Archiv der Kategorie: 3 Infos aus aller Welt

100 Menschen ins Gefängnis, weil sie auf einer Beerdigung gebetet hatten

Auf der Abdankung des Anwalts und Aktivisten Asma Jahangir beteten muslimische Frauen und Männer gemeinsam, bis jemand das «gemischte Gebet» als blasphemisch deklarierte. «Der Mann, der nun die Anklage einzugeben versucht, könnte noch weiter gehen und es als Sünde darstellen, dass Frauen bei einer Beerdigung dabei sind», sagt Bruce Allen von «Forgotten Missionaries International» (FMI). «Es ist bereits ein Tabu in der pakistanischen Kultur, dass eine Frau bei der Beerdigung bis ans Grab geht, auch wenn manche Islam-Lehrer sagen, dass dieser Bann nicht im Sinne Mohammeds sei.»

Grundsätzlich gilt gegenwärtig in Pakistan, dass Frauen nicht an Beerdigungen teilzunehmen haben. 100 Menschen ins Gefängnis, weil sie auf einer Beerdigung gebetet hatten weiterlesen

Religionszugehörigkeit der Europäer

Wie steht es wirklich um die Religionszugehörigkeit der Europäer? Erstaunlicherweise gab es bisher kaum verlässliche Daten dazu. Ein Forschungsprojekt der Universität Luzern will dies nun ändern.

Was sofort ins Auge sticht (Bild): Die fortschreitende Säkularisierung ist nicht bloß ein Schlagwort, sondern Realität (außer Russland). Waren Religionszugehörigkeit der Europäer weiterlesen

Die Türkei neigt zum rassistischen Nationalismus

Die Regierung der Türkei veröffentlicht eine Online-Genealogie-Datenbank, damit jeder die ethnische Zugehörigkeit einsehen kann, die bis in die osmanische Zeit hinein aufgelistet sind.

Rassistische Kommentare sind bereits in sozialen Medien präsent, mit Aussagen wie: „Krypto-Armenier, Griechen und Juden im Land werden jetzt entlarvt“ und „Verräter werden endlich ihre Herkunft lernen“.

Erdogan beschwerte sich: „Wir werden beschuldigt, Juden, Armenier oder Griechen zu sein.“ Erdogan will das „Türkentum“ seines Landes zeigen, obwohl er selbst georgischer Abstammung ist.

Im Jahr 2013 berichtete Agos, dass die Regierung heimlich Minderheiten in den Bevölkerungsregistern kodierte: Griechen waren 1, Armenier waren 2 und Juden 3. Das führte zu den schwierigen Situationen, dass wenn ein junger Mann sich für die Wehrpflicht melden musste, es Leute gab, die mehr wussten, als er selbst. Die Türkei neigt zum rassistischen Nationalismus weiterlesen

Weltenbummler erklären, warum sich Afrika selbst vernichtet

Nach fast vier Jahren auf Afrika-Tour sagen Thomas Lehn (58) und Constanze Kühnel (45): „Es frustriert uns, zu sehen, wie dieser Kontinent sich selbst vernichten wird.“

Der naive Umgang europäischer Medien mit dem Thema der Entwicklungshilfe wundert uns sehr. Es werden zig Millionen Euro sinnlos verblasen, vor Ort reiben sich die Mächtigen die Hände und keiner hier kapiert’s. Komischerweise sind afrikanische Präsidenten die reichsten der Welt, ihre Völker aber bitterarm. Das macht uns wütend und traurig. Wir haben darüber auch mit studierten Afrikanern diskutiert. Einer sagte uns: ,Hört endlich auf mit der Entwicklungshilfe – wir müssen selbst durchs Tal der Tränen gehen, um auf eigenen Beinen zu stehen‘.

Das Problem ist, dass wir mit unserer europäischen Denkweise da rangehen, die Lichtjahre von der afrikanischen entfernt ist.

Bildung ist der Schlüssel zum Fortschritt, doch sie findet in Afrika kaum statt. Das fängt Weltenbummler erklären, warum sich Afrika selbst vernichtet weiterlesen

Die Wiedergeburt des Stammes

In seinem Essay erläutert der libysche Autor Faraj Alasha, wie arabische Autokraten staatliche Institutionen mit Stammes-Logik lenken.

Stammesleben bedeutet Leben im Anfänglichen, in Verbänden, Sippen, Clans und Traditionen, im Vorpolitischen, Vorideologischen und Vorstaatlichem.

Alles liegt hier in Gottes Hand und ist abhängig von seiner Güte oder seinem Zorn, und so gibt es entweder Fruchtbarkeit oder Dürre. Was die Stammes-Gemeinschaft dabei zusammenhält, ist das Konzept von Hirte und Herde, wobei der Hirte zugleich Beschützer und Bestimmer seiner Herde ist. Dafür stellt er ihr Weide und Wasser bereit und bewacht sie mit seinen Hunden.

Der mittelalterliche Soziologe Ibn Khaldun Die Wiedergeburt des Stammes weiterlesen

Suizidwillige brauchen nicht den Giftbecher

Jeder Mensch, der sich das Leben nehmen will, ist in einer seelischen Notlage, sagt Alterspsychiater Raimund Klesse in der BAZ. Diese Menschen leiden unter Ängsten oder signalisieren, dass sie  unter den gegebenen Umständen nicht mehr weiterleben wollen.

Es geht darum, Wege zu finden, die Umstände zu verbessern – egal, ob es um eine Krankheit oder um seelische Schmerzen geht. Über neunzig Prozent der Menschen, die einen Suizidversuch gemacht haben, machen keinen zweiten. Suizidwillige brauchen Menschen, die ihnen im Leben beistehen – nicht solche, die ihnen den Giftbecher reichen.

Viele Menschen, die schwer krank werden, Suizidwillige brauchen nicht den Giftbecher weiterlesen

Der Traum-Papst

Wir haben zwei Päpste. Nein, nicht einen Papst und einen emeritierten Papst, das wäre zu einfach. Es gibt zwei Päpste, die beide Franziskus heißen. Der eine lebt in Rom, der andere lebt in den Köpfen der Menschen. Und auf Facebook.

Dass sich von quasi Tag Eins an Mythos um Papst Franziskus gebildet hat, ist klar. Das berühmte „der Karneval ist vorbei“ ist der erste von vielen Beiträgen, die einen imaginären Papst geschaffen haben. Bald hieß es auch, er habe sich gleich am Abend nach seiner Wahl unerkannt durch Rom chauffieren lassen.

Eine Variante dieser „Unerkannt-durch-Rom“-Geschichte geisterte gerade durch das Netz, bei Facebook (siehe Screenshot). Dazu den Text: „Papa Francesco Der Traum-Papst weiterlesen

Das Neo-Osmanisch-Türkische Reich fordert ein

Erdoğan meint: „Diejenigen, die meinen, wir hätten das Land, aus dem wir uns vor hundert Jahren (siehe Karte unten) unter Tränen zurückgezogen haben, aus unseren Herzen getilgt, haben Unrecht.“

„Wir sagen bei jeder Gelegenheit, dass Syrien, Irak und andere Orte der Geographie in unseren Herzen nicht anders sind als in unserer eigenen Heimat. Wir kämpfen darum, dass eine fremde Flagge nirgends geschwenkt wird, wo der adhan [islamischer Gebetsruf in Moscheen] rezitiert wird“ (da überall auf der Welt Moscheen gibt, ist das ein Aufruf die ganze Welt zu unterwerfen).

„Die Dinge, die wir bisher getan haben, verblassen im Vergleich zu den noch größeren Dingen und Angriffen, die wir in den nächsten Tagen planen, inshallah [so Allah will].“  (Türkischer Präsident Recep Tayyip Erdoğan, 12. Februar 2018) Das Neo-Osmanisch-Türkische Reich fordert ein weiterlesen

Attentate auf Christen

In der russischen Republik Dagestan hat ein junger Mann fünf Frauen nach ihrem Gottesdienstbesuch am 18. Februar erschossen und mindestens drei weitere Personen verletzt. Anschließend töteten Polizisten den Mann auf der Flucht. Die Tat ereignete sich in der Kleinstadt Kisljar vor einer russisch-orthodoxen Kirche, nahe der Grenze zu Tschetschenien. Bei dem Täter handelt es sich um den ortsansässigen 22-jährigen Khalil Khalilov. Der „Islamische Staat“ (IS) hat sich zum Attentat bekannt. Gegenüber der russischen Tageszeitung „RBK“ berichtete der beim Attentat anwesende Priester Pavel, nach dem Gottesdienst habe ein bärtiger Mann vor der Kirche „Allahu akbar“ (Allah ist der Größte) gerufen. „Als wir die Schüsse hörten, schlossen wir schnell die Türen, damit er nicht eindringen konnte“, so der Geistliche.   mehr Informationen

In Indonesien hat ein Attentäter während eines Gottesdienstes vier Personen mit einem Samuraischwert verletzt, darunter den deutschen katholischen Geistlichen Karl-Edmund Prier (81). Die Attentate auf Christen weiterlesen

Ein „heiliger“ Krieg gegen die Kurden

Die zweitgrößte Nato-Armee führt einen Dschihad, einen „heiligen Krieg“. So nennt die Türkei ihre Angriffe auf die Kurdengebiete in Syrien. Aber was heißt hier Dschihad? Der richtet sich normalerweise gegen „Ungläubige“, und die Kurden sind mehrheitlich Muslime.

Der türkische Parlamentspräsident Kahraman hatte am 26. Januar mit Bezug auf die bombardierte Enklave Afrin gesagt, „dass es ohne Dschihad im Krieg keine Fortschritte geben kann„. Und Erdoğan behauptete, es gebe einen „postmodernen Kreuzzug“ gegen die Muslime – und „die Kurden der YPG sind die neuen Kollaborateure der postmodernen Kreuzzügler„. Die Kurden als Söldner christlicher Imperialisten, die gegen die islamische Religion antreten? Bitte wo? Kurden werden Ein „heiliger“ Krieg gegen die Kurden weiterlesen

Hat die Kirche ihren sinnstiftenden Inhalt verloren?

Martin Werlen, Alt-Abt der Benediktinerabtei Einsiedeln, betitelt sein neues Buch mit «Zu spät».

Sein Fazit: Die Kirche habe sich von den Menschen entfernt – nicht umgekehrt!

Die Einsicht, dass es zu spät ist, schenke aber auch Gelassenheit, da der «Karren» sowieso im Dreck stecke. «Ich träume davon, dass einzelne Personen, Pfarreien und Gemeinschaften Dinge loslassen, die bisher einfach dazugehörten», führte er seine Vision aus. Die Kirche solle wieder als ein Ort der Hoffnung wahrgenommen werden, als Ort, wo Menschen aufatmen können und nicht zuerst verurteilt würden.  mehr Informationen

Werlen meint: Solange Menschen das Evangelium leben, ist Kirche lebendig. Selbstverständlich können viele Formen und Institutionen der Kirche untergehen, ohne dass das, was Kirche zutiefst ist, kaputtgeht.  mehr Informationen

Marcus Franz schreibt auf kath.net: „Die katholische Kirche gerät in Gefahr, langsam aber sicher nur mehr als eine reine Wellness-Einrichtung für die Seele wahrgenommen zu werden.“

Man kann sich des Eindrucks kaum noch erwehren, dass die katholische Kirche seit einiger Zeit nur darauf aus ist, eine gute Presse zu haben. Ihr oberstes Ziel scheint Hat die Kirche ihren sinnstiftenden Inhalt verloren? weiterlesen

Als Christ in Marokko

Rachid (42) stammt aus der Küstenstadt Agadir, nahe Marrakesch. Der fünffache Familienvater wurde in den 90er-Jahren Christ. Jahrelang lebte er seinen Glauben im Versteckten. Nun tut er seine Glaubensüberzeugungen auch öffentlich kund und nutzt das Internet, um «das reale Christentum» zu vermitteln.

«Zuerst verspottete ich diesen Glauben, wie viele andere Marokkaner auch, hauptsächlich weil Als Christ in Marokko weiterlesen

China im Wandel

Am 1. Februar 2018 ist in China eine neue Religionsverordnung in Kraft getreten. Sie eröffnet staatlichen Institutionen neue Kontrollmöglichkeiten und reguliert alle religiösen Aktivitäten im Land. Ihr offizielles Ziel besteht darin, «die Religionsfreiheit der Bürger zu schützen». Einige chinesische Kirchenleiter betrachten die Verordnung jedoch als unzulässigen Eingriff in genau diese Freiheit und sehen sie dadurch bedroht.

Die Verordnung macht detaillierte Auflagen für die Registrierung religiöser Organisationen wie auch die Nutzung eines Gebäudes für religiöse Aktivitäten. Gleichzeitig werden lokale Religionsbehörden mit Befugnissen ausgestattet, nach eigenem Ermessen über entsprechende Anträge zu entscheiden.

Religiöse Lehrer oder Mitarbeiter religiöser Institutionen werden zur Auskunft gegenüber den Behörden verpflichtet. China im Wandel weiterlesen