. Ob uns das gefällt oder nicht».

Die Luzerner Spitäler haben folgende Sofortmaßnahmen ergriffen: Besuchsverbot, Ausbau Covid-Plätze, Aufstockung beatmete IPS-Betten.

Nächste Eskalationsstufen: Konzentration der IPS-Betten der Luzerner Regionalspitäler am Standort Sursee, Wechsel von Regelbetrieb in Dispositiv besondere Lage, Vorbereiten der Triage-Entscheidungen.

Die Spitaleintritte werden sich verdoppeln. Die Verdoppelungszeit sei kürzer als bei der Delta-Variante. Die Covid-bedingten Ausfälle bei den Pflegekräften seien real. Die Kurzfristigkeit des Tagesgeschäfts führe dazu, dass bereits jetzt schon Operationen verschoben werden müssen. Die allgemeine freie Kapazität in der Schweiz bringe lokal nichts.

«Jede Welle hat ihre Besonderheiten», so Henzen. In der vierten und fünften Welle seien es vor allem junge und ungeimpfte Patienten, die schwere Verläufe hätten. Diese würden die Krankheit überleben, beanspruchen jedoch das Intensivbett für rund 20 Tage. Ein Covid-Patient brauche etwa gleich viel Ressourcen wie fünf bis zehn Herzpatienten.

In Großbritannien versucht die Regierung bereits, Lehrkräfte aus dem Ruhestand zu holen. Grund sind die flächendeckenden Personalausfälle aufgrund der Verbreitung der hoch ansteckenden Omikron-Variante. Nun warnt auch der Corona-Expertenrat in Deutschland vor einem Zusammenbruch der kritischen Infrastruktur. Gemeint sind damit nicht nur Krankenhäuser und Schulen, sondern auch Polizei, Feuerwehr, Strom– und Wasserversorgung und selbst die Müllabfuhr.

Die Verdopplungszeit der Inzidenz liegt bei Delta bei drei Wochen, Omikron verkürzt sie auf zwei bis vier Tage. Entsprechend schrumpft der Handlungsspielraum.

In den Niederlanden sehen Behörden nun keine andere Möglichkeit, als die Welle mit einem harten Lockdown zu brechen. Das wird in Deutschland in den nächsten zwei Wochen nicht viel anders sein.

Auf eine solche Notlage sind wir schlecht vorbereitet. Gesellschaftlich haben wir es seit dem Ende des Kalten Krieges verlernt, für Notlagen vorzusorgen. Dabei zeigen die Lieferkettenengpässe der vergangenen Monate, wie störungsanfällig die globalen Lieferketten sind. Ein Coronafall in einem chinesischen Hafen reichte aus – und hierzulande standen die Bänder still. Die Digitalisierung mit ihren komplexen Systemen macht die Versorgungswirtschaft ebenfalls anfällig.

Eine Rückbesinnung auf Krisenvorsorge richtig und wichtig. So wie es einst unsere Großeltern mit ihren Vorratskellern verinnerlicht hatten, ist es auch heute sinnvoll, Trinkwasser, eingeschweißtes Schwarzbrot und Konserven für zehn Tage vorrätig zu haben.

Bei der Delta-Variante trat vor allem der Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns auf. Außerdem litten Erkrankte an starkem Husten. Bei der Omikron-Variante kam es hingegen vermehrt zu Symptomen wie nächtlichen Schweißausbrüchen und Hautausschlägen bei Kindern. Wie die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen herausgefunden haben, leiden auffällig viele Erkrankte an Appetitlosigkeit, wie die britische Zeitung «Mirror» berichtet. Eine gute Nachricht gibt es laut ZOE jedoch dennoch. So sei die Wahrscheinlichkeit, einen Geschmacks- oder Geruchsverlust zu erleiden, im Vergleich zur Anfangsphase der Pandemie heute deutlich geringer. Die Studie hat gezeigt, dass nur rund 50 Prozent der Erkrankten an den bekannten drei Symptomen Fieber, Husten und eben dem Verlust des Geruchs- oder Geschmacksinns litten.

Die Omikron-Variante des Coronavirus breitet sich in Europa immer stärker aus. An Heiligabend meldeten Großbritannien und Frankreich neue Höchststände bei der Zahl der täglich registrierten Corona-Neuinfektionen. In Großbritannien wurden nach Angaben der Regierung binnen 24 Stunden 122’186 Neuansteckungen verzeichnet – mehr als 2000 mehr als am Vortag. Frankreich meldete 94’124 neue Infektionen binnen eines Tages. Die britische Gesundheitsbehörde UKHSA hatte am Donnerstag erklärt, das Risiko, nach einer Infektion ins Krankenhaus eingeliefert werden zu müssen, sei laut jüngsten Erhebungen bei der Omikron-Variante um 50 bis 70 Prozent geringer als bei der zuvor im Königreich dominierenden Delta-Variante. Die Behörde warnte angesichts der dünnen Datenlage zugleich aber vor voreiligen Schlussfolgerungen.

Das Alterszentrum Redern in Biel BE verhängt für Bewohnerinnen und Bewohner, die das Zentrum verlassen, kurzfristig eine fünftägige Quarantäne.

21.12.21

Gemäß einer Mitteilung des Büros des israelischen Premierministers befinden sich auf der «roten» Liste neu folgende Länder: Italien, USA, Belgien, Deutschland, Ungarn, Marokko, Portugal, Kanada, Schweiz und die Türkei. Israeli dürfen diese Länder ab Dienstagmitternacht nur noch mit einer Sondergenehmigung besuchen.

Das Robert Koch-Institut empfiehlt aufgrund der Corona-Lage in Deutschlandmaximale Kontaktbeschränkungen„. Diese sollten „sofort beginnen“ und bis zunächst Mitte Januar gelten. Demnach sollen in Kirchen, Synagogen und Moscheen nur Menschen Zugang haben, die geimpft oder genesen sind und die einen zusätzlichen Test mitbringen (2G+-Regel), heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Empfehlung. Die Testung könne entfallen, wenn die Besucher schon eine Auffrischungsimpfung erhalten hätten. Auch wenn diese Welle hierzulande noch am Anfang stehe, zeige der Blick ins Ausland, „dass durch diese Variante mit einer Infektionswelle von bisher noch nicht beobachteter Dynamik gerechnet werden muss“.

20.12.21

Noch bis 2024 soll die Corona-Pandemie lauf dem Pfizer-Chefwissenschaftler dauern. Bis ins Jahr 2024 soll die Pandemie noch dauern, prognostizierte Mikael Dolsten an einer Präsentation, über die die «Kronen-Zeitung» berichtet. Danach soll das Virus nur noch örtlich begrenzt auftreten. Bis dahin könne es aber zu großen regionalen Unterschieden kommen. In gewissen Teilen der Erde gebe es auch in den nächsten zwei Jahren hohe Fallzahlen. In anderen hingegen werde das Coronavirus kaum mehr kursieren.

Zur Eindämmung der Omikron-Variante des Coronavirus hat Österreich am Montag seine Einreisebestimmungen verschärft. Seit Mitternacht gilt die Regel 2G+. Ohne Weiteres darf nur noch ins Land, wer dreifach geimpft ist. Für doppelt Geimpfte sowie für Genesene gilt zusätzlich eine Pflicht zum PCR-Test. Wer bei der Einreise kein negatives Testergebnis hat, muss sich registrieren und unverzüglich in Quarantäne. Die Quarantäne darf beendet werden, sobald ein negativer PCR-Test vorliegt. Für Pendlerinnen und Pendler bleibe es bei der gewohnten 3G-Regel. Der Transitverkehr ist von den Regelungen nicht betroffen. In Österreich mit seinen knapp neun Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern ist nach einem dreiwöchigen Lockdown die Zahl der Neuinfektionen deutlich gesunken.

Reisen nach Thailand könnten wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus bald wieder schwieriger werden: Das quarantänefreie «Test&Go»-Modell, wonach vollständig geimpfte Touristen seit November bei der Einreise nur noch einen PCR-Test machen und dann eine Nacht in ihrem Hotel auf das Ergebnis warten müssen, wird womöglich vorübergehend auf Eis gelegt.

40 Prozent der Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, weisen einer Studie der Universitätsmedizin Mainz zufolge sechs Monate nach der Infektion Long-Covid-artige Symptome auf. Das betreffe sowohl Menschen, die sich wissentlich infiziert haben, als auch unwissentlich Infizierte, sagte Studienleiter Philipp Wild am Montag in Mainz. Er stellte erste Ergebnisse zu Spätfolgen der Sars-Cov-2-Infektion vor. Etwa jeder dritte Infizierte gab an, seine ursprüngliche Leistungsfähigkeit von vor der Pandemie noch nicht wieder erreicht zu haben. Die meisten Beschwerden nehmen über die Zeit ab. «Viele der Beschwerden werden abklingen, aber es verbleibt eine Gruppe, die dauerhaft Beschwerden hat», sagte Wild.

19.12.21

Israels Gesundheitsministerium hat sich am Sonntag für ein Reiseverbot in weitere Länder ausgesprochen, darunter auch die Schweiz. Die Maßnahme zur Eindämmung der Omikron-Variante des Coronavirus solle nach einer Billigung durch die Regierung am Dienstag in Kraft treten, hieß es in der Mitteilung des Gesundheitsministeriums. Weitere als «rot» eingestufte Länder seien die USA, Deutschland, Italien, Belgien, Ungarn, Marokko, Portugal, Kanada sowie die Türkei. In Israel gilt bereits ein Einreiseverbot für Ausländer. Mehr als 50 Länder – vor allem in Afrika – galten außerdem schon als «rot», Israelis dürfen dorthin nur mit Sondergenehmigung reisen.

Die britische Regierung schließt angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante stärkere Corona-Maßnahmen noch vor Weihnachten nicht aus.

Deutschland stuft Großbritannien als Virusvariantengebiet ein. Damit wird die Einreise aus Großbritannien nach Deutschland erheblich eingeschränkt.

18.12.21

Die Niederlande gehen ab Sonntag wieder in einen harten Lockdown. Bis zum 14. Januar müssen Schulen, Universitäten, Bars, Restaurants und nicht für den Grundbedarf wichtige Geschäfte schließen.

Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan hat wegen der rasanten Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus den Katastrophenfall ausgerufen. Der Anstieg der Omikron-Fälle in der britischen Hauptstadt sei «sehr besorgniserregend», erklärte Khan am Samstag. Khan hatte zuletzt im Januar inmitten einer heftigen Corona-Welle den Katastrophenfall ausgerufen, weil die Londoner Krankenhäuser kurz vor dem Kollaps standen. England hat etwa gleich viele Neuinfektionen wie die Schweiz. Niederlande hat aktuell weniger.

Virologin Isabella Eckerle: Wir alle hatten gehofft, die massiven Kontakt-Einschränkungen hinter uns lassen zu können. Omikron mischt die Karten aber nochmals neu. Interessant ist der Blick nach England. Dort sehen wir eine sehr schnelle Ausbreitung durch Omikron; eine sehr kurze Inkubationszeit, sodass viele Menschen in kurzer Zeit krank werden. Was nicht nur dazu führt, dass viele Menschen in die Spitäler kommen, sondern dass in vielen Bereichen Menschen ausfallen, weil sie krank sind und zu Hause bleiben müssen. Omikron wird wahrscheinlich dafür sorgen, dass es bald keine Immun-Naiven mehr gibt, weil dieses Virus dermaßen ansteckend ist. Meine Vermutung ist, dass sich praktisch jeder mit diesem Virus früher oder später anstecken wird, eventuell mit Ausnahme der Geboosterten.

Der Zuger Kantonsarzt Rudolf Hauri: «Wir stellen tatsächlich wieder eine Übersterblichkeit fest. Übrigens nicht nur von Betagten, sondern auch von Jüngeren», sagt Hauri in der «Samstagsrundschau» von Radio SRF. Hauri glaubt denn auch, dass die Todeszahlen wieder zu einem größeren Thema werden könnten. «Vor allem dann, wenn es zu einer noch stärkeren Belastung der Spitäler und es zu wirklich zu einer echten Triage kommen sollte», so der Präsident der kantonalen Konferenz der Kantonsärzte.

17.12.21

In der Schweiz werden ab Montag, 20.Dezember, bis mindestens dem 24. Januar neue Regeln gelten. Es gilt künftig die 2G-Regel in den meisten Innenräumen des öffentlichen Lebens. Zudem führt der Bundesrat die Homeoffice-Pflicht wieder ein. Die Booster-Impfung erhält man nun bereits nach vier Monaten.

Für Gottesdienste gilt aber weiterhin eine Ausnahme: Nehmen weniger als 50 Personen teil, gilt keine Zertifikatspflicht. Dies geht aus einem heute veröffentlichten Merkblatt zu den jüngst beschlossenen Änderungen (17. Dezember) hervor.  Allerdings gelten bei religiösen Veranstaltungen ab 50 Personen die gleichen Vorgaben wie für andere Veranstaltungen: Der Zugang ist auf genesene oder geimpfte Personen beschränkt (2G). Laut Merkblatt ist das Tragen einer Maske in einer Kirche oder einer anderen Kultstätte – weiterhin – obligatorisch.

Für die übrigen Bereiche gilt sogar, zusätzlich zu 2G, je nachdem eine Testpflicht. Dies dort, wo die Maske nicht getragen oder nicht am Tisch gegessen und getrunken werden kann, etwa an Blasmusikproben oder in Clubs. Dort braucht es zusätzlich einen negativen Test. Personen, deren Impfung, Auffrischimpfung oder Genesung nicht länger als vier Monate zurückliegt, sind von dieser 2G-plus-Testpflicht ausgenommen.

Zudem gilt ab Montag schweizweit wieder eine Homeoffice-Pflicht. Wo Homeoffice nicht möglich ist, muss in Räumlichkeiten, in denen sich mehr als eine Person aufhält, eine Maske getragen werden. Die Landesregierung begründet den Schritt insbesondere mit der Lage in den Spitälern, die eine Reduzierung der Kontakte nötig mache. Er empfiehlt den Kantonen dringend, nicht dringliche Eingriffe in den Spitälern zu verschieben, um das Personal zu entlasten.

Israels Grenzen bleiben für Touristen bis Ende Dezember zu. Am Mittwoch fügte das Gesundheitsministerium in Jerusalem sieben Länder, darunter Spanien, Frankreich und die Vereinigten Arabischen Emirate der Flugverbotsliste hinzu. Es wird nach Medienberichten auch erwogen, Deutschland und die Vereinigten Staaten von Amerika als »rot« zu erklären. Irland, Norwegen, Finnland und Schweden sind die anderen vier Länder, in die Israelis ab Sonntagabend nicht mehr fliegen dürfen. Zuvor waren bereits Großbritannien und Dänemark als »rot« eingestuft worden. Ausländer aus all diesen Ländern dürfen vorübergehend nicht nach Israel einreisen. Das Kabinett bestätigte am Mittwochabend auch, sämtliche bestehenden Reiseverbote und Quarantänebestimmungen bis zum 29. Dezember zu verlängern. Dazu gehört, dass ab Freitag alle Israelis, die aus »roten Ländern« zurückkehren – auch wenn sie vollständig geimpft oder genesen sind – eine Woche lang in die Heimquarantäne müssen. Nicht-Geimpfte, die aus einem der aufgeführten Länder einreisen, müssen bis zu einem ersten negativen COVID-Test in einem Quarantäne-Hotel bleiben und anschließend die Isolierungswoche zu Hause beenden. Nach der Rückreise aus nicht-roten Ländern müssen sich die Israelis für drei Tage unter Quarantäne stellen. Kanal zwölf berichtete, dass das Gesundheitsministerium erwäge, Deutschland, die USA, Portugal, die Türkei, Ungarn, Marokko und Kanada ebenfalls auf die »rote Liste« aufzunehmen. Ausnahmen vom Einreiseverbot für Nicht-Israelis gibt es derzeit nur für Familienangehörige ersten Grades bei Heirat, Bar- oder Bat-Mizwa sowie Schwangeren. Am Mittwoch bestätigte das Gesundheitsministerium in Jerusalem 89 Fälle der Coronavirus-Variante Omikron in Israel, 21 seien Ungeimpfte. Bei weiteren 150 Personen wird die hochinfektiöse Variante vermutet. Gleichsam geht die Zahl der schwerkranken Patienten in den Krankenhäusern weiter zurück. Derzeit werden landesweit noch 80 Menschen stationär wegen eines schweren Verlaufs von Covid-19 behandelt.

14.12.21

Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland pro 100.000 Einwohner und Woche geht in den meisten Teilen Deutschlands zurück. Der Epidemiologe Gérard Krause vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig geht von einer tatsächlichen Entspannung der Lage aus. Sein Kollege Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen spricht von einer „erfreulichen Entwicklung, auch wenn Unsicherheiten bestehen“. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach schrieb am Montag auf Twitter: „Die Lage stabilisiert sich langsam, und der Rückgang der Fallzahlen ist echt.“ Amtsärzte-Verbandschefin Teichert drückt es vorsichtiger aus: Es sei nach wie vor schwierig zu beurteilen, ob es einen echten Rückgang bei den Neuinfektionen gebe oder ob die Werte weiterhin stark von einer Untererfassung der nachgewiesenen Infektionen geprägt seien. „Vermutlich ist beides der Fall.“

Die schweizweite 14-Tage-Inzidenz ist erneut gestiegen. In den Kantonen Graubünden, Uri, Nidwalden und St. Gallen ist sie aber gesunken. In den Kantonen Luzern, Basel-Stadt, Zürich oder Bern sind die 14-Tage-Inzidenzen im Vergleich zur Vorwoche zwar angestiegen. Doch im Vergleich zu den letzten zwei bis drei Tagen nicht mehr so stark.

Boris Johnson warnt wegen Omikron vor schnell steigenden Corona-Zahlen. Großbritannien verzeichnete am Montag den ersten Toten wegen der neuen Variante. Die Omikron-Variante des Coronavirus breitet sich in Großbritannien weiter rasant schnell auf. «Die Vorstellung, dass es sich bei Omikron um eine milde Variante des Coronavirus handelt, müssen wir beiseiteschieben», so Johnson. Sie könne einen ins Spital bringen. Man befinde sich in einem Rennen zwischen der Impfung und dem Coronavirus. In London sind aktuell schon rund 40 Prozent aller neuen Infektionen auf die neue Variante des Coronavirus zurückzuführen. Laut Gesundheitsminister Javid könnte Omikron bereits am Dienstag die dominierende Variante in der Hauptstadt werden.

In einer von Chinas wirtschaftsstärksten Provinzen sind wegen eines Corona-Ausbruchs eine halbe Million Menschen unter Quarantäne gestellt worden. Mehr als 540’000 Menschen in der Provinz Zhejiang seien betroffen, erklärten die Behörden am Dienstag. Aus dem östlichen Landesteil waren zuvor 44 von 51 Corona-Fällen gemeldet worden. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der registrierten Fälle seit vergangener Woche auf knapp 200. Die Ausbreitung des Virus überschattet die Vorbereitungen der Olympischen Winterspiele im Februar. Am Montag war der landesweit erste Omikron-Fall in der nördlichen Hafenstadt Tianjian gemeldet worden.

13.12.21

Weil die Airlines nur Personen mit negativem Testergebnis mitnehmen dürfen, laufen die Genesenen Gefahr, dass sie wochenlang in einem teuren Hotel im Ausland festsitzen. Laut Studien können sie auch noch drei Monate nach der Corona-Erkrankung positiv getestet werden, selbst wenn sie nicht mehr ansteckend sind. Das BAG meldet hingegen, dass ein positiver Test 20 bis 30 Tage nach Beginn der Infektion «relativ selten» sei.

Bei Kuoni seien es bisher nur Ausnahmefälle gewesen, bei denen Reisende wegen positiver Tests nicht zurück in die Schweiz konnten und in Quarantäne mussten. Kuoni empfiehlt Genesenen, schon vor der Hinreise einen Corona-Test zu absolvieren. «Dies mindert das Risiko eines positiven Testergebnisses in der Feriendestination.»

Ist Omikron der Anfang vom Ende der Pandemie? Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen geben sich derzeit optimistisch. Der Grund: Omikron sei zwar ansteckender als die Delta-Variante, doch die Covid-19-Krankheitsverläufe scheinen – für Geimpfte zumindestmild zu sein. Die Virologin Isabella Eckerle vom Universitätsspital Genf erklärt gegenüber der Sonntagszeitung, was das konkret bedeutet: Omikron sei so ansteckend, dass es genau dadurch zu einer Herdenimmunität führe. Allerdings hilft dies wegen der schnelleren Verbreitung wenig. Selbst wenn eine Viruserkrankung mild verläuft, kann ein kleiner Prozentsatz bei einer Vielzahl von Menschen immer noch zu einer hohen Anzahl von Krankenhauseinweisungen führen. Coetzee sagt im britischen Radiosender LBC. „Egal, ob die Patienten jung oder alt waren, egal, ob geimpft oder ungeimpft, egal, ob mit oder ohne Vorerkrankungen, wir sehen milde Verläufe, ohne die Notwendigkeit, die Patienten zu hospitalisieren.“ Die meisten Patienten seien im Durchschnitt nach fünf Tagen wieder genesen.

Die Impfpflicht ist fast so alt wie die Impfung selber. 1796 führte der englische Landarzt Edward Jenner die erste «Vaccination» gegen die Pocken durch, die sich als Erfolg erwies. Schon im August 1807 führte das Königreich Bayern als erstes Land der Welt eine Impfpflicht ein: Alle über Dreijährigen, die noch nie die Pocken hatten, mussten bis zum 1. Juli 1808 die «Schuzpocken-Impfung» erhalten haben. Impfverweigerern drohten empfindliche Geldstrafen.

Nach einer schweren Pockenepidemie, die rund 180’000 Menschen dahinraffte, erließ das junge Deutsche Reich 1874 ein Reichsimpfgesetz, das eine Impfpflicht gegen die Pocken enthielt und für Impfverweigerer Geldstrafen, Haft oder gar die Zwangsimpfung vorsah. Die Pocken-Impfpflicht blieb in Deutschland – zumindest in der BRD – bis 1976 bestehen.

Auch Großbritannien kannte seit 1853 eine Pocken-Impfpflicht für Kinder – die wie an anderen Orten auf teilweise erbitterten Widerstand stieß. Neben religiösen Gründen – manche Gläubige sahen in den Pocken eine gerechte göttliche Strafe und in der Impfung einen unzulässigen Eingriff in die natürliche Ordnung – spielten auch andere Bedenken eine Rolle. So waren manche der Ansicht, eine Impfpflicht verletze ihre individuelle Freiheit, während andere Angst davor hatten, sich eine Substanz tierischer Herkunft injizieren zu lassen. Aufgrund dieses nicht nachlassenden Widerstands erlaubte ab 1898 eine «Gewissensklausel» Ausnahmen von der Impfpflicht.

Jenners Vakzination gelangte auch in die Schweiz und wurde dort ebenfalls angewandt – mit Erfolg. Bis in die 1860er-Jahre führten mehrere Kantone eine Impfpflicht ein. Den Anfang machte 1806 der Thurgau. Für Impfverweigerer gab es dabei keine Busse, doch sie wurden beim Sanitätsrat angezeigt. Brachen dann im Haushalt eines Impfverweigerers die Pocken aus, wurden sein Haus und dessen Bewohner sofort isoliert, und die Einhaltung der Quarantäne bis zum Ende der Ansteckungsgefahr wurde durch Wachen kontrolliert – auf Kosten des Verweigerers.

Mit der Gründung des Bundesstaates 1848 erhielt der Bund die Kompetenz, bei Epidemien gesundheitspolizeiliche Verfügungen zu erlassen. Die praktische Durchführung der Impfkampagnen oblag jedoch vorderhand den Kantonen.

Die heute geltenden Regeln beruhen auf der bisher letzten Totalrevision des Epidemiengesetzes im Jahr 2012, die in der Volksabstimmung vom 22. September 2013 mit 60 Prozent Ja-Stimmen angenommen wurde. Diese Revision führte neben der normalen und der außerordentlichen Lage noch eine mittlere Stufebesondere Lage») ein. Nach wie vor sind die Kantone für den Vollzug zuständig, allerdings ist ihre Kompetenz zur Anordnung von Impfobligatorien bei normalen Lagen nun auf bestimmte, besonders gefährdete Personengruppen eingeschränkt. Dafür muss jedoch eine «erhebliche Gefahr» vorliegen.

Derzeit kennen nur zwei Kantone eine Impfpflicht, allerdings nicht für Vakzine gegen Covid-19: Genf und Neuenburg schreiben eine «vaccination obligatoire» für Diphterie bei Kindern vor. Diese Impfpflicht wird jedoch in Neuenburg nicht mehr durchgesetzt und in Genf nur noch teilweise.

Sobald die Voraussetzungen für eine besondere oder außerordentliche Lage erfüllt sind, geht die Kompetenz zur Anordnung von Impfobligatorien auf den Bundesrat über. Auch dieser kann aber kein nationales allgemeines Impfobligatorium erlassen – seine Kompetenz zur Anordnung eines solchen Obligatoriums ist beschränkt auf «Impfungen von gefährdeten Bevölkerungsgruppen, von besonders exponierten Personen und von Personen, die bestimmte Tätigkeiten ausüben». Diese Einschränkung könnte nur durch eine Revision des Epidemiengesetzes erfolgen. mehr Informationen

Aktuelle Zahlen findet man unter www.worldometers.info/coronavirus   und Fallzahlen in der Schweiz , weltweite Vergleiche (Achtung es ist völlig unklar was wie gezählt wird.)  Link zu Behauptungen und Gegenüberstellungen    Anordnungen Bund,   Einreisebestimmungen für Schweizer ,  Link zu den Abwasserproben, 

11.12.21

Das Neuenburger Spitalnetz ist aufgrund der großen Belastung in den Krisenmodus übergegangen. Ab Montag 13. Dezember gilt daher im Kanton Neuenburg:  Ausweitung des Maskentragens für alle Outdoor-Veranstaltungen ohne COVID-19-Zertifikat, Märkte, Weihnachtsmärkte, Chöre. Vorübergehende Begrenzung auf zehn Personen für private Veranstaltungen. Derzeit sind Familien- und Freundestreffen eine der treibenden Kräfte hinter der Übertragung des Virus. Durch die Begrenzung der Größe können zu große Cluster vermieden werden.

Wie der Kanton-Aargau in einer Mitteilung schreibt, hat der Regierungsrat beschlossen, dass der Schulunterricht an der Aargauer Volksschule bereits am Freitagabend, 17. Dezember 2021, endet. Weiter empfiehlt der Regierungsrat, dass Schülerinnen und Schüler der 1. bis 4. Primarklasse ab sofort – wenn möglich – eine Schutzmaske tragen sollen.

3,6 Prozent aller seit dem 26. November gemeldeten Fälle in der Schweiz betreffen derzeit die Omikron-Variante.

Die Berner Bildungsdirektion hat am Donnerstag die Schulleiterinnen und Schulleiter darüber informiert, dass die Weihnachtsferien drei Tage früher beginnen sollen. Dies schreibt die «Berner Zeitung». Somit ist der letzte Schultag der Volksschulen im 2021 der 21. Dezember.

10.12.21

Israel verlängert das Einreiseverbot für Touristen wegen der Omikron-Variante des Coronavirus um weitere zehn Tage. Die Maßnahme wäre am Montag ausgelaufen. Zudem sollen demnach weiterhin alle Personen, die aus einem beliebigen Land nach Israel zurückkehren – darunter auch geimpfte Israelis – bei der Einreise mindestens drei Tage lang in Quarantäne gehen.

Die fünfte Welle der Coronavirus-Pandemie rollt über die Schweiz. Die Fallzahlen sind bereits über Vorjahresniveau, die Intensivstationen schon zu einem Drittel voll mit Covid-Patienten. Als Maßnahme rückt 2G in den Fokus, als «mildeste mögliche» Eskalationsstufe, wie Justizministerin Karin Keller-Sutter es formuliert.

Zur Diskussion stehen: Flächendeckende Einführung von 2G, 2G plus Maskenpflicht Dabei würde zusätzlich eine Maskenpflicht erlassen. In Wirtschaftsbereichen, wo dies nicht möglich ist – etwa in Restaurants – käme es zu einem Lockdown. Befristeter Lockdown – Als dritte und einschneidendste Variante diskutiert der Bundesrat einen auf zwei oder drei Wochen befristeten Lockdown, einen «Wellenbrecher» nach dem Vorbild Österreichs. Kommt es heute Freitag zu keinem Konsens, wird das Thema an der außerordentlichen Bundesratssitzung am Montag erneut aufgegriffen.

Bern schickt Schülerinnen und Schüler früher in die Ferien. Elternvertreter fordern, dass die anderen Kantone nachziehen. Belgien und Dänemark schicken ihre Primarschülerinnen und -schüler wegen der jüngsten Welle früher in die Weihnachtsferien. Die Risiken vor Augen zu haben, kann Schülerinnen und Schüler psychisch belasten. «Sie wissen, dass sie nun die Haupttreiber der Pandemie sind und machen sich deshalb ständig Sorgen, das Virus nach Hause zu bringen.» Für Fabio Höhener, Zentralsekretär Bildung bei der Gewerkschaft VPOD, ist diese Idee nicht ganz durchdacht. Wenn schon die Winterferien vorgezogen würden, müsse der Bundesrat die Homeoffice-Pflicht verordnen und Betreuungsmöglichkeiten garantieren.

Schon bei der Spanischen Grippe setzten Menschen Masken zum Schutz vor Infektionen ein. Eine neue Studie zeigt nun, was deren moderne Formen wirklich bringen. Im Strömungslabor zeigte sich, dass maskenlose Personen sich nach weniger als fünf Minuten anstecken können, selbst wenn sie sich drei Meter von einer infizierten Person entfernt in deren Atemluft befinden. Tragen hingegen sowohl der Infizierte als auch der Gesunde gut sitzende FFP2-Masken oder OP-Masken, reduziert sich das Ansteckungsrisiko erheblich – besonders bei FFP2. Dort betrage das maximale Ansteckungsrisiko nach 20 Minuten selbst auf kürzeste Distanz kaum mehr als ein Promille.

Aktuelle Zahlen findet man unter www.worldometers.info/coronavirus   und Fallzahlen in der Schweiz , weltweite Vergleiche (Achtung es ist völlig unklar was wie gezählt wird.)  Link zu Behauptungen und Gegenüberstellungen    Anordnungen Bund,   Einreisebestimmungen für Schweizer ,  Link zu den Abwasserproben, 

9.12.21

Aufgrund von besorgniserregend hohen Corona-Zahlen werden die Schulkinder in Dänemark vor Weihnachten vorzeitig nach Hause geschickt. Für die Schülerinnen und Schüler von der Vorschule bis zur zehnten Klasse bedeute das «verlängerte Weihnachtsferien» vom 15. Dezember bis zum 4. Januar. Der Nachrichtenagentur Ritzau zufolge soll eine Notbetreuung angeboten werden; so weit wie möglich sollen die Kinder auch Online-Unterricht erhalten. Weiter müssen zudem Diskotheken und ähnliche Einrichtungen im Nachtleben ab Freitag schließen. Konzerte mit mehr als 50 stehenden Gästen in Innenräumen sind ab dann ebenfalls untersagt. Auch wenn Beschränkungen eingeführt würden, handele es sich um keinen Lockdown. Man fordere zur Arbeit aus dem Homeoffice und auch dazu auf, Weihnachtsfeiern abzusagen.

Johnson in England kündigte am Mittwoch Zugangsbeschränkungen für Großveranstaltungen an. Bürger müssen nun einen Nachweis der Corona-Impfung oder eines negativen Tests vorzeigen, bevor sie in Fußballstadien oder Nachtclubs dürfen. Außerdem wurde die Maskenpflicht auf die «meisten öffentlichen Gebäude» ausgeweitet. Die Maßnahmen gelten ab nächster Woche. Johnson rief die Bevölkerung zudem dazu auf, nach Möglichkeit von Zuhause aus zu arbeiten und die angebotenen Auffrischungsimpfungen in Anspruch nehmen.

Die Fallzahlen des Coronavirus in der Schweiz steigen wieder an. Daher beschränken Coop, Migros und Denner die Personenanzahl in den Filialen wieder. Diese Maßnahme wird im Laufe der kommenden Woche umgesetzt.

7.12.21

58 Tage IPS! Das Ostschweizer Spital zeigt die Szenen in einem selbstgedrehten Video. Dieses soll die Öffentlichkeit aufrütteln – zeigen, was auf Intensivstationen in Zeiten des Coronavirus wirklich geschieht. Während Ersterer noch immer Intensiv-Behandlung braucht, hat «Herr Jäger» die schwerste Zeit hinter sich. 38 Tage verbrachte Jäger auf der IPS des Spitals in Grabs, es folgten sieben Wochen Reha. Für den passionierten Velofahrer ist nach seiner Corona-Erkrankung nichts mehr, wie es einmal war. «Es geht mir nicht schlecht. Aber ich stieg früher drei, viermal in der Woche aufs Rad. Das ist nicht mehr möglich, ich kriege Atemnot», erklärt er. Weshalb es Menschen gibt, die sich aus Prinzip nicht impfen lassen wollen, versteht Jäger nicht. «Es ist mittlerweile erwiesen, dass die Verläufe mit einer Impfung viel weniger schwer sind.» Beim Personal kursiert derzeit immer mehr Angst vor einer Kündigungswelle. Zu lange dauert die Belastung bereits an. Viele von ihnen sind müde, überarbeitet, ausgebrannt. Ob es denn wirklich so streng sei, würde eine andere Pflegerin privat immer wieder gefragt. «Am liebsten würde ich diese Leute hierhin mitnehmen. Ja, es ist streng. Und ja, es hat viele Covid-Patienten.» 948 von ihnen wurden seit März 2020 in der Region Werdenberg Sarganserland behandelt. 135 von ihnen starben an den Folgen des Coronavirus.

6.12.21 Manche Spitäler in Österreich müssen eine Triage vornehmen und entscheiden, welche Patienten die besseren Überlebenschancen haben. Jene, für die es keinen Platz auf der Intensivstation hat, werden auf die Normalstation verlegt – oftmals, um dort zu sterben. Zwar sind viel weniger Menschen auf den Straßen als sonst in der Weihnachtszeit – die Weihnachtsmärkte sind geschlossen. Aber es sind doch viel mehr Leute unterwegs als während des ersten Lockdowns. Diesmal sind Take-aways oder Wurststände geöffnet, auch gibt es rund 30 Gründe, warum man die Wohnung verlassen darf. Die Situation wird dem Wort «Lockdown» deshalb nicht ganz gerecht – es ist eher eine «Ausgangsbeschränkung». Letzte Woche musste die Polizei fast jeden Abend wegen einer Gruppe Demonstranten vor dem Stephansdom in Wien auffahren. Sie versuchten immer wieder, ohne Maske in den Dom zu gelangen – angeblich, um zu beten, tatsächlich aber aus Provokation.

3.12.21

Immer wieder sprach Marcus Lamb gegen die Corona-Impfung. In seinem Fernsehsender kamen Impfgegner und Verschwörungstheoretiker zu Wort. Nun ist der US-Prediger nach einer Covid-Erkrankung gestorben. Er starb bereits am vergangenen Dienstag im Alter von 64 Jahren. Lamb ist Gründer des im Bundesstaat Texas ansässigen evangelikalen Senders „Daystar Television Network“ und galt als überzeugter Impfgegner. Lamb empfahl seinen Zuschauern, statt einer Impfung zu beten. In einer Sendung Anfang des Jahres bezeichnete der Evangelist die Vakzine als „experimentelle Injektionen“, die „gefährlich“ seien. Menschen würden durch die Impfungen sterben oder neurologische Schäden davontragen.

In der Schweiz treten die Verschärfungen am Montag, 6. Dezember in Kraft und gelten bis vorerst am 24. Januar. Die Maskenpflicht wird ausgeweitet. Neu gilt sie drinnen überall dort, wo auch die Zertifikatspflicht gilt. Ausgenommen sind private Treffen. Im Restaurant und in Clubs wird eine Sitzpflicht beim Essen und Trinken erlassen. Wird die 2G-Regel angewendet, gilt diese Maßnahme nicht. Bei Sport- und Kulturaktivitäten wie etwa Hallentrainings oder Chorproben müssen Kontaktdaten erhoben werden. Die Zertifikatspflicht wird auf alle öffentlich zugänglichen Veranstaltungen in Innenräumen und auf alle sportlichen und kulturellen Aktivitäten von Laien in Innenräumen ausgeweitet. Ein Antigen-Schnelltest gilt noch 24 statt 48 Stunden. Ein PCR-Test ist nach wie vor 72 Stunden gültig. Von Montag an sind Gottesdienstbesuche nur noch mit Maske möglich. Gottesdienste ohne Zertifikatspflicht sind weiterhin erlaubt. Gottesdienste sind auch ohne Zertifikatspflicht weiterhin möglich, sofern weniger als 50 Personen teilnehmen.

Der Bundesrat hat heute morgen entschieden, dass es keine Einreisebeschränkungen mehr gibt. Jedoch wird dies durch ein hartes Testregime ersetzt.

Die Schweiz befindet sich neu auf der deutschen Liste der Corona-Hochrisikogebiete. Wie das Robert Koch-Institut heute Freitag bekannt gibt, gilt dies am Sonntag. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss bei der Einreise für zehn Tage in Quarantäne. Alternativ kann nach fünf Tagen ein negativer Test vorgelegt werden.

Die Omikron-Variante des Coronavirus ist bereits um die Welt gereist, bevor sie entdeckt worden ist. Das erklärt die Berner Virologin Emma Hodcroft in einem Zeitungsinterview. Im Fall von Omikron habe ein Virologe in London als erster darauf aufmerksam gemacht, dass B.1.1.529 eine ungewöhnlich hohe Zahl an Mutationen am Spike-Protein habe, berichtete Hodcroft. Erst danach hätten nationale Forschungsequipen die Suche aufgenommen, und das Team in Südafrika habe eine Häufung gefunden. «So erklärt sich auch, warum nun nach und nach andere Länder melden, sie hätten Omikron-Nachweise, die teilweise noch früher als jene in Südafrika datieren», sagte Hodcroft. «Es ist sehr gut vorstellbar, dass Länder sich künftig zurückhalten, wenn sie besorgniserregende Mutationen entdecken, weil sie gesehen haben, wie andere dafür bestraft wurden.» Das gelte besonders für Länder, die stark vom Tourismus abhängig seien, wie Südafrika. Schon der deutsche Virologe Christian Drosten meinte Anfang Woche, der geografische Ursprung könnte außerhalb Südafrikas liegen. «Angrenzende Länder, die starke Reiseverbindungen mit Südafrika unterhalten, haben eine geringer ausgeprägte Virusüberwachung als Südafrika.» Nun kommen auch weitere Forscher zum Schluss: Das neue Coronavirus stammt eventuell nicht aus Südafrika. Fälle ohne Afrika-Bezug in Europa lassen Raum für Spekulationen. Oder kommt die Mutation gar aus Schottland? Laut der Regionalregierung gebe es bei einigen Fällen keinen Zusammenhang zu Reisen nach Afrika. Man gehe deshalb von Übertragungen innerhalb Schottlands aus. Außerdem gibt ein Fall eines 39-jährigen Deutschen in Leipzig zu reden. Offenbar hatte der Mann keinen Kontakt zu Personen aus dem Ausland und war schon gar nicht selbst außer Landes. Trotzdem hat er sich mit Omikron angesteckt.

Laut Stephan Jakob von der Insel Gruppe in Bern können die Spitäler ihre Kapazitäten nicht wie in der letzten Welle hochfahren. Grund dafür sei fehlendes Personal, sowie der Fakt, dass für Covid-Patienten mehrere Intensivpflegerinnen und Intensivpfleger gleichzeitig aufgeboten werden müssen. Im Falle einer weiteren Corona-Welle käme es laut dem Klinikdirektor zu einer Triage.

Mythen um Corona: «Es müssen mehr Geimpfte ins Spital als Ungeimpfte – die Spritze nützt gar nichts». Um die beiden Gruppen vergleichen zu können, muss man deshalb die Häufigkeit von Spitaleintritten pro 100’000 Personen nach Impfstatus berechnen. Die Gefahr, wegen Corona ins Spital eingeliefert zu werden, ist für geimpfte über 60-Jährige 9-mal kleiner als für Ungeimpfte in der gleichen Altersgruppe. Bei den Jüngeren ist der Unterschied nach Impfstatus sogar noch grösser: Geimpfte unter 60-Jährige werden fast 12-mal seltener hospitalisiert als gleichaltrige ohne Immunisierung.

«Die Impfung könnte Langzeitfolgen haben». Impfungen können Nebenwirkungen haben, auch diejenigen gegen Sars-CoV-2. Langzeitfolgen durch die mRNA-Vakzine, die in der Schweiz zum Einsatz kommen, halten Fachleute für so gut wie ausgeschlossen. Bislang ist bei keiner Impfung – etwa gegen Masern, Mumps, Röteln und viele andere Krankheiten – nach längerer Zeit eine Nebenwirkung bekannt geworden. Zu den schweren Nebenwirkungen zählen Herzmuskelentzündungen, die vor allem bei jungen Männern auftreten können. Davon betroffen ist laut einer israelischen Studie aber lediglich einer von 3000 oder gar 6000 Geimpften zwischen 16 und 24 Jahren. Und die meisten Erkrankungen verlaufen mild und heilen binnen weniger Wochen aus. Wichtig in diesem Zusammenhang: Nach einer Infektion mit dem Coronavirus ist das Risiko für eine Herzmuskelentzündung um mindestens das Sechsfache höher als nach der Impfung. Einem großen Teil der noch Ungeimpften ist die mRNA-Technologie ungeheuer. Das Virus ist neu, nicht aber die Impfung mit mRNA an sich. Es stecken 20 Jahre Forschung dahinter.

«Die Impfung macht unfruchtbar». Nach der Logik der Impfskeptiker würde auch eine Ansteckung unfruchtbar machen. Das ist nicht der Fall.

«Mein Immunsystem ist stark genug, um mit dem Virus klarzukommen». Schon früh in der Pandemie zeigte sich, dass auch junge und zuvor gesunde Menschen schwer erkranken können. Ein wichtiger Faktor sind dabei (unbemerkte) Genvarianten, welche die angeborene Immunabwehr schwächen. Das Immunsystem reagiert bei schweren Verläufen zuerst zu schleppend und dann zu heftig. In solchen Fällen kann ein gutes Immunsystem sogar ein Nachteil sein, wie die Studie eines Forschungsteams der Berliner Charité gezeigt hat. «Die einzige wirksame und zielgenaue Stärkung des Immunsystems gegen das Coronavirus ist die Impfung», betonte Immunologe Carsten Watzl. Zudem darf das Problem von Post Covid nicht unterschätzt werden. Langzeitfolgen einer Corona-Erkrankung können auch bei Menschen auftreten, die einen milden Verlauf hatten und vorher fit waren. Unbeeinflussbare Faktoren wie die eingeatmete Viruslast und Gendefekte spielen eine entscheidende Rolle.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) geht davon aus, dass 20 Prozent der infizierten Erwachsenen an Post Covid erkranken. Bei Kindern seien etwa 3 Prozent betroffen. 13,5 Prozent der infizierten Pflegenden am Universitätsspital Basel gaben auch zwölf Monate nach Krankheitsbeginn immer noch an, dass Einschränkungen zurückgeblieben seien. Weil die Symptome so schwer zu fassen sind und es eine hohe Dunkelziffer gibt, ist schwierig zu sagen, wie hoch die Zahl der Betroffenen in der Schweiz wirklich ist.

«Das Coronavirus ist nicht gefährlicher als eine Grippe» Die Corona-Variante, die in der Schweiz seit Monaten dominiert, ist etwa 5-mal ansteckender als eine Grippe. Corona ist aber nicht nur ansteckender als Influenza, sondern führt auch häufiger zu Langzeitschäden und schweren Erkrankungen. Laut Infovac, der offiziellen Schweizer Plattform für Impffragen, verursacht die saisonale Grippe jährlich 1000 bis 5000 Hospitalisierungen. Wegen Covid-19 mussten im vergangenen Jahr über 20’000 Menschen ins Spital eingeliefert werden – bis zu 20-mal so viele. Und dies, obwohl wir ja einen Lockdown hatten und zahlreiche Massnahmen in Kraft waren. Das hat natürlich auch viele Todesfälle verhindert. Trotzdem starben in der Schweiz seit März 2020 schon über 11’000 Menschen an den Folgen einer Covid-Erkrankung. Die Grippe führt üblicherweise zu wenigen Hundert Todesfällen pro Jahr. Zwischen 2009 und 2018 waren es im Schnitt 122 bestätigte Fälle, wie Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigen.   mehr Informationen

2.12.21

Einem Harvard-Epidemiologen zufolge sind zur neuen Variante des Coronavirus «viele Falschinformationen im Umlauf». Er warnt davor, Omikron zu verharmlosen. Die Zahl der Hospitalisierungen in den am stärksten von Omikron betroffenen Provinzen Südafrikas steigt weiter an. Auf Twitter teilt er einen Tweet mit einem Ausschnitt von Coetzees Aussage. In diesem wird klar: Die Ärztin bezog sich dabei auf eine kleine Gruppe von jungen, gesunden Menschen. Bei ihnen seien milde Verläufe zu erwarten. Bei anderen Gruppen warnt sie hingegen vor schweren Erkrankungen. Innerhalb einer Woche habe Südafrika einen Anstieg der Infektionen mit dem Coronavirus um rund 400 Prozent verzeichnet. «Wissenschaftler sind besorgt. Es gibt keinen Grund, das zu beschönigen», schreibt er in einem anderen Post.

Schweizer Spitäler ächzen unter Fallzahlen und Personalmangel. Zu Beginn der Pandemie halfen tausende Freiwillige, Engpässe zu überbrücken. Diese fehlen jetzt. Von den 1000 eingetragenen Freiwilligen der ersten Welle in Bern sei keiner mehr übrig. Zuvor hatte auch das Unispital Basel in einem ungewöhnlichen Schritt via soziale Medien nach Freiwilligen gesucht. Das Hauptproblem seien aber aktuell die fehlenden Fachkräfte: «Nur wenige der Tätigkeiten können von Laien ausgeübt werden.»

Die Intensivpflegestationen (IPS) funktionieren laut Christoph Fux, Infektiologe Kantonsärztlicher Dienst, nicht mehr, wenn über 80 Prozent der Betten belegt sind. Dann könne man bei akuten Fällen nicht mehr reagieren. Zu den Maßnahmen im Kanton Aargau gehört neu eine Zertifikatspflicht für Besuchende und Mitarbeitende in Gesundheits- und Betreuungseinrichtungen. In besonderen Fällen dürfen Besuchende ohne Zertifikat eingelassen werden. Dazu gehören Besuche von Sterbenden und andere Fälle zeitlicher Dringlichkeit. Ebenso gilt eine Maskentragpflicht im öffentlichen Leben wie Gastronomie, Unterhaltungs-, Sport-, Kultur- und Freizeitbetriebe, Veranstaltungen sowie in Schulen ab der 5. Klasse und Kinderbetreuungseinrichtungen. Weiter wird eine allgemeine Sitzpflicht bei Konsumation im Innen- und Außenbereich eingeführt. Die Verordnung tritt am Samstag in Kraft.

In Basel wurde am Dienstag eine der ersten Omikron-Infektionen der Schweiz nachgewiesen. Ein 19-jähriger Schüler des Gymnasiums Kirschgarten wurde mit der Coronavirus-Variante infiziert, die von der Weltgesundheitsorganisation WHO am Freitag als «besorgniserregend» eingestuft worden war. Der Schüler war vollständig geimpft. Der Fall ist ein Zufallsfund. Seine positive Probe wurde im Rahmen einer Qualitätssicherung von Prozessen sequenziert und erfolgte nicht risikobasiert. Wo er sich angesteckt hat, ist unklar. Die Übertragung muss aber lokal stattgefunden haben, das wissen die Gesundheitsbehörden inzwischen. Das Omikron-Virus ist vermutlich schon länger unter uns, als wir dachten. Der Pooling-Test fand am Freitag, 26. November 2021, statt. Somit muss die Ansteckung in den 14 Tagen vorher oder gegebenenfalls noch früher stattgefunden haben. Bei Omikron wird eine längere Inkubationszeit diskutiert; man weiß es aber noch nicht respektive man weiß noch zu wenig über dieses neue Virus.

Wie die Zürcher Gesundheitsdirektion auf Twitter mitteilt, gibt es einen ersten bestätigten Omikron-Fall in Zürich. «Die betroffene Person landete am 23. November aus Südafrika kommend», heißt es im Tweet. Sie befinde sich in Isolation. Vier Kontaktpersonen seien in Quarantäne.

Merkel bezeichnete die Lage in Deutschland als sehr ernst. Die vierte Welle müsse gebrochen werden, sagte sie. Sie betonte die Bedeutung von Booster-Impfungen. In Geschäften sowie bei Kultur- und Freizeitveranstaltungen bekommen künftig nur noch gegen das Coronavirus Geimpfte oder von einer Infektion Genesene Zugang. Es werde auf EU-Ebene diskutiert, dass nach neun Monaten die zweite Impfung ihre Gültigkeit verliere, daher sei das Boostern ganz wichtig.

In Deutschland gilt nun wieder ein Limit von 15’000 Zuschauern bei Fußballspielen. Die Stadion-Auslastung darf höchstens 50 Prozent betragen.  Außerdem gilt beim Einlass die 2G-Regel, ein zusätzlicher Test wäre möglich. In Sporthallen dürfen es höchstens 5000 Zuschauer sein.

Einer der Ersten, der sich mit Omikron infiziert hat, ist der israelische Kardiologe Elad Maor (45) – trotz dreifacher Impfung. Und der Arzt ist überzeugt zu wissen, wo er sich angesteckt hat. Denn: In der vergangenen Woche war er einer von 1250 Teilnehmenden bei einer dreitägigen medizinischen Konferenz in England. «Ich habe Omikron in London bekommen, ganz sicher», erklärt er gegenüber dem «Guardian». «Die einzige vernünftige Erklärung ist, dass ich mich am letzten Tag des Treffens infiziert habe. Vielleicht am Flughafen, vielleicht während des Treffens», fährt Maor fort. «Deshalb war der PCR-Test zu früh, um die Infektion zu erkennen.» In London habe er die öffentlichen Verkehrsmittel benutzt, um vom Hotel zur Konferenz zu gelangen. Weder dort, noch beim Event selber hätten alle Personen Masken getragen. «Darüber war ich ziemlich erstaunt», sagt er gegenüber der Zeitung. Den letzten Corona-Test machte der 45-Jährige, weil er milde Symptome zeigte. Zu diesen zählen Fieber, Muskel- und Halsschmerzen.

1.12.21

Keine Betten mehr frei: Wegen der aktuellen Corona-Welle sind mittlerweile alle Spitäler im Kanton Zürich voll belegt, das Universitätsspital beispielsweise zu 98 Prozent. Am Dienstag hätten Patienten, die auf die Intensivstation müssten, einfach kein Bett mehr zur Verfügung gehabt, sagte Peter Steiger, stellvertretender Direktor des Instituts für Intensivmedizin am Universitätsspital, am Mittwoch gegenüber Radio SRF1. «Wie alle anderen Spitäler waren auch wir voll belegt.» Man habe die Patienten also auch nicht auswärts in ein anderes Spital verlegen können. «Es war wirklich schlimm», sagte Steiger. Aktuell liegen 177 Covid-Patientinnen und -Patienten im Kanton Zürich im Spital. Diese Zahl hat sich innerhalb eines Monats mehr als verdoppelt. 42 sind gemäß jüngsten Zahlen der Zürcher Gesundheitsdirektion auf der Intensivstation, 24 am Beatmungsgerät.

Jetzt wirds auch in der Bundesstadt eng. Berner Spitäler schlagen wegen des Coronavirus mit einem «Code Red» Alarm. Bedeutet: Die Notfallstationen von verschiedenen Spitälern im Raum Bern sind demnächst ausgelastet. Fachkräftemangel und ausgelaugte Pflegekräfte verschlimmern die Situation. «Die Lage ist prekär. Deshalb ist es unvermeidbar, dass es in den kommenden Tagen zu Verschiebungen im selektiven Operationsprogramm kommen wird.» Man bedaure dies, aber «es gibt dazu keine Alternativen». Auch Stephan Jakob, Chefarzt am Berner Inselspital, sagte am Mittwochabend im SRF-«Club»: «Eigentlich hätten wir 36 zertifizierte IPS-Betten. Aktuell können wir 28 betreiben, nächsten Monat noch 26», sagt der Chefarzt und Klinikdirektor. Grund sei der Personalmangel: «Viele haben gekündigt.» Man werde einer Triage der Patienten wohl nicht mehr lange aus dem Weg gehen können. «Die Triage wird kommen», so Jakob.

Schock für die mit Johnson & Johnson geimpfte Ex-Miss-Schweiz Nadine Vinzens (38). Sie und ihr Freund, der Frankfurter Techno-DJ Mark Reeve (43), mussten beide mit Corona ins Spital! Die 38-Jährige ist seit heute Morgen wieder zu Hause. «Mich hat es extrem übel erwischt. Es dauert eine Weile, bis ich wieder zu Kräften komme», so die Bündnerin zu Nau.ch. «Ich und Mark mussten beide notfallmäßig ins Spital. Ich war sogar auf der Intensivstation. Dieses Virus ist echt crazy.» Ihr Freund ist noch in einer Klinik in Offenbach am Main (D), soll aber heute entlassen werden. Auf Instagram zeigt er sich mit Beatmungsmaske und schreibt: «Alles war ein großer Schock. Ich kann nicht atmen und es geht mir richtig schlecht. Ich hoffe, ich überlebe dieses Kapitel meines Lebens, denn es gibt noch so viel, was ich tun und sehen möchte.»

Maßnahmen-Gegner demonstrieren am Mittwoch-Nachmittag in Zürich gegen die Masken-Pflicht an Schulen. Auch Kinder sind mit dabei. Ab heute Mittwoch müssen die Schüler ab der 4. Klasse im Kanton Zürich eine Maske tragen. Nicht alle zeigen sich mit dieser Maßnahme einverstanden: Die Eltern-Vereinigung Kanton Zürich rief zu einer Demo auf.

Nach einer Krisensitzung gab der Bundesrat in der Schweiz am Dienstag, 30.11.21, neue Maßnahmen in Konsultation. Geplant sind eine ausgeweitete Zertifikatspflicht im Innenbereich, eine Zertifikatspflicht für private Treffen ab elf Personen sowie eine ausgeweitete Maskenpflicht. Bei den Maßnahmen, die den Arbeitsplatz betreffen, unterscheidet der Bundesrat zwischen Geimpften und Ungeimpften. So sieht er in einer Variante eine Homeoffice-Pflicht nur für Ungeimpfte vor. An den Schulen soll es repetitive Tests geben. Es seien noch keine Schließungen oder Kapazitätsbeschränkungen vorgesehen und die Maßnahmen, die vorgesehen wären, seien aus Sicht des Bundesrates zumutbar, sagte Gesundheitsminister Alain Berset (SP). Die Maßnahmen, die der Bundesrat am Dienstag verkündet hat, sind nun in der Vernehmlassung. Bei der Freitagssitzung kann die Regierung darüber entscheiden. Laut Alain Berset können sie somit frühestens am Montag in Kraft treten.

Deutschlands zukünftiger Kanzler Olaf Scholz will die Impfung zur Pflicht machen, in Österreich wird dies ab Februar der Fall sein. In Italien und Frankreich müssen sich gewisse Berufsgruppen impfen lassen. Und in der Schweiz? Alain Berset: «Wir haben immer gesagt, die Impfung ist ein freiwilliger Akt, und wir wollen das respektieren.»

In zwei Beschlüssen wiesen am 30.11.21 die Karlsruher Richter insgesamt neun Verfassungsbeschwerden zurück, die sich gegen die zur Brechung der dritten Welle verhängten Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen einerseits sowie gegen die Schließung von Schulen andererseits richteten. Wie die Richter in ihrem Beschluss ausführen, seien die Grundrechtseingriffe „formell verfassungsgemäß“, „hinreichend bestimmt“ als auch „verhältnismäßig“ gewesen. Wörtlich hieß es: „Sie dienten verfassungsrechtlichen legitimen Zwecken, die der Gesetzgeber in Erfüllung grundrechtlicher Schutzpflichten erreichen wollte, waren im verfassungsrechtlichen Sinne geeignet sowie erforderlich, um diese Zwecke zu erreichen und standen hierzu nicht außer Verhältnis.“

 

30.11.21 Wegen hoher Inzidenzen und voller Kliniken fallen die Weihnachtsmärkte im Erzgebirge kurzfristig flach. Von der Coronaschutzverordnung des Bundeslands wurden die Kommunen in Sachsen ebenso überrascht wie die Hotel- und Gaststättenvereinigung. Doch die Lage ist alarmierend: Bei über 2.000 lag die 7-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen im Erzgebirgskreis, der höchste Wert deutschlandweit. Wegen drohender Krankenhausüberlastungen dürfen Hotels keine Touristen mehr aufnehmen, Kneipen müssen um 20 Uhr schließen. Mit breiteren Wegen, weniger Buden, dem Verzicht auf Kinder- und Kulturprogramm, 2G-Auflagen und 20 zusätzlichen Kontrollpersonen glaubte man sich auch in Dresden bis zuletzt auf der sicheren Seite. Dass am 12. Dezember doch noch eine Lockerung kommen, daran glaubt in ganz Sachsen ohnehin niemand. Die meisten Kultureinrichtungen haben schon für den Rest des Jahres geschlossen.

Jetzt häufen sich die Toten in den Ländern Osteuropas: Rumänien etwa zählte im Oktober offiziell 10’700 Corona-Tote – in einem Monat. Bei den Nachbarn sieht es nicht viel besser aus. Auch in Ungarn bietet sich ein düsteres Bild: «178 Tote pro Tag, das sind 1000 Tote pro Woche – ein Dorf, wenn die Zahlen nicht steigen. Mancherorts scheut die Politik offenbar auch nicht davor zurück, Zahlen zu schönen. In Serbien hält die regierungskritische Vereinigung «Ärzte gegen das Coronavirus» der Regierung vor, die tatsächlichen Todeszahlen zu unterschlagen.

29.11.21

Zu den Videos mit Impfschäden bei einer Corona Impfung.

Es gibt bei jeder Impfung unerwünschte Reaktionen und Schäden. Manchmal sind es die Begleitstoffe, welche die Reaktionen verursachen.

Es sind schon über 5 Millionen Menschen weltweit durch SARS-CoV-2 gestorben. (Aktuell 5 219 785)

In Deutschland waren es bisher rund 100.000, die von einem Moment zum anderen aus dem Leben gerissen wurden.

Ohne Impfungen wäre es ein x-faches. In Peru sterben 5-mal mehr als in Deutschland.

In Europa sind es nach einer neuen Untersuchung rund 500 000, die dank der Impfung nicht gestorben sind.

Die befürchteten Nebenwirkungen treten bei Impfungen meistens in den ersten Tagen nach der Impfung auf – infolge einer allergischen Überreaktion. Nachdem aber schon über 55 Millionen Deutsche zweimal geimpft wurden, aber nur bei etwa 1.270 Personen Komplikationen mit tödlichem Verlauf aufgetreten sind (d.h. bei 0,00231 %) – im Vergleich (Mitte Nov. 21) dazu aber bis jetzt schon 96.500 Deutsche an oder mit Covid-19 gestorben sind (d.h. 0,11626 % der Bevölkerung!), liegt die Gefährlichkeit einer tödlichen Infektion mit Covid-19 im Vergleich zu einer tödlichen Reaktion der Impfung um etwa 50 mal höher.

Eine Impfung verhindert auch nicht den Tod. Obwohl viele geimpft sind, gibt es keine Übersterblichkeit der Geimpften. Das große Problem der Spitäler sind immer noch die Ungeimpften.

Es ist tragisch für alle, bei denen die Impfung unerwartete Reaktionen auslösen. Die andere Wahl wäre, das Virus einfach laufen zu lassen und schauen, wer ohne medizinische Hilfe eine Erkrankung überlebt. In so einem Fall, funktioniert das Gesundheitswesen nicht mehr.

Da rund jeder vierte Erkrankte Post Covid Schäden aufweist, sind die Post Impfschäden zwar schrecklich, stehen aber in einem anderen Licht dar.

Jeder muss für sich entscheiden, auf welches Risiko er sich einlässt.

Bei den Kindern ist die Frage sensibler, da sie keine eigene Einschätzung machen können. Es gibt Post Covid Schäden und Post Impfschäden und eine große Mehrheit, die Bewahrung erlebt.

Es gab schon immer Seuchen. Die Bibel sagt, solche Leute soll man isolieren. Nicht gerade schön und zimperlich, aber wirkungsvoll.

For­sche­r müssen erst klären, ob B.1.1.529 ansteckender, krankmachender ist als Delta. Bisher ist das offen. Omikron zeigt eine außerordentlich hohe Zahl an Mutationen, nämlich 50 gegenüber dem ursprünglichen SARS-CoV-2. Es wird vermutet, dass einige dieser Mutationen bewirken, dass sich das Virus noch besser verbreitet als die Delta-Variante, die derzeit vorherrscht. Andere Mutationen könnten bewirken, dass die aktuellen Impfstoffe schlechter wirken. In Hongkong gibt es ein Fall, wo eine mit der neuen Variante infizierte Person in einem Quarantänehotel eine andere Person in einem Zimmer gegenüber angesteckt haben soll, „möglicherweise rein über Hausflur und Luftaustausch“. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht noch viele Fragen offen.

Es werde einige Wochen dauern, bis man einschätzen könne, ob die neue Variante wirklich aggressiver oder gefährlicher sei. Das Spikeprotein der neuen Variante weist 32 Mutationen gegenüber dem Wildtyp auf. Mithilfe dieser Proteine dockt das Virus an die menschliche Zellmembran an und gelangt ins Zellinnere. Die meisten Impfungen setzen am Spikeprotein an: Das Immunsystem soll dieses erkennen. Wenn es das Virus aber aufgrund der Mutationen des Spikeproteins nicht mehr so gut erkennt, kann es auch Antikörper nicht mehr so gut an das Spikeprotein binden und das Virus dadurch daran hindern, in die Körperzellen zu gelangen. Dann könnten die aktuellen Impfstoffe nicht mehr so gut schützen, befürchten Wissenschaftler.

Keiner könne im Moment sagen, was da auf uns zukomme, sagte der Virologe Christian Drosten im ZDF (28.11.). Das Einzige, was man mit Sicherheit sagen könne, sei, dass man besser geimpft und noch besser geboostert sei. Berichte über milde Verläufe hätten noch nicht sehr viel Substanz angesichts von nur gut 1000 Fällen. Man sehe aber, dass sie häufig bei jungen Leuten in Südafrika auftauche. Zudem seien auch Menschen betroffen, die eine Erkrankung schon hinter sich haben. Nach derzeitigem Ermessen sollte man laut Drosten davon ausgehen, «dass die verfügbaren Impfstoffe grundsätzlich weiterhin schützen». Auch könne man noch nicht sagen, wie sich die Variante etwa in Deutschland verhalte, wo viele Menschen geimpft seien. Bis ein angepasster Impfstoff vorhanden ist, geht es noch mehrere Monate.

Die überraschend viele Mutationen tragende Corona-Variante Omikron könnte Experten zufolge in einem Patienten mit HIV oder einer anderen Form der Immunschwäche entstanden sein. Das sei denkbar und wahrscheinlich, ähnliche Befunde seien in anderen Fällen bereits publiziert worden. Dies sagte Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI), der Nachrichtenagentur dpa. Zur Vermeidung der Ausbreitung so umfangreich veränderter Varianten wie Omikron wäre es demnach wichtig, infizierte immungeschwächte Menschen zu identifizieren und sie zu isolieren, bis sie nicht mehr infektiös sind. «Denn selbst wenn das Virus in einer solchen Person stark mutiert, erst die Weitergabe des mutierten Virus ist wirklich gefährlich

Eine der ersten Ärzte, die mit der neuen Variante des Coronavirus in Kontakt war, ist Dr. Angelique Coetzee. «Ihre Symptome waren so anders und milde, im Vergleich zu denen, die ich vorher behandelt habe», so die Medizinerin. Die Symptome von «Omikron» beschreibt Coetzee deshalb auch als «ungewöhnlich». Bei vielen Infizierten würde die neue Variante hohen Blutdruck und starke Erschöpfungserscheinungen auslösen. Keine ihrer Patienten habe hingegen den Geruchs- oder Geschmackssinn verloren. Die meisten ihrer mit der neuen Variante des Coronavirus infizierten Patienten seien gesunde junge Männer, die sich über Müdigkeit beklagten. Rund die Hälfte davon sei nicht geimpft gewesen. «Infizierte zeigten für ein bis zwei Tage Symptome wie Muskelschmerzen, Müdigkeit und Unwohlsein

Gerade Impfskeptiker säen immer wieder Zweifel am Nutzen der Corona-Impfstoffe. Doch der Piks rettet Leben. Das bestätigt nun eine weitere Untersuchung in Europa: Mittlerweile seien es rund 500.000 Menschen, die das Vakzin vor dem Tod bewahrt habe. In manchen Ländern wären die Todesfallzahlen ohne die Impfstoffe doppelt so hoch ausgefallen. Die Corona-Pandemie erreicht in Deutschland einen weiteren traurigen Meilenstein: Mehr als 100.000 Menschen sterben im Zusammenhang mit Covid-19. Die Hälfte von ihnen war 84 Jahre und älter. Von den mehr als 100.000 Toten waren nur 0,03 Prozent jünger als 20 Jahre. Das Risiko für einen 20-Jährigen, an Corona zu sterben, ist mehr als 1000-fach geringer als für einen 80-Jährigen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mann an einer Corona-Infektion stirbt, ist etwa 40 Prozent höher als bei einer Frau. Wo starben all die Corona-Toten? Laut der Hamburger Studie mehr als zwei Drittel im Krankenhaus, rund 22 Prozent in Pflegeheimen und der Rest (12%) zu Hause. Dieser Wert ist deshalb erstaunlich, weil nur ein Prozent der Gesamtbevölkerung in solchen Einrichtungen wohnt.

Oft wird in dem Zusammenhang der Vorwurf erhoben, die Statistik sei verzerrt und es gebe weniger Corona-Todesfälle als offiziell ausgewiesen. Laut dem RKI ist es im Todesfall tatsächlich oft schwierig zu entscheiden, inwieweit die Infektion oder eine Vorerkrankung daran Anteil hatten. Erfasst werden daher sowohl Menschen, die unmittelbar an Covid-19 verstorben sind als auch solche, die bei ihrem Tod mit Sars-CoV-2 infiziert waren, bei denen sich aber nicht abschließend klären lässt, was die Todesursache war. Bereits im August 2020 hatte eine Erhebung gezeigt, dass bei der großen Mehrheit der untersuchten Todesfälle Covid-19 die Ursache war. In Deutschland starben rund 120 von 100.000 Menschen in Zusammenhang mit Covid-19. Das sind 0,12 Prozent der Gesamtbevölkerung. In der gesamten Europäischen Union starben im Durchschnitt fast 190 von 100.000 Menschen an Corona. Jedoch gibt es Länder wie Dänemark, Norwegen, Finnland und Island, die deutlich weniger Todesopfer zu beklagen haben – in Finnland sind es etwa nur 22, in Island sogar nur 10 Todesfälle je 100.000 Einwohner. Bulgarien ist mit fast 400 Toten je 100.000 Einwohner in ganz Europa am schwersten betroffen – weltweit verzeichnet nur Peru einen höheren Wert mit rund 620 Todesfällen je 100.000 Einwohner.

Ein Veganer lehnte die Impfung gegen das Coronavirus wegen den Tierversuchen ab. Nun hat Glynn Steel (54) den Kampf gegen eine Infektion verloren. Ein Brite hat den zweiwöchigen Kampf auf der Intensivstation gegen das Coronavirus verloren. Die letzten Worte von Glynn Steel zu seiner doppelt geimpften Ehefrau Emma (50) waren: «Ich habe mich noch nie so krank gefühlt, ich wünschte mir, ich hätte die Impfung gehabt.» Laut Emma bat auch ihr Ehemann zum Schluss um die Impfung. Kurz bevor er auf der Intensivstation an die Beatmungsgeräte angeschlossen wurde. «Doch die Ärzte sagten ihm, es sei zu spät.» weiterlesen

28.11.21

Die Gesundheitsbehörde des australischen Bundesstaates New South Wales hat die Variante des Coronavirus Omikron bei zwei Passagieren aus dem südlichen Afrika nachgewiesen. Diese waren mit einem Flug von Qatar Airways über Doha gereist und am Samstag in Sydney gelandet, wie die zuständige NSW Health mitteilte. «Die beiden positiven Fälle, die asymptomatisch waren, befinden sich in Isolationshaft in speziellen Räumen. Beide Personen sind vollständig geimpft», erklärte das Ministerium.

Im Kampf gegen die Omikron-Variante des Coronavirus geht Israel weiter als andere Staaten. Das Land schottet sich komplett ab und verhängt eine Einreisesperre für sämtliche Ausländerinnen und Ausländer. Die Maßnahme soll ab der Nacht auf Montag und für 14 Tage gelten, melden israelische Medien. Heimreisende Israelis müssen sich einem Test unterziehen und drei Tage in Quarantäne. Zudem solle auch die Handy-Überwachung wieder eingesetzt werden. In Israel ist bisher ein bestätigter Fall einer Omikron-Coronainfektion aufgetreten. Hinzu kommen sieben Verdachtsfälle.

Die bislang mit der neuen Coronavirus-Variante Omikron infizierten Menschen in Südafrika sind nach Angaben der dortigen Mediziner-Vereinigung (Sama) bislang nicht schwer erkrankt. Namentlich die Vorsitzende des südafrikanischen Ärzteverbands, Angélique Coetzee, sagte der BBC, dass die festgestellten Fälle nicht schwerwiegend seien. «Die Patienten klagen meist über einen schmerzenden Körper und Müdigkeit, extreme Müdigkeit, und wir sehen es bei der jüngeren Generation, nicht bei den älteren Menschen», sagte sie.

Insgesamt hatte die Gesundheitsbehörde am Flughafen Schiphol mehr als 600 Passagiere von zwei KLM-Maschinen getestet, 61 Tests waren positiv. Alle Betroffenen wurden in einem Quarantäne-Hotel isoliert. Inzwischen wurden die Regeln für den Zutritt zu KLM-Flugzeugen in Südafrika verschärft. Auch doppelt geimpfte Personen dürfen nur noch mit einem negativen PCR-Test an Bord, zudem muss kurz vorher auch noch ein Schnelltest negativ ausfallen. Vorher mussten Geimpfte keinen Test vorweisen.

27.11.21

Die neue Corona-Variante «Omikron» hält die Welt in Atem. Die Schweiz hat deshalb am Samstagabend entschieden, die Quarantäneliste zu erweitern. Wer aus Tschechien, den Niederlanden, Großbritannien, Ägypten oder Malawi in die Schweiz einreisen will, benötigt neu einen negativen Corona-Test und muss für zehn Tage in Quarantäne. Bereits am Freitag hat das Bundesamt die Einreisebedingungen in die Schweiz verschärft. Betroffen sind Einreisende aus Hongkong, Israel, Belgien, Botsuana, Eswatini, Lesotho, Mosambik, Namibia, Simbabwe und Südafrika.

Die Schweiz stoppt wegen der hochansteckenden Omikron-Variante alle Flüge aus dem südlichen Afrika. Wer aus betroffenen Gebieten heimkommt, muss in Quarantäne. Die Omikron-Variante des Coronavirus wurde heute Freitag erstmals in Europa nachgewiesen. In Belgien war eine ungeimpfte Reiserückkehrerin aus Ägypten mit der hochansteckenden Mutation infiziert. Bei der Einreise aus der Region Südafrika, aus Hongkong, Israel und Belgien müssen sich zudem alle Personen in Quarantäne begeben. Eine Einreise aus diesen Ländern ist für Personen, die nicht Schweizer Bürgerinnen oder Bürger sind oder über eine Aufenthaltsgenehmigung in der Schweiz oder im Schengenraum verfügen, nicht mehr möglich.

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, warnt vor der Entstehung gefährlicher Varianten des Coronavirus. Meine große Sorge ist, dass es zu einer Variante kommen könnte, die so infektiös ist wie Delta und so gefährlich wie Ebola.» Dies sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Die neue südafrikanische Variante B.1.1.529 sei ein gutes Beispiel dafür, dass man dem Virus keine Chance zur Mutation geben dürfe. Um weitere Varianten zu verhindern, werde es nötig sein, die Welt noch jahrelang zu impfen, sagte Montgomery.

In den Spitälern findet wegen der vielen Corona-Patienten bereits eine stille Triage statt und führt dazu, dass knappe Ressourcen nicht optimal genutzt werden, sagte Tanja Krones, Mitglied der Nationalen Ethikkommission, in einem Interview mit der NZZ.

26.11.21

Es wird befürchtet, dass B.1.1.529 ansteckender und gegen die Impfung resistent sein könnte. Bislang gibt es rund 60 bestätigte Ansteckungen mit der neuen Variante, 22 davon in Südafrika. Weiter wurden bei Reisenden aus Südafrika in Botsuana und Hongkong entdeckt. In Europa gibt es noch keine bestätigten Fälle mit B.1.1.529. Grossbritannien und Israel haben bereits reagiert, die anderen Länder warten noch zu. Die Variante weise eine «sehr hohe Anzahl von Mutationen auf», so südafrikanische Experten. Britische Forscher sprechen laut der Nachrichtenagentur AP von 30 Mutationen. Dies wären doppelt so viele wie bei der Delta-Variante. Deshalb befürchten Experten, dass die neue Variante die durch die Impfung oder eine Infektion erworbene Immunität umgehen könnte. Damit dies möglichst auch so bleibt, stellt Grossbritannien alle Flüge nach von Südafrika, Namibia, Lesotho, Eswatini, Simbabwe und Botsuana ein. Personen, die aus diesen Ländern ankommen, müssen in Quarantäne und am zweiten sowie achten Tag einen PCR-Test machen. Personen, die in den letzten zehn Tagen eingereist sind, sollten sich isolieren und testen lassen. Auch Israel hat Massnahme ergriffen: Ausländer aus diesen sechs Ländern sowie aus Namibia und Mosambik dürfen nicht mehr einreisen. Israelis müssen nach der Heimkehr 14 Tage in Quarantäne in einem dafür vorgesehenen Hotel. Nach zwei negativen Tests auf das Coronavirus kann sie aber auf die Hälfte verkürzt werden. In der Schweiz wurden noch keine Massnahmen ergriffen. Die Swiss wird am Freitag- und Samstagabend– Stand jetzt – wie geplant nach Johannesburg fliegen.

Erstmals hat sich eine Person in Israel mit der neuen Corona-Variante «Ny» aus Südafrika angesteckt. Sie war geimpft. Grossbritannien und Deutschland haben den Flugverkehr ins Land bereits eingestellt, die Schweizer Fluggesellschaften beobachten die Lage. Die EU will nun Flüge aus der südlichen Region Afrikas notfallmässig aufhalten.

Die deutsche Luftwaffe wird am Freitag Corona-Patienten in andere Spitäler verlegen. Zum Einsatz kommt der A310 MedEvac, die «fliegende Intensivstation». Damit können bis zu sechs intubierte Personen transportiert werden. Von Bayern müssen Corona-Patienten verlegt werden. Sie sollen in das weniger betroffene Bundesland Nordrhein-Westfalen geflogen werden. Auch für das Bundesland Sachsen ist ein Einsatz geplant. Es ist nicht das erste Mal, dass die deutsche Luftwaffe Corona-Patienten transportiert. Zu Beginn der Pandemie wurden mehrere Personen aus dem hart getroffenen Bergamo ausgeflogen.

Portugal verschärft seine Massnahmen gegen das Coronavirus wieder. Nun dürfen Besucher nur noch mit einem negativen Test einreisen – auch Geimpfte und Genesene. Zudem gilt wieder eine breite Maskenpflicht und die Regierung empfiehlt Homeoffice. Mit 87 Prozent hat Portugal eine der höchsten Impfquoten der Welt. Die Sieben-Tage-Inzidenz klettert allerdings schon seit vielen Wochen. Sie lag zuletzt über 227. Zum Vergleich: In Deutschland erreichte dieser Wert einen Höchststand von knapp 651 (Schweiz 701).

Die Anzahl Intensivbetten in der Schweiz ist seit Jahren konstant. Die Schwankungen in der Statistik resultieren von nicht-zertifizierten, sogenannten «ad-hoc» Betten. Diese stammen in der Regel aus anderen Abteilungen als der Intensivstation und werden in der Regel dort auch gebraucht. Österreich hat doppelt so viele Intensivbetten bei praktisch gleich grosser Bevölkerung. Österreich hat in der Pandemie nicht mehr Intensivbetten in Betrieb nehmen können. Welche Art Patient liegt wie lange in einem Bett, aber auch «wenn eine Ressource da ist, wird sie auch genutzt». Die Schweiz liegt im europäischen Durchschnitt.

Aktuelle Zahlen findet man unter www.worldometers.info/coronavirus   und Fallzahlen in der Schweiz , weltweite Vergleiche (Achtung es ist völlig unklar was wie gezählt wird.)  Link zu Behauptungen und Gegenüberstellungen    Anordnungen Bund,   Einreisebestimmungen für Schweizer ,  Link zu den Abwasserproben, 

25.11.21

Ärzte mehrerer russischer Kliniken wollen Impfgegnern Corona-Stationen zeigen. Damit wollen sie die große Impf-Skepsis in Russland bekämpfen. Russlands oberster Corona-Arzt Denis Prozenko schrieb im Nachrichtenkanal Telegram: «Sie sollen mit eigenen Augen sehen, wie die Menschen um jeden Atemzug kämpfen, sie sollen die Geschichten unserer Patienten hören, die ihnen geglaubt haben und nicht uns.» Erst 40 Prozent der Bevölkerung sind laut Statistik vollständig geschützt. Russland hat im Verhältnis zur Bevölkerung aktuell 9-mal mehr Tote als die Schweiz.

Wegen der Corona-Pandemie haben mehr als 50 Städte im brasilianischen Bundesstaat São Paulo den Karneval 2022 abgesagt. São Paulo sagt den alljährlichen Karneval erneut ab. Auf dem Höhepunkt einer außer Kontrolle geratenen Corona-Welle im März 21 war auch im reichen São Paulo das Gesundheitssystem zusammengebrochen. Es wurden gar Massengräber ausgehoben.

24.11.21

Um eine Überlastung der Spitäler zu verhindern, müsse die Viruszirkulation reduziert werden, sagt Tanja Stadler, Präsidentin der Covid-19-Taskforce des Bundes. Ungefähr vor drei Wochen hat Österreich die Inzidenzen gehabt, die wir heute in der Schweiz haben. Und in beiden Ländern gehen die Zahlen mit der gleichen Dynamik nach oben – nämlich einer Verdoppelung alle zwei Wochen. Bei der Spitalbelegung sind wir Österreich etwa fünf Wochen hinterher. Sie sind einfach höher gestartet, weil sie vom Sommer und Herbst her noch mehr Personen im Spital hatten. Aber von der Dynamik her ist es genau das Gleiche. Im Endeffekt das, was wir seit knapp zwei Jahren über das Virus wissen. In Innenräumen, wo viele Leute eng aufeinander sind, da ist das Ansteckungsrisiko erhöht. Diese Situationen muss man entweder vermeiden oder das Risiko minimieren, zum Beispiel, indem man Masken trägt. Entweder passen die Leute ihr Verhalten an oder die Kantone treffen Maßnahmen oder der Bundesrat tut dies. Dem Virus ist das egal. Die Hauptsache ist: Wir alle müssen unsere Kontakte wieder reduzieren und auch das Risiko bei einem Kontakt. Die Zahlen gehen auch auf den Intensivstationen nach oben, wöchentlich um etwa 20 Prozent. Dann müssen vermehrt Operationen verschoben werden. Und das spitzt sich immer mehr zu, je mehr sich die Intensivstationen füllen.

23.11.21

Die Fachleute des Bundes sind sich einig, dass die epidemiologische Lage in der Schweiz kritisch ist. Die Fallzahlen verdoppeln sich schnell und auch die Zahl der Hospitalisationen steigt stetig. Wir bewegen uns mit den Fallzahlen in der gleichen Grössenordnung wie Österreich noch vor ein paar Wochen. Es wird zu Kontaktbeschränkungen geraten. Die Zahl Hospitalisierungen verdoppelt sich alle zwei Wochen. Mitte Dezember droht die gleiche Lage wie in Österreich, warnt Taskforce-Präsidentin Stadler. Die Wahrscheinlichkeit, dass an 3G-Veranstaltungen mit dem Coronavirus infizierte Menschen anwesend sind, ist derzeit sehr hoch. Wer aber nur getestet sei, sei gegen einen schweren Verlauf der Krankheit nicht oder weniger geschützt. Es sei deshalb wichtig, wenig Kontakte in Innenräumen zu haben und auch bei Zertifikatspflicht eine Maske zu tragen.

19.11.21

Zehntägiger Lockdown in Österreich. Ab Montag gilt ein bundesweiter Lockdown für zehn Tage. Dieser soll um maximal zehn weitere Tage, bis zum 13. Dezember, verlängert werden können. Man habe die Notbremse ziehen müssen. Personen, welche nicht gegen das Coronavirus geimpft sind, sollen auch nach Ablauf der 20 Tage im Lockdown bleiben. Schulen sollen nur noch für die Betreuung offen sein, Veranstaltungen sollen verboten werden. Wo immer möglich gilt wieder die Home-Office-Pflicht, auch die Maskenpflicht wird ausgeweitet. Ebenfalls wird eine gesetzliche Impfpflicht eingeführt.

Der Europarat (nicht zu verwechseln mit der EU), zu der alle europäischen Staaten außer Weißrussland, dem Kosovo und dem Vatikan gehören, hat am 27.01.2021 in seiner Resolution 2361/2021 u.a. beschlossen, dass niemand gegen seinen Willen unter Druck geimpft werden darf. Diese ist für keinen Staat der EU bindend.

Es gibt und gab aber schon immer für Einreisen in ein Land obligatorische Impfungen.

Frankreich, Italien, Deutschland und einige östliche Länder haben die Impfpflicht eingeführt, um eine bessere Durchimpfungsrate zu erreichen und die Ausbreitung bestimmter Infektionskrankheiten einzudämmen. Kinder werden ohne bestimmte Impfungen nicht in die Schule aufgenommen. In der Schweiz gibt es zurzeit keine Verpflichtung, sich impfen zu lassen.

Impfzwang wäre, wenn jemand gewaltsam gegen seinen Willen geimpft wird. Das wird nicht stattfinden. Doch Personen, die sich nicht impfen lassen wollen, könnten dann nicht mehr alles machen. So könnte ein Veranstalter oder ein Ort verpflichtet werden, nur Geimpfte hereinzulassen.

Die bayerischen Krankenhäuser warnen angesichts der ungebremst steigenden Corona-Infektionszahlen vor einer unmittelbar drohenden Überlastung der Intensivstationen und fordern deutlich härtere Kontaktbeschränkungen im Freistaat. «Die aktuelle Lage ist so dramatisch, wie sie noch nie in der gesamten Pandemie-Zeit in Bayern war», sagte der Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft, Roland Engehausen, der «Augsburger Allgemeinen» vom Freitag. Die Zahl der Corona-Intensivpatienten steige in Bayern ohne harte Gegenmassnahmen jede Woche um etwa 30 Prozent an, «so dass wir bald keine Chance mehr für Verlegungen innerhalb des Freistaats haben», sagte Engehausen. Schon jetzt würden bayerische Intensivpatienten in andere Bundesländer verlegt. «Aber der Weg nach Baden-Württemberg ist eigentlich bereits geschlossen, weil sich die Kliniken dort der bayerischen Situation annähern», sagte der Krankenhaus-Vertreter. Von der Situation einer Triage sei Bayern trotz entsprechender Vorbereitungen einiger Krankenhäuser aber immer noch weit entfernt. «Wir sehen eine derartige Situation an bayerischen Kliniken nach wie vor nicht», betonte Engehausen. «Wir haben die Möglichkeit planbare Behandlungen zu verschieben, Patienten über längere Strecken in Regionen zu verlegen, die weniger belastet sind und andere Mittel», sagte er. Die allermeisten Intensivfälle wären durch Impfungen vermeidbar gewesen, sagte Engehausen.

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder plädiert für eine allgemeine Impfpflicht. „Ich glaube, dass wir am Ende um eine allgemeine Impfpflicht nicht herumkommen werden“, sagte der CSU-Chef am Freitag in München: „Sonst wird das eine Endlosschleife mit diesem Mist-Corona.“ Die Corona-Regeln in Bayern sollen am kommenden Dienstag massiv verschärft werden, um die aktuelle Corona-Welle zu brechen. Aber „das ist keine langfristige Lösung“, sagte Söder und äußerte Zweifel, ob eine partielle Impfpflicht für einzelne Berufsgruppen wirklich ausreiche. In Bayern gilt also ab nächster Woche ein Lockdown für Ungeimpfte und in Hotspots sogar für alle Bürger. Maximal fünf Ungeimpfte aus zwei Haushalten dürften sich dann noch treffen. Besonders gefährdete Bereiche würden wieder dichtgemacht – darunter Bars, Clubs und Diskotheken. Auch Weihnachtsmärkte seien davon betroffen, würden dafür aber Wirtschaftshilfen bekommen. Bayern begründete die Maßnahmen, die zunächst bis Mitte Dezember gelten sollen, mit dem drohenden Kollaps des Gesundheitssystems

Der sächsische Landtag hat am Freitag die neue Corona-Schutzverordnung beschlossen. Diese Regeln gelten ab Montag 22.11.21: Alle Großveranstaltungen werden verboten. Kinos, Kultur- und Sportstätten werden geschlossen. Fitnessstudios müssen schließen. Gastronomie darf nur zwischen 6 und 20 Uhr öffnen. Es gilt ein generelles Alkoholausschanksverbot. Der Einzelhandel soll weitgehend offen bleiben, dort gilt dann aber die 2G-Regel. Außer bei der Grundversorgung, wie Supermärkte, Drogerien und Tankstellen. Alle körpernahen Dienstleistungen müssen schließen, außer Friseure. Ganz bitter: Die Weihnachtsmärkte werden das zweite Mal in Folge abgesagt. Und: Es wird wieder Kontaktbeschränkungen geben – für Ungeimpfte und Geimpfte. Demnach würden sich nur noch zwei Haushalte miteinander treffen. Ausgangsbeschränkungen in Hotspots von 22 bis 5 Uhr. Das Verlassen des Hauses ist dann nur aus triftigem Grund möglich. Schulen und Kitas sollen aber offen bleiben. 3G-Regeln für Gottesdienste.

Um die Spitäler zu entlasten, führt die Slowakei einen Lockdown für Ungeimpfte ein. Die beschlossenen Massnahmen treten am Montag in Kraft. «Das ist ein Lockdown für Ungeimpfte, und er erfolgt zu deren eigenen Schutz.» Wer nicht geimpft oder genesen ist, darf ab Montag weder an Massenveranstaltungen teilnehmen noch Gastronomielokale, Hotels oder Einkaufszentren betreten. Einkäufe von Lebensmitteln und anderen unentbehrlichen Gütern bleiben unter Einhaltung von Hygienemassnahmen erlaubt. Ist kein Homeoffice möglich, dürfen Ungeimpfte mit Corona-Test zur Arbeitsstelle. Verteidigungsminister Jaroslav Nad gab bekannt, dass seit Donnerstag 400 Soldaten zur Unterstützung des Gesundheitspersonals im Einsatz seien. Verstärkt werde zudem der Schutz des Gesundheitspersonals vor zuletzt häufiger gewordenen Angriffen von Impfgegnern.

Die Zahl 666 in Offenbarung 13 bedeutet ein vergöttlichter Weltherrscher, der die Menschen dazu bringt, anstatt Gott ihn anzubeten und sie zwingt, sein Zeichen auf die Hand oder auf die Stirne anbringen zu lassen (Offenbarung 13,16 / 14,1 / 14,9). Im Gegensatz zum Zeichen Gottes auf der Stirn der Versiegelten (Offenbarung 7,3 / 14,9). In Offenbarung 13,8 steht: „Alle Bewohner der Erde fallen nieder vor ihm: alle, deren Name nicht seit der Erschaffung der Welt geschrieben steht im Lebensbuch des Lammes.“ Es geht also, um eine finale Entscheidung, entweder Gott oder den Weltherrscher anzubeten. Das hat nichts mit einer Impfung zu tun. Bei der Impfung geht es nicht darum, Jesus zu verleugnen, sondern zum Wohlergehen anderer Menschen beizutragen, Leid, Krankheit und Tod zu verhindern. Auch ohne Impfung kann jeder kaufen und verkaufen. Es geht überwiegend um Teilnahme an Entertainment: Discos, Kinos, Museen, Bars, Gastronomie, Fußball.

 

18.11.21

Spanien könnte eine Herdenimmunität erreicht haben. Die Impfkampagne lief höchst erfolgreich und ohne nennenswerte Proteste. Was läuft in Spanien besser als in anderen Ländern? Nach massiver Überlastung der Intensivstationen in der ersten Welle, hoher Todesrate und monatelangem Total-Lockdown haben sich die Menschen in Spanien vielleicht auch besonders nach einer Erlösung gesehnt. Heute liegt die Impfrate bei knapp 80 Prozent, bei den Über-12-Jährigen bei rund 90 Prozent. Und es wird ohne große Debatten schon fleißig geboostert. Fachleute sehen eine gute Chancen, dass Spanien tatsächlich eine Herdenimmunität erreicht haben könnte – die jetzt allerdings mit Booster-Impfungen gefestigt werden muss.

Um die wegen der Pandemie übermüdeten Ärzte staatlicher Spitäler zu entlasten, hat die griechische Regierung am Donnerstag den Weg geebnet, um Privatärzte zum Dienst verpflichten zu können. Laut Juristen droht bei Verweigerung eine Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren. Vor allem in Nordgriechenland sind die Spitäler seit Wochen restlos überfüllt. Die Regierung in Athen hatte darum bereits Anfang November Privatärzte aufgerufen, sich freiwillig zum Dienst zu melden. Es hätten sich aber nur rund 40 Mediziner gemeldet. Das Gesundheitssystem benötigt nach Angaben der Verbände der Krankenhausärzte aber mindestens 150 zusätzliche Kollegen.

Wie eine Ärztin gegenüber der «Kleinen Zeitung» sagte, sei ein Österreicher im Bundesland Steiermark nach einer absichtlichen Infektion gestorben. Er sei nach einer Corona-Party schwer erkrankt und trotz seiner 55 Jahre der Krankheit erlegen. Sie kenne auch vier Personen unter 30 Jahren, die seit einer absichtlichen Ansteckung an Long-Covid leiden. Oft fänden Corona-Partys in kleineren Ortschaften statt, es gebe aber viele davon. Die Teilnehmer kämen aus der «Mitte der Gesellschaft». Auch aus der Schweiz und aus Frankreich gibt es Berichte von Personen, die versucht haben, sich anzustecken.

Was am vergangenen Wochenende noch abstrakt war – nun wird es Realität. Weihnachtsfeiern, mit großer Hoffnung geplant, werden abgesagt. Größere Veranstaltungen wie zum Beispiel die Operngala in Frankfurt trifft es ebenfalls. Es wird nur ein Anfang eines Winters der Absagen sein. Irgendwann steht die Frage im Raum, wie sicher denn der nächste weihnachtliche Familienbesuch sein wird. Denn die Kinder sind nicht geimpft. Die Älteren warten auf ihre Booster-Impfungen. Aber das ist alles noch nichts gegen die Situation auf den Corona-Intensivstationen, die in der Gesellschaft nur wenige Leute interessiert.

Wegen des Coronavirus raten die USA vor Reisen in die Schweiz ab. Die US-Gesundheitsbehörden CDC haben bereits reagiert und die Schweiz auf das höchste Corona-Gefahrenlevel hochgestuft. «Vermeiden Sie es, in die Schweiz zu reisen», steht auf der Webseite der Behörde. Falls die Reise aber unausweichlich sei, solle man vollständig geimpft sein. Trotzdem bestehe die Gefahr, sich mit Corona zu infizieren. Neben der Schweiz wurde auch für andere Länder die vierte Warnstufe ausgesprochen, darunter Österreich und die Niederlande.

Am Coronavirus erkrankt wurde eine 47-jährige Amerikanerin im August in Florida ins Spital eingeliefert. Vor wenigen Tagen ist die Impfgegnerin gestorben. Nach der Einlieferung musste die 47-Jährige beatmet und dann in ein künstliches Koma versetzt werden. Sie wurde mit den schulmedizinisch üblichen Methoden und Medikamenten behandelt. Ivermectin, ein Wurmmittel für Pferde, wurde ihr nicht verabreicht – sehr zum Missfallen ihres Mannes. Er zog sogar vor Gericht, wo er die Ärzte zwingen wollte, das Mittel aus der Veterinärmedizin einzusetzen. Ivermectin gilt unter Skeptikern und Impfgegnern als Heilmittel gegen Corona. Ein Arzt erklärte sich dann aber bereit und verabreichte der erkrankten Lehrerin das Medikament. Allerdings nicht in der vom Ehemann geforderten Dosis. Das Tier-Medikament verbesserte den Zustand der Frau aber nicht, und sie verstarb nach zwölf Wochen im Spital. In der Schweiz ist Ivermectin nicht zugelassen, daher importieren es Impf-Skeptiker jetzt aus dem Ausland. Das beunruhigt auch die Schweizerische Arzneimittelbehörde Swissmedic. Anfang November teilte diese mit, dass zwischen Mai und Oktober bereits 51 Sendungen mit Ivermectin vom Zoll beschlagnahmt wurden.

Herr Berger verharmlost die Risiken einer Covid-Erkrankung für Kinder», sagt Fredy Neesler von «Kinder schützen – jetzt». Das Risiko für ein Kind, wegen Covid hospitalisiert zu werden, habe wegen der Delta-Variante von einem auf zwei Prozent zugenommen. Ebenfalls liege das Risiko einer PIMS-Erkrankung für ein Kind bei circa eins zu 3000, so Neeser. «Bei einer unkontrollierten Durchseuchung von über einer Million Kinder in den Schulen wird dies unweigerlich zur Hospitalisierung von Vielen führen.» Zudem seien die Folgen einer Erkrankung, das Post-Covid-19, wie die WHO Long Covid nun nennt, nicht vernachlässigbar. «Je nach Quelle sind mindestens zwei bis acht Prozent der infizierten Kinder betroffen», erklärt der Wissenschaftler. «Die American Academy of Pediatrics (AAP) hat einstimmig für die Impfung von Kindern zwischen fünf und zwölf Jahren gestimmt: Das Nutzen-Risiko-Verhältnis sei sehr gut», argumentiert Neeser. Das Argument, es gebe keine Daten, sei schlicht falsch, klagt Rui Biagini von «Protect The Kids». Er verweist auf die USA: Dort seien schon vor Zulassung mehr als 200’000 Kinder unter 12 Jahren vollständig geimpft worden. Für die «staatliche EKIF» sollte es möglich sein, an diese Daten heranzukommen, behauptet er.

Im Salzburger Uniklinikum mussten kürzlich zwei Kinder nach einer Infektion mit dem Coronavirus auf die Intensivstation verlegt werden. Die beiden Kinder im Alter von vier und fünf Jahren müssen noch immer intensivmedizinisch betreut werden. Das vierjährige Mädchen hat infolge der Covid-Erkrankung eine schwere Multiorganentzündung entwickelt. Das sogenannte Pims-Syndrom (Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome) kann bei Kindern infolge einer Corona-Infektion auftreten. Bei der Erkrankung führt eine überschiessende Immunreaktion zu Entzündungen verschiedener Organe. Gemäss der «Krone» erkrankt eines von 3000 bis 5000 Corona-infizierten Kindern schwer am Pims-Syndrom. Die Symptome seien aber oft trügerisch: Erst nach etwa 14 bis 21 Tagen nach einer häufig «harmlosen» Infektion mit dem Coronavirus tritt Pims auf. Oft seien es trügerische Anzeichen wie Erbrechen und Durchfall, sodass die Eltern der Patienten zunächst Blinddarmentzündungen oder Lebensmittelvergiftungen vermuten. Wichtig sei aber, dass die jungen Patienten rasch in einem Spital untersucht werden. Mit einer entzündungshemmenden Behandlung erholen sich die Kinder meist rasch und vollständig.

Am Sonntagmittag 14.11.21 kann Thomas Grimm (54) zum ersten Mal allein und ohne Sauerstoff einmal rund um das Spital Langnau spazieren. Er war Massnahmenkritiker – doch nachdem er die Krankheit erlebt hat, ruft er zum Impfen auf. Er will möglichst vielen Menschen Mut machen, sich impfen zu lassen. Ein krasser Gegensatz zu seiner Haltung vor der Krankheit. Er sprach sich öffentlich gegen das Impfen aus, war selber nicht geimpft. Angesteckt hat er sich wahrscheinlich an einer Veranstaltung der «Freunde der Verfassung» in der Markthalle in Burgdorf vom 19. Oktober. «Es waren etwa 100 Zuschauer», erinnert sich Grimm. Niemand hielt sich an irgendeine Regel zur Verhinderung einer Ansteckung. Sechs Tage später beginnt er zu husten. «Ich schob es zuerst auf den Wetterwechsel, als Asthmatiker habe ich oft Probleme.» Doch er bemerkt, dass etwas anders ist. Seine Reaktion: «Ich machte einen Selbsttest. Es gab eine leichte Linie. Danach begann das Fieber. Ich informierte alle, die ich in den letzten Tagen getroffen hatte.» Am 2. November war er mit der Kraft am Ende und rief den Hausarzt an. Der liess ihn umgehend ins Spital einweisen. Eine Woche lang ist unklar, wie sich der Verlauf entwickelt. Die Krankheit war für ihn ein Schlüsselerlebnis. Er sagt: «Ich bitte alle Menschen um Entschuldigung, dass ich mit meinem egoistischen Verhalten das öffentliche Spitalwesen unnötig belastet habe. Und ich bitte auch alle Menschen herzlich um Entschuldigung, die wegen so egoistischen Menschen, wie ich es war, eine geplante Operation verschieben mussten. Ich verstehe eure Wut, sie ist sehr berechtigt!»  mehr Informationen

17.11.21

Die Stadt München hat wegen der hohen Zahl an Coronainfizierten den Christkindlmarkt abgesagt. »Die dramatische Situation in unseren Kliniken und die exponentiell steigenden Infektionszahlen lassen mir keine andere Wahl«, sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Dienstag nach einer Sitzung des Krisenstabes. Reiter sprach von einer katastrophalen Situation in den Kliniken. Nürnberg hält trotz der jüngsten Entwicklung an seinem berühmten Christkindlmarkt fest. Auf ein Bühnenprogramm und Auftritte des Christkindes wird verzichtet, Glühwein soll es nur in eigenen Bereichen mit 2G-Kontrolle geben.

Die Corona-Lage in Österreich wird immer angespannter. Besonders das Bundesland Salzburg ist überlastet. Mediziner fordern einen Lockdown und bereiten ein Triage-System vor. Die Landeskliniken stellten ein sechsköpfiges Triage-Team zusammen, weil die Behandlung aller Patienten nach geltenden Standards schon bald nicht mehr garantiert werden könne. Triage bedeutet, dass Mediziner aufgrund von knappen Ressourcen entscheiden müssen, wem sie zuerst helfen. „Es ist eine dramatische Situation, aber noch sind wir nicht so weit“, sagte der Sprecher der Salzburger Landeskliniken, Wolfgang Fürweger, zur Nachrichtenagentur Reuters. „Wir wollen aber ab diesem Zeitpunkt die Bevölkerung und die Politik vorwarnen, dass wir gegen die Wand fahren.“ Österreich ist der Schweiz ca. drei Wochen voraus. Beide Länder haben vergleichbare Kurven.

Bulgarien verzeichnete im September 2021 über 50 Prozent mehr Tote als in anderen Jahren. Es ist die höchste Übersterblichkeit, die in einem EU-Land in diesem Monat vermeldet wurde. Dies berichtet das Statistikamt Eurostat. Bulgarien hat mit einer Impfquote gegen das Coronavirus von unter 25 Prozent die tiefste in der Union. Auch in Rumänien sind nur 36 Prozent gegen das Coronavirus geimpft. Und auch dort war die Übersterblichkeit im September mit circa 30 Prozent sehr hoch. In Litauen und Griechenland lag sie ebenfalls bei 30 Prozent, wobei aber jeweils über 60 Prozent der Bevölkerung geimpft sind. In der gesamten EU betrug die Übersterblichkeit im September 12 Prozent. Die Schweiz lag leicht unter diesem Wert mit rund 10 Prozent mehr Toten als üblich.

Der oberste US-Seuchenschutzexperte Anthony Fauci bezeichnet es als denkbar, dass sich das Corona-Infektionsgeschehen im nächsten Jahr in den USA zu einer endemischen Krankheit abschwächt – und dann nicht mehr als Pandemie betrachtet würde. Das Ansteckungsniveau müsste dann so gering sein, dass es «keine Auswirkung auf die Gesellschaft, auf unser Leben, auf unsere Wirtschaft» gebe, sagt Fauci in einem Interview im Rahmen der Reuters Total Health Conference.

Das deutsche Bundesland Baden-Württemberg wird am Mittwoch auf die Corona-Alarmstufe umschalten. Für kulturelle Einrichtungen, Freizeitbetriebe, die Verpflegungsareale auf Weihnachtsmärkten sowie Innenräume von Gastronomiebetrieben und Clubs gilt 2G. Das heisst, dass Ungeimpfte oder nicht Genesene dort keinen Zutritt mehr haben. Für den Besuch von Aussenbereichen ist für Ungeimpfte ein negatives PCR-Testresultat Bedingung. Bei der Alarmstufe kommt es auch zur Verschärfung der Regeln im Einzelhandel. Dort gilt mit Ausnahme von Geschäften für den täglichen Bedarf (Lebensmittelläden, Apotheken etc.) dann neu die 3G-Regel. Verschärft werden die Schutzbestimmungen auch im Privatbereich: Haushalte dürfen nur noch einen einzigen Gast zum Besuch empfangen.

16.11.21

Der Abt des Klosters Esfigmenou in der orthodoxen Mönchsrepublik Athos in Griechenland hat vor wenigen Tagen öffentlich Kritik an Pilgern geübt, die mit gefälschten Impfzertifikaten oder illegalen Praktiken versucht hätten, die obligatorischen Test vor Betreten des Athos zu umgehen. So sollen sich Pilger vor dem Test ein Antiseptikum in die Nase spritzen, um negativ zu sein. Abt Bartholomaios verurteilte den Betrug und ging zugleich auch mit einigen Mönchen des Athos heftig ins Gericht, die sich nicht nur strikt gegen die Impfung aussprechen, sondern auch öffentlich dazu aufrufen, sich nicht impfen zu lassen. Erst vor wenigen Tagen sind zwei Mönche am Coronavirus verstorben. Es gebe aktuell rund 30 bis 40 bestätigte Covid-19-Fälle. Fünf oder sechs Personen würden in Thessaloniki im Spital behandelt. Die Erkrankungen würden sich vor allem auf Einsiedler oder kleinste Mönchsgemeinschaften beziehen, weniger auf die großen Klöster der Halbinsel. Die Einsiedler würden besonders asketisch leben, hätten keinen raschen Zugang zu ärztlicher Versorgung und seien oft auch „keine Befürworter der Impfung“. mehr Informationen

In Russland wirbt RT für Corona-Impfungen, in Deutschland tritt der russische Sender als Sprachohr der Covid-Skeptiker auf. Kuriose Folge: Deutsche RT-Beiträge sind unter russischen Impfgegnern ein Hit.

Die russische Version von RT berichtete nicht über den angeblichen Zusammenhang von Impfung und Tod. Auch nicht über den französischen Tennisspieler Jeremy Chardy, der sagt, er bereue, dass er sich habe impfen lassen. Die deutsche und die französische RT-Seite berichtete darüber, die russischen Übersetzungen wurden wiederum breit geteilt. Auf der russischen Webseite von RT fehlte von der Nachricht jede Spur.

Auf eine Anfrage an RT, wieso sich die Corona-Berichterstattung derart unterscheidet, hieß es von der Pressestelle des Senders lediglich, dass in Zeiten der Epidemie die internen Vorschriften der Redaktion Kontakte mit Medien verbieten würden, die als ausländische Agenten eingestuft seien.  mehr Informationen

Im Erzgebirge in Deutschland liegt die Inzidenz bei 440. Schätzungsweise 40 Prozent der Menschen sind doppelt geimpft. Fast Tausend sind seit Pandemiebeginn an Corona verstorben.

„Ich werde keine Menschen ausgrenzen“, sagt Müller. „Ich will mich daran, was die Regierung macht, nicht beteiligen. Ich will nicht der sein, der diese Regeln durchsetzt. Ich finde das richtig schlimm.“ Müller aus Annaberg-Buchholz zeigt auf die Glastür seines Cafés am Markt, dem „Salon“, in die er einen Zettel gehängt hat. „Sie sind als MENSCH herzlich willkommen!“, steht darauf. „Egal ob (un)geimpft, (un)getestet.“ Egal, ob „männlich, weiblich, divers.“

Seit Montag gilt in Sachsen 2G, hier dürfen nur noch Geimpfte und Genesene in die meisten öffentlichen Innenräume. Sachsen war das erste Bundesland, das diese Regel einführte.

Die Regierungen reagieren damit auf Infektionszahlen, die so hoch sind wie noch nie, sie wollen eine Überlastung der Kliniken vermeiden. In Sachsen gilt mittlerweile die Vorwarnstufe. mehr Informationen

Es ist eine unglaubliche Zahl. 1156 Fälle vermeldete das Robert-Koch Institut (RKI) am frühen Freitagmorgen für den Landkreis Rottal-Inn in Niederbayern. Er ist damit bundesweiter Spitzenreiter bei den neuen Corona-Infektionen. Berechnet auf 100.000 Bürger haben sich dort 1156 in den letzten sieben Tagen mit dem Virus infiziert. Dort gibt es wilde Gerüchte von massenhaft Herzmuskelerkrankungen nach Corona-Impfungen – „fast alle sind tot“. Andere Meinungen sind: „Warten“ bis genügend andere geimpft sind und es auf seine eigene Immunisierung nicht mehr ankommt. „Ich bin doch nur hier, was soll mir da passieren?“ Über die Impfung sagt ein 60-jähriger Mann, dass die Nebenwirkungen nicht erforscht seien, Corona beschreibt er als nur eine leichte Form der Grippe. „Die Leute werden geboren, die Leute sterben. Ein Virus kommt und geht wieder.“ Mehr als die Hälfte seiner Familienangehörigen infizierte sich auf einen Schlag, eine Schwester leidet bis heute an Long Covid. Eine jüngere Frau aus dem Bayerischen Wald wiederum, die in München arbeitet und am Wochenende pendelt, erzählt über die Zeiten strikter Ausgangssperren: „Natürlich haben wir im Freundeskreis trotzdem groß unsere Geburtstage gefeiert, wie immer.“ Man würde sich ja kennen. „Wir sind da unter uns, da hat keiner was.“ Dass nahezu alle pendeln, wurde ignoriertmehr Informationen

 

15.11.21

Für den Tessiner Virologen Andreas Cerny muss es unbedingt schneller gehen. Erfahrungen aus Ländern wie Israel oder England hätten gezeigt, dass die schweren Verläufe sechs Monate nach der Zweitimpfung zunehme; deshalb wird für Cerny «im Moment viel zu wenig geimpft». «Wir haben die Pflicht, den Impfwilligen einen genügenden Impfschutz zu sichern, hier müssen die Kantone ‹fürschi› machen». Doch auch mit Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus sieht es gemäß Cerny nicht gut aus. «Die Impfung allein wird nicht ausreichen», um den Weg aus der Pandemie zu finden. Seit Mitte September gelten in der Schweiz die 3G-Massnahmen – zu wenig, so Cerny. «Das ist das Minimalprogramm, und sie müssen wohl sehr bald verschärft werden

Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer darf in Israel nun auch Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren verabreicht werden. Das entschied das Gesundheitsministerium am Sonntag. Bislang galt die Impfzulassung nur für Kinder ab zwölf Jahren und Erwachsene.

Nach dem Lockdown für Ungeimpfte denkt die österreichische Regierung auch an nächtliche Ausgangsbeschränkungen für alle Bürger. Entschieden wird laut Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein am Mittwoch.

Deutschland sucht nach dem richtigen Weg. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder kündigt angesichts der dramatisch steigender Neuinfektionen schärfere Corona-Regeln für den Freistaat an und fordert dies auch bundesweit. «Die Lage droht im gesamten Land zu entgleiten», sagte der CSU-Vorsitzende am Sonntag in München. Noch-Kanzlerin Merkel will national einheitliche Regeln, ihr Nachfolger Scholz will die «epidemische Notlage» auslaufen, und die Bundesländer machen lassen.

14.11.21

Ab Montag gelten in Österreich weitgehende Einschränkungen für ungeimpfte Personen. Ungeimpfte dürfen Haus oder Wohnung nur noch aus dringenden Gründen wie einen Arztbesuch, den Weg zur Arbeit oder den Lebensmitteleinkauf verlassen. Für Schülerinnen und Schüler gelte der Lockdown nicht, sagte Bundeskanzler Alexander Schallenberg mit Blick darauf, dass mehrere Tests pro Woche dort schon üblich sind. Der Kanzler betonte aber, die Maßnahmen seitens der Bundesregierung seien die «Unterkante» der Möglichkeiten. Den Ländern stünde frei, noch strengere Regeln zu erlassen. Die Ausgangsbeschränkungen sind vorerst auf zehn Tage beschränkt, könnten aber noch verlängert werden. Ab Montag müssen demnach wieder alle Personen, egal ob geimpft, genesen oder getestet, in Innenräumen eine FFP2-Maske tragen. 

Bayern wird mit einer neuen Verordnung ab Dienstag die Regeln nochmals verschärfen. Dann gelte «2G für fast alles». So sollen auch in Gastronomie und Hotels nur noch Geimpfte oder Genesene (2G) Zutritt erhalten.

Angesichts der vierten Corona-Welle in verschiedenen Staaten der Europäischen Union erwägt Israel ein Reiseverbot in bestimmte Länder. «Wir könnten wieder einen Teil der Länder als rot einstufen. Dann darf man dort nicht mehr hinfahren», sagte der Generaldirektor des israelischen Gesundheitsministeriums, Nachman Asch, der Nachrichtenseite ynet. Es gebe bereits Staaten mit Warnstufe orange, also einer Reisewarnung. Dazu gehören Österreich, Tschechien, Dänemark und die Niederlande.

12.11.21

Die Niederlande steuern angesichts schnell steigender Infektions- und Patientenzahlen auf einen neuen Teil-Lockdown zu. Das berichten niederländische Medien am Freitag unter Berufung auf Regierungskreise. So solle ab Samstag ein eingeschränkter Shutdown von drei Wochen beginnen, Gaststätten und die meisten Geschäfte müssten dann um 19 Uhr schließen. Nach Medieninformationen sollen Bürger nur noch höchstens vier Besucher zu Hause empfangen. Sportwettkämpfe sollen ohne Publikum stattfinden. Kinos und Theater sollten aber mit einem Impfnachweis oder einem negativen Corona-Test weiter genutzt werden dürfen. Die Lage vor allem auf Intensivstationen ist so prekär, dass Krankenhäuser bereits vor dem Notzustand warnen.

Nach diversen Stör-Aktionen in den letzten Wochen scheint die Toleranz gegenüber den Corona-Skeptikern zu schwinden. Zuletzt hatten Teile der Bewegung Menschen am Hauptbahnhof Zürich lauthals davon abhalten wollen, sich impfen zu lassen. Zudem haben sie sich mit der Sabotage von Corona-Konzerten Sympathien verspielt. Viele Ungeimpfte, so heißt es, hätten Tickets reserviert und diese nicht abgeholt. Dies ärgert Sängerin Stefanie Heinzmann (32): «Dass es eine solche Boshaftigkeit gibt, hätte ich nie gedacht.»

Wegen der stark steigenden Neuansteckungen mit den Corona-Virus muss in der Schweiz die 2G-Regel zum Thema werden. Das sagt Frank Ulrich Montgomery, der Präsident des weltweiten Zusammenschlusses der Ärzteverbände (WMA). Alain Berset glaube nicht, dass in der Schweiz die 2G-Regel nötig werde. Aber in einer Pandemie gebe es immer Ungewissheiten. Dies sagte der Gesundheitsminister am Donnerstag in einer Diskussionsrunde des Onlineportals von «20 Minuten». Montgomery sagte außerdem, dass die Gültigkeitsdauer des Zertifikats nach wissenschaftlichen Kriterien beurteilt werden müsse. Es dürfe nur so lange gültig sein, wie die Immunität der Impfung anhalte. Wenn wissenschaftlich belegt werden könne, dass man nach sechs Monaten den vollen Impfschutz verliere, müsse die Gültigkeit dann enden. In der Schweiz hat das Zertifikat aktuell eine Laufzeit von 12 Monaten nach der zweiten Impfung.

Wegen 40 Infektionen mit dem Coronavirus hat der Kanton Zürich fünf Klassen einer Rudolf-Steiner-Schule in Quarantäne geschickt. Die Schulleitung weiß mittlerweile von insgesamt 40 Infektionen unter den 300 Schülern und 60 Angestellten. Klassenquarantänen werden in Zürich nur verordnet, wenn eine Schule keine repetitiven Tests auf das Coronavirus durchführt.

Dänemark führt nach zwei Monaten ohne jegliche Beschränkungen wieder Corona-Maßnahmen ein. Dies aufgrund der steigenden Infektionszahlen. Seit Freitag muss man unter anderem bei größeren Veranstaltungen wie Konzerten sowie im Restaurant wieder seinen Corona-Pass vorzeigen. Damit kann man vorweisen, dass man geimpft, genesen oder negativ auf das Coronavirus getestet worden ist. Aus diesem Grund wurde in dieser Woche beschlossen, Covid-19 für zunächst einen Monat wieder als «gesellschaftskritische Krankheit» zu bezeichnen. Das ist notwendig, damit die Regierung ohne vollständige Parlamentszustimmung Beschränkungen wie das Vorzeigen des Corona-Passes beschließen kann.

Das Coronavirus kann nicht nur für Lunge, Niere, Herz und Atemwege schädlich sein, sondern auch für das Gehirn. Wie genau SARS-CoV-19 das Gehirn angreift, war lange unklar – jetzt gibt es neue Erkenntnisse. Es war schon länger klar, dass die Blutgefäße vom Virus infiziert werden können. Das kann zu gestörter Geschmackswahrnehmung, epileptischen Anfällen, Schlaganfällen, Bewusstseinsverlust oder Verwirrung führen.

Die russische Regierung will angesichts der dramatischen Corona-Lage künftig nur noch Geimpfte und Genesene in Flugzeuge und Fernzüge lassen. Die Menschen müssten dann auch für Besuche in Restaurants, Kultureinrichtungen und zahlreichen Geschäften stets nachweisen, dass sie geimpft oder genesen sind oder sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können. Bis zum 1. Februar soll anstelle eines Impfnachweises auch noch ein negatives PCR-Testergebnis ausreichen. Apotheken und Supermärkte sollen weiter ohne Impf- oder Genesungsnachweis betreten werden können. Wann genau das Gesetz, das bis Juni nächsten Jahres gelten soll, verabschiedet und in Kraft treten könnte, war zunächst unklar. Auch nach einer von Präsident Wladimir Putin verordneten arbeitsfreien Woche und Teil-Lockdowns in mehreren Regionen sind die Zahlen weiter dramatisch hoch. Vollständig geimpft sind bislang weniger als 40 Prozent der Bevölkerung.

Die Gründe für Impfdurchbrüche sind vielfältig. Verantwortlich kann ein schwaches Immunsystem sein, zum Beispiel bei Krebspatienten, die eine Chemotherapie durchlaufen, Menschen mit Autoimmunkrankheiten oder ältere Menschen, deren Immunsystem nicht immer ausreichend auf Immunisierungen anspricht. Die Ständige Impfkommission hat deshalb am 07.10.2021 grundsätzlich eine Corona-Auffrischungsimpfung für Menschen ab 70 Jahren empfohlen. Zudem soll Bewohnern und Bewohnerinnen von Altenheimen sowie Pflegepersonal und anderen Mitarbeitern mit direktem Kontakt zu Betreuten in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen eine Auffrischungsimpfung angeboten werden.

Ein weiterer Grund für Impfdurchbrüche sind neue Mutationen. Die aggressive Delta-Variante kann die Wirksamkeit von Impfstoffen mindern. Generell hat sich gezeigt: Impfungen sind auch gegen die Delta-Variante wirksam. Allerdings sind höhere Level an Antikörpern nötig, um diese Variante zu neutralisieren, also unschädlich zu machen.

Außerdem ist es möglich, dass die Impfwirkung nach einiger Zeit nachlässt. Messungen zeigten, dass nach drei Monaten die Antikörper-Level ungefähr um die Hälfte gefallen waren.

Wie bei vielen anderen Impfungen kann auch durch die Impfung gegen das Coronavirus keine sogenannte Sterilität erzeugt werden. Wenn eine geimpfte Person das Virus aufnimmt, muss das Immunsystem darauf reagieren. Ohne Impfung dauert das lange und Krankheitserreger haben Zeit, sich zu vermehren. Aber auch bei Geimpften braucht die Immunantwort Zeit und so lange befindet sich das Virus im Körper.

Eine noch nicht offiziell veröffentlichte Studie aus den USA zur Delta-Variante will herausgefunden haben, dass bei einer Corona-Infektion die Viruslast von Geimpften genauso hoch sein kann wie bei Ungeimpften. Allerdings ist die Stichprobengröße mit knapp 80 Personen sehr klein.

Eine Studie aus Singapur zeigt auf, dass die Viruslast bei Geimpften deutlich schneller runtergeht, weil das Immunsystem die Viren durch die Impfung schneller unschädlich machen kann.

10.11.21

Der hochangesehene deutsche Virologe Christian Drosten malt ein ganz düsteres Bild für sein Land: Er rechnet mit bis zu 100’000 weiteren Todesfällen wegen des Coronavirus – und nennt dies «eine konservative Schätzung». Die Leute müssten die Bedrohung ernster nehmen. «Wir haben eine echte Notfallsituation», so Drosten mit Blick auf die Intensivstationen, «wir müssen jetzt sofort etwas machen.» Die aktuellen Vakzine seien nicht für die Delta-Variante gemacht, sondern «für ein Virus, das heute gar nicht mehr zirkuliert». Deshalb müsse das Ziel eine «dreifach komplett durchgeimpfte Bevölkerung» sein. Doch Booster nach sechs Monaten kämen bereits zu spät. Bei manchen Menschen würde der Impfschutz schon nach drei bis vier Monaten schwächer werden, so Drosten.

Wegen steigenden Zahlen von Infektionen mit dem Coronavirus hat das deutsche Bundesland Bayern ab Donnerstag den landesweiten Katastrophenfall verhängt. Die Staatsregierung sieht erhöhten Koordinierungsbedarf wegen voller Krankenhäuser. Die Landesregierung begründete die Entscheidung mit dem Koordinierungsbedarf bei den Intensivbetten und der Verlegung von Patienten aus überlasteten Kliniken. Die Corona-Pandemie gefährde Leben und Gesundheit «einer Vielzahl von Menschen im gesamten Staatsgebiet Bayerns». Durch den Katastrophenfall können die am Katastrophenschutz beteiligten Behörden zentral koordiniert werden. Vorn liegt dabei der Landkreis Rottal-Inn mit 1104,3 Neuinfektionen je 100’000 Einwohner.

Die Lage in den Spitälern Österreichs spitzt sich weiter zu: Über 2100 Patienten liegen wegen des Coronavirus in Krankenhäusern, über 400 sogar auf den Intensivstationen. Als «extrem kritisch» bezeichnet Infektiologe Richard Greil die Situation im Landeskrankenhaus Salzburg gegenüber ORF, sie sei «sehr prekär». Obschon Experten härtere Maßnahmen fordern, die Regierung dementiert Gerüchte über einen landesweit geplanten Lockdown. Am Freitag sagte Kanzler Alexander Schallenberg noch, dass man keinen Lockdown für Geimpfte wolle.

Vier Wochen lang lag der 54-jährige Richard Soliz in einem Spital in Seattle, kämpfte gegen das Coronavirus um sein Leben. Er musste beatmet werden, sein Herz wurde überwacht – doch am Ende obsiegte er. Einige Wochen nach seiner Entlassung aus dem Spital, kehrte er, vom TV-Sender «Komo» begleitet, zurück – um sich zu entschuldigen: «Ich bereue zutiefst, auf die Impfung verzichtet zu haben.» Er habe niemanden gekannt, der sich mit dem Virus angesteckt hatte. Er habe zu wenig Informationen gehabt, um sich für oder gegen die Impfung zu entscheiden. Deshalb habe er einfach nichts gemacht. Zusätzlich sei er verunsichert gewesen von Beiträgen auf Social Media. Dort habe er von Mikrochips in der Impfung, Nebenwirkungen und verdächtigen Absichten der Regierung gelesen, sagte er zu «Komo». Mittlerweile weiss Richard Soliz, dass «das Coronavirus real ist. Real genug, um jemanden zu töten oder auf die Intensivstation zu bringen». Er ist nun zweifach geimpft. Doch seine Lunge ist vernarbt, er ist schnell ausser Atem, hat Mühe zu schlafen und verschwommene Erinnerungen. Laut den Ärzten sollte sich dies nach rund sechs Monaten verbessern.

Im Rahmen der Wiedereröffnung des Tourismus nach Israel hat das Corona-Kabinett am Sonntag neue Regeln gebilligt. Folgende Bedingungen müssen erfüllt sein: Die Einreisegenehmigung wurde vom Tourismusministerium vor der Ankunft der Gruppe in Israel erhalten Alle Mitglieder der Gruppe wurden mit von der Weltgesundheitsorganisation zugelassenen Impfstoffen geimpft (auch wenn seit der Impfung mehr als sechs Monate vergangen sind). Alle Mitglieder der Gruppe kommen laut Einstufung des israelischen Gesundheitsministeriums aus „grünen“ und „gelben“ Ländern. Die Gruppe wird als „Kapsel“ reisen, mit Bewegungseinschränkungen an Orten mit erhöhtem Infektionsrisiko. Die Gruppe wird zwischen 5 – 40 Touristen umfassen. Während der ersten sieben Tage ihres Aufenthalts sind nicht geschützte Touristen jederzeit im Besitz eines negativen PCR-Tests, der innerhalb der letzten 72 Stunden durchgeführt wurde, oder eines negativen Antigentests, der innerhalb der letzten 24 Stunden durchgeführt wurde. Der Gruppenleiter erstattet dem israelischen Tourismusministerium bei Bedarf Bericht über die Durchführung der Tests und informiert den epidemiologischen Ermittler bei Bedarf über das Verhalten, die Kontakte, die Orte und die Besuchszeiten der Gruppe, falls einer der der Gruppentest positiv auf COVID ist.

9.11.21

Am Montag kritisierten Beamte des Gesundheitsministeriums in Israel die Kabinettsentscheidung, Touristengruppen aus Ländern mit niedrigen Infektionsraten ins Land zu lassen, auch wenn diese noch keine Auffrischimpfung erhalten haben. Laut Quellen des Ministeriums befürworteten weder Beamte des Gesundheits- noch des Nationalen Sicherheitsrats die Entscheidung, die Kriterien für die Einreise in das Land auszuweiten. 

Den vom Ministerium empfohlenen Sanktionen zufolge, wird Ausländern, die gegen die obligatorische Quarantäne verstoßen, die Einreise nach Israel für drei Jahre verboten, während ein infizierter Ausländer, der den Aufenthalt in einem Quarantänehotel verweigert, oder die Isolation verlässt, für fünf Jahre auf die «schwarze Liste» gesetzt wird.

Das Ministerium empfahl auch, dass jeder Ausländer der mit gefälschten Dokumenten, wie etwa Impfnachweisen, nach Israel eingereist ist oder dies versucht hat, für fünf Jahre das Land nicht betreten darf. Dies soll auch für diejenigen gelten, die sich nach der Impfung oder Genesung länger als 180 Tage in Israel aufhalten.

Krankenhäuser in Israel behandeln derzeit 223 Covid-19-Patienten die sich in einem kritischen Zustand befinden. Von diesen müssen 133 beatmet werden. Insgesamt sind in Israel 8‘085 Menschen an dem Coronavirus gestorben. 3‘943 Millionen Menschen in Israel haben bereits ihre Dritte Auffrischungsimpfung bekommen. 

Einen generellen Lockdown für ganz Österreich hält der Epidemiologe Gerald Gartlehner für unwahrscheinlich. In Bundesländern mit schlechter Impfquote und hohen Infektionszahlen sei er aber nicht auszuschließen. Am Beispiel Israel sieht man, wie wichtig die Booster-Impfungen sind. „Wenn die 2G-Regel nicht greift, ich glaube der nächste Schritt – so unpopulär das sein mag – wird wahrscheinlich sein, dass in manchen Bundesländern auch Geimpfte wieder in Quarantäne müssen, wenn sie exponiert waren“, sagte der Epidemiologe Gerald Gartlehner am Rande einer Pressekonferenz. Ob das Aufrechterhalten der 2G-Regelung bis Weihnachten ausreicht, „kann niemand wirklich seriös vorhersagen“, erläuterte Gartlehner. „Wenn mit der 2G-Regelung die Dynamik nicht unter Kontrolle gebracht wird, dann braucht es wahrscheinlich wirklich noch zusätzliche Schritte“, meinte der Universitäts-Professor. „Mit rigiden Maßnahmen hat Israel doch  1,5 Monate gebraucht auf unter 2000 Neuinfektionen pro Tag zu gelangen.“

Am Montag verlautbarte die singapurische Regierung, dass man die medizinischen Kosten für freiwillig ungeimpfte Corona-Patienten nicht mehr übernehme. In einer ebenfalls am Montag veröffentlichten Mitteilung erklärt das Gesundheitsministerium die Gründe für diesen Schritt: „Derzeit stellen ungeimpfte Personen die beträchtliche Mehrheit derjenigen dar, die eine intensive stationäre Behandlung benötigen, und tragen unverhältnismäßig stark zur Belastung unserer Gesundheitsressourcen bei.“ Daher werde man ab 8. Dezember 2021 damit beginnen, COVID-19-Patienten, „die freiwillig nicht geimpft sind, eine Kostenübernahme aufzuerlegen“.

Im südpazifischen Land Fidschi gibt es weiterhin regionale und zeitlich begrenzte Ausgangssperren, die Bewegungsmöglichkeit zwischen den Inseln ist eingeschränkt. In der Öffentlichkeit gilt außerdem eine Maskenpflicht.

Auch Jamaika fährt in der Pandemiebekämpfung eine strikte Linie. Der karibische Inselstaat verhängte wieder eine landesweite nächtliche Ausgangssperre. Personen ab 60 Jahren oder mit relevanten Vorerkrankungen, die nicht vollständig immunisiert sind, sollen sich grundsätzlich häuslich isoliert aufhalten. Versammlungen im öffentlichen sowie im privaten Bereich sind auf maximal zehn Personen beschränkt, darüber hinaus ist es auch hier obligatorisch, in der Öffentlichkeit eine Maske zu tragen. Beim Betreten von Geschäften wird Fieber gemessen und man muss sich die Hände desinfizieren.

Costa Rica setzt auf eine weit ausgedehnte 1G-Regel ab 2022. Konkret geht es um „nicht lebensnotwendige Einrichtungen“, die ab kommenden Jahr exklusiv von Menschen betreten werden dürfen, die einen vollständigen Corona-Impfschutz vorweisen können. Darunter fallen etwa Hotels, Restaurants, Geschäfte sowie Kultur- und Sporteinrichtungen. Diese Maßnahme richtet sich nicht nur an costa-ricanische Staatsbürger ab zwölf Jahren, sondern auch an alle Touristen.

Arthur Honegger wendet sich auf Twitter an diejenigen Schweizer*innen, die Angst vor der Corona-Impfung haben. Dabei verrät der Fernsehmann: Auch er hatte vor einigen Monaten noch Zweifel an der Impfung. Der «10 vor 10»-Anchor schrieb auf Twitter: «Liebe Impfskeptiker: Ich verstehe euch. Mehr noch: Ich war einer von euch.» Und weiter: «Letztes Jahr, als klar wurde, dass die Impfung kommt, hatte ich eine Menge Fragen: So schnell wurde das entwickelt? Mit neuer Technologie? Brauche ich das wirklich? Seitdem ist viel passiert.» «Ja, die Covid-Vakzine wurden schnell entwickelt. Weil mit praktisch grenzenlosen Mitteln parallel geforscht und getestet wurde.» Der mRNA-Impfstoff sei zwar für einen Großteil der Schweizer*innen etwas Neues, nicht jedoch für Immunologen und Virologen. «Die Technologie war bereits da, wurde aber erst in der Krise richtig finanziert und implementiert. Typisch für eine Notlage: Plötzlich ist sehr viel möglich

 

8.11.21

In China schaut man zuweilen etwas ungläubig in Richtung Europa und ist erstaunt über die vergleichsweise lockeren Covid-Beschränkungen. In den Staats- und Parteimedien, aber auch in den sozialen Medien, lautet der Tenor seit Monaten: Die Westler haben das Virus nicht im Griff.

In Deutschland hat die 7-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen am Montag den höchsten Wert seit Beginn der Pandemie erreicht. Laut dem Robert-Koch-Institut liegt die Zahl der bestätigten Fälle pro 100’000 Einwohner und Woche derzeit bei 201.1. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 191.5 gelegen, vor einer Woche bei 154.8. Der bisherige Rekordwert von 197.6 wurde auf dem Höhepunkt der zweiten Welle am 22.12.2020 erreicht. Die höchste Inzidenz vermelden Sachsen (491.3), Thüringen (427.5) und Bayern (316.2).

Israel erwägt den Kauf einer neuen Pille gegen das Coronavirus vom US-Pharmakonzern Pfizer. Ministerpräsident Naftali Bennett sprach am Sonntag in der wöchentlichen Kabinettssitzung in Jerusalem von „guten Nachrichten“. Er habe die Verantwortlichen angewiesen, die Sachlage gründlich zu untersuchen und „einen Erwerb für den Staat Israel zu prüfen“. Der Konzern hatte am Freitag gemeldet, dass er im Kampf gegen die Corona-Pandemie über eine wirksame Pille verfüge, die schwere Krankheitsverläufe bei Hochrisikopatienten verhindern soll. Noch gibt es allerdings keine Zulassung.

6.11.21

Menschen ohne Corona-Impfung dürfen in Österreich ab Montag keine Lokale, Friseure und Veranstaltungen mehr besuchen. Auch für Tourismusbetriebe gibt es dann nur noch nach Impfung oder Genesung (2G-Regel) Zutritt. In der Kirche gibt es momentan noch diese „3G-Regeln“ (Geimpft, genesen oder getestet) mit FFP2-Maske. Die Maske wird während des ganzen Gottesdienstes getragen. Die vierte Stufe bedeutet eine scharfe 2G-Regel für Gastronomie, Events und Zusammenkünfte ab 25 Personen. Impfpässe werden künftig nur mehr neun Monate lang nach der zweiten Teilimpfung gültig bleiben. Die fünfte und letzte Stufe im österreichischen Corona-Konzept würde eine 2G-Regel für alle Indoor-Settings und Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte umfassen. In Österreich haben 66,5 Prozent der Bevölkerung den vollen Impfschutz

Seit September gilt das Coronavirus in Dänemark nicht mehr als Bedrohung, die Pandemie wurde für beendet erklärt. Massnahmen wurden allesamt aufgehoben, Maske, Abstand und Zertifikat gehören der Vergangenheit an. Doch nun erwägt das dänische Gesundheitsministerium, das Virus wieder als Bedrohung für die Gesellschaft einzustufen. Dies erklärte der Direktor der Gesundheitsbehörde. Denn die Spitäler seien bereits stark belegt, es mangle an Personal. Die Pandemie sei in Dänemark noch nicht Geschichte, aber sie habe nun einen völlig anderen Charakter. Es sei eine Pandemie der Ungeimpften. Die dänische Epidemiologin Lone Simonsen: «Wir können der Pandemie jetzt freien Lauf lassen

Ein neue Corona-Pille verhindert nach Angaben des Herstellers Pfizer sehr erfolgreich schwere Krankheitsverläufe bei Hochrisikopatienten. Eine Zwischenanalyse von Testergebnissen habe ergeben, dass das Medikament namens Paxlovid das Risiko von Spitaleinweisungen und Todesfällen bei Covid-19-Patienten und -Patientinnen um 89 Prozent senke, teilte Pfizer am Freitag in New York mit. Das gelte bei Behandlungen innerhalb von drei Tagen nach den ersten Covid-19-Symptomen, ähnliche Werte hätten sich bei Behandlungen innerhalb von fünf Tagen ergeben. Die britische Arzneimittelbehörde MHRA hatte am Donnerstag erstmals eine Tablette zur Behandlung von Covid-19 zugelassen. Das antivirale Mittel Lagevrio .

5.11.21

Forscher experimentieren seit Corona verstärkt mit Impfpflastern. Nun lieferte ein Team vielversprechende Ergebnisse. Die winzigen Stacheln beim Impfpflaster verursachen das Absterben der Haut darunter, was den Körper alarmiere und eine größere Immunreaktion auslöse. Zudem bleibt der trocken auf das Pflaster aufgebrachte Impfstoff bei 25 Grad einen Monat lang und bei 40 Grad eine Woche lang stabil – im Gegensatz zu den Impfstoffen von Biontech/Pfizer oder Moderna, die nur einige Stunden bei Raumtemperatur überdauern. Auch ist das Impfpflaster unglaublich einfach zu verabreichen, weil kein ausgebildetes Gesundheitspersonal erforderlich ist. Eine kleinere Menge Impfstoff, präzise auf die Haut aufgetragen, kann eine ähnliche Immunreaktion hervorrufen wie eine intramuskuläre Injektion. In einer Zeit mit knappem Impfstoff ist dies ein wichtiger Faktor. Nicht zuletzt helfen die Impfpflaster, Menschen mit Angst vor Spritzen oder Kinder praktisch schmerzfrei zu immunisieren. Erste Versuche am Menschen sind ab April geplant. Die größte Herausforderung ist derzeit die Produktion: Bisher ist kein Hersteller in der Lage, die Patches in großen Mengen herzustellen. Das ist die Zukunft. In den nächsten zehn Jahren wird sich die Art und Weise, wie Impfstoffe auf der ganzen Welt verteilt werden, radikal ändern.

4.11.21

Es sind erschreckende Zahlen, die das Altersheim Feldhof in Oberriet SG ausweist. Vor Ort kam es in den vergangenen Tagen zum erneuten Ausbruch des Coronavirus. 66 Infizierte zählt das Heim, fünf Todesfälle gab es seit dem 22. Oktober. Betroffen sind 41 Bewohnerinnen und Bewohner, sowie 25 Angestellte. Noch vor dem 22. Oktober zählte das Heim lediglich drei positive Fälle, wie Heimleiter Kurt Maute gegenüber dem «Blick» sagt. «Es mussten keine Personen hospitalisiert oder künstlich beatmet werden», wie Maute sagt. Alle Verstorbenen hätten keinen schweren Virusverlauf erlitten, erklärt der Heimleiter. Das Altersheim Feldhof würde eine Impfquote von 87 Prozent aufweisen. Bei den Angestellten betrage diese 76 Prozent, wie der «Blick» schreibt. Das Altersheim Feldhof hat seine Türen für Besucherinnen und Besucher nun geschlossen. 

In etwa jedem fünften der fast 100 politischen Bezirke Österreichs wurde inzwischen eine sogenannte Ausreisetestpflicht verhängt. Für das Verlassen des jeweiligen Bezirks muss man genesen, geimpft oder getestet sein. Ausnahmen gelten für die Durchreise möglichst ohne Zwischenstopp und den Güterverkehr.

Der Hausarzt in der Rheintaler Gemeinde Oberriet (SG) ist schwer an Covid-19 erkrankt. Der 49-Jährige war bereits auf dem Weg der Besserung, als sich sein Zustand wieder verschlechterte. Seit Samstag ist er im künstlichen Koma, wie die Zeitung «Der Rheintaler» berichtet. Neben dem Hausarzt wurden auch drei der acht Praxisassistentinnen positiv auf das Coronavirus getestet. Sie befinden sich in Isolation. Über den Impfstatus des Arztes und seines Teams ist nichts bekannt.

3.11.21

In Österreich ist ein Lockdown für Ungeimpfte bereits in Planung. Nun steht ein solcher auch in Deutschland im Raum. In Österreich ist ein solcher Lockdown mittlerweile nicht mehr unwahrscheinlich. Die Fallzahlen nähern sich wieder den Höchstwerten aus der zweiten Welle und auch die Spital-Einweisungen steigen drastisch. Der neue Bundeskanzler Alexander Schallenberg sagte zuletzt deutlich: «Wir sind drauf und dran, ohne Not in eine Pandemie der Ungeimpften zu stolpern.» Im neu beschlossenen Interventionsprogramm steht als Phase 5 der Lockdown für Ungeimpfte. Dieser tritt ein, sobald in Österreich 600 Intensivbetten belegt sind. Die Hälfte davon wurde am Montag überschritten – Tendenz stark steigend.

Auch Deutschland zieht solche Maßnahmen in Betracht, wie die «Bild» schreibt. Angela Merkel drohte am Dienstag bereits mit «starken Einschränkungen für Ungeimpfte». Diverse Bundesländer gehen bereits in Richtung 90-Prozent-Auslastung der Intensivbetten. Besetzt werden diese fast ausschließlich von Ungeimpften. Wenn der Trend anhält, ist ein Ungeimpften-Lockdown durchaus vorstellbar.

In anderen Ländern ist der Lockdown bereits wieder Tatsache. So befindet sich Russland mittlerweile in einem «Lockdown Light». Davon betroffen sind aber auch Geimpfte – wobei diese in Russland ohnehin erst ein Drittel der Bevölkerung ausmachen.

Ebenso wie die Russen befindet sich Lettland aktuell in einem Lockdown. Bis Mitte November haben nur noch die Geschäfte für den täglichen Bedarf geöffnet.

Noch ist ein reiner Ungeimpften-Lockdown also nirgendwo Tatsache. Bis diese Idee erstmals umgesetzt wird, scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Potenzielle Kandidaten wären wohl auch die Niederlande und Griechenland: Auch in diesen Ländern wurden die Maßnahmen zuletzt wieder verschärft.

Geht es nach Gesundheitsminister Alain Berset, könnte das Covid-Zertifikat in der Schweiz künftig 18 statt 12 Monate nach der Corona-Impfung gültig sein. «Wenn wir sehen, dass die Schutzwirkung auch ohne dritte Impfdosis hoch bleibt, muss sich das beim Zertifikat widerspiegeln», so der Bundesrat in einem Interview. Dies würde jedoch nur auf die Verwendung im Inland zutreffen. Anders sieht es bei Reisen ins Ausland aus, dort gebe es noch offene Fragen – «jedes Land entscheidet für sich». Allerdings ist die Zertifikatspflicht in der Schweiz bis am 24. Januar 2022 befristet.

2.11.21

Viele Personen aus der Schweiz, die im Ausland an Covid erkrankt waren und dort in einem Spital behandelt wurden, holte man in den letzten Monaten in die Heimat zurück. Was die Spitäler allerdings damals befürchteten, hat sich laut einer Recherche von Radio SRF jetzt bestätigt: Mit der Verlegung der Patienten und Patientinnen in die Schweiz wurden auch Bakterien eingeführt, gegen die gängige Antibiotika nicht mehr wirken. Denn in vielen ausländischen Spitälern sind solche Keime verbreitet, die resistent sind gegen Antibiotika. Zum Import dieser Keime sagt Stephan Harbarth, Oberarzt an der Infektiologie am Universitätsspital Genf: «Seit August waren alle Patienten, die aus ausländischen Intensivstationen mit Covid in die Schweiz verlegt wurden, Träger von hochresistenten Bakterien.» Damit meint Harbarth wirklich «100 Prozent aller Patienten». Das Problem mit den Krankheitserregern aus dem Ausland ist nicht neu. Es intensivierte sich jedoch mit der Rückführungsaktion von Covid-Erkrankten im letzten September. Alleine am Genfer Unispital belegte die Gruppe der repatriierten Patienten und Patientinnen ein Drittel der Intensivbetten.

Null Infektionen in den eigenen Landesgrenzen lautet die Zielvorgabe der chinesischen Regierung. Und diese wird mit immer härteren Maßnahmen durchgesetzt. Erst zu Beginn der Woche hatten die Behörden nach nur einer Hand voll lokaler Ansteckungen die Provinzhauptstadt Lanzhou im Nordwesten des Landes abgeriegelt. Seither sind die dreieinhalb Millionen Einwohner dazu aufgefordert, ihre Wohnungen nur noch in Notfällen zu verlassen. Für eine Kleinstadt an der südlichen Grenze zu Myanmar ist der Krisenmodus nun schon fast zum Normalzustand geworden: Rund ein halbes dutzend Mal wurde Ruili bereits von der Regierung abgeriegelt. Seit Monaten dürfen die Bewohner die Stadt nur noch für „essenzielle Reisen“ verlassen. Wer aus anderen Gründen aufbricht, muss sich zuvor für sieben Tage isolieren – trotz Impfung und negativem Test. In der Provinz Innere Mongolei sind laut Medienberichten etwa 10.000 Touristen gestrandet, die nicht mehr weiterreisen können. Ein Mann berichtet mit Bitte um Anonymität, dass er trotz mehrerer Versuche bei seiner Rückreise nach Peking von den Behörden abgewiesen wurde. Der Grund ist geradezu absurd: Sein Ausweis wurde in einem Ort ausgestellt, der derzeit als Hochrisikogebiet klassifiziert wird. Ein Deutscher wurde wenige Tage nach seiner Ankunft positiv getestet und pendelte daraufhin zweieinhalb Monate zwischen Krankenhaus und Quarantänehotel. Sämtliche Versuche, den Kranken auf eigenen Wunsch in die Heimat auszufliegen, scheiterten daran, dass die Behörden den Transport vom Spital zum Flughafen nicht genehmigten. Neben Nordkorea ist China  die letzte Bastion, in der eine absolut virusfreie Zone aufrechterhalten werden soll.

 

1.11.21

Nach mehr als anderthalb Jahren Einreisesperre wegen Corona dürfen Individualtouristen ab sofort (1. November 21) unter Auflagen wieder nach Israel reisen. Ausländer dürfen laut Gesundheitsministerium einreisen, wenn sie zwei Dosen des Impfstoffs der Hersteller Pfizer/Biontech, Moderna, Astrazeneca, Sinovac, Sinopharm oder des Serum Institute of India erhalten haben und wenn mindestens 14 Tage seit der zweiten Dosis vergangen sind. Ausserdem können Genesene einreisen, wenn sie zumindest eine Dosis eines Corona-Vakzins erhalten haben, das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) genehmigt ist. Genesene dürfen auch dann einreisen, wenn mindestens elf Tage seit einem positiven Test vergangen sind – aber nicht mehr als 190 Tage bei Ausreise.

Thailand wagt den touristischen Neustart und ist ab sofort wieder offen für vollständig geimpfte Touristen aus 63 Ländern. Während Unternehmer und Beschäftigte der Branche sehnlich auf diesen Moment gewartet hätten, sähen grosse Teile der Bevölkerung die Öffnung mit gemischten Gefühlen, berichtete die Zeitung «Bangkok Post» am Montag. Wer einen Thailand-Urlaub plant, muss sich den Regeln zufolge vor der Abreise 21 Tage lang in einem oder mehreren der 63 Länder aufgehalten haben, die die Regierung als sicher einstuft. Zudem ist ein maximal 72 Stunden vor dem Flug erfolgter PCR-Test erforderlich sowie einer nach der Ankunft in Thailand. Anschliessend müssen die Gäste in einem sogenannten SHA+-Hotel auf das Testergebnis warten. Fällt es negativ aus, können sie sich laut der Abteilung für Konsularangelegenheiten ab dem zweiten Tag frei in Thailand bewegen.

30.10.21

Pakistans Talibane greifen im ganzen Land Covid-Impfungsstationen an. Es sei unislamisch, von Allah geschaffene Menschen in ihrem Erbgut durch Spritzen zu verändern. Medizinische Teams könnten sich nur unter starkem Polizeischutz in Stadtviertel radikalisierter Muslime und in die Provinz wagen, berichtet in Karachi die englischsprachige Tageszeitung «Dawn» (Morgenröte). weiterlesen https://www.obrist-impulse.net/aufwind-fuer-islamisten-in-pakistan

Eine neue Studie aus Grossbritannien zeigt, dass Geimpfte das Coronavirus auch weitergeben, auch ohne Ausbruch der Krankheit. Wissenschafter aus Grossbritannien wollten herausfinden, wer wen ansteckt und mit welcher Häufigkeit. SRF zitiert nun eine neue Studie, die gerade in der Zeitschrift «Lancet Infectious Diseases» veröffentlicht wurde. Das Ergebnis: Das Virus zirkulierte munter weiter, auch wenn nicht alle Familienmitglieder Symptome hatten. Die Geimpften steckten sich weniger oft an – mit 25 Prozent Wahrscheinlichkeit (auch ohne Symptome). Die Ungeimpften mussten mit einer 38-prozentigen Wahrscheinlichkeit damit rechnen, das Virus zu bekommen, wenn es von jemandem in den Haushalt gebracht wurde.

28.10.21

Ärzte in Rumänien beschreiben Corona-Lage als „apokalyptisch“. Die Kliniken sind völlig überbelegt, es fehlt an allem: Rumänien zahlt einen hohen Preis für die Impfskepsis im Land – und die zögerliche Pandemie-Politik. Wie dramatisch die Lage ist, zeigt ein Video aus dem Universitätskrankenhaus Bukarest, den das rumänische Investigativportal „Recorder“ in der vergangenen Woche unter dem Titel „So sieht eine Gesundheitskatastrophe aus“ veröffentlichte: ein 16 Minuten langes, schwer erträgliches Dokument des Corona-Grauens, das auf Youtube mit englischen Untertiteln zu sehen ist. „Wer noch sitzen kann und in einem halbwegs passablen Zustand ist, bleibt im Stuhl. Nur Patienten im kritischen Zustand bekommen ein Bett“, sagt ein Pfleger und bereitet einen eigentlich defekten Schreibtischstuhl für einen neuen Covid-19-Patienten vor. „Ich bin es gewohnt, viele Patienten gleichzeitig zu behandeln“, erklärt ein Arzt. „Aber so etwas habe ich noch nicht erlebt.“ Und eine Krankenschwester fasst schulterzuckend den Frust des Personals zusammen: „Sie sind alle nicht geimpft. Alle nicht!“ Um sie herum nach Luft ringende Patienten. „Wir dachten, wir haben die erste Welle überstanden, die zweite … ich werde in der vierten auch ok sein, kein Problem …“ Leichen werden im Flur an wartenden Patienten vorbeigeschoben. Ein Arzt sagt: „Dieser Ansturm hier hat mit dem Leichtsinn der Leute und ihrem Mangel an Informationen zu tun.“ Er sei seit 33 Jahren Mediziner, erklärt er. Ob er so etwas schon einmal erlebt habe? „Nur während der Revolution.“ Und eine andere Mitarbeiterin der Intensivstation sagt: „Es ist die Hölle, wie im Krieg.“ „Wir sind nicht einfach in einer Pandemie, wir sind in einem Desaster“, sagte der Vorsitzende des Rumänischen Ärztekollegs (CMR), Daniel Coriu, der DW zufolge am Dienstag. Die Ärztin Victoria Arama nannte die Lage in Bukarest „apokalyptisch“: Covid-19-Patienten würden im Hof warten, um überhaupt einen Platz in der Notaufnahme zu bekommen. Die Sauerstoffgeräte seien knapp, weshalb Patienten sich zum Teil schubsten, um an Sauerstoff zu gelangen, sagte die Ärztin einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa zufolge. Bestatter Sebastian Cocos aus Ploiești sagte der Nachrichtenagentur Reuters, es sei aktuell nicht leicht, für die vielen Beerdigungen Särge bereitzustellen. „Wir hatten hier Familien, die haben in zwei Wochen vier Leute begraben müssen.“ mehr Informationen

Der deutsche Bischof von Saratow sagt: Die Corona-Lage in Russland spitzt sich zu. Ich oder auch andere Leute sehen alle, dass die Rettungswagen in der Stadt fahren ohne Ende, auch die Leichenwagen. Das ist ein Bild, an das man sich schon langsam gewöhnt hat. Solange es einen selber nicht trifft oder den Nachbarn, geht einem das Ganze irgendwie nicht ganz zu Herzen. Wir haben das große Problem, dass in denen irgendwie diese Angst oder das Gefühl steckt, sich besser nicht impfen zu lassen. Besonders die Dörfer sind ja die Plätze, wo bei uns die Leute besonders arm sind und die rutschen hinten runter. Da fährt kein Krankenwagen raus, wenn jemand krank ist. mehr Informationen

Mit neuen Corona-Höchstständen in Russland hat in der Hauptstadt Moskau ein Teil-Lockdown zur Eindämmung der Pandemie begonnen. Seit Donnerstag sind lediglich noch Supermärkte und Apotheken geöffnet. Bis mindestens 7. November müssen Schulen, Kinos, Einkaufszentren und Fitnessstudios geschlossen bleiben. Restaurants und Cafés dürfen lediglich Essen und Getränke zum Mitnehmen anbieten. Medien hatten zuletzt berichtet, dass Russen massenhaft in den Urlaub ins Ausland fliegen wollten, etwa nach Ägypten. Erst ein Drittel der 146 Millionen Menschen in Russland ist offiziellen Angaben zufolge vollständig geimpft. 

Für rund 170 Passagiere eines Fluss-Kreuzfahrtschiffs ist die Reise auf der Donau wegen eines Corona-Ausbruchs an Bord abrupt zu Ende gegangen. Bei einem Stopp in Wien waren 80 Gäste nach Angaben des medizinischen Krisenstabs der Stadt positiv auf das Virus getestet worden.

27.10.21

Australien plant generell sehr strenge Auflagen für Menschen ohne Corona-Impfpass. So sollen in Zukunft nur zweifach Geimpfte das Land ohne Genehmigung verlassen und ohne strikte zweiwöchige Quarantäne einreisen können. Es gibt Diskussionen darüber, ob etwa ungeimpfte Tennisprofis, die an den Australian Open teilnehmen wollen, überhaupt ins Land dürfen.

26.10.21

Das von allen inländischen Corona-Beschränkungen abgekehrte Dänemark erlebt seit einigen Tagen wieder steigende Neuinfektionszahlen. Dänemark hatte am 10. September die letzten in der Pandemie eingeführten Corona-Beschränkungen im Land aufgehoben. Heute sind die Infektion bei 179 im Vergleich zu der Schweiz mit 142 pro Mio. Einwohner.

25.10.21

China stemmt sich mit strengen Massnahmen gegen eine neue Welle von Corona-Infektionen. Behörden ordneten am Montag den Lockdown des nordchinesischen Landkreises Ejin an, der sich im Grenzgebiet zur Mongolei befindet. Zehntausende Menschen wurden aufgefordert, ihre Wohnungen nicht mehr zu verlassen. Aus Ejin stammen rund ein Drittel der etwa 150 Infektionen, die seit der vergangenen Woche in China registriert wurden. Eine chinesische Reisegruppe, die in mehreren Provinzen unterwegs war, verbreitete das Virus dann im Land. Mittlerweile sind mindestens elf Provinzen von dem Ausbruch betroffen. Auch Peking verzeichnete einige Infektionen. Ein für kommenden Sonntag in der Hauptstadt geplanter Marathon wurde abgesagt.

Für Gesundheitsminister Alain Berset gibt es keine Alternative zu einer hohen Impfquote und einer neuen Impfoffensive. Auch an der Zertifikatspflicht will er einstweilen festhalten. In einem Interview mit CH-Media warnt er vor Problemen bei Reisen ins Ausland, wenn es bei der Abstimmung über das Covid-Gesetz zu einem Nein kommen sollte. Das Virus werde in weiten Teilen der Welt noch lange zirkulieren. Deshalb benötige man für internationale Reisen wohl noch länger ein Zertifikat. Er hoffe aber, dass man im Inland in absehbarer Zeit im nächsten Jahr schon kein Zertifikat mehr brauchen werde. Die Impfquote von 71 Prozent in der Schweiz sei angesichts der ansteckenderen Delta-Variante zu niedrig, sagte Berset im Interview mit CH-Media.

Gemäss einem Bericht in «Maariw» und der «Jerusalem Post» vom Dienstagabend ist die neuartige AY4.2 Covid Delta Variante in einem elfjährigen israelischen Jungen entdeckt worden, der aus Moldawien nach Hause zurückgekehrt war. In Grossbritannien ist die neue Art des «Delta Plus» im Zunehmen begriffen. Die britischen Behörden liessen wissen, dass sechs Prozent der positiven Fälle des Dienstags laut «Maariw» der neuen Art des AY4.2 zugehören. Die Variante wurde bisher schon in einigen europäischen Staaten entdeckt. Es handle sich um eine «potentiell marginal ansteckendere Art», sagte Francois Balloux, Direktor des Londoner genetischen Instituts des University College gegenüber der BBC. «Sie ist wahrscheinlich», fuhr er fort, «um bis zu zehn Prozent mehr übertragbar als andere Arten, und es ist gut, dass wir wachsam sind».

 

21.10.21

Es war der längste Lockdown der Welt: 262 Tage – so lange hielt der Lockdown wegen dem Coronavirus im Grossraum Melbourne in Australien an. Die Öffnung soll nun schrittweise erfolgen. Die Einwohner dürfen nun wieder zehn Gäste in ihren Häusern empfangen – während des Lockdowns war kein einziger Besucher gestattet. Draussen können sich Gruppen von bis zu 15 Menschen versammeln.

20.10.21

Angesichts immer neuer Höchststände bei den Corona-Todeszahlen in Russland führt die Hauptstadt Moskau neue Beschränkungen ein. Ungeimpfte Menschen über 60 Jahre und Moskauer mit chronischen Erkrankungen müssten vom kommenden Montag an für vier Monate zu Hause bleiben, schrieb Bürgermeister Sergej Sobjanin am Dienstag in seinem Blog. In dieser Zeit müssten zudem mindestens 30 Prozent der Mitarbeiter in Betrieben ins Homeoffice wechseln. Russlands oberste Amtsärztin Anna Popowa schlug im Vorfeld der Agentur Interfax zufolge vor, die Tage vom 30. Oktober bis 7. November als arbeitsfrei zu erklären, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. In Russland mit insgesamt 146 Millionen Einwohnern sind nach jüngsten offiziellen Zahlen erst mehr als 30 Prozent der Bevölkerung geimpft. Weit verbreitet ist eine Skepsis gegenüber den von russischen Forschern entwickelten Vakzinen. Angesichts dramatisch hoher Corona-Infektionszahlen hat Russlands Präsident Wladimir Putin ab Ende Oktober eine arbeitsfreie Woche in seinem Land angeordnet. Bei einer live im Staatsfernsehen übertragenen Videoschalte stimmte Putin am Mittwoch einem entsprechenden Vorschlag von Vize-Regierungschefin Tatjana Golikowa zu. Regionen, in denen die Lage besonders schlimm ist, können den Zeitraum demnach auch erweitern.

In kaum einem anderen Land sterben im Verhältnis so viele Menschen an Covid-19 wie in Rumänien. Das liegt auch an der geringen Impfbereitschaft. Die Krankenhäuser sind am Limit. Die Internistin Petruța Filip erzählt, sie habe hier im Universitätsklinikum Bukarest schon lange nicht mehr so viel Tod gesehen. Eigentlich habe sie noch nie so viel Tod gesehen. Sechs von zehn Rumänen lehnen laut einer Anfang Oktober veröffentlichten Umfrage die Impfung ab. Die Bukarester Ärztekammer schrieb in einem offenen Brief an die Bevölkerung: Die Ärzte seien verzweifelt wegen der Hunderten Toten täglich, das medizinische Personal sei erschöpft und überfordert. „Jetzt sehen Sie selbst, was hier passiert, was sollen wir noch mit Worten sagen? Es hat sich absolut nichts geändert, die Leute lassen sich immer noch nicht impfen“, macht ein diensthabender Arzt seiner Dauerbelastung Luft. „Wir haben keine Sauerstoffgeräte mehr, wir haben keine freien Betten mehr, wir haben nichts.“ Alle Ressourcen seien erschöpft, berichten die Ärztinnen weiter. 

19.10.21

Um die Ausbreitung des Virus in den Griff zu bekommen, soll vom 21. Oktober bis 15. November das öffentliche Leben in dem baltischen EU-Land zurückgefahren werden. Alle Geschäfte und Dienstleister – ausser Läden für den täglichen Bedarf – sollen dicht machen, der Schulbetrieb grösstenteils auf Fernunterricht umgestellt werden. Auch sollen die Bürger einer Mitteilung der Staatskanzlei zufolge ihre Wohnung von 20.00 Uhr bis 5.00 Uhr nur mit triftigem Grund verlassen dürfen.

Der «Green Pass» – Israels Impfnachweis – wird bei Outdoor-Attraktionen nicht mehr benötigt. Darüber hinaus ist das Betreten von Bibliotheken und der Besuch von Museen ohne den Pass erlaubt. Ab dem 11. Oktober ist der Pass ebenfalls nicht mehr in Restaurants mit Aussenbereichen oder Hallenbädern erforderlich .

Patricia Kelly liegt auf einer Covid-Station in Düsseldorf. Der Grund: Corona mit schwerem Verlauf. Dabei hatte die 51-jährige Sängerin bereits Covid-19 und wurde danach geimpft. Laut der Zeitung soll sie aber wieder stabil sein, muss aber noch ein paar Tage in der Klinik bleiben.

Der Schutz durch die Corona-Impfung schwächt sich nach einigen Monaten ab. Darauf deuten inzwischen auch Zahlen aus der Schweiz: Erstmals machen die Geimpften mehr als die Hälfte der hospitalisierten über 60-Jährigen aus. Daten aus anderen Ländern lassen vermuten, dass eine Auffrischimpfung den Schutz wiederherstellen könnte. Bei Swissmedic sind entsprechende Zulassungsgesuche von Moderna und Biontech/Pfizer seit gut einem Monat hängig. Die Behörde schreibt, dass die Impfstoffhersteller massgeblich die Geschwindigkeit der Zulassung bestimmen würden.

15.10.21

An der Spitze der Hochinzidenzen steht derzeit der einstige Impfvorreiter Serbien mit einem Wert von 607 positiven Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen. „Diese Welle ist die tödlichste, trotz all unserer Bemühungen sterben mehr als 90 Prozent der Intubierten“, sagt Dr. Tanja Adzic Vukicevic, Chefin des Covid-Krankenhauses in Batajnica, der Zeitung Direktno. Vergangene Woche konnte der Corona-Krisenstab sich mit der Forderung nach einem zehntägigen Versammlungsverbot und der Schließung aller Gastronomiebetriebe um 17 Uhr gegenüber der Politik nicht durchsetzen.

Auch Rumänien kämpft mit einer heftigen Corona-Welle, bei einer Inzidenz von 495. Freie Betten sind in den mit mehr als 1500 Covid-Patienten belegten Intensivstationen der Kliniken des Landes nicht existent. Nun hat man begonnen, schwer kranke Covid-19-Patienten zur Behandlung ins Nachbarland Ungarn verlegen lassen, berichtet die dpa. Rumänien weist nach Bulgarien mit nur 31 Prozent der Bevölkerung die niedrigste Impfquote in der EU auf. Mit harten Präventivmaßnahmen in der Gastronomie, der Einführung einer neuen Covid-App und 70 Millionen Speicheltests für die Schulen versuchen die Verantwortlichen in Rumänien nun, der Lage wieder Herr zu werden.

Die baltischen Staaten Lettland, Litauen und Estland haben ebenfalls extrem hohe Inzidenzen zu verzeichnen, allen voran Lettland mit 611 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen. Angesichts der starken Ausbreitung des Coronavirus ruft Lettland erneut den Notstand aus, berichtet das Ärzteblatt. Die Regierung in Riga hat am vergangenen Freitagabend nach längerer Debatte einen dreimonatigen Ausnahmezustand verhängt – vom 11. Oktober bis 11. Januar. In dem Ostseestaat sind aktuell nur knapp die Hälfte der 1,9 Millionen Einwohner vollständig gegen Corona geimpft. Erst gestern wurde bekannt, dass Lettlands Staatspräsident Egils Levits positiv auf das Coronavirus getestet worden ist.

Die neue Welle betrifft in England vor allem Kinder und Jugendliche. Da das Virus sich in dieser wenig geimpften Gruppe ungehindert verbreiten kann, steigen auch die Hospitalisierungen an: 6,7 % aller Covid-Aufnahmen sind in Großbritannien Kinder, täglich werden im Durchschnitt 40 Kinder in Krankenhäuser eingewiesen, alleine 1.078 Krankenhauseinweisungen gab es im September.

12.10.21 Gemeinsam mit etwa 50 Schauspielerinnen und Schauspielern hatte sich Jan Josef Liefers im April über die Coronapolitik der Bundesregierung mokiert. Die Aktion erntete viel Kritik. Dann erklärte er sich bereit, eine Intensivstation zu besuchen, um sich selbst ein Bild zu machen. Liefers schildert in einem Gastbeitrag bei der »Bild«-Zeitung dramatische Erlebnisse. »Alle Covid-Patienten hier auf Intensiv waren schwer erkrankt, dem Tod näher als dem Leben. Alle jung, von 28 bis 48 Jahre alt. Alle ungeimpft«, schrieb der 57-Jährige. »Auch die beiden hochschwangeren Frauen, deren Kinder per Not-OP geholt wurden und leben, während die Mütter es nicht geschafft haben, wie ich inzwischen weiß.« Warum es manche so schwer treffe, sei noch unklar, schrieb Liefers. »Allerdings, da waren sich Pfleger wie Ärzte einig, wäre keiner hier gelandet mit einer Impfung.«

8.10.21

Schweden und Dänemark setzen vorerst die Moderna-Impfung bei Jungen aus. Der Grund: mögliche Nebenwirkungen. Swissmedic untersucht jetzt die Daten. Ende Woche kursierte in den sozialen Medien eine inzwischen zurückgezogene kanadische Vorabstudie. Dieser zufolge bestehe bei der mRNA-Impfung ein stark erhöhtes Risiko von Herzmuskelentzündungen (Myokarditis). Doch die Autorinnen und Autoren hatten mit einer falschen Zahl gerechnet. Das Risiko für Entzündungen des Herzmuskels und Herzbeutels und einen möglichen Zusammenhang zur Impfung sei Swissmedic bekannt und werde eng verfolgt, sagt Josty. Insbesondere bei jungen Männern zwischen 20 und 30, die sich sportlich stark betätigten, seien diese Nebenwirkungen häufiger aufgetreten gemäss internationalen Beobachtungen. Philippe Luchsinger, Präsident des Verbands der Haus- und Kinderärzte, beschwichtigt. Der Moderna-Impfstoff sei etwas höher dosiert, was im Vergleich zum Impfstoff von Pfizer/Biontech mehr Nebenwirkungen auslösen könne.  Bietet aber wegen der höheren Dosis auch einen etwas längeren Schutz.

In der Schweiz wird erst seit Kurzem mit dem Vakzin von Johnson & Johnson gegen das Coronavirus geimpft. Die Vorteile: Es basiert auf der konventionelleren Vektor-Technologie, und es braucht nur einen Pieks. Doch ob eine Dosis wirklich reicht, wird immer mehr in Frage gestellt. Die deutsche Ständige Impfkommission (Stiko) rät deshalb zu einer Auffrischungsimpfung für alle Geimpften, die Johnson & Johnson erhalten haben. Mit einer Dosis des Vakzins von Moderna oder Pfizer, die beide auf der mRNA-Technologie basieren, soll der Impfschutz verbessert werden. Dies teilte des Expertengremium der Stiko am Donnerstag mit. In Deutschland gebe es bei Personen, die mit Johnson & Johnson geimpft worden sind, am meisten Impfdurchbrüche.

Jonas Schreyögg, wissenschaftlicher Direktor am HCHE der Universität Hamburg, ist davon überzeugt, dass sich viele Ungeimpfte potenziell noch erreichen ließen. »Es gab zwar von Anfang an eine Gruppe, die alles ablehnt. Ihren Anteil würde ich aber nur auf fünf bis acht Prozent schätzen«, sagt der Gesundheitsökonom. »Trotz gehört mittlerweile zu den Hauptgründen, sich nicht impfen zu lassen«, sagt Schreyögg. »Wir gehen aber mittlerweile davon aus, dass etwa die Hälfte der Ungeimpften für solche rationalen Informationen nicht empfänglich ist.

Emotionalität ist auch einer der Gründe, aus dem Schreyögg damit rechnet, dass allein die Existenz einer vierten Welle die Impfbereitschaft noch weiter steigern wird. »Wir haben immer gesehen, dass die persönliche Erfahrung eine große Rolle spielt«, sagt der Forscher. »Geben Menschen an, dass sie selbst oder nahe Freunde und Verwandte Covid hatten, beeinflusst das die Entscheidung ganz klar. Eine neue Welle wäre vermeidbar. Ich glaube aber, dass sie einen guten Anteil, vielleicht fünf Prozent, noch überzeugen könnte.«

5.10.21

Regelmässig für Furore sorgten Angaben von Spitälern, wonach rund 90 Prozent der Erkrankten nicht gegen das Virus geimpft seien. Geimpfte könnten am Virus ebenso erkranken und vor allem alte Menschen lägen im Spital, behaupteten dagegen Kritikerinnen und Kritiker. Auch Vergleiche mit Israel machten die Runde, wo offiziellen Daten zufolge am 15. August 60 Prozent der Patientinnen und Patienten geimpft gewesen seien. Exklusive Zahlen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) bestätigen jedoch, dass in allen Schweizer Spitälern tatsächlich vor allem ungeimpfte Patientinnen und Patienten mit Covid liegen. Ausgewertet wurden die Einweisungen von schweizweit 21 Spitälern im Zeitraum zwischen dem 19. Juli und dem 15. August. 44 Personen wurden damals wegen Covid auf Intensivstationen behandelt. 89 Prozent (39 Personen) von ihnen waren nicht immunisiert. Lediglich 11 Prozent (fünf Personen) waren zum Zeitpunkt des Spitalaufenthalts vollständig geimpft. Die Zahlen widersprechen auch der Behauptung, dass vor allem alte Menschen betroffen seien. 22 Prozent der Patientinnen und Patienten waren unter 40. Besonders grosse Sorgen bereiteten die vielen jungen Erkrankten, sagt Genoni. «Die meisten waren vor der Corona-Erkrankung kerngesund und sind nun am Beatmungsgerät.»

Rund zwei Monate nach Beginn der Kampagne für eine dritte Corona-Impfung geht die Zahl der Neuinfektionen in Israel deutlich zurück. 2653 neue Fälle meldete das Gesundheitsministerium am Montag für den Vortag. Ende August und Anfang September wurden an einzelnen Tagen mehr als 11’000 Neuinfektionen registriert – der höchste Wert seit Pandemiebeginn. Damals wurde allerdings auch mehr getestet. Rund 61 Prozent der knapp 9,4 Millionen Einwohner sind laut Ministerium zweifach geimpft, rund 38 Prozent dreifach. Die überwiegende Mehrheit der Schwerkranken ist laut Ministerium ungeimpft. on dieser Woche an soll der sogenannte Grüne Pass, der den Zugang zum öffentlichen Leben erleichtert, nur noch bis zu sechs Monate nach der zweiten Impfung gelten. Nach diesem Zeitraum ist eine dritte Spritze als Auffrischung notwendig. Nun rechnet das Land bereits mit einer vierten Dosis. Dr. Zarka führte ein Gespräch mit dem öffentlichen Radiosender «Kan» und erklärte: «Diese vierte Impfung könnte entsprechend modifiziert sein, um besser vor den neuen Varianten des Coronavirus zu schützen.» Der «Covid-Zar» hatte schon im vergangenen Monat erklärt, dass Booster-Impfungen in Zukunft «möglicherweise einmal im Jahr oder alle fünf bis sechs Monate» vorgenommen werden müssten. Am Sonntag begann Israel als erstes Land Weltweit, doppelt geimpften Bürgern die ihre zweite Impfdosis vor mehr als sechs Monaten erhalten hatten, den Impfausweis nicht mehr auszustellen. Die neue Richtlinie wird dazu führen, dass mehr als eine Million Israelis ihren Grünen Pass verlieren. Laut Davidovitch, der Direktor der School of Public Health an der Ben-Gurion-Universität, ist der Grüne Pass «weder eine Belohnung, noch eine Strafe», sondern eher eine Massnahme der öffentlichen Gesundheit, die auf klinischen Überlegungen und epidemiologische Daten beruht.

4.10.21

Abby Gibbs (†24) hatte im Internet zahlreiche Verschwörungstheorien zu den Corona-Impfstoffen gelesen. Deshalb entschied sich die Britin, dass sie auf keinen Fall geimpft werden wolle. Eine Entscheidung mit tödlichen Folgen: Gibbs infizierte sich mit Coronavirus, kämpfte 17 Tage auf der Intensivstation um ihr Leben und starb vor knapp zwei Wochen. In ihrer Heimatstadt Brandon gab Abbys Tod der Impfkampagne einen Schub. Bruder Lewis: «Nachdem Abby gestorben war, konnte man in Brandon keine Impfung mehr bekommen. Es waren einfach keine Spritzen gegen das Coronavirus mehr übrig.»

2.10.21

Der 15-jährigen Jorja Halliday aus dem englischen Portsmouth steht der Termin zur Corona-Impfung kurz bevor, als sie bemerkt, dass ihr Hals schmerzt. Bald stellt sich heraus: Die Teenagerin hat sich mit dem Coronavirus angesteckt. Nur wenige Tage darauf verstirbt Jorja im Krankenhaus – an dem Tag, der eigentlich der Termin ihrer Impfung gewesen wäre. Ihre Mutter richtet nun mahnende Worte an andere Jugendliche und deren Eltern. Jorja scheint an einer sogenannten Covid-Myokarditis gelitten zu haben, einer durch das Virus verursachten Herzmuskelentzündung. „Sie haben versucht, ihrem Körper durch das Beatmungsgerät eine Chance zu geben, sich zu erholen. Ihre Herzfrequenz stabilisierte sich aber nicht. Ihr Herz hielt der Belastung nicht stand“, berichtet ihre Mutter Tracey mit gebrochenem Herzen. Ob man seine Kinder gegen das Coronavirus impfen lassen sollte, wird noch immer in vielen Familien diskutiert und ist auch bei einigen Medizinern umstritten. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkomission (Stiko) die Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren seit Kurzem auf Basis neuerer Studiendaten. Was Eltern über die Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche wissen sollten, hat RTL  hier zusammengefasst. mehr Informationen

30.9.21

Frankreich weitet die Zertifikatspflicht auf Kinder ab zwölf aus. Sie müssen für Restaurants oder Sportstätte nun auch geimpft, genesen oder getestet sein. Beim Besuch von Freizeitstätten, in Kinos, Restaurants oder im Fernzug müssen so künftig nicht mehr nur Erwachsene einen Nachweis vorlegen. Erwachsene müssen einen digitalen Gesundheitspass mit den entsprechenden Nachweisen in einer Handy-App vorzeigen. Kinder und Jugendliche dürfen auch ein Papierdokument vorlegen. Ausserdem können Erwachsene die entsprechenden QR-Codes für die gesamte Familie und die Kinder auch auf einem Handy speichern. An jedem Wochenende wurde seitdem gegen den Corona-Kurs der Regierung von Präsident Emmanuel Macron und der Regierung demonstriert. Die Zahl der Teilnehmer ist inzwischen aber stark rückläufig. 

150’000 Dosen des Vektor-Impfstoffs von Johnson & Johnson hat die Schweiz bestellt, ab nächster Woche wird er verimpft. Zehn bis 15 Prozent der Ungeimpften liessen sich nicht pieksen, weil sie der mRNA-Technologie nicht vertrauen würden. Dies sagte Virginia Masserey vom BAG bei einer Pressekonferenz. Doch ob dank dem dritten Impfstoff die Impfquote wirklich erhöht werden kann, darüber gibt es unterschiedliche Vermutungen.

29.9.21 Oxford-Wissenschaftler untersuchten in einer Studie über 270’000 mit dem Coronavirus infizierte Personen aus den USA. Jeder dritte zeigt Long-Covid-Symptome. 37 Prozent der untersuchten Personen weisen drei bis sechs Monate nach der Infektion mindestens ein Long-Covid-Symptom auf. Zu den meist-verbreiteten Symptomen gehören Atemprobleme, Magen-Darm-Symptome, Ermüdungserscheinungen, Schmerzen und Angstzustände oder Depressionen. «Das zeigt: Ein signifikanter Teil der Menschen aller Altersgruppen kann in den sechs Monaten nach der Infektion davon betroffen sein.» Das erklärt Max Taquet vom National Institute for Health Research im Journal «PLOS Medicine», indem die Studie veröffentlicht wurde. Zudem geht daraus hervor, dass Long-Covid-Symptome unter hospitalisierten Infizierten verbreiteter waren. Und auch bei Frauen kamen sie ein bisschen häufiger vor. Gemäss den Forschern traten die gleichen anhaltenden Symptome nämlich bei Covid-Kranken 50 Prozent häufiger auf als bei Grippe-Kranken.

Norwegen hat am Samstagnachmittag die allermeisten Corona-Massnahmen aufgehoben. Norwegen hat am Samstagnachmittag die allermeisten Corona-Massnahmen aufgehoben. Nachtclubs und Kneipen waren voll, vielerorts herrschte ausgelassene Stimmung. Aus mehreren Städten wurden allerdings auch Schlägereien, Verletzte und Festnahmen gemeldet. In der Stadt Tønsberg südlich der Hauptstadt kam es an der Hafenmole zu einer Massenschlägerei, in der südwestlichen Region Agder wurden insgesamt zwölf Menschen wegen Krawallen festgenommen.

Hunderte Corona-Skeptiker gingen am Donnerstag in Bern Schweiz auf die Strasse. Einzelne Demonstranten seien bewaffnet gewesen, alarmiert Sicherheitsdirektor Reto Nause.

23.9.21

Der Aufschrei war gross, als Präsident Emmanuel Macron die Impfpflicht für das Spital- und Pflegepersonal verkündete. Laut dem Sender RTL seien von den rund 6000 Beschäftigten in Mulhouse über 170 noch ungeimpft. Diese hätten nun suspendiert werden müssen. Der Spitalverband der Grenzstadt Mulhouse muss in den Notbetrieb umstellen. Laut «Franceinfo» werden ein Drittel der nicht notfallmässigen Operationen verschoben. Zudem fordere das Spital personelle Verstärkung an.

Moderna-Chef: «In einem Jahr ist die Pandemie vorbei». Bancel rechnet damit, dass Mitte 2022 entweder alle Menschen geimpft sind oder sich infiziert haben. Es gebe keinen anderen Weg: «Wer sich nicht impfen lässt, wird sich anstecken.» Das Virus werde nie wieder verschwinden und es werde immer wieder Impfbooster brauchen.

Von 53 Personen, die seit Januar trotz doppelter Impfung an Corona starben, hatte laut «Aargauer Zeitung» nur eine Person keine Vorerkrankungen. Bei den anderen, die bis gestern laut BAG an Corona starben, seien oft mehr als eine der folgenden verzeichnet worden: Herz-Kreislauf-Erkrankung (36), Bluthochdruck (36), Nierenerkrankung (19), Krebs (13), Immunsuppression (11), Atemwegserkrankung (11), Diabetes (9), Adipositas (4), Demenz (6), Parkinson (2). Bei den Geimpften wie bei den Ungeimpften trifft es vor allem ältere Menschen. Die Corona-Impfstoffe von Pfizer und Moderna schützen laut BAG zu 95 Prozent vor schweren Verläufen. Bei Seniorinnen und Senioren liegt der Schutz allerdings etwas tiefer. Da ihr Immunsystem weniger gut arbeitet. Je älter eine Person, desto weniger hoch die Immunitätsantwort bei der Impfung. Eine Drittimpfung könnte das Problem lösen: «Eine wirksame Immunität sollte nach einer weitern Booster-Impfung bei älteren Personen erreicht sein», sagt Andreas Radbruch, Immunologe von der Berliner Charité, zur Aargauer Zeitung. 

Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Spitex gehen nach wie vor ungeimpft zu ihren Patienten. In einer Umfrage des «Tages-Anzeigers» geben Spitex-Organisationen die Impfquote mit 50 bis 70 Prozent an. Im Unterschied zum Personal von Restaurants oder Sporteinrichtungen müssen Pflegende kein Covid-Zertifikat vorweisen. Auch obligatorische Tests gibt es vielerorts nicht. Nur die Kantone Genf, Wallis, Uri und Graubünden haben eine Testpflicht für Spitex-Mitarbeitende eingeführt. In Zürich gilt die Testpflicht zwar für Spitäler und Heime, nicht aber für die Spitex. Seniorenorganisationen reagieren jetzt. «Das Covid-Zertifikat sollte auch für Heime und Spitex gelten», fordert Bea Heim, Co-Präsidentin des Seniorenrates. 

22.9.21

Vorige Woche wurden der WHO 3,67 Millionen Fälle gemeldet, 9 Prozent weniger als in den sieben Tagen zuvor, wie die UN-Behörde am Dienstagabend in Genf berichtete. Zuvor waren die Zahlen seit Anfang Juni kontinuierlich angestiegen und hatten im August ein Plateau erreicht. Fast alle Kontinente verzeichneten Rückgänge. Nur in Afrika gab es einen leichten Anstieg. Die weltweite Zahl der Todesfälle sank im Wochenvergleich um 7 Prozent auf knapp 60’000.

21.9.21

Der Vatikan ist vom 1. Oktober an nur noch für Menschen offen, die einen gültigen Corona-Pass haben. Wie der Heilige Stuhl mitteilte, muss jeder Bewohner, Beschäftigte oder Besucher des Kirchenstaats damit eine Impfung gegen Covid-19, eine Genesung oder einen negativen Test nachweisen.

Österreich geht mit der 3G-Regel in die Wintersportsaison. Heisst: Die Betreiber von Seilbahnen dürfen nur gegen Covid-19 Geimpfte, Getestete und Genesene befördern.

Der Bundesrat hat die Einreiseregeln verschärft: Personen über 16 Jahren, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen seit dieser Woche einen negativen Covid-Test vorweisen. Nach vier bis sieben Tagen müssen sie sich auf eigene Kosten nochmals testen. Alle Personen, auch Geimpfte, welche die Grenze zur Schweiz passieren, müssen zudem ein Einreiseformular ausfüllen.

Täglich werden in den USA wegen schwerer Covid-Erkrankungen rund 100.000 Menschen ins Krankenhaus eingewiesen – wenn sie es sich leisten können. Die zehn besonders schlimm betroffenen Bundesstaaten liegen fast alle im Süden des Landes. In Florida waren es zuletzt rund 11.000. „Jeden Tag fühle ich mich, als würde ich in den Krieg ziehen“, sagte eine Krankenschwester aus Florida: „Es ist wie ein Schlachtfeld.“ Nahezu 20 Prozent der Covid-Opfer sterben in Florida. Laut einer Zählung der Johns-Hopkins-Universität starben in den USA mehr als 675’700 in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Die Spanische Grippe, die zwischen 1918 und 1919 wütete, kostete laut US-Gesundheitsbehörde CDC 675’000 Menschen in den USA das Leben. Sie galt bisher als schwerste Pandemie der jüngeren US-Geschichte. Weltweit starben durch die Spanische Grippe laut Historikern mindestens 50 Millionen Menschen. Es scheint so, als sei Covid im Bewusstsein mancher Leute angekommen. Die Leute sind vorsichtiger geworden und die Zahlen gehen wieder zurück. Wobei die USA eine hohe Sterblichkeitsrate haben.

Die USA verlangen von ausländischen Fluggästen künftig einen Corona-Impfnachweis und heben zugleich bestehende Einreiseverbote für viele Staaten auf. Laut Präsidialamt soll ab Anfang November die Einreisesperre für Ausländer fallen, die unter anderem über Staaten des Schengenraums (darunter die Schweiz) , Grossbritannien, China oder Brasilien einreisen. Insgesamt geht es um 33 Länder.

20.9.21

Lungenarzt Cihan Çelik Klinikum Darmstadt: Die Hoffnung, dass wir das gesamte Covid-Geschehen in der vierten Welle auf einer Station bewerkstelligen können, hat sich bereits in einer sehr frühen Phase als Wunschdenken herausgestellt. Dementsprechend bin ich etwas desillusioniert. Wir haben es offensichtlich nicht geschafft, so viele Menschen von der Impfung zu überzeugen, dass wir den restlichen Krankenhausbetrieb ohne größere Störungen aufrechterhalten können. Ich befürchte, dass die aktuelle Lage nur ein Vorgeschmack auf das ist, was uns im Herbst noch erwartet. Seit Anfang August haben wir 99 Patienten auf der Normalstation versorgt, mehr als 80 Prozent davon waren nicht vollständig geimpft. Von den vollständig geimpften Patienten waren drei wegen Covid-Symptomen bei uns. Die hatten aufgrund immunschwächender Vorerkrankungen oder hohem Alter ein besonders großes Risiko für einen Impfdurchbruch. Bei uns liegt der Altersschnitt seit August bei 44. Der Altersschnitt unserer Intensiv-Verlegungen liegt bei 51, alle waren nicht geimpft. Patienten haben wiederholt eine Intubation abgelehnt, die eine lebensrettende Maßnahme ist, weil sie gehört haben, dass die Überlebensrate bei einer Intubation schlecht ist. Aber das liegt nicht an der Intubation, sondern an dem schlechten Zustand, der eine Intubation erforderlich macht. Auch bei Medikamenten müssen wir solche Diskussionen führen. Und dann stehen wir da und wissen, dass wir aus ärztlicher Sicht nicht das Optimum an Therapie machen, weil es aus Unwissenheit, aber Überzeugung abgelehnt wird. Das ist frustrierend für uns. Der Unterschied ist jetzt, dass viel Leid durch die Impfung vermeidbar geworden ist. Wenn sich unser Arbeitsalltag wegen zum Großteil vermeidbarer Krankheitsfälle verschärft, ist es normal, dass gestresste Kollegen auch mal emotional werden. Ich persönlich finde es ärgerlicher, wenn jemand sich aus Nachlässigkeit nicht hat impfen lassen. Offenbar schaffen es die Gegner der Impfung sehr viel effektiver eine Angstkampagne zu führen als die, denen sie es regelmäßig vorwerfen. Ich habe mir immer gewünscht, dass das gute Argument gewinnt. Aber wir kämpfen gegen eine Masse an Fehlinformationen, die viele Menschen beeinflussen. Ich frage meine Patienten nach ihren primären Informationsquellen zu Gesundheitsfragen, wenn ich viele Fehlinformationen von ihnen höre. Leider höre ich als Antwort hier viel zu häufig Facebook und „Bekannte“ und viel zu selten Hausarzt. Man muss der Wahrheit ins Auge blicken: Das Virus hat noch ein großes Reservoir an Menschen, die schwere Verläufe bekommen können. mehr Informationen

17.9.21

Die Fallzahlen sind hoch– zugleich stagnieren die Impfungen: Den USA droht eine erneute Eskalation der Covid-Lage. »Das Virus ist nicht mal annähernd unter Kontrolle und damit weiterhin eine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit«, sagte Fauci zu Axios. »Derzeit sind wir weiterhin im Pandemiemodus, weil wir 160.000 neue Infektionen am Tag feststellen« (gestern 151 000 / am 28. August über 191 000). Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die wegen einer Covid-19-Erkrankung stationär behandelt werden müssen, hat ein Niveau erreicht, das fast viermal so hoch ist wie noch vor einem Jahr. Auch die Zahl der Todesfälle sei im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2020 um 86 Prozent angestiegen. Auch die Zahl der schweren Verläufe nimmt zu. Wurden in der Woche zwischen dem 7. und dem 13. September 2020 knapp 10.400 Covid-Patienten auf den Intensivstationen der Krankenhäuser versorgt, sind es nun mehr als 25.300 Menschen, die intensivmedizinisch versorgt werden mussten – mehr als doppelt so viel. In der Zahl Fälle pro Einwohner liegt die US Agleich hinter Israel. In beiden Ländern gibt es starke Widerstandsbewegungen.

Laut einer Umfrage des Pew Research Center Ende August sind 73 Prozent der über 18-Jährigen bisher einmal geimpft. Die Impfquoten variieren erheblich zwischen den demographischen Gruppen. Dabei spielt neben der Partei- auch die Religionszugehörigkeit eine wichtige Rolle. 86 Prozent der Demokraten und Unabhängigen haben mindestens eine Impfdosis erhalten. Bei den Republikanern sind es 60 Prozent. In der Umfrage gaben 57 Prozent der weißen Evangelikalen an, dass sie geimpft seien. Damit liegt sie deutlich hinter den anderen großen religiösen Gruppen. Von den übrigen weißen Protestanten, die keine Evangelikalen sind, sind 73 Prozent geimpft. Der Prozentsatz bei den nicht religiös gebundenen Erwachsene lag bei 75 Prozent. Bei den Katholiken liegt die Impfquote bei 82 Prozent. Eine knappe Mehrheit (54 Prozent) glaubt, dass das Schlimmste der Krise noch bevorsteht. 

15.9.21

Einer der bekanntesten Impfstoffgegner Israels, der Verschwörungstheorien in Bezug auf das Coronavirus verbreitete, starb am Sonntag 12.9.21 im Wolfson Medical Center in Holon an Covid-19. Am Samstag veröffentlichte Shaulian für seine Follower auf Facebook ein Update über seinen sich verschlechternden Zustand. Ohne den Sauerstoff könne er keine drei Meter gehen, er könne mit niemandem sprechen und habe ungefähr eine Stunde gebraucht, um herauszufinden, wer er sei. «Ich habe mich gefragt, wo ich bin und was ich hier mache… Sauerstoffmangel ist eine schreckliche Sache.» Er forderte sie auf, sich weiterhin gegen die medizinischen Einrichtungen zu stellen.  In einem anderen Beitrag lieferte er eine alternative Erklärung für seine Krankheit und behauptete, Polizisten hätten ihn bei seiner Festnahme bei einer Protestaktion vergiftet. Nach seinem Tod behaupteten seine Anhänger, er sei von Regierungsbehörden ermordet worden, weil das Establishment versucht habe, Shaulian zum Schweigen zu bringen, damit er nicht die Wahrheit über eine fiktive Pandemie und einen gefährlichen Impfstoff preisgibt. Avi sagte, in der Sterbeurkunde seines Bruders sei das Coronavirus als Todesursache aufgeführt. Er habe beschlossen, mit den Medien zu sprechen, um die Anhänger seines Bruders zu ermutigen, sich impfen zu lassen und «ihr Leben zu retten». Der Bruder des Skeptikers fügte hinzu: «Ich wünschte, ich hätte ihn davon überzeugen können, sein eigenes Leben zu retten.»

In der Anthropologie bezeichnet der Begriff «kognitive Dissonanz» eine Situation, in der die Überzeugungen einer Gruppe mit der Realität kollidieren. Das Konzept wurde zuerst von Leon Festinger untersucht, einem amerikanischen Sozialpsychologen, der in den 1950er Jahren die Anhänger eines Sektenführers beobachtete, der prophezeit hatte, dass die Welt an einem bestimmten Datum untergehen würde, was natürlich nicht stimmte. Festiger zeigte in seinen Recherchen, dass die Menschen ihren Glauben meist auch dann aufrechterhalten, wenn er von der Realität widerlegt wird.

Die Infektionsrate bei Israelis die an diesem Wochenende aus der Ukrainischen Stadt Uman zurückkehrten, sei doppelt so hoch wie die der allgemeinen Bevölkerung. Dies entspricht mehr als das Doppelte der nationalen Rate von 6,6 Prozent. Diese Zahlen bestätigen die Warnungen der Gesundheitsbehörden, dass die jährliche Pilgerfahrt zu Rosh Haschanah ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko darstellen könnte. Die Einwanderungsbehörde teilte mit, dass bis Freitag rund 17‘000 Menschen aus der Ukraine nach Israel zurückgekehrt seien. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden 1‘600 von ihnen positiv getestet, was dem Neunfachen der durchschnittlichen positiven Rate im Vergleich zu Ankünften aus allen anderen Ländern entspricht.

Die Nachbarn schauten leicht verwundert auf die Schweiz. Die Schweizer Kliniken sind nun bereits wieder am Rande der Belastungsgrenze. Die Quote der vollständig geimpften Menschen in der Schweiz liegt bei nur 51 Prozent. Wie der „Blick“ schreibt, seien neuesten offiziellen Zahlen zufolge die Intensivstationen landesweit zu 80,3 Prozent ausgelastet. Gut ein Drittel der Betten seien mit Covid-19-Patienten besetzt – fast alle seien ungeimpft.

Stephan Jakob, Chef der Intensivmedizin am Berner Inselspital, sagte dem „Blick“-Bericht zufolge: „Eine Intensivstation darf nie zu 100 Prozent ausgelastet werden.“ 70 Prozent aller Patienten in der Klinik kämen als Notfälle, für diese müsse man Kapazitäten freihalten. Die Auslastung einer Intensivstation dürfe bei maximal 75 Prozent liegen.

Die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) hatte bereits Ende vergangenen Jahres ihre Richtlinien zur Patienten-Triage angepasst. Es soll ein Leitfaden für die Mediziner sein, wenn sie entscheiden müssen, wessen Leben nicht verlängert werden kann. „Die Ärzte werden dann zuerst jene behandeln, die die besten Chancen haben zu überleben“, sagte der Berner Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg (58). „Das dürften eher die Geimpften sein.“ „Und man kann sich fragen: Ist es korrekt, wenn wir jemandem einen Eingriff verweigern, nur weil wir Platz für einen ungeimpften Covid-Patienten brauchen?“ Schnegg weiter: „Die Leute müssen verstehen, dass die Lage ernst ist. Kein Verständnis habe ich bei jenen, die sich nicht impfen lassen, in die Ferien fliegen, feiern gehen und dann überrascht sind, wenn sie auf der Intensivstation landen. mehr Informationen

Die Rega fliegt fast jeden Tag Corona-Patienten aus Ferien heim. Die Hälfte der derzeit repatriierten Patienten litt am Coronavirus.

Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht Schülerinnen und Schüler oder sogar ganze Klassen in Quarantäne geschickt werden. Allein in den Kantonen Aargau und Zürich sind derzeit über 2000 Schülerinnen und Schüler in Quarantäne. Pro Juventute würde weniger einschneidende Massnahmen – wie Maskenpflicht oder Spucktests – begrüssen. 

Ohne den Grünen Pass oder einen gültigen negativen COVID-Test können alle Israelis – ab 3 Jahren – Restaurants, Schwimmbäder, Gotteshäuser und sogar einige Outdoor-Attraktionen wie den Zoo nicht betreten. Die Beschänkung von Aktivitäten im Aussenbereich ist sehr umstritten. Die arabische Bevölkerung ignorieret den Impfpass. Was man in Israel sieht, passiert ein paar Monate später in den USA wieder. Es ist beunruhigend, dass die Ungeimpften die Intensivstationen belegen. Die über 18, die die Auffrischimpfung erhalten, bekommen die Moderna-Spritze. more Information

Die Delta-Variante des Coronavirus breitet sich in der südostchinesischen Provinz Fujian weiter aus. Wie die Behörden am

Mittwoch mitteilten, wurden in der Provinz 50 weitere Infektionen entdeckt. Seit dem Ausbruch der Delta-Variante am vergangenen Freitag gab es damit 152 Infizierte. In zwei Grossstädten der Provinz, Putian und Xiamen, war daraufhin ein Lockdown angeordnet worden.

Die vierjährige Kali starb nach einer Infektion mit dem Coronavirus. Angesteckt hatte sie offenbar ihre Mutter, die eine Impf-Gegnerin war, mittlerweile aber ihre Einstellung bereut. Die kleine Kali starb laut dem Bericht zu Hause in Bacliff, im US-Bundesstaat Texas. Der Tod ereilte die Vierjährige im Schlaf. Gerade einmal fünf Stunden, nachdem sie in den frühen Morgenstunden mit den ersten Anzeichen von Fieber aufgewacht war. «Kali war völlig gesund – dann war sie weg, es hat sie so schnell erwischt», so die Mutter. Das Contact-Tracing habe ergeben, dass die einzigen Infizierten in ihrer unmittelbaren Nähe ihre eigene Familie war. mehr Informationen

14.9.21

Wie effektiv der dritte Piks sein kann, zeigen eindrucksvoll Daten aus Israel. Dort wird nämlich schon seit Ende Juli ein drittes Mal mit dem Vakzin von Pfizer geimpft. Das Risiko einer schweren Erkrankung sank demnach laut vorläufigen Zahlen nur zwölf Tage nach dem Booster auf rund ein Zehntel. Gleiches gilt für das Infektionsrisiko. Die Studie demonstriere, dass eine dritte Impfdosis sowohl das Übertragungsrisiko vermindern könne, als auch das Risiko einer schweren Covid-Erkrankung. Das schreiben die Autoren in einem vorläufigen Papier.

Ein herzkranker US-Amerikaner (†73) wurde von 43 US-Kliniken abgelehnt. Sie alle waren mit Corona-Patienten ausgelastet. Die Corona-Lage in den USA ist wieder enorm dramatisch. So dramatisch, dass selbst überlebenswichtige Operationen verschoben oder abgelehnt werden müssen. Die «Washington Post» berichtete zuletzt von einem entsprechenden Schicksal. Es ist eine Geschichte, die über die Landesgrenzen hinaus grosse Wellen schlägt… Am 23. August wurde Ray DeMonia (73) aus Alabama mit schweren Herzproblemen in ein regionales Krankenhaus eingeliefert. Behandelt wurde der Familienvater aber nicht. Für den herzkranken DeMonia gab es auf der mit Corona-Patienten überlasteten Intensivstation keinen Platz.

 

13.9.21

Der Bundesrat hat es beschlossen: Ab heute Montag gilt in der Schweiz die ausgeweitete Zertifikatspflicht. Die Innenbereiche von Bars, Restis und Clubs stehen nur noch den Geimpften, Genesenen und Getesteten zur Verfügung. Hinzu kommen private Veranstaltungen, etwa eine Hochzeit, in öffentlich zugänglichen Innenräumen. Diese Regelung gilt vorerst bis am 24. Januar 2022. Ausgenommen sind die Terrassen der entsprechenden Lokale. Dasselbe gilt für Kinos, Zoos, Theater, Bowlingcenter und Casinos. Aber auch Fitnessstudios, Hallenbäder, Indoor-Sportbetriebe, Konzerthallen und Theater müssen sich an die Pflicht halten. «Ausgenommen sind religiöse Veranstaltungen sowie Anlässe zur politischen Meinungsbildung bis maximal 50 Personen.» «Für Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen besteht eine Covid-Zertifikatspflicht. Kleinere Veranstaltungen im Freien können entscheiden, ob der Zugang auf Personen mit Zertifikat eingeschränkt wird.» 

Ganz so einfach wie vor der Pandemie mit dem Coronavirus ist das Reisen heute nicht mehr. Noch immer müssen Passagiere am Boden bleiben, weil sie nicht alle oder unvollständige Dokumente dabei haben. Einige Länder verlangen trotz Impfung gegen das Coronavirus ein Einreiseformular oder einen PCR- oder Antigentest. «Wir erleben immer wieder Passagiere, die nur die Einreisebestimmungen für die Enddestination erfüllen. Nicht aber für das Transitland, über welches sie reisen», so Nathalie Berchtold von der Flughafen-Servicegesellschaft Swissport. Es sei deshalb wichtig, sich auch über die dortigen Einreisebestimmungen zu informieren. Swissport beobachtet, dass vermehrt zeitlich abgelaufene negative Testresultate vorgewiesen werden. Was auch vorkommt: Testzertifikate, die in der falschen Sprache ausgestellt wurden – oder «zu wenig» auf Englisch übersetzt sind. Ein fünfter Fehler sind mangelhafte Schweizer Covid-Zertifikate. Bereits im Juli berichtete Nau.ch von mehreren Fällen, bei denen das Geburtsdatum falsch erfasst wurde. Häufig fehlte der zweite Vorname – schon das kann verheerende Folgen haben. Denn «gewisse Länder verlangen zwingend eine exakte Übereinstimmung mit den Angaben im Reisepass», so Nathalie Berchtold.

In der Schweiz stirbt jede vierte Person, die wegen des Coronavirus auf der Intensivstation landet. Die Überlebenschancen sind für jüngere Patienten höher. Eine detaillierte Auswertung zeigt: In der Gruppe der über 80-Jährigen sind rund 51 Prozent gestorben. In der Altersgruppe der 70- bis 79-Jährigen überlebten knapp 39 Prozent die Infektion mit dem Coronavirus nicht. 

10.9.21

156 jüdische Uman-Pilger wurden positiv auf Coronavirus getestet, obwohl sie einen negativen Virustest vorgelegt hatten. Das Ministerium gab bekannt, dass 117 Pilger wegen des Verdachts der Fälschung von Coronavirus-Tests und der wissentlichen Verbreitung einer übertragbaren Krankheit zur Polizeivernehmung gerufen wurden. „Dies sind schwere Straftaten, die zu Freiheitsstrafen von bis zu 5 Jahren führen können. Alle positiv getesteten Ankömmlinge werden sich nach einer zehntägigen Genesungszeit bei der israelischen Polizei zur Vernehmung melden, gegen alle wird ein Strafverfahren eingeleitet.“

Die Zahl der Israelis, die keine einzige Dosis des COVID-19-Impfstoffs erhalten haben, ist von 1.000.000 auf etwa 900.000 gesunken, sagte der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Prof. Nachman Ash, am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Die Mehrheit der Infiszierten sind Schulkinder. 

Noch immer ist Corona für betagte Menschen am gefährlichsten – und auch am tödlichsten. Doch durch relativ niedrige Impfquoten setzen sich auch immer mehr jüngere Erwachsene dem Risiko aus, auf eine Intensivstation zu kommen. Unter den dort behandelten Menschen seien von Mitte August bis Anfang September mehr 18- bis 59-Jährige gewesen als Menschen über 60, hiess es in dem am Donnerstagabend veröffentlichten deutschen RKI-Wochenbericht. Mit knapp 1400 Kranken entspreche der Anstieg 22 Prozent im Vergleich zur Vorwoche, hiess es in dem Bericht. Impfdurchbrüche als Grund für eine Klinikeinweisung sind laut RKI bisher sehr selten. Im Rückblick auf die 32. bis 35. Kalenderwoche hat das RKI die gemeldeten Klinikdaten genau analysiert. Danach lagen in der Altersgruppe von 18 bis 59 Jahren 4836 Menschen aufgrund einer Covid-19-Infektion im Krankenhaus, 496 auf Intensivstationen. 54 Patienten aus dieser Gruppe starben in diesem Zeitraum an Covid-19.Von den Über-60-Jährigen waren 2590 Patienten aufgrund von Corona in einer Klinik, 411 auf einer Intensivstation. In diesem Zeitraum wurden 338 Covid-19-Todesfälle in dieser Altersgruppe registriert. Von den Zwölf- bis 17-Jährigen kamen nach diesen Zahlen 182 aufgrund von Covid-19 in eine Klinik, zwei auf eine Intensivstation. Hier wurde ein Todesfall registriert.

9.9.21

Die Fallzahlen mit Coronavirus steigen bei Jugendlichen stark an. Trotzdem sind Schulen mit Massnahmen und Testzentren mit Testen eher zurückhaltend. Fallzahlen Kanton Zürich bei Kindern bis 7. September.

Die Anzahl der Patienten, die wegen des Coronavirus Intensivpflege benötigen, ist innert Wochenfrist um 15 Prozent auf 280 gestiegen. Ein Grossteil davon – 20 Prozent mehr als eine Woche zuvor – mussten beatmet werden. Die Auslastung der Intensivstationen verzeichnet seit zwei Wochen die höchste Auslastung seit Beginn der Corona-Pandemie.

Der Anteil der Patienten, die wegen einer Corona-Infektion einen Platz auf der Intensivstation brauchen, lag bei 41 Prozent. In der Woche vom 12. Juli waren es noch 3,8 Prozent. Fast jede zweite Person auf den Intensivstationen musste also wegen Corona behandelt und betreut werden. Die meisten (225 Covid-19-Patientinnen und -Patienten) mussten in der vergangenen Woche beatmet werden.

 

8.9.21

 

Aus Gründen des Grundrechtsschutzes ausgenommen sind religiöse Veranstaltungen sowie Anlässe zur politischen Meinungsbildung bis maximal 50 Personen. Die ausgedehnte Zertifikatspflicht ist bis am 24. Januar 2022 befristet. Der Bundesrat kann die Massnahme auch früher wieder aufheben, sollte sich die Situation in den Spitälern entspannen. Für den öffentlichen Verkehr und für den Detailhandel gibt es keine Zertifikatserweiterung.  Der Bundesrat möchte die Ungeimpften nicht ausschliessen. Im Hinblick auf die Herbstferien soll ein wirksames Einreiseregime etabliert werden. Ziel ist, Personen, die sich mit dem Virus angesteckt haben, rasch zu identifizieren und zu isolieren. Im Hinblick auf die Herbstferien soll ein wirksames Einreiseregime etabliert werden. Ziel ist, Personen, die sich mit dem Virus angesteckt haben, rasch zu identifizieren und zu isolieren. Wir haben drei Millionen Ungeimpfte in diesem Land. So kann das Virus weiter florieren.

Dänemark habe die Pandemie für beendet erklärt, sagt Berset. Ob das so sei, wisse er nicht genau. «Doch ich kann ihnen sagen, dass es einen Unterschied gibt zwischen Dänemark und der Schweiz. Und zwar 20 Prozent Durchimpfungsrate!» Dänemark sei mittlerweile bei über 80 Prozent doppelt geimpften Personen. Daher könne man dort die ganzen Massnahmen aufheben.

 

7.9.21

Die Corona-Pandemie ist nach Ansicht von Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) für Geimpfte praktisch vorbei. Im ORF-Sommergespräch schloss der Regierungschefs Lockdowns für alle Bürger nach bisherigem Muster aus. Im Fall der Überlastung des Gesundheitssystems werde nur für Ungeimpfte der Zugang zum Beispiel zur Nachtgastronomie und Großveranstaltungen gesperrt. In der Frage der nachlassenden Impfbereitschaft zeigte sich der Kanzler eher gelassen. «Wir werden es nicht schaffen, alle Ängste zu nehmen.» Es sei klar, dass sich jeder Ungeimpfte früher oder später mit dem Coronavirus anstecken werde.

Die vierte Welle des Coronavirus steht voll und ganz im Zeichen der Ungeimpften: Mehr als neun von zehn Hospitalisierten sind nicht vollständig geimpft. Martin Tramèr, Chefarzt der Anästhesie am Universitätsspital Genf, sagt: «Hier liegen Patientinnen und Patienten zwischen 29 und 60 Jahren.» Sie seien sportlich und gesund. Aber ungeimpft.

Wie das BAG erklärt, «gibt es derzeit keine Anzeichen dafür, dass Mu Delta verdrängt».

24 Tage ist es her, seit Agnes die ersten Corona-Symptome spürte. «Am Anfang war ich überzeugt, dass es mir bald wieder besser geht», so die 18-Jährige. Doch dem war nicht so. Rund 14 Tage war Agnes in Quarantäne, da die Symptome nicht abklingen wollten. In einem Video auf Tiktok spricht die Zürcherin darüber. «Im Nachhinein bereue ich es, dass ich mich nicht impfen liess». «Ich leide nach wie vor unter Kurzatmigkeit, fühle mich schlapp und müde. Das alles ist neu für mich. Ich werde eigentlich selten krank, und wenn, bin ich schnell wieder gesund», sagt Agnes, die in ihrer Freizeit Tennis und Volleyball spielt.  mehr Informationen

6.9.21

«Letzte Warnung! Dr. Coldwell sicher: Im September sind fast alle Geimpften tot!» Mit dieser Aussage sorgte Michael Wendler (49) Anfang August auf Telegram für Wirbel.

Die aus Südamerika stammende Corona-Variante Mu ist auf dem Vormarsch: In der Schweiz wurden laut dem Bundesamt für Gesundheit BAG bis Freitag bereits 34 Infektionsfälle mit B.1.621 identifiziert. Erst kürzlich hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) von der neuen Variante gewarnt: Mu weise Mutationen auf, die auf eine mögliche Resistenz gegen Impfstoffe hindeuten könnte, schreibt die WHO am 1. September in einer Mitteilung. Mu ist erstmals im Januar 2021 in Kolumbien aufgetreten. Mittlerweile sei sie der vorherrschende Virusstamm im Land und habe für die bisher tödlichste Infektionswelle des Landes gesorgt, so Marcela Mercado von den kolumbianischen Gesundheitsbehörden letzten Donnerstag. «Die Gefährlichkeit lässt sich im Moment nicht abschliessend beurteilen», so Thomas Steffen, Kantonsarzt von Basel-Stadt.

 

2.9.21

Bei 40 Prozent aller Intensivpatienten, die derzeit wegen des Coronavirus in Schweizer Spitälern liegen, handelt es sich um Reiserückkehrer. Bei 80 Prozent von ihnen wird vermutet, dass sie sich in Kosovo oder Nordmazedonien infiziert haben.

Der Kampf gegen das Coronavirus könnte noch komplizierter sein als bisher angenommen. Laut einer neuen Studie Wiener Medizinerinnen und Mediziner entwickeln 20 Prozent der Genesenen keine Antikörper, die verhindern, dass das Virus neuerlich in die Zellen eindringen und sich vermehren kann.

Wie gut das menschliche Immunsystem auf das Coronavirus reagieren kann, hat erst vorige Woche eine Studie bestätigt: Von 16.000 in Israel genesenen Patienten und Patientinnen erkrankten demzufolge nur 19 ein zweites Mal, also rund 0,1 Prozent. Eine Vollimmunisierung mit dem Pfizer-Biontech-Impfstoff war zwar etwas weniger effektiv, mit einer Reinfektionsrate von 1,5 Prozent aber immer noch sehr zufriedenstellend.

Genesene können aber „ein Reservoir bilden, aus dem die Infektion immer wieder heraustreten kann“, sagte nun Rudolf Valenta vom Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie der MedUni Wien. Es zeigte sich, dass der entscheidende Immunschutz, der das Andocken und Eindringen in die Körperzellen verhindert, nur dann entsteht, wenn das CoV-Spikeprotein eine bestimmte, dreidimensional gefaltete Form hat. Rund 20 Prozent können diese spezifischen Antikörper aber laut Studie nicht bilden – und das ist vermutlich genetisch bedingt, wie Valenta gegenüber science.ORF.at erklärte.

„Nicht jeder, der infiziert ist, entwickelt Antikörper, die bei einem neuerlichen Viruskontakt verhindern, dass Virus in die Zelle eintritt und sich vervielfältigt.“ Dank der anderen Teile der Immunabwehr erkranken sie aber allermeist nicht noch einmal. Aus Sicht von Valenta wäre es sinnvoll, vor allem bei den zu Beginn geimpften Risikogruppen nachzuschauen, ob sie die blockierenden Antikörper tatsächlich entwickelt haben. Entgegen der Ansicht vieler Kollegen und Kolleginnen hält er auch nicht die ansteckendere Delta-Variante für die Ursache der steigenden Infektions- und Hospitalisierungszahlen, sondern das 20-prozentige Überträgerpotenzial der Genesenen.  mehr Informationen

1.9.21

In Kärnten (A) wurden wegen Corona-Patienten auf der Intensivstation bereits erste Operationen verschoben. Das Problem sei dabei, das die Covid-Patienten sehr lange auf der Intensivstation betreut werden müssen. Fast alle Personen mit dem Corona-Virus, die auf der Intensivstation liegen, sind ungeimpft. Im Moment befinden sich acht Corona-Patienten in Intensivbetreuung. Das klingt nach wenig, aber die Covid-Kranken bleiben durchschnittlich 30 Tage auf der Intensivstation. Im Vergleich dazu: Bei Nicht-Corona-Patienten beträgt der Schnitt nur fünf Tage.

31.8.21

Der Kanton Thurgau entzieht dem Openair Frauenfeld zwei Wochen vor dem Start die Bewilligung. Die Spitäler seien zu voll, argumentieren die Behörden. Die Erfahrungen hätten gezeigt, «dass bisher bei jeder Durchführung des Openairs Frauenfeld pro Tag 15 bis 20 Festival-Besucherinnen oder -Besucher notfallmässig ins Spital Frauenfeld eingeliefert werden mussten, wovon drei bis vier einer Überwachung auf der Intensivstation bedurften.» Diese Kapazität sei aktuell nicht vorhanden und eine Durchführung darum «nicht tragbar».

So bestätigt der Kanton St. Gallen gegenüber «FM1 Today», dass er seit mehreren Tagen Anfragen für Patienten-Überweisungen ablehnt. Es gibt zwar noch einzelne freie Intensivplätze im Kantonsspital, diese müssten aber für Notfälle frei gehalten werden. Auch im Kanton Graubünden gebe es «nicht mehr viel Luft nach oben». Beunruhigend: St. Gallen liegt mit einer Intensivstations-Auslastung von aktuell 77 Prozent im schweizweiten Durchschnitt. Auffällig hoch ist jedoch der Anteil an Covid-Patienten, die 43 Prozent aller Betten belegen. Das Spital hat dafür wenig Verständnis: «Wir erleben hier, wie ungeimpfte Personen, teils auch junge, bei uns auf der Intensivstation landen und ganz schwere Verläufe haben. Ich kann nicht verstehen, wie man das Risiko einer Nebenwirkung einer Impfung immer noch höher gewichten kann, wie das mehrfach höhere Risiko eines solch schweren Verlaufs», wird Sprecher Philipp Lutz zitiert.

Die Hälfte der nicht geimpften Personen, welche ins Spital eingewiesen werden, haben keine chronischen Vorerkrankungen. Die Delta-Variante sei hauptsächlich daran Schuld. Es sei nicht möglich, einfach so, neue Intensivplätze zu eröffnen. Es fehle schlicht an Fachpersonal. Wie bei jedem anderen Medikament, kann es auch bei der Impfung zu Nebenwirkungen kommen. Dies sei jedoch normal. Vor allem, wenn man beachtet, dass Hunderte Millionen Menschen weltweit geimpft wurden, sind die schweren Nebenwirkungen eher selten. Es kann zu Herzmuskelentzündungen kommen, das ist aber nur bei ein bis zwei Fällen von Hunderttausend. Die Impfung schütze zwar nicht komplett vor Ansteckungen, jedoch ist die Gefahr einer Ansteckung wenn man geimpft ist 70-90% kleiner. Ausserdem sei die Viruslast nicht so hoch, wie bei einer ungeimpften Person, die sich mit Coronaviren angesteckt hat. Die Hälfte der Covid-Patienten, die nicht geimpft sind, sind jünger als 53 Jahren, so Masserey. Zirka 90 Prozent aller Spitaleinweisungen wegen Corona sind ungeimpfte Personen. Vor allem der Anteil an jungen Patienten ist stark angestiegen. Geimpfte, die trotzdem ins Spital eingewiesen werden, sind ältere Menschen und haben meisten chronische Vorerkrankungen. Wie Frau Masserey weiter sagt, müssen wegen den vielen Corona-Patienten in den Spitälern andere Operationen verschoben werden. 

Das Skigebiet Fideriser Heuberge setzt als erstes der Schweiz in den kommenden Monaten auf eine Covid-Zertifikatspflicht.

30.8.21

Die Spitäler und Intensivstationen mussten in den letzten Wochen zahlreiche Covid-Patienten aufnehmen. An einigen Orten waren und sind immer noch die meisten Patienten nicht gegen das Coronavirus geimpft. Für viele, insbesondere für Befürworter der Impfstoffe, ist das unverständlich. Die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli ist sichtlich frustriert. Im Interview mit «Telezüri» sagt sie: «Ich ärgere mich auch über die Leute, die jetzt acht Monate Zeit hatten, sich impfen zu lassen. Und jetzt auf den Intensivstationen liegen.» Erste Operationen müssten nämlich schon verschoben werden, so die Zürcher Regierungsrätin. Es seien nicht lebenswichtige Eingriffe, weswegen sich die Frage einer Patienten-Triage nicht stelle.

Sollten im Bundesland Baden-Württemberg mehr als 200 Spitalbetten mit Corona-Patientinnen und -Patienten belegt sein, könnte es zu Kontaktbeschränkungen für ungeimpfte Erwachsene kommen. Diesen Plan hegt Uwe Lahl (70, Grüne), Amtschef im Sozialministerium Baden-Württemberg. Damit würde er zu Massnahmen greifen, die schon in früheren Lockdowns gegolten haben. Zum Beispiel, dass sich nur Personen aus zwei Haushalten treffen dürfen. Ab 300 Corona-Intensivpatientinnen und -Intensivpatienten würde die 2G-Regel (geimpft oder genesen) gelten. Konkret dürften dann Ungeimpfte auch mit negativem Test keine Restaurants oder Konzerte mehr besuchen. Laut der Zeitung werden in Baden-Württemberg aktuell rund 100 Corona-Intensivpatientinnen und Intensivpatienten behandelt. Der von Lahl genannte Grenzwert könnte laut Landesgesundheitsamt in einer Woche erreicht sein. Auf dem Höhepunkt der zweiten und dritten Welle wurden im Bundesland über 600 Corona-Intensivpatientinnen und -Intensivpatienten versorgt.

Im Kosovo wurde diesen Sommer ausgiebig gefeiert: Wie die «Sonntagszeitung» (Bezahlartikel) schreibt, kamen alleine im Juli 446’340 Passagiere in der kosovarischen Hauptstadt Pristina an. Mit gravierenden Folgen für das Land: Ferienreisende schleppten die Delta-Variante in den Kosovo ein, wo sie sich aufgrund der tiefen Impfquote rasch ausbreiten konnte. Nun bekommt die Schweiz das ebenfalls zu spüren: Seit viele Kosovo-Reisende wieder zurück sind, ist der Anteil an Schweiz-kosovarischen Reiserückkehrer auf den Schweizer Intensivstationen gestiegen. Mittlerweile würden sie einen beträchtlichen Teil der hierzulande behandelten Covid-Patienten ausmachen, führte die Corona-Taskforce des Bundesrats vergangene Woche aus. Weil die Intensivstationen seit dem Ende der Sommerferien stark unter Druck geraten sind, drohte Gesundheitsminister Alain Berset (SP) in der «NZZ am Sonntag» damit, dass die Reisequarantäne im Hinblick auf die Herbstferien wieder nötig werden könnte. 

28.8.21

«Gott hat alles unter Kontrolle.» Das riet eine US-Kirche ihren Mitgliedern. Nun starb aber der Pastor selbst an den Folgen des Coronavirus. «Gott hat alles unter Kontrolle» und «machen Sie sich keine Sorgen». Das sind nur zwei der Sätze, die eine Kirche im US-Bundesstaat Kentucky seinen Mitgliedern bezüglich des Coronavirus ans Herz legt. Wie die «Christian Post» berichtet, ist Tim Parsons infolge der Infektion schon Mitte August ins Spital eingeliefert worden.

27.8.21

Der Dachverband Freikirchen.ch wehrt sich gegen die Absicht des Bundesrats, bei Gottesdiensten ab 30 Personen Corona-Zertifikate zu verlangen. Bei religiösen Veranstaltungen, Bestattungen sowie Anlässe zur politischen Meinungsbildung bis maximal 30 Personen will er eine Ausnahme machen. Bei diesen soll in Innenbereichen eine Maskenpflicht gelten. 

Ein Jahr nach der Erkrankung leiden immer noch fast die Hälfte der Corona-Spitalpatienten an Folgen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie aus Wuhan. Die Autoren der chinesischen Studie, die in der Fachzeitschrift «The Lancet» erschien, forderten daher eine bessere Berücksichtigung der Langzeitfolgen. Einer von drei Patienten sei auch nach einem Jahr noch kurzatmig. Bei Patienten, die mit einem schweren Verlauf auf einer Intensivstation lagen, sei der Anteil der Menschen mit Langzeitfolgen noch höher. Die Forscher nutzten die Krankenakten von 1300 Patienten, die zwischen Januar und Mai 2020 in einem Krankenhaus in Wuhan behandelt wurden. Der Anteil der Patienten, die unter Angstzuständen und Depressionen litten stieg leicht von 23 auf 26 Prozent. Trotz der Langzeitfolgen stellten die Forscher fest, dass eine grosse Mehrheit von 88 Prozent ein Jahr nach ihrer Erkrankung wieder an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt war. Dennoch müssten sich die Gesundheitssysteme darauf einstellen, Covid-19-Patienten langfristige Unterstützung anzubieten.

26.8.21

Weil sie trotz Lockdown einen Gottesdienst in Präsenz gefeiert haben, müssen 60 Gottesdienstbesucher und eine Gemeinde in Sydney hohe Geldstrafen zahlen. In Sydney gilt seit acht Wochen ein strenger Lockdown wegen Covid-19. Die Messe sei am Sonntagabend in Blacktown im Westen von Sydney abgehalten worden.

Die Evangelische Kirche von Westfalen, die viertgrößte deutsche Landeskirche, empfiehlt ihren Gemeinden für Gottesdienste die Anwendung der sogenannten 3G-Regel. Der Staat selber schreibt dies nicht vor.

«80 Prozent der vermuteten Ansteckungsorte liegen im Kosovo und in Nordmazedonien», schreibt die Taskforce in ihrem neusten wissenschaftlichen Update. Es sei möglich, dass diese Menschen durch die bisherige Impfkampagne zu wenig erreicht worden seien und dass die Impfrate unterdurchschnittlich sei, jedoch fehlten dazu entsprechende Daten. Migrantenvereine bestätigen, dass sich viele Menschen mit Balkan-Migrationshintergrund gegen die Covid-Impfung sträuben. «In der Balkan-Community herrscht aus historischen Gründen eine grundsätzlich kritische Haltung gegenüber dem Staat – auch in Bezug auf die Schweiz». Es sei nicht unüblich, dass die Familienmitglieder aus der Schweiz in den Sommerferien im Balkan jeden Tag eine Hochzeit oder sonst ein traditionelles Fest besuchten. «Viele Migranten sind jung und arbeiten körperlich und glauben deshalb, dass sie gegen das Virus sowieso genug robust seien.» 

25.8.21

Die Fachgesellschaft Pädiatrie Schweiz glaubt, dass eine Durchseuchung der Kinder mit dem Coronavirus unausweichlich ist. Die Schulen sollen aber offen bleiben. Die Kinderärzte fürchten sich weniger vor der eigentlichen Infektion mit dem Coronavirus. Normalerweise spüren Kinder nur leichte Grippesymptome. «Hingegen ist mit einer Latenz von 4 bis 6 Wochen nach Beginn der 4. Welle wieder mit Fällen von PIMS zu rechnen.» Das Pädiatrische multisystemische inflammatorische Syndrom PIMS tritt verzögert nach einer Infektion mit dem Coronavirus auf. Es kommt dabei zu einer Überreaktion des Immunsystems. Die betroffenen Kinder haben tagelang hohes Fieber, häufig begleitet von Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall und Ausschlägen.

Der Grossraum Sidney in Australien bekommt seinen neuesten Corona-Ausbruch nicht in den Griff. Der Lockdown gilt bereits seit acht Wochen. Am Mittwoch verzeichneten die Behörden innerhalb von 24 Stunden 919 Neuinfektionen – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Zwei Menschen, darunter eine erst etwa 30 Jahre alte Frau, seien in Zusammenhang mit Covid-19 gestorben, sagte Regional-Premierministerin Gladys Berejiklian. Berejiklian kündigte nun aber an, dass es voraussichtlich noch in dieser Woche erste Lockerungen für vollständig Geimpfte geben soll. Fast ein Drittel der rund acht Millionen Einwohner der Region hätten bereits vollständigen Impfschutz, hiess es. Das 25-Millionen-Einwohnerland Australien war dank strenger Regeln und geschlossener Aussengrenzen lange Zeit erfolgreich im Kampf gegen das Virus. Experten machen die schleppend angelaufene Impfkampagne und die Delta-Variante für die steigenden Zahlen verantwortlich. Insgesamt wurden bisher landesweit rund 45 700 Fälle bestätigt. Mehr als 980 Menschen sind in Verbindung mit dem Virus gestorben.

24.8.21

„Länder mit zwangsweisen Beschränkungen haben es besser gemacht als wir“, sagte Lars Calmfors, Mitglied der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften, dem Wall Street Journal im Dezember. Schwedens Wirtschaft, die ja durch eine Strategie der lockeren Handhabe der Pandemie gestärkt werden sollte, schrumpfte von April bis Juni letzten Jahres weiter um 8,6%. Die schwedische Reiseexpertin Lotti Knutson sprach in der Folge von einem „Failed State“, in den niemand mehr reisen wolle. Monate bevor die ersten Corona-Fälle in Schweden auftraten, stuften Experten des öffentlichen Gesundheitswesens das Land als eines der am besten vorbereiteten Länder auf den Umgang mit einer Pandemie ein. Heute weist Schweden eine deutlich höhere Sterblichkeitsrate als seine Nachbarländer auf. 145 je 100.000 Menschen in Schweden verloren ihr Leben an das Coronavirus, das sind rund dreimal mehr als in Dänemark, achtmal mehr als in Finnland und fast zehnmal mehr als in Norwegen. 

Aktuelle Zahlen findet man unter www.worldometers.info/coronavirus   und Fallzahlen in der Schweiz , weltweite Vergleiche (Achtung es ist völlig unklar was wie gezählt wird.)  Link zu Behauptungen und Gegenüberstellungen    Anordnungen Bund,   Einreisebestimmungen fürSchweizer ,  Link zu den Abwasserproben, 

23.8.21

Doktor Çelik Darmstadt (faz): Wie erwartet sind die Patienten jetzt sehr viel jünger, der Altersschnitt unserer Patienten liegt im August bisher bei knapp über 40. Das ist ein Riesenunterschied zu einem Altersschnitt von über 70 in den ersten beiden Wellen. Was man ganz klar sieht: Etwa 80 Prozent der Patienten, die im August zu uns kamen, waren ungeimpft. In den meisten Fällen waren es keine Impfgegner aus Prinzip. Man hört eher Sachen wie: „Ich bin organisatorisch noch nicht dazu gekommen“; „ich bin nur zu Hause“; „ich habe gedacht, mit einem guten Immunsystem bin ich geschützt“.  Aber die Menschen, die ich hier betreut habe, bereuen es bisher alle, dass sie nicht geimpft waren. Das gilt auch für Patienten, die zuvor nicht an das Virus geglaubt haben oder Impfgegner waren. Neuerdings müssen wir mit Angehörigen von Covid-Kranken dar­über diskutieren, welche Langzeitnebenwirkungen ein potentiell lebensrettendes Akutmedikament haben könnte. Es wird nicht verstanden, dass eine Therapie immer dann empfohlen wird, wenn der Nutzen das Risiko deutlich überwiegt. Bei einem lebensgefährlichen Verlauf kommen daher auch Medikamente mit mehr möglichen Neben­wirkungen zum Einsatz. Diskussionen darüber sind neu und können uns bei der Behandlung einschränken. Es sind auch 20- bis 30-Jährige mit schweren Symptomen bei uns, was zuvor sehr selten vorkam. Aber ja: Wir müssen weniger Patienten auf die Intensivstation verlegen, wir haben viel weniger Todesfälle, und die Patienten sprechen besser auf unsere Behandlungsmethoden an. Die Behandlung wird einfacher und dankbarer. Aber das steht und fällt damit, wie viele Patienten es werden. Wenn viele geimpfte Menschen einen Infekt der oberen Atemwege durch Covid haben, führt das nicht zu einer Überbeanspruchung des Gesundheitssystems. Noch nicht klar ist allerdings, welche Rolle der Kampf gegen Long Covid langfristig spielen wird – und wie viele Geimpfte darunter leiden. Die Zahl der Corona-Toten, die man hinnimmt, wird sich wahrscheinlich an der Influenza orientieren. Ich glaube aber, auch die Zahl der Grippetoten, die wir jährlich in Kauf nehmen, müssen wir noch mal neu überdenken. Meiner Meinung nach war es nie richtig, jedes Jahr Tausende Grippetote zu akzeptieren. Gerade die Lungenärzte haben seit Jahren dazu aufgerufen, dass sich mehr Menschen mit Risikofaktoren gegen Influenza impfen lassen. Der Anstieg der Inzidenz in Darmstadt ist laut der Stadt „ganz klar auf zum großen Teil ungeimpfte Reiserückkehrer im Alter zwischen 20 und 40 Jahren, insbesondere aus der Türkei“ zurückzuführen. Großbritannien könnte ein Ausblick darauf sein, wohin wir kommen, wenn wir eine ausreichend hohe Impfquote erreichen. In Florida gibt es dagegen einen starken Anstieg der Hospitalisierungen und der Todesfälle, obwohl die Impfquote nur etwas niedriger ist als bei uns. Irgendwo zwischen Großbritannien und Florida stehen wir grade. Das entscheidende Kriterium wird unsere Impfquote sein.

Am Donnerstag meldete das israelische Gesundheitsministerium, dass die Zahl der schweren Fälle bei ungeimpften Menschen über 60 Jahren (178,7 pro 100.000) neunmal so hoch war wie bei vollständig geimpften Menschen desselben Alters. Die Rate der schweren Fälle bei ungeimpften Menschen unter 60 Jahren (3,2 pro 100.000) war etwas mehr als doppelt so hoch wie bei geimpften Menschen derselben Altersgruppe. Mit anderen Worten: Selbst eine geschwächte Impfimmunität ist sehr hilfreich.

»Viele sind verwirrt über die Ergebnisse, dass mehr als die Hälfte der in Israel stationär behandelten Patienten geimpft sind, und denken, dies bedeute, dass die Impfstoffe nicht wirken«, schreibt Jeffrey Morris, Professor für Biostatistik an der Perelman School of Medicine der University of Pennsylvania, auf Twitter. Seine Analyse zeigt, dass die Daten genau das Gegenteil belegen. Je höher die Impfquote, desto größer ist üblicherweise auch der Anteil der Geimpften unter den Krankenhauspatienten – einfach, weil es mehr Geimpfte gibt als Ungeimpfte. Wäre die Impfung wirkungslos, müsste in beiden Gruppen ein ungefähr gleich großer Anteil der Menschen wegen Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden. Bei Geimpften lag der Anteil jedoch 67,5 Prozent niedriger als bei Ungeimpften. Die Impfung reduziert das Risiko, mit Covid-19 ins Krankenhaus zu kommen, laut den Daten also um gut zwei Drittel. Berücksichtigte Morris auch noch, dass sich die Impfquoten zwischen Menschen über und unter 50 Jahren unterscheiden, zeigte sich eine Wirksamkeit von 85 bis 90 Prozent. Löste er die Altersgruppen noch feiner auf und bezog ein, dass das Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf mit dem Alter deutlich steigt, ergab sich je nach Altersgruppe gar eine Wirksamkeit von 85 bis 95 Prozent. »Das zeigt, dass der Biontech/Pfizer-Impfstoff bei der Verhinderung schwerer Erkrankungen sehr gut gegenüber Delta abschneidet«, schreibt Morris in einem ausführlichen Blogbeitrag. Das Ergebnis deckt sich mit bisherigen Erkenntnissen – die ebenfalls aus Israel stammen. In einer in einem Fachmagazin publizierten Studie aus dem Juli hatten Fachleute Daten von 152 Patientinnen und Patienten aus 17 israelischen Krankenhäusern ausgewertet, die trotz vollständiger Impfung an Covid-19 erkrankt waren. Nur sechs der 152 Menschen waren zuvor gesund, der Rest hatte Vorerkrankungen, etwa ein geschwächtes Immunsystem, was die Wirksamkeit der Impfstoffe beeinträchtigen kann (mehr dazu lesen Sie hier). Das mittlere Alter der Betroffenen lag bei 71 Jahren. »Es gab in Israel also praktisch keine schwerwiegenden Durchbrüche von Delta-Infektionen bei Personen ohne signifikante Vorerkrankungen«, schreibt Morris. Das Problem in Israel und vielen anderen Staaten, auch Deutschland, ist demnach derzeit weniger, dass die Wirksamkeit der Impfstoffe gegen Delta etwas schlechter ist und mit Blick auf Infektionen mit der Zeit nachlässt, sondern die insgesamt zu geringe Impfquote. Israel steht nämlich beim Impfen gar nicht mehr so gut da, wie es noch Anfang des Jahres der Fall war. Bis heute sind nur rund 63 Prozent der israelischen Bevölkerung vollständig geimpft. Das bedeutet umgekehrt: fast 40 Prozent fehlt der gegen die Delta-Variante wichtige vollständige Impfschutz. Das reichte zwar aus, um frühere Varianten des Virus auch bei vergleichsweise wenigen anderen Gegenmaßnahmen im Frühjahr und Sommer in Schach zu halten. Um die viel ansteckendere Delta-Variante einzudämmen, ist jedoch ein deutlich höherer Anteil Geimpfter nötig. Auch in Deutschland sind offiziellen Angaben zufolge erst 58 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft. mehr Informationen

20.8.21

Drei Prozent aller sogenannten Mischproben im Kanton Aargau waren in dieser Woche positiv. Dies schreibt der Kanton in einer Medienmitteilung am frühen Freitagabend. Gemäss Communiqué entspricht das einer Verdreissigfachung gegenüber der Situation vor der Sommerferien. In dieser Woche wurden 42 Mischproben positiv getestet (davon 39 von Schulen). Mehrere hundert Schülerinnen und Schüler sind davon betroffen. Vor den Sommerferien waren es jeweils 0,1 Prozent aller Mischproben, die positiv getestet wurden. Nun sind es 3 Prozent – das ist 30-mal mehr.

Bei der Finalrunde der Fussball-EM in London mit Zehntausenden Zuschauern haben sich mehr als 3000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. 2295 der Anwesenden in und um das Stadion sollen demnach zum Zeitpunkt der Spiele höchstwahrscheinlich infektiös gewesen sein. 3404 weitere Menschen sollen sich rund um diese Ereignisse infiziert haben. Für den Zutritt zum Wembley-Stadion war eigentlich ein Corona-Test notwendig, allerdings mussten Besucher selbst angeben, dass dieser negativ ausgefallen war.

Seit einigen Tagen nimmt die Anzahl kritisch erkrankter Covid-Patienten auf den Intensivstationen wieder stark zu. Bei diesen Patienten handelt es sich laut der Schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin in den allermeisten Fällen um Ungeimpfte. Wie Nau.ch zudem am Donnerstag berichtete, melden verschiedene Spitäler, dass sich unter den nicht geimpften hospitalisierten Personen oft Reiserückkehrer befinden.

Israel hat eine der weltweit höchsten Impfraten gegen COVID-19, wobei 78% der Personen ab 12 Jahren vollständig geimpft sind, die überwiegende Mehrheit mit dem Pfizer-Impfstoff. Dennoch verzeichnet das Land mit täglich fast 650 neuen Fällen pro Million Einwohner eine der höchsten Infektionsraten der Welt. Mehr als die Hälfte davon sind vollständig geimpfte Personen (es gibt ja nur 22% Ungeimpfe ab 12 Jahren) , was die außergewöhnliche Übertragbarkeit der Delta-Variante unterstreicht und die Besorgnis schürt, dass die Vorteile der Impfung mit der Zeit nachlassen (oder bei 5% Durchfallrate bei einem grösseren Bevölkerunganteil zu höheren Zahlen führen – Um gleich viel Erkrankte zu haben braucht es fünf mal weniger ungeimpfte Leute). Die Ungeimpften landen immer noch viel wahrscheinlicher im Krankenhaus oder sterben.

18.8.21

Gemäss «NZZ» sind in den Zürcher Spitälern zurzeit 95 Prozent der Corona-Patienten und Patientinnen Ungeimpfte.  Nicolas Müller, leitender Arzt an der Klinik für Infektiologie und Spitalhygiene am Universitätsspital Zürich, hat kein Verständnis dafür, dass sich die Intensivstationen jetzt wieder mit Corona-Erkrankten füllen. Denn im Vergleich zu den bisherigen Corona-Ausbrüchen gebe es eigentlich ein einfaches Rezept: «Impfen. Wir haben praktisch keine Geimpften bei uns. Die Impfung schützt sehr, sehr gut vor schweren Verläufen. Es wäre so einfach.» Den Spitälern bleibt nichts anderes übrig, als sich auf einen neue Anstieg an Hospitalisationen vorzubereiten. Für Infektiologe Nicolas Müller ist dabei unerheblich, ob es sich dabei bereits um eine vierte Welle handelt oder nicht – das sei reine Wortklauberei. Entscheidend sei etwas anderes: «Es ist extrem belastend für das Gesundheitspersonal, viele sind müde und ausgelaugt. Die Pandemie zehrt mit der Zeit an den Nerven und an der Moral. Es gibt Leute, die sagen, dass sie keine Lust mehr haben, das alles jetzt ein viertes Mal mitzumachen.» Deshalb ist für Müller klar: «Für uns ist das ganz klar schon eine vierte Welle.»

Eine Corona-Infektion kann teilweise auch Nebeneffekte mit sich führen. Bekannt ist beispielsweise der Geschmacksverlust noch Monate nach der Erkrankung. Nun wurden auch (9) Fälle bekannt, in denen Personen nach der Ansteckung querschnittgelähmt waren. In der Schweiz sind mehrere Personen davon betroffen, wie «ArgoviaToday» schreibt. Die Nebenwirkung ist allerdings weder breit bekannt, noch erforscht. Michael Baumberger, Chefarzt Paraplegiologie und Rehabilitationsmedizin am Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ), sagt gegenüber «ArgoviaToday»: «Derzeit sind vier Patienten bei uns hospitalisiert, die infolge einer Covid-Erkrankung querschnittsgelähmt sind.» «Bislang handelt es sich um wirklich seltene Fälle und ausschliesslich um Patienten, die zuvor einen sehr schweren Verlauf durchgemacht haben.» Zudem könne auch die Grippe in seltenen Fällen zu Querschnittlähmungen führen. Wie «20 Minuten» schreibt, sind auch zwei Menschen in der Clinique Romande de Réadaptation in Sion VS nach einer Corona-Erkrankung querschnittgelähmt. Zudem wurden im Zentrum für Paraplegie der Universitätsklinik Balgrist drei Patienten mit einer Querschnittlähmung behandelt.

In Israel gilt seit Mittwoch wegen massiv steigender Corona-Infektionszahlen der sogenannte Grüne Pass für fast alle Bereiche des öffentlichen Lebens. Alle Personen ab drei Jahren müssen nachweisen, dass sie geimpft, genesen oder negativ getestet sind, wenn sie etwa Sport- oder Kulturveranstaltungen, Fitnessstudios, Museen, Restaurants, Universitäten und Konferenzen besuchen wollen. In Gebetshäusern gilt eine Ausnahme für bis zu 50 Personen. Kinder bis zwölf Jahren können kostenlos getestet werden. Ab zwölf Jahren müssen die Kosten selbst übernommen werden. 58 Prozent der rund 9,4 Millionen Israelis sind vollständig geimpft (In der Schweiz 50%). Mehr als eine Million Menschen haben nach Angaben der Regierung zudem bereits eine dritte Impfung als Auffrischung erhalten.

 

17.8.21

Nach einem im Inland übertragenen Corona-Fall hat die neuseeländische Regierung einen dreitägigen landesweiten Corona-Lockdown verhängt. Neuseeland hatte am Dienstag die erste einheimische Ansteckung mit dem Coronavirus seit einem halben Jahr gemeldet.

Die Effektivität des Impfstoffs beim Schutz vor einer Ansteckung liegt nach einer israelischen Studie bei 39 Prozent. Vor schweren Verläufen schützt die Impfung jedoch immer noch zu 91,4 Prozent, vor einer Hospitalisierung zu 88 Prozent.“

Das BAG meldet am Montag 5578 Neuinfektionen für die Schweiz und Liechtenstein. Es wurden vier Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion verzeichnet. 83 Personen mussten hospitalisiert werden. Bei praktisch allen Fällen handelt es sich um ungeimpfte Personen.

Schweizweit wurden am Sonntag 409 Menschen wegen einer Covid-19-Erkrankung behandelt. Somit belegen Corona-Patienten 1,8 Prozent der Spitalbetten. 96 der Patienten liegen auf der Intensivstation, was einer Auslastung von 11 Prozent entspricht. Auch die Zahl der täglichen Spitaleintritte ist angestiegen. Wegen Meldeverzügen gibt das BAG als letzten Wert denjenigen vom 10. August an. Der 7-Tagesdurchschnitt lag bei 27,7 Hospitalisationen – eine Woche zuvor hatte er noch 20,4 betragen.

Panta Petrovic ist ein Einsiedler aus Serbien. Der 70-Jährige lebt seit 15 Jahren komplett allein. Das Coronavirus war für den Einsiedler monatelang kein Begriff, obwohl es sich schon über den ganzen Globus verteilt hatte. Erst bei einem seiner seltenen Besuch in der Stadt erfuhr er von der Pandemie. Daraufhin liess er sich sofort impfen. Obwohl Petrovic allein in den Bergen lebt, rechnet er damit, dass es Covid-19 auch bis zu ihm schaffen wird: «Das Coronavirus ist nicht wählerisch», ist er überzeugt. «Sobald es geht, will ich auch die Auffrischungsimpfung!»

14.8.21

Seit 27. Januar steckten sich in der Schweiz 563 vollständig geimpfte Menschen mit dem Coronavirus an. 103 davon landeten im Spital, 19 verstarben (18 waren älter als 80 Jahre). Ob die Infizierten geimpft sind oder nicht, weiss der Bund allerdings bloss bei 5699 der Hos­pi­ta­li­sie­rungen und bei 796 der Todesfälle (2,4% der Todesfälle waren Geimpfte, 50% der Bevölkerung sind vollständig geimpft – also bei 5% der Geimpften wird nicht die gewünschte Wirkung erreicht).

Die Corona-Pandemie hat der Branche der Erwachsenenbildung zugesetzt. Die Migros Klubschule bekommt dies schmerzhaft zu spüren und schliesst gleich mehrere Schulen. Auf Ende 2021 schliessen jene in Biel, Wohlen und Zofingen. Generell scheint die Branche der Weiterbildung in einem Umbruch zu sein, heisst es bei der Migros. «Wir stellen einen Wandel im Bildungsbereich hin zu digitalen Formaten fest, welchen Corona sicher beschleunigt hat», sagt Bauer. Die Nachfrage nach Online-Kursen steigt, während klassische Kurse weniger gefragt sind.

13.8.21

Die Schweiz steht in der Pandemie an einem Scheidepunkt. «Nicht-Geimpfte können sich nicht mehr darauf verlassen, dass sie einen Schutz seitens Bund beanspruchen können», sagte Gesundheitsminister Alain Berset. «Ich nehme diese Worte als ehrlich wahr», sagt Nikola Biller-Adorno, Direktorin des Instituts für Biomedizinische Ethik der Universität Zürich. «Wie sich die Situation weiter entwickelt, wissen wir alle nicht und von daher ist es wichtig, nicht naiv und unbedacht zuzuwarten, bis sich die Situation im Herbst möglicherweise wieder verschärft.» «Der Bundesrat glaubt, er könne mit einem solch dramatischen Aufruf möglichst viele Leute zu einer Impfung bewegen», sagt SVP-Nationalrat Thomas Aeschi. In der Krise habe die Regierung immer wieder übertrieben oder dramatisiert. «Ich kann an den Bundesrat nur appellieren, das Dramatisieren zu stoppen.» 

Martin Ackermann: Eine «Prognose» ist schwierig. Was aber feststeht: Wer sich nicht impfen lässt, wird sich wohl früher oder später anstecken. Es gibt drei Faktoren, welche den Verlauf der Epidemie beeinflussen und unsicher sind. Erstens wissen wir nicht, wie viele Personen sich noch impfen lassen. Zweitens ist unklar, wie viel ansteckender die Delta-Variante wirklich ist. Und drittens weiss niemand, wie sich die Menschen in der nächsten Zeit verhalten werden. Es stecken sich vor allem jüngere Personen an, weil die Risikogruppen eine hohe Impfquote aufweisen. Wir erwarten, dass das Virus nicht verschwindet. Es werden noch lange Leute erkranken und sterben. Im Herbst und Winter dürften die Ansteckungen zunehmen. Aber bald, hoffentlich im Frühling, sollten wir über den Berg sein.

23 Reisende wollten mit gefälschten Corona-Tests von Israel nach New York fliegen. Die Fluggesellschaft schöpfte aber verdacht und schaltete die Polizei ein. Laut der Nachrichtenseite Globes musste jeder Reisende umgerechnet rund 1320 Euro Strafe zahlen. Ausserdem bestehe die Möglichkeit, ihnen die Wiedereinreise nach Israel für fünf bis zehn Jahre zu verbieten. Laut Ministerium wurden in der vergangenen Woche pro Tag 15 Personen mit gefälschten Corona-Tests entdeckt. Laut einem Bericht der Nachrichtenseite ynet rechnet Israels Regierung bis Mitte September mit bis zu 2400 schwerkranken Corona-Patienten. Auf dem Höhepunkt der Pandemie in Israel im Januar lag die Zahl der Schwerkranken bei etwa 1200.

Am weltweit drittgrössten Frachthafen, welcher sich in China befindet, musste ein Terminal schliessen. Grund dafür ist ein Corona-Fall. Der infizierte Arbeiter war nach Angaben des Geschäftsführers des Terminalbetreibers, Jiang Yipeng, vollständig geimpft. Laut chinesischen Medienberichten wurden fast 2000 Hafenarbeiter unter Beobachtung gestellt und durften den Hafen nicht mehr verlassen. Im Mai war bereits der chinesische Hafen Yantian in der Handelsmetropole Shenzhen für einen Monat geschlossen worden. Auch damals wurde ein Arbeiter positiv auf das Virus getestet. Die Schliessung des wichtigen Hafenbereichs macht das entschlossene Vorgehen Chinas gegen die jüngsten Virusausbrüche ohne Rücksicht auf wirtschaftliche Verluste deutlich.

Wegen steigender Corona-Infektionszahlen stuft Deutschland die Türkei als Hochrisikogebiet ein. Ab Dienstag müssen Einreisende aus dem beliebten Urlaubsland, die nicht geimpft oder genesen sind, für fünf bis zehn Tage in Quarantäne, wie das Robert Koch-Institut am Freitag mitteilte.

Zahlen von Deutschland bis 6.8.21

Wer mit SARS-CoV-2 infiziert war, entwickelt in der Regel einen gewissen Schutz vor einer erneuten Infektion. Die STIKO empfiehlt eine Auffrischungsimpfung mit einer Impfstoffdosis in der Regel sechs Monate nach der Infektion. Eine Impfung ist jedoch bereits ab vier Wochen nach dem Ende der Covid-19-Symptome möglich, wenn zum Beispiel aggressive Virusvarianten auftreten, gegen die eine frühere SARS-CoV-2-Infektion keinen ausreichenden Schutz mehr bietet.  mehr Informationen

12.8.21

Angesichts stark ansteigender Corona-Infektionszahlen dehnt Israel die Anwendung des sogenannten Grünen Passes auf fast alle Bereiche des öffentlichen Lebens aus. Alle Personen ab drei Jahren müssen eine Bescheinigung vorzeigen, dass sie geimpft, genesen oder negativ getestet sind. Dies gilt unter anderem für Sport- und Kulturveranstaltungen sowie Fitnessstudios, Restaurants und Konferenzen. Die Regelung gelte ab kommenden Mittwoch 18.8.21. Veranstaltungen in geschlossenen Räumen ohne Sitzplätze dürfen nur von bis zu 1000 Menschen besucht werden, im Freien von bis zu 5000 Menschen. Private Veranstaltungen werden in geschlossenen Räumen auf 50 und im Freien auf 100 Besucher begrenzt. In Läden mit mehr als 100 Quadratmeter Verkaufsfläche darf sich ab Montag zudem nur ein Kunde pro 7 Quadratmeter aufhalten.

11.8.21

Die Schweiz befindet sich offiziell in der Normalisierungsphase. Die aktuellen Massnahmen bleiben aber noch bis mindestens Anfang September. Ab Oktober sind dann die Tests auf das Coronavirus kostenpflichtig. Ausgenommen sind jene für Personen, die Symptome zeigen oder sich nicht impfen lassen können. Damit wolle der Bundesrat aber nicht die Impfbereitschaft erhöhen, so Gesundheitsminister Alain Berset an der Pressekonferenz. Es gebe einen Zeitpunkt, an dem es nicht mehr angemessen sei, dass die Gesellschaft die Kosten für jemanden übernimmt, der sich wöchentlich testen lassen will. Und dieser sei nun gekommen, so Berset bei «10vor10». «Die Impfung ist bei uns freiwillig». Man habe die Wahl, sich impfen zu lassen oder nicht. Deshalb schaue der Bundesrat nur noch auf die Kapazität der Spitäler, eine Überlastung soll verhindert werden. Diese Vorschläge gehen nun bei den Kantonen in die Vernehmlassung, am 25. August wird definitiv entschieden. 

Der Tessiner Infektiologe Christian Garzoni: «Neben strengen Massnahmen und Eingriffen in das Leben der Menschen ist die Impfung die einzige Möglichkeit, mit dem geringstmöglichen Schaden aus dieser Pandemie zu kommen. Es ist schade, dass viele Menschen sich von Fake News und Falschinformationen verängstigen lassen.» 

In Deutschland falllen die Gottesdienstbesuche weiterhin nicht unter die 3G-Regel. In einem ersten Entwurf für die gestrige Konferenz war noch eine Regelung auch für die Teilnahme an Gottesdiensten oder anderen religiösen Zusammenkünften in Innenräumen vorgesehen. Man hat sich dann offensichtlich aber im Verlauf der Gespräche darauf besonnen, dass es bereits in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit kircheneigenen Regelungen gegeben hat.

Ab einer Inzidenz von 35 soll es künftig eine Testpflicht für Ungeimpfte geben, beschließt Deutschland. Nur noch bis zum 10. Oktober wollen Bund und Länder die Kosten übernehmen. „Wer nicht geimpft ist, muss sich absehbar regelmäßig testen lassen, wenn er in Innenräumen mit anderen Menschen zusammentrifft“, heißt es im Beschluss. Wie viel sie dann kosten, liegt in der Hand der privaten Betreiber von Testzentren. Ausnahmen wird es nur für Menschen geben, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können oder für die es keine Impfempfehlung gibt (Schwangere, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren). Bisher sind aber erst 55,1 Prozent der Deutschen vollständig geimpft. Schon im August soll bei einer Inzidenz ab 35 die 3G-Regel (Zutritt nur für Geimpfte, Genesene oder Getestete) für alle ab 6 Jahren gelten, die keine Schüler sind. Sie werden schon ab 23. August einen negativen Antigen-Schnelltest brauchen, der nicht älter ist als 24 Stunden oder einen negativen PCR-Test, der nicht älter ist als 48 Stunden, um Zugang zur Innengastronomie zu bekommen, an Veranstaltungen und Festen teilnehmen zu können, um körpernahe Dienstleistungen (Friseur, Kosmetik, Körperpflege) in Anspruch nehmen zu können. Auch der Zugang zu Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen sowie Behinderteneinrichtungen soll auf diese Weise geregelt werden. Zugleich sollen „Basisschutzmaßnahmen“ wie etwa das Tragen einer Maske im öffentlichen Nahverkehr oder dem Einzelhandel aufrechterhalten bleiben, und zwar für alle, auch für Geimpfte und Genesene.

10.8.21

Die israelische Airline El Al hat in einem Pilotprojekt eine neue Teststrategie im Kampf gegen das Coronavirus durchgeführt. Dabei wurden Passagiere auf einem Flug von New York nach Tel Aviv noch in der Luft getestet. Darüber berichtet unter anderem das israelische Online-Magazin «The Times of Israel». Die Teilnahme an dem Versuch mit PCR-Tests war demnach freiwillig. Mitgeflogen war extra medizinisch geschultes Personal, das Schutzkleidung und Einweghandschuhe trug. Der Grund für die Tests in der Maschine sind die langen Warteschlangen bei PCR-Teststellen in Tel Aviv. Zuletzt hatten sich nämlich die Beschwerden über die langen Warteschlangen am Flughafen «Ben Gurion» gehäuft. Die Airline hofft, dass das Pilotprojekt «ein Durchbruch für die zukünftige Einreise von Touristen nach Israel» sein könnte. «Es ist klar, dass das Coronavirus egal in welcher Form hier bleiben wird. Wir dürfen das Leben nicht auf Eis legen», zitiert «The Times of Israel» Avigal Soreq, den Chef von El Al. Eine Einreise von Touristen ins Land ist jedoch derzeit ausgeschlossen (ausser bewiligte Gruppen). Einreisen darf nur, wer einen Wohnort im Land nachweisen kann. Wer einreisen will, muss sich zudem gleich zweimal testen lassen: Vor Antritt des Fluges und direkt nach der Landung am Flughafen – zudem gibt es auch noch eine Quarantänepflicht.

Angesichts der jüngsten Corona-Welle hat der US-Bundesstaat Texas alle Krankenhäuser gebeten, nicht absolut notwendige medizinische Eingriffe zu verschieben. Damit solle sichergestellt werden, dass alle Covid-Patienten adäquat versorgt werden könnten, erklärte Gouverneur Greg Abbott am Montag in einem Schreiben an den Krankenhausverband. Der Republikaner Abbott hat Corona-Auflagen wie eine Maskenpflicht in dem Staat per Verfügung für illegal erklärt. In Texas sind rund 44 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, landesweit liegt die Impfquote bei 50 Prozent. Inzwischen würden so viele Covid-Patienten im Krankenhaus behandelt wie noch nie zuvor während der Pandemie. Im ganzen Bundesstaat seien momentan nur noch acht Betten auf der Intensivstation frei.

In Bern hat die Infektionszahl um 91 Prozent zugenommen, im Aargau sogar um 98 Prozent. Einen ähnlich hohen Anstieg gab es im Jura (98 %), in St. Gallen (91 %), im Thurgau (90 %) und im Kanton Solothurn (88 %).

Der Dachverband der Lehrpersonen in der Romandie (SER) spricht sich «eindeutig für systematische Speicheltests» in den Schulen aus. Der Verband wehrt sich jedoch gegen eine Impfpflicht für Lehrer, um die Verbreitung des Coronavirus zu bekämpfen.

Australische Unternehmen dürfen ab sofort den Impfstatus ihrer Beschäftigten abfragen und diese dann von Interaktionen mit Kunden fernhalten. Die Zeitung «Sydney Morning Herald» erklärt: «so werde das Risiko verringert, dass diejenigen, die nicht geimpft sind, Covid-19 am Arbeitsplatz verbreiten». Eine Impfpflicht soll es aber weiter nicht geben, betonte Morrison: «Das Impfprogramm in Australien ist kostenlos und nicht obligatorisch. Das ist ein sehr wichtiger Grundsatz». In Deutschland dürfen Arbeitgeber den Impfstatus nur für einige Berufsgruppen aus dem medizinischen Bereich abfragen und verarbeiten. Ob die Leitlinie auch grosszügiger ausgelegt werden kann, ist noch strittig.

Laut der Zürcher Bildungsdirektion waren per Anfang August rund 500 Schülerinnen und Schüler für das Homeschooling angemeldet. «Das sind etwa 220 Kinder mehr als vor einem Jahr.» Die Gründe für das Homeschooling müssen die Eltern nicht angeben. Der Kanton habe während der Pandemie allerdings zwei diametral unterschiedliche Homeschooling-Gruppen beobachtet. «Jene, die Angst haben, dass die Kinder das Virus mit nach Hause bringen und jene, welche die Schutzmassnahmen – insbesondere Masken – ablehnen

Deutschland bietet seit dem März kostenlose Schnelltests an. Dieses Angebot gilt neu nur noch bis zum 10. Oktober. Dies entschieden die Bundesländer. Der Bund übernimmt seit Anfang März die Kosten für mindestens einen Schnelltest pro Woche für alle Bürger. Da mittlerweile allen ein unmittelbares Impfangebot gemacht werden könne, sei eine dauerhafte Übernahme der Kosten für alle Tests durch den Steuerzahler nicht angezeigt, hiess es in einem Beschlussentwurf. Weiterhin kostenlose Schnelltests soll es demnach aber für Menschen geben, die nicht geimpft werden können und für die keine allgemeine Impfempfehlung vorliegt – also insbesondere Schwangere und Unter-18-Jährige.

Ab Montag 9.8.21 will Frankreich mit härteren Regeln die Ausbreitung des Coronavirus eindämmen. Restaurantbesuche und Zugreisen sind nur noch mit einem Nachweis über Corona-Impfung, Genesung oder negativen Test erlaubt. Die verschärften Gesundheitsregeln sollen für Personen über 18 Jahre bis Mitte November gelten. In Restaurants, Cafés, Zügen, Fernreisebussen, Flugzeugen, auf Messen und in Gesundheitseinrichtungen: Hier ist der Nachweis über eine vollständige Impfung, Genesung oder negativen Test nun Pflicht. Der negative Test darf dabei maximal 72 Stunden zurückliegen. Für Gesundheitspersonal tritt ab Montag zudem eine Impfpflicht in Kraft. Der digitale Gesundheitspass wird bereits seit Mitte Juli in Kinos, Museen oder bei Grossveranstaltungen verlangt.

9.8.21

Nach einer dritten Corona-Impfung hat eine Mehrheit von Befragten in Israel über ähnliche Impfreaktionen wie nach der zweiten Spritze berichtet. 88 Prozent fühlten sich in der Woche nach der Auffrischungsimpfung ähnlich oder besser, wie eine Umfrage der Krankenkasse Clalit ergab. Ein Prozent nahm nach eigenen Angaben wegen der Impfreaktion medizinische Hilfe in Anspruch.Zehn Prozent hätten sich schlechter gefühlt als nach der zweiten Impfung. Insgesamt berichteten demnach 31 Prozent der Befragten über mindestens eine Impfreaktion, die meisten über Schmerzen an der Einstichstelle.

Innerhalb von 24 Stunden wurden nach Angaben des iranischen Gesundheitsministeriums 542 Corona-Todesfälle registriert, so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Der Iran ist das am schlimmsten von der Pandemie betroffenen Land der Region, nach offiziellen Angaben starben bereits mehr als 94’000 Iraner nach einer Corona-Infektion. Allerdings räumen selbst die iranischen Gesundheitsbehörden ein, dass die Dunkelziffer vermutlich viel höher liegt.

7.8.21

Wer geimpft ist, ist nur selten von schweren Corona-Verläufen betroffen. Eine israelische Studie hat nun untersucht, welche Gruppen es trotzdem treffen kann. Das Team um Tal Brosh-Nissimov vom Samson Assuta Ashdod University Hospital untersuchte in ihrer Studie, die in der Fachzeitschrift „Clinical Microbiology and Infection“ veröffentlicht wurde, 152 Covid-19-Patienten, die in 17 verschiedenen Krankenhäusern behandelt wurden. Von den 152 Menschen, die trotz Impfung schwer an Corona erkrankten, waren nur sechs zuvor gesund. Bei den restlichen 146 Betroffenen wurde mindestens eine Grunderkrankung diagnostiziert. Die meisten waren von Bluthochdruck (71 Prozent der Erkrankten) betroffen, gefolgt von Diabetes (48 Prozent) und chronischem Nierenversagen (32 Prozent). Weitere Vorerkrankungen waren Herzleiden (28 Prozent), Lungenleiden (24 Prozent), Krebs (24 Prozent) und Demenz (19 Prozent). Ein weiterer Faktor spielten wohl langfristige Kortison-Behandlungen, Chemotherapien oder Organtransplantationen. Bei etwa 40 Prozent der Betroffenen war das Immunsystem deswegen herunterreguliert. Die Forschenden entdeckten bei der Studie auch Gemeinsamkeiten mit Menschen, die 2020 ohne Impfschutz schwer erkrankten. Betroffene waren bei den Geimpften aus der aktuellen Studie, genauso wie bei den Ungeimpfte, vor allem Männer. Das mittlere Alter lag bei 71 Jahren. Allerdings hatten die Geimpften noch häufiger Vorerkrankungen als die Ungeimpften, die schwer an Covid-19 erkrankten. Der Verlauf der Covid-19-Erkrankung bei den Geimpften in der Studie war ebenfalls ähnlich mit denen der Ungeimpften. Die meisten (61 Prozent) entwickelten einen schweren Krankheitsverlauf, 22 Prozent starben an den Folgen. mehr Informationen

6.8.21

In der Schweiz nehmen nicht nur die Neuinfektionen mit dem Coronavirus zu, sondern auch die Hospitalisierungen. Die Zahl hat sich in einer Woche auf 35 verdoppelt. Lukas Engelberger, Präsident der Gesundheitsdirektorenkonferenz und Basler Regierungsrat, mahnt im Interview mit dem «Tages-Anzeiger» zur Vorsicht. «Möglicherweise ist es der Beginn einer vierten Welle – die Entwicklung geht jedenfalls nicht in eine gute Richtung», sagt Engelberger. «Sie ist ein klarer Hinweis dafür, dass eine Zunahme der Ansteckungen mit der Zeit auch eine Zunahme der Hospitalisierungen zur Folge hat.» Dagegen helfe nur eine höhere Impfquote. Die wenigsten der hospitalisierten Personen in der Schweiz seien geimpft.

Im Kampf gegen Corona treten in Italien strengere Regeln in Kraft, die unter dem Namen «Grüner Pass» zusammengefasst sind. Wer ab Freitag in einem Restaurant drinnen essen möchte, ins Museum, in ein Schwimmbad oder eine Therme gehen will, muss entweder einen Impfnachweis, einen 48 Stunden lang gültigen, negativen Corona-Test oder einen Genesungsnachweis vorlegen. Ab September müssen zudem Lehrer, Studenten und Uni-Dozenten entsprechende Nachweise bringen. Betroffen sind alle Menschen ab zwölf Jahren. Für die Einreise nach Italien müssen Schweizer Reisende ein Covid-Zertifikat vorweisen. Das EDA weist zudem darauf hin, dass im Land die Regelungen von einer Impfung mit mindestens einer Dosis oder das negative Testergebnis eines PCR-Tests oder Antigen Schnelltest (nicht älter als 48 h) oder die Genesung von COVID-19 innerhalb der letzten 6 Monaten bestätigt, auch für Schweizer Reisende gilt. Wenn Lehrer den «Grünen Pass» nicht vorweisen, werden sie nach fünf Tagen vom Dienst suspendiert und nicht mehr bezahlt.

Immer mehr Franzosen wollen sich bewusst mit dem Coronavirus anstecken. Damit wollen sie das «Zertifikat» ergattern, ohne sich dafür impfen zu müssen. Ohne Zertifikat fühlen sich viele junge Franzosen eingeschränkt. Unter anderem für Restaurants, Kinos, Theater, Museen und Langstrecken-Zugreisen ist das Zertifikat in Frankreich ab Montag verpflichtend. Experten halten diese Entwicklung für sehr besorgniserregend. Gegenüber «La Chaîne Info» spricht Epidemiologe Philippe Amouyel von einem «grossen Fehler». Das Risiko von Spätfolgen sei bei einer Coronainfektion nicht zu vernachlässigen. Gesundheitsminister Oliver Véran sagt: «Auch die 20- bis 30-Jährigen können Langzeitfolgen haben. Sie sind bei einer Krankheit wochenlang erschöpft, manchmal sogar Monate. Sie sollten also nicht glauben, dass sie ausser Gefahr sind.»

5.8.21

Auf einer Rangliste von Bloomberg liegt die Schweiz hinter Norwegen auf Platz zwei der erfolgreichsten Staaten im Umgang mit der Corona-Pandemie. Im Vergleich zu vielen Ländern habe die Schweiz weniger Corona-Einschränkungen gehabt, was sich positiv auf die Wirtschaft ausgewirkt habe. Die Rangliste der Wirtschaftsnachrichtenagentur soll zeigen, «wo das Virus am effektivsten und mit der geringsten sozialen und wirtschaftlichen Störung gehandhabt wird». Doch nach Angaben der wissenschaftlichen Taskforce kam es zu einer «informellen Triage», es wurde also abgewogen, welcher Patient ein Intensivbett bekam und welcher nicht. «Von einer solchen Situation dürften am Höhepunkt der zweiten Welle ungefähr zwölf Prozent aller Patienten betroffen gewesen sein», schrieb die Taskforce. «Das ist natürlich nicht etwas, auf das man stolz ist» Deutschland kommt in der Bloomberg-Rangliste vom 28. Juli auf Rang zwölf.

Die WHO will keine dritten Impfungen gegen das Coronavirus, solange arme Länder noch auf die erste Dosis warten. In Israel findet sie damit aber kein Gehör. WHO-Chef Adhanom Ghebreyesus forderte einen vorübergehenden Stopp der Auffrischimpfungen, solang bis arme Länder wenigstens ihre ersten Dosen verabreichen konnten. 

Jenny McCann (42) ist am Boden zerstört. Die Frau aus England ruft ihre Mitmenschen in einem dramatischen Appell dazu auf, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Der Grund ist der Tod ihres Zwillingsbruders John Eyers (†42). Während sich die zweifache Mutter Jenny gegen das Virus impfen liess, lehnte John das Vakzin nämlich ab. Der Ironman und begeisterte Bergsteiger glaubte, dass er bei einer Infektion höchstens eine «leichte Krankheit» erleiden würde. Schliesslich sei er äusserst gesund und fit, so seine Einstellung. «Er war der fitteste und gesündeste Mensch, den ich gekannt habe. Er kletterte vier Wochen vor seinem Tod noch in den walisischen Bergen und zeltete in der wilden Natur», schreibt Jenny. Die einzige Vorerkrankung, die ihr Zwillingsbruder gehabt habe, so die Engländerin, «war der Glaube an seine Unsterblichkeit.»

4.8.21

Wegen der wieder rapide steigenden Coronazahlen hat Israel neue Beschränkungen erlassen. So gilt wieder eine Maskenpflicht bei Events im Freien mit mehr als 100 Teilnehmern, beschloss das Corona-Kabinett am Dienstagabend 3.8.21. Selbst Veranstaltungen mit weniger als 100 Teilnehmern dürfen nur noch Geimpfte, Genesene oder Menschen mit negativem Corona-Testergebnis besuchen. Auch Kinder müssen zudem nun beim Eintritt ein negatives Corona-Testergebnis vorzeigen. Die neuen Vorschriften sollen am Sonntag in Kraft treten. Israelis, die unter anderem aus Deutschland einreisen, für mindestens sieben Tage in Quarantäne. Selbst wenn sie vollständig geimpft sind. Die Regelungen gelten ab dem 11. August. Für deutsche und andere ausländische Touristen gilt unterdessen weiterhin ein Einreiseverbot nach Israel.

Die «Bild» berichtet, dass das deutsche Gesundheitsministerium bereits ab September die Anwendung des Corona-Zertifikats ausweiten will. Es soll unabhängig der Fallzahlen bei Restaurants, Hotels, Coiffeuren und Innenveranstaltungen zum Einsatz kommen. Dadurch kann nur noch am öffentlichen Leben teilnehmen, wer genesen, geimpft oder negativ auf das Coronavirus getestet ist. Maskenpflicht in Geschäften und im öV soll noch bis im Frühjahr 2022 gelten. Auch Genesene und Geimpfte werden davon nicht befreit werden.

Ein Bericht der US-Gesundheitsbehörde CDC hat weltweit für Aufregung gesorgt. In diesem bestätigen die Autorinnen und Autoren Meldungen aus China, wonach die Viruslast bei einer Infektion mit der Delta-Mutante von Sars-CoV-2 mehr als 1000 Mal höher als bei früheren Varianten sein kann. Delta sei «übertragbarer als die Viren, die Mers, Sars, Ebola, die gewöhnliche Erkältung, die saisonale Grippe und die Pocken verursachen» und «so ansteckend wie Windpocken», zitiert die New York Times aus dem Dokument. Weiter soll es in dem Bericht heissen: Geimpfte Personen, die sich trotz Impfung mit Sars-CoV-2 infizieren und an Covid-19 erkranken, tragen genauso viele Viren in sich wie Ungeimpfte. Dass der Zeitraum, in dem gegen Covid-19 Geimpfte, die sich dennoch mit Delta infiziert haben, ansteckend sind, tatsächlich kürzer ist, zeigt eine vorläufige Studie von Forschenden um Po Ying Chia vom Nationalen Zentrum für Infektionskrankheiten in Singapur, die auf dem Preprint-Server Medrxiv.org veröffentlicht ist. In ihr kommen die Autorinnen und Autoren zu dem Schluss, dass infizierte Geimpfte das Virus schneller bekämpfen und dadurch kürzer ansteckend sind als ungeimpfte oder nur teilweise geimpfte Personen.

Das zeigt, dass die Covid-19-Impfungen auch angesichts der Delta-Variante nicht nur dem Selbst-, sondern auch dem Fremdschutz dienen. «Die Impfung bleibt eine Schlüsselstrategie zur Kontrolle der Covid-19-Pandemie», so die Forschenden aus Singapur.

3.8.21

In China sind Millionen Menschen wegen Corona-Ausbrüchen wieder im Lockdown, etwa in Metropolen wie Peking und Nanjing. Die Behörden meldeten am Montag 55 neue, lokal übertragene Infektionen. Auch in Wuhan, wo das Coronavirus Ende 2019 schon sehr früh auftrat, flackert es nun wieder auf. Der Infektionsherd geht laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua auf einen Bahnhof in Wuhan zurück. Infiziert seien sieben Wanderarbeiterinnen und Wanderarbeiter.  Peking verhängte mitten in der Hauptreisezeit im Sommer ein Einreiseverbot für Touristen. Nur wer einen wichtigen Grund zur Einreise hat und einen Negativ-Test vorlegen kann, darf einreisen.

1.8.21

Ab dem 1. August müssen alle Deutschland-Reisenden einen negativen Corona-Test nachweisen. Ausnahmen gelten nur für vollständig Geimpfte und Genesene.

Eine aktuelle SRG-Umfrage zeigt: Das Coronavirus stellt für viele Beziehungen eine Belastung dar. 62 Prozent der Befragten waren schon in pandemiebedingte Konflikte involviert, 26 Prozent haben deswegen gar Kontakte abgebrochen. Bei Jüngeren polarisiert das Thema mehr als bei Älteren. Unterschiede zeigen sich auch bei der Einstellung zur Impfung – über drei Viertel der Nicht-Impfwilligen hatten schon Streit deswegen. Bei den Impfwilligen sind es «nur» 64 Prozent.

30.7.21

«Alle nicht geimpften Einreisenden nach Deutschland müssen sich künftig testen lassen – egal ob sie mit dem Flugzeug, Auto oder der Bahn kommen», sagte Minister Jens Spahn (CDU). «Damit reduzieren wir das Risiko, dass zusätzliche Infektionen eingetragen werden.» Geimpfte und Genesene bräuchten keinen Test, betonte Spahn. Generell gelte, dass Reisen mit Impfung leichter sei. «Geimpfte sparen sich das Testen und müssen grundsätzlich auch nicht in Quarantäne. Das Impfangebot an alle im Sommer steht. Wir haben genügend Impfstoff.»

29.7.21

Die Hospitalisierungen wegen Corona sind laut dem BAG in der Woche vom 19. bis 25. Juli von 48 auf 63 Fälle gestiegen. Die Zahl der Personen auf den Intensivstationen erhöhte sich um 33 Prozent 32 Patientinnen oder Patienten lagen in der Berichtswoche auf einer Intensivstation. Viele Ansteckungen im Ausland verzeichnet aktuell Zürich. «Rund ein Drittel der aktuell positiv getesteten Personen waren im Ausland in den Ferien», sagt Patrick Borer, Sprecher der Gesundheitsdirektion. Züricher schleppen das Coronavirus insbesondere aus dem spanischen Festland, den Balearen, Griechenland und Zypern ein. Auch in Solothurn machen Ansteckungen im Ausland rund jeden dritten Corona-Fall aus. Ansteckungen gab es zuletzt in Frankreich, Spanien und Italien. In Basel-Stadt hat sich rund jeder fünfte Covid-Erkrankte im Ausland angesteckt. Besonders Sommerferien-Destinationen seien betroffen, sagt Sprecherin Anne Tschudin. «Mit grossem Vorsprung vor allem Spanien, danach auch Portugal und Griechenland.»

27.7.21

Daten aus einer Studie in England zeigen, dass zwei Dosen des Biontech-Impfstoffs Comirnaty sehr effektiv auch vor der Delta-Variante schützen. Auch der AstraZeneca-Impfstoff wirkt demnach noch zufrieden stellend. Wie eine Arbeitsgruppe um Jamie Lopez Bernal von Public Health England im »New England Journal of Medicine« berichtet, gab es unter den mit Comirnaty doppelt Geimpften 88 Prozent weniger symptomatische Infektionen als in der Kontrollgruppe, bei Vaxzevria waren es 67 Prozent weniger. Das ist jeweils nur wenige Prozent geringer als der Schutz vor der Alpha-Variante; Die Daten zeigen jedoch auch, dass der Schutz nach einer Impfdosis bei Delta deutlich reduziert ist, von 48 auf 30 Prozent bei Comirnaty.

In Basel-Stadt haben sich in den letzten vier Wochen 342 Personen mit dem Coronavirus infiziert. 91 davon haben sich in sechs Clubs angesteckt. Die grosse Mehrheit der Neuinfizierten sei ungeimpft gewesen. So waren von den 91 Infizierten 86 nicht geimpft. 25 der Angesteckten wohnen nicht im Stadtkanton.

26.7.21

Die Zahl der Klinikeinweisungen in Großbritannien steigt seit Mai kontinuierlich an, seit Ende Juni sogar sprunghaft. Woche für Woche nimmt das Tempo zu. Waren es allein in England am 4. Juli noch täglich 390 neue Corona-Patienten in Krankenhäusern, stieg die Zahl innerhalb einer Woche auf 502 an. Wiederum eine Woche später, am 18. Juli, waren es bereits 698. Bereits in drei Wochen könne es wieder nötig sein, Maßnahmen wie die Masken- oder Abstandspflicht einzuführen. Bis Ende August könnte die Zahl der täglichen Klinikeinweisungen als Folge der Lockerungen auf bis zu 2000 ansteigen, so die Berater. Der führende Berater Johnsons, Chris Whitty, hatte sogar unlängst gesagt, dass sich die Zahl der Hospitalisierten vermutlich alle drei Wochen verdoppeln wird – dann läge sie Ende August bei mehr als 3000. Whitty sprach von „ziemlich beängstigenden“ Zahlen. So hoch waren sie zuletzt auf dem Höhepunkt der ersten Welle im April 2020.

24.7.21

Zwei Drittel der Menschen in Indien ab sechs Jahren hatten Kontakt mit dem Virus oder wurden geimpft und haben somit Antikörper entwickelt. Die Opferzahl dürfte weit höher sein, als bisher angenommen: 1,3 bis zu fünf Millionen Menschen könnten mit dem Virus verstorben sein. Selbst die kleinste der genannten Zahlen würde traurigen Weltrekord bedeuten: doppelt so viele Tote wie in den USA, die derzeit in der Statistik an erster Stelle liegen. „Die wahre Zahl der Todesfälle liegt wahrscheinlich bei mehreren Millionen, nicht bei Hunderttausenden, was dies wohl zur schlimmsten menschlichen Tragödie Indiens seit der Teilung und Unabhängigkeit macht.“ Die neuen Studien über möglicherweise deutlich höhere Opferzahlen durch Covid-19 bringen das Narrativ der Regierung ins Wanken. Premier Modi betont stets, Indien habe die Krise besser überstanden als jedes andere Land – mit dem Argument der wenigen Toten. mehr Informationen

Am Freitag 23.7.21 trat für alle aus der Türkei, Zypern, der georgischen Republik und dem Vereinigten Königreich zurückkehrenden Israelis eine einwöchige Quarantänepflicht in Kraft, unabhängig von Impfstoffen und Vorerkrankungen, um eine weitere Ausbreitung von COVID-19 zu verhindern. Spanien und Kirgisistan wurden in die Liste der Länder aufgenommen, in denen die Einreise für Israelis verboten ist.

 

23.7.21

Nirgendwo sind die Auflagen so streng wie für Clubs und Bars. Dennoch verzeichnen Kantone dort bereits mehrere Corona-Fälle. In Luzern gab es bisher drei Corona-Fälle in Clubs, im Aargau 3 und in Basel-Stadt 10 Fälle.

Die deutsche Regierung stuft Spanien und die Niederlande von Dienstag an als Corona-Hochinzidenzgebiete ein. Wer aus einem Hochinzidenzgebiet nach Deutschland zurückkehrt und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne, kann diese aber durch einen negativen Test nach fünf Tagen verkürzen.

Angesichts wieder steigender Corona-Infektionszahlen in Israel soll in dem Land der sogenannte Grüne Pass wieder eingeführt werden. Das Corona-Kabinett beschloss am Donnerstag, für Versammlungen von mehr als 100 Menschen erneut Beschränkungen zu verhängen. Teilnehmer, die älter als zwölf Jahre alt sind, müssen demnach am Eingang eine Bescheinigung für Geimpfte oder Genesene vorzeigen oder ein negatives Corona-Testergebnis. Dies soll unter anderem für Sport- und Kulturveranstaltungen sowie Fitnessstudios, Restaurants, Konferenzen und Gebetshäuser gelten.

21.7.21

Die meisten Menschen, die in die Ulmer Long Covid Sprechstunde kommen, sind zwischen 40 und 50 Jahre alt. «Und eigentlich verhältnismässig gesund, also ohne chronische Vorerkrankungen», so der Oberarzt. Die jüngsten der etwas mehr männlichen Patienten sind um die 20 Jahre alt. Zudem seien überdurchschnittliche viele Sportler dabei. 20 Prozent der Patienten haben Organschäden. Der grösste Teil der übrigen Patienten fühle sich schlechter als vor der Erkrankung, habe aber keine Schäden an den Organen, sagt Oberarzt Dominik Buckert. Die Beschwerden sind dabei vielfältig. Zum einen berichteten die Patienten von Wortfindungsschwierigkeiten, Geschmacksstörungen oder Nervenschmerzen und Taubheit, sagt der Mediziner. Aber auch Luftnot, vor allem unter Belastung, und physische Leistungseinbussen gehörten dazu. Bei den Patienten mit Organschäden beobachten die Ärzte vor allem Herzmuskelentzündungen und Folgen davon. Dazu gehörten etwa Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen, so Buckert. «Bei der Lunge beobachten wir, dass sich das Lungengerüst verändert und so ein schlechterer Gasaustausch möglich ist.» Atemnot sei die Folge.

Die Zahlen des Coronavirus verdoppeln sich schweizweit nahezu wöchentlich. In Genf haben sie sich verdreifacht. Viele stecken sich im Ausland an. Ein Blick nach Genf zeigt, insbesondere die Altersgruppe zwischen 20 und 49 Jahren steckt sich derzeit am häufigsten an. Aber auch bei Jugendlichen unter 20 Jahren und Kindern sei ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Und von den 946 Personen, die zwischen dem 5. und 20. Juli positiv getestet wurden, seien 875, also 92,5 Prozent, nicht geimpft gewesen. In Genf aber ist eine weitere Beobachtung brisant. Etwa 50 Prozent der seit Anfang Juli positiv getesteten Personen im Grenzkanton hat sich gemäss Forget ausserhalb der Schweiz infiziert. Partys in Verbindung mit den EM-Spielen. Schliesslich seien aber auch Sporthallen und Fitnessstudios betroffen. Nebst der mittlerweile dominanten Variante seien dies «die Öffnungsschritte, welche zu deutlich mehr ungeschützten Kontakten zwischen Menschen führen». Auch Ansteckungen in den Ferien würden eine Rolle spielen. Es gelte aber festzuhalten, «dass der Anstieg sehr vergleichbar mit anderen Ländern in Europa ist und nicht ganz unerwartet kommt». 20.7.21

Bei 120 Hospitalisierungen pro Tag drohe ein Kollaps des Gesundheitssystems. Aktuell ist die Schweiz weit von diesem Richtwert entfernt. Der Sieben-Tages-Schnitt liegt aktuell bei vier Spitaleinweisungen pro Tag. Die dritte Woche in Folge stecken sich in der Schweiz wieder mehr Personen mit dem Coronavirus an. Besonders in Genf schnellen die Zahlen in die Höhe. In den letzten sieben Tage registrierte das BAG schweizweit insgesamt 3756 neue Infektionen mit dem Coronavirus. Das ist eine Steigerung um knapp 90 Prozent im Vergleich zur Vorwoche.

Schlechte Vorzeichen vor Olympia 2021 für sechs britische Athleten. Sie kommen beim Flug in Kontakt mit einem «Corona-Passagier». Und müssen in Isolation. Mit den südafrikanischen Fussballspielern Thabiso Monyane und Kamohelo Mahlatsi werden bereits zwei Athleten vor Ort positiv getestet. Seit Anfang Juli wurden rund um die Spiele bereits 67 positive Tests registriert. Am Freitag sollen die Spiele in Tokio eröffnet werden, aber wenige Tage vorher mehren sich die Zweifel. Die Eröffnungszeremonie am Freitag solle indes stattfinden.

18.7.21

Laut Medienberichten denkt die italienische Regierung über eine Pflicht des «Grünen Passes» für die Innenräumen der Restaurants nach.

Die Delta-Variante des Coronavirus gilt als äusserst ansteckend. Einer neuen Studie zufolge sei die Viruslast 1000 Mal höher als bei vorherigen Varianten. Ein Forscherteam hat die ersten 167 Infektionen mit der Virusvariante auf dem chinesischen Festland untersucht. Diese konnten alle auf den ersten Delta-Infektionsfall im Land zurückgeführt werden. Zu einem sehr ähnlichen Schluss kommt auch der Wiener Molekularbiologe Martin Moder. Gestützt auf eine vorzeitige Publikation aus Kanada schreibt er auf Twitter: «Es mehren sich die Hinweise, dass Delta bei Ungeimpften häufiger zu schweren Verläufen führt.»  Es mehren sich die Hinweise, dass Delta bei Ungeimpften häufiger zu schweren Verläufen führt. Neues Pre-Print aus Kanada: Delta im Verglich zum ursprünglichen Coronavirus: Chance auf Hospitalisierung +120%, Intensiv-Einlieferung +287%, Tod +137%. «Delta dürfte mit einer stark erhöhten Viruslast einhergehen, zumindest zu Beginn der Infektion.»

14.7.21 Bei einem Musikfestival in Utrecht haben sich rund 1000 Besucherinnen und Besucher mit dem Coronavirus infiziert. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden vom Dienstagabend könnten die Zahlen noch steigen. Die Organisatoren reagierten geschockt und betonten, dass sie sich an alle Auflagen gehalten hätten. Rund 20’000 Menschen hatten das zweitägige Open-Air-Festival «Verknipt» (Durchgeknallt) am 3. und 4. Juli besucht. Am ersten Tag infizierten sich mindestens 448 Besucher, und am zweiten Tag weitere 516, wie die Nachrichtenagentur ANP berichtete. Festivalbesucherinnen und -besucher mussten nachweisen, dass sie geimpft oder negativ getestet waren. Nach Angaben der Veranstalter wurde streng am Eingang kontrolliert. Für Besucherinnen und Besucher seien Zeitfenster eingerichtet worden, um Andrang zu verhindern. Für den grossen Anstieg der Infektionen sind nach Angaben der Gesundheitsbehörden vor allem Jugendliche und junge Erwachsene verantwortlich. Infektionsherde waren vor allem Festivals, Diskotheken und Gaststätten. 

12.7.21

Aufgrund kontinuierlich hoher Infektionszahlen verlängert Südafrika seine strikten Corona-Beschränkungen für weitere zwei Wochen. Die Restriktionen sehen neben nächtlichen Ausgangsbeschränkungen nach 21.00 Uhr auch ein Alkoholverbot sowie weitgehende Versammlungsverbote im Freien vor. Öffentliche Schulen, die sich derzeit in den Ferien befinden, sollen um eine zusätzliche Woche, bis zum 26. Juli, geschlossen bleiben. Restaurants dürfen hingegen unter strengen Vorgaben wieder öffnen.

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, rechnet damit, dass Masken nicht mehr aus dem Alltag verschwinden werden. Auf die Frage, ob er einen Zeitpunkt sehe, an dem Corona als ganz normale Erkrankung angesehen werden könne, sagte Montgomery im ARD-«Europamagazin», der Punkt sei erreicht, wenn 85 Prozent der Bevölkerung durch Impfung und Durchmachen der Erkrankung immunisiert seien. «Wir werden aber Corona nie wieder los. Wir werden in bestimmten Situationen immer Masken tragen müssen, Hände waschen, Abstand halten und wir werden regelmässig nachimpfen müssen, wie wir das von der Grippe ja auch kennen», fügte er hinzu.

9.7.21

Die Regierung in Malta hat nach einem deutlichen Anstieg der Corona-Infektionszahlen die Regelungen für Einreisen verschärft. Ab Mittwoch kommender Woche müssten Reisende einen Impfnachweis vorzeigen, sagte Gesundheitsminister Chris Fearne am Freitagnachmittag auf einer Pressekonferenz. Kinder, die in Begleitung ihrer Eltern unterwegs seien, bräuchten einen negativen PCR-Test.

Über die Hälfte der Corona-Neuinfektionen sind auf Reiserückkehrer zurückzuführen. Dies haben Zahlen aus dem Kanton Zürich gezeigt, wie die «NZZ» schreibt. Die Rückkehrer, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden, waren laut Zürcher Gesundheitsdirektion mehrheitlich in Spanien oder Griechenland in den Ferien. Nun ist auch mindestens ein Fall bekannt, bei dem ein Infizierter einen Zürcher Club besuchte und dort andere Partygäste ansteckte. Ob die Person geimpft war oder einen Testnachweis erbringen konnte, ist nicht bekannt.

In der vietnamesischen Wirtschaftsmetropole Ho-Chi-Minh-Stadt hat am Freitag ein zweiwöchiger Corona-Lockdown begonnen. Mit diesem soll der bislang schlimmste Covid-19-Ausbruch in dem südostasiatischen Land eingedämmt werden. In Vietnam war die Zahl der registrierten Corona-Infektionen zuletzt auf mehr als 9400 gestiegen. Noch bis Ende April hatte das Land insgesamt weniger als 3000 Fälle verzeichnet. Wegen seiner erfolgreichen Kontaktverfolgungsmassnahmen und strengen Quarantäne-Regeln galt das Land lange als Vorbild im Kampf gegen die Pandemie.

Von mittlerweile 223 trotz doppelter Impfung infizierten Schweizerinnen und Schweizern mussten 71 hospitalisiert werden, so eine BAG-Sprecherin. Dabei werden nur «Fälle» erfasst, bei denen der zweite Piks mindestens 14 Tage zurückliegt. Von den mit einer Dosis geimpften Personen Infizierten mussten gar 81 von 206 in Spitalpflege. Gemäss BAG handelt es sich bei den infizierten Personen um «ältere Geimpfte», so die Sprecherin. Sie ergänzt, dass die Durchimpfung bei Senioren auch weiter fortgeschritten sei als bei der jüngeren Generation. Darauf deutet auch die Sterberate hin. «37 Personen mit erster Impfung und 17 mit vollständiger Impfung seit mindestens 14 Tagen verstarben.» Das heisst: Knapp 12 Prozent der Personen, die sich nach mindestens einer Impfung ansteckten, sind tot. Bei den doppelt geimpften reduziert sich dieser Wert auf 7,6 Prozent. Allerdings könnten dabei «Covid-19 als auch andere Grunderkrankungen» für Hospitalisation und Ableben verantwortlich sein, erklärt die Sprecherin. 99 Prozent der Infizierten seit Ende Januar waren nicht geimpft.

Die Impfstoffhersteller BioNTech und Pfizer wollen bald die Zulassung für die Verabreichung einer dritten Dosis ihres Corona-Impfstoffs beantragen. „Wie anhand der vom israelischen Gesundheitsministerium erhobenen Daten aus der praktischen Anwendung bereits deutlich wurde, sinkt die Schutzwirkung des Impfstoffs gegenüber Infektionen und symptomatischen Erkrankungen sechs Monate nach der zweiten Impfung„, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung.

 

 

7.7.21

In Grossbritannien steigen die Zahlen seit etwa zwei Monaten an, und zwar mit dieser typisch exponentiellen Kurve, die jetzt steil nach oben zeigt. Grossbritannien hat im Moment etwa 20 Mal so viele Fälle wie die Schweiz, proportional auf die Bevölkerung gerechnet. Die Spitäler haben das aber nicht drastisch zu spüren bekommen. Es kann also sein, dass die Fallzahlen jetzt deutlich steigen, ohne dass die Spitäler in Schwierigkeiten geraten. 

Die Corona-Impfung bietet Schutz vor dem Coronavirus, kann eine Ansteckung aber nicht komplett verhindern. So wurden über zweihundert vollständig geimpfte Personen in der Schweiz positiv getestet. In anderen Ländern ist diese Zahl noch höher.Doch geimpfte Infizierte haben andere Symptome. Dies hat eine britische Studie, über die der «Mirror» berichtete, ergeben. Diese Patienten hätten zwar auchdie üblichen Symptome wie Fieber, Husten und Geschmacksverlust. Doch sie klagten auch über Kopf- und Halsschmerzen, Niesen und eine laufende Nase. Im Allgemeinen hätten Geimpfte weniger starke und weniger lange andauernde Symptome, so die Studie. Zudem müssten vollständig geimpfte Corona-Patienten nur selten in ein Spital eingewiesen werden.

Die Zahl der Corona-Fälle in Verbindung mit der Euro 2020 ist nach Daten der EU-Gesundheitsagentur stark angestiegen auf 2500 Fälle. Fans aus sieben Teilnehmerländern sind demnach bisher betroffen. Auch Schweizer Fans haben sich angesteckt.

6.7.21 Von 410 nicht-hospitalisierten, aber symptomatischen Patienten haben 39 Prozent noch sieben Monate nach der Diagnose mit Coronavirus von Symptomen berichtet. Obwohl diese leicht bis mittelschwer seien, beeinträchtigten sie dennoch die Lebensqualität. Darüber informierte am Dienstag das Universitätsspital und die Universität Genf. Die Studie zeigte auch die häufigsten lang anhaltenden Symptome auf. Die Befragten berichten von Müdigkeit (21 Prozent), Geschmacks- oder Geruchsverlust (17 Prozent), Atemnot (12 Prozent) sowie Kopfschmerzen (10 Prozent). Die Inzidenz von Langzeitwirkungen einer Coronavirus-Infektion scheint bei Frauen höher zu sein. Insbesondere gilt dies für Symptome wie Müdigkeit, Kurzatmigkeit und Kopfschmerzen. Zudem litten diejenigen Personen mit höherer Wahrscheinlichkeit an Langzeitfolgen, die kurz nach der Erkrankung mehrere Covid-19-Symptome entwickelt hatten. Überraschend ist gemäss der Mitteilung, dass die Symptome mit der Zeit kommen und gehen können. «Die Ursache dieser Schwankungen bleibt ungeklärt, ist aber Gegenstand verschiedener Hypothesen, die derzeit untersucht werden».

Das BAG stuft die epidemiologische Lage als gut ein. Besorgniserregend sei aber die Ausbreitung der Delta-Mutation. In der Schweiz beträgt diese nun 30 Prozent. Zwei Drittel der Meldungen zu Impfungen waren nicht schwerwiegend. Ein Drittel der Meldungen waren schwerwiegend. Als schwerwiegend eingestuft werden Fälle, wo Personen hospitalisiert werden mussten oder gestorben sind. In der Schweiz sei noch keine Person an der Impfung gestorben. Kopfschmerzen, Müdigkeit, Fieber seien Nebenwirkungen, die man festgestellt hat, diese gelten jedoch nicht als schwerwiegend.

Nach seinem Vater ist jetzt auch die Mutter des deutschen Schauspielers Christian Kahrmann gestorben. Der Ex-«Lindenstrasse»-Schauspieler hat seine Eltern im März mit dem Coronavirus infiziert. Der Schauspieler hat als Erster der Familie schwere Symptome entwickelt: Mit der Ambulanz musste er ins Spital gefahren werden, danach lag er drei Wochen lang im Koma. Mittlerweile hat er sich von der Erkrankung erholt: «Ich kann zwar noch nicht joggen. Aber ich bin froh, dass ich nicht mehr auf den Rollator angewiesen bin», so der 49-Jährige gegenüber der «Bild». 

In der israelischen Stadt Tel Aviv kam es zu einem besorgniserregenden Ausbruch des Coronavirus. Bei einer Feier haben sich mindestens 83 junge Leute mit dem Virus angesteckt – alle durch ein und denselben Schüler. Besonders brisant: die Infektionskette. Wie die «Times of Israel» berichtet, sei der Superspreader nämlich bereits geimpft gewesen. Seine Infektion habe er womöglich von einem ebenfalls geimpften Angehörigen aufgelesen, der wiederum von einem ebenfalls geimpften Angehörigen infiziert wurde. Letztere Person sei zuvor in London gewesen.

 

5.7.21 Es sind beunruhigende Neuigkeiten aus Israel. Eine Studie zeigt, dass der Pfizer-Impfstoff weniger gut wirkt gegen die Delta-Variante, als angenommen. Die Corona-Situation in Israel droht erneut zu kippen. Rasant breitet sich eine neue Infektionswelle aus. Der Grund dafür: die Delta-Variante. Die Wirksamkeit gegen die Delta-Variante beträgt lediglich 60 bis 80 Prozent. Die Forscher machen sich Sorgen um die Zukunft in Israel. In den nächsten zwei Wochen könnte es täglich bis zu 1000 Infektionen geben, rein aufgrund der Delta-Variante.

Die Impfung von Kindern ist allerdings in Experten-Kreisen umstritten. Ein britischer Impfexperte feuert die Debatte nun neu an. Professor Robert Dingwall ist Mitglied des Komitees für Impffragen (JCVI) in Grossbritannien. Dingwall ist der Auffassung, dass es für Kinder sicherer ist, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Dies anstelle einer Impfung. Er begründet dies mit der Chance auf Nebenwirkungen, welche nach einer Corona-Impfung auftreten können. Teenager seien einem äusserst geringen Risiko ausgesetzt, wenn sie sich infizieren. Auch Daniel Beutler, Arzt aus Thun äusserte sich am 30. Juni im Berner Landbote kritisch zur Impfung von Jugendlichen.

Johnson sagte dem Kabinett, dass der Impferfolg bedeutet, dass Großbritannien in der Lage sein wird, „mit Covid zu leben“, weil die Verbindung zwischen Virusfällen und Krankenhausaufenthalten durchbrochen wurde. „Das Kabinett hat sich darauf geeinigt, dass wir dank des Schutzes, den der Impfstoff bietet, in Zukunft mit Covid leben können – selbst wenn die Fälle weiter ansteigen.“ Ab dem 19. Juli – so der derzeitige Plan – können die Engländer dann wieder im voll besetzten Theater sitzen, riesige Feste feiern und sogar die Nacht im vollen Club durchtanzen. Sogar die Aufhebung der Maskenpflicht steht zur Debatte. Gut 63 Prozent der britischen Erwachsenen sind bereits vollständig geimpft, etwa 86 haben immerhin die erste Dosis hinter sich. Dennoch bleiben genug Menschen übrig, für die Delta eine Gefahr darstellt – zumal ein wirklich wirksamer Schutz vor der Variante erst nach der vollständigen Impfung bestehen soll. Zwar ist zu bedenken, dass die Zahl der Krankenhauseinlieferungen und Todesfälle bislang nicht im gleichen Maße mit den positiven Fällen ansteigt wie in vorherigen Corona-Wellen. Aber vergangene Woche sahen sich die Krankenhäuser in England dennoch wieder mit so vielen Corona-Fällen konfrontiert wie schon lange nicht mehr. Das Kalkül der Regierung ist trotzdem: Jüngere und Kinder landen seltener mit Covid-19 im Krankenhaus oder sterben daran. Dass sie zum Teil mit Langzeitfolgen genauso zu kämpfen haben und hohe Infektionszahlen Raum für neue, noch gefährlichere Mutationen des Virus bieten, wird ausgeblendet.

Die Impfkampagnen in Rumänien und Bulgarien stagnieren, weil viele Bürger sich nicht impfen lassen wollen. Zehntausende Impfdosen mussten bereits vernichtet werden, die Haltbarkeit war abgelaufen. Ließen sich in Rumänien im April im Schnitt noch etwa 100.000 Menschen pro Tag impfen, waren es im Juni nur noch 18.000. Ähnlich sieht es auch in Bulgarien aus. Dort bekamen im April im Schnitt 25.000 Menschen die Spritze gegen Corona, im Juni waren es nur noch 8000. In Rumänien hat sich bislang nur etwa ein Viertel der Bevölkerung impfen lassen. In Bulgarien sieht es noch schlechter aus. In Rumänien hat das nach örtlichen Medienberichten bereits Ende Juni dazu geführt, dass 35.000 AstraZeneca-Dosen vernichtet werden mussten.  Umfragen zufolge stehen in Bulgarien 60 Prozent der Bevölkerung Impfungen ablehnend gegenüber.

Eine Zeit lang wies die Schweiz eine beeindruckende Impfquote auf. Mittlerweile zeigt sich die Kurve der bereits geimpften Personen aber abflachend. Eine Zahl von deutlich über 60 Prozent ist bis in den Herbst nur in wenigen Kantonen zu erwarten. Der Gesundheitsminister sorgt sich um die Gesundheit der über 80-Jährigen. In den Heimen sei die Impfquote zu tief. Auch will sich ein grosser Teil des Personals nicht impfen lassen. Rund 20 Prozent der über 80-Jährigen sind noch nicht geimpft. Ausserdem sei auch die Impfbereitschaft beim Pflegepersonal und der Spitex tief. Als relevante Messgrösse für den weiteren Verlauf der Pandemie sieht Berset vor allem die Spitaleinweisungen. Bleiben diese tief, seien höhere Fallzahlen zu verkraften.

 

2.7.21

Derzeit dürfen nur 6000 Menschen pro Woche per Flugzeug nach Australien einreisen. Wegen steigenden Corona-Fällen soll diese Zahl nun halbiert werden. Vor Beginn der Corona-Pandemie reisten jede Woche rund 260’000 Menschen nach Australien ein. Angesichts des verbreiteten Ärgers über die strikten Einreiseregelungen deutete Morrison einen Strategiewechsel seiner Regierung im Kampf gegen das Coronavirus an. So werde es künftig weniger um die Unterdrückung des Coronavirus gehen, sondern um den Umgang damit. Die Regierung werde bald Impfziele definieren, kündigte Morrison weiter an. Sobald diese erreicht seien, könnten die Grenzen schrittweise geöffnet und die Rückkehr zur Normalität eingeleitet werden.

Etwa ein Drittel der Menschen, die derzeit in Großbritannien an der Delta-Variante sterben, ist zweifach geimpft. Das hat wohl nichts damit zu tun, dass die Impfungen nicht wirken, sondern viel eher mit Statistik. Dass die Impfungen nicht vollständig vor einer Infektion schützen, war schon nach den klinischen Studien klar. Der Biontech-Impfstoff Comirnaty zum Beispiel reduzierte die Ansteckungen um 95 Prozent im Vergleich zur Kontrollgruppe. Das ist gut, aber eben nicht perfekt. Wegen der enormen Unterschiede in der Sterblichkeit zwischen jungen, gesunden Menschen und den Risikogruppen hat der nicht perfekte Schutz durch die Impfungen große Auswirkungen. Wenn die Impfung die Sterblichkeit bei 85 Jahre alten Personen um hypothetische 95 Prozent senken würde, haben diese mit den oben genannten Zahlen immer noch ein mehr als 50-fach höheres Sterberisiko als ungeimpfte 25-Jährige. Das führt zu dem scheinbar paradoxen Resultat: Je weiter die Impfkampagne voranschreitet, desto höher wird potenziell der Anteil der vollständig Geimpften an den Coronatoten. Die Menschen mit erhöhtem Risiko sind bereits überwiegend geimpft, infizieren sich aber in gewissem Maße, und ein Teil stirbt auch daran. Die verbleibenden Ungeimpften dagegen sind weit überwiegend relativ jung mit einem entsprechend niedrigen Sterberisiko. Auch wenn Ungeimpfte den größten Teil der Infizierten ausmachen, bleibt ihr Beitrag zu den Todesfällen vergleichsweise begrenzt – und er sinkt immer weiter, je mehr auch diese Bevölkerungsgruppen geimpft werden. mehr Informationen

Neuesten Analysen zufolge leidet rund ein Drittel der Covid-19-Patienten unter Spätfolgen der Erkrankung, sogar, wenn die Covid-19-Erkrankung eher mild verlaufen ist. Dennoch ist immer noch nicht klar, wie eine Reihe der Spätfolgen entstehen. Die Forscher fanden heraus, dass durch Sars-CoV-2 menschliche Blutkörperchen über Monate hinweg verändert sein können. Die Wissenschaftler vermuten darin die Ursache für verschiedene Long-Covid-Symptome. mehr Informationen

 

30.6.21  Wie das Team im Fachjournal «Nature» berichtet, lösen die Vakzine von Pfizer/Biontech und Moderna nicht nur eine sehr starke, sondern auch eine langanhaltende Immunreaktion aus, die möglicherweise über Jahre hinweg gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 schützt. Vorausgesetzt, das Virus entwickelt sich nicht wesentlich über seine aktuelle Form hinaus. Etwas, das nicht garantiert ist, wie die Forschenden betonen.

29.6.21 «Die Lockerungen in Israel waren zu früh und zu ausgedehnt bei einer Durchimpfung von 60 Prozent», sagte Andreas Cerny im Interview mit der «SonntagsZeitung». Und betonte: «Wir sollten daraus lernen.» Für Cerny sind die Lockerungen, der Sommer mit Ferien und Veranstaltungen und die sich ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus «eine explosive Mischung». Mehr Fälle und eine vierte Welle seien damit programmiert, sagte er. Alain Berset erwartet im Herbst eine weitere Corona-Welle bei ungeimpften Personen. Besonders Kinder seien dem Virus schutzlos ausgeliefert, da sie erst bis im Herbst geimpft sein würden, sagt Science-Taskforce-Mitglied Volker Thiel. Ein weiteres Risiko sieht der Virologe in den wieder geöffneten Grossveranstaltungen, vor allem in Innenräumen. «Der Zutritt muss noch längere Zeit auf Besuchende mit Zertifikat beschränkt sein, zumindest solange sich noch nicht alle Impfwilligen haben impfen lassen können. Ansonsten drohen solche Veranstaltungen zu Superspreader-Events zu werden.» «Im schlimmsten Fall droht eine erneute Überlastung des Gesundheitssystems, weil wegen einer zu tiefen Impfbereitschaft und einer aggressiven Variante viele Menschen schwer erkranken.» Der deutsche Kinderarzt Fred Zepp, der in der Impfkommission (Stiko) sitzt, sagt, Kinder und Jugendliche hätten von der Delta-Variante in der Regel wenig zu befürchten. «Wenn jemand Grund zur Sorge hat, dann sind es die ungeimpften Erwachsenen».

Während die Schweiz weitgehende Corona-Lockerungen feiert, sieht die Situation in anderen Teilen der Welt wieder düster aus. Die Fallzahlen steigen rasant an, in Grossbritannien sind sie so hoch wie seit Februar nicht mehr. Wegen der von Dienstag an geltenden Einstufung Portugals als Corona-Virusvariantengebiet will der deutsche Reiseanbieter Olimar mehrere hundert Bundesbürger schnell zurückholen. Das RKI hatte Portugal wegen der Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante des Virus am Freitagabend zum Virusvariantengebiet erklärt – zunächst für zwei Wochen. Dies bedeutet ein umfangreiches Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen. Sie dürfen Bundesbürger und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland aber zurückbringen. Für diejenigen, die einreisen dürfen, gilt eine 14-tägige Quarantänepflicht. Sie kann nicht durch einen Test verkürzt werden und gilt auch für vollständig Geimpfte und Genesene. Nachrichten über gestiegene Fallzahlen gibt es auch aus Südafrika. Nach Angaben der Regierung befindet sich das Land mit mehr als 56 Millionen Einwohnern zunehmend im Griff der Delta-Variante des Virus. In Pretoria und Johannesburg befindet sich mittlerweile die Gesundheitsinfrastruktur an der Kapazitätsgrenze. Auch in Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch, treten wegen Delta verschärfte Massnahmen in Kraft. So dürfen die Einwohner ab Montag für sieben Tage lang das Haus nicht verlassen. Wegen dieser Ankündigung sind Massen von Menschen zu den Fährterminals in Dhaka geströmt, um die Stadt zu verlassen. Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante wird der Großraum Sydney abgeriegelt. Der jüngste Ausbruch geht auf einen Fahrdienst zurück, der vor rund zwei Wochen die Besatzung eines Flugzeuges in ein Quarantäne-Hotel brachte. Die Behörden haben seither 180 Corona-Fälle registriert. Die Behörden rechnen mit steigenden Fallzahlen. Australien hat die Corona-Infektionen mit Grenzschließungen und strengen Quarantäne-Regeln weitgehend eingedämmt. Auch in Russland spitzt sich die Lage zu. Für Reisende nach Deutschland sollen wegen der Corona-Lage in Russland massive Einschränkungen gelten. Dem Robert Koch-Institut zufolge wird neben Russland auch Portugal am Dienstag als Virusvariantengebiet eingestuft, was ein weitreichendes Beförderungsverbot und strikte Quarantäneregeln zur Folge hat.

 

25.6.21

Angesichts einer neuen Welle positiver Covid-Fälle bei jungen Menschen in Israel gilt ab sofort wieder Maskenpflicht in Innenräumen.

Bei einer Studie zum verschwundenen Geruchssinn im Zusammenhang mit dem Coronavirus sprechen Forscher von einer «exzellenten Prognose». Die Resultate versprechen Hoffnung: 49 der 51 Patienten (96,1 Prozent) waren ihre Beschwerden nach spätestens einem Jahr los. Eine grosse Mehrheit der Patienten (84 Prozent) erholte sich sogar innerhalb von vier Monaten nach der Ansteckung vollständig. Die übrig gebliebenen zwei Personen leiden jedoch noch immer unter teil- oder völligem Geruchsverlust. Die Forscher wissen nicht, wie lange es für diese Patienten noch dauern könnte, bis sie sich vollständig erholen. Sie können zudem auch nicht ausschliessen, dass eine Covid-bedingte Anosmie dauerhaft sein könnte.

24.6.21

Ein US-Forscher ist im Web auf Gensequenzen des Covid-19-Virus früher Krankheitsfälle gestossen, die zuvor aus einer Datenbank entfernt worden waren. Das befeuert die Theorie, dass China den Ursprung des Virus verschleiern wolle. Vor rund einem Jahr verschwanden die Gensequenzen von insgesamt 241 Proben früher Covid-19-Fälle, die in Wuhan aufgetreten waren, aus einer internationalen Datenbank in den USA. Hochgeladen hatten diese zuvor Forscher aus der chinesischen Metropole. Nun hat der US-Virologe Jesse Bloom beim Stöbern in der Datencloud von Google 13 dieser unter mysteriösen Umständen gelöschten Gensequenzen wieder gefunden. Möglicherweise kursierten in Wuhan also schon Viren, bevor es Ende 2019 zum offiziellen Ausbruch gekommen war. Gemäss einem US-Geheimdienstbericht sollen bereits im November 2019 mindestens drei Mitarbeiter des Instituts für Virologie in Wuhan mit Covid-ähnlichen Symptomen behandelt worden sein.

Nach dem Schulabschluss ordentlich feiern – das wollten Hunderte spanische Schüler auf der Balearen-Insel Mallorca. Allein in Madrid wurden 245 Jugendliche und junge Erwachsene gemeldet, die sich auf ihrer Abschlussfahrt infiziert haben. In Madrid identifizierten die Behörden neben den 245 Infizierten bisher 452 Kontaktpersonen – weitere positive Fälle sind also wahrscheinlich. In San Sebastián im Baskenland wurden 49 Schüler nach ihrer Rückkehr positiv getestet. Einige davon hatten sich sogar mit der hochansteckenden Delta-Variante infiziert. Weitere 300 Menschen sollen darum nun zum Massentest. Die Stadt Elche in der Region Valencia meldete 32 Fälle, Murcia 18. Außerdem sollen sich Abiturienten aus Kantabrien und Aragon angesteckt haben.

Die finnischen Behörden machen für einen sprunghaften Anstieg der täglichen Neuinfektionen Fußball-Fans verantwortlich, die von zwei EM-Spielen aus Russland zurückgekehrt sind. Die Zahl ist von etwa 50 pro Tag auf mehr als 100 angestiegen, wie aus offiziellen Daten hervorgeht. Einem Mitarbeiter des finnischen Gesundheitsinstituts zufolge wurden die meisten Infektionen bei Personen festgestellt, die am 22. Juni in 15 Bussen aus Sankt Petersburg nach Hause gereist waren.

23.6.21

„Religiöse Veranstaltungen dürfen mit bis zu 1000 Personen durchgeführt werden. Wenn keine Sitzpflicht besteht (z.B. an einer Prozession), dann dürfen in Innenräumen max. 250 Besucherinnen und Besucher anwesend sein. Es gilt in Innenbereichen eine Maskentragpflicht. Findet der Anlass draussen statt, sind ohne Sitzpflicht bis zu 500 Besucherinnen und Besucher zugelassen. Es darf im Innern oder im Freien maximal zwei Drittel der Kapazität besetzt werden. Eine religiöse Veranstaltung mit Zertifikats- Zugangsbeschränkung ist nicht vorgesehen, da diese gemäss Vorgaben des Bundesrats zum Einsatz des Covid-Zertifikats zum grünen Bereich gehören, in welchem ein Zertifikatseinsatz nicht erlaubt ist.“ Das gilt per 26. Juni.

 

Aufgrund steigender Corona-Infektionszahlen verschiebt Israel die geplante Einreiseerlaubnis für geimpfte Touristen um einen Monat. Urlauber dürfen ohne vorherige Genehmigung erst ab dem 1. August ins Land kommen, bestätigte eine Sprecherin des Tourismusministeriums. Am Montag stieg die Anzahl der neuen Corona-Infektionen das erste Mal seit zwei Monaten auf mehr als 100 innerhalb eines Tages. Innenministerin Ajelet Schaked hatte noch am Sonntag mitgeteilt, dass geimpfte Individualtouristen ab dem 1. Juli einreisen dürften. 

In Italien stehen 45’000 Mitarbeiter des Gesundheitswesen vor der Suspendierung, weil sie sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen wollen. Das italienische Parlament hatte im Mai ein Gesetz zur Einführung einer Impfflicht für Gesundheitspersonal verabschiedet. Wer  sich nicht impfen will, muss darlegen, warum er eine Ausnahme von der Impfpflicht beantragt. Die gibt es nur unter ganz bestimmten Bedingungen. Beispielsweise wenn die Impfung nachweislich eine gesundheitliche Gefahr für die betreffende Person darstellen könnte. Die nicht geimpften Mitarbeiter des Gesundheitswesen müssen schliesslich Aufgaben ohne direkten Kontakt zu Patienten oder Kunden übernehmen. Ist dies aber nicht möglich, können die Verweigerer vom Dienst suspendiert werden. Und zwar so lange, bis die nationale Impfkampagne in Italien abgeschlossen ist. Das heisst: Zwangsurlaub für Impfverweigerer ohne Gehalt bis Jahresende. Der Prozentsatz der kritischen Ärzte liegt dabei laut der Ärztekammer des Landes lediglich bei 0,2 Prozent. Um einiges höher liegt etwa der Prozentsatz der Sanitäter mit 2,3 Prozent.

Das BAG und die Kommission für Impffragen in der Schweiz empfehlen eine Impfung für Jugendliche zwischen zwölf bis 15 Jahren. Über die Aufhebung der Maskenpflicht soll bald im Bundesrat entschieden werden. Anne Lévy spricht davon, dass bereits 37 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft seien.

 

22.6.21

Nach zuletzt wenigen Corona-Neuinfektionen in Israel sind erstmals seit rund zwei Monaten mehr als 100 neue Fälle an einem Tag nachgewiesen worden. 125 Personen seien am Vortag positiv getestet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag mit. Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Chesi Levy, hatte dem israelischen Fernsehen zuvor gesagt, dass rund 70 Prozent der Neuinfektionen mit der Delta-Variante des Virus in Zusammenhang stehen. Die Hälfte der Neuinfizierten seien Kinder, ein Drittel der Betroffenen sei geimpft gewesen. Die Delta-Variante wurde zuerst in Indien entdeckt und gilt als besonders ansteckend.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) geht davon aus, dass manche Menschen trotz vollständiger Impfung gegen SARS-CoV-2 keine normale wirksame Immunität aufbauen. Warum ist das so? Bei einigen Menschen, deren Immunsystem medikamentös gebremst wird – die also immunsupprimierende Therapien bekommen -, wirkten die Impfungen weniger gut. Seit Jahren sei bekannt, dass einige Menschen eine schlechtere Immunantwort aufbauen als andere. Das sei nichts, was mit den Corona-Impfstoffen zusammenhänge, sondern gelte auch für andere Impfstoffe. Krebspatienten bekommen Medikamente, die die Zellteilung verlangsamen. Damit teilen sich nicht nur die Krebszellen langsamer, sondern auch die Immunzellen, die nach der Impfung Antikörper bilden. So sehe man gerade bei Menschen, die unter einer starken Chemotherapie stehen, dass sie nach einer Impfung kaum Antikörper bildeten. Ähnlich sei es nach Organtransplantationen. Damit der Körper das Spenderorgan nicht abstößt, bekämen auch diese Patienten Medikamente, die das Immunsystem herunterfahren. Auch einige Menschen, die unter Autoimmunerkrankungen – wie Multiple Sklerose oder Rheuma – leiden, können ähnliche Probleme haben. Die Fähigkeit, eine normale Immunantwort aufzubauen, nehme mit dem Alter ab. Vielleicht müsse bei Menschen mit einer Organtransplantation ein anderer Impfstoff gegeben werden. Bei Krebspatienten könne man abwarten, bis die Chemotherapie beendet ist, danach erhole sich das Immunsystem in den meisten Fällen. 

Nach dem G7-Treffen in Grossbritannien explodieren in den Konferenzorten die Fallzahlen des Coronavirus. Die britische Regierung sieht keinen Zusammenhang. In den Orten St. Ives und Falmout, wo die Konferenz stattfand, sind nun die Fallzahlen des Coronavirus rapide angestiegen. So sei die Sieben-Tage-Inzidenz in Falmouth auf 600 gestiegen. Das entspricht einem Anstieg um 2000 Prozent. Landesweit lag der Wert im gleichen Zeitraum bei rund 77.

21.6.21

Der Impffortschritt schützte Chile nicht. Obwohl inzwischen rund 60 Prozent der Bevölkerung einfach und davon mehr als 40 Prozent vollständig geimpft sind, steigen die Infektionszahlen immer weiter. Die Intensivstationen der Krankenhäuser sind komplett überlastet. Das Gesundheitssystem ist kollabiert, kann man sagen. Menschen werden jetzt auch in ambulanten Einrichtungen aufgenommen oder zu Hause behandelt. Wir haben hohe Todeszahlen, und es sterben jüngere Menschen. Wir wissen seit Langem, dass der hierzulande verwendete Impfstoff des chinesischen Herstellers Sinovac zwar vor schweren Verläufen einer Covid-Erkrankung gut schützt, aber weniger gut vor einer Infektion mit dem Virus. Wenn dann Maßnahmen der sozialen Distanzierung über Bord geworfen werden, wie hier geschehen, dann kann sich das Virus stark ausbreiten – und trifft besonders die Ungeimpften. Wir Gesundheitswissenschaftler haben davor gewarnt, aber leider hat man nicht auf uns gehört. Seit vergangenem Wochenende gilt in der Hauptstadt Santiago de Chile erneut ein vollständiger Lockdown. Erst kürzlich erhielten noch alle Menschen, die zweifach geimpft sind, sogenannte Mobilitätspässe. Sie müssen sich jetzt nur teilweise an den Lockdown halten. Theoretisch müsste man herausfinden, wer nicht genug Antikörper gebildet hat und diesen Menschen dann eine andere Vakzine verabreichen. Das alles ist wenig praktikabel. Das heißt: Wir werden auf diesem Kontinent noch über Jahre mit diesem Virus zu kämpfen haben. Ich hoffe, wir sind in drei Jahren dort, wo Australien oder Neuseeland heute sind, sodass man einzelne Fälle früh erkennt und Infektionsketten nachverfolgen kann.Die Vektor-Impfstoffe und die mRNA-Technologie verhindern Infektionen besser, das macht einen großen Unterschied. Chile hat im Moment 10 mal mehr Ansteckungen zur Bevölkerung als die Schweiz.

 

20.6.21

In Israel wurden rund 450 Zuschauerinnen und Zuschauer, die bei einer Veranstaltung in Bet Schean anwesend waren, in Quarantäne geschickt, nachdem sich herausgestellt hatte, dass im Publikum ein Mädchen an CoV erkrankt ist. Selbst Geimpfte und Genesene wurden vorläufig in Quarantäne geschickt, bis geklärt ist, um welche Mutation es sich handelt. Das sei eine „besondere Vorsichtsmaßnahme“, die laut öffentlich-rechtlichem Sender Kan von den Behörden auch damit argumentiert wurde, dass es sich um eine Indoor-Veranstaltung handelte. Und nach einem neuen CoV-Ausbruch an Schulen ist in zwei Ortschaften wieder Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler verhängt worden. Das Gesundheitsministerium teilte am Sonntag mit, im Raum Binyamina südlich von Haifa sowie in Modiin-Maccabim-Reut müssten in Innenräumen sowie Außenbereichen wieder Schutzmasken getragen werden. In einer Schule in Binjamina wurden 45 Schüler positiv auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet. Auch in Modiin – einer Stadt zwischen Tel Aviv und Jerusalem – gab es rund ein Dutzend neuer Fälle. Nach Medienberichten wird an beiden Schulen ein Zusammenhang mit Rückkehrern aus dem Ausland sowie der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus vermutet. Sie war zuerst in Indien beobachtet worden. Delta führe zu schwereren Krankheitsverläufen und zweieinhalbmal so vielen Hospitalisierungen wie Alpha.

 

19.6.21

Uganda befinde sich ab sofort für 42 Tage im «totalen Lockdown», sagte Museveni am Freitag. Ugandas rund 45 Millionen Einwohner müssten zuhause bleiben. Lediglich Fahrzeuge, die wichtige Fracht oder kranke Menschen transportieren, seien auf der Strasse zugelassen. Man habe die Nachbarländer um Sauerstoff gebeten, sagte die Gesundheitsberaterin Musevenis, Monica Musenero, der Deutschen Presse-Agentur. «Die Zahl der Fälle steigt stetig.» In Uganda, wie auch in 13 weiteren afrikanischen Ländern, breitet sich die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus weiter aus. Uganda hat etwa gleich viel Neuansteckungen wie die Schweiz, aber eine schlechte  Infrastruktur.

18.6.21

Weltärztechef Frank Ulrich Montgomery warnt angesichts der als besonders ansteckend geltenden Delta-Variante des Coronavirus vor zu raschen Lockerungsschritten in Deutschland. Sie sollten die politische Grösse haben, angekündigte Lockerungen wieder zurückzunehmen, wenn die Infektionszahlen durch die Delta-Variante wieder steigen sollten. Montgomery verwies auf das Beispiel der britischen Regierung. Diese hatte am Montag erklärt, wegen der Delta-Variante die geplante Aufhebung der letzten Corona-Beschränkungen um vier Wochen zu verschieben. Montgomery bezeichnete es als «das Tückische» der zuerst in Indien entdeckten Delta-Mutante, «dass Infizierte sehr schnell eine sehr hohe Viruslast im Rachen haben und damit Andere anstecken können, bevor sie überhaupt merken, dass sie sich infiziert haben».

 

16.6.21

Die Delta-Variante des Coronavirus macht Grossbritannien zu schaffen. Die 7-Tage-Inzidenz hat sich im Vergleich zum Mai mehr als verdreifacht. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen nahm im Wochenvergleich sogar um 40 Prozent zu. Wegen der Ausbreitung der zuerst in Indien entdeckten Delta-Variante hat Premierminister Boris Johnson die für den 21. Juni geplante Aufhebung aller Corona-Massnahmen in England um vier Wochen verschoben.

15.6.21

Ein Gottesdienstbesuch unter den gegenwärtigen Schutzkonzepten geht nicht mit einem erhöhten Corona-Infektionsrisiko einher. Das ergab eine Studie in Zusammenarbeit der Universitäten Marburg und Gießen sowie der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Das Ergebnis: Weder für die Teilnahme an Gottesdiensten noch für haupt- und nebenamtliche Tätigkeiten ergaben sich statistisch signifikante Zusammenhänge zu positiven Ergebnissen im Antikörpertest.

Virginie Masserey kündigt an, dass die Behörden in der Schweiz künftig von einem Impfschutz von 12 Monaten, statt wie bisher nur sechs Monaten, ausgehen. Der längere Zeitraum wird auch in den Covid-Zertifikaten berücksichtigt.

Die in Indien entdeckten Corona-Variante verursacht bei Patienten anscheinend andere Symptome als frühere Corona-Typen. In einer britischen App zur Überwachung von Corona-Symptomen wurden zuletzt am häufigsten Kopfschmerzen, eine laufende Nase und eine raue Kehle gemeldet, wie die BBC am Montag berichtete. Zwar gehöre Fieber noch immer dazu, aber der Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn, der bislang als typisches Corona-Symptom galt, sei weniger gängig. Für einige jüngere Menschen könne sich Covid-19 somit stärker wie eine einfache Erkältung anfühlen, sagte Spector – und rief Betroffene auf, sich in jedem Fall testen zu lassen. 

Die Befürchtung wächst, dass der dreitägige G7-Gipfel in England zu einem Anstieg der Infektionen mit dem Coronavirus geführt haben könnte. In der Region mussten seither mehrere Hotels wegen Corona-Infektionen schliessen. In St. Ives mussten jetzt nämlich aufgrund von Corona-Fällen, drei Hotels, ein Café und eine Bar vorübergehend geschlossen werden. St. Ives ist die Stadt, die dem Hauptveranstaltungsort Carbis Bay am nächsten liegt. Gemäss Berichten beherbergte etwa das Hotel «Pedn Olva» einige Medienschaffende und Sicherheitskräfte, die am G7-Gipfel im Einsatz standen. Im «Pedn Olva» hatten sich demnach einige Mitarbeiter mit dem Coronavirus angesteckt. Sobald genug von ihnen genesen seien, soll das Hotel wieder geöffnet werden.

 

10.6.21

«EU1» habe sich in anderen Ländern aufgrund unterschiedlicher Reiseaktivitäten unterschiedlich stark durchgesetzt, erklärt Epidemiologen Emma Hodcroft. Das Vereinigte Königreich hat enge Verbindungen zu Indien. Daher dürften in Grossbritannien deutlich mehr Fälle der in Indien erstmals aufgetauchten Delta-Variante eingeschleppt worden sein. Mit der Impfung sinke die Wahrscheinlichkeit, das Coronavirus zurückzubringen, deutlich. «Ich möchte den Menschen nahelegen, dass sie sich vor einer Reise impfen lassen», schliesst Hodcroft. «Wer reisen geht, sollte flexibel bleiben, vielleicht einmal mehr an den Strand und einmal weniger in den Klub gehen. Wenn ein Ort überfüllt scheint, sollte man vielleicht ein anderes Mal zurückkommen – das alles kann den Unterschied machen

Nachdem das indische Gesundheitssystem noch vor wenigen Wochen kurz vor dem Zusammenbruch stand, verbessert sich die epidemiologische Lage jetzt rasant. Der Grund dafür ist aber nicht ganz klar. Auf das ganze Land gerechnet ist der Wert auf 60 abgesackt (Schweiz 53 / D 34). An der Impfung kann es nicht liegen, denn Indien hat erst etwa 3,5 Prozent seiner Bevölkerung zweimal geimpft. Trotzdem sank die Positivitätrate beim Coronavirus innert vier Wochen von 22 auf 3,5 Prozent. Gleichzeitig warnen indische Ärzte vor neuen möglichen Nebenwirkungen der Delta-Variante B1.617.2. Die hochansteckende Coronavirus-Mutation soll durch Blutgerinnsel zu Hörverlust und Gangrän führen. Gangrän bezeichnet das Absterben von Gewebe durch eine länger anhaltende Durchblutungsstörung.  In Grossbritannien, wo die Delta-Variante inzwischen ebenfalls vorherrscht, kämpfen die Mediziner mit anderen Nebenwirkungen. So stellte die Universität Manchester in einem neuen Forschungsbericht bei 7,6 Prozent aller Covid-Patienten einen Gehörverlust fest. In der gleichen Studie wurde zudem Schwindel bei 7,2 und Tinnitus bei 14,2 Prozent aller Befragten registriert. 

7.6.21

Inzwischen ist die Variante B.1.1.7 (sogenannte britische Mutation) für die allermeisten neuen Fenste Neuinfektionen verantwortlich. Damit hat sich die Dynamik der Pandemie verändert: Das Virus ist einerseits ansteckender und andererseits auch für jüngere Menschen gefährlicher geworden.

5.6.21

Das aufstrebende Schwellenland Malaysia ist seit dem 1. Juni nach tagelangen Rekord-Infektionen mit mehr als 7000 Fällen pro Tag im «totalen Shutdown». Sogar die meisten Unternehmen mussten schliessen. Das Gesundheitsministerium glaubt, dass die Feiern zum Ende des Ramadan in dem muslimischen Land mitverantwortlich für die Krise sind. Allerdings verzeichnete das Königreich bereits in den Wochen davor steigende Zahlen. Die Ursache des Ausbruchs liess sich ziemlich genau ausmachen: Im Fall von Vietnam waren ein 27-Jähriger, der aus Japan zurückgekehrt war, und ein eingereister Chinese nach der Quarantänezeit positiv auf das Virus getestet worden. Da hatten sie schon mehrere Leute angesteckt. In Kambodscha sollen vier Chinesen, die Anfang Februar von Dubai nach Phnom Phenh geflogen waren, durch Bestechung eines Sicherheitsbeamten ihre Quarantäne gebrochen und ausgiebig in Clubs gefeiert haben. Zwei hatten Corona, einer brachte die hochansteckende Variante Alpha, die zuerst in Grossbritannien entdeckt wurde, ins Land. Die Ausbreitung war rasant und führte nach Angaben der Zeitung «Khmer Times» nicht nur zu «Chaos und Panik», sondern auch zum Shutdown in sechs Provinzen. Der ausgeklügelte Party-Plan der Chinesen habe «13 Monate voller Opfer und harter Arbeit, um die Covid-Situation erfolgreich einzudämmen, zunichte gemacht», schrieb das Blatt wütend. 

Aktuelle Zahlen findet man unter www.worldometers.info/coronavirus   und Fallzahlen in der Schweiz , weltweite Vergleiche (Achtung es ist völlig unklar was wie gezählt wird.)  Link zu Behauptungen und Gegenüberstellungen    Anordnungen Bund,   Einreisebestimmungen für Schweizer ,  Link zu den Abwasserproben, 

4.6.21

Das Studentenwohnheim nahe der Dresdner Innenstadt steht seit Donnerstagabend unter Quarantäne. Das Gesundheitsamt hatte verpflichtende Corona-Tests für die Bewohnerinnen und Bewohner angeordnet, um mögliche Infektionsketten zu durchbrechen. Die Bewohner dürfen das Haus bis einschliesslich 8. Juni nicht verlassen. Hintergrund ist der Tod eines am Coronavirus erkrankten jungen Mannes nach seiner Rückkehr aus Indien. Sein Gesundheitszustand hatte sich nach einem zunächst guten Allgemeinzustand laut Stadt rapide verschlechtert.

In mehreren Ländern wurde eine potenziell resistente Mutation des Coronavirus entdeckt. Experten vermuten ihren Ursprung in Nepal. In Nepal wütet das Coronavirus in schlimmem Ausmass. Ein möglicher Grund dafür ist nun gefunden: Eine neue Mutation. Ein möglicher Weg, wie die Mutation verbreitet wird? Durch Reisende, die nach der Besteigung des Mount Everest wieder in ihre Heimat zurückkehren. Diese Vermutung stellt ein britischer Mikrobiologe gegenüber der «Dailymail» auf. «Es scheint, als sei die Himalaya-Region ein Touristen-Hotspot», und Reisende seien immer mögliche Verbreiter von Virusvarianten. Die Mutation erhielt den Namen «Delta+K417N». Kürzlich wurde sie in 13 japanischen Reisenden aus Nepal entdeckt. Weitere Fälle wurden in Grossbritannien, Portugal, Indien und den USA registriert.

Die WHO unterscheidet unter tausenden mittlerweile vier besorgniserregende Corona-Varianten: Die Alpha-Variante, die erstmals in Grossbritannien nachgewiesen wurde; die Beta-Variante aus Südafrika; die Gamma-Variante, die in Brasilien entdeckt wurde; und die Delta-Variante, die zuerst am stärksten in Indien wütete. Die Corona-Schutzmassnahmen wie Abstandhalten, Maskentragen, Händewaschen und Home Office haben nicht nur im Kampf gegen das Coronavirus geholfen. Es waren zeitgleich wirksame Massahmen gegen das Grippevirus. «Es gibt eine gute Chance, dass die A/H3N2 ausgestorben ist», sagt Trevor Bedford, der in Seattle als Computerbiologe arbeitet. Richard Webby, der ein WHO-Forschungszentrum zur Grippe leitet, sagt: «Das wird ohne Zweifel etwas an der Diversität der Grippeviren ändern, die da draussen zirkulieren. So etwas haben wir noch nie gesehen.» Die grosse Frage sei bloss, wie nachhaltig dieser Effekt sein werde.

Lara* ist verzweifelt, weil ihr Bruder seine HIV-Medikamente abgesetzt hat. Er glaubt, dass HIV und Aids «Verschwörungen der Pharmaindustrie» sind. Wenn Laras Bruder seine Medikamente längere Zeit nicht nimmt, wird er über kurz oder lang an Aids erkranken, was ohne Behandlung tödlich enden wird. Ohne Medikamente steigt zudem die Viruskonzentration in seinem Blut wieder an, sodass Laras Bruder andere anstecken kann. Sollte er sich am Ende dann doch dafür entscheiden, die Behandlung weiterzuführen, könnte das Virus zwischenzeitlich in seinem Körper sogar Resistenzen entwickelt haben, die Medikamente könnten also nicht mehr wirken.

2.6.21

In den USA behaupten Politiker der Republikaner in einer zunehmend hitzigen Kontroverse, das Coronavirus sei aus einem Versuchslabor in China entwichen und habe so dann die Pandemie ausgelöst. Gleichzeitig halten es verschiedene Wissenschaftler für notwendig, solche Spekulationen um ein Leck im Labor wirklich gründlich und unabhängig prüfen zu lassen. Andere Forscher machen sich Sorgen um den schrillen Tonfall der Debatte: Dies könne es am Ende unmöglich machen, etwas über den tatsächlichen Ursprung des Virus herauszufinden. Die Debatte über die »Lab-Leak«-Hypothese köchelt schon seit 2020 vor sich hin. Im April 2021 ist sie nun aber – ohne dass starke Beweise dazugekommen wären – in größerer Lautstärke und zunehmend giftig geführt worden. mehr Informationen

31.5.21

Vietnahm will die gesamte Bevölkerung der Ho-Chi-Minh-Stadt testen lassen. Das frühere Saigon ist mit 13 Millionen Einwohnern die grösste Stadt des südostasiatischen Landes. Vietnam war bisher mit niedrigen Fallzahlen vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen. Am Samstag meldeten die Staatsmedien, dass in Vietnam eine neue Variante des Coronavirus entdeckt worden sei. Sie weise sowohl Eigenschaften der bisher bekannten britischen als auch der indischen Form auf. Sie sei sehr leicht übertragbar, vor allem über die Luft.

Ein britischer Experte sieht Grossbritannien angesichts der Verbreitung der indischen Variante des Coronavirus am Beginn einer dritten Welle.«Es hat ein exponentielles Wachstum bei der Zahl der neuen Fälle gegeben und mindestens drei Viertel sind die neue Variante», sagte der Mikrobiologe Ravi Gupta am Montag im BBC-Interview. «Es wird wahrscheinlich länger dauern als bei vorherigen Wellen, bis sie sich abzeichnet, weil wir ein hohes Level an Impfungen in der Bevölkerung haben», so Gupta. «Daher könnte es für einige Zeit ein falsches Sicherheitsgefühl geben, das ist unsere Sorge.»

Im Iran ist die Zahl der Corona-Toten auf über 80’000 gestiegen. Die Zahl der Todesfälle liegt seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Februar letzten Jahres bei genau 80’156. die der Infizierten bei fast drei Millionen. Dies geht aus Angaben des Gesundheitsministeriums vom Montag hervor.

Die indische Corona-Variante wurde in der bevölkerungsreichsten Provinz Guangdong nachgewiesen. Nun wurden Flüge gestrichen und Massentests angeordnet. Menschen, die die Provinzhauptstadt Kanton nördlich von Hongkong verlassen wollen, müssen ab Montagabend einen negativen Corona-Test vorlegen, wie die Stadtverwaltung mitteilte. In der Industriestadt Kanton, die fast 15 Millionen Einwohner hat, wurden am Montag 18 neue Corona-Fälle gemeldet – alle mit der indischen Virus-Variante.

28.5.21

Trotz restriktiver Ausgangsbeschränkungen haben sich in Argentinien mehr Menschen als jemals zuvor seit Beginn der Pandemie mit dem Coronavirus angesteckt.

In Grossbritannien nehmen die Corona-Infektionen wieder zu. Am Mittwoch wurden bis zu drei Viertel der neuen Fälle der indischen Mutation zugeordnet. Die grosse Mehrheit der neu Infizierten sei noch nicht geimpft gewesen. Bisher hält die britische Regierung an ihrem Vorhaben fest, alle Corona-Massnahmen am 21. Juni aufzuheben. Allerdings soll der Schritt zuvor noch mal geprüft werden. Deutschland hat Grossbritannien wegen der Ausbreitung von B.1.617.2 zum Virusvariantengebiet erklärt. Nur Deutsche und Menschen mit Wohnsitz in Deutschland dürfen aus dem Vereinigten Königreich einreisen. Sie müssen dann ausnahmslos für 14 Tage in Selbstisolation.

Er war schon beim Abstieg, dann brach Abdul Waheed Waraich (†41) mit schweizer Pass am Mount Everest zusammen. Auch ein Amerikaner kam am selben Tag ums Leben. Der Grund: Erschöpfung, teilten jedenfalls die Organisatoren der Expedition mit. Nun kommen daran Zweifel auf. Der Tiroler Expeditionsleiter Lukas Furtenbach kritisiert die nepalesischen Behörden scharf. Furtenbach bietet mit seinem Unternehmen Furtenbach Adventures GmbH selber Touren auf den Mount Everest an. Wie er zur österreichischen Presseagentur APA sagt, würde das Ministerium einen grossen Corona-Ausbruch verschweigen. Denn Furtenbach vermutet, dass sich bis zu 50 Prozent der 1500 Menschen im Basecamp mit dem Coronavirus infiziert haben könnten. Nachdem mehrere Bergsteiger von positiven Fällen des Coronavirus berichtet hatten, untersuchte die Regierung Nepals die Sachlage. Ihr Ergebnis: Es habe keine mit dem Coronavirus Infizierte gegeben.

Die neuen Corona-Wellen in Asien bedrohen die Lieferketten: In Indien kommt es in immer mehr Häfen zu Unterbrechungen, in Vietnam ist die Produktion von Mobiltelefonen gefährdet, der Logistikdrehscheibe Singapur droht ein weiterer harter Lockdown, in Taiwan rückt die Halbleiterfertigung in den Blickpunkt. In Asien leiden immer mehr Menschen unter dem Virus, zumal die Impfraten im Vergleich zu den Industrieländern des Westens weiter gering sind. Impfstoff aber bleibt Mangelware, auch weil Neu Delhi seinen Lieferzusagen nicht nachkommt. Die Infektionszahlen sind zwar teils geringer als während der Corona-Wellen in Deutschland, dennoch drohen schwere wirtschaftliche Folgen. Der Welthafen Singapur, aber auch der Umschlagplatz Fudschaira in den Vereinigten Arabischen Emiraten haben Schiffen aus Südasien Mannschaftswechsel untersagt. Der Finanzplatz Singapur leidet unter neuen „Clustern“ und hat inzwischen die beiden großen Konferenzen Shangri-La Dialogue und das Weltwirtschaftsforum (WEF) abgesagt. Im Mittelpunkt aber steht die Sorge um Vietnam, wo immer mehr ausländische Firmen – von Bosch bis Samsung – fertigen lassen. In den vergangenen Tagen wurden Mitarbeiter von gut zehn ausländischen Herstellern, unter ihnen Samsung Electronics und Canon, positiv auf die indische Variante getestet. Samsung lässt in seinen Fabriken in Nordvietnam mehr als die Hälfte seiner Weltproduktion von Smartphones herstellen. Beide Regionen sind im Lockdown, Feldlazarette aufgebaut. Müssen Einreisende in Singapur nun für drei Wochen in teure Hotelquarantäne, was den Geschäftsverkehr praktisch zum Erliegen bringt, ist die Einreise von Ausländern auf der Insel Taiwan bis Mitte Juni ganz ausgesetzt. Die Hoffnungen auf mehr Impfstoffe lagen ausgerechnet auf Indien. Aufgrund der katastrophalen Lage dort bleibt das Land, die selbsternannte „Apotheke der Welt“, weit hinter seinen festen Export-Zusagen zurück. mehr Informationen

27.5.21

Die zuerst in Indien entdeckte Variante des Coronavirus könnte bis zu 80 Prozent leichter übertragbar sein als die bislang vorherrschende britische Variante. Das sagte der Epidemiologe Neil Ferguson vom Imperial College London in einer Online-Pressekonferenz am Mittwoch 26.5.21.Es gebe dazu aber noch keine belastbaren Daten, so der Wissenschaftler weiter. Trotzdem sieht der Wissenschaftler die Situation durch den Impffortschritt und die niedrigeren Fallzahlen in Grossbritannien positiver als Ende 2020. 

Französische und deutsche Influencer erhalten dubiose Anfragen: Sie sollen behaupten, der Impfstoff von Pfizer/Biontech sei tödlich. Die Spur führt nach Russland. Das berichtet die französische Zeitung «Le Monde». Konkret sollen die Influencer darauf hinweisen, dass der Impfstoff von Pfizer/Biontech angeblich dreimal tödlicher sein soll als derjenige von AstraZeneca. Das berichtet der französische Wissens-Influencer Léo Grasset, der auf Youtube einen Wissenschafts-Kanal betreibt.

Der Führer der Hamas im Gazastreifen sagte am Mittwoch, 80 Militante seien während des elftägigen Krieges mit Israel, der letzte Woche endete, getötet worden. Dies sei die erste offizielle Bilanz der Gruppe für die Verluste, die bei den Kämpfen entstanden seien. Das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium im Gazastreifen hat die Zahl der in der israelischen Offensive in diesem Monat getöteten Palästinenser auf 254 geschätzt, darunter 66 Kinder, 39 Frauen und 17 Personen über 60 Jahre. Es gab jedoch keine Aufschlüsselung zwischen Zivilisten und Kombattanten. Im Gespräch mit The Associated Press sagte der Hamas-Führer Yehiyeh Sinwar, dass in der vergangenen Woche 57 Mitglieder des bewaffneten Flügels seiner Gruppe, 22 Mitglieder der kleineren islamischen Jihad-Gruppe und ein Mitglied einer kleinen Gruppe namens Popular Resistance Committees getötet wurden.

26.5.21

Ab Montag 31.5.21 dürfen in der Schweiz  Restaurants wieder ihre Innenräume öffnen. Pro Tisch dürfen maximal vier Personen sitzen. Es gelten Abstandsregeln und eine Sitzpflicht. Zudem müssen die Kontaktdaten aller Gäste erfasst werden. Auf den Terrassen sind neu Sechsertische möglich. Zudem hebt der Bundesrat die Sperrstunde zwischen 23 und 6 Uhr wieder auf. An den Tischen müssen Gäste keine Maske tragen. Wer sich im Restaurant bewegt – egal ob drinnen oder draussen – muss eine Maske tragen. Für das Personal gilt eine Maskenpflicht. Public Viewings und Konzerte sind in Restaurants erlaubt, solange aller Vorgaben eingehalten werden. In Innenräumen sind Veranstaltungen mit höchstens 100 Personen zulässig, im Freien liegt die Grenze bei 300 Personen.

An Pfingsten in Berlin ist der Widerstand der „Querdenker“ eingebrochen. Der Protest hat schon längst an Mobilisierungskraft verloren. An Pfingsten in Berlin wurden sie dann eingeholt von der Selbstüberschätzung einer angeblichen Massenbewegung, die sie nie gewesen sind. Die Inzidenzen sinken, die Impfquote steigt, Massnamen werden gelockert, Deutschland plant seinen Sommerurlaub, die „Querdenker“ sind am Ende. Die Gründe für das Scheitern sind zahlreich. Zum einen, weil die wesentliche Verschwörungserzählung der „Querdenker“ (Die Pandemie sei eine Inszenierung einer Machtelite, um das Volk in eine „Corona-Diktatur“ zu zwingen) so nicht stattgefunden hat. „Das System ist am Ende, wir sind die Wende!“, riefen die „Querdenker“ auf ihren Demos. Die Wende blieb aus, das System läuft weiter. In Erinnerung bleiben wird einzig der Aufmerksamkeitserfolg der geschickt inszenierten Kampagne #allesdichtmachen. Indes sahen sich viele der Schauspieler, die daran teilnahmen, durch die Initiatoren getäuscht. Das schaffte Distanz zu Kunst und Kultur. Gewalt und Aggression verhinderten den gesellschaftlichen Vortrieb der Anti-Corona-Proteste. So überschlug sich der Protestbetrieb in inflationäre Höhen. Immer härter, immer krasser, immer mehr Aktionen und angekündigte „Mega-Demos“, zu denen am Ende nur ein paar Hundert zusammen kamen. Die Justiz hat qua höchstrichterlicher Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts im Dezember erkannt, dass es den Querdenkern nicht um eine Meinung geht, sondern um eine Bedrohung der öffentlichen Sicherheit. Den Rest regelt die Polizei. mehr Informationen

25.5.21

Mindestens 115’000 Pflegekräfte sind nach einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit in Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion ums Leben gekommen.

24.5.21

«Zum ersten Mal seit dem Ausbruch der Pandemie werden alle Restriktionen auf israelischem Staatsgebiet ab dem 1. Juni aufgehoben», teilte das Gesundheitsministerium am Sonntag mit. Gleichzeitig sollen jedoch Beschränkungen für Touristen aus dem Ausland in Kraft bleiben und womöglich sogar verschärft werden, um ein Einschleppen von Virusvarianten zu verhindern. Derzeit haben nur vollständig Geimpfte oder Genesene mit einem «grünen Pass» Zugang zu Restaurants, Bars und Sporthallen. Ab Juni sollen auch Menschen, die nicht geimpft sind, überall Zutritt bekommen. Ab Juni soll die Maskenpflicht nur noch in geschlossenen Räumen gelten. 

21.5.21

Laut der Zeitschrift Indian Currents sind innerhalb fünf Wochen mehr als 160 katholische Priester wegen Covid-19 umgekommen. Die Zahl wird sicherlich steigen, da noch nicht alle Todesfälle aus der zweiten Welle der Pandemie enthalten sind. Drei Bischöfe sind ebenfalls gestorben. Mehr als 60 der Priester waren Orden angegliedert, wobei Jesuiten mit 24 Priestern am meisten verloren. „Viele Priester sterben aus Mangel an rechtzeitiger medizinischer Versorgung. Es ist eine schreckliche Situation “, sagte Bischof Gerald Almeida gegenüber den Vatikanischen Nachrichten.

Die Universität Zürich hat zum dritten Mal 2500 Zürcher Schulkinder aus 275 Klassen und 55 Schulen getestet. Dabei zeigt sich:
Jedes fünfte Schulkind hatte schon Corona. Seit Juni 2020 stieg der Anteil Kinder, die eine Infektion durchgemacht und Antikörper entwickelt haben, von 2 auf 19 Prozent.
Die Infektionsrate ist damit vergleichbar mit jener der Eltern und des Schulpersonals. Es zeigen sich keine wesentlichen Alters- oder Geschlechtsunterschiede, ausser dass die Schüler:innen der Oberstufe etwas weniger betroffen waren.
Zwei Drittel der infizierten Kinder und Jugendlichen bleiben symptomlos.
Bei 80 Prozent der infizierten Schüler:innen bleiben die Antikörper mindestens 6 Monate erhalten.
Zwei Prozent der Infizierten berichten über Symptome, die mit Long Covid vereinbar sind.

19.5.21

Schweden zählt europaweit zu den Ländern mit den meisten Coronavirus-Fällen. Schweden verzeichnet Daten des Tagesspiegel zufolge eine Sieben-Tage-Inzidenz von rund 288 (Stand 16. Mai) – und zählt damit im Moment zu den am schlimmsten betroffenen Regionen in Europa. Auf den Intensivstationen scheint nun jedenfalls die Belastungsgrenze des Personals erreicht. „Wir sollten eigentlich unsere Nachbarländer um Hilfe bitten“, sagte Oberärztin Annette Nyberg vom Krankenhaus Alingsås dem schwedischen Sender SVT. Nyberg ist zudem Vorsitzende der Schwedischen Vereinigung für Anästhesie und Intensivpflege. „Die haben nicht so viele Patienten wie wir gehabt und das Personal nicht so verschlissen wie wir“, sagte Nyberg. Schweden geht in der Pandemie seit Beginn einen vielbeachteten, im In- und Ausland aber auch scharf kritisierten Weg, der auf vergleichsweise moderate Beschränkungen setzt. Die Nachbarländer Dänemark, Norwegen und Finnland hatten sich in der Pandemie anders als Schweden für harte Lockdowns entschieden und so die Zahl der Infektionen und Klinikeinlieferungen gesenkt. Der schwedische Staatsepidemiologe Tegnell lehnte dies für sein Land stets ab und verwies auf die sozialen sowie wirtschaftlichen Folgen. Harte Maßnahmen vonseiten des Staats sind zudem erst seit Ende Januar durch ein neues Pandemiegesetz möglich.

17.5.21

Aus Furcht vor neuen und ansteckenderen Varianten des Coronavirus schliesst Singapur seine Schulen. Ab Mittwoch müssen sämtliche Grund- und Mittel- sowie Oberschüler per Homeschooling lernen, wie die Regierung mitteilte. Grund sei, dass von den neuen Virusvarianten – darunter die Indien-Variante – zunehmend auch Kinder betroffen seien.

Auch in der taiwanischen Hauptstadt Taipeh wird wegen des Coronavirus ab Dienstag auf Distanzlernen umgestellt. Das Land kam bislang relativ glimpflich durch die Pandemie, doch wurden am Montag 333 Neuinfektionen gemeldet. Allen Ausländern soll die Einreise nach Taiwan verwehrt werden, sofern sie dort keinen festen Wohnsitz haben.

In Grossbritannien steigt die Angst vor der indischen Variante. Premierminister Boris Johnson erklärte am Freitag, die zunehmende Verbreitung dieser Variante gefährde die Pläne der Regierung für eine komplette Aufhebung der Pandemie-Beschränkungen im Juni. Auch in der Schweiz ist B 1.617 auf dem Vormarsch. Modellrechnung der ETH Zürich zeigen, dass die indische Variante derzeit rund fünf Prozent aller untersuchten Proben ausmacht. Die wissenschaftliche Taskforce des Bundes geht in ihren Modellrechnungen davon aus, dass B 1.617 die anderen Varianten verdrängen und bis im Sommer 100 Prozent der Neuinfektionen ausmachen wird. Der Schutz durch Impfung sei aber wohl auch bei dieser Variante ausreichend. 

Der weltweit bekannte Infektionsepidemiologe Dr. Sucharit Bhakdi tritt als einer der entschiedensten Kritiker der Impfung auf. Immer mehr Nicht-Geimpfte würden nach Kontakt mit Geimpften über Symptome klagen. Die Impfung scheint also ansteckend zu wirken. Die zu bildenden Antikörper befinden sich im Blut, was Dr. Bhakdi im Interview mit dem freigeistigen BittelTV anschaulich beschreibt: „Wenn wir in einem Zimmer sitzen, dann ist das quasi die Blutbahn. Die Antikörper können das Virus nicht stoppen, das durch die Tür kommt. Es kommt nämlich durch den Luftraum in die Lungenflügel und das ist, was die Leute gar nicht realisieren,“ so Bhakdi im Interview. 

Impfen lassen oder nicht? Diese Frage bekommt Siegfried Scherer häufig zu hören. Mit Impfskeptikern ist der Professor für mikrobielle Ökologie im Dauergespräch. Im Interview erklärt er, warum die Impfstoffe gegen Corona besser sind als ihr Ruf – auch die, die auf der mRNA-Technologie basieren. Eine Impfung ist – wie auch alle Medikamente – nie risikolos. Fieber, Niedergeschlagenheit, Gliederschmerzen, ein Tag Bettruhe: Das sind normale körperliche Reaktionen. Ich empfehle Menschen aus Risikogruppen aber ganz klar, sich impfen zu lassen, weil der Nutzen höher ist als das Risiko. Die „Pille“ verursachen viel häufiger Thrombosen. „RNA, das klingt wie „DNA. Manche fürchten daher, ihr Erbgut würde verändert.  Das höre ich sehr oft von Impfskeptikern, aber es ist falsch. Ein RNA-Molekül wird nicht in die DNA eines Menschen eingebaut. Wir werden weder durch den AstraZeneca-Impfstoff noch durch die Impfstoffe von Moderna oder Biontech gentechnisch verändert. Ich bin fast versucht, zu sagen: mRNA-Impfstoffe sind ein Geschenk Gottes. Ich bin wirklich begeistert. weiterlesen

15.5.21

Deutschland stuft Großbritannien ab Sonntag wieder als Corona-Risikogebiet ein – trotz niedriger Infektionszahlen. Grund ist die Verbreitung der zuerst in Indien festgestellten Virusvariante B.1.617. Diese gilt Experten zufolge als ansteckender als vorherige Mutationen. Auch in Deutschland beobachtet das Robert Koch-Institut (RKI) einen wachsenden Anteil der indischen Variante.

14.5.21

Laut einer neuen Theorie, die in Masken- und Impfgegnerkreisen herumgereicht wird, sollen gegen Covid-19 geimpfte Personen Proteine absondern, die Ungeimpfte krank machen. Nun wird diskutiert, wie man sich dagegen schützen kann. Sherri Tenpenny etwa, Osteopathin und äusserst engagierte Anti-Impf-Aktivistin aus den USA, überlegte öffentlich, ob man sich in Zukunft «von jemandem fernhalten muss, der diese Impfungen bekommen hat … für immer.» Auf der unter anderem bei QAnon-Anhängern sehr beliebten Internetplattform  fragte ein Anhänger der Protein-Theorie in die Runde, ob man «eine Maske in der Nähe der Geimpften tragen sollte, weil sie das mRNA-Zeug ausscheiden?» Man muss sich die Frage stellen, warum die Maskengegner, Impfskeptiker und Coronaleugner nicht auch das Coronavirus Sars-CoV-2 fürchten. Hauptsache sie schützen sich.

12.5.21 Lockerungen ab dem 31. Mai in der Schweiz, wenn es die epidemiologische Lage erlaubt. Wieder geöffnet:• Restaurants und Bars drinnen• Thermalbäder und Wellnesseinrichtungen Veranstaltungen wieder möglich:• Mit Publikum drinnen: max. 100 Personen• Mit Publikum draussen: max. 300 Personen Kurzarbeit:Entschädigung auf 24 Monate erhöht. Präsenzunterricht:• Beschränkung auf max. 50 Personen aufgehoben• Testkonzept ist Voraussetzung Homeoffice:Empfehlung und keine Pflicht, wenn regelmässig getestet wird. Weiterhin gilt: Abstand einhalten und Maken tragen. Andere Veranstaltungen, wie Vereinsanlässe oder Führungen, sollen innen und aussen mit maximal 30 statt wie bisher 15 Personen möglich sein. Tanzveranstaltungen bleiben verboten. Da bei privaten Veranstaltungen das Übertragungsrisiko höher ist, bleibt es im Innern bei maximal zehn Personen und draussen bei 15 Personen. Neben Genesenen sollen auch Geimpfte sowohl von der Kontaktquarantäne als auch von der Reisequarantäne ausgenommen werden.

Die Seychellen haben eine der höchsten Impfquoten der Welt. Dennoch verbreitet sich nun ausgerechnet dort das Coronavirus erneut. Dabei gelten schon mehr als 60 Prozent der etwa 100.000 Einwohner als vollständig geimpft – im internationalen Vergleich liegt das Archipel aus 115 Inseln damit bei der Impfquote weltweit an der Spitze. Zum Vergleich: In Israel sind bisher knapp 59 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, in Deutschland etwas über neun Prozent. Die Menschen halten sich wegen der fortschreitenden Impfkampagne weniger an die geltenden Beschränkungen. Auf den Seychellen wird vor allem der chinesische Impfstoff von Sinopharm eingesetzt (60 % ), den die Vereinigten Arabischen Emirate an das Land gespendet hatten. Die übrigen Dosen kommen demnach von AstraZeneca und wurden in Indien hergestellt. Bei der Verhinderung von schweren Erkrankungen scheinen sich die auf den Seychellen eingesetzten Impfstoffe zu bewähren. So müssten aktuell nur einige Dutzend Covid-19-Patienten auf den Seychellen im Krankenhaus behandelt werden.   weitere Informationen

Die Situation mit dem Coronavirus in Indien bringt immer extremere Situationen ans Licht. Noch vor einigen Wochen schockierten Aufnahmen von Not-Krematorien die Welt. Nun kursieren Bilder von dutzenden am indischen Fluss Ganges angeschwemmten Leichen im Netz. Beamte des Bundesstaates Bihar sprachen der «Daily Mail» zufolge am Dienstag von 71 Covid-Toten. Ein Video, welches zeigt, wie Sanitäter Leichen kurz zuvor in den Fluss warfen, kursiert aktuell in den sozialen Medien. Die Leichen hätten wohl fünf bis sieben Tage im Wasser getrieben, erklärte ein Beamter gegenüber «NDTV».

Israel vermeldet 17 neue Infektionen mit dem Coronavirus innert 24 Stunden. Fast 60% der Bevölkerung sind gegen die Lungenkrankheit mindestens einmal geimpft. Erstmals seit März 2020 gibt es in Israel nach Angaben des Gesundheitsministers weniger als 1000 aktive Corona-Fälle. Auf dem Höhepunkt der Pandemie seien es noch mehr als 70’000 gewesen. Seit einer Woche betrage die Zahl der Schwerkranken ausserdem weniger als 100. Ende Januar gab es noch rund 1200 schwerkranke Covid-Patienten in Israel. Bisher haben mehr als 5,4 Millionen der rund neun Millionen Israelis eine Erstimpfung mit dem Präparat von Biontech/Pfizer erhalten. Das sind fast 60 Prozent der Bevölkerung. Fast 5,1 Millionen Einwohner sind vollständig geimpft.

8.5.21 Pokharel Leiter des Helvetas-Programms in Nepal: Während Versorgungsketten unterbrochen sind, das medizinische Personal erschöpft ist und die Betten voll, steigt die Sterblichkeitsrate täglich. «Die meisten Patienten brauchen Sauerstoff. Doch der Hauptlieferant Indien hat die Versorgung gestoppt, weshalb der Schwarzmarkt mit dem Handel von medizinische Gütern blüht». Viele Menschen verfügten weder über grundlegende Ausrüstung wie Masken, Thermometer noch über Desinfektionsmittel. Die meisten Kranken in Isolation leiden wegen fehlender Sauerstoffhilfe unter Atemproblemen. «Da derzeit keine Flüge landen dürfen und viele Mitarbeiter von Hilfsorganisationen von zu Hause aus arbeiten müssen, gestaltet sich die Hilfe von aussen schwierig».

7.5.21 Viele Menschen wollen wegen möglicher Thrombose-Komplikationen bei den vektorbasierten Impfstoffen zum Beispiel von AstraZeneca lieber die mRNA-Impfstoffe von Biontech und Moderna verabreicht bekommen. So haben die Hausärzte mittlerweile das Problem, das britisch-schwedische Vakzin an den Mann zu bringen. Geimpfte Personen sollten sofort eine Ärztin beziehungsweise einen Arzt aufzusuchen, wenn sie nach der Impfung Symptome wie Kurzatmigkeit, Brustschmerzen, Arm- oder Beinschwellungen entwickeln, rät das Paul-Ehrlich-Institut. Darüber hinaus sollten alle Personen, die schwere oder anhaltende Kopfschmerzen haben, die länger als vier Tage nach der Impfung anhalten oder die nach ein paar Tagen Blutergüsse über die Impfstelle hinaus haben, umgehend einen Arzt aufsuchen. Wie lange sollte ich diese Phänomene beobachten? Allen Fälle von Impfkomplikationen waren etwa vier bis 16 Tage nach Impfung aufgetreten, so das Institut. Impfstoffe haben manchmal Nebenwirkungen – und das ist auch gut so. Denn die zeigen, dass der Körper beziehungsweise das Immunsystem auf den Impfstoff reagiert. Wenn ich jetzt Fieber, Schüttelfrost, Schmerzen an der Einstichstelle bekomme, dann sind das eigentlich nach Definition eigentlich keine Nebenwirkungen, sondern Ausdruck der gewünschten Hauptwirkung, der Immunreaktion. Normalerweise verschwinden sie nach zwei Tagen von selbst. Bei der Gabe von Biontech traten zudem in extrem seltenen Fällen als Nebenwirkungen Gesichtslähmungen auf, die sich aber alle nach einigen Wochen zurückbildeten.

Die Nebenwirkungen nach einer Covid-19-Impfung bewegen sich im Rahmen der Zulassungsstudien und des «Beipackzettels». Zu diesem Ergebnis kommt das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic nach Auswertung von knapp 2000 Meldungen. Mit 1252 (64,1 Prozent) der Meldungen über Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna war der grössere Teil nicht schwerwiegend. 701 Meldungen (35,9 Prozent) hingegen wurden als schwerwiegend eingestuft. Die Betroffenen waren durchschnittlich 64,8 Jahre alt, wobei 38,1 Prozent 75 Jahre oder älter waren. In den als schwerwiegend eingestuften Fällen lag das mittlere Alter bei 67,7 Jahren. Bei Meldungen in zeitlichem Zusammenhang mit einem Todesfall bei 82,7 Jahren. Vollständig geimpft wurden bisher in der Schweiz 1,007 Millionen Personen, das sind 11,7 Prozent. 

Eine neue Studie aus Israel unterstreicht die Notwendigkeit, sich doppelt mit dem Biontech-Präparat gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Eine landesweite Untersuchung des dortigen Gesundheitsministeriums und des Herstellers Pfizer bescheinigte dem Impfstoff zwischen sieben und 14 Tagen nach Erhalt der ersten Dosis eine Schutzwirkung von 58 Prozent vor einer Infektion, von 76 Prozent vor einer Krankenhauseinweisung und 77 Prozent vor dem Tod. Sieben Tage nach der vom Hersteller empfohlenen zweiten Dosis reduziert sich das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus, einer Krankenhauseinweisung oder des Todes demnach jeweils um mehr als 95 Prozent.

Für große Teile der Welt ist die Coronakrise keineswegs vorbei. Sie fängt für viele gerade erst an. Mit neuen Mutanten, die die Pandemie am Leben halten. Einige Privilegierte werden bald seuchenfrei sein, viele andere werden es nie. Niemand hat die 400 Milliarden Euro übrig, die laut IWF die Länder niedrigen Einkommens brauchen, um nicht zu kollabieren. Es gibt nicht nur zu wenig Impfstoff für alle. Es gibt auch für die meisten Kranken der Welt zu wenig angemessene Behandlung, und nach ihrem Tod für die meisten Hinterbliebenen zu wenig soziale Netze.

Indiens Situation ist beispielhaft für die schwierige Situation der Entwicklungsländer im Kampf gegen das Coronavirus. Mit etwas Verzögerung hat die Welle nun Nepal erreicht. Das arme Land zu Füssen des Himalaja hat noch schlechtere Chancen, den Ausbruch einzudämmen. Dabei sind die Fallzahlen bereits höher als im grossen Nachbarland. Anstelle mittels einer Intensivbehandlung versuchen daher viele Menschen in Indien und Nepal mithilfe der Sauerstoffversorgung das Schwerste zu überstehen. Auch die nepalesische Regierung bemüht sich darum, dass der Sauerstoff nicht ausgeht: Sie bittet hierbei in den lokalen Medien um Hilfe aus der Bevölkerung. Inzwischen breitet sich das Coronavirus auch im Basiscamp am Mount Everest aus. Damit bleibt der Tourismus – eine der wichtigsten Einnahmequellen Nepals – vorerst aus.

6.5.21 Weltweit sind inzwischen rund 3,246 Millionen Menschen an Covid-19 gestorben. An der Grippe sterben gemäss Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich rund 290’000 bis 650’000 Menschen. Die Corona-Pandemie könnte mehr als doppelt so viele Todesfälle ausgelöst haben wie bisher angenommen. Schätzungen von Forschern der Universität Washington im gleichnamigen US-Bundesstaat hätten ergeben, dass weltweit 6,9 Millionen Menschen durch eine Infektion mit dem Coronavirus gestorben sein dürften, erklärte der Direktor des verantwortlichen Uni-Instituts IHME, Christopher Murray, am Donnerstag (Ortszeit). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab die Zahl der weltweiten Coronatoten am selben Tag mit rund 3,2 Millionen an. 

5.5.21   Forscher warnen vor zu hohen Erwartungen an den ersten Piks. Die Verlockung sei groß, das Ende der Pandemie zu früh zu feiern. Eine Studie aus Schweden verweist auf den psychologischen Effekt, den allein die Gewissheit einer bald zu erwartenden Impfung haben kann. Die Menschen würden unvorsichtiger und nachlässiger, schreiben die Autoren. In einem Umfrageexperiment habe sich gezeigt, dass schon die Information über sichere, wirksame und verfügbare Impfstoffe „die freiwillige soziale Distanzierung der Menschen, die Einhaltung der Hygiene-Richtlinien und ihre Bereitschaft, zu Hause zu bleiben, verringern“. Gerade kurz vor Ende der Pandemie sei die Gefahr deshalb groß, dass bestehende Maßnahmen zur Eindämmung des Virus nicht mehr ausreichten. Ein Blick auf Israel zeigt, was die Forscher meinen. Anfang Januar 2021 musste das Land in einen dritten, harten Lockdown gehen, denn die Fallzahlen explodierten trotz der weltweit schnellsten Impfkampagne. Etwa 15 Prozent der Israelis hatten zu diesem Zeitpunkt bereits ihre erste Spritze erhalten. Dennoch erkrankten nicht nur viele Ungeimpfte, sondern auch Erstgeimpfte innerhalb weniger Tage nach der Impfung. Ähnliches spielt sich derzeit in Chile ab: Auch dort sind die Infektionszahlen weiterhin hoch, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 223 – und das, obwohl mittlerweile mehr als 42 Prozent der Chilenen ihre erste Impfung erhalten haben. Die Quote der Erstimpfungen allein ist also noch kein Gamechanger. 

3.5.21 In dem in der Fachzeitschrift „Circulation Research“ veröffentlichten Paper zeigen Forscher aus den USA und China, dass Sars-CoV-2 das Gefäßsystem auf zellulärer Ebene schädigt und angreift. Aus ihrer Sicht ist Covid-19 deshalb eine Gefäßerkrankung. Nur so lassen sich ihrer Meinung nach die große Zahl von anscheinend nicht zusammenhängenden Komplikationen nach Corona-Infektionen erklären.

Die Freie Christengemeinde Blankenheim im Kreis Euskirchen widerspricht einem behördlichen Bericht zu einem Corona-Ausbruch nach einem Gottesdienst. Die beiden Pastoren sprechen von Rufschädigung. Die Freie Christengemeinde veröffentlichte auf ihrer Facebook-Seite eine Stellungnahme und spricht von „maximal 100“ Besuchern. Wegen der unzutreffenden Berichte beklagt sie Rufschädigung. Pastor Andreas Neufeld sagt gegenüber PRO: „Wir sind die Schuldigen.“ Die Stimmung im Ort sei angespannt, sie reiche „von Verständnislosigkeit bis Feindseligkeit“. Auf der Facebook-Seite des Kreises Euskirchen finden sich verärgerte Kommentare über die vermeintlichen „300 Gottesdienstbesucher“. Die Kommentare sprechen von „egoistischem Verhalten“ und bezeichnen die Christen als „ignorante und mitbürgerfeindliche Freien Christengemeinde“, geben ihnen die Schuld an Lockdown und Freiheitseinschränkungen: „Wegen so ignorantem Verhalten dürfen mal wieder einige Menschen nicht arbeiten“. In der Stellungnahme der Gemeinde heißt es über die vermeintlich 300 Gottesdienstbesucher: „Woher diese Zahl kommt, ist für uns nicht nachvollziehbar.“ Demnach hätten „maximal 100 Teilnehmer“ den Gottesdienst besucht und dabei FFP2-Masken getragen. Wie Neufeld sagt, sind alle 30 Infektionen bei Gemeindegliedern aus dem Umfeld der Wohngemeinschaft „Neues Leben e.V.“ aufgetreten. Die Einrichtung befindet sich etwa 20 Kilometer entfernt und betreut nach eigenen Angaben wohnungslose Suchtkranke. Es sei schwer möglich, in der Wohngemeinschaft auf Abstände zu achten. Die Betroffenen hätten alle milde Symptome. Von den knapp 30 Infizierten hätten nur zwei einige Tage Fieber gehabt und die anderen sehr milde Krankheitssymptome. Die Testung aller Gemeindeglieder am vergangenen Mittwoch habe bis auf ein Ehepaar negative Ergebnisse für alle ergeben. Das infizierte Ehepaar habe aber nicht am fraglichen Gottesdienst teilgenommen – als Krankenschwester habe sie sich wahrscheinlich auf der Arbeit angesteckt. mehr Informationen

Die Corona-Inzidenz im Nordosten Niedersachsens war bislang vergleichsweise niedrig. Nach dem Landkreis Stade überschreiten nun aber auch Rotenburg und Lüchow-Dannenberg die 100er-Inzidenz. Im Landkreis gibt es zwei große Infektionsherde: Beim Landmaschinenhersteller Fricke in Heeslingen sind bislang 32 Mitarbeitende positiv auf das Coronavirus getestet worden und in einer freikirchlichen Gemeinde in Rotenburg sind bislang 44 Infizierte bekannt.

3.5.21 Die neue Risikoliste des Bundes steht. Ab dem 3. Mai gehören Mexiko, Ägypten, Katar und die Kapverdischen Inseln zu den Risikogebieten. Ausserdem ist ab 18 Uhr kurzfristig Nepal auf der Liste. In den Gebieten der Nachbarstaaten gehören in Deutschland die Bundesländer Sachsen und Thüringen zu den Risikogebieten. In Italien Apulien, Emilia Romagne, Friaul / Julisch Venetien, Kampanien und die Toskana.

„Ich bin seit elf Jahren Pfleger auf einer Intensivstation und so etwas wie jetzt habe ich noch nie erlebt. Die Situation ist angespannt – und zwar seit Ende Oktober des vergangenen Jahres. Durchgehend, ohne jede Verbesserung, ohne jedes Durchschnaufen. Im vergangenen Jahr sind mir so viele Patientinnen und Patienten weggestorben wie in meinen elf Berufsjahren zusammen. Ich würde mir Arme und Beine ausreißen, um alles für die Erkrankten zu tun. Doch so viele Glieder können mir gar nicht nachwachsen.“ 5.000 Corona-Erkrankte liegen derzeit auf einer Intensivstation in Deutschland. 50 Ärzte und Pfleger erzählen, wie es ist, Patienten zu verlieren und zu retten – in Sprachnachrichten.

Einmal bin ich nach dem Wochenende auf die Station zurückgekommen und ein Zimmer stand leer. Die Patientin war mit 31 Jahren gestorben. Da fließen schon mal Tränen, auch bei den Ärztinnen und Ärzten. Weil es schwer zu ertragen ist. Bei der Intensivbehandlung von Covid-19 hat man letztlich nicht sehr viele kausale Therapien. Man optimiert die Beatmung und die Pflege. Und wartet, ob der Verlauf in die richtige Richtung umschlägt. Das ist wie Roulette. Mal geht es gut, mal nicht.

Sätze wie: „Die Intensivstationen sind ja noch gar nicht richtig voll“ kann ich nicht ertragen. Welches Menschenbild wird da propagiert? Wenn jemand einen Patienten hier liegen sieht und nur ein bisschen Mitgefühl hat, dann ist doch klar: Jeder ist einer zu viel. Wir können doch nicht so tun, als wäre es normal, Menschen an vermeidbaren Krankheiten sterben zu lassen.

Wir sagen Operationen ab, verschieben Behandlungen, setzen fachfremdes Personal auf den Intensivstationen ein. Das alles führt unweigerlich dazu, dass irgendwann die Qualität der Versorgung nachlässt – sowohl für die Patientinnen mit Covid – wie auch für die Patienten ohne Covid. Im Interesse aller gilt also: Wir müssen die Infektionszahlen weiter drücken.

Was sich bei unseren Patientinnen und Patienten verändert hat: Sie werden immer jünger. Sie haben meist keine Vorerkrankungen. 

Was mir Sorge bereitet, ist eine Besonderheit, die es so noch nie gab: Alle Patientinnen und Patienten auf unserer Station haben dasselbe, alle haben Covid-19 – sie können sich deshalb viel weniger von den Schicksalen ihrer Mitpatienten abgrenzen. Sie bekommen ja mit, wenn ihr Bettnachbar intubiert wird oder stirbt. Und sie wissen genau: Ich habe dasselbe wie er, das kann mir auch passieren. Ich habe oft den Eindruck, dass kaum jemand an das Ausmaß der psychischen Folgen denkt, selbst wenn die Patienten überleben. Wir wissen, dass schon in normalen Zeiten bis zu 30 Prozent der Patientinnen nach der Intensivstation unter Symptomen von Depression oder Posttraumatischer Belastungsstörung leiden. Ich würde mir wünschen, dass auch dieses Leid der Überlebenden gesehen wird. weiterlesen

Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie in Israel gibt es in der Armee des Landes keinen einzigen Infektionsfall mehr. Das Militär teilte am Sonntag bei Twitter mit, es seien null neue Fälle gemeldet worden. Die ganz überwiegende Mehrheit der israelischen Soldaten ist bereits gegen das Coronavirus geimpft. Die genaue Zahl seiner Soldaten hält Israel geheim. Sie wird auf rund 170 000 aktive Soldaten und 465 000 Reservisten geschätzt.

In der Region Europa sind laut Weltgesundheitsorganisation WHO mittlerweile mehr Menschen vollständig gegen Corona geimpft worden als insgesamt mit dem Virus nachweislich infiziert gewesen sind.

Die indische Schriftstellerin Arundhati Roy hat in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ einen emotionalen Hilfsappell veröffentlicht. Den Krematorien in Delhi sei das Brennholz ausgegangen, schreibt sie, Parks und Parkplätze würden derzeit zu Verbrennungsstätten umfunktioniert. „Es ist, als hinge ein unsichtbares Ufo am Himmel, das uns die Luft aus den Lungen saugt.“

1.5.21

Ob die kriegsähnlichen Zustände in Indien allein auf die Doppelmutante zurückzuführen sind, wie manch einer befürchtet, ist nach wie vor unklar. Doch mittlerweile gibt es immerhin erste Anhaltspunkte, ob B.1.617 ähnlich wie etwa die brasilianische Mutante P.1 dem durch Krankheit oder Impfung gebildeten Immunschutz beim Menschen entkommen kann. Laut einer noch nicht von externen Fachleuten begutachteten Preprint-Studie nimmt die Wirksamkeit der Antikörper gegenüber der indischen Mutante zwar ab, aber nicht sehr stark. Das heisst: Sie kann noch immer neutralisiert werden, allerdings schwächer als andere Varianten. Die Datenlage sei damit nur «spärlich – und sie schliessen auch keine in Europa gebräuchlichen Impfstoffe ein». In der Untersuchung wurde neben der Reaktion Genesener einzig die Wirkung des Totimpfstoffs Covaxin vom indischen Hersteller Bharat Biotech geprüft.

29.4.21

Die Religion hat Einfluss darauf, ob sich jemand gegen Covid-19 impfen lässt oder nicht, wie eine neue US-Studie zeigt. 85 Prozent der jüdischen Befragten an, sie seien geimpft oder würden sich so bald wie möglich impfen lassen. Bei weissen Katholiken stehen 68 Prozent, bei weissen Mainline-Protestanten 63 Prozent, bei Menschen ohne religiöse Bindung 60 Prozent, bei schwarzen Protestanten 49 Prozent, bei weissen Evangelikalen 45 Prozent und bei Latino-Protestanten 43 Prozent positiv zur Impfung.

Die Situation in Indien verschärft sich von Tag zu Tag und die Nerven der Menschen liegen blank. Vermehrt greifen Angehörige sogar Ärzte und Pfleger an, weil Familienmitglieder an dem Virus gestorben sind. Die meisten fühlen sich im Stich gelassen. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP sagt Nishant Wadhwan: «80 Prozent der Leute sind gestorben, weil sie in den Krankenhäusern keine Hilfe bekommen haben.» Auch Wadhwan selbst musste gerade einen Verwandten beisetzen. Es gebe keine Medikamente, keine Spritzen, kein Sauerstoff, deshalb würden die Menschen in Indien sterben. «Der Peak wird erst noch kommen», sagt ein Arzt im indischen TV aus der Stadt Meerut. Der Mediziner rechnet ab Mitte Mai damit, ab dann hätten sie drei oder vier Mal so viele Patientinnen und Patienten. Er schlägt Alarm: «Wir brauchen dringend Sauerstoff. Dringend! Sonst werden hier noch viel mehr Menschen sterben.»

Die spanische Polizei hat auf Mallorca einen Mann wegen Körperverletzung festgenommen, der andere Menschen mit dem Coronavirus infiziert haben soll. Obwohl der 40-Jährige eindeutige Krankheitssymptome aufgewiesen habe, sei er weiter zur Arbeit gekommen und habe auch das Fitnesszentrum in Manacor besucht, wo er Mitglied war, teilte die Polizei mit. An seiner Arbeitsstätte habe er gehustet und sich zugleich die Maske heruntergezogen. Das Ergebnis eines PCR-Tests sei dann positiv ausgefallen. Insgesamt hätten sich durch das Verhalten des Mannes 22 Menschen mit Sars-CoV-2 angesteckt, teilte die Polizei mit.

 

28.4.21

Für den dramatischen Anstieg der Corona-Fallzahlen im Donnersbergkreis (Deutschland) ist die Osterfeier einer freikirchlichen Gemeinde maßgeblich mitverantwortlich. Bei rund 80 aktuell infizierten Menschen im Kreis bestehe ein Zusammenhang zu dem Treffen der Kirch-Gemeinde, sagte eine Sprecherin der Kreisverwaltung dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zwei Personen aus dem Umfeld der Freikirche seien verstorben, mehrere befänden sich derzeit in Krankenhäusern. Bereits im vergangenen Jahr habe es mit der selben Gemeinde Probleme gegeben, da dort entgegen der gültigen Regeln im Gottesdienst gesungen worden sei. Um welche Gemeinde es sich handelt, will der Kreis nicht mitteilen, um die Mitglieder und ihre Angehörigen nicht zu stigmatisieren.

Premierminister Narendra Modi forderte am Sonntag alle indischen Bürger auf, sich impfen zu lassen und vorsichtig zu sein, da ein «Sturm von Infektionen» das Land ergriffen habe. Modis Regierung wird kritisiert, dass sie, als die Fallzahlen auf unter 10’000 gesunken waren, religiöse und politische Grossveranstaltungen zugelassen und den Aufbau eines funktionierenden Gesundheitsystems verpasst habe. Der Premierminister verkündete im Januar den Sieg über Covid-19 und  rühmte sich, die «Apotheke der Welt» zu sein. Die Inderinnen und Inder seien dadurch verleitet worden, auf Massnahmen zur Verringerung der Ansteckungsgefahr zu verzichten. Mitarbeiter des Krematoriums Bhadbhada Vishram Ghat berichteten, dass sie am Samstag mehr als 110 Leichen verbrannt hätten, obwohl die offizielle Zahl der Toten in der Stadt mit 1,8 Millionen Einwohnern zehn war. Italien hat am Sonntag alle Flüge von und nach Indien verboten. Wer sich in den letzten 14 Tagen in Indien aufgehalten hat, darf nicht mehr einreisen, teilte Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza mit. Auch der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn hat am Samstag ein weitgehendes Einreiseverbot für Inderinnen und Inder verhängt. Die indische Coronavirus-Variante B.1.617 gilt als hochgefährlich, weil sie gleich zwei Mutation des Spike-Proteins in sich trägt. Sie steht deshalb im Verdacht, resistenter gegen Impfungen zu sein und auch Geimpfte und Genesene anstecken zu können. 

24.4.21

Nachdem bei einem Reisenden eine Corona-Infektion festgestellt wurde, greifen die Behörden von Australiens grösstem Bundesstaat durch: Es gilt ein dreitägiger Lockdown. Laut örtlichen Medienberichten handelte es sich dabei um einen Mann um die 50, der am Mittwoch von Melbourne nach Perth geflogen war. Nach der vorgeschriebenen Quarantäne in Perth besuchte er dort demnach Restaurants, eine Universität, ein Schwimmbad, einen Arzt sowie einen Freund. Medienberichten zufolge wurde auch der Freund inzwischen positiv auf das Coronavirus getestet. Nach der Entdeckung des Corona-Infektionsfalls in Australien hat Neuseeland den erst kürzlich eröffneten Reisekorridor mit dem Nachbarland vorläufig wieder geschlossen. 

In Indien gehen die Sauerstoffvorräte für die Covid-Patienten zur Neige. In einem Spital im westlichen Bundesstaat Maharashtra mit der Metropole Mumbai starben 22 Patienten beim halbstündigen Ausfall der Sauerstoffversorgung. Dasselbe passierte in einem Privatkrankenhaus in Chembur, etwa eine Stunde von Mumbai entfernt. Acht Patienten erstickten, weil die Sauerstoffreserven leer waren. Der Regierungschef des Bundesstaates Haryana meldet, dass ein Sauerstofftank auf dem Weg zu ihnen von anderen Stellen geraubt worden sei. Er habe nun Polizeischutz für alle Sauerstofftanks angeordnet. Sauerstoffflaschen werden auf dem Schwarzmarkt zu exorbitanten Preisen gehandelt. mehr Informationen

Mehr als 4.900 Menschen werden aktuell wegen einer Corona-Infektion auf einer Intensivstation in Deutschland behandelt. Laut Prognosen wird die Zahl schon bald auf mehr als 6.000 Patientinnen und Patienten steigen. Kai-Uwe Eckardt, 61, koordiniert die Covid-19-Intensivversorgung an der Charité Berlin: Zusätzliche Betten lassen sich nur betreiben, wenn es auch genug Personal dafür gibt. Im Moment sorgen wir dafür, in dem Angestellte aus der Anästhesiepflege und Pflegekräfte von Normalstationen auf den Intensivstationen mitarbeiten. Dadurch müssen wir Operationen absagen und die Betten auf anderen Stationen reduzieren. Manche Menschen mit Covid-19 müssen wochenlang auf einer Intensivstation versorgt werden. Wir betreuen im Moment noch Patientinnen und Patienten aus der zweiten Welle und diejenigen, die jetzt wieder vermehrt hinzukommen. Insgesamt gab es keine Chance für die Mitarbeiter, sich zu erholen. Bei der Diskussion über die Betten wird vergessen, dass trotz der Therapie etwa jeder dritte Covid-19-Patient auf einer Intensivstation stirbt. Jetzt scheint sich die Altersverteilung um weitere zehn Jahre nach unten zu verschieben. Wir haben auch bereits Patienten verloren, die keine 30 Jahre alt waren.  mehr Informationen

23.4.21

53 deutsche Schauspieler hat die Lage der Nation zu einer Videoaktion mit dem Titel „Alles dichtmachen“ „inspiriert“.

Sie bedienen vollständig und vorsätzlich das Narrativ  der Verschwörungstheoretiker, die die Tatsache, dass sie ihren Egoismus kurz mal beiseiteschieben sollen, mit einer Grundrechtsverletzung  verwechseln. Diese Aktion ist ein Schlag ins Gesicht der erschöpften Pfleger und Ärzte, die seit Monaten auf der letzten Rille laufen. Eine Petition auf change.org fordert «ARD» und «ZDF» dazu auf, den Initianten der Social-Media-Aktion #allesdichtmachen keine Sendezeit mehr zu geben. Diese verletzten die Würde der Pandemietoten.

45 Prozent der Anhänger der Republikaner verweigern eine Impfung gegen das Coronavirus. Zu diesem Ergebnis kam zuletzt eine landesweite Umfrage der renommierten Quinnipiac University. Gleichzeitig sieht aber auch ein großer Teil der konservativen Wähler die Maßnahmen gegen das Virus als erhebliche Einschränkungen der Grundrechte. Die Einstellung der republikanischen Impfverweigerer sei »paradox«, so der Leiter des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten, der auch das Weiße Haus in Corona-Angelegenheiten berät. Es handele sich nicht um eine Frage der bürgerlichen Freiheiten – sondern um eine Frage der öffentlichen Gesundheit. »Das ergibt einfach keinen Sinn«, sagte US-Virologe Anthony Fauci . »Sie wollen sagen können, dass die Virusregeln ihnen Sorgen machen. Aber diese Regeln wird man nur los, wenn so viele Menschen wie möglich schnell und effizient geimpft werden«. Vier Monate nach der ersten Coronavirus-Impfung haben nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC mehr als die Hälfte aller Erwachsenen mindestens eine Impfdosis erhalten. 50,4 Prozent der Volljährigen – rund 130 Millionen Menschen – wurde demnach mindestens eine Dosis verabreicht. Vollständig geimpft ist bereits fast jeder dritte Erwachsene.

 

22.4.21

53 negativ getestete Passagiere sind nach einem Flug von Delhi (Indien) nach Hongkong positiv auf Corona getestet worden. VOR dem Abflug hatten sich alle Fluggäste auf das Virus testen lassen – innerhalb der vorgeschriebenen 72-Stunden-Frist waren noch alle negativ gewesen. Der Flug mit der Nummer UK6395 war am 4. April 2021 in Hongkong gelandet. Wie viele Passagiere an Bord der 188 Fluggäste fassenden Maschine saßen, ist nicht bekannt. Klar ist aber, dass inzwischen 53 Corona-Fälle registriert wurden. In der Metropole Hongkong gelten besonders strenge Einreiseregeln. Die Passagiere aus Indien mussten direkt nach der Landung zu einem weiteren Corona-Test. Dort wurden acht Menschen positiv getestet. Alle Mitreisenden mussten daraufhin in Quarantäne, im Laufe der nächsten Tage meldeten sich zahlreiche Patienten mit Symptomen. Hongkong reagierte auf den Vorfall und verschärfte die Einreiseregelungen für 25 Flughäfen. Aus Indien dürfen zwei Wochen gar keine Maschinen landen.

Das geänderte Infektionsschutzgesetz mit der Bundes-Notbremse tritt in Deutschland an diesem Freitag in Kraft. Das Gesetz ist bis zum 30. Juni befristet. In Kreisen und Städten mit hohen Infektionszahlen dürften die Menschen infolge des Gesetzes ab 22 Uhr die eigene Wohnung oder das eigene Grundstück in der Regel nicht mehr verlassen. Spaziergänge und Joggen alleine bleiben aber bis Mitternacht erlaubt. Gezogen werden soll die Notbremse, wenn in einem Landkreis oder einer Stadt die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen an drei Tagen hintereinander über 100 liegt. Präsenzunterricht an Schulen soll ab einer Inzidenz von 165 gestoppt werden. Ausnahmen für Abschlussklassen bleiben möglich. Ab der 100er-Schwelle dürfte sich höchstens ein Haushalt mit einer weiteren Person treffen, wobei Kinder bis 14 Jahre ausgenommen sind. Läden dürften Kunden nur noch empfangen, wenn diese einen negativen Corona-Test vorlegen und einen Termin gebucht haben. Ab einer Inzidenz von 150 soll nur noch das Abholen bestellter Waren möglich sein. mehr Informationen

Ein mit dem Coronavirus infizierter Teenager ist Ende März im Kanton Luzern gestorben. Zu den Hintergründen geben die Behörden wenig Auskunft. Laut den «Tamedia»-Zeitungen haben das BAG und die Luzerner Behörden bestätigt, dass sich der Todesfall im Kanton Luzern ereignet hat. Die verstorbene Person sei demnach 19 Jahre alt gewesen. Mit Verweis auf den Persönlichkeitsschutz bleibt zudem auch geheim, ob es sich um eine junge Frau oder einen Mann handelte.

Vom Immunsystem gebildete Antikörper helfen Infizierten, die Erreger – auch bei einem erneuten Angriff – in Schach zu halten. Doch im Fall von Sars-CoV-2 verschwinden diese bei jedem fünften Genesenen nach einer gewissen Zeit wieder vollständig, wie eine Studie zeigt. Ob damit auch die Immunität aufgehoben wird, ist nicht sicher. Forscher haben das Blut von Sars-CoV-2-Infizierten untersucht und festgestellt, dass sich bei jedem fünften knapp ein halbes Jahr nach der Infektion keine Antikörper mehr finden lassen. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Immunität nach einer Sars-CoV-2Infektion mit leichtem Verlauf oder ohne Symptome nur von begrenzter Dauer sein könnte. Sicher ist das aber noch nicht. Der Befund deckt sich allerdings mit anderen Untersuchungen, bei denen ein milder Covid-19-Verlauf mit einer schwächeren Immunantwort in Verbindung gebracht wurde. Denkbar wäre aber, dass einige vorher Infizierte durch andere Mechanismen des Immunsystems, wie zum Beispiel sogenannte T-Zellen, vor einer Reinfektion geschützt sind. mehr Informationen

Gedankenanstoß: Wir sprechen oft von Herdenimmunität. Doch eine Herde ist eine begrenzte überschaubare Einheit. Das steht im Gegensatz zur offenen Gesellschaft mit vielen internationalen Interaktionen.

Auch auf einen Wohnort hinuntergebrochen, haben wir wenig Informationen über die sozialen Beziehungen. Als Gesellschaft tappen wir bei der Pandemiebekämpfung im Dunkeln. So entstehen vor allem Impressionen, Meinungen und Vorurteile.

Die Pandemie zeigt uns die Grenzen einer offenen Gesellschaft auf und wird sie verändern. Krankheiten verbreiten sich heute schnell weltweit. Jeder muss selbst abschätzen, welche Anlässe und Kontakte ihm so viel wert sind, um ein bestimmtes Risiko einzugehen. Spontanes Zusammenkommen wird seltener. Die Beziehungen werden gewählter.

 

21.4.21

Bundesrat Alain Berset hat an der Medienkonferenz vom Mittwoch, 21. April, das Drei-Phasen-Modell vorgestellt. Es bezieht sich auf den Impffortschritt in der Schweiz. In einer ersten Phase bis voraussichtlich Ende Mai sollen die besonders gefährdeten Personen vollständig geimpft werden.

Darauf folgt die Stabilisierungsphase, während derer sich die gesamte erwachsene Bevölkerung impfen lassen kann. Steigt die Durchimpfung der Bevölkerung auf 40 bis 50 Prozent soll es zudem möglich sein, an gewissen Orten den Zugang nur Geimpften, Getesteten und Genesenen zu ermöglichen.

Drittens die Normalisierungsphase: Während dieser sollen die verbleibenden Corona-Massnahmen schrittweise wegfallen. Da aber selbst bei einer hohen Impfwilligkeit viele Personen ungeimpft bleiben, ist es auch in der Normalisierungsphase möglich, dass die Fallzahlen nochmals stark ansteigen. In einem solchen Fall ergreift der Bundesrat wieder Massnahmen, die aber nur noch für diejenigen gelten, die sich nicht haben impfen lassen.

Berset appellierte an der Medienkonferenz an die Bevölkerung, sich auch wirklich impfen zu lassen. Von einem Impfzwang wollte der Innenminister allerdings nichts wissen. Es sei die freie Entscheidung jedes Menschen in der Schweiz, sich impfen zu lassen. Die Aufgabe des Staates beschränke sich darauf, diese Impfungen zu ermöglichen. Es kann angenommen werden, dass die vollständige Impfung (zwei Dosen) der erwachsenen Bevölkerung bis Ende Juli 2021 abgeschlossen ist. 

Das deutsche Bundesland Baden-Württemberg hat seine Einreise- und Quarantänebestimmungen am Montag gelockert. Das hat laut dem «Südkurier» direkte Folgen für Schweizerinnen und Schweizer: Vollständig geimpfte Personen sowie solche, die zwischen 21 Tagen und drei Monaten zuvor eine Erkrankung erlitten, dürfen wieder ins Land reisen, ohne in Quarantäne gehen zu müssen, und sich dort frei bewegen. Im letzteren Fall ist allerdings ein PCR-Test nötig. Zudem ist die vereinfachte Einreise nur Personen ohne Symptomen gestattet.

Da momentan in der Schweiz nur die Aussenbereiche von Restaurants geöffnet und die Temperaturen vielerorts tief sind, sind Zelte eine Möglichkeit, wie Betriebe ihre Gäste schützen können. Das entspricht den Vorgaben des Bundes. Um die Gäste vor Wind und Regen zu schützen, ist eine Überdachung der Terrasse laut dem BAG erlaubt. Dabei darf die Hälfte der Seiten mit Planen oder Wänden abgedeckt sein. Wichtig ist, dass die Luft frei zirkulieren kann.

Laut ersten Studienergebnissen kann ein Cocktail aus Antikörpern offenbar Covid-19-Erkrankungen verhindern. Deutschland hat Tausende Dosen bestellt. Doch das Medikament taugt nicht für alle Patienten – und ist teuer. Nach Studiendaten kann die Gabe einer Antikörper-Kombination aus Casirivimab und Imdevimab das Risiko symptomatischer Corona-Infektionen um etwa 81 Prozent verringern. Das teilte der Schweizer Pharmakonzern Roche am Montag 12.4.21 in Basel mit. mehr Informationen

20.4.21

In Indien nehmen die Infektionen mit dem Coronavirus zu, womöglich auch angetrieben durch die Mutation B.1.617. Im Stark betroffenen Bundesstaat Maharashtra beispielsweise, ist die Mutation bereits für über 60 Prozent der neuen Erkrankungen verantwortlich. Eine höhere Übertragbarkeit wurde aber bisher nicht nachgewiesen. B.1.617 tauchte erstmals Anfang des Jahres in Indien auf. Inzwischen ist die Variante auch in anderen Ländern angekommen. In einer kürzlich veröffentlichen Mitteilung des indischen Gesundheitsministeriums werden etwa Länder wie Australien, USA oder Singapur erwähnt. Auch nach Europa schaffte es die Mutation bereits: In Deutschland wurden sieben, in Dänemark elf und in Grossbritannien sogar schon 77 Fälle gezählt. Dortige Wissenschaftler fordern, die indische Variante genau zu beobachten. Denn wegen einer doppelten Mutation, könnte sie noch gefährlicher sein als andere Varianten. Das Robert Koch-Institut (RKI) in Deutschland erklärt auf Anfrage der Nachrichtenagentur DPA, dass die zwei Mutationen der indischen Variante «mit einer reduzierten Neutralisierbarkeit durch Antikörper oder T-Zellen in Verbindung gebracht werden, deren Umfang nicht eindeutig ist». Auch das heisst: Möglicherweise könnten Geimpfte und Genesene vor einer Ansteckung mit dieser Variante weniger gut geschützt sein. Für die indische Variante gebe es nicht viele Daten, sie sei in Europa sehr selten, sagt Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel. «Aus den wenigen Beobachtungen kann man noch keinen verlässlichen Trend ableiten, aber das sollte genau beobachtet werden.»

Nach einem mittelschweren Krankheitsverlauf ist das Leben bis heute nicht wieder das, was es mal war. Zum Long-Covid-Syndrom, das liegt in der Natur der Sache, gibt es noch nicht ausreichend Erfahrungen.  mehr Informationen

Das Asthmamittel Budesonid kann einer aktuellen Studie zufolge das Risiko für einen schweren Verlauf einer Corona-Erkrankung um rund 90 Prozent verringern. Zudem könnte Budesonid die Krankheitsdauer um einen Tag verkürzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie eines Teams von Forschern um Sanjay Ramakrishnan von der Universität Oxford, die vergangene Woche in der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ erschienen ist.  mehr Informationen

 

17.4.21

Einst war Schweden für seinen Sonderweg berühmt. Nun kämpft das Land wie viele andere in Europa gegen eine dritte Infektionswelle. Die Inzidenz liegt mittlerweile fast dreimal so hoch wie in Deutschland. Ebenfalls hohe Werte weisen Frankreich (396), Polen (377) und Ungarn (372) auf. Noch höher als in Schweden ist die Inzidenz im EU-Land Zypern (436), das geografisch in Asien liegt. Die ebenfalls größtenteils in Asien liegende Türkei weist eine Inzidenz von 460 auf. Auch die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten legte laut dem schwedischen Intensivpflegeregister am Montag auf mittlerweile 393 zu – das ist höher als der Höchststand zur Spitze der zweiten Welle im Januar, allerdings niedriger als der absolute Höchstwert von 558 Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen im Frühjahr 2020. Zu den bestehenden Maßnahmen zählen Beschränkungen für Restaurants, Kneipen und Cafés. Die Lokale müssen etwa weiter um 20.30 Uhr schließen, dürfen danach aber Essen und Getränke zum Mitnehmen anbieten. Die Beschränkungen der Besucher- und Kundenanzahl in Einkaufspassagen, Geschäften und Fitnessstudios gelten ebenfalls länger. Laut der Gesundheitsbehörde sollen die Maßnahmen vorläufig bis zum 3. Mai gelten.

16.4.21

Nach dem Pfizer-Chef Albert Bourla könnte nach seiner Einschätzung eine dritte Spritze als Auffrischung und anschließend eine jährliche Impfung notwendig werden. „Ein wahrscheinliches Szenario ist, dass es die Notwendigkeit einer dritten Dosis geben wird, irgendwo zwischen sechs und zwölf Monaten, und danach eine jährliche Neu-Impfung, aber all das muss noch bestätigt werden“.

15.4.21

Durch einen Scan des Auges, der ganz einfach mit dem Smartphone ausgeführt werden kann, und mit einer eigens entwickelten KI soll eine Corona-Infektion festgestellt werden können. Bereits nach drei Minuten soll das Ergebnis feststehen. Neben einer möglichen Erkrankung können so auch der aktuelle Blutdruck, Körpertemperatur und Puls bestimmt werden. Weiter kann laut Hersteller sogar vom System überprüft werden, ob die betroffene Person bereits mit dem Coronavirus infiziert war, und auch alle aktuell bekannten Mutationen würden erkannt werden können. Durch die integrierte Geo-Tracking-Funktion ist auch eine schnelle Nachverfolgung von möglichen Infektionsketten realistisch. Sobald sie grünes Licht von der Regierung erhält, könnte das das Ende der invasiven Testmethoden bedeuten. Eine Firma aus München hat eine entsprechende App entwickelt. mehr Informationen

Während der Bundesrat in der Schweiz von offenen Restaurant-Terrassen und Fitnessstudios spricht, diskutieren die deutschen Politiker über die Verschärfung des Infektionsgesetzes. Künftig sollen für Ortschaften, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz die Marke von 100 überschreitet, einheitliche, strikte Massnahmen gelten. Zum Beispiel dürften die Angehörigen eines Haushalts unter den neuen Vorschriften nur noch eine weitere Person treffen. Darüber hinaus wird wohl eine Ausgangssperre zwischen 21 und 5 Uhr eingeführt. Die Mehrheit der Landeskreise liegt derzeit über diesem Wert.

Die französische Regierung verhängte vor zwei Wochen einen Lockdown für mindestens einen Monat. Die Einwohnerinnen und Einwohner des Landes dürfen sich nur in einem Radius von zehn Kilometern im Umkreis des Wohnorts bewegen. Und auch hier gilt eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 19 und 6 Uhr.

Die Geschäfte, Einkaufszentren, Kinos und Museen sind in Italien geschlossen. In einzelnen Regionen dürfen die Einwohnerinnen und Einwohner die Häuser gar nur aus einem triftigen Grund verlassen. Noch im Februar versuchte Italien ebenfalls zu öffnen. Die Restaurants durften in «sichereren» Regionen tagsüber Gäste vor Ort bedienen. Das Coronavirus schlug aber in den darauffolgenden Wochen zurück – und die Regierung zog die Schraube ein weiteres Mal an.

Der Lockdown der Hauptstadt Wien wurde kürzlich um zwei weitere Wochen verlängert. Die Lage in den Spitälern sei kritisch, wurde der Schritt begründet. In den restlichen Bundesländern sind die Gastrobetriebe ebenfalls weiterhin geschlossen.

Ganz allein steht die Schweiz mit Öffnungsschritten allerdings nicht da. Grossbritannien nahm am Montag ebenfalls Lockerungen vor. Die Britinnen und Briten dürfen seither wieder ein Bier im Aussenbereich eines Pubs geniessen. Einziger Unterschied zur Schweiz: Im Vereinigten Königreich nehmen die Ansteckungen mit dem Coronavirus seit Wochen ab.

Der Ehemann von Briten-TV-Moderatorin Kate Garraway (53) erkrankte vor einem Jahr am Virus. Seither musste der Lobbyist im Spital gepflegt werden, lag zeitweise sogar im Koma. Seinen Überlebenskampf hielt die TV-Frau in der herzzerreissenden Doku «Finding Derek» fest. Vergangene Woche ein Lichtblick: Derek durfte endlich nach Hause. Doch das klang einfacher als gedacht. Denn der zweifache Vater (die Kinder sind 15 und 11) ist derzeit an den Rollstuhl gebunden. Wann er wieder gehen kann, ist noch unklar. Ein Wermutstropfen aber bleibt: Derek wird auf Vollzeit-Betreuung angewiesen sein. Er wird Sprach- und Physiotherapie benötigen.

„Inhalatives Budesonid ist eine einfache, sichere, gut untersuchte, kostengünstige und weithin verfügbare Behandlung“, schreiben die Autoren um Sanjay Ramakrishnan von der britischen Universitätsklinik Oxford. Aus der Gruppe, die nicht mit dem Asthmaspray behandelt wurden, mussten elf Teilnehmer wegen der Schwere des Verlaufs ihrer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus behandelt werden (15 Prozent), aus der Budesonid-Gruppe wurden nur zwei Teilnehmer klinisch behandelt (3 Prozent). Außerdem war in der Budesonid-Gruppe der Anteil der Patienten mit Fieber und derer, die mit fiebersenkenden Mitteln behandelt werden mussten, niedriger. Das Arzneimittel reduzierte das relative Risiko für einen schweren Verlauf demnach um 90 Prozent. Durch ein Abschwellen der Schleimhäute haben die behandelten Patienten weniger Luftnot. Diese Wirkungsweise ist nach Ansicht der Forschenden auf die Corona-Infektion übertragbar, die ebenfalls mit heftigen Entzündungsreaktionen der Atemwege einhergeht. Durch die Behandlung mit dem Asthmaspray kann die damit verbundene Atemnot oder gar ein Atemversagen verhindert werden. Die Kortikoide haben nur wenige Nebenwirkungen. mehr Informationen

 

14.4.21

Diese Lockerungen gelten ab dem 19. April:

Für Gottesdienste gilt wie bisher max. 50 Personen. Weil das Gesangsverbot gestrichen wurde, darf die versammelte Glaubensgemeinschaft neu während der Messe wieder die Kirchenlieder singen (mit Maske). Ein Kirchenchor darf aber nicht auftreten, auch nicht ein professioneller Chor.

Touristen dürfen ins Heilige Land zurück – allerdings nur, wenn sie gegen COVID geimpft sind. Am 23. Mai werden die Tore für Ausländer wieder geöffnet. Zunächst müssen Sie geimpft werden. Zweitens dürfen nur vorab genehmigte Gruppen kommen. Drittens müssen alle Besucher einen PCR-Test durchführen, bevor sie ihren Flug nach Israel antreten, was natürlich COVID-negativ ist. Viertens werden sie bei ihrer Ankunft am internationalen Flughafen Ben-Gurion einem serologischen Test unterzogen, um ihre Impfung nachzuweisen. In der Zwischenzeit befindet sich Israel in Gesprächen mit anderen Ländern, um „Vereinbarungen zur Validierung des Impfstoffzertifikats zu treffen, um die Notwendigkeit des serologischen Tests aufzuheben“. „Dem Entwurf zufolge wird am 23. Mai eine begrenzte Anzahl von Gruppen eintreffen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Ministerien für Tourismus und Gesundheit. „Die Anzahl wird je nach Gesundheitssituation und Fortschritt des Programms erhöht. Einzelne Reisende werden in der zweiten Phase nach Israel zugelassen, wobei gesundheitliche Überlegungen den Zeitplan bestimmen. “

Den Einsatz von Schnelltests bei Menschen mit Symptomen und die regelmäßige Anwendung zum Beispiel in Schulklassen und am Arbeitsplatz hält Virologe Drosten für gerechtfertigt und sinnvoll. Zwar könne eine frische Infektion dann in einzelnen Fällen übersehen werden – aber wenige Tage später falle sie auf. „Nur eine Sache ist eben etwas gefährlich„, sagte er: die Vorstellung, nicht ansteckend zu sein, wenn man etwa an der Kasse zu einem Veranstaltungssaal oder an der Pförtnerloge zu einem Behördengebäude den Test mache. Infizierte könnten dann durchrutschen und andere Menschen anstecken.

Es gilt als sicher, dass sich das Coronavirus vor allem über Luft verbreitet. Führende Aerosolforscher empfehlen in einem Brief an die deutsche Bundesregierung empfehlen, Treffen in Innenräumen so kurz wie möglich zu gestalten, häufiges Stoß- oder Querlüften, das Tragen effektiver Masken in Innenräumen sowie Raumluftreiniger und Filter überall dort, wo Menschen sich länger in geschlossenen Räumen aufhalten müssen – etwa in Pflegeheimen, Büros und Schulen. In Innenräumen finde auch dann eine Ansteckung statt, wenn man sich nicht direkt mit jemandem trifft, sich aber ein Infektiöser vorher in einem schlecht belüfteten Raum aufgehalten hat, warnen sie. Debatten über das Flanieren auf Flusspromenaden, den Aufenthalt in Biergärten, das Joggen oder Radfahren seien hingegen kontraproduktiv. mehr Informationen

Frankreich setzt in der Corona-Krise sämtliche Flugverbindungen mit dem besonders betroffenen Brasilien aus. Das kündigte Regierungschef Jean Castex am Dienstag in Paris. «Wir stellen fest, dass sich die Lage verschlimmert», sagte Castex. «Und wir haben entschieden, bis zu einer neuen Entscheidung alle Flüge zwischen Brasilien und Frankreich auszusetzen.» Brasilien gehört weltweit zu den Ländern, die besonders von der Covid-19-Pandemie betroffen sind. 

13.4.21

Die Türkei hat laut der Publikation «Allgemeiner» eines der höchsten Niveaus täglicher neuer Covid-19-Fälle in ganz Europa und dem Nahen Osten. Die Vorsitzende der medizinischen Gesellschaft des Landes meinte, der schwerwiegendste Fehler der Regierung Erdogan sei die im März vorgenommene Senkung der Restriktionen, als die Zahl der täglichen Neuerkrankungen auf unter 10‘000 fiel. Letzte Woche kündigte Präsident Tayyip Erdogan eine Verschärfung der Corona-Beschränkungen an, darunter die Wiedereinführung der landesweiten Wochenend-Lockdowns während des islamischen Fastenmonats Ramadan, der am 13. April beginnt. Russland will für anderthalb Monate den Luftverkehr mit der Türkei stark einschränken. Die neuen Regelungen sollen von Donnerstag an gelten, wie Vize-Regierungschefin Tatjana Golikowa am Montag ankündigte hatte. Offiziell begründet wird der Schritt mit der gestiegenen Zahl von Corona-Fällen in der Türkei. Dort gab es zuletzt täglich mehr als 50’000 Neuinfektionen – bei ähnlich vielen Einwohnern wie in Deutschland. Dort wurden am Montag 13’245 neue Fälle gemeldet. Russlands oberste Amtsärztin Anna Popowa sagte, 80 Prozent der Corona-Fälle stammten von Menschen, die vorher in der Türkei gewesen seien. Das Land ist auch für Russen ein beliebtes Urlaubsziel. Russland will zudem die Flüge nach Tansania im Osten Afrikas aussetzen.

In Europa hat die Zahl der Todesopfer durch das Coronavirus seit Beginn der Pandemie die Schwelle von einer Million überschritten. In den 52 Ländern und Territorien des Kontinents wurden bis Montagabend insgesamt 1’000’288 Todesfälle von Corona-Infizierten registriert. Dies errechnete die Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben. Europa ist damit die Region mit der höchsten Opferzahl der Pandemie, gefolgt von Lateinamerika mit 832’577 Toten. Danach folgt Nordamerika mit 585’428 Todesopfern. In Asien starben bislang 285’824 Infizierte.

45 Prozent aller weißen US-Evangelikalen wollen sich „eher nicht“ gegen das Coronavirus impfen lassen. Das sind weit mehr als unter amerikanischen Protestanten im Allgemeinen (36 Prozent) oder etwa unter allen Weißen Bürgern (27 Prozent). Unter den schwarzen Protestanten sind 33 Prozent skeptisch, was das Impfen angeht. Die New York Times stellt eine grundsätzliche Impfverdrossenheit unter Evangelikalen fest. „Dieser Opposition liegt ein Mix aus religiösem Glauben und einem althergebrachten Misstrauen gegenüber etablierter Wissenschaft zugrunde und das wird zusätzlich befeuert durch ein breites kulturelles Mistrauen gegenüber Institutionen und einem Zug hin zu Online-Verschwörungstheorien“, schreibt die Zeitung. Und warnt: Die Größe dieser Opposition könne Amerikas Fähigkeit, die Pandemie zu überwinden, erheblich einschränken – denn schließlich setzt das Land wie alle anderen, die sich an der Impfkampagne beteiligen, auf Herdenimmunität. Die Washington Post griff das Thema bereits Anfang März auf und sieht in der Impfablehnung Evangelikaler ein Zeichen ihrer Entfremdung von der Wissenschaft. Impf-Skepsis sei „Teil einer populistischen Revolte gegen Eliten, die Evangelikale als feindlich gesinnt gegenüber ihren Werten sehen“. Buchautor Eric Metaxas sieht in der Berichterstattung eine „Dämonisierung Evangelikaler“, wie er in seiner eigenen Sendung erklärte. Die Impfkampagne und die Überlegung, gesellschaftliche Freiheiten an verabreichte Impfungen zu knüpfen, verglich er mit Nazi-Deutschland und bezeichnete sie als den Beginn eines neuen Dritten Reichs.

Doch längst nicht alle Evangelikale folgen Metaxas Opposition gegen das Impfen. In der Tat scheinen die frommen Stimmen, die sich für das Impfen aussprechen, zu überwiegen: Franklin Graham, Leiter der Hilfsorganisation Samaritan’s Purse und Sohn von Jahrhundertevangelist Billy Graham, verbreitete mit Bezug zu den Covid-Impfungen via Facebook ein gegenteiliges Statement: „Ich denke, Jesus Christus würde sich dafür einsetzen, dass die Menschen sich impfen lassen und Medizin nutzen, um Leid zu verhindern und Leben zu retten.“ In der Zeitung Christianity Today antworteten zwei Evangelikale, Jamie Aten und Kent Annan, am 1. April direkt auf Metaxas: „Die Gefahr von Covid 19 herunterzuspielen, missachtet das Leid, das so viele im Zuge dieser Seuche erlebt haben, und ist das Gegenteil von liebenswürdiger Güte. Für Evangelikale, die Jesus folgen, ist das inakzeptabel.“  mehr Informationen

12.4.21

Statt kurzem „Brückenlockdown“ könnte der per Bundesgesetz geplante Lockdown, der ab einem Inzidenzwert von 100 verpflichtend gelten soll, bis Ende Mai oder Mitte Juni dauern.

Der iranische Gesundheitsminister hat die Corona-Lage im Land als «äusserst kritisch» bezeichnet. In 257 Städten herrsche Alarmstufe Rot, und die täglichen Opfer- und Infektionszahlen dürften in den nächsten Tagen und Wochen noch steigen, warnte Minister Said Namaki. Falls die zuletzt angeordneten Lockdown-Beschränkungen nicht eingehalten werden, «wird es auf der Landkarte bald nicht mehr rote, sondern nur noch schwarze Zonen geben», sagte er.

 

9.4.21

Die Kreisverwaltung in Herford informierte am Mittwoch (7. April) über den Vorfall in der Freikirche „Lebendige Hoffnung“. Demnach gab es den begründeten Verdacht, dass ein Gemeindemitglied, das an dem Gottesdienst am Ostersonntag teilgenommen hatte, sich mit dem Coronavirus infiziert haben könnte. Das Kreisgesundheitsamt musste davon ausgehen, dass es sich dabei um eine der ansteckenden Coronavirus-Mutationen handelte. Eine kirchliche Trauung, die am 27. März in den Räumen der Freikirche stattfand, soll offenbar der Hintergrund für das Einschreiten der Stadt Herford gewesen sein, berichtet das Westfalen-Blatt. Ein Mädchen, das auf der Hochzeit gastierte, wurde anschließend positiv auf die Corona-Mutante aus Großbritannien getestet. (Die benachbarte Stadt Bielefeld verzeichnete zuletzt knapp 1000 Corona-Mutationen.) Aus diesem Grund musste das Ordnungsamt in Herford am Ostersonntag schnell handeln. 200 Gemeindemitglieder wurden in Quarantäne gesteckt. Bei den anschließenden Tests durch mobile Teams wurden noch an Ort und Stelle vier Personen positiv getestet. Der Gottesdienst der Gemeinde war der Ordnungsbehörde vorschriftsmäßig unter Vorlage eines Hygienekonzeptes angemeldet worden. Pastor Peter Janzen ist überrascht: „Ich habe am Tag zuvor noch mit dem Gesundheitsamt telefoniert und gefragt, ob etwas gegen einen Präsenzgottesdienst sprechen würde. Hätte ich einen entsprechenden Hinweis bekommen, hätte ich die Reißleine gezogen und wäre auf online umgeschwenkt“.

Die coronabedingten Einschränkungen treffen alle, aber nicht alle gleich. Je nach Gesundheit, Alter, Job und finanzieller Sicherheit bedroht uns die Pandemie unterschiedlich stark und beeinträchtigen uns die politischen Maßnahmen weniger oder mehr. Doch verschiedene Reaktionen auf die Ausnahmesituation hängen nicht nur von äußeren Faktoren ab. Auch wenn Menschen objektiv dieselbe Belastung erfahren und in der gleichen sozialen Situation leben, kann sich das komplett unterschiedlich auf ihre psychische Gesundheit auswirken. Neue Konzepte der Stress-Resilienz können erklären, woran das liegt – und wer an Krisen sogar wachsen kann. Es gibt eine Reihe von psychologischen Faktoren, die einen signifikanten Einfluss darauf haben, wie sehr sich Stress in und um die Corona-Krise auf die psychische Gesundheit auswirkt. Optimistische Menschen waren weniger beeinträchtigt von widrigen Umständen, genauso wie solche, die stärker das Gefühl haben, selbstwirksam zu sein, also sich in schwierigen Situationen auf ihre eigenen Fähigkeiten verlassen zu können. Weniger daran litten außerdem die Menschen, die in den Einschränkungen etwas Positives, wie einen Sinn oder eine Chance, erkennen. Solche Erlebnisse geben die Möglichkeit, den Umgang mit Stress zu trainieren. Dabei können Menschen vielleicht genau die Faktoren entwickeln, die sich in späteren Krisensituationen als schützend erweisen. In der Forschung spricht man in diesem Zusammenhang trefflicher Weise von Stress-‚Immunisierung‘ oder -‚Impfung‘. mehr Informationen

 

8.4.21

In muslimischen Ländern beginnt am Dienstag der Fastenmonat Ramadan. Weil ein Anstieg der Corona-Infektionen befürchtet wird, wurden die Vorschriften verstärkt. So will Saudi-Arabien das traditionelle Fastenbrechen (Iftar) und das Frühstück vor dem Morgengrauen (Suhur) in Moscheen verbieten. Dies berichtete der Nachrichtenkanal Al-Arabija. Gläubige in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten müssen in Moscheen Mundschutz tragen. Und dürfen sich dort zum speziellen Nachtgebet (Tarawih) höchstens 30 Minuten lang aufhalten. Im Oman wird das öffentliche Leben während des Ramadans wieder stark eingeschränkt. Geschäfte müssen geschlossen bleiben, auch sämtliche Aktivitäten in den Bereichen Sport, Kultur und Unterhaltung werden ausgesetzt. Ausserdem soll eine nächtliche Ausgangssperre von 21.00 Uhr abends bis 4.00 Uhr morgens gelten. Auch in der Türkei sind während des Fastenmonats verschärfte Corona-Massnahmen angedacht. An der Pilgerfahrt Umrah dürfen nur Geimpfte und Corona-Genesene teilnehmen. Die neuen Regeln gelten den Angaben zufolge ab dem Ramadan-Beginn Mitte April. Als immunisiert gelten demnach Geimpfte, die schon beide Impfdosen oder vor mindestens 14 Tagen die erste Impfdosis erhalten haben, sowie Menschen, die bereits eine Corona-Infektion überstanden haben. Die neuen Regeln gelten den Angaben zufolge ab dem Ramadan-Beginn Mitte April. Wie lange sie gelten sollen, wurde nicht mitgeteilt. Unklar ist auch, ab sie auch auf den Hadsch ausgeweitet werden sollen.

6.4.21

Das Klinikum Darmstadt Deutschland schaltet wieder in den Covid-Notbetrieb. Oberarzt Cihan Çelik spricht über eine erwartbare Entwicklung, komplizierte Verläufe bei jungen Menschen. Eine Besonderheit ist, dass die jüngeren Patienten oft sehr komplexe und komplizierte Verläufe haben. Es bleibt dabei, dass junge Menschen zwar seltener schwere Verläufe haben. Aber wenn sie im Krankenhaus behandelt werden müssen, müssen sie dann auch häufig auf die Intensivstation. Die meisten unserer Mitarbeitenden sind mittlerweile geimpft, und wir haben praktisch gar keine Ansteckungsfälle und Erkrankungsfälle mehr beim Personal. Long-Covid ist rückt vermehrt in den Fokus, weil es Mitarbeiter betrifft, die eine Infektion durchgemacht haben und jetzt arbeitsunfähig werden. Auch das zeigt, dass sich junge Menschen vor einer Infektion in Acht nehmen sollten. Das gilt übrigens genauso für Geimpfte: Sie sind vor schweren Verläufen geschützt, können die Infektion aber noch weitertragen und sollten sich deswegen weiter an die Hygieneregeln halten. Vereinzelt müssen wir sogar Menschen behandeln, die schon geimpft waren. Das ist aber sehr, sehr selten und betrifft vor allem sehr alte Menschen.  mehr Informationen

 

5.4.21

Im Gazastreifen ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf einen Rekordwert gestiegen. Binnen 24 Stundenwurden 1628 neue Fälle registriert – so viele wie nie zuvor an einem Tag. Dies teilte das Gesundheitsministerium in dem von der islamistischen Hamas beherrschten Palästinensergebiet am Sonntag mit. Insgesamt wurden den Angaben zufolge am Samstag 3728 Tests gemacht, von diesen fielen somit rund 44 Prozent positiv aus.

China hat binnen 24 Stunden den grössten Anstieg an neuen Corona-Infektionen seit mehr als zwei Monaten verzeichnet. 32 weitere bestätigte Fälle seien aufgetreten, davon 15 in der Provinz Yunnan, die auf ein Cluster in der Stadt Ruili an der Grenze zu Myanmar zurückzuführen seien, erklärt die nationale Gesundheitskommission.

Die Hoffnung, dass wir die »Herdenimmunitätsschwelle« erreichen – dass also so viele Personen gegen Sars-CoV-2 immun werden, dass das Virus nicht weiter übertragen wird –, erscheint immer unrealistischer. Jetzt, wo die Pandemie in ihr zweites Jahr geht, müssen wir uns eventuell auf eine neue Strategie einstellen. »Wir verabschieden uns gerade von der Vorstellung, dass wir die Schwelle der Herdenimmunität erreichen und dass die Pandemie dann endgültig verschwindet«, sagt die Epidemiologin Lauren Ancel Meyers, Executive Director des Covid-19 Modeling Consortium der University of Texas in Austin. Langfristig gesehen wird Covid-19 wahrscheinlich zu einer endemischen Krankheit, ähnlich wie die Influenza. »Herdenimmunität ist nur relevant, wenn wir einen Impfstoff haben, der die Übertragung blockiert. Wenn das nicht der Fall ist, besteht die einzige Möglichkeit, eine Herdenimmunität in der Bevölkerung zu erreichen, darin, alle zu impfen«, sagt Shweta Bansal, Fachfrau für Mathematik in der Biologie an der Georgetown University in Washington DC. Mitte März waren etwa 50 Prozent der Bevölkerung von Israel vollständig mit den zwei für den Schutz erforderlichen Dosen geimpft. »Das Problem ist jetzt, dass die jungen Leute sich nicht impfen lassen wollen«. »Keine Gemeinschaft ist eine Insel. Deshalb ist die Landschaft der Immunität, die eine Gemeinschaft umgibt, sehr wichtig.« Covid-19 ist in den Vereinigten Staaten in Clustern aufgetreten, weil die Menschen sich von Ort zu Ort unterschiedlich verhalten haben und die Politik lokal verschiedene Gegenmaßnahmen ergriffen hat. Auch die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, beeinflusst geografische Cluster, fügt Bansal hinzu. Das zeigt zum Beispiel der Widerstand gegen die Masernimpfung in einigen Regionen, in denen die Krankheit dann ein Comeback erlebt hat. Selbst in einem Land mit hohen Impfraten wie beispielsweise Israel bleibt das Potenzial für neue Ausbrüche bestehen, wenn die umliegenden Länder nicht ebenso konsequent sind. »Wir befinden uns in einem Wettlauf mit den neuen Varianten«, sagt Sara Del Valle, Epidemiologin am Los Alamos National Laboratory in New Mexico. Je länger es dauere, die Übertragung des Virus einzudämmen, desto mehr Zeit hätten diese Varianten, sich zu entwickeln und zu verbreiten. Das Problem ist, dass geimpfte Menschen ihr Verhalten ändern. Und das wiederum verändert die Gleichung der Herdenimmunität, die eben unter anderem davon abhängt, wie viele Menschen dem Virus ausgesetzt sind. Dvir Aran, ein biomedizinischer Datenwissenschaftler am Technion – Israel Institute of Technology in Haifa veranschaulicht dies an einem Rechenbeispiel: »Der Impfstoff wirkt nicht in allen Fällen«, sagt er. Doch angenommen, er böte 90 Prozent Schutz: »Wenn Sie vor der Impfung höchstens eine Person getroffen haben und jetzt mit der Impfung zehn Personen treffen, kommt das auf das Gleiche raus.« mehr Informationen

https://youtu.be/arYsOEZDvOo
 

 

3.4.21

Das Virus verbreite sich schnell, die Fallzahlen stiegen wieder an, und neue Varianten griffen um sich. »Rücksichtsloses Verhalten« führe dazu, dass noch mehr neue Coronafälle hinzukämen. Biden rief die US-Bürgerinnen und Bürger auf, die Coronaregeln einzuhalten, das Land stehe möglicherweise am Beginn einer vierten Pandemiewelle. Walensky: »Ich spreche jetzt gerade nicht nur als CDC-Direktorin, sondern als Ehefrau, Mutter und Tochter und möchte sie bitten, noch etwas länger durchzuhalten.« Auch die bisher verabreichten rund 95 Millionen Impfungen seien kein Ersatz für das Tragen von Schutzmasken und die Einhaltung der Social-Distancing-Regeln.

1.4.21

Vor sechs Monaten infizierte sich mit dem Coronavirus. Die Folgen spürt sie bis heute: Alltägliche Dinge wie duschen, lesen oder einkaufen erschöpfen sie. Meine Corona-Erkrankung würde ich mit einer schweren Grippe im Hochgebirge vergleichen – Fieber, Gelenkschmerzen und Schüttelfrost trafen auf Atemnot und Druck auf der Brust. Dazu mischten sich Erschöpfung, Kopfschmerzen, Tinitus, Übelkeit und auch merkwürdige andere Symptome wie Wortfindungsstörungen oder das Gefühl, dass meine Augen nach rechts schielten.Ich fand das zunächst übertrieben, ich war schließlich gerade mal 35 Jahre alt, gehörte keiner Risikogruppe an.   weiterlesen

 

31.3.21

Die brasilianische Variante P.1des Coronavirus breitet sich Deutschland immer weiter aus. Vergangene Woche wurde die Mutation erstmals in Hamburg nachgewiesen, das Bundesland Bayern – in unmittelbarer Nähe zur Schweiz – verzeichnet schon über 50 Fälle. Bei P.1 könnte es sich sogar um die bislang gefährlichste Mutation handeln. Das RKI geht davon aus, dass die derzeit erhältlichen Impfstoffe gegen diese Variante eine «geringere Wirksamkeit aufweisen könnten.» Gleiches gelte für eine Reduktion der Wirksamkeit neutralisierender Antikörper bei Genesenen. Eine erhöhte Übertragbarkeit werde ebenfalls als denkbar erachtet. Mittlerweile wurde die Mutation 1056-mal in 28 Ländern nachgewiesen – auch in der Schweiz. Am Dienstag sprach Patrick Mathys, Leiter der Sektion Krisenbewältigung im Bundesamt für Gesundheit (BAG) an einer Medienkonferenz von «glücklicherweise nur sieben Nachweisen.»

Noch in dieser Woche wird die Zahl der Nachweise der britischen Variante B.1.1.7 in Deutschland über 90 Prozent erreichen. Die Variante B.1.1.7 ist zudem eindeutig krankmachender und tödlicher als das Ursprungsvirus. Die in Südafrika und in Brasilien entdecken Varianten lägen in Deutschland immer noch im Bereich von ein Prozent oder niedriger.

Die Infektion könne für Menschen eine traumatische Erfahrung darstellen. Dies erklärt Neurologin Anna Heidbreder von der Universitäts-Klinik Innsbruck (Ö) im Interview mit dem «Spiegel». Heidbreder betont, dass psychische Corona-Folgen auch bei Menschen, die nicht erkrankt sind, auftreten können. Oftmals habe die Pandemie existenzbedrohende Folgen. Diese können ein wesentlicher Grund für Schlafstörungen sein.

Vor zwei Monaten verzeichnete Portugal eine Sieben-Tage-Inzidenz von 878. Heute liegt sie bei unter 30. Dank eines knallharten Lockdowns. Seitdem sind die Zahlen nicht mehr gestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei nur noch 28. In Deutschland, das sich noch in der dritten Welle befindet, liegt sie bei 138. Die Positivrate lag in Deutschland zuletzt bei rund 8 Prozent, in Portugal bei rund 1,4 Prozent. Ende Januar war noch jeder fünfte Test in Portugal positiv. Anders als in Großbritannien beispielsweise ist dafür aber nicht die Impfkampagne mitverantwortlich, sondern einzig der harte Lockdown. In Portugal sehen die strengen Ausgangsbeschränkungen bis heute so aus: Die Menschen dürfen das Haus im Prinzip nur zum Einkauf von Lebensmitteln und für den Weg zur Arbeit verlassen – wenn es der Arbeitgeber bescheinigt hat. Außerdem ist das Tanken gestattet und der Besuch von Banken, dem Arzt, von Apotheken und Krankenhausbesuche. Spaziergänge und Sport an der frischen Luft sind nur für kurze Zeit und im Umfeld der eigenen Wohnung erlaubt. Entsprechend sind auch Gastronomie und Einzelhandel in Portugal geschlossen. Erlaubt ist lediglich das Abholen von Speisen und Getränken. Ähnlich wie die Regierenden in Deutschland aktuell, hatte sich die Regierung von Ministerpräsident Antonio Costa lange gegen einen weiteren harten Lockdown gesträubt. Stattdessen versuchten die Verantwortlichen in Lissabon bis zuletzt, möglichst viele Wirtschaftsbereiche und weniger betroffene Landkreise zumindest in Teilen offen zu halten. Der Lockerungsplan streckt sich bis Anfang Mai. Dieser sieht schon ab dem 5. April vor, dass Museen, kleinere Läden sowie Gastronomiebetriebe ihre Außenbereichen für maximal vier Personen pro Tisch öffnen dürfen. Auch werden die Ausgangsbeschränkungen sogar so weit gelockert, dass Sport im Freien in Kleingruppen bis maximal vier Personen erlaubt sein wird. Mitte April sollen dann sogar schon Kinos und Theater Besucher empfangen dürfen. Schließlich ist für Anfang Mai der vorerst letzte Lockerungsschritt vorgesehen, und zwar die Öffnung von Innenräumen der Restaurants und Cafés für bis zu sechs Personen.

 

27.3.21

Dass psychische Erkrankungen nach einer Infektion mit dem Coronavirus keine Seltenheit sind, belegt eine Studie der Oxford University. Publiziert wurde sie im November 2020 in der Fachzeitschrift «Lancet Psychiatry». Fazit: Knapp 20 Prozent leiden an Folgen wie Angststörungen, Depressionen und Schlaflosigkeit. Bei rund 8,5 Prozent wurde erstmals eine psychische Erkrankung diagnostiziert. Auch eine andere Studie aus Rom, von der Fondazione Policlinico Universitario Agostino Gemelli zeigte Ähnliches. 30,2 Prozent der 381 untersuchten Patienten zeigten während der Genesungsphase Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung.

24.3.21

Auf dem größten Friedhof Lateinamerikas werden die Corona-Toten im Zehn-Minuten-Takt beerdigt. Die Stimmung in Brasilien kippt. Die Verunsicherung schlägt in Angst um. Vier von fünf Brasilianern sehen die Pandemie laut einer Umfrage außer Kontrolle. Mehr als die Hälfte gibt an, große Angst vor einer Ansteckung zu haben. mehr Informationen

23.3.21

In Israel nimmt die Zahl der Neuinfektionen weiterhin stetig ab. Am Sonntag fiel der R-Wert auf 0,62 und 1,7 Prozent aller Covid-19-Tests fielen positiv aus. Angesichts dieser Verbesserungen, veröffentlichte das Gesundheitsministerium am Sonntag neue Richtlinien. In Israel nimmt die Zahl der Neuinfektionen weiterhin stetig ab. Am Sonntag fiel der R-Wert auf 0,62 und 1,7 Prozent aller Covid-19-Tests fielen positiv aus. Angesichts dieser Verbesserungen, veröffentlichte das Gesundheitsministerium am Sonntag neue Richtlinien. Ab Sonntag können Unternehmen und bestimmte Einrichtungen die bisher nur den Besitzern Grüner Pässe Zutritt gewähren durften, am Eingang ihres Geschäftes einen Schnellteststand einrichten. Personen ohne einen Grünen Pass, dürfen dann nach dem Erhalt eines negativen Testergebnisses eintreten. Kindern und nicht-geimpften Personen ist es nicht erlaubt Orte zu betreten, die den Besitz eines Passes erfordern und keinen Schnelltest-Stand haben. Unternehmer, die Schnelltests durchführen möchten, müssen diese selbst finanzieren. Die Kosten für jeden Test betragen ein paar Dutzend Schekel. Der Geschäftsinhaber kann die Tests bei einem autorisierten Lieferanten bestellen. Der Lieferant ist dafür verantwortlich, die Ergebnisse dem Gesundheitsministerium zu melden. Sollte eine Person ein positives Testergebnis erhalten, muss diese die Räumlichkeiten sofort verlassen, nach Hause gehen und sich in Quarantäne begeben. Ebenfalls muss spätestens 48 Stunden nach dem Schnelltest einen PCR-Test durchgeführt werden. Die Maskenpflicht bleibt sowohl für Veranstaltungen die drinnen als auch draussen durchgeführt werden, erhalten.

Deutschland geht über Ostern in den verschärften Coronavirus-Lockdown. Der Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wird bis zum 18. April verlängert. Private Treffen mit maximal fünf Personen aus zwei Haushalten sind erlaubt. Oster-Urlaub im Inland ist gestrichen – Hotels bleiben geschlossen. Vom 1. bis einschliesslich 5. April soll das öffentliche, wirtschaftliche und private Leben weitgehend heruntergefahren werden. Damit will Deutschland die dritte Welle der Pandemie durchbrechen. Kirchen und Religionsgemeinschaft werden gebeten, an Ostern nur Online-Angebote für die Gläubigen zu machen. Urlaub wird in Mallorca der beliebtesten Ferieninsel der Deutschen zwar trotz Coronavirus weiter möglich sein. Bund und Länder appellieren aber an die Fluggesellschaften, keine zusätzlichen Flüge mehr für die Osterferien anzubieten. Zudem soll für alle Flüge aus dem Ausland nach Deutschland eine generelle Testpflicht vor Abflug eingeführt werden. Update: Nach heftigen Reaktionen und Kritik an der geplanten «Osterruhe» rudert Angela Merkel am Mittwoch 24.3.21 zurück. Die Idee eines Oster-Lockdowns sei nicht vernünftig umsetzbar gewesen. Es sei ein Fehler gewesen, sagte die Bundeskanzlerin vor den Medien, «einzig und allein» ihr Fehler. Die «Bild» zollt der Kanzlerin für ihre Entschuldigung «Respekt». Der Gesundheit-Experte erklärte am Abend im ZDF-Talk von Markus Lanz, warum ein erneuter Shutdown alternativlos ist: «Mit dem Lockdown, den wir damals gemacht haben, kämen wir heute nicht mehr durch. Das Virus ist einfach so viel ansteckender. Auf einen Monat betroffen, bis zu achtmal ansteckender. Das ist wie ein neues Virus, eine neue Pandemie.»

 

22.3.21

Nach einem Corona-Ausbruch in einer Kirchengemeinde aus Lage sind inzwischen 120 Mitglieder positiv auf das Virus getestet worden. Die ganze Gemeinde steht unter Quarantäne. Unklar ist, ob sich die Menschen in den Gottesdiensten angesteckt haben oder eher im privaten Umfeld. Insgesamt sind 1.100 Mitglieder der freikirchlichen Baptistengemeinde in Lage im Kreis Lippe in Quarantäne. Das Ordnungsamt hatte in der letzten Zeit mehrfach Kontrollen in der Kirche durchgeführt, dabei gab es aber keine Beanstandungen.  mehr Informationen

Dieses Wochenende versammelten sich ca. 6000 Personen (Angaben der Polizei) in Liestal. Während die absolute Mehrheit riskieren diese Leute die Pandemie anzutreiben, da sie auch keine Masken tragen. Das führt nicht zu Lockerungen, das führt zu einem weiteren harten Lockdown.

Waren die Demonstrationen von Gegnern der Corona-Maßnahmen Superspreader-Events? Sind sie schuld am Anstieg des Infektionsgeschehens im November und Dezember? Das haben Forscher des ZEW Mannheim und der Humboldt-Universität zu Berlin in einer Studie untersucht. Ihre Schätzung: Bis Weihnachten hätten 16.000 bis 21.000 Covid-19-Infektionen verhindert werden können, hätten diese Demos nicht stattgefunden.

Ende 2020 verkündete Brasiliens Präsident Bolsonaro das nahende Ende der Pandemie. Drei Monate später ist das Gegenteil der Fall. Eine aggressive dritte Coronawelle rollt über das Land und überlastet das Gesundheitssystem. Aktuell sagen 79 Prozent der Brasilianer, die Pandemie sei außer Kontrolle. In Brasilien gibt es keinen national verordneten Lockdown, die Gouverneure der 26 Bundesstaaten verordnen die Maßnahmen selbst. Nur ein Drittel der 200 Millionen Einwohner ist laut brasilianischen Medien von Corona-Regeln betroffen. Die löchrige Pandemiebekämpfung begünstigt die Mutation des Virus. Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO warnte bereits vor den Folgen: „Es geht nicht nur um Brasilien. Sondern um ganz Lateinamerika und sogar darüber hinaus“, sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die Dschungelvariante P.1 wurde erstmals im Januar in Manaus identifiziert. Mittlerweile ist sie in mehr als 30 Ländern der Welt nachgewiesen worden.

Der Landkreis Greiz in Thüringen ist der Corona-Hotspot Deutschlands. In einem Kindergarten waren alle 17 Kinder einer Gruppe infiziert.  Das zeigt doch, dass wir bislang wie ein Fischerboot ohne Radar unterwegs waren. Es wird Zeit, dass wir aus diesem grauen Gewaber herauskommen. Die Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern sind jünger geworden, dort liegen mittlerweile auch über 60-Jährige. Allerdings gibt es derzeit nur wenige Patienten auf der Intensivstation. mehr Informationen

 

18.3.21

19.3.21

Der Bundesrat in der Schweiz hat an seiner Sitzung vom 19. März 2021 entschieden, die Einschränkung für Treffen im Familien- und Freundeskreis in Innenräumen von fünf auf maximal zehn Personen zu lockern. Für weitere Öffnungen ist das Risiko eines unkontrollierten Anstiegs der Fallzahlen derzeit zu gross. Ausserdem sind noch zu wenig Menschen geimpft, um einen starken Anstieg der Hospitalisationen zu vermeiden. Die 14-Tages-Inzidenz ist über 200 pro 100’000 Einwohnerinnen und Einwohner angestiegen, die Positivitätsrate liegt über 5 Prozent und die Reproduktionszahl liegt mit 1.14 deutlich über 1. Einzig die Auslastung der Intensivplätze mit Covid-19-Patientinnen und -Patienten liegt unter dem festgelegten Richtwert. Es gibt zudem Hinweise, dass die neuen Virusvarianten nicht nur viel ansteckender, sondern auch tödlicher sind. Mittlerweile sind die neuen Varianten für über 80 Prozent der Infektionen verantwortlich. Hinzu kommt, dass auch die Zahl der Impfungen noch zu tief ist, um zu verhindern, dass wieder deutlich mehr Menschen ins Spital eingeliefert werden müssen.

In der vergangenen Woche sind weltweit die Corona-Fallzahlen wieder angestiegen – und das um ganze 10 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Gute Nachrichten gibt es dennoch: Die Zahl der Todesfälle infolge einer Virusinfektion nimmt weiter ab.
 
Europa gilt unterdessen weltweit als besonders schlechtes Beispiel, nicht zuletzt wegen der schleppenden Impfkampagnen. So warnte US-Präsident Joe Biden die US-amerikanischen Bürger: „Bitte, bitte, lassen Sie nicht geschehen, was in Europa passiert, wie Sie es im Fernsehen sehen.“ Biden forderte die Amerikaner auf, weiterhin Masken zu tragen, sich regelmäßig die Hände zu waschen und den empfohlenen Mindestabstand einzuhalten.
 
 

Die israelische Knesset verabschiedete am 17.3.21 ein Gesetz, dass die digitale Überwachung aller Einreisenden in Israel ermöglicht, die zu einer Quarantäne aufgrund von Covid-19 verpflichtet sind. Alle Einreisenden die sich in ihren Häusern isolieren sollen, werden mit digitalen Verfolgungsarmbändern oder anderen digitalen Verfolgungsmöglichkeiten, inclusive ihrer Mobiltelefone, ausgestattet. Das Gesetz beschränkt die Verwendung der Daten ausschliesslich auf Durchsetzungszwecke. Ebenfalls sollen diese nur einen Monat gespeichert werden können. Wer die digitale Überwachung ablehnt, muss sich in einer staatlichen Quarantäneeinrichtung Isolieren.

Vorerst finden in Deutschland vorsorglich keine Covid-19-Impfungen mit dem Mittel von AstraZeneca mehr statt. Das hat das Bundesgesundheitsministerium am Montag mitgeteilt. Grundlage ist eine Auskunft des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), das zunächst neue Meldungen von Blutgerinnseln der Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung prüfen möchte. Der Ema waren bis zu dem Zeitpunkt 30 Fälle von Gerinnungsstörungen nach einer AstraZeneca-Impfung gemeldet worden – bei bislang knapp fünf Millionen Geimpften im Europäischen Wirtschaftsraum. Die Beschwerden waren unter Geimpften demnach nicht häufiger als in der Allgemeinbevölkerung. Der Impfstopp erfolgt vorsorglich. Bislang ist nicht geklärt, ob die Blutgerinnsel, auch bekannt als Thrombosen, durch die Impfung verursacht werden oder ohnehin aufgetreten wären. Geimpfte sollten allerdings wachsam sein, falls es ihnen nach der Impfung über mehrere Tage immer schlechter geht. Personen, die den Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca erhalten hätten und sich »mehr als vier Tage nach der Impfung zunehmend unwohl fühlen – zum Beispiel mit starken und anhaltenden Kopfschmerzen oder punktförmigen Hautblutungen« –, sollten sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben, rät das PEI.

Laut einer Studie haben sich in der nigerianischen Metropole über drei Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Doch vor Ort sagen viele, Covid-19 gebe es nicht. 23 Prozent der Proben aus Lagos wiesen Sars-CoV-2-Antikörper auf. Das heisst: Hochgerechnet auf die Bevölkerung von geschätzt 15 Millionen hätten sich in Lagos mehr als drei Millionen Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Inzwischen, ein halbes Jahr später, müssten es Hunderttausende mehr sein oder eher: Millionen. Offiziell zählt Nigeria im ganzen Land knapp 160 000 Infektionen. Stimmen die Resultate der Studie, erfasst die offizielle Zählung nur einen Bruchteil der Infizierten. Der vielleicht wichtigste Grund dafür, warum auf Lagos Island niemand Infizierte kennen will, ist banal: Die Symptome von Covid-19 ähneln jenen von Malaria. Die Ärztin Folakemi Ezenwanne hat in mehreren Covid-Isolationszentren in Lagos gearbeitet. Sie sagt, rund 80 Prozent der Covid-Erkrankungen verliefen asymptomatisch oder mild – und viele, die an Fieber und Müdigkeit litten, glaubten, an Malaria erkrankt zu sein. Bis jetzt kann niemand das afrikanische Paradox erklären, doch Experten nennen stets die gleichen Gründe: Die Bevölkerung ist jung, das Klima warm, die meisten Menschen halten sich oft draussen auf, viele, vor allem die Armen, könnten eine gewisse Immunität aufweisen, weil sie ständig Viruserkrankungen ausgesetzt sind.  mehr Informationen

 

17.3.21

Eine in der Bretagne identifizierte Corona-Variante gibt Ärzten Rätsel auf: Mit klassischen PCR-Tests lasse sich die Mutante nicht ohne Weiteres erkennen, erklärte die bretonische Gesundheitsbehörde ARS am Dienstag. In einem Krankenhaus im westfranzösischen Lannion waren demnach acht ältere Patienten mit «typischen Symptomen» der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Sieben von ihnen waren aber per Nasenabstrich negativ getestet worden. Erst Antikörper-Tests ergaben einen positiven Befund. Hinweise auf eine grössere Ansteckungsgefahr durch die bretonische Variante gebe es bisher nicht, betonte die Behörde. Im Pariser Grossraum schlagen die Krankenhäuser wegen Überlastung Alarm. In dem dicht besiedelten Gebiet mit zwölf Millionen Einwohnern ist die Inzidenz über die Marke von 400 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gestiegen. In dieser Woche sollen rund hundert Intensivpatienten aus Paris in andere Regionen verlegt werden. In Frankreich gilt eine landesweite Sperrstunde ab 18 Uhr, an der Côte d’Azur und am Ärmelkanal wurden zudem Ausgangsbeschränkungen an Wochenenden verhängt. 

«Immunität durch Krankheit oder Impfung schützt in der Regel vor schweren Verläufen. Trotz Immunität kann sich aber eine milde Reinfektion entwickeln, mit der auch das Virus wieder weitergegeben wird», sagt Antoine Flahault, Epidemiologe an der Universität Genf, zu 20 Minuten. Dies sei aber selten. Es besteht der Verdacht, dass die brasilianische Mutante auch Personen infizieren kann, die bereits frühere Varianten durchgestanden hatten. Käme es zu vielen Reinfektionen, würde der Ausstieg aus den Massnahmen weiter verzögert. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt laut «SonntagsZeitung», dass sich Genesene drei Monate nach der Erkrankung impfen lassen sollen – mit zwei Dosen. Die deutschen Behörden empfehlen für Genesene eine Dosis.

 

16.3.21

Marco Rima hat sich Anfang des Jahres mit dem Coronavirus infiziert. Der Zuger Komiker sei mit 38 Grad Fieber drei Wochen lang im Bett gelegen. Der 59-Jährige äusserte sich mehrmals kritisch zu Corona. Er trat unter anderem an einer Demo von Corona-Skeptikern auf und arbeitete mit Initianten zusammen, die eine Unterschriftensammlung gegen eine Impfpflicht lancierten. Auch auf Social Media äusserte sich Rima kritisch zu den Corona-Massnahmen.

Langzeitfolgen nach einer Infektion mit dem Coronavirus spalten die Ärzteschaft. Neue Studien weisen darauf hin, dass bis zu einem Drittel der Covid-19-Patienten nach Monaten noch Symptome bemerken. Eine Studie aus China an 1700 hospitalisierten Covid-19-Patienten zeigt zudem, dass 76 Prozent von ihnen sechs Monate später noch immer mindestens ein Symptom aufwiesen. Besonders betroffen seien junge Frauen. Experten gehen demnach davon aus, dass die Pandemie eine Welle von chronisch kranken Menschen hervorbringen wird, die sich den klassischen Diagnoseverfahren der Medizin entziehen.

Die Rudolf Steiner Schule Birseck in Aesch informierte am Dienstag die Öffentlichkeit über einen Corona-Ausbruch, weswegen vom Kantonsarzt für die gesamte Schule bis zu den Frühlingsferien Fernunterricht verfügt worden sei. Dies, nachdem vier Mitarbeitende und 16 Schülerinnen und Schüler positiv getestet wurden. Acht Klassen wurden deswegen in Quarantäne geschickt. Die Schule besuchen insgesamt rund 440 Schülerinnen und Schüler. Es gibt in der Elternschaft eine Fraktion, die Masken als «nutzlose Maulkörbe» abtun und an Elternsitzungen schon für einen Eklat sorgten. Der Konflikt habe sich derart zugespitzt, dass beim kantonsärztlichen Dienst gar eine Anzeige eingegangen ist, in der die angeblichen Missstände an der Schule angeprangert wurden. Skepsis gegenüber den Corona-Massnahmen in anthroposophischen Kreisen ist nicht unüblich. Eine Nähe von Anhängern der Querdenker-Bewegung zur Anthroposophie zeigte auch eine Untersuchung der Universität Basel.

 

15.3.21

Nach mehreren Betrugsfällen stoppt in Deutschland die Bundesregierung die Auszahlung der Corona-Hilfen. Nun kommt heraus, dass wohl auch Gelder an islamistische Extremisten geflossen sind, die diese in Kriegsgebieten des Nahen Ostens zur Terrorismusfinanzierung genutzt haben sollen. Insgesamt liege die Schadenssumme aller verfolgter Fälle bei rund einer Million Euro. 250.000 Euro wurden der Zeitung zufolge bei Durchsuchungen bereits sichergestellt. Das Landeskriminalamt (LKA) hatte in den vergangenen Monaten mit einem Großaufgebot an Ermittlern mehrere Moscheen, Büros von Moscheevereinen und Privatwohnungen in Berlin durchsucht. Subventionsbetrug kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren, in schweren Fällen von bis zu zehn Jahren bestraft werden.

Die Tessiner Kantonspolizei hat einen italienischen Staatsbürger verhaftet. Diesem wird vorgeworfen, durch Urkundenfälschung und Betrug einen Covid-19-Kredit des Bundes bezogen zu haben. Die Deliktsumme beträgt über eine halbe Million Franken. Das bezogene Geld habe der italienische Staatsbürger für fremde Zwecke verwendet, heisst es im Communiqué weiter. Mit dem Geld des Bundes habe der Mann private Spesen beglichen.

13.3.21

Neu sollen in der Schweiz Veranstaltungen mit Publikum unter Einschränkungen ab dem 22. März wieder möglich sein, je nach Beschluss am 19. März. Die maximale Anzahl der Besucherinnen und Besucher ist beschränkt auf 150 Personen draussen – etwa für Fussballspiele oder Open-Air-Konzerte – und 50 Personen drinnen – etwa für Kinos, Theater oder Konzerte. Zusätzlich gilt eine Beschränkung auf maximal ein Drittel der Kapazität des Veranstaltungsorts. Es gilt eine Sitzpflicht und die Maske muss immer getragen werden. Zwischen den Besucherinnen und Besuchern muss jeweils ein Abstand von 1,5 Metern eingehalten oder ein Sitz freigelassen werden. Konsumation ist verboten und von Pausen ist abzusehen.

12.3.21

Die Corona-Mutante B.1.1.7, die sich auch in der Schweiz immer weiter ausbreitet und bislang 4393 Mal nachgewiesen wurde, ist nicht nur ansteckender, sondern tatsächlich erheblich tödlicher als frühere Corona-Varianten. Das berichten Forschende um Robert Challen von der University of Exeter im «British Medical Journal»: Demnach ist das Risiko zu sterben bei der Mutante um 64 Prozent erhöht. Von jenen, die mit einer herkömmlichen Sars-CoV-2-Variante zu kämpfen hatten, starben in einem Zeitraum von vier Wochen nach der Diagnose 2,4 von 1000 Personen. Bei denen, die mit der Mutante B.1.1.7 infiziert waren, waren es 4,1 von 1000 Betroffenen. Laut dem Mikrobiologen Simon Clarke von der University of Reading zeigten die höhere Übertragbarkeit und die nun festgestellte höhere Sterblichkeit, dass «diese Variante eine erhebliche Herausforderung für das Gesundheitssystem und politische Entscheidungsträger» sei. Umso wichtiger seien die Impfungen, zitiert ihn die Nachrichtenagentur AFP. Er empfiehlt, dass «sich die Menschen impfen lassen, wenn sie aufgerufen werden».

 

9.3.21

Trotz Impfung sind Ausländer vom öffentlichen Leben in Israel ausgeschlossen. Ausländern ist es nicht möglich, den «Grünen Pass» zu erhalten, selbst wenn sie beide Impfungen mit dem Pfizer-Produkt hinter sich haben. Der Grund: sie haben keine israelische ID-Nummer. Das Problem gilt sogar für Ausländer, die bei einer der vier israelischen Krankenkassen versichert sind. Ebenso übrigens für Israelis, die aus dem Ausland zur Impfung gekommen waren und nicht im Land versichert sind. 

8.3.21

Mehr als ein Jahr nach dem Ausbruch der Pandemie bleibt eine zentrale Frage offen: An welchen Orten infizieren sich die meisten Menschen mit dem Coronavirus? In England erhobenen Daten deuten darauf hin, dass sich die meisten Menschen in Läden infizieren. Im öffentlichen Verkehr infiziert sich hingegen kaum jemand. Gemäss den Zahlen aus England sind besonders viele Menschen vor dem Auftreten der Corona-Symptome einkaufen gegangen (wobei das eine Tätigkeit ist, die jeder macht). Eine weitere Statistik der englischen Gesundheitsbehörde präzisiert: 38,5 Prozent hielten sich vor dem Auftreten von Symptomen im Supermarkt auf. Es sind lediglich die Daten aus einer Personenbefragung. Nur weil eine Person sich an einem Ort aufgehalten hat, heisst das nicht, dass sie sich dort auch infiziert hat. England befindet sich noch immer in einem harten Lockdown. Restaurants bleiben nach wie vor geschlossen, es gilt Homeoffice-Pflicht, der öffentliche Verkehr wurde jedoch nicht heruntergefahren. 

Italien hat wegen steigender Corona-Zahlen in mehreren Regionen die Beschränkungen verschärft. Viele Schulen bleiben dort ab Montag wieder geschlossen, Restaurants in betroffenen Gebieten dürfen nicht mehr für Gäste öffnen. Die süditalienische Urlaubsregion Kampanien, zu der Neapel und die Amalfiküste gehören, ist nun als dritte Region in dem 60-Millionen-Einwohner-Land eine Rote Zone mit den schärfsten Corona-Sperren. Das hatte das Gesundheitsministerium in Rom am Freitag festgelegt. Die Regionalgrenzen dürfen nur in Ausnahmefällen überschritten werden. 
 

4.3.21

Corona-Impfung Bedingung für den Hadsch

Eine Corona-Impfung soll dieses Jahr zur Bedingung für die Teilnahme an der traditionellen Mekka-Wallfahrt, der sogenannten Hadsch, werden. Das erklärte jetzt der saudische Gesundheitsminister Taufiq Rabiah. Letztes Jahr konnten wegen der Pandemie nur 10.000 Menschen, davon 70 Prozent aus dem Ausland, Ende Juli die Hadsch durchführen. In der islamischen Welt wird aufgeregt über Corona-Impfstoffe diskutiert – etwa darüber, ob sie mit den Vorschriften des Islam vereinbar seien. Die saudischen Behörden haben am 17. Dezember mit einer Impfkampagne begonnen. Ob überhaupt in diesem Jahr Muslime aus dem Ausland an der Hadsch, die am 17. Juli beginnen müsste, teilnehmen dürfen, ist noch nicht klar.

Eine Schweizer Studie hat untersucht, bei wie vielen ehemaligen Corona-Patienten diese Long-Covid-Symptome auftreten und wie sie sich äussern. 25 Prozent der Studienteilnehmer geben an, sich nach sechs bis acht Monaten noch nicht vollständig von der Corona-Infektion erholt zu haben. 80 Prozent dieser Betroffenen klagen zusätzlich über Müdigkeit, Kurzatmigkeit und psychische Probleme wie zum Beispiel Depressionssymptome. Häufig traten die Beschwerden zeitgleich auf. Der Studienleiter Milo Puhan sagt: «Es dürften insgesamt etwa zwei bis drei Prozent sein, die gravierende medizinische Langzeitprobleme haben.» Das bedeute aber nicht, dass man den Rest einfach so vernachlässigen dürfe. «Auch den anderen geht es nicht gut», sagt Puhan.

Die Schweiz hat bereits ihr eigenes Virus – beziehungsweise sogar mehrere. Als tatsächlich wichtig werden derzeit aber nur sieben Linien oder Gruppen angesehen. Drei Varianten gelten als «of concern», also mit Anlass zur Besorgnis: Die britische, die südafrikanische und die brasilianische. 

 

3.3.21

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichte am Dienstagabend in Genf Zahlen zum ersten Anstieg nach sechs Wochen Rückgang. In einer Trendwende haben die Infektionen vorige Woche weltweit um sieben Prozent zugenommen. Diese Entwicklung könnte mit der Ausbreitung von ansteckenderen Virus-Varianten zu tun haben, schrieb die WHO in einem Bericht. Als weitere mögliche Gründe nannte sie die Lockerung von Gesundheitsmassnahmen und Corona-Müdigkeit. Den stärksten Anstieg im Wochenvergleich gab es im Nahen und Mittleren Osten (14 Prozent). Diese Regionen werden gefolgt von Südostasien und Europa (je 9 Prozent). Auf dem amerikanischen Kontinent waren es 6 Prozent.

2.3.21

Nachdem die Fallzahlen des Coronavirus in den vergangenen Wochen in der Schweiz immer weiter gesunken sind, hat sich das Blatt nun gewendet. In den vergangenen sieben Tagen wurden schweizweit drei Prozent mehr Neuinfektionen gemeldet als in der Woche zuvor. Die leicht steigenden Zahlen sind womöglich auf den immer höher werdenden Anteil an Mutationen zurückzuführen. Die höchsten prozentualen Anstiege gab es in Basel-Stadt (+47 %), Freiburg (+42 %) und Glarus (+40 %). In elf weiteren Kantonen sind die Corona-Fälle ebenfalls angestiegen.

Möglich sei, dass es gelingen werde, die Corona-bedingten Krankenhausaufenthalte und Todesfälle stark zu reduzieren, sagte WHO-Notfalldirektor Michael Ryan am Montag vor Journalisten. Das Virus werde aber die Kontrolle behalten, warnte er. Ryan verwies auf den globalen Anstieg bei den Infektionsfällen mit dem Coronavirus in der vergangenen Woche, nachdem es zuvor sechs Wochen in Folge einen Rückgang gegeben hatte. Ursachen für den Anstieg seien Massnahmen-Lockerungen, die Ausbreitung verschiedener Virus-Varianten und mangelnde Vorsicht der Menschen, sagte Tedros. «Die Impfungen werden helfen, Leben zu retten. Aber wenn Staaten sich nur auf die Impfungen verlassen, machen sie einen Fehler», mahnte der WHO-Chef. «Grundlegende gesundheitspolitische Massnahmen» müssten die Basis der Pandemie-Bekämpfung bleiben.

Das Ende der Pandemie rückt damit näher. Nicht allerdings das Ende von Sars-CoV-2: «Es wird wahrscheinlich heimisch werden, endemisch nennen wir Virologen das», verriet Virologin Sandra Ciesek zu Focus.de. Selbst, wenn irgendwann der Grossteil oder sogar die gesamte Bevölkerung geimpft ist, wird das Virus unter uns weilen.  Denn «wird ein Kind geboren, hat es den Immunschutz nicht. Spätestens im Kindergartenalter wird es erstmals auf eine grössere Gruppe an Menschen treffen und sich voraussichtlich infizieren», sagt die Expertin. Es sei denn, es wäre geimpft. 

In Südafrika hat die Polizei am Wochenende einen Gottesdienst mit Pfefferspray und Gummigeschossen aufgelöst. Die Versammlung einer Freikirche im größten Township des Landes, Soweto, habe gegen Corona-Restriktionen verstoßen, hieß es. Bei dem Zusammenstoß zwischen Sicherheitskräften und den 2.000 Teilnehmern wurden mehrere Menschen verletzt. Der Einsatz sei eskaliert, als „aggressive Kirchgänger“ die Johannesburger Ordnungskräfte attackierten und deren Autos beschädigten. Mehrere Anhänger der „Unity Fellowship Church“ sowie deren Pastor wurden verhaftet.

Israel hat angeboten, eine Impfstation auf dem Tempelberg innerhalb der Klinik der Al-Aqsa-Moschee zu installieren. Die Idee wurde initiiert, um Impfstoffe für palästinensische Bewohner Ost-Jerusalems und insbesondere für diejenigen, die freitags aus dem Westjordanland kommen, um an der drittheiligsten Stätte des Islam zu beten, bereitzustellen. Die Anfrage wurde sowohl von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) als auch vom Jerusalemer Islamischen Waqf, einer islamischen religiösen Stiftung, die die islamischen Gebäude auf dem Tempelberggelände kontrolliert und verwaltet, mit einem entschiedenen Nein aufgenommen.

1.3.21

In Finnland ist die Tendenz der Anzahl Neuinfektionen steigend. Am Montag ist nun der Ausnahmezustand verhängt worden. Ministerpräsidentin Sanna Marin forderte die Bevölkerung auf, soziale Zusammenkünfte zu vermeiden, Abstand zu halten und Mundschutz zu tragen. Die Regierung behielt sich auch die Verhängung von Ausgangssperren vor, falls sich die Lage verschlechtert. Betroffen von der Schliessung sind Cafés, Restaurants, Bars und Nachtclubs. 

Einer Umfrage zufolge sind nur noch gut ein Drittel der Deutschen für eine Beibehaltung (26 %) oder Verschärfung (9 %) der geltenden Einschränkungen. Zweieinhalb Monate nach Beginn eines harten Corona-Lockdowns in Deutschland ist es nach Auffassung einer grossen Mehrheit der Bevölkerung Zeit für Lockerungen.

In Israel wurden nun zwei Fälle bekannt, in denen hochschwangere Frauen ihre Kinder wegen Corona verloren. Bei beiden Totgeburten, das zeigten nachträgliche Untersuchungen, lag eine Covid-19-Infektion vor. Infiziert hatten sich die Föten bei den Müttern. Beide Mütter waren nicht gegen das Coronavirus geimpft und hatten sich während der Schwangerschaft mit dem Sars-CoV-2 angesteckt. Bereits einen Monat zuvor wurde ein ähnlicher Fall aus Ashdod gemeldet. Dort hatte eine 29-Jährige ihr Baby in der 25. Schwangerschaftswoche verloren. Auch sie hatte in den Tagen zuvor typische Covid-19-Symptome gezeigt und plötzlich die Bewegungen des Fötus vermisst. Nur zwischen ein und drei Prozent der infizierten Mütter geben das Virus an ihr Ungeborenes weiter. In Israel sind derzeit (Stand 27. März 2021) 39 Schwangere oder frischgebackene Mütter hospitalisiert. Zehn davon befinden sich in kritischem Zustand, acht werden intubiert. Zwei von ihnen sind zusätzlich an eine extrakorporale Membranoxygenierungsmaschine (ECMO) angeschlossen – ein Gerät, dass das Blut der Betroffenen aus dem Körper hinaus leitet, dort mit Sauerstoff anreichert und es anschliessend wieder in den Körper zurückführt. Auch 25 Kinder unter 18 Jahren seien im Spital – fünf davon Neugeborene, drei von ihnen in kritischem Zustand.

Eigentlich hatten zum 1. März alle Schulen wieder öffnen sollen. Das war ein Wunsch vieler Bezirkshauptleute in Tschechien gewesen. Nun schließen am 1. März auch alle Klassen, die noch offen waren: die kleineren Grundschulklassen und auch alle Kindergärten. Der Notstand in Tschechien, um den sich die Minderheitsregierung von Premier Andrej Babiš mit der Opposition zuletzt harte Kämpfe geliefert hatte, wurde erneut bis Ende März verlängert. Das Spiel sei verloren, sagte der Mathematiker René Levínský im tschechischen Radio. Gesundheitsminister Jan Blatný sagte für die nächsten Tage bis zu 20 000 tägliche Neuinfektionen voraus.

 

25.2.21

In Israel ist mit dem Grünen Passes («Green Badge») bereits der uneingeschränkte Eintritt in Hotels, Kultur- und Sportveranstaltungen, Turnhallen und Fitnessstudios, in Schwimmbäder und zu religiösen Stätten gestattet. Dieser Pass wird vom Gesundheitsministerium allen Einwohnern ausgestellt, die mindestens eine Woche zuvor die zweite Impfung gegen das Coronavirus erhalten haben oder von der Krankheit genesen sind. Der Grüne Pass ist mit einem individuellen QR-Code versehen und wird am Eingang zu diesen Einrichtungen entweder in digitaler Form wie beispielsweise aus dem Smartphone und alternativ in gedruckter Form zusammen mit dem Ausweis vorgelegt.

Der Lila Pass («Purple Badge») erlaubt ebenfalls die Teilnahme am öffentlichen Leben, jedoch mit Einschränkungen. Social Distancing und das Tragen einer Schutzmaske sind hier Pflicht. Der Besuch von Einkaufszentren, Märkten, Strassengeschäften, Museen, Bibliotheken, Zoos, Touristenattraktionen im Freien und Safaris ist nun nach den strengen Richtlinien des Lila Passes möglich. Diese umfassen Vorgaben zur maximalen Personenanzahl sowie zur Regulierung der Besucherströme von kulturellen und öffentlichen Orten. Der Zutritt zu Einkaufszentren und Geschäften richtet sich nach deren Grösse. Essensstände und der Verzehr vor Ort sind nicht gestattet. Museen, Outdoor-Attraktionen und Naturparks können nur unter Voranmeldung besichtigt werden. Viele Institutionen wir die Nationalparkbehörde haben hierzu die Digitalisierung ihrer Dienstleistungen vorangetrieben.

Darüber hinaus gelten allgemeine Versammlungsbeschränkungen von maximal zehn Personen in geschlossenen Räumen und bis zu 20 Personen im Freien.

 

24.2.21

Schweiz

  • Ab dem 1. März wieder offen: Läden, Museen, Bibliotheken und Aussenbereiche von Sport- und Freizeitanlagen.
  • Auch Menschenansammlungen im Freien mit maximal 15 Personen sind wieder erlaubt.
  • Frühestens ab dem 22. März: Öffnung der Restaurantterrassen, Erlaubnis für Sport in Innenräumen oder Aufhebung der Homeoffice-Pflicht.

Während in Deutschland das Infektionsniveau stagniert und in Österreich steigt, zeichnet sich weltweit ein anderes Bild – und das macht Hoffnung! Denn nach WHO-Angaben fallen die weltweiten Zahlen plötzlich deutlich. Trotz Mutationen verliert das Coronavirus offenbar an Kraft.

Die Tendenz ist auf allen Erdteilen – mit Ausnahme des östlichen Mittelmeerraums – stark fallend. Und das, obwohl in den meisten Ländern inzwischen Mutationen das Infektionsgeschehen prägen und die strengen Lockdowns gelockert werden. Auch die Zahl der an oder mit Corona Verstorbenen hat sich binnen eines Monats glattweg halbiert.

Der WHO Regionaldirektor für Europa, der Belgier Hans Henri Kluge, verkündet im dänischen Staatssender DR sogar, dass die Coronavirus-Pandemie schon in wenigen Monaten überwunden sein werde. Kluge prophezeit, die schlimmsten Szenarien seien nun vorbei. „Es wird weiterhin ein Virus geben, aber ich glaube nicht, dass Einschränkungen nötig sein werden. Das ist eine optimistische Aussage.“

Der massive Rückgang der Infektionszahlen kann noch nicht durch die Impfungen ausgelöst worden sein, denn bis jetzt ist nur ein Bruchteil der Weltbevölkerung geimpft. Es gibt nach Einschätzung der Experten drei Hauptgründe für den plötzlichen Einbruch der Infektionszahlen. Erstens wirken in vielen Ländern die Vorsicht- und Hygienemaßnahmen. Zweitens gebe es zusehends Regionen mit fortgeschrittener Immunisierung der Bevölkerung (etwa die USA, Schweden und Brasilien), da sich ein großer Teil der Bevölkerung bereits einmal angesteckt habe und die weitere Ausbreitung dadurch bremse. Drittens führe die Mutationsentwicklung offenbar dazu, dass Virusmutanten nicht nur gefährlicher, sondern auch harmloser werden können. In der Regel enden Pandemien sogar durch Mutationen, die weniger pathogen sind als ihre Vorfahren.

Tatsächlich sind die beiden großen Influenza-Pandemien in den Jahren 1957 (Asiatische Grippe, 2 bis 4 Millionen Tote) und 1968 (Hongkong-Grippe, 1 bis 3 Millionen Tote) nach diesem Muster ebenso schnell zusammengebrochen, wie sie sich aufgebäumt hatten. Auch die Spanische Grippe von 1918/19 (mehr als 50 Millionen Tote) war in ihrer zweiten Welle am tödlichsten und kurz nach der dritten relativ rasch vorbei. Aber verschwunden ist sie nie, den Erreger gibt es bis heute: das H1N1-Virus, das aber meist zur „normalen“ Influenza abgeschwächt ist. (Corona verursachte bis jetzt 2,5 Millionen Tote).

Der Virologe Friedemann Weber von der Universität Gießen sagt voraus: „Schon das Frühjahr 2021 sollte spürbar unbeschwerter sein, der Sommer schon fast wieder normal und der Herbst so gut wie normal.“  mehr Informationen

Im Kampf gegen das Coronavirus verhängt die israelische Regierung vorübergehend nächtliche Lockdowns anlässlich des jüdischen Karnevalsfests Purim. Die Massnahme gelte von Donnerstagabend bis Sonntagmorgen jeweils von 20.30 bis 05.00 Uhr (Ortszeit), teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am späten Dienstagabend nach einer Kabinettssitzung mit. Innerhalb dieser Stunden darf man die eigene Wohnung nicht weiter als 1000 Meter verlassen. Auch Besuche in anderen Haushalten sind untersagt. Bislang erhielten mehr als 4,5 Millionen Menschen die Erst- und knapp 3,15 Millionen die Zweitimpfung. Israel hat rund 9,3 Millionen Einwohner, davon können derzeit etwa 6,4 Millionen geimpft werden. Der Rest ist jünger als 16 Jahre, diese Altersgruppe kann vorerst nicht geimpft werden.

 

22.2.21

Etwa 90 Prozent der neuen täglichen Covid-19-Infektionen in Israel gehen auf die britische Mutation des Virus zurück. Etwa ein Prozent der Fälle ist auf die südafrikanische Variante zurückzuführen und sieben Fälle der Mutation aus Kalifornien sind entdeckt wurden. Am Sonntag wurden in Israel 2,579 neue Fälle diagnostiziert und die Rate der positiven Testergebnisse liegt bei 6,2 Prozent. Sollte der herannahende Purim-Feiertag zu einer neuen Welle des Corona-Virus führen, könnten neue Restriktionen – vielleicht sogar eine frische Auflage des Lockdowns – nötig werden. Verteidigungsminister Benny Gantz rief die Bevölkerung dringend auf, von grossen Versammlungen während Purim abzusehen. Möglicherweise würden, wie er sagte, zusätzliche Restriktionen nötig werden, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. 

 

19.2.21

Das im Kampf gegen Corona erfolgreiche Neuseeland hat mit Impfungen gegen das Virus begonnen. Sie beginnen aber nicht bei den Alten, sondern an der Grenze. Ab dem Wochenende sollten dann etwa 12 000 Beschäftigte an den Landesgrenzen, etwa an Flughäfen und Häfen, sowie in Quarantäneeinrichtungen die erste Dosis erhalten. Erst anschliessend werde nach und nach der Rest der Bevölkerung geimpft. Es werde etwa ein Jahr dauern, alle etwa fünf Millionen Einwohner Neuseelands zu impfen. Wegen extrem strenger Massnahmen und genauer Kontaktverfolgungen ist Neuseeland bislang sehr glimpflich durch die Pandemie gekommen. Die meisten Infizierten werden nach der Einreise während einer vorgeschriebenen Quarantäne entdeckt. Lokal übertragene Fälle gibt es kaum noch.

Finnische Forscher haben eine neue Mutation entdeckt. Laut den Vita-Laboratorien in Helsinki weist «Fin-796H» einige Mutationen auf, die zuvor in den britischen und südafrikanischen Varianten des Virus entdeckt wurden. Die Wissenschaftler sprechen aber von einer «einzigartigen» Kombination. Details über die Infektiosität und mögliche Resistenz des Stammes gegen Impfstoffe sind noch nicht bekannt. Wegen der niedrigen Infektionszahlen ist es unwahrscheinlich, dass die neue Variante in Finnland entstanden ist. Laut den Berichte befürchten Forscher, dass «Fin-796H» nicht auf PCR-Tests angezeigt werden könnte.

In der Schweiz wurden bisher 6966 Fälle mit mutierten Varianten registriert. 2603 Fälle wurden der britischen Variante zugeschrieben, 109 der südafrikanischen und fünf der brasilianischen Mutation. Bei den übrigen 4249 Fällen war zwar eine Mutation vorhanden, die Linie aber unklar.

Israel verlängert die als Massnahme gegen die Corona-Pandemie erlassene Schliessung seiner Grenzen um weitere zwei Wochen bis zum 6. März.  Israel hatte die internationalen Flüge am 24. Januar bis auf wenige Sonderfülge ausgesetzt. Ende Dezember war in Israel ein strikter Lockdown verhängt worden, der seither vier Mal verlängert wurde. Die Restriktionen werden inzwischen allerdings schrittweise gelockert. So sollen an diesem Sonntag unter anderem Einkaufzentren, Märkte, Museen und Bibliotheken wieder öffnen.

 

18.2.21

Nach Auskunft des Brasiliens Gesundheitsminister Eduardo Pazuello ist die Mutante dreimal ansteckender als das ursprüngliche Virus. Die neue Coronavirus-Variante war im Januar zunächst bei vier aus Brasilien nach Japan eingereisten Menschen nachgewiesen worden. Sie kamen aus dem Amazonasgebiet. Jüngste Analysen der Forschungseinrichtung Fundação Oswaldo Cruz in Rio de Janeiro deuten darauf hin, dass die Variante schon für 90 Prozent der Corona-Fälle im Bundesstaat Amazonas verantwortlich ist. Sie wurde auch in anderen Teilen Brasiliens und anderen Ländern weltweit nachgewiesen – darunter auch Deutschland. Die brasilianische Variante P.1 trägt – ebenso wie die südafrikanische Mutante B.1.351 – eine besonders problematische Variante im Erbgut. Diese Mutation E484K sorgt für eine Schwächung der menschlichen Immunabwehr, indem sie bereits gebildete Antikörper davon abhält, an den Erreger zu binden. Und zumindest bei der südafrikanischen Variante hat der AstraZeneca-Impfstoff offenbar große Probleme, milde und mittelschwere Krankheitsverläufe zu vermeiden. Südafrika hat den Einsatz des Präparats deswegen ausgesetzt. mehr Informationen

 

17.2.21

Ab 1. März sollen in der Schweiz Läden, Museen und Bibliotheken öffnen dürfen und Veranstaltungen mit 15 Personen im Freien sowie Sport und Kultur für die Jugend möglich sein.

Der Bundesrat will ab Anfang März dort lockern, wo ein geringes Ansteckungsrisiko besteht. So sollen Läden, Museen und Lesesäle von Bibliotheken wieder öffnen können, ebenso die Aussenbereiche von Zoos und botanischen Gärten. An all diesen Orten gelten Maskenpflicht, Abstandhalten und Kapazitätsbegrenzungen. Ebenso können Sportanlagen wie Kunsteisbahnen, Tennis- und Fussballplätze oder Leichtathletikstadien wieder öffnen. Hier gelten neben Kapazitätsbeschränkungen Maskentragpflicht oder Abstandhalten. Erlaubt sind jeweils nur Gruppen von maximal fünf Personen. Wettkämpfe und Veranstaltungen sind im Erwachsenen-Breitensport nicht erlaubt.

Am 1. April soll ein zweiter Öffnungsschritt erfolgen. Der Bundesrat sieht vor, Kultur- und Sportveranstaltungen mit Publikum in einem eng begrenzten Rahmen wieder zu ermöglichen, ebenso Sport in Innenräumen oder die Öffnung von Restaurantterrassen. Voraussetzung dafür ist, dass die epidemiologische Lage dies zulässt. Bei seinem Öffnungsentscheid orientiert sich der Bundesrat an Richtwerten: Die Positivitätsrate soll unter fünf Prozent, die Auslastung der Intensivplätze mit Covid-19-Patienten unter 25 Prozent und die durchschnittliche Reproduktionszahl über die letzten 7 Tage unter 1 liegen. Zudem darf die 14-Tages-Inzidenz am 24. März nicht höher sein als bei der Öffnung am 1. März. 

In St. Gallen müssen 36 Kinder der Primarschule Spelterini in Quarantäne. Sie hatten zusammen in der Aula des Schulhauses mit Blasinstrumenten musiziert. Einen Tag nach der Musizierstunde wurde der Schulleiter, der ebenfalls zugegen war, positiv auf das Coronavirus getestet. Deshalb müssen nun alle Kinder inklusive zweier Lehrpersonen in die Quarantäne. Eine Mutter sagt: «Das sind doch unglaubliche Vorgänge.»

Bisher haben in der Schweiz rund 50’000 Personen die zweite Dosis erhalten. Rund 14 Tage nach der zweiten Dosis stellt sich der Impfschutz ein.

Das Eidgenössisches Departement des Innern (EDI) und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) teilen am Montag 15. Februar mit, dass in der Schweiz bislang 6003 Infektionen mit einer Virus-Mutation registriert wurden. Davon entfällt mit 2381 Fällen der grösste Teil auf die britische Variante, von der Südafrika-Variante wurden 96 Fälle gemeldet.

Der Bund will künftig nur noch Lohnersatz zahlen für Personen, die sich während der Quarantäne testen lassen. Für den Test müssen Erkrankte selber aufkommen und wenn sie keinen Test machen, erhalten sie vom Bund keine Lohnfortzahlung mehr. Ein Schnelltest kostet um die 60 Franken und ein PCR-Test um die 137 Franken. Auch das Verlassen der Quarantäne bei einem negativen Testergebnis muss zuerst von der kantonalen Behörde abgesegnet werden. Sämtliche Quarantäne-Verkürzerer müssen bis zum zehnten Tag ausserhalb des eigenen Zuhauses stets eine Maske tragen und 1,5 Meter Abstand zu anderen Personen halten. Auch weisen die Behörden an, mit dem Auto oder Taxi zu fahren und auf den ÖV zu verzichten. 

In Afrika und im Westpazifik gingen die Fallzahlen in der vergangenen Woche um 20 Prozent zurück, in Europa um 18 Prozent, in Nord- und Südamerika um 16 Prozent und in Südostasien um 13 Prozent. «Das Feuer ist nicht aus, aber wir haben seine Grösse verringert. Wenn wir es an irgendeiner Front nicht mehr bekämpfen, wird es mit Getöse zurückkehren.» Die zuerst in Grossbritannien entdeckte Virusvariante wurde laut WHO bis Montag in 94 Ländern entdeckt, das sind acht Länder mehr als in der Vorwoche. Die zunächst in Südafrika beobachtete Mutante wurde in 46 Ländern nachgewiesen, zwei mehr als zuvor. Die sogenannte brasilianische Variante wurde in 21 Ländern entdeckt.

Ab Sonntag gibt es in Israel eine „Zwei-Klassen-Gesellschaft“: Ein grüner Pass verschafft Geimpften Zutritt zu Theatern, Hotels und Schwimmbädern. Sogar das Reisen wird wieder möglich. In Israel wurden von 500.000 Geimpften rund 500 krank, 0 Todesfall. Von 500.000 Ungeimpften wurden rund 18.000 krank, teilweise schwer.

Die Zahlen zeigen doch einfach, dass COVID deutlich gefährlicher ist als eine Grippe.
 

16.2.21

Die Mehrheit in der Schweiz geht davon aus, dass gewisse Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus noch bis Ende Jahr dauern. «Aus ihrer Sicht ist ein Leben ohne Einschränkungen und mit Party oder Fussballspiel erst 2022 möglich», präzisiert Hermann.

Das mutierte Virus überträgt sich noch leichter und wird daher noch konsequenter unsere Nachlässigkeiten ausnutzen.  Wir müssen also die Schutzmaßnahmen noch konsequenter anwenden. Wenn wir alles im Griff hätten, gäbe es ja gar keine Neuinfektionen. Wenn wir nicht sehr gut aufpassen, ist es nur eine Frage der Zeit. So ist es in den anderen Ländern passiert, auf der Basis von Lockerungen ist das Virus massiv durchgeschlagen. Nun gelingt es nur mit ganz massiven Einschnitten, es wieder einzufangen. Dass es geht, haben die Briten und die Iren bewiesen. Aus ihren Erfahrungen können wir lernen, dass es gefährlich wäre, zu früh zu lockern und den neuen Varianten einen zu starken Nährboden zu geben. Mit fallenden Infektionszahlen können wir kaum über eine Ausgangssperre diskutieren, das wird nicht funktionieren, das wird niemand verstehen. Wir müssen uns aber wappnen, dass es möglicherweise bald mit den Fallzahlen wieder nach oben geht. Man muss akzeptieren, dass es zu einem bestimmten Zeitpunkt, an dem wir uns derzeit noch nicht befinden, notwendig sein wird, die Maßnahmen noch mal deutlich zu verschärfen. Es kann sein, dass wir diese scharfen Mittel noch brauchen werden, wenn es richtig hart auf hart kommt. Wir sollten sie nicht vorher schon verbrennen. mehr Informationen

 

15.2.21

Die Zahlen seien mit Vorsicht zu geniessen, sagt Cerny. «Grund für die sinkenden Fallzahlen sind die starken Massnahmen, die aktuell in der Schweiz gelten. Damit sollten die Fallzahlen eigentlich noch stärker sinken, was aufgrund der Mutationen allerdings nicht passiert. Würde man die Massnahmen jetzt fallen lassen, so nähmen die Fallzahlen rasch wieder zu.» Bei den neuen Varianten gehe man von einer Verdopplungszeit von zehn Tagen aus.

Seit Montag gilt in England eine neue Quarantäne-Regelung. Einreisende aus Hochrisiko-Nationen werden nach der Ankunft in Quarantäne-Hotels geschickt. Für Behörden und Passagiere wird es jetzt komplizierter. Passagiere aus den insgesamt 33 Nationen der «Rote Liste» müssen nach der Einreise neu in ein vom Staat organisiertes Quarantäne-Hotel. Dort verbringen sie zehn Tage, bevor sie wieder entlassen werden. Pro Person kostet die obligatorische Quarantäne 1750 Pfund (2165,50 Franken). Damit werden die Kosten für das Hotel, den Transport und das Testen abgedeckt. Es würden Wartezeiten von bis zu fünf Stunden drohen. Bereits vor der Reise nach England muss ein aktueller negativer Coronatest vorgewiesen werden. In der Quarantäne nach der Einreise werden die Passagiere dann zweimal getestet. Der erste ist spätestens am zweiten Tag, der zweite frühestens am achten Tag fällig.

Die Einreise nach Schweden ist bald nur noch mit einer Impfung gegen den Coronavirus möglich. Dafür will Schweden einen digitalen Corona-Impfpass einführen. Die Pläne des digitalen Impfpasses sollen in Schweden diesen Sommer umgesetzt werden. Das Projekt sollte «am 1. Juni» fertig sein.

Die verschiedenen Impfstoffe und deren Wirksamkeit spielen für Reisen eine Rolle . Dies vor allem in Bezug auf die jeweilige Person und deren Alter sowie den Typ des mutierten Coronavirus. Daraus ergeben sich dann die je nach Reiseland unterschiedliche Regulierungen. «Wir sehen uns mit immer mehr Mutationen konfrontiert, ein Impfausweis verleiht zurzeit lediglich eine trügerische Sicherheit.» sagt Jürg Stettler, Tourismus-Experte der Hochschule Luzern. In der Schweiz steht die Einführung eines Impfausweises noch in den Sternen. Offenbar steht in Deutschland und Italien eine Einführung eines Impfpasses (noch) nicht zur Diskussion.

 

12.2.21

Während auf der ganzen Welt nach und nach Impfstoffe gegen das Coronavirus verabreicht werden, stellen sich viele Menschen eine Frage: Wie geht es denen, die die Impfung bereits erhalten haben? Die Meldungen im Internet berichteten Fälle und sorgen für Fragen und Zweifel. Sind die Corona-Impfstoffe etwa nicht die Lösung, sondern ein weiteres Problem? Nicht wenige Menschen geben derzeit in Umfragen an, erst einmal abzuwarten, bis klar ist, wie die Impfungen bei anderen wirken. Die Schlagzeilen zu Todesfällen verunsichern manche. Die DW hat zu gemeldeten Fällen in sechs Ländern recherchiert: in Deutschland, Spanien, den USA, Norwegen, Belgien und Peru. Das Ergebnis: In allen Fällen fanden die Gesundheitsämter keine kausalen Zusammenhänge zwischen der Impfung und den Todesfällen. In den genannten sechs Ländern wurden rund 50 Millionen Dosen verabreicht. Bisher ist in Deutschland kein Fall bekannt, in dem ein Mensch durch die Corona-Impfstoffe verstarb. In Deutschland gab es 113 Todesfälle bei Geimpften im Alter von 46 bis 100 Jahren. Die Verstorbenen waren im Schnitt 84 Jahre alt und der Tod trat zeitlich zwischen einer Stunde und 19 Tagen nach der Impfung ein. Von den 113 Personen verstarben 20 an COVID-19 (19 davon hatten aber keinen vollständigen Impfschutz, bei einer Person ist dies unklar), weitere 43 starben an Vorerkrankungen bzw. einer anderen Infektionserkrankung. In 50 Fällen wurde die Todesursache als unbekannt angegeben. Unter dem Strich stellt das PEI fest, dass die beobachtete Anzahl an Todesfällen nach Impfung sogar unter der statistisch erwartbaren Anzahl an Todesfällen ohne Impfung liegt. „Es ist sicherlich keine erhöhte Todesrate, und deswegen kann man auch sagen, das hat jetzt nichts mit dem Impfstoff zu tun.“ Die Impfung wird in der Regel erst zehn bis 14 Tage nach der ersten Dosis wirksam.  „Viele der Pflegeheimbewohner, die bisher geimpft wurden, sind sehr gebrechliche oder todkranke Patienten. Jeden Tag sterben durchschnittlich 45 Menschen in norwegischen Pflegeheimen oder anderen ähnlichen Einrichtungen. Daher sind Todesfälle, die in der Nähe des Zeitpunkts der Impfung auftreten, zu erwarten, aber sie implizieren keinen kausalen Zusammenhang mit dem Impfstoff.“   mehr Informationen

In Israel hat ein Drittel der Bevölkerung nach der deutschen «Tagesschau» Bedenken, was die Corona-Impfung angeht. Der Sender bezieht sich dabei auf eine Studie des israelischen Fernsehsenders «Kan». Die Daten zeigen: je höher die Infektionsrate in Bevölkerungsgruppen, desto höher die Skepsis. So lassen sich ultraorthodoxe Juden und arabische Israelis deutlich weniger impfen, als der Gesamtdurchschnitt. Mittlerweile hat Israel eine der höchsten Infektionsraten der Welt – obwohl die meisten älteren Personen geimpft sind. Die mit dem Coronavirus infizierten Patientinnen und Patienten werden in Israel immer jünger. Für Nicht-Geimpfte könnte der Zugang zu Fitnesszentren, Hotels, Restaurants und Kultur- und Sportveranstaltungen bald eingeschränkt werden. Eine alternative Lösung für nicht-geimpfte Personen könnte ein negativer Corona-Test sein. Dieser darf aber nicht älter als 48 Stunden sein. Die Tests dafür sollen selber bezahlt werden. Wenn man alle paar Tage ein paar Dutzend Schekel bezahlen müsse, werde das Menschen ermutigen, sich impfen zu lassen.

Die grösste Gemeinschaft von ultraorthodoxen Juden in Europa sorgt für Aufsehen. Trotz nationalem Lockdown steigen im Londoner Quartier Stamford Hill offenbar Hochzeitspartys in Kellern und Hinterzimmern. Nun hat eine Auswertung von Blutproben ergeben, dass die streng gläubige Gemeinschaft zu den globalen Hotspots der Pandemie gehört. In Stamford Hill im Nordosten Londons beendete die Metropolitan Police Ende Januar eine Hochzeitsparty, zu der sich trotz Lockdown über 150 Personen eingefunden hatten. Das Fest fand in einer orthodoxen Mädchenschule statt, die Fenster waren zugeklebt, damit die Feierlichkeiten von der Strasse aus nicht sichtbar waren. Den meisten Gästen gelang die Flucht, doch die Organisatoren erhielten mit 10 000 Pfund die Höchststrafe für die Missachtung von Lockdown-Regeln aufgebrummt. Der Vorfall erntete breite Kritik von Rabbinern und Politikern, und die Schule gab an, von nichts gewusst zu haben.

 

11.2.21

Im Kanton Genf sind bereits über die Hälfte aller neuen Fälle auf die britische Virusvariante zurückzuführen. Momentan wird der Anteil von Corona-Mutationsfällen für die Gesamtschweiz auf 30 bis 40 Prozent aller bestätigten Fälle geschätzt. Gemeint sind alle drei neuen Varianten gemeinsam. Für den Kanton Genf kommt er auf die höchsten Werte in der Schweiz: «Das Niveau der britischen Mutation hat dort bereits etwa 60 oder 70 Prozent erreicht», sagt Althaus zu SRF. In Genf ist die in England zuerst nachgewiesene Variante schon jetzt die dominierende. In der Grenzstadt wird man also als Erstes sehen können, was die Mutation für die Infektionskurve bedeutet. Althaus geht sogar davon aus, dass der Kanton Genf der übrigen Schweiz «wahrscheinlich etwa ein bis zwei Wochen voraus ist». Steigen die Genfer Fallzahlen aber an, wäre das ein Zeichen dafür, dass es wegen der Variante noch strengere Massnahmen braucht.

Die israelische NGO «Shomrim» veröffentlichte soeben ihre Untersuchungen. Denen zufolge ist jeweils einer von 73 Charedim, die älter als 65 Jahre sind, an Covid-19 gestorben. Das ist viermal so viel wie in derselben Altersgruppe anderer Israelis. Laut Michal Linial, Professor für Molekularbiologie und Bioinformatik an der Hebräischen Universität in Jerusalem, deuten Daten der letzten Jahrzehnte darauf hin, dass Viren endemisch und saisonal werden. Sie sagte voraus, dass das Coronavirus in Zukunft weitaus weniger aggressiv werden würde und möglicherweise innerhalb von drei Jahren eine weitere Impfung benötigen könnte.

 

10.2.21

Es sind sehr gute Nachrichten für Südafrika und Grossbritannien. Das Gesundheitssystem beider Länder war am Anschlag, doch jetzt gehen die Zahlen ebenso steil nach unten. Der Lockdown in England ist weitaus strenger als in der Schweiz. Je nach Region sind die Massnahmen mindestens bis am 19. Februar in Kraft (Wales) oder gar bis am 5. März (Nordirland). Wie in der Schweiz ist der Detailhandel (ausser Lebensmittel, Apotheken etc.) und der Kultur-, Sport- und Unterhaltungsbereich geschlossen, ebenso Restaurants und Bars. Betroffen sind selbst Sportarten wie Reiten, Golf oder Bogenschiessen. Sozial sind die Briten enorm eingeschränkt: Beerdigungen mit maximal 30 Personen, Hochzeiten noch maximal deren sechs. Grundsätzlich muss die Bevölkerung, von klar definierten Ausnahmen abgesehen, daheimbleiben. Es gilt Homeoffice-Pflicht, Joggen maximal mit Personen des gleichen Haushalts, auswärts übernachten nur mit Begründungen wie «Zügeln», «Flüchtling» oder «Profisportler». Am einschneidendsten dürfte wohl aber die Schliessung sämtlicher Schulen und Universitäten sein. Welche der Massnahmen am meisten zur Senkung der Fallzahlen mit Coronavirus beiträgt, lässt sich schwer eruieren. Die Schulen geschlossen hat auch Südafrika, nächste Woche sollen sie aufgrund der besseren Fallzahlen wieder öffnen. Alkoholausschank wurde eingeschränkt, Grenzen praktisch geschlossen. Zwar sind Kinos, Theater, Strände und Parks geöffnet, aber es gilt praktisch überall Maskenpflicht. So zeigt sich wohl, dass eine noch grössere Einschränkung der Mobilität tatsächlich einen grossen Effekt hat. 

Zwei Kundgebungen am 7. November in Leipzig (20’000 – 45’000 Teilnehmende) und am 18. November in Berlin (über 10’000 Teilnehmende) zeigen auf, wie sich das Virus verbreitet. Die Forschenden zeigen, dass nach diesen beiden Protestaktionen die Infektionszahlen andernorts stark anstiegen. Und zwar in den Regionen, aus denen besonders viele Menschen angereist waren. Die Forschenden gehen davon aus, dass rund 16’000 bis 21’000 Infektionen hätten verhindert werden können, wenn die Corona-Demos in Leipzig und Berlin abgesagt worden wären.

Spanien will mit Coronavirus-Impf-Zertifikaten den von der Coronavirus-Pandemie gebeutelten Tourismus wiederbeleben. Man vertraue darauf, «dass zu Beginn des Sommers eine normale Reise möglich sein wird», hiess es weiter.

 

9.2.21

Im Ort Zimmern bei Rottweil (Baden-Württemberg) löste die Polizei am Abend die Zusammenkunft einer Freikirche auf, bei der mehr als dreimal so viele Gläubige wie erlaubt anwesend waren. Genehmigt waren vom Ordnungsamt lediglich 30 Personen. Ohne Maske und ohne Abstand nahm etwa ein Drittel der 105 Menschen am Gottesdienst in einem gemieteten Raum in der Heerstraße teil. Auch die vorgeschriebenen Teilnehmerlisten waren nicht ordentlich geführt worden.

Mitglieder einer Freikirche feierten einen Gottesdienst mit Gesang ohne MNS-Masken zu tragen oder den Sicherheitsabstand einzuhalten.  Beim Betreten des Veranstaltungsraumes konnten Beamte der Polizeiinspektion Enns insgesamt 25 erwachsene Personen mit etwa zwanzig Kindern feststellen, welche Speisen und Getränke zu sich nahmen und auf die Covid-19-Maßnahmen verzichteten. Bei den Personen handelte es sich um rumänische Staatsbürger aus Linz, Linz-Land und Perg. Sie wurden nach den Bestimmungen der Covid-19-Notmaßnahmenverordnung der Bezirkshauptmannschaft Linz-Land angezeigt. Die Veranstaltung wurde sofort und ohne Widerstand aufgelöst.

Griechenland und Israel schliessen ein Tourismusabkommen ab. Gegen das Coronavirus geimpfte Griechen und Israelis sollen schon bald im jeweils anderen Land uneingeschränkt Urlaub machen können. Israel hatte die seit Dezember geltenden Corona-Einschränkungen am Sonntag umfassend gelockert. Bis 20. Februar ausgesetzt bleibt allerdings der internationale Flugverkehr. Netanjahu sagte, die Vereinbarung werde es israelischen Touristen ermöglichen, «ohne Einschränkung oder Quarantäne nach Griechenland zu reisen».

Die Impfkampagne in Israel ist ins Stocken geraten, obwohl genug Impfstoff vorhanden ist. Rund 23 Prozent der Bevölkerung haben mittlerweile bereits beide Impfungen erhalten. In der Altersgruppe der über 60-Jährigen liegt die Impfquote bei 85 Prozent – bei den 20- bis 30-Jährigen dagegen nur bei rund 30 Prozent. Je jünger, desto größer die Impfskepsis. Das gilt auch in Israel. Die Zahl der Neuinfektionen ist weiter sehr hoch. Am Montag wurden rund 7500 neue Fälle gemeldet. Mehrere Lokalpolitiker kündigten zuletzt Alleingänge an, um die Impfbereitschaft zu erhöhen. In der Stadt Yavne sollen nur noch geimpfte Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen unterrichten dürfen. 

Der Bürgermeister von Jerusalem, Mosche Leon, hat die arabische Bevölkerung der Stadt aufgerufen, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Wer nicht geimpft sei, »wird keine Hotels betreten dürfen, wird keine Moscheen betreten dürfen, wird keine Schulen betreten dürfen«, sagte Leon laut Bericht des Senders KAN 11 von Montagabend bei einer Videokonferenz mit Vertretern der arabischen Stadtviertel. Während stadtweit rund 23 Prozent der Einwohner Jerusalems die erste Impfdosis erhalten habe, liege ihr Anteil in der arabischen Bevölkerung bei 13 Prozent. Israelweit die höchste Impfrate verzeichnet laut Gesundheitsministerium der Ort Tel Mond östlich von Netanja mit knapp 85 Prozent. In Tel Aviv erhielten bisher knapp 47 Prozent die erste Impfung. Ab Dienstag sollen Hotelmitarbeiter in Jerusalem geimpft werden, um mit Blick auf das jüdische Pessachfest (28. März bis 3. April) auf eine »möglichst schnelle und sichere Eröffnung der Tourismusbranche« vorbereitet zu sein.

Mit grosser Sorge schaut die Welt nach Portugal. Kaum ein anderes Land hat gemessen an der Bevölkerungszahl mehr Neuinfektionen und Todesfälle zu verzeichnen. Deutschland eilt den Portugiesen bereits mit medizinischem Personal und Ausrüstung zur Hilfe, Österreich nimmt Patienten auf. Und auch die Schweiz hat ihre Unterstützung angeboten, bestätigte das BAG am Freitag 5.2.21 gegenüber SRF. Die Krankenhäuser kollabieren. Die Menschen fürchten sich vor der Entscheidung, wer ein Beatmungsgerät bekommt oder als hoffnungsloser Fall dem Tod überlassen wird. Die Leute haben sich im Sommer sehr entspannt. Die Grenzen wurden geöffnet und niemand erinnerte sich mehr an Corona. Im Juli und August reisten Menschen ohne Sicherheitsmassnahmen in Portugal ein und aus. Im September begannen sie einen Anstieg zu bemerken, aber niemand unternahm etwas. Im Oktober und November begann die zweite Welle. Die Menschen waren weiterhin in Bewegung. Die Geschäfte und Restaurants blieben geöffnet. Auch an Weihnachten gab es keine Versammlungs-Einschränkungen und die Kontrolle ging verloren. Mitte Januar wurde dann der Lockdown verhängt. Man darf sich nicht entspannen, auch wenn die Zahl der Infizierten sinkt.

Schon oft wurde die Corona-Pandemie mit der Spanischen Grippe verglichen. Nun zeigen Forscher ihre Ergebnisse am Beispiel des Kantons Bern auf. In der ersten Welle im Juli und August 1918 griff der Kanton rasch, stark und zentral ein, schloss Schulen und schränkte Versammlungen ein. «Wir sehen an den Zahlen, dass diese behördlichen Massnahmen – ähnlich wie heute – assoziiert waren mit einem Rückgang der Infektionszahlen», sagt Co-Erstautor Kaspar Staub vom Institut für Evolutionäre Medizin der Universität Zürich.  Nach dem Abklingen der ersten Welle hatte Bern im September 1918 alle Massnahmen gänzlich aufgehoben, was nach nur kurzer Zeit zu einem Wiederanstieg der Fälle und der zweiten Welle geführt habe. Der Kanton reagierte im Vergleich zur ersten Welle zögerlich. Aus Angst vor den wirtschaftlichen Folgen überliess Bern die Entscheidung über neue Massnahmen mehrere Wochen lang den einzelnen Gemeinden. «Diese abwartende und dezentrale Herangehensweise war fatal und hat massgeblich dazu beigetragen, dass die zweite Welle umso stärker wurde und länger dauerte», sagt Co-Erstautor Peter Jüni von der Universität Toronto. Die zweite Welle hat demnach sowohl 1918 und 2020 fast in der gleichen Kalenderwoche begonnen und die zögerliche Reaktion der Behörden war ähnlich. «Zwar gibt es zwischen den beiden Pandemien auch wesentliche Unterschiede, aber die wachsenden Parallelen zwischen 1918 und 2020 sind bemerkenswert», sagt Staub.

In der dritten Lockdown-Woche vermeldete das BAG insgesamt 10’027 Fälle, nachdem es in der Vorwoche noch 11’451 waren. In der ersten Woche des Lockdowns hatte das BAG noch 13’605 Infektionen mit dem Coronavirus registriert. Damit sanken die Fälle von der ersten auf die zweite Lockdown-Woche um rund 16 Prozent. Vergangene Woche betrug der Rückgang 12,5 Prozent. Doch nicht alle Kantone verzeichnen Rückgänge bei den Infektionszahlen, in sieben Kantonen haben die Fälle vergangene Woche zugenommen. Die prozentual stärksten Zunahmen gab es in den Kantonen Obwalden und Uri mit 41 beziehungsweise 32 Prozent. Auch das Tessin, Zug (je 14 %), Basel-Stadt (5 %), Basel-Landschaft (2 %) und Freiburg (1 %) verzeichneten Zunahmen.

Auf dem privaten Rettungsschiff «Ocean Viking» sind zahlreiche Corona-Infektionen unter den rund 420 geretteten Bootsmigranten festgestellt worden. 49 der Tests, die die italienische Gesundheitsbehörde am Montag auf dem Schiff machte, seien positiv ausgefallen, teilte die Betreiberorganisation SOS Mediterranee am Dienstag mit. Das private Hilfsschiff hatte am Wochenende vor der Stadt Augusta nördlich von Syrakus auf Sizilien vor Anker gehen können. Die «Ocean Viking» hatte die Menschen in der vergangenen Woche an zwei Tagen bei mehreren Einsätzen aus Booten vor Libyen aufgenommen.

Der Schweizerische Seniorenrat hat die gemäss Umfragen tiefe Impfbereitschaft beim Pflege- und Betreuungspersonal in Alters- und Pflegeheimen als erschreckend bezeichnet. Das Personal, aber auch die Seniorinnen und Senioren selbst wurden dringend aufgerufen, sich impfen zu lassen. Laut Umfragen wollten sich nur rund 40 Prozent des Pflege- und Betreuungspersonals in Alters- und Pflegeheimen gegen Covid-19 impfen. Dies schreibt der Seniorenrat in einer Mitteilung vom Dienstag. Bei den Bewohnerinnen und Bewohnern seien es rund 60 Prozent.

 

8.2.21

Ab heute brauchen in der Schweiz alle Flugreisende vor dem Abflug einen negativen Corona-Test. Wer aus einem Risikoland in die Schweiz zurück reist, muss wie gehabt für zehn Tage in Quarantäne. Wer ab dem siebten Tag einen Antigen-Schnelltest oder PCR-Test durchführt, bei dem das Ergebnis negativ ausfällt, kann die Quarantäne vorzeitig beenden. Ein negatives Testresultat hebt weder die Quarantänepflicht auf, noch verkürzt es die Dauer der Quarantäne. Denn ein negatives Testergebnis schliesst eine Infektion mit dem neuen Coronavirus nicht vollständig aus. Gleiches gilt für die Covid-19-Impfung. Denn die Impfung schützt vor der Erkrankung. Ob die Impfung auch verhindert, dass andere Personen anstecken werden, ist noch unklar. Ab sofort ist das Ausfüllen eines elektronischen Einreiseformulars Pflicht für Personen, die in die Schweiz einreisen wollen. Hier der Link zum Formular. Das Resultat eines Antigen-Schnelltests ist für die Einreise nicht zulässig. Bei einem positiven Test gelten die Quarantäne-Massnahmen des Reiselandes. Für die Heimreise wird nach der Isolation ein neuer Test verlangt. 

Die Debatte über die Corona-Impfung dürfte sich in nächster Zeit noch verschärfen. Die Hinweise mehren sich, dass Geimpfte nicht nur sich selber schützen, sondern viel weniger ansteckend sind. Forscher legten diese Woche entsprechende Erkenntnisse vor. Das würde die bisherige Impfstrategie des Bundes auf den Kopf stellen, wie die «SonntagsZeitung» (Bezahlartikel) schreibt. Sollten sich die Erkenntnisse bestätigen, wäre es nötig, dass sich möglichst die ganze Bevölkerung immunisiert – auch die unter 18-Jährigen. «Wenn wir sehen, dass die Impfung einen Einfluss hat auf die Verbreitung des Virus, dann müssen wir eine hohe Durchimpfung anstreben», sagt Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen. «Dann brauchen wir selbst die Kinder.» 

Österreich will aus Sorge vor der Verbreitung des Coronavirus Grenzkontrollen zu seinen Nachbarländern ab Montag massiv verschärfen. So sollen alle nicht notwendigen Reisen in der Pandemie verhindert werden, teilte das Innenministerium am Sonntag mit.

In Großbritannien werden mittlerweile jede Woche bis zu 100 Kinder mit einem offenbar neuartigen postviralen Syndrom in Krankenhäuser eingeliefert. Im April 2020 waren es nur etwa 30 pro Woche. „Im Rahmen verschiedener Infektionserkrankungen kann es bei Patienten mit einer bestimmten Prädisposition zu einem Krankheitsbild kommen, bei dem der ganze Körper mit einer schweren Entzündung reagiert.“ Das gilt auch für Kinder. Den Daten zufolge müssen Kinder zuvor keine der klassischen Corona-Atemwegssymptome gezeigt haben, um an MIS-C zu erkranken. Von 78 Patienten mit MIS-C, die auf eine Intensivstation gebracht wurden, waren 47 Prozent afro-karibischer Herkunft und 28 Prozent asiatischer. Das sind fünf bis sechsmal mehr als der jeweilige Anteil dieser Personengruppen in der britischen Bevölkerung. Zunächst waren Mediziner davon ausgegangen, dass es sich bei den Symptomen, welche die Kinder zeigten, um die Kawasaki-Krankheit handelte. Sie gehört zu den seltenen Erkrankungen und trifft vor allem Kinder unter fünf Jahren. Sie zeigt ein ähnliches Krankheitsbild wie MIS-C und war ebenfalls schon lange vor der Corona-Pandemie bekannt. Weltweit gibt es davon etwas über 6000 Fälle pro Jahr. 

6.2.21

Sie leugnete das Virus, bis sie selbst am Coronavirus erkrankte. Nun appelliert Tori Howell (28) an die britische Bevölkerung, zu Hause zu bleiben. Tori Howell aus Gloucestershire glaubte nicht an das Coronavirus. Sie habe auf jede Verschwörungstheorie gehört und alles geglaubt, was gegen die Realität sprach, so die 28-Jährige gegenüber «Gloucestershire Live». Sie hatte monatelang niemanden mit dem Virus gekannt. Doch dann erkrankte sie selbst am Virus. «Ich fühlte mich seit Sonntag schlecht und verlor meinen Geschmacks- und Geruchssinn», schildert Howell. «Es begann mit einer Erkältung und Kopfschmerzen und dann Übelkeit.» Jetzt kämpfe sie mit Atemproblemen. Die Britin ist in der 22. Woche schwanger und leidet an Asthma. Nun appelliert sie an die britische Bevölkerung. Diese solle doch zu Hause bleiben. Das Virus sei «real» und sie wünsche niemandem, am Coronavirus zu erkranken. Und sie nehme alles zurück, was sie vorher behauptet habe, so die 28-Jährige.

Das Gerücht hält sich seit Monaten hartnäckig in den Sozialen Medien und Online-Kommentarspalten: Die Zahl der Corona-Toten werde künstlich aufgebläht. Entsprechende Hinweise werden aus halb Europa zusammengetragen. Die Theorie dahinter ist, dass hier jemand – der Staat – Anreize schafft, um möglichst hohe Corona-Todeszahlen vorweisen zu können (die dem Staat schaden). Dazu müssten aber Hunderte von Sanitätern, Behördenmitglieder aller Stufen sowie Finanzbuchhalter und deren Buchprüfer eingeweiht sein.

Die Coronakrise schlägt sich dank den staatlichen Hilfsmassnahmen noch nicht in Firmenpleiten nieder. Im Januar 2021 kam es hierzulande zu 320 Unternehmensinsolvenzen. Das sind 23 Prozent weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Dabei gingen die Konkurse in allen Regionen zurück. Der Rückgang der Insolvenzen ist nicht zwangsläufig gute Nachrichten. Obwohl die Coronakrise die Welt noch immer fest im Griff hat, wurden im Januar auch wieder fleissig Firmen gegründet. Rund 0,5 Prozent mehr als im Januar des letzten Jahres.

Sars-CoV-2 ist gefährlicher geworden», warnte Lothar H. Wieler, Präsident vom Robert Koch-Institut (RKI). «Es gibt erste Hinweise, dass B.1.1.7 vermehrt auch zu schwereren Krankheitsverläufen führt.» Die drei bislang in Deutschland nachgewiesenen Varianten – neben B.1.1.7 die südafrikanische und brasilianische Variante – dominierten das Geschehen noch nicht. Es müsse aber damit gerechnet werden, dass sich deren Anteil ähnlich wie auch in anderen Staaten erhöht.

In Bern haben sich Corona-Skeptiker Zugang zu mehreren Schulen verschafft. Die Gruppierung «Ärzte für Aufklärung» wollte an den Schulen Verschwörungstheorien und Falschinformationen verbreiten. Sie haben Flyer an die Schüler verteilt und sind ohne Schutzmaske in das Lehrerzimmer eingedrungen.

 

5.2.21

Der Vergleich zwischen dem Verlauf einer Grippe und von Covid-19 im Spital sei eindeutig, sagt Sommerstein: «Covid-19 ist mehr als eine kleine Grippe. Sogar in einem Spitalsystem mit guten Ressourcen ist die Mortalität dreimal höher als bei der Grippe.» Dieses dreifach erhöhte Sterberisiko durch das Coronavirus kommt nicht dadurch zustande, dass die ins Spital eingelieferten Patienten älter gewesen wären oder mehr Vorerkrankungen gehabt hätten als jene in der Vergleichsgruppe mit Influenza, so Sommerstein. Im Gegenteil, sagt Infektiologe: «Die Influenza-Patienten sind beim Eintritt etwas älter und hatten häufig schon vorbestehende Krankheiten. Die Tumor- oder die hämatologischen Erkrankungen waren deutlich häufiger.» Im Schnitt waren die Influenza-Patienten 74 Jahre alt, jene mit Covid-19 aber 67, also jünger. mehr Informationen

Bei der grössten Impfaktion in der Geschichte der Schweiz hat das Heilmittelinstitut Swissmedic bisher 63 Meldungen zu unerwünschten Nebenwirkungen analysiert und beurteilt. mehr Informationen

Neues Medikament in Israel entwickelt!
In Israel entwickelte Coronavirus-Medikamente sind laut Krankenhaus zu 96% wirksam.
Von den 30 Patienten, denen das Medikament verabreicht wurde, zeigten 29 innerhalb von zwei Tagen eine deutliche Verbesserung
Laut dem Tel Aviv Sourasky Medical Center, auch bekannt als Ichilov Hospital, hat ein israelisches Krankenhaus möglicherweise das Heilmittel für COVID-19 in einem potenziellen Spielveränderer im Kampf gegen die globale Pandemie gefunden.
Der Entwickler des Arzneimittels, Prof. Nadir Arber vom Integrated Cancer Prevention Center des Krankenhauses, verabreichte es Patienten in mittelschwerem und schwerem Zustand und berichtete von einer beeindruckenden Erfolgsrate von 96 Prozent.
Prof. Arber bezeichnete das Medikament EXO-CD24 als „effektiv und kostengünstig“.
„Das Arzneimittel wird einmal täglich durch Inhalation in einem Verfahren verabreicht, das fünf Tage lang nur wenige Minuten dauert“, erklärte Prof. Arber.
„Es basiert auf Exosomen, die der Körper aus der Zellmembran freisetzt und für die interzelluläre Kommunikation verwendet. Wir bereichern die Exosomen mit dem 24CD-Protein, von dem bekannt ist, dass es eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Immunsystems spielt“, so der Direktor von Prof. Arber des Labors Dr. Shiran Shapira, der seit über zwei Jahrzehnten an CD24-Protein forscht.
Von den 30 Patienten, denen das Medikament verabreicht wurde, zeigten 29 innerhalb von zwei Tagen eine deutliche Besserung und wurden drei bis fünf Tage später aus dem Krankenhaus entlassen.
Die verbleibende Patientin hat sich ebenfalls erholt, aber ihre Genesung hat länger gedauert, sagte das Krankenhaus.
Israels ehemaliger Coronavirus-Koordinator Prof. Ronni Gamzu begrüßte den Durchbruch als „ausgezeichnet“ und sagte, er würde Prof. Arber persönlich dabei unterstützen, die Genehmigung des Gesundheitsministeriums für den Test der Medikamente an einem größeren Patientenpool zu erhalten.
„Ich bin stolz darauf, dass wir hier bei Ichilov weltweit führend bei der Suche nach einem Heilmittel für die schreckliche Epidemie sind“, sagte Prof. Gamzu, der nun zu seiner Position als CEO des Krankenhauses zurückgekehrt ist.
Es ist unklar, ob das Medikament gegen die jüngsten und Berichten zufolge virulenteren Virusstämme, einschließlich der aus Großbritannien, Südafrika und Brasilien stammenden, gleichermaßen wirksam ist.

Ab Sonntag finden in Österreich wieder öffentliche Gottesdienste ohne strikte Teilnehmerbegrenzung statt. Allerdings muss während des gesamten Gottesdienstes eine FFP2-Maske getragen werden, und es ist ein Abstand von zwei Metern zwischen Personen einzuhalten, die nicht im selben Haushalt wohnen. Angesichts des dritten staatlichen Lockdowns gab es ab 28. Dezember nur sogenannte „nicht-öffentliche Gottesdienste“ mit maximal zehn Gläubigen. Ausgenommen waren davon nur Begräbnisse, in deren Rahmen auch Gottesdienste mit bis zu 50 Gläubigen gefeiert werden durften. Der Gemeinde- und Chorgesang soll weiterhin unterbleiben. Keine ausdrückliche Rede ist in der neuen, ab Sonntag geltenden Rahmenordnung der Bischofskonferenz von einer Dispens von der Sonntagspflicht. 

Ein multidisziplinäres Team aus Deutschland fordert einen Strategiewechsel, der in Deutschland hohe Wellen schlägt. Wer keinen systemrelevanten Beruf ausübt, bleibt zu Hause, das Rausgehen in Gruppen ist untersagt, Treffen von mehreren Haushalten ebenfalls. Mit harten Kontaktbeschränkungen soll das Ziel erreicht werden, das in der sogenannten “No-Covid”-Strategie über allem steht: Die Anzahl der Ansteckungen auf null bringen. Und dann dank grünen Corona-freien Zonen und roten Zonen, wo es lokale Ansteckungen gibt, endlich wieder zurück in die Normalität zu kehren. Mit der gleichen Strategie bleiben auch in Ländern wie Australien, Taiwan, Vietnam und Neuseeland die Fallzahlen tief. «Die jetzige Strategie des Bundesrates funktioniert nicht. Es gibt Lockerungen, die dann wieder zu mehr Ansteckungen führen, was in strengeren Massnahmen endet. Es ist eine Teufelskreis». Würden wir heute mit der No-Covid-Strategie beginnen, könnte im besten Fall das Leben im Sommer fast normal sein. Der Schweizer Jurist Simon Gehren setzt sich für die Strategie «No-Covid» hierzulande ein. «Der Verzicht soll mit etwas belohnt werden, was uns zur Zeit fehlt: ein Ziel», so der Jurist.  mehr Informationen

Kurz vor Weihnachten bekräftigten verschiedene Spitäler den Ernst der Lage. Die Ressourcen seien erschöpft, die Intensivbetten sogar komplett ausgelastet. Der Bundesrat reagierte und schickte die Schweiz in ihren zweiten Lockdown. Mittlerweile hat sich diese Zahl fast halbiert. Seit Ende Januar wurden nie mehr als 300 Betten für Corona-Patienten gebraucht. Am Dienstag, 2. Februar (neuster Stand), waren es 268 Betten, was rund 27 Prozent der Auslastung der Intensivbetten ist. Trotz dieser Verbesserung der Lage sind die Zahlen mit Vorsicht zu geniessen. Noch immer sind über ein Viertel der benötigten Intensivbetten auf das Coronavirus zurückzuführen. Zum Vergleich: Zwischen Anfangs Juni und Ende September betrug der prozentuale Anteil an Covid-Intensivpatienten nie mehr als fünf Prozent. Zudem meldete das BAG diese Woche zum ersten Mal seit Anfangs Dezember wieder einen Reproduktionswert R von mehr als 1. Gemäss der Website der Behörde bedeutet dies, dass sich das Virus verstärkt ausbreitet. Entsprechend klein ist die Hoffnung auf baldige Lockerungen der Corona-Massnahmen. In der Romandie nehmen die Ansteckungen bereits wieder zu. Im Wallis, dem Kanton Jura, Genf, der Waadt und Freiburg gibt es gemessen an der Bevölkerung die meisten Neuansteckungen. Auch die Reproduktionszahl liegt dort wieder über 1.  Für die ganze Schweiz liegt der Anteil der mutierten Viren vergangene Woche bei 15 bis 20 Prozent. In der Romandie bei 30 bis 40 Prozent.

Anders als anfangs gedacht, schädigt Sars-CoV-2 nicht nur die Lunge, sondern viele Organe, darunter das Herz. Auch der Verdauungstrakt und das Nervensystem können in Mitleidenschaft gezogen werden. Doch auch die Bauchspeicheldrüse verschont das Virus nicht, wie Forschende vom Universitätsklinikum Ulm im Fachjournal «Nature Metabolism» berichten. Dies erkläre möglicherweise das Auftreten von Diabetes-ähnlichen Krankheitssymptomen von Covid-19-Patienten sowie die Verschlechterung des Zuckerstoffwechsels bei coronakranken Diabetikern. Die Symptome reichen von einer gravierenden Überzuckerung (Hyperglykämie) bis hin zu einer Übersäuerung des Blutes, die Ketoazidose genannt wird. Im Herbst 2020 hatten Forschende der Kieler Universität im gleichen Fachjournal über den Fall eines 19-Jährigen berichtet, der nach einer Corona-Infektion an Diabetes erkrankt war. mehr Informationen

 

4.2.21

Keine Masken, kein Abstand, Partys und weisse Strände: Sansibar sieht sich als Corona-freie Parallelwelt. Während die Touristendestinationen weltweit leiden, kommt es auf der Insel im Indischen Ozean zum Aufschwung. Der Grund: Hier wird Corona schlicht geleugnet. Die Sorglosigkeit zieht Touristen en masse an – und sie könnte verheerende Folgen haben. «Niemand hält irgendwelche Regeln ein», erzählt eine Touristin, die kürzlich aus Sansibar zurückkehrte. «Es ist eine völlige Parallelwelt.» Mitte Februar soll auf der Insel gar ein Musikfestival stattfinden. Erwartet werden ähnlich viele Besucher wie im Vorjahr – da waren es 29 000. Zu den 509 Infizierten und 21 Toten, die bis im Juni 2020 gezählt worden waren, ist offiziell niemand mehr hinzugekommen. Tansania sei «Corona-frei», betont die Regierung unentwegt, Touristen seien ohne Einschränkungen willkommen. Im Nachbarstaat Kenya haben sich bereits über 100 000 Personen infiziert. In den letzten zwei Monaten lag die Zahl der Touristen auf Sansibar praktisch wieder auf Vorjahresniveau. Verändert hat sich gegenüber den Vorjahren lediglich eines: Seit Ausbruch der Pandemie sind es nicht mehr primär westeuropäische Backpacker und Kulturtouristen, die nach Sansibar reisen, sondern vor allem osteuropäische und russische Pauschalurlauber. An manchen Tagen landen allein aus der Ukraine und Russland fünf Charter-Maschinen auf der Insel. Ein Grund warum das noch geht: Das Durchschnittsalter der Lokalbevölkerung liegt bei lediglich 18 Jahren . Zum Teil hat das Schweigen wohl auch mit der Angst vor staatlicher Repression zu tun. Verschiedene lokale NGO wollen sich zur gesundheitlichen Lage und zu den Risiken der tansanischen Corona-Politik nicht äussern. Wie die epidemiologische Lage in Tansania jetzt aussieht, weiss niemand. Vergangene Woche warnte die sonst eher zurückhaltende katholische Kirche des Landes aber vor einer neuen Corona-Welle. «Unser Land ist keine Insel», hiess es in einem öffentlichen Schreiben. Im BBC-Radio ergänzte ein Priester aus der Agglomeration der Wirtschaftsmetropole Dar es Salaam die Kritik mit der Bemerkung, die Zahl der Beerdigungen sei unlängst deutlich angestiegen. Mitte Januar wurden zwei dänische Touristinnen, die aus Tansania zurückkehrten, positiv auf die südafrikanische Corona-Mutation getestet. Sie dürften keine Einzelfälle sein. Zwar verlangen die meisten Fluggesellschaften bei der Ausreise einen negativen Covid-19-Test. Diesen könne man, erzählt man sich auf der Insel, notfalls aber auch «kaufen».  mehr Informationen

Ob Türfalle, Stopp-Knopf im Tram oder Lifttaste: Auf diversen Oberflächen können sich Corona-Viren befinden. Zwei neue Studien, mit Beteiligung der Eawag, zeigen jedoch: Die Chance, über diesen Weg angesteckt zu werden, ist gering. In 29 Proben wurde das Coronavirus nachgewiesen. Doch die Konzentrationen waren so klein, dass die Wissenschaftler auch das Risiko einer Übertragung durch solche kontaminierte Oberflächen als klein einschätzen. Wie Timothy Julian von der Eawag Abteilung für Umweltmikrobiologie sagt, liegt die Chance bei «unter 5 von 10’000 Fällen». «Berücksichtigt man, dass jeder Einzelne jede Stunde Dutzende solcher Objekte berührt, steigt das Risiko, sich zu infizieren, natürlich an, wenn viele Leute Virusträger sind.»

Ein Wanderausflug einer 14-köpfigen Gruppe mit Beisammensein in einer Hütte hat in Baden-Württemberg einen Corona-Ausbruch verursacht. Die Wanderer stammen aus zehn Haushalten. Niemand aus der Gruppe hat sich an die Corona-Regeln gehalten. Dabei hätten sich Beteiligte gegenseitig angesteckt und später andere infiziert. Aus dieser Wanderung sind – Stand heute – bereits 25 positive Fälle hervorgegangen. mehr Informationen

 

3.2.21

Die Hoffnung, die der Impfstoff von Pfizer den meisten Israelis vor einem Monat gab, scheint mit jedem Tag ein bisschen mehr zu schwinden. Jetzt sagen Experten, dass selbst bei einer vollständig erfolgreichen Impfaktion Israel keine Herdenimmunität erreichen wird und auf absehbare Zeit mit COVID-19 und seinen Auswirkungen auf die Gesellschaft leben muss. Am Montagabend sagte Prof. Gili Regev-Yochai, Direktorin der Infektionskontrollabteilung des Sheba Medical Center in der Nähe von Tel Aviv, dem israelischen Nachrichtensender Channel 13 News, dass Israelis darauf vorbereitet sein sollten, mindestens bis zum kommenden Sommer Masken zu tragen. “Wir werden nicht in der Lage sein, eine Herdenimmunität zu erreichen, bis die Kinder geimpft sind”, sagte sie. “Im Moment sehe ich leider, dass das Thema Herdenimmunität in immer weitere Ferne rückt, und das bedeutet, dass wir noch einige Zeit mit dem Coronavirus leben müssen.” Prof. Regev-Yochai erklärte, dass angesichts des ursprünglichen Stammes von COVID-19 eine Herdenimmunität erfordert hätte, dass 70 % aller Israelis sich entweder von dem Virus erholen oder geimpft werden. Das bedeutet, dass jeder erwachsene Israeli geimpft werden müsste (was ohnehin unmöglich gewesen wäre). Aber die neuen Mutationen, die in nicht unerheblicher Zahl in Israel gefunden wurden, bedeuten, dass 80-90 Prozent der Israelis entweder genesen oder geimpft werden müssen. Und das bedeutet, dass auch Kinder geimpft werden müssen. Das Problem ist, dass die derzeit verfügbaren Impfstoffe nicht für die Anwendung bei Kindern unter 16 Jahren zugelassen sind. Erschwerend kommt hinzu, dass die Zahl der Israelis, die sich für den Impfstoff anstellen, in der letzten Woche deutlich abgenommen hat. Eine Klinik berichtete, dass sie über 1.000 Dosen, die abgelaufen waren, zerstören musste, weil sie nicht genug Leute finden konnte, die sich impfen lassen wollten. mehr Informationen

Covid-19 stellt die Welt auf den Kopf. Viele israelische Staatsbürger sind im Ausland gestrandet und können nicht nach Hause. Die Regierung hat Kriterien aufgestellt, welche Israelis in sogenannten «Rettungsflügen» doch zurück dürfen. Zunächst einmal müssen diejenigen, die heim können, einen negativen Coronatest vorweisen können, um überhaupt ins Flugzeug zu dürfen. Und sie müssen einverstanden sein, bei ihrer Ankunft in ein staatlich geführtes Corona-Hotel in Quarantäne zu gehen. Wenn diese Kriterien erfüllt sind, dann dürfen nur Israelis zurück, die einen dringenden medizinischen Termin haben, der nicht verschoben werden kann. Oder ein Familienmitglied ist schwer erkrankt oder gestorben und der im Ausland Festsitzende muss zu ihm. Oder der Israeli hat einen Job, der entscheidend für das Funktionieren des Staates ist und kann nicht aus dem Homeoffice im Ausland arbeiten. Weiter können Israelis zurück, die zu einer Regierungsdelegation oder ähnlichem gehören. Jeder Staat hat eigentlich die Verpflichtung seine Staatsbürger jederzeit ins Land reinzulassen. Es ist ja bereits ein Unikum in der Geschichte des Landes, dass Juden keine Möglichkeit mehr haben den jüdischen Staat zu besuchen. Dass nun aber auch israelische Staatsbürger ein Problem haben in ihre Heimat zurückzukehren, ist schon etwas Besonderes. mehr Informationen

Eine neue Studie aus der Schweiz zeigt das Ausmass nach einer Infektion mit dem Coronavirus. Jeder Vierte ist sechs Monate später noch von Long Covid betroffen. Die häufigsten Beschwerden sind starke Müdigkeit und Husten. Jeder Zehnte mit Long Covid ist noch in einem schlechten Gesundheitszustand. Für den Epidemiologen ist es wichtig, die Zahlen der Long Covid-Betroffenen zu kennen. «Das Gesundheitswesen und das Sozialsystem müssen parat sein, die Hausärzte müssen wissen, was auf sie zukommt». Das Team um den Zürcher Epidemiologen Milo Puhan rechnet in der Schweiz mit bisher 1,3 bis 1,5 Millionen Infizierten. Somit dürften also 250’000 bis 300’000 von Long Covid betroffen sein. «Gut möglich, dass diese Beschwerden bei einigen Patienten länger dauern.» Wie die «Rundschau» berichtet, hätten bereits mehrere Uni-Kliniken auf das neue Syndrom in Folge des Coronavirus reagiert. Diese bieten nun Post-Covid-Sprechstunden an. Der Krankenkassenverband Santésuisse rechnet mit zusätzlichen Kosten für Covid-Langzeitfolgen. Wie hoch diese ausfallen, kann der Verband noch nicht abschätzen.

Erstmals seit dem 3. Dezember meldet das BAG mit 1,01 wieder einen R-Wert von mehr als 1. «Ist die Zahl grösser als 1, breitet sich das Virus verstärkt aus», heisst es auf der Webseite der Behörde.

 

2.2.21

Seit dem 18. Januar befindet sich die Schweiz im zweiten Lockdown. Aus Angst vor einer dritten Welle wegen den Mutationen des Coronavirus verhängte der Bundesrat diesen bis mindestens Ende Februar. Insgesamt verzeichnete die Schweiz rund 25 Prozent weniger Corona-Fälle als vor 14 Tagen. Vor einer Halbierung der Fälle alle zwei Wochen, das Ziel der Corona-Taskforce, ist man aber noch immer weit entfernt. Nach Sprachregionen aufgeschlüsselt weist die Romandie die höchste 7-Tage-Inzidenz auf. Auf 100’000 Personen kommen gut 175 Infektionen mit dem Coronavirus.

Die Corona-Lage in Portugal ist dramatisch. Das Land hat die höchste Rate an Neuinfektionen und Toten weltweit. Wie konnte sich Portugal vom Vorbild in der Virus-Prävention zu der Nation mit der weltweit höchsten Infektions- und Todesrate entwickeln? Bei dieser Frage spalten sich die Geister der Experten und der Politiker des Landes. Einerseits ist für beide Gruppen klar, dass die britische Corona-Mutation einen grossen Einfluss hatte. Doch für die Experten waren auch die gelockerten Massnahmen über Weihnachten matchentscheidend – für die Politik hingegen weniger. Laut Santos Silva war die britische Virus-Mutation in der vergangenen Woche für die Hälfte aller Neuinfektionen in der Region Lissabon verantwortlich gewesen, im ganzen Land für ein Drittel. Pedro Simas, Virologe am Institut für molekulare Medizin der Universität Lissabon, schaut zurück und hält fest, dass Portugal dank schneller und strikter Abschottung äusserst gut durch die erste Welle gekommen war. Erst im September stiegen die Infektionen deutlich an – nämlich als die Schulen wieder öffneten und die Unternehmen nach den Ferien den vollen Betrieb wieder aufnahmen. Das Gesundheitssystem steht vor dem Kollaps und viele Mitarbeiter der Spitäler sind infiziert. Deutschland wird heute Mittwoch mehrere Sanitäter, Betten und Beatmungsgeräte nach Portugal fliegen und Österreich übernimmt schwer kranke Intensivpatienten des Landes. Der verordnete Lockdown gilt vorerst bis zum 14. Februar. Doch in der portugiesischen Politik ist bereits die Rede davon, dass er bis März oder sogar noch länger anhalten wird. Im Januar sind fast so viele Menschen mit dem Coronavirus verstorben, wie im ganzen Jahr 2020.

Die Diskussion um die Rolle der Kinder in der Pandemie kommt wieder in Schwung– ausgelöst durch eine Genfer Studie, die der «Tages-Anzeiger» zitiert. Demnach steckten sich Kinder im Schulalter im Kanton Genf fast genauso oft mit dem Coronavirus an wie Erwachsene. Der Verlauf einer Corona-Infektion ist bei Kindern allerdings öfter ohne Symptome und wird deshalb weniger registriert. «Das zeigt, dass die Kinder eine Rolle spielen bei der Ausbreitung des Virus», sagt Antoine Flahault, Direktor des Institute of Global Health an der Universität Genf und Mitautor der Studie zum «Tages-Anzeiger». Die britische und südafrikanische Mutation soll gehäuft bei Kindern auftreten. In den letzten Wochen mussten deswegen vermehrt Schulen geschlossen werden, so beispielsweise in Rapperswil-Jona SG, Winterthur ZH oder Niederdorf BL.

 

1.2.21

Meldungen von Corona-Ansteckungsherden in Schulen häufen sich. Nun erfasst diese ein Team aus Privatpersonen. Denn von offizieller Seite herrscht weiter Flaute. Schulen und auch Kindergärten entpuppen sich als Ansteckungsherde, sogenannte Cluster. Grössere werden publik, viele kleinere dürften gar nicht erst den Weg in die Öffentlichkeit finden. Seit Sonntagabend ist die Webseite Schulcluster.ch online. Einhergehend mit der Lancierung schrieb das Kollektiv auf Twitter von 70 Ansteckungsherden seit Erfassungsstart am 4. Januar. Gut zwei Drittel seien alleine in der letzten Woche gemeldet worden. Alleine heute Montag kamen rund ein Dutzend neue Meldungen dazu. Darunter ein Gymnasium in La Tour-de-Peilz VD, eine Primarschule in Dintikon AG und ein Kindergarten in Münchenstein BL. Gemäss den Angaben auf der Seite handelt es sich bis auf ein Cluster stets um die britische Coronavirus-Mutation. Ausnahme ist die Primarschule Maihof in Luzern. Dort wurde vergangenen Freitag die südafrikanische Variante bei vier Schülerinnen und Schülern nachgewiesen.

Unter dem Druck der Wirtschaft und vieler Bürger öffnet Österreich nach sechs Wochen Lockdown ab 8. Februar wieder alle Geschäfte. Es gelten aber verschärfte Vorsichtsmassnahmen. «Das Tragen von FFP2-Masken ist Pflicht», sagte Kanzler Sebastian Kurz am Montag. Für einen Termin bei den körpernahen Dienstleistungen ist allerdings ein negativer Corona-Test nötig, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Auf vielfachen Wunsch von Eltern werden die Schulen wieder in den Präsenzunterricht übergehen, teils allerdings in einem Schicht-System und mit Corona-Tests. Die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen bleiben bestehen. Die Einreiseregeln werden verschärft, um möglichst die Verbreitung ansteckenderer Corona-Mutationen zu verhindern oder zu verzögern. Wenn die Zahlen der Neuinfektionen wieder stiegen, würden die Massnahmen erneut verschärft. 

Kurt Koch: «Ich glaube, im Sommer hat man das Virus in Europa wieder unter Kontrolle

Barbara Wohlfarth ist Inhaberin eines Reisebüros mit vier Mitarbeitenden, das auf Familienferien spezialisiert ist. Sie sagt, die Einführung der Testpflicht habe dazu geführt, dass ein Grossteil der wenigen Reisen, die überhaupt noch gebucht worden seien, storniert worden seien. Für manche Familien sind die Tests ein riesiger Budgetposten und sie können sich die Ferien nicht mehr leisten. Andere Kunden wollten ihren Kindern keinen PCR-Test zumuten oder sie hätten Angst, in der Feriendestination zu stranden, weil sie positiv sind oder das Testresultat nicht rechtzeitig erhalten. «Ich hoffe, dass die Impfung die Tests wieder überflüssig machen wird. 2021 wird es wohl leider noch beides brauchen.»

Israel hat seinen Corona-Lockdown erneut verlängert. Die Massnahmen gelten nun vorerst bis kommenden Freitag 7 Uhr morgens. Das teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und das Gesundheitsministerium am Sonntag nach einer Kabinettssitzung mit. Die Restriktionen wären ohne die Verlängerung am Sonntag um Mitternacht abgelaufen. Am Mittwoch will das Kabinett erneut über eine mögliche abermalige Verlängerung des Lockdowns beraten, wie es in der Mitteilung hiess. Der Lockdown ist seit dem 27. Dezember in Kraft. Der internationale Flughafen Ben-Gurion hingegen, wird für eine weitere Woche geschlossen bleiben. Israels Überlandgrenzen bleiben bis Dienstag um Mitternacht geschlossen.

In Israel hat sich eine Vereinigung unter dem Namen «Gesichter, nicht Zahlen» gebildet. Ihr Zweck ist es, die israelischen Opfer der Corona-Epidemie nicht nur als Bestandteil der Statistik zu verewigen, sondern in Wort und Bild. Zu diesem Zweck wurde die Möglichkeit ins Leben gerufen, einen toten Verwandten oder Freund in Bild und Text zu verewigen. Das kann via die Adresse «facesnotnumbers.com» geschehen. Bis Sonntagabend sind in Israel übe 4700 Menschen Opfer der Corona-Epidemie geworden.

Experten: Langzeitfolgen einer überstandenen Infektion werden dramatisch unterschätzt, viele Betroffene leiden auch noch Monate später unter den Folgen. Der deutsche Gesundheitsexperte Karl Lauterbach etwa, spricht gegenüber «ntv» darüber, dass von Long-Covid bis zur Hälfte der zuvor in Kliniken behandelten Patienten betroffen sein könnte. Jördis Frommhold, die Chefärztin der Median-Klinik in Heiligendamm, die sich auf die Rehabilitation von Covid-19-Patienten spezialisiert, erwähnt gegenüber «ntv», dass sie befürchte, dass Long-Covid-Patienten in der Öffentlichkeit und der Politik nicht wahrgenommen würden. Laut der Chefärztin gehören etwa chronische Müdigkeit oder Abgeschlagenheit zu den Symptomen. Auch neurologische Einschränkungen würden zunehmend festgestellt. Frommhold warnt zudem vor den psychologischen Folgen. «Die Patienten waren dynamisch und leistungsstark. Obwohl sie als genesen gelten, sind sie nicht arbeitsfähig und nicht in ihr bisheriges Leben integriert.»

Mit seinem Sonderweg war bisher auch die Entwicklung in Schweden hochbrisant. Das Land zählt mit rund 567’000 mittlerweile knapp mehr Gesamtinfizierte als die Schweiz. Doch besonders hoch ist in Schweden die Sterberate. Rund 11’600 Todesopfer zählt das skandinavische Land.

In Arosa wurden nach einer Ansteckungswelle in der Schule Arosa Massentests durchgeführt. Von 2570 durchgeführten Tests, fielen 58 positiv aus. Von den 58 positiven Getesten hatten 45 die britische Corona-Mutation. Das entspricht 77 Prozent.

In der Primarschule von St. Niklaus im Kanton Wallis wurden mehrere positive Fälle des Covid-19-Virus festgestellt. Insgesamt wurden 11 Kinder und 6 Lehrpersonen positiv getestet, wie es in einer Mitteilung des Kantons vom 30. Januar heisst. Da die besonders ansteckende britische Variante des Virus festgestellt wurde, werden die Massnahmen ausgeweitet und die ganze Primarschule St. Niklaus (160 Schüler, 40 Eltern sowie 17 Lehrpersonen) für 10 Tage unter Quarantäne gestellt.

«Die Zulassung von Corona-Impfungen führte in den vergangenen Wochen wieder zu mehr Informationsgesprächen in unseren Reisebüros», sagt Kuoni-Sprecher Markus Flick. Ganz so optimistisch wie die Ökonomen geben sich die Konsumenten nicht. Wie der «Tages-Anzeiger» diese Woche berichtete, verzeichnen Anbieter von Ferienwohnungen aktuell viel mehr Buchungen als im Vorjahreszeitraum.

Österreich übernimmt von Portugal schwer kranke Corona-Patienten. Das portugiesische Gesundheitsweisen steht wegen hoher Infektionszahlen massiv unter Druck. Österreich hatte schon mal Intensivpatienten aus Frankreich, Italien sowie Montenegro aufgenommen.

Deutsche Soldaten fliegen nach Portugal, um das Land vor dem Corona-Kollaps zu retten! In Portugal gibt es nur noch sieben freie Intensivbetten. Das Land kommt gegen die Virus-Mutation nicht mehr alleine an. In den Krankenhäusern spielen sich dramatische Szenen ab. Das portugiesische Gesundheitsministerium bittet verzweifelt um Hilfe: Von 850 Intensivbetten auf dem Festland, die für Covid-19-Patienten bereitstehen, sind 843 belegt. Nach Angaben des Ministeriums wurden binnen 24 Stunden 12.435 Neuinfektionen und 293 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet. Schon Anfang der Woche fliegt die Bundeswehr mit 27 Ärzten und Sanitätern in das südeuropäische Land. Ebenfalls an Bord des Flugzeugs: Feldbetten und Beatmungsgeräte. Die Soldaten sollen zunächst drei Wochen bleiben. Rund 70 Prozent des medizinischen Personals in Portugal sei selbst mit dem Corona-Virus infiziert, schreibt das Magazin weiter.  mehr Informationen

Unter Missachtung des seit Ende Dezember in Israel geltenden Corona-Lockdowns haben tausende ultraorthodoxe Juden an der Bestattung eines Rabbiners in Jerusalem teilgenommen. Ohne Abstand und grösstenteils ohne Masken, folgte eine riesige Menge am Sonntag einem Trauerzug in Jerusalem. Dieser wurde für den Leiter einer einflussreichen Talmudschule, Meschulam Dovid Soloveitschik, organisiert. Er starb im Alter von 99 Jahren gestorben.

Israel impft deutlich schneller. Allerdings: Die Infektionszahlen sind insbesondere in den ultraorthodoxen jüdischen und den arabischen Bevölkerungsteilen hoch. Vor allem die britische Mutation des Virus bereitet Sorgen. Für bis zu 50 Prozent der Neuinfektionen soll sie verantwortlich sein. Glaubt man neuesten Schätzungen, müssten wegen der mutmaßlich deutlich ansteckenderen Variante mindestens 80 Prozent der Bevölkerung in Israel geimpft werden, um Herdenimmunität zu erreichen. Das Gesundheitsministerium dringt angesichts der hohen Infektionszahlen auf eine Verlängerung der Maßnahmen, die in der Nacht zum Montag auslaufen. Auch die Schließungen des internationalen Flughafens Ben Gurion und der Landesgrenzen sind nur bis Ende Januar terminiert. An diesem Sonntag wird mit einer Entscheidung über das weitere Vorgehen gerechnet.

Strengreligiöse Juden, also Ultraorthodoxe oder die Haredim, stellen rund zehn Prozent der Israelis. Unter den aktuellen Infizierten machen sie 40 Prozent aus. Die Lockdown-Regeln, das legen zumindest tägliche neue Nachrichten über gewalttätige Zusammenstöße mit der Polizei nahe, gelten hier nicht viel. Viele Synagogen und Bildungseinrichtungen bleiben trotz anderslautender behördlicher Anweisung in Betrieb.

Unter den über 60-Jährigen innerhalb der Allgemeinbevölkerung gab es bisher eine Impfrate von 91 Prozent. Die Rate der gleichen Gruppe innerhalb der Palästinensischen Bevölkerung, liegt bei 39 Prozent. Die Daten zeigen auch, dass die Impfrate in der ultraorthodoxen Gemeinde weitaus niedriger ist als bei anderen jüdischen Einwohnern. Nur 73 Prozent der ultraorthodoxen Einwohner über 60 Jahre liessen sich die Impfung verabreichen.

29.1.21

Corona – ein neues Zeitalter der Angst. Prof. Dr. Samuel Pfeifer / IVCG Basel

 

Im Primarschulhaus Wis in Wattwil ist bei zwei Kindern ein mutiertes Coronavirus festgestellt worden. Rund 250 Menschen sind in Quarantäne – am Samstag müssen sie zum Spucktest antreten. Die beiden Kinder, bei denen das mutierte Virus festgestellt wurde, befinden sich laut der St. Galler Staatskanzlei bereits seit zehn Tagen in Quarantäne. Im selben Wattwiler Schulhaus wurden gemäss dem Communiqué in vier weiteren Klassen insgesamt zehn Schülerinnen und Schüler sowie eine Lehrperson positiv auf das Coronavirus getestet. Das Kantonsarztamt hat in Absprache mit den Schulbehörden angeordnet, dass sich alle 210 Schülerinnen und Schüler und 40 Lehrpersonen des Schulhauses Wis mit sofortiger Wirkung in Quarantäne begeben müssen. Nur so könnten Verschleppungen durch Ferienreisen und verhindert werden. Personen, die positiv getestet werden, müssen sich anschliessend in eine zehntägige Isolation begeben; ihre Kontaktpersonen müssen in Quarantäne. 

Weil sich vier Schülerinnen und Schüler mit einer hochansteckenden mutieren Variante des Coronavirus infiziert haben, ist am Freitag das Schulhaus Maihof in der Stadt Luzern unter Quarantäne gestellt worden. Betroffen sind 450 Personen, ein Massentest ist angelaufen.

Die Schule Kilchberg im Kanton Zürich lässt nach mehreren Ansteckungen mit dem Coronavirus alle Schülerinnen und Schüler sowie alle Mitarbeitenden auf eine Infektion testen. Betroffen sind 650 Kinder vom Kindergarten bis zur sechsten Klasse. Angefangen hat die Coronakrise an der Schule mit der Infektion eines Kindes mit der mutierten englischen Variante des Virus.

In einem Oberstufenschulhaus in Näfels (GL) wird die gesamte Schüler- und Lehrerschaft auf das Coronavirus getestet. Es wird ein PCR-Test mittels Speichelprobe angewendet. Ebenfalls findet eine Mutationsabklärung statt. Grund dafür ist, dass im nahen Umfeld einer positiv getesteten Schülerin zwei Personen positiv auf die britische Mutation des Coronavirus getestet wurden. Bis zum Erhalt der Proben gilt eine Quarantäne für SchülerInnen und LehrerInnen.

Die bestätigten Ansteckungen mit mutierten Coronaviren sind in der Schweiz im Vergleich zum Vortag um 126 neue Fälle auf 1674 gestiegen. Die Mehrheit sind keiner der bekannten Mutationen aus Grossbritannien und Südafrika klar zuzuschreiben.

Mexiko hat Indien als Land mit den drittmeisten offiziell registrierten Toten infolge der Coronavirus-Pandemie abgelöst.

Es ist inzwischen kein Geheimnis mehr, dass Israels ultra-orthodoxe jüdische Gemeinde mehr Widerstand gegen die Coronavirus-Beschränkungen geleistet hat als andere Teile der Gesellschaft. Es wäre falsch, die gesamte ultra-orthodoxe jüdische Gemeinde in Israel als rebellisch zu charakterisieren. Genauso wie es falsch ist, schlechtes Verhalten in jeder Gruppe oder Bevölkerung zu verallgemeinern. Aber es war dennoch erschütternd für Israelis, das Verhalten bestimmter Gruppen von Orthodoxen in den vergangenen zwei Wochen des Lockdowns zu sehen. Israels sephardischer Oberrabbiner Yitzhak Yosef verurteilte die ultraorthodoxen Randalierer für ihr Verhalten, das eine „Entweihung Gottes“ ist. Ihr Weg ist nicht der Weg der Tora. Wir sind alle Söhne Abrahams, Isaaks und Jakobs und uns allen ist befohlen, ‘liebe deinen Nächsten wie dich selbst’. Dudi Shwamenfeld, der Moderator einer beliebten Nachrichtensendung auf dem ultraorthodoxen Radiosender Kol Barama, nahm kein Blatt vor den Mund. “Was wird es einem Kind antun, wenn es in 10 Jahren merkt, dass es seinen Großvater ermordet hat”, indem es das Virus nach Hause brachte. Er hatte besonders harte Worte für diejenigen in der ultra-orthodoxen Gemeinschaft, die in die Öffentlichkeit gehen, obwohl sie wissen, dass sie krank sind. “Was Hitler nicht geschafft hat, das schafft ihr jetzt”, betonte Shwamenfeld.

Yehuda Meshi-Zahav ist ein ultra-orthodoxer Jude, und er ist auch der Leiter der medizinischen Notfallorganisation ZAKA. Sowohl seine Mutter als auch sein Vater starben Anfang des Monats an COVID-19, innerhalb weniger Tage. Meshi-Zahav sagte der Times of Israel, dass führende Rabbiner “Blut an ihren Händen haben” für den Tod seiner Eltern und vieler anderer. Er merkte an, dass es keine Rolle spiele, wie oft oder wie effektiv die Regierung die Gefahr kommuniziere, solange führende Rabbiner die Pandemie nicht ernst nähmen, denn viele Ultra-Orthodoxe würden alles ignorieren, was nicht aus dem Mund ihres Rabbiners komme. So war es auch bei der Mutter von Meshi-Zahav. Trotz der Tatsache, dass ihr eigener Sohn ein medizinischer Experte ist und sie vor der Ansteckungsgefahr gewarnt hatte, entschied sie sich, eine Chanukka-Party zu veranstalten, weil ihr Rabbiner dies erlaubte. Sie wurde mit ziemlicher Sicherheit bei dieser Party infiziert und starb einige Wochen später.  mehr Informationen

In Russland ist die Einwohnerzahl erstmals seit 15 Jahren wieder geschrumpft. Sie sank nach Angaben der Statistikbehörde Rosstat im vergangenen Jahr um etwa eine halbe Million, wie die Zeitung «Nesawissimaja Gaseta» am Freitag berichtete. Demnach lebten im flächenmässig grössten Land der Erde rund 146,2 Millionen Menschen. Experten sehen den Hauptgrund für den Rückgang in der Corona-Pandemie. Nach Angaben des Statistikamtes starben allein von Januar bis November 2020 rund 229’700 Menschen mehr als im Vorjahreszeitraum. Das entspricht einer Übersterblichkeit von mehr als 13 Prozent. Offiziell sind bis jetzt 72’185 Menschen an Corona gestorben. Als weitere Gründe dafür sehen Experten auch die Abwanderung junger, gut ausgebildeter Menschen ins Ausland und die niedrige Geburtenzahl.

 

28.1.21

Portugal führt angesichts steigender Infektionszahlen wieder Grenzkontrollen zu Spanien ein. Zudem dürfen portugiesische Staatsbürger für 15 Tage nicht mehr in andere Länder reisen, gibt Kabinettsministerin Mariana Vieira da Silva bekannt.

Ein 46-jähriger Brite ist, kurz nachdem er positiv auf das Coronavirus getestet wurde, in der Grafschaft Shropshire gestorben. Gary Matthews war Corona-Leugner und weigerte sich dem «Guardian» zufolge, Masken zu tragen und auf Sicherheitsabstände zu achten. Obwohl sein Cousin ihn anflehte, die Corona-Massnahmen einzuhalten, tat er dies nicht. Matthews und seine Freunde seien der Meinung gewesen, dass sie nach draussen gehen und Menschen treffen mussten. Somit wollten sie zeigen, dass sie der Regierung nicht glauben. Nach seinem positiven Test isolierte er sich und starb daraufhin am 13. Januar alleine in seiner Wohnung. Charlie Parker, ein anderer Verschwörer aus der Gegend, glaubt nicht daran, dass das Virus den Künstler getötet hat. Er meinte, Matthews‘ Tod könne auch auf sein Asthma zurückzuführen sein.

 

 

27.1.21

Rudolf Hickel, Professor für Finanzwissenschaft: Jetzt aber sind wir in der verzweifelten Situation, dass die Infektionsraten trotz eines harten Lockdowns nicht genügend sinken. Gleichzeitig droht eine neue, viel ansteckendere Virusvariante zu uns zu kommen. Ich sehe deshalb wenig andere Optionen als einen sehr viel härteren Lockdown. Mein Motiv ist auch persönliche Verzweiflung. Um die Covid-Infektionen auf einen Wert nahe null zu senken, sollten auch Fabriken und Büros weitgehend schließen. Ich mache das nach langem Überlegen, denn natürlich hatte auch ich Bedenken. Wir sehen aber deutlich, dass selbst die letzte Verschärfung des Lockdowns bislang wenig bringt. Kontakte wurden im privaten Bereich eingeschränkt und in den Wirtschaftsbereichen, an denen die Freizeit hängt, also Tourismus, Kultur, Veranstaltungen. Tabu war hingegen das verarbeitende Gewerbe, also vor allem die Industrie. Bisher galt dort das Prinzip Hoffnung auf ausreichende Hygiene am Arbeitsplatz. Diese Blackbox können wir uns nicht mehr leisten. Wir wollen dieses Feld industrieller Produktion enttabuisieren. Am Ende könnte eine solidarische Kurzpause von zwei, drei Wochen stehen. Man weiß einfach nicht, wo genau die Zentren der Übertragung sind. Die Arbeitswelt ist bislang nicht oder kaum untersucht worden. Trotzdem müssen wir das diskutieren. Ich lehne Rechthaberei und Tabus ab in Zeiten der Unwissenheit. Wenn nach der Zwangspause die Pandemie massiv begrenzt wird, dann kommt es schneller und nachhaltiger zum wirtschaftlichen Aufschwung. mehr Informationen

Seit vergangener Woche ist der Essener Generalvikar Klaus Pfeffer an Covid-19 erkrankt. In Quarantäne erholt er sich gerade von heftigen Symptomen. Wie verändert es die Sicht auf die Krankheit, wenn man dann selber betroffen ist? Sehr. Auch bei einem Generalvikar ist es so, dass er diesen menschlichen Reflex hat, dass es ihn schon nicht treffen, sondern die Unglücke immer die Anderen treffen wird. Das ist vielleicht auch ganz wichtig, damit man nicht in Panik gerät. Aber wenn es einen dann doch erwischt, merkt man, wie real dieses Virus ist und wie gefährlich es auch ist. Ich hatte jetzt nicht einen wirklich schweren Verlauf, aber die Symptomatik, die ich hatte, die war schon heftig genug. Es drückt auf den Atemwegen, wenn der Geruchssinn ausfällt. Das ist so eigenartig. Ich achte sehr darauf, Maske zu tragen, Abstand zu halten, zu lüften. Aber ich weiß auch, dass man eine Infektion nicht zu 100 Prozent ausschließen kann. Das ist jetzt auch ein kleiner Warnschuss, der deutlich macht: Es macht auch vor unseren Türen nicht halt. Und es ist wirklich höchste Vorsicht angeraten. mehr Informationen

In Innenräumen ist die Corona-Gefahr deutlich erhöht, so viel ist klar. Eine Studie legt nun nahe, dass nicht nur Singen oder Husten viele gefährliche Aerosole produzieren – das Gleiche gilt auch für einfaches Sprechen. Die Forschungsarbeit liefert dabei eine interessante Erkenntnis: Mit einem Infizierten zu sprechen, könnte wegen der dabei ausgestoßenen Aerosole ähnlich problematisch sein, wie wenn diese Person in die Raumluft hustet. Konkret haben die Forscher simuliert, dass durch 30 Sekunden Sprache deutlich mehr Aerosole unter fünf Mikrometern entstehen als bei einem kurzen Husten. Das Team folgert daraus, dass Abstand allein bei fehlender Belüftung nicht ausreicht, um Sicherheit bei langen Expositionszeiten zu bieten. Stattdessen ist die bereits bekannte Kombination von Maßnahmen nötig: »Man braucht Masken, man braucht Abstand, und man braucht eine gute Belüftung, damit sich diese Partikel nicht in einem Innenraum ansammeln und sie sicher entfernt werden«, so de Oliveira im »Guardian«. Wird die Luft einmal pro Stunde erneuert, wie es die Forscher für Wohnräume ansetzen, hätte eine Person nach zwei Stunden eine geschätzte Wahrscheinlichkeit von etwa 2,7 Prozent, sich mit dem Coronavirus anzustecken. Setzt man einen Luftaustausch von dreimal pro Stunde an, wie er für Büros und Schulen angenommen wird, sinkt das Risiko auf rund 1,6 Prozent. Bei guter Belüftung (Luft wird fünfmal pro Stunde ausgetauscht) auf rund 1,1 Prozent.   mehr Informationen

26.1.21

„Ich glaube, mit jeder verabreichten Impfung gibt es einen Schritt in die richtige Richtung“, sagt Robin Rumler, Geschäftsführer der Pfizer Corportation Austria, der auch glaubt, „dass mit Sommer das Thema Lockdowns auf jeden Fall Geschichte sein wird„. Um diese Zeit wird eine spürbare Entlastung da sein und man wird in eine Phase kommen, in der man sagen könne: „Wir sehen definitiv das Ende des Tunnels“. Ebenfalls glaubt Rumler, dass „wir unter dem Weihnachtsbaum stehen werden und sagen: ‚Das war es!'“ Schneller gehen könnte das in Israel, dort werden bereits Jugendliche geimpft.  mehr Informationen

Die Stimmung in Israel ist angespannt. Während die Zahlen der Neuinfektionen mit dem Coronavirus langsam sinken, ist die Todesrate so hoch wie noch nie. Die israelische Regierung sorgt sich, dass noch mehr Mutationen ins Land gelangen könnten. Währenddessen halten sich einige ultraorthodoxe Gruppen noch immer nicht an die Regeln zur Eindämmung des Virus und greifen jetzt sogar zu Gewalt.

Außerdem wird berichtet, dass vier Fälle der neuen Covid-19-Variante aus Kalifornien in Israel aufgetaucht sind. Gesundheitsexperten sorgen sich zudem, dass die außerordentlich schnelle Impfkampagne zu einer Mutation in Israel sorgen könnte. Als Vorsichtsmaßnahme gegen das Ein- und Ausführen von Virus-Varianten beschloss das Kabinett die vollständige vorübergehende Schließung des Flughafens.

Derweil befindet sich das Land nach wie vor in einem strikten nationalen Lockdown. Einige indes halten sich nicht an die Regeln. In mehreren Städten sind ultraorthodoxe Einrichtungen wie Schulen, Jeschiwot und Geschäfte regulär geöffnet. Es handelt sich dabei meist um die extremsten Strömungen der Charedim, die sich den Regierungsvorgaben widersetzen.

Am Sonntagabend zündeten junge charedische Männer bei Protesten gegen die Schließung ihrer Einrichtungen in Bnei Brak einen Linienbus an, zerrten den Busfahrer aus dem Fahrzeug und attackierten ihn. Er wurde dabei leicht verletzt. »Es war wie in einem Albtraum«, sagte der Mann, nachdem er von Sicherheitskräften gerettet wurde. Das Feuer setzte Elektrizitätsleitungen in Brand und sorgte für Stromausfälle in der Stadt. Die Polizei ging mit Tränengas gegen die Demonstranten vor.   mehr Informationen

Es hieß, die brasilianische Stadt Manaus habe die Herdenimmunität erreicht. Es hieß, das Coronavirus wäre dort unter Kontrolle. Nun gibt es nicht nur Zweifel an der Studie zur Immunität, sondern schlimmer: Die Intensivstationen in den Krankenhäusern der Metropole sind überfüllt, Sauerstoffvorräte nahezu aufgebraucht. Aus Kliniken ist zu hören, dass Menschen ersticken, weil Ärztinnen und Ärzte sie nicht ausreichend beatmen können. Das Gesundheitssystem ist zusammengebrochen. In der Stadt kursiert eine neue Variante des Coronavirus Sars-CoV-2. Ihre Eigenschaften deuten manche Forschende als erstes Zeichen, dass es im Kampf gegen Covid-19 in den nächsten Wochen und Monaten zu einem harten Rückschlag in der Bekämpfung der Pandemie kommen könnte. Das Krankenhauspersonal muss Patienten mancherorts mit Handpumpen beatmen. Das Verbot von größeren Treffen und Abstandsregeln wurde gelockert. Das hat es dem Virus vor allem während Weihnachten und den Feiern zum Ende des Jahres ermöglicht, sich vermehrt auszubreiten. Bereits im Oktober 2020 sollten sich 76 Prozent der Bevölkerung in Manaus mit Sars-CoV-2 infiziert haben, hieß es im renommierten Wissenschaftsmagazin »Science«. Folglich hätte die Stadt laut offiziellen Kriterien die Herdenimmunität erreicht haben können. Was auch bedeutet: Es hätte keinen so krassen Ausbruch geben sollen, wie er aktuell in Manaus stattfindet. Forschende befürchten, dass Veränderungen an entscheidenden Stellen des Virus die Ursache sind. Aufgrund der Mutationen, so die Sorge, könnte diese Sars-CoV-2-Variante selbst jene noch ein zweites Mal befallen, welche das Virus schon einmal in sich trugen oder durch einen Impfstoff geschützt sein sollten. »Dass die Variante ausgerechnet hier aufgetaucht ist, könnte ein Zeichen dafür sein, dass sie sich besonders dort durchsetzt, wo ein größerer Anteil der Bevölkerung bereits vermeintlich immun ist«, sagt Bloom. Es ist längst nicht sicher, dass die neue Virusvariante eine auf Sars-CoV-2 trainierte Immunabwehr des Körpers umgeht. So kann es durchaus sein, dass in den Einzelfällen, bei denen es zu einer zweiten Infektion kam, nicht ein veränderter Erreger, sondern das Immunsystem der Patientinnen und Patienten die Ursache ist. Das System könnte im Verlauf der vergangenen Monate verlernt haben, Sars-CoV-2 abzuwehren. mehr Informationen

»Die meldepflichtigen Infektionskrankheiten sind seit Beginn der Pandemie eindeutig zurückgegangen«, sagt Sonia Boender vom Fachgebiet Surveillance am RKI. Die wahrscheinliche Ursache: Masken, Kontaktbeschränkungen und andere Maßnahmen gegen das Coronavirus wirken – nicht unerwartet – auch gegen andere Erreger. Andere Viren fahren dagegen besser. Zum Beispiel Rhinoviren, die ebenfalls Erkältungen verursachen. Der Grund ist mutmaßlich eine Besonderheit des Erregers: Anders als Coronaviren oder Influenza haben Rhinoviren keine empfindliche Membranhülle, sondern eine stabile Proteinschale. Das macht sie sehr widerstandsfähig und hochansteckend, so dass sie auch über Oberflächen effektiv übertragen werden. Dass diese Viren den Lockdown so gut überstehen, zeigt: Nicht alle Menschen waschen sich so regelmäßig die Hände, wie es sinnvoll wäre. »Wir sehen, dass insgesamt weniger Menschen zum Arzt gehen«, sagt Boender. Warum, ist jedoch unklar. Vielleicht bleiben sie aus Angst vor Ansteckung mit Sars-CoV-2 zu Hause. Das würde bedeuten, dass auch mehr meldepflichtige Erkrankungen im Verborgenen bleiben – und der Rückgang bei den Infektionskrankheiten womöglich geringer ist, als er scheint. 

 

25.1.21

Israel stellt wegen der jüngsten Mutationen des Coronavirus seine internationalen Flugverbindungen für fast eine Woche weitgehend ein. Wie das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntag mitteilte, tritt die Flugsperre in der Nacht zum Dienstag um 00.00 Uhr Ortszeit in Kraft und gilt bis zum Sonntag. In Israel sind Fälle von Infektionen mit den neuen Formen des Coronavirus entdeckt worden, die zuerst in Grossbritannien und Südafrika festgestellt worden waren . Das Gesundheitsministerium teilte zudem am Sonntag mit, dass ein Infektionsfall mit einer weiteren, aus Los Angeles kommenden Coronavirus-Variante diagnostiziert worden sei. Der Patient mit dieser Virus-Variante habe vier andere Menschen infiziert. Etwa 40% -50% der neuen Fälle in Israel sind mit der britischen Variante infiziert.

24.1.21

Über Weihnachten fährt eine Belgierin zum Skifahren in die Schweiz – und infiziert sich dort unerkannt. Da sie sich nach ihrer Rückkehr nicht an die Corona-Anordnungen hält, müssen nun 5000 Menschen in Quarantäne. Die Reiserückkehrerin war dem Bericht zufolge positiv auf die britische Mutation des Coronavirus getestet worden. Über Weihnachten hatte die Frau demnach einige Tage Ski-Urlaub in der Schweiz verbracht. Ihre Tochter war währenddessen bei ihrem von der Mutter getrennt lebenden Vater untergebracht. Anstatt sich nach ihrer Rückkehr – in Einklang mit den belgischen Regeln – selbst zu isolieren, nahm die Mutter ihre Tochter sofort wieder zu sich. Ein erster Coronatest fiel tags darauf zwar negativ aus, ein späterer war dann aber positiv. Zwischenzeitlich hatte die Tochter ihren Vater erneut besucht und ging auch wieder zur Schule. Wenig später zeigte sie Covid-19-Symptome. Ein Test ergab, dass sowohl sie als auch ihr Vater mit der britischen Virus-Mutation infiziert waren. Wie RTBF weiter berichtete, wurden nach einer Entscheidung der örtlichen Behörden an diesem Montag zwei Schulen in Edegem und Kontich geschlossen – die Schule der Tochter sowie eine weitere, an der einer der Lehrer ebenfalls arbeitet. Zudem wurden knapp 2000 Schülerinnen und Schülern sowie 300 Lehrkräfte auf Corona getestet. Die Ergebnisse sind bislang nicht bekannt. Für 5000 Personen ordneten die Behörden Quarantäne an.

Die Corona-Pandemie hat am Freitag in Portugal dramatische Ausmasse erreicht. Krankenwagen mit Corona-Patientinnen und -Patienten standen vor den Notaufnahmen von Spitälern Schlange. Das Land mit 10,3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern vermeldete fast 14’000 offizielle neue Fälle, die zweithöchste Zahl seit Beginn der Pandemie. Die Corona- und Intensivstationen waren durchschnittlich zu rund 90 Prozent gefüllt. 

23.1.21

Und wieder einmal hat sich die charedische Gemeinschaft nicht um die Hygiene- und Sicherheitsregeln in Zeiten der Covid-19-Pandemie geschert. So geschehen in Brooklyn, wo der jüngste Sohn des Bobover Rebben, Rabbi Ben Zion Halberstam, verheiratet wurde. Hunderte, wenn nicht tausende Fromme kamen zu dem Event, sogar Chassidim aus Europa und Israel. Die Vorbereitungen waren heimlich, man versuchte von vornherein alles zu tun, dass die Behörden nichts davon mitbekommen. «Selbst wenn man es geschafft hat, einen respektablen Veranstaltungsort zu finden, so ist das Herz nicht in Frieden, da man jederzeit durch Whistleblower verraten werden und die Polizei im Anmarsch sein könnte. Wenn es schon in Israel Bedenken gibt, dann umso mehr in den Vereinigten Staaten von Amerika.» Eines ist sicher: die nächste Hochzeit, die nächste Bar Mizwa, das nächste Begräbnis kommt. Und wieder werden sich tausende Charedim versammeln. Koste es, was es wolle. Selbst Menschenleben.

Ist die britische Mutation des Coronavirus doch tödlicher, als bisher gedacht? Am Freitag sagte Premierminister Boris Johnson, es gebe Anzeichen dafür. «Es sieht so aus, als ob sich die Variante nicht nur schneller verbreite, sondern dass es auch wissenschaftliche Evidenz dafür gibt, dass sie tödlicher ist. Grossbritannien ist eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder in Europa. Täglich werden Zehntausende Neuinfektionen und zuletzt jeweils mehr als 1000 Tote gemeldet. 

Für Präsenzgottesdienste in gewissen Regionen von Deutschland dürfen ab sofort nur noch FFP2 Masken verwendet werden. Die Masken müssen die ganze Zeit und auch beim betreten und verlassen des Gottesdienstes getragen werden. Es gelten die örtlichen Hygienevorschriften wie Abstand mindestens 1,5 m, und Verbot von Gemeindegesang.

Wer an Corona erkrankt war, ist zumindest für die nächsten fünf Monate zu 83 Prozent vor einer erneuten Infektion geschützt. „Es reduziert das Risiko um mindestens 80 Prozent“, sagte Hopkins in der BBC. „Aber es gibt keine Sicherheit. Wir haben bei den Nasenabstrichen der schon einmal Erkrankten so starke Infektionen festgestellt, dass eine Übertragung sehr wahrscheinlich ist. Es sind also gute Nachrichten, aber den Regeln muss weiter gefolgt werden.“ 83 Prozent Schutz vor einer erneuten Infektion mit Corona – das ist nahe an der Schutzwirkung der Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna, die bei über 90 Prozent liegt, und deutlich über der von AstraZeneca mit 62 Prozent.   mehr Informationen 

Mehrere Männer haben aus Wut über die strengen israelischen Quarantäneauflagen für Reiserückkehrer in einem Jerusalemer Hotel randaliert. Entgegen der Zusagen der Behörden bei der Ankunft der Reiserückkehrer am Flughafen Tel Aviv kam offenbar kein Beamter ins Hotel, um zu prüfen, ob dem Antrag der Männer auf häusliche Quarantäne stattgegeben werden könne. Medienberichten zufolge waren die Männer mitten in der Nacht aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) zurückgekehrt. Die VAE galten nach dem Abkommen mit Israel im vergangenen September zunächst als »grünes« Herkunftsland, in das Reisen ohne anschließende Quarantäne möglich waren. Seit Kurzem ist die Isolation aber angesichts steigender Infektionsraten in beiden Ländern verpflichtend geworden. Alle ausländischen Reisenden sind nun gezwungen, bei der Rückkehr nach Israel eine Quarantäne in einer staatlichen Einrichtung einzuhalten – es sei denn, sie erhalten eine Ausnahmegenehmigung der israelischen Behörden.

21.1.21
Am Mittwoch wurden unter den Mitarbeitenden des Hotels Royalp im waadtländischen Villars-sur-Ollon 13 positive Corona-Fälle gemeldet. Laboranalysen wiesen in mindestens 2 der 13 Fälle die englische Variante des Coronavirus nach.

Der Kanton Solothurn führt ab kommenden Montag die Maskenpflicht ab der 5. Klasse ein.

In Frauenfeld müssen die Kindergärten Mühli 1 & 2 schliessen. Der kantonsärztliche Dienst habe entschieden, die Kindergärten zu schliessen und Quarantäne zu verordnen.

Die EU berät über einen Corona-Impfpass. Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass dieser die Sommerferien retten wird. Europastaatsminister Michael Roth hält ein Impfzertifikat für wichtig. Noch seien zu wenige geimpft, zu viele Fragen offen. Ungeklärt ist vor allem, ob Geimpfte andere anstecken können. Die wichtigsten Argumente: Solange nicht jeder Zugang zur Impfung hat, wären Vorteile unfair. 

Eine neue Studie der Universität Oxford, die erstmals bevölkerungsrepräsentative PCR-Daten ausgewertet hat, kommt zum Schluss, dass die neue Variante viel eher 35 Prozent ansteckender ist als 70 Prozent, wie zunächst gewarnt wurde. «Wirklich sehen, wie stark die mutierten Viren das Infektionsgeschehen tatsächlich beeinflussen, werden wir wohl erst gegen Ende Februar

Im Kanton Zürich werden die Coronavirus-Massnahmen an den Schulen verschärft. Schüler ab der 4. Klasse müssen ab kommenden Montag eine Maske tragen. Um die Ausbreitung des Virus noch besser eindämmen zu können, werden Klassen der Mittelschulen verkleinert. Damit soll den Schülerinnen und Schülern ein möglichst normaler Schulbetrieb geboten werden können.

Ein erneuter Ausbruch des Coronavirus sorgt in China für Panik. Die Behörden haben binnen weniger Tage ein Quarantäne-Camp für 4000 Personen gebaut. Zu Beginn des Jahres sorgte ein plötzlicher Ausbruch in der Millionen-Metropole Shijiazhuang für grosse Panik bei den Behörden. Beamte in Shijiangzhuang, in der Provinz Hebei, welche die Landeshauptstadt Peking umgibt, haben am 8. Januar einen strengen Lockdown eingeführt. Insgesamt dürfen elf Millionen Einwohner die Stadt nicht mehr verlassen. Zudem wurden mehr als 20’000 Bürger aus zwölf Dörfern in Shijiangzhuang in zentralisierte Quarantäneeinrichtungen verlegt. Zuletzt wurde auch ein riesiges Quarantäne-Camp für 4000 Personen aus dem Boden gestampft. Dieses befindet sich am Stadtrand von Shijiazhuang und wird enge Kontakte zu bestätigten Covid-19-Patienten beherbergen. Gemäss Informationen des staatlichen Senders wird jedes vorgefertigte Zimmer voraussichtlich 18 Quadratmeter gross sein. Darin enthalten sind ein eigenes Bad und eine Dusche, Schreibtische, Stühle, Betten, WLAN und ein Fernseher. Die scharfen Massnahmen wurden auf Hinsicht der Ferien zum chinesischen Neujahrsfest vom 11. bis 17. Februar eingeführt. Zu diesem Anlass begeben sich üblicherweise Abermillionen von Chinesen auf Reisen zu ihren Familien. Am Dienstag meldete China landesweit 103 neue Fälle des Coronavirus. Hinzu kamen 58 asymptomatische Infektionen, die separat gezählt werden. Die Fälle verteilen sich über vier Provinzen hinweg

Die Auswertung von fast 3200 Coronatests in St. Moritz zeigt, dass rund ein Prozent der Bevölkerung mit dem Coronavirus angesteckt ist. Bei den Mitarbeitenden und Gästen der beiden unter Quarantäne gestellten Hotels beträgt die Ansteckungsrate vier Prozent, teilt das Gesundheitsamt Graubünden mit. Von den 53 identifizierten Fällen betreffen 31 eine mutierte Form des Virus. Dieses wurde bei Hotelangestellten festgestellt und nicht auf Gäste oder die Bevölkerung übertragen.

Dass mit einer Impfung gleichzeitig ein Mikrochip eingepflanzt werde, sei aber völliger Humbug, so Dr. Patrick Kramer, Gründer und Geschäftsführer der Biohacking-Plattform „digiwell“. Er selbst habe schon mehr als 3.500 Menschen in Deutschland ein Mikrochip-Implantat unter die Haut gesetzt. Dabei sind die kleinsten Implantate so groß wie ein Reiskorn, erklärt Kramer. Dementsprechend groß ist die Nadel, mit der das Implantat eingesetzt werden muss. „Wenn diese Nadel gesetzt wird, dann merkt man das.“ Während eine Impfung in den Muskel gesetzt wird, kommt das Mikrochip-Implantat laut Kramer unter die erste Hautschicht, ein völlig anderes Verfahren also. Und selbst wenn man wollte, könne man mit diesen Mikrochip-Implantaten, die unter die Haut gesetzt werden, keine Menschen orten, so Kramer. Denn es fehle schlicht an einer Technologie, die Mikrochips unter der Haut dauerhaft mit Energie versorgen könne. Bei den derzeit verfügbaren Mikrochip-Implantaten handelt es sich um eine sogenannte „passive Technologie„, das heißt, sie funktioniert nur, wenn Strom zugeführt wird. Als Beispiel nennt Kramer Mitarbeiterausweise oder Bezahlkarten, die nur dann funktionieren, wenn sie an ein aktives Lesegerät gehalten werden, also einem Stromimpuls ausgesetzt sind. „Wird kein Strom zugeführt, sind die Mikrochip-Implantate tot“, so Kramer. Und folglich könne man also damit auch niemanden dauerhaft überwachen. Mikrochip-Implantate unter die Haut zu setzen ist grundsätzlich möglich, allerdings würde man das Einsetzen spüren. Eine Ortung von Personen anhand dieser Mikrochip-Implantate ist technisch nicht möglich.  mehr Informationen

20.1.21

Ein verlängerter Lockdown in Deutschland bis zum 14.Februar, eine schärfere Maskenpflicht und weitere Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr.  Dringender Appell, alle Kontakte in den nächsten drei Wochen auf das absolut notwendige Minimum zu beschränken. Private Zusammenkünfte sind laut dem Beschluss weiterhin im Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstandes und mit maximal einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person gestattet. In Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr werden medizinische Masken (also sogenannte OP-Masken oder auch Masken der Standards KN95/N95 oder FFP2) Pflicht. Bis zum 15. Februar bleiben die Schulen grundsätzlich geschlossen. Es wird eine Notfallbetreuung sichergestellt und Distanzlernen angeboten. Es gibt Länder, die machen Ausgangsbeschränkungen, und es gibt Länder, die machen keine Ausgangsbeschränkung. Das Infektionsgeschehen entwickelt sich regional unterschiedlich. Das Ziel der Sieben-Tages-Inzidenz von 50 wurde in weiten Teilen bisher nicht erreicht. Verschärfte Regeln für Gottesdienste in Kirchen, Synagogen und Moscheen sowie die Zusammenkünfte anderer Glaubensgemeinschaften: Gottesdienste sind nur dann zulässig, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern gewahrt wird, es gilt Maskenpflicht auch am Platz, der Gemeindegesang ist untersagt, Zusammenkünfte mit mehr als zehn Teilnehmern müssen beim zuständigen Ordnungsamt spätestens zwei Werktage zuvor angezeigt werden. Eine deutliche Mehrheit der Deutschen unterstützt eine Verlängerung des Corona-Lockdowns über den 31. Januar hinaus.

In Norwegen wird  jetzt bei Menschen mit „schwerster Gebrechlichkeit“ von einer Impfung eher abgeraten. In ihrem ersten der ab jetzt regelmäßigen Wochenberichte über Corona-Impfungen wurden 29 Meldungen über Nebenwirkungen bewertet. Darunter sind 13 Todesfälle, 9 Meldungen über schwere und 7 über weniger schwere Nebenwirkungen. Darüber hinaus werden 10 weitere Todesfälle vom „Legemiddelverket“ noch untersucht. Alle Todesfälle ereigneten sich bei gebrechlichen Patienten in Pflegeheimen. Alle waren über 80 Jahre alt, einige über 90 Jahre. Laut Behörde kann es einen Zusammenhang mit der Impfung geben. „Es scheint, dass einige dieser Patienten so schwere Nebenwirkungen in Form von Fieber und Unwohlsein bekommen können, dass eine sehr schwere Krankheit noch schwerwiegender werden kann, was zum Tod führen kann“, erläuterte Gesundheitsbehördenchef Madsen. Er betonte gleichzeitig, dass tausende gebrechliche Personen ohne solche Folgen geimpft worden seien und die Berichte über Nebenwirkungen „nicht alarmierend sind“. Bei Impfungen könne es immer allergische Reaktionen geben, „bisherige Erfahrungen deuten darauf hin, dass das bei mRNA-Impfstoffen häufiger der Fall ist“. Damit sind die auch in Deutschland verabreichten Vakzine von Biontech und Moderna gemeint. In der aktualisierten Impfempfehlung des norwegischen FHI heisst es nun: „Für die überwiegende Mehrheit der älteren Menschen, die mit Gebrechlichkeit leben, werden alle Nebenwirkungen des Impfstoffs durch ein geringeres Risiko einer schweren Erkrankung an Covid-19 mehr als ausgeglichen. Für diejenigen mit der schwersten Gebrechlichkeit können jedoch selbst relativ milde Nebenwirkungen des Impfstoffs schwerwiegende Folgen haben. Für diejenigen, die eine sehr kurze Restlebensdauer haben, kann der Nutzen des Impfstoffs marginal oder irrelevant sein. Daher wird für sehr gebrechliche Patienten und unheilbar kranke Patienten ein sorgfältiges Abwägen von Nutzen und Nachteil der Impfung empfohlen.“ mehr Informationen

19.1.21

Rund 12.000 ultraorthodoxe Studenten haben sich in Israel im letzten Monat mit Coronavirus infiziert, sagte ein Beamter des Gesundheitsministeriums, der den ultraorthodoxen Sektor überwacht. Laut Roni Numa sind die Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren am meisten betroffen. Laut Numa erreichte der Prozentsatz der Coronavirus-Tests, die im ultraorthodoxen Sektor positiv ausfielen, satte 22,1% aller Tests, verglichen mit 9,2% in der Allgemeinbevölkerung. Bei den Impfungen sind die ultraothodoxen zurückhaltend, weil das Gerücht herumgeht, man werde dadurch unfruchtbar.  mehr Informationen

Basel-Landschaft weitet die Maskenpflicht in den Schulen aus: Auch Kinder ab zehn Jahren müssen nun eine Maske tragen. Damit müssen nun auch Schüler der fünften und sechsten Klasse eine Maske tragen. Kinder unter zehn Jahren müssen auch eine Maske tragen, wenn sie eine Mehrjahrgangsklasse zusammen mit Schülern der 5. oder 6. Primarklasse besuchen. Die Masken werden den Schülern kostenlos zur Verfügung gestellt.

In Cham ZG müssen zwei Schulklassen in Quarantäne. Zwei der Schüler haben sich mit einer mutierten Corona-Variante angesteckt. Zwei Primarschüler in Cham ZG haben sich mit einer mutierten Variante des Coronavirus angesteckt. Die 38 Kinder der betroffenen 4. und 5. Klasse sowie 8 Lehrpersonen sind in Quarantäne und müssen einen Covid-Test machen. Der Kantonsarzt habe empfohlen, den Schulbetrieb für die anderen Klassen in den betroffenen Schulhäusern unter Beachtung der Schutzkonzepte weiterzuführen.

Rabbi Israel Meir Lau, 83, der ehemalige Oberrabbiner von Israel, ist mit dem Coronavirus infiziert worden. Dies, obwohl er bereits zwei Injektionen der anti-Covid-19-Impfung von Pfizer erhalten hat. Das berichtete am Sonntag sein Enkelsohn Yedidia Lau, der aber betonte, sein Grossvater fühle sich «grossartig». Er fügte hinzu, dass der Rabbiner von seiner Frau angesteckt worden sei. Die Frau sei zu Beginn der Woche mit einem bestätigten Träger der Krankheit in Kontakt geraten und mit dem Virus infisziert worden. Die Impfungen sollten eigentlich die Empfänger gegen den Virus immunisieren. Es wird aber immer wieder darauf hingewiesen, dass Ausnahmefälle durchaus möglich sind.

18.1.21

Aufgrund des starken Anstieges der Infektionsraten und der rasanten Verbreitung neuer Mutationen des Coronavirus, hat Israel beschlossen, die Ein- und Ausreise in das Land strenger zu beschränken. Die Einreise nach Israel ist nun nur noch unter Vorlage eines negativen Covid-19-Tests gestattet. Das Ergebnis darf nicht länger 72 Stunden vor der Ankunft zurück liegen. Diese Regelung gilt auch für israelische Staatsangehörige. Israelis dürfen das Land nur noch aufgrund von diplomatischen oder geschäftlichen Reisen, humanitären Angelegenheiten und unter bestimmten Sonderfällen verlassen. Diese Fälle müssen von einem Sonderausschuss genehmigt werden. Den neuen Bestimmungen zufolge, müssen Israeli die aus Ländern mit einer hohen Inzidenz zurückkehren, sich in einer staatlich geführten Einrichtung Isolieren. Das Gesundheitsministerium werde die dafür notwendigen Rechtsvorschriften vorantreiben.

Ein Gottesdienst einer kleinen Berliner Gemeinde mit weit mehr als 170 Menschen ist in Berlin wegen massiver Verstöße gegen die Corona-Regeln aufgelöst worden. In einem Saal der Kirchengemeinde zwischen Koloniestraße und Soldiner Straße in Gesundbrunnen seien am Sonntagabend 17.1.21 gegen 19.45 Uhr 170 Erwachsene sowie weitere Kinder von der Polizei angetroffen worden, sagte eine Polizeisprecherin am Montag. Die Menschen hätten weder Masken getragen noch Abstände eingehalten. Ein Hygienekonzept und Anwesenheitslisten hätten ebenfalls gefehlt. Bei der Gemeinde soll es sich laut Medienberichten um die freikirchliche Jesus-Miracle-Harvest-Church handeln. Der Pfarrer habe angegeben, eigentlich sei ein Gottesdienst im kleinen Kreis geplant gewesen, die Zahl der Besucher sei dann aber gestiegen. Die Polizei stellte Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten gegen mehr als 100 Menschen. Um welche Gemeinde es sich handelte, sagte die Polizei nicht.

Jeder 8. «Geheilte» stirbt innerhalb von 140 Tagen. Britische Forschende melden schockierende Zahlen zum Coronavirus: Demnach wurden rund ein Drittel aller Covid-Patienten fünf Monate nach ihrer Erkrankung wieder hospitalisiert. Einer von acht starb dann an coronabedingten Komplikationen. Spitäler müssen sich für Langzeitfolgen rüsten. 29,4 Prozent der 47’780 während der ersten Welle aus dem Spital entlassenen Personen wurden innert 140 Tagen wieder hospitalisiert. 12,3 Prozent dieser Patienten starben. Forschende des North Bristol NHS Trust untersuchten zudem Corona-Patienten, die im Southmead Hospital in Bristol behandelt wurden. Von diesen litten drei Viertel auch noch drei Monate später an Folgen der Erkrankung. Zu den Symptomen gehören Kurzatmigkeit, übermässige Müdigkeit und Muskelschmerzen. «Es ist eine Mammutaufgabe, diese Patienten weiter zu betreuen», so der Forscher.

In den vergangenen zehn Tagen sind weltweit zehn katholische Bischöfe am Coronavirus oder an den Folgen der Infektion gestorben. Der jüngste war 53, der älteste 91 Jahre alt.

Zwei Schulkinder aus Bremgarten bei Bern BE sind nach der Rückkehr aus den Skiferien in Wengen BE positiv auf das mutierte Coronavirus aus Grossbritannien getestet worden. Sie gehen in die zweite und dritte Klasse. 120 Schüler müssen nun in Quarantäne.

Am Freitagnachmittag registrierte der Kantonsärztliche Dienst Basel-Landschaft den ersten Fall der neuen Virus-Variante.

In Frauenfeld wurde bei einer Schülerin die ansteckendere Virus-Variante B.1.1.7 nachgewiesen.

Bereits zwei Wochen nach der ersten Dosis des Biontech-Pifzer-Impfstoffs in Israel war die Zahl der positiven Corona-Tests bei über 60-Jährigen signifikant niedriger, wie eine Studie der grössten Krankenkasse des Landes ergab. Der Chief Medical Officer, Professor Ran Balicer betonte im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur, man habe keine speziellen Tests initiiert, sondern die Gruppen nur «im echten Leben beobachtet». «Der Anteil der positiv Getesteten – ob symptomatisch oder asymptomatisch – war in der geimpften Gruppe 33 Prozent niedriger als in der nicht geimpften Gruppe», sagte Balicer. Er rechne daher damit, dass die Zahl der schwerkranken Corona-Patienten in Kürze sinken werde. Mehr als zwei Millionen Menschen haben bereits die erste und rund eine Viertelmillion die zweite Impfdosis erhalten. Bereits 75 Prozent der über 60-Jährigen wurden nach Angaben Balicers geimpft. «Wir verfolgen die Wirksamkeit des Impfstoffs unter Echtbedigungen.»

Das Gesundheitsamt des Kantons Graubünden stellt zwei Hotelbetriebe in St. Moritz unter Quarantäne, nachdem sich das mutierte Coronavirus aus Südafrika dort gehäuft ausgebreitet hatte. In beiden Hotels Kempinski und Palace, die unter Quarantäne gestellt worden sind, ordnete das Gesundheitsamt Massentests an, wie die Staatskanzlei Graubünden am Montagmorgen bekanntgab. Kempinski hat die Gäste in einem Schreiben darüber informiert, dass sie das Hotel nicht verlassen dürfen, selbst wenn für Montag die Abreise geplant gewesen wäre. Die Gäste müssen sich in ihren Zimmern aufhalten. Restaurants, Spa und weitere Installationen sind derzeit geschlossen, Essen und Trinken gelangt über den Zimmerservice zu den Gästen. Bei einen negativen Testresultat ist eine Abreise möglich. «Im Palace gibt es mitunter die wohl strengsten Massnahmen. Trotzdem ist das Virus dort aufgetaucht» Anstatt Schnelltests werden PCR-Tests angewendet, mit dem man den neuen Virusstrang nachweisen kann. «Je nach Testergebnis können die Gäste in ein anderes Hotel wechseln oder auch abreisen». Darüber hinaus werden in St. Moritz die Schulen sowie die Skischulen bis auf weiteres geschlossen. Auf dem gesamten Gemeindegebiet besteht neu eine Maskentragpflicht.  Weiter werden alle Einwohner der Gemeinde St. Moritz getestet. 

Australien wird seine Grenzen aller Voraussicht nach in diesem Jahr nicht mehr für Reisende öffnen. Seit März 2020 sind die Grenzen dicht.

Auf der bei Deutschen beliebten Ferieninsel Mallorca und den anderen Baleareninseln sind Treffen im privaten Kreis wegen hoher Corona-Zahlen ab Mittwoch ganz verboten. Das gelte für den öffentlichen Raum und auch für zuhause. Ab Mittwoch müssten auch alle Restaurants, Bars, Einkaufszentren und Fitnessstudios schliessen. Die Einschränkungen sollen zunächst bis zum 30 Januar dauern. Ausgenommen von dem Verbot sind nur hilfsbedürftige Menschen, getrennt lebende Paare, Kinder, deren Eltern getrennt leben, und Single-Haushalte. Letztere dürfen Familie oder Freunde besuchen, um nicht zu vereinsamen.

Der Entscheid des Bundesrates, trotz des Teil-Lockdowns die Schulen offen zu halten, sorgt für Unruhe unter Lehrerinnen und Lehrern, vor allem der Oberstufe, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. Sie können nicht verstehen, dass Läden geschlossen sind und sie privat ihre Freunde nicht mehr treffen dürfen, gleichzeitig aber in der Klasse mehr als 20 Schülerinnen und Schüler unterrichten sollen.

An einer Tessiner Schule wurden dreizehn Personen positiv auf das Coronavirus getestet. Alle 70 Lehrpersonen und 500 Schüler müssen nun in Quarantäne. Zwei Personen weisen die britische Corona-Mutation auf.

Die Tessiner Regierung möchte an der Südgrenze wieder systematische Kontrollen durchführen. Dies wegen der britischen Coronavirus-Mutation. Anlass zur Sorge gebe die britische Coronavirus-Mutation, schreibt der Regierungsrat weiter. Diese war in den letzten Tagen zuerst in einem Altersheim und dann an einer Tessiner Mittelschule bestätigt worden. Für alle Altersheime, Spitäler und Behindertenheime im Kanton gilt seit Samstag ein Besuchsverbot.

Seit Tagen gibt es Gerüchte, dass Marco Rima am Coronavirus erkrankt sei. Er will dies weder dementieren noch bestätigen. Er sagt nur, ihm gehe es gut.

16.1.21

Eine Stichprobe in Wien auf das Vorkommen der neuen Corona-Mutationen brachte ein erschütterndes Ergebnis: 17 Prozent wiesen Mutations-Anteil auf. An der MedUni Wien wurden nun 83 positive PCR-Tests aus der Bundeshauptstadt einer speziellen Untersuchung unterzogen – in 17 Prozent wurde die noch infektiösere Virus-Mutation bereits nachgewiesen.

Wegen der sich ausbreitenden britischen Mutation des Virus gelten im Kanton Zürich per sofort strengere Quarantäne-Vorschriften. So sollen nicht nur die engen Kontakte einer auf die britische Variante positiv getesteten Person eine zehntägige Quarantäne antreten müssen, sondern auch die engen Kontakte der engen Kontakte. Nach fünf Tagen muss ein PCR-Test gemacht werden.

Die Langzeitfolgen des Coronavirus halten die Forscher weiterhin auf Trab. Eine Studie zeigt, dass durch eine Infektion Unfruchtbarkeit bei Männern entstehen kann. Bereits im vergangenen Herbst hatten US-Ärzte vor regelmässig auftretenden Potenzproblemen bei Covid-Patienten gewarnt. Geoffrey Huertgen sieht das Problem weniger im Coronavirus selbst, sondern viel mehr in den Folgen eines «geschwächten Immunsystems». Für Huertgen liegt das Problem in «diversen Nährstoffdefiziten» und in der teilweise schlechten Ernährung, wodurch das Immunsystem geschwächt werde. Dadurch könne sich eine Krankheit wie das Coronavirus «mehr ausweiten», was wiederum schwerere Krankheitsverläufe mit sich ziehe.

15.1.21

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt in Israel sehr hoch. Wie das Gesundheitsministerium des Landes am Freitag mitteilte, wurden binnen 24 Stunden weitere 9172 Fälle registriert. Es war der vierte Tag in Folge, an dem der Wert von 9000 überstiegen wurde, bislang lag er insgesamt erst fünfmal darüber. Experten rechnen mit baldigen Effekten der vor knapp einem Monat angelaufenen Impfkampagne. Etwas mehr als zwei Millionen Menschen erhielten in Israel bisher eine erste Dosis.

Die Philippinen und Indonesien verlängern aufgrund der britischen Corona-Mutation ihre Einreiseverbote bis Ende Januar für Ausländer.

Religiöse Veranstaltungen bis zu 50 Personen sind in der Schweiz weiterhin erlaubt, doch laut der neuen Verordnung sind Gottesdienste ganz eng gefasst, andere religiöse Veranstaltungen dagegen nicht mehr erlaubt. «Religiöse Feiern können im Kontext einer Freikirche Gebetsveranstaltungen, Gottesdienste (Kinder, Jugend- und Gesamtgemeindegottesdienste) und Feiertagsanlässe sein.» Andere Veranstaltungen wie Konferenzen oder Glaubenskurse sind dagegen nicht mehr erlaubt. Kleingruppen (auch in Privathäusern) dürfen nur noch bis zu fünf Personen teilnehmen. Durchgehende Maskenpflicht auch für Personen auf der Bühne. Ausnahme bildet hier nur der Redner/Moderator.

Die Schweiz hat die Quarantäne-Regelung verschärft. So müssen künftig nicht nur die direkten Kontaktpersonen von Infizierten in Quarantäne, sondern auch die Kontakte der jeweiligen Kontaktpersonen. Grund für die Verschärfung der Massnahme ist das Auftreten von neuen Virus-Mutationen. Der Kanton Bern setze die neue Regelung bereits um. Die Regelung komme dann zum Tragen, wenn man aufgrund der Befragung während des Contact-Tracings davon ausgehen müsse, dass die erkrankte Person mit einer der neuen Mutationen in Kontakt gekommen sei. Nebst dem Kanton Bern wendet auch Waadt bereits die neue Regelung an. 

Auch wer meint, kerngesund zu sein, kann hochgradig ansteckend sein. Laut neuer Studie sind vor allem Infizierte ohne Symptome für die weitere Ausbreitung verantwortlich. Ansteckend ist man schon, bevor Symptome auftauchen. Einige Infizierte entwickeln gar nie irgendwelche Krankheitsanzeichen. Für die Betroffenen ist das gut, allerdings wird der Kampf gegen das Virus dadurch deutlich schwieriger.  Christian Drosten: «Am besten wäre es, wir täten alle so, als wären wir infiziert und wollten andere vor Ansteckung schützen.» Forschende aus den USA belegen nun, wie wichtig Drostens Rat ist. Wie sie im Fachjournal «Jama Open Network» schreiben, gehen fast 60 Prozent aller Ansteckungen von asymptomatischen Corona-Infizierten aus. Die grösste Infektiosität liegt zwischen dem dritten und siebten Tag.

»Wir werden sehen, ob Corona mehr Opfer kosten wird als schwere Grippewellen«, schrieb der Stollberger Oberbürgermeister im November in einem offenen Brief an seine Mitbürgerinnen und Mitbürger. Nun hat Sachsen die Antwort. Covid-19 kostet tatsächlich mehr Leben als Grippe. Der Bürgermeister bat für seine Aussagen um Entschuldigung. Vier der zehn Landkreise, die Ende der Woche bundesweit die höchsten Inzidenzwerte hatten, grenzen an Tschechien. Auch in Bayern ist die Corona-Karte im Grenzgebiet zu Tschechien auffallend rot. Inzwischen hat Sachsen die Notbremse gezogen. Nur wer einen triftigen Grund hat, darf noch ohne Quarantäne und Negativtest zwischen Deutschland und Tschechien pendeln und das auch nur bis zu zwölf Stunden. Ab Montag müssen Pendler aus Tschechien zudem einmal pro Woche einen Negativtest vorweisen. 

In den beiden südenglischen Städten Colchester und Ipswich, sind die Krankenhäuser überlaufen, obwohl sie ihre Kapazitäten aufgrund der Pandemie bereits verdoppelt hatten. In England wurde die ersten Varianten im September festgestellt und so richtig los ging es Anfang Dezember.

13.1.21

Restaurants, Kulturbetriebe, Sportanlagen und Freizeiteinrichtungen bleiben bis Ende Februar geschlossen. Einkaufsläden und Märkte werden geschlossen. Ausgenommen sind Läden und Märkte, die Güter des täglichen Bedarfs anbieten (auch Baumärkte und Blumenläden). Weiterhin möglich ist auch das Abholen bestellter Waren vor Ort. Die Regelung, dass Läden, Tankstellenshops und Kioske nach 19 Uhr sowie sonntags geschlossen bleiben müssen, wird dagegen wieder aufgehoben. An privaten Veranstaltungen dürfen maximal fünf Personen teilnehmen. Kinder werden auch zu dieser Anzahl gezählt. Menschenansammlungen im öffentlichen Raum werden ebenfalls auf fünf Personen beschränkt. Neu gilt zum Schutz von Arbeitnehmenden in Innenräumen überall dort eine Maskenpflicht, wo sich mehr als nur eine Person in einem Raum aufhält. 

«Wir glauben, dass sich die Anzahl der Fälle der neuen Corona-Mutation jede Woche verdoppelt», so Berset.

Für religiöse Veranstaltungen ändert sich nichts: Es sind weiterhin Gottesdienste mit maximal 50 Menschen möglich unter Einhaltung der Schutzkonzepte und Hygienemassnahmen. Dazu gehört eine Maskenpflicht und der Verzicht auf Gemeindegesang. Die Kantone können die Obergrenze auch tiefer ansetzen. So gilt in Nidwalden, Solothurn und im Tessin eine Obergrenze von maximal 30 Menschen pro Gottesdienst. Bildungsveranstaltungen können nur noch online stattfinden.

12.1.21

Die USA werden nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters zufolge einen Covid-Test von allen internationalen Flugreisenden verlangen.

Jeder, der ab Ende der Woche nach Österreich reisen will, muss sich elektronisch registrieren. Das Gesundheitsministerium in Wien veröffentliche eine entsprechende Verordnung.

Schweden befinde sich in einer kritischen Phase, in der die Zahl der verfügbaren Plätze in den Krankenhäusern beinahe erreicht worden sei, sagte Staatsepidemiologe Anders Tegnell. Es sei deshalb extrem wichtig, sich an die Empfehlungen der Behörden zu halten. Dazu zählt etwa, ausreichend Abstand zueinander zu halten, neue Kontakte zu vermeiden, gründliches Händewaschen und die Bitte, zu Hause zu bleiben, wenn man sich krank fühlt.

Wuhan: Drei Viertel der Corona-Patienten leidet laut Studie an Spätfolgen. Viele Menschen, die eine Corona-Infektion überstanden haben, kämpfen monatelang noch mit den Spätfolgen. Sechs Monate nach Beginn der ersten Symptome litten mehr als drei Viertel der Patienten, die in einer Klinik behandelt werden mussten, noch an mindestens einer Nachwirkung. Das geht aus einer Studie unter mehr als 1700 Patientinnen und Patienten in der Provinz Wuhan in China hervor, wo das Virus zuerst ausbrach (Lancet: Huang et al., 2021). Demnach klagten 63 Prozent über Abgeschlagenheit oder Muskelschwäche. 26 Prozent litten an Schlafstörungen, 23 Prozent unter Angstzuständen oder Depressionen. mehr Informationen

Im letzten Monat haben die Infektionsraten unter Haredi-Studierenden neue Höhen erreicht. In Jerusalem werden täglich rund 400 Schüler positiv auf das Coronavirus getestet. Anders als in früheren Wellen der Pandemie, wurden diesmal ebenfalls Ausbrüche in Mädchen- und Oberschulen verzeichnet.

Der direkte Impfschutz der Impfung gegen das Coronavirus ist nachgewiesen. Das bedeutet, dass die Impfung eine Vermehrung des Virus im Körper so weit hemmt, dass keine Krankheit ausbricht. Aber ob die Impfung auch die Übertragung des Coronavirus verhindert, ist damit noch nicht bewiesen. Nachgewiesen ist, dass auch Menschen, welche eine symptomfreie Corona-Infektion erfahren, das Virus ebenfalls weitergeben können. Theoretisch wäre es möglich, dass es sich mit Geimpften ähnlich verhält: Das Virus breitet sich zwar nicht im Körper aus, aber vermehrt sich lokal. Das Verhindern von schweren Krankheitsverläufen – und damit die Entlastung der Spitäler – ist das oberste Ziel. Israel hat allen anderen Ländern voran bereits einen signifikanten Teil der Bevölkerung geimpft. Sollte die Impfung tatsächlich die Weitergabe des Coronavirus verhindern, müsste die Reproduktionszahl dort bald sinken.

60 Corona-Fälle wurden innert vier Wochen in Wengen gemeldet. Fast die Hälfte davon gehen auf einen einzigen britischen Touristen zurück. Diese Person habe anfänglich vielleicht gar nichts von seiner Infektion gewusst, sagt ein Sprecher der Berner Gesundheitsdirektion zum «Tages-Anzeiger». Im Kanton Bern sind seit Mitte Dezember 14 Fälle der mutierten Virusvariante aus Grossbritannien registriert worden. Bei 12 weiteren Fällen ist nicht eindeutig klar, ob es sich um die Variante aus Grossbritannien oder Südafrika handelt.

In der Schweiz wurden bislang 68 Mutationen der Grossbritannien-Variante, 5 Südafrika-Mutationen erkannt sowie 36 Mutation, die keiner beiden Varanten zugerechnet werden können. Die Ausbreitung findet in der Schweiz statt, dies habe man erwartet. Es sei wichtig, dass sich diese langsam verbreitet.

Nora (12) steckte sich vermutlich Anfang Februar 2020 im Skilager an – der erste offizielle Fall hierzulande wurde jedoch erst am 25. Februar gemeldet. Nora erkrankte schwer und bis heute geht der sportlichen Siebtklässlerin beim Treppensteigen die Luft aus. Ihr kleiner Bruder Tim* (7) hatte so heftige Symptome, dass der ratlose Kinderarzt gar Verdacht auf Leukämie äusserte. Beide Kinder mussten ins Spital. mehr Informationen

In Österreich haben sich möglicherweise 17 weitere Menschen mit der in Grossbritannien aufgetretenen Coronavirus-Mutation angesteckt. Zum Grossteil handele es sich um britische Staatsbürger, die im Dezember an einer Skilehrer-Ausbildung in Jochberg in Tirol teilgenommen hätten. So teilte das Bundesland am Dienstag mit.

Anders als anfangs gedacht, schädigt Sars-CoV-2 nicht nur die Lunge, sondern viele Organe. Auch das Gehirn wird massiv in Mitleidenschaft gezogen, wie eine Studie aus den USA zeigt. Darin wies etwa die Hälfte der untersuchten Verstorbenen dort Anomalien auf. mehr Informationen

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