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Die Estelle – ein schönes Segelschiff – geht auf Gaza-Flotilla-Kreuzfahrt ins Heilige Land.

Pro-palästinensische Aktivisten sind am Samstag in See gestochen, um die israelisch Seeblockade zu durchbrechen und per Schiff Hilfsgüter in den Gazastreifen zu bringen. Die „Estelle“ lief am Nachmittag vom Hafen von Neapel aus. An Bord sind 17 Aktivisten aus aller Welt. Das Schiff soll rund zwei Wochen unterwegs sein. In der Vergangenheit hatten Aktivisten immer wieder Hilfslieferungen Richtung Gazastreifen geschickt, meist in Flotten aus mehreren Schiffen.

Natürlich hoffen die Teilnehmer, die diese Kreuzfahrt gebucht haben, auch auf einen Zusammenstoß mit den israelischen Streitkräften. Ihre Freunde und Nachbarn werden schließlich vom Stierhetze in Pamplona berichten, oder von einer Safari zu der Al Qaida in Mali mit einer Beinahe-Entführung, und sie sollen dann einfach nur so dastehen?

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Schönheit und Erfolg bedeuten nicht automatisch ein glückliches Leben

Die Modewelt war ihr Zuhause. Werbespots für Mercedes, auf dem Laufsteg für Armani – ihr Gesicht ging auf Hochglanz um die Welt. Aber im mageren Körper herrschte gähnende Leere.

Schmerzlich musste Jennifer Strickland erfahren, dass Schönheit und Erfolg nicht automatisch ein glückliches Leben bedeuten. Mit acht Jahren begann sie mit dem Modeln. Ein kometenhafter Aufstieg führte sie auf Laufstege rund um den Globus. «Nach aussen hin hat es ausgesehen, als hätte ich alles, was man sich wünschen kann», erzählt sie auf ihrer Facebook-Seite. Zu sehen war sie in Hochglanz-Magazinen wie «Vogue», «Glamour» oder «Cosmopolitan». «Aber schnell merkte ich, dass diese Welt nicht nur aus Glitter und Gold besteht.» Trotz Glanz und Geld sei sie immer leerer geworden.

Einmal habe sie bei ihren Eltern Urlaub gemacht und zwei Kilo zugenommen. Deswegen sei sie bei Armani gefeuert worden; weitere Arbeitgeber zogen nach. Das habe sie tief getroffen.

Von einem Evangelisten auf der Strasse habe sie eine Bibel erhalten und darin gelesen. In Christus habe sie das gefunden, wonach sie gesucht hatte, sagt Jennifer Strickland. Auf einem Berg in Deutschland sah sie Kreuze, an die Christus genagelt war. Das sei für sie gewesen, wie wenn er zu ihr sagen würde: «Ich bin für dich gestorben. Mein zerbrochener Körper hat dich geheilt. Mein Blut hat dich gereinigt.» Die Menschen hätten immer nur ihre Fassade gesehen, Gott aber habe sie selbst angeschaut. Sie habe Jesus in ihr Herz aufgenommen und wirklich gespürt, dass er ihr ein neues Leben schenkte.

Ihr Buch «Bekenntnisse eines Topmodells» hat sie Frauen und Mädchen gewidmet. Sie schreibt darin über die Gefahr, in die man sich begibt, wenn man sich vom Äusseren bestimmen lässt. «Als ich die Beziehung mit Jesus entdeckte, habe ich eine Schönheit gefunden, die bleibend ist.»

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Kritik an der arabischen und islamischen Gesellschaft durch die arabische Presse

Die Angriffe auf das US-Konsulat in Bengasi und auf die Botschaft in Kairo und die darauffolgenden gewalttätigen Protesten im Nahen Osten haben in der arabischen Presse eine beispiellose Kritik an der arabischen und islamischen Gesellschaft und wie sie die aktuelle Krise bewältigt, ausgelöst. In vielen Artikeln heisst es, dass gewalttätige Proteste dem Propheten Mohammed eigentlich schadeten und im Widerspruch zu den moralischen Normen des Islam stünden; zudem wäre es besser gewesen, das moderate und tolerante Gesicht des Islam zu zeigen, indem man durch künstlerische und kulturelle Ausdrucksformen reagiert hätte.

Mehrere Kolumnisten äusserten die Befürchtung, dass die arabische Gesellschaft in ständig wachsenden Extremismus versinkt, und argumentierten, dass sich Araber und Muslime von Gewalt und Terrorismus, die die Quelle des westlichen Argwohns gegenüber dem Islam darstellten, distanzieren sollten. Sie stellten fest, dass die heutige arabische und islamische Gesellschaft nichts zur menschlichen Zivilisation beitrüge und selbst an ihrem Zustand schuld sei.

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Die Organisation Human Rights Watch wirft der radikal-islamischen Palästinenserorganisation Hamas schwere Menschenrechtsverletzungen vor.

Fünf Jahre nach der Machtübernahme würden die Menschen im Gazastreifen willkürlich ins Gefängnis gesteckt, gefoltert, ohne Rechtsbeistand abgeurteilt und in Isolierhaft gesteckt, Familienangehörige über das Schicksal der Inhaftierten im Dunkeln gelassen, schreiben die Autoren.

Der gesamte Strafvollzug in dem von der Hamas beherrschten Land verletzte systematisch die Rechte der Häftlinge und gewähre den verantwortlichen Vertretern der Sicherheitsdienste Straffreiheit, kritisiert der stellvertretende HRW-Direktor für den Nahen Osten, Joe Stork, vor der Presse in Gaza. Die unabhängige palästinensische Kommission für Menschenrechte habe allein im vergangenen Jahr 147 Klagen über Folter durch drei verschiedene Hamas-Unterorganisationen erhalten.

Die Hamas dementierte umgehend. Der Bericht sei politisch, unausgewogen. So gehe das Dokument mit keiner Zeile auf die Ungerechtigkeiten der Palästinenserbehörde im Westjordanland gegen Hamas-Angehörige ein.

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Kundgebung für Israel in Bern

Unter dem Motto „Israel soll (Über) Leben“ werden am Samstag, 13. Oktober, zahlreiche christliche schweizerische Organisationen für Solidarität mit Israel eintreten. Die Veranstaltung auf dem Bundesplatz in Bern beginnt um 14 Uhr.

„Israel soll seinen Platz in der Völkergemeinschaft in Frieden, Gerechtigkeit und Wahrheit leben dürfen“ ist das Anliegen der vielen christlichen Gruppierungen, die sich zur Organisation der Kundgebung zusammengefunden haben. Mit Musik, Ansprachen, Info-Ständen und Gebet möchten die Teilnehmer für Israel eintreten.

Mit fundierten Informationen soll einer latent vorhandenen Ablehnung Israels entgegen getreten werden. “Israel und die Juden werden heute wieder als Sündenbock für alles Mögliche missbraucht. Das Anwachsen von Verschwörungstheorien gegen Juden, den Zionismus und Israel ist erschreckend und erfüllt mich mit Sorge. Darum ist es wichtig, mit dieser Kundgebung Solidarität mit Israel auszudrücken” so Gerardo Raffa, Mediensprecher vom Überparteilichen Komitee “ISRAEL SOLL (ÜBER) LEBEN”.

Zu den Organisationen gehört unter anderem die Evangelische Volkspartei (EVP), die Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU), die christliche Organisation Zukunft CH und der „Marsch für s’Läbe“. Auch die Arbeitsgemeinschaft Israel-Werke Schweiz unterstützt die Solidaritätsveranstaltung in Bern.

Flyer unter: http://www.israel-leben.ch/wp-content/uploads/2012/07/flyer_israel_gzd_dt-Final.pdf

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Muslime über den Salafismus

Hasan Arslan sieht im Salafismus eine Gefahr. Viele Moscheegemeinden und Muslime ärgern sich darüber, mit der radikal-islamischen Strömung des Salafismus identifiziert zu werden. Hasan Arslan, der aus der Türkei stammt und seit Jahrzehnten in Deutschland lebt, hält die Strömung für ein Problem: „Die Salafisten sind weltweit auf dem Vormarsch und stellen überall eine Gefahr für den inneren Frieden dar.“ Es sei richtig, ihre Organisationen im Auge zu behalten, wenn man sie aus Gründen der Religionsfreiheit nicht verbieten könne.

Unweit der Falah-Moschee lebt die Tunesierin Aziza Belhadj. Sie ist gläubige Muslima. Verstehen kann sie die Salafisten nicht: „Ich kann nicht begreifen, dass man in Deutschland lebt und trotzdem einen islamischen Gottesstaat errichten möchte.“ Die Salafisten hätten das Ansehen des Islams „um Jahre zurückgeworfen“.

Abdudh Dhahir kann den Wirbel um den Salafismus und die „Hetze der konservativen Politik“ dagegen nicht verstehen. Er ist Anfang 20 und selbst bekennender Salafist. Obwohl er eine muslimische Gebetsmütze und ein kaftanartiges Gewand trägt, ist seine deutsche Herkunft unübersehbar. „Der Salafismus wird missverstanden“, findet Abdudh Dhahir. „Die Scharia schreibt ganz klar vor, dass Gläubige, wenn sie sich in einem Land befinden, in dem sie die Minderheit sind, an die dort herrschenden Gesetze halten müssen.“ Dass jeder Muslim einen islamischen Staat anstreben und alles in seiner Macht befindliche tun sollte, um dies zu erreichen, gibt Abdudh Dhahir aber ebenfalls zu bedenken: „Wir sind der Überzeugung, dass ein islamischer Staat dem Wohle aller dienen würde, und das versuchen wir zu erreichen. Dass das Grundgesetz und die Scharia da nicht übereinstimmen ist klar, aber wer sagt denn, dass das immer so bleiben muss?“

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Die Calatrava-Brücke in Jerusalem

Eine Harfe, ein Segelmast, ein krummer Nagel? Die Jerusalemer Bürger wissen nicht so recht, was sie von der 73 Millionen US-Dollar teuren Brücke von Santiago Calatrava halten sollen. Sie wurde am 25. Juni 2008 in einer 500.000 Dollar teuren Feier eingeweiht.

Tatsache ist, dass die Anfang 2007 begonnene, weiße Brücke mit den 66 Kabeln nun mit 129 Metern die höchste Konstruktion der Stadt ist und den Westeingang zu ihr überquert. Die 360 Meter überspannende Konstruktion ist für die Fußgänger und die Strassenbahn.

Natürlich ist eine Calatrava-Brücke ein etwas gewagter Aufbruch in die architektonische Neuzeit für eine Stadt wie Jerusalem, die mehr für Architektur aus der Zeit der Könige Herodes oder Suleiman dem Großen bekannt ist als für inspirierende zeitgenössische Bauten.

So wurde mit Kritik auch nicht gespart: Der Herausgeber einer israelischen Architekturzeitschrift nennt sie ein „Monster, das das Ego des Architekten und nicht die Stadt Jerusalem repräsentiert.“

Die Bewohner, vor allem jüngere, finden die Brücke eher positiv und meinen, dass Wandel Jerusalem gut tun würde. Sie geben der Brücke bereits Namen wie „Davidsharfe“, „Segel“ oder „Spinnennetz“.

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Immer mehr Frauen entschliessen sich für ein Kind mit Wunschgeschlecht – für eine Tochter.

Die sogenannten Sex-Selection-Therapien sind mittlerweile alleine in den USA ein 100-Millionen-Business. Gender Selection oder Sex Selection nennt sich dieser befremdliche Trend, dem das Onlinemagazin «Slate» Mitte September einen umfangreichen, auf grosse öffentliche Resonanz gestossenen Recherchebeitrag widmete. Gemäss «Slate» ist Gender Selection in den USA bereits ein Big Business: Fertilitätskliniken würden pro Jahr 100 Millionen Dollar umsetzen mit Babys mit Wunschgeschlecht. Auf 4000 bis 6000 Fälle wird die Zahl der entsprechenden Eingriffe gezählt.

Mit einem Laser wird der Chromosomen-Code der sechs bis acht Zellen grossen Embryonen gescannt und so auch das Geschlecht erkannt. Der Mutter werden dann nur Föten mit dem genehmen implantiert; die Fehlerquote dieser Therapie liegt bei unter einem Prozent.

In den meisten Ländern ist die Wahl des Geschlechts eines Kindes gesetzlich nur erlaubt, um eine genetisch bedingte, an das Geschlecht gebundene schwere Erkrankung zu verhindern. Dies gilt auch in der Schweiz. Zudem ist es in vielen Ländern ausdrücklich verboten, das Geschlecht eines Kindes zu bestimmen, nur weil die Eltern lieber einen Jungen oder ein Mädchen hätten. Die grosse Ausnahme aber sind die USA.

Gemäss «Slate» geben die wichtigsten amerikanischen Fertilitätskliniken übereinstimmend an, dass die grosse Mehrheit der Sex-Selection-Kundinnen ein Mädchen wünschten, in 80 Prozent der Fälle nämlich. Während in Ländern wie China oder Indien Eltern auch heute noch mit allen Mitteln versuchen, Söhne zu bekommen, und deshalb Mädchen immer noch massenhaft abgetrieben werden, gilt in den USA die umgekehrte Präferenz, Töchter sind gefragt. Dies hat gemäss Experten auch damit zu tun, dass Mädchen heute als sozialer, erfolgreicher und weniger problembehaftet gelten als Knaben.

Die Paare, die für ein im Reagenzglas befruchtetes Kind mit Wunschgeschlecht bis zu 20’000 Dollar Therapiekosten zahlen, sind in der Mehrheit um die 30, gut gebildet und gut verdienend, und haben meistens schon eines oder mehrere Kinder.

Die Mädchenmacher in den amerikanischen Fruchtbarkeitskliniken erfreuen sich einer internationalen Klientel. So berichtete «Daily Mail» vor kurzem von einem «Gender Tourism» von Grossbritannien in die USA: Britische Mamas würden sich in den Vereinigten Staaten Kinder mit Wunschgeschlecht machen lassen. Gender Selection ist auch in den USA nicht unumstritten.

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Nach Sterbebegeleitung leidet jeder Vierte an seelischen Störungen

Sterbewillige auf ihrem letzten Weg zu begleiten, stellt für Angehörige eine massive psychische Belastung dar. Laut einer Studie der Uni Zürich leidet jeder Vierte danach an Depressionen.

Die Freitodbegleitung hat für involvierte Angehörige massive seelische Konsequenzen. Jeder Vierte weist danach eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) oder eine Depression auf. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Universität Zürich.

Damit treten solche psychischen Störungen nach der Freitodbegleitung häufiger auf als bei natürlichen Todesfällen, wie die Psychologin Birgit Wagner am Donnerstag im «Tages-Anzeiger» erklärte.

«Den unnatürlichen Tod einer nahestehenden Person zu erleben, scheint eine starke Belastung für die Trauernden zu sein und kann 14 bis 24 Monate später zu schwerwiegenden psychischen Problemen führen», schreiben die Forschenden.

Es stellte sich heraus, dass vor allem posttraumatische Störungen nach der Freitodbegleitung häufiger waren: In der Vergleichsgruppe litten viermal weniger Personen an der Störung (5 Prozent), in der vollen Ausprägung sogar 20-mal weniger (0,7 Prozent). Das Auftreten von komplizierter Trauer war etwa gleich häufig.

Bei einer holländischen Studie trat indes PTBS bei Begleitern eines freiwilligen Suizids nur halb so häufig auf wie bei Angehörigen von Krebspatienten, die eines natürlichen Todes starben (2,1 und 5,7 Prozent). Gemäss den Zürcher Forschenden ist der Anblick eines qualvollen Krebstodes ebenfalls ein sehr stressreiches Erlebnis.

Gemäss der aktuellen Studie kommt es öfter zu einer PTBS, wenn das soziale Umfeld wenig Verständnis für den Freitod-Entscheid oder Unterstützung für die Betroffenen aufbringt. Auch die forensische Untersuchung durch die Polizei und das Rechtsmedizinische Institut die zwingend auf jeden unnatürlichen Tod folgt, empfänden viele Betroffene als belastend. Bei Exit müssen zwingend zwei Zeugen beim begleiteten Freitod dabei sein, meist sind dies nahe Angehörige.

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Krematorium des Konzentrationslagers als Spielzeug

Der Detailhandelsgigant Amazon ist ins Feuer der Kritik gelangt, weil er ein aus 252 Teilen bestehendes Puzzle zum Verkauf angeboten hat, das das Krematorium des Konzentrationslagers Dachau bei München zeigt. Das Puzzle soll sich für Kinder ab dem achten Altersjahr eignen.

Im KZ Dachau waren während des 2. Weltkriegs rund 200’000 Menschen inhaftiert, unter ihnen Juden, Roma, Homosexuelle und politische Gefangene. Zwischen 30’000 und 40’000 von ihnen starben vor der Befreiung des Lagers im Jahr 1945.

Der Link zur Seite, welches das Puzzle verkauft, ist nun nicht mehr zugänglich. Hingegen war ein ähnliches Puzzle, das ein Krematorium in einem KZ in der Tschechoslowakei zeigt, noch immer verkäuflich.

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Diakonisse wegen FCB im Rampenlicht

Es war in der 17. Spielminute, ein Tor war noch keines gefallen zwischen dem FCB und dem FC Sion, da schwenkte die Kamera des Schweizer Fernsehens vom Rasen in die Zuschauerreihen im Joggeli. Auf zwei «Nonnen», die sich – mit Schal die eine, mit Käppi die andere – eindeutig als FCB-Fans zu erkennen gaben. «O, da gibts noch Unterstützung von oben», meinte Kommentator Sascha Ruefer verblüfft. Und wie sie halfen: Das 4 : 1 Endresultat beförderte den FCB und seine Anhänger direkt in den Fussballhimmel. Doch wer waren nun die beiden Schwestern, diese wunderbaren Glücksfeen?

Die TagesWoche hat sie aufgespürt: Schwester Sabine und Schwester Martha vom Diakonissenhaus in Riehen. Nein, sagt Schwester Sabine am Telefon, sie habe keine Zeit für ein Treffen, ohnehin sei Schwester Martha der grössere Fan und vielleicht sei sie bereit. Sie war – Gott seis gedankt! Sie kommt mit dem Velo und FCB-Schal in der Tasche.

Der FCB, sagt die 66-Jährige, sei ihr als eine, die in Basel aufgewachsen ist, natürlich immer schon ein Begriff gewesen. Aber so richtig dafür zu interessieren begann sie sich vor gut zehn Jahren. Seither schaut sie – «wenn ich Zeit habe»– fast jeden Match im Fernsehen. Eine Expertin sei sie nicht gerade, aber ein bisschen informiert schon.

Manche würden vielleicht denken, das Leben als Christ und insbesondere als Ordensschwester sei eng und langweilig, «aber ich erlebe das nicht so. Gott schenkt erfülltes Leben, so steht es auch in der Bibel, und so ist es meine Erfahrung». Zu dieser göttlichen Lebensfreude könne dann durchaus auch die Begeisterung an einem FCB-Match gehören.

Im Stadion war sie am Mittwochabend zum ersten Mal, eine Bekannte habe sie und Schwester Sabine eingeladen. Selbstverständlich habe sie gebetet, sagt Schwester Martha, dass dem FCB die Wende gelingen würde. «Man kann mit Gott über alles reden, auch über Fussball.»

Es sei wirklich ein tolles Erlebnis gewesen, einmal live dabei zu sein. Aber nein, nicht dass sie sich deswegen nun eine Saison-Karte wünschen würde. «Es gibt schon noch ein paar andere, wichtigere Dinge in meinem Leben als Fussball.» Dennoch, zählen auf die Unterstützung von Schwester Martha kann der FCB weiterhin. Die gelernte Krankenschwester hat zwar viel zu tun, unter anderem mit der Betreuung pflegebedürftiger Mitschwestern, aber wenn immer möglich, wird sie die Spiele am Fernsehen verfolgen. Und sei es nur für einem Moment zwischendurch, um zu wissen, wies steht.

Zum Artikel der TagesWoche

Wenn in Saudi-Arabien Frauen Auto fahren würden, dann gäbe es dort bald keine Jungfrauen mehr und die Homosexualität würde zunehmen.

Das meint der höchste religiöse Rat in Saudi-Arabien nach der Zeitschrift Telegraph. Pornografie, die Preise der Prostitution und Scheidungen dürften ebenso steigen. Saudi Arabien ist das einzige Land in der Welt, das Frauen das Fahren verbietet. Saudi-Arabien erwägt derzeit ein Gesetz das Frauen vorschreibt ihre Augen zu verdecken, wenn sie zu „verlockend“ sind.

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Muslime im Konflikt zwischen der Moderne und Tradition

Der Streit um den Mohammed-Schmähfilm ist ein Konflikt zwischen den Werten der Moderne und den konservativen Extremisten.

Die islamischen Extremisten tolerieren keine andere Glaubensauffassung als die ihre. Deshalb werden in Afrika muslimische Gräber und selbst Moscheen zerstört. Im Irak greifen Schiiten und Sunniten einander selbst in Moscheen immer wieder an. Warum?

Die Verletzung ihrer Gefühle berechtigt nach ihrer Auffassung andere Menschen zu töten. Doch wo führt das hin? Im Internet finden wir tausende von Bildern hergestellt von Muslimen, welche Juden, Amerikaner oder generell den Westen verteufeln. Diese Bilder verletzen auch unsere Gefühle. Warum reagieren wir nicht und ignorieren diese Realität?

Christen fliehen heute in Scharen aus der arabischen Welt. Ein Übertritt zum Christentum wird in fast allen arabischen Ländern mit dem Tod bestraft. In Saudi-Arabien ist der Bau von Kirchen ebenso verboten wie die Versammlung zum Gebet in Privaträumen, der Besitz einer Bibel kann die Aufmerksamkeit der Religionspolizei erregen. Selbst in der vergleichsweise liberalen Türkei können christliche Gemeinden keine Bankkonten eröffnen oder Immobilien besitzen, weil ihnen der rechtliche Status verwehrt wird.

Eigenartig sind all jede Statements, welche behaupten, die islamischen Gläubigen würden niemals die Heiligtümer anderer Religionen verspotten oder angreifen. Dass tausende Muslime in Bangladesch buddhistische Tempel nur aufgrund eines Bildes im Facebook zerstörten, sowie ein Hindu Tempel in Karachi Pakistan von einem Mob aufgrund des Muhamed-Videos ausgeraubt wurde, spricht eine andere Sprache. Auch dass immer wieder betende Christen mit Granaten und Gewehrfeuer getötet werden, werfen Fragen auf. Warum wird die Liste von Ländern, welche anders denkende Menschen aktiv verfolgen ausgerechnet von islamischen Ländern dominiert?

Wer von sich selbst überzeugt ist, hat es nicht nötig, andere Weltbilder zu zerstören. Doch wie soll man mit einer Gruppe umgehen, die um sich schlägt und nicht mehr bei der verbalen Darstellung ihres Weltbildes bleibt?

Das Problem des Islams ist die Rezeption. Im historischen Kontext ist der Koran ein durchaus fortschrittliches Buch: Es ist kein Wunder, dass Mohammed besonders unter den Frauen viele Anhängerinnen gewonnen haben soll, die in ihm zu Recht einen Verfechter ihrer Rechte sahen. Erstmals bekamen Frauen einen Pflichtanteil des Erbes. Dass Männer doppelt so viel erbten, macht im historischen Kontext durchaus Sinn: Der Mann musste eine Mitgift bezahlen und schließlich seine Familie versorgen.

Doch die islamistischen Gruppen, sehen die Aussagen des Korans nicht in einem historischen Kontext. Als das direkte und durch den Erzengel Gabriel unmittelbar an den Propheten offenbarte Wort Gottes entzieht sich ihr heiliges Buch einer kritischen Betrachtung.

Dabei hatte man schon im Mittelalter festgestellt, dass es im Koran und in der Überlieferung Widersprüche gibt, die nicht immer in Einklang zu bringen waren. Einige der Verse mussten nach einem logischen System, das sowohl den Offenbarungsanlass als auch die Chronologie der Suren berücksichtigt, annulliert werden. Der Koran selbst schien das Vorgehen zu rechtfertigen: „Was wir an Versen aufheben oder in Vergessenheit geraten lassen – wir bringen bessere oder gleichwertige dafür. Weißt du denn nicht, dass Allah zu allem die Macht hat?“ steht in der zweiten Sure 106 / 107.

Gleichzeitig wird die islamische Welt aber seit Jahren von einer konservativen Erweckungsbewegung erfasst. Es hat auch sehr pragmatische Gründe, dass vielerorts die Oberhoheit in Religionsfragen bei den Fundamentalisten liegt: Wer ihnen widerspricht, muss nicht selten um sein Leben fürchten.

Vielleicht ist es also gar nicht zuallererst eine Auseinandersetzung zwischen dem aufgeklärten Westen und der arabischen Welt, die wir heute miterleben.

Die islamische Welt kämpft vor allem mit sich selbst: Traditionen und kulturelle Normen kollidieren mit den Realitäten und Werten der Moderne. Doch der Ausgang von diesem Konflikt ist noch ungewiss.

Polygamie vom deutschen Staat finanziert

Nach den Beobachtungen von Claus Röchert, Leiter der AG Integration und Migration der Berliner Polizeidirektion 5, ist die Vielehe in der „arabischen Community ein gängiges Phänomen, insbesondere unter Libanesen und Palästinensern“. Der Palästinenser, Nader Khalil, nimmt an, dass 20 Prozent von seinen Freunden in Berlin eine Zweitfrau haben.

Der Libanese Abed Chaaban in Neukölln schätzt, dass 30 Prozent aller arabischstämmigen Männer in Berlin mit zwei Frauen verheiratet sind – mit einer staatlich, mit der anderen islamisch.

Die Zahl der Mehrehen hat nach den Erfahrungen von Röchert, Chaaban, der Flensburger Familienrechtsanwältin Sabine Scholz sowie einer Neuköllner Männer- und Väter-Selbsthilfegruppe in den letzten Jahren zugenommen.

Dass sich die Polygamie trotz Verbots hierzulande einnistet, hat fünf Ursachen.

Erstens: Die Scharia duldet Vielehen mit bis zu vier Frauen.

Zweitens: In der Anonymität der modernen Gesellschaft und der Vielfalt der Partnerbeziehungen lässt sich das Zusammenleben mit mehreren Frauen beziehungsweise Familien gut tarnen.

Drittens: Wirtschaftlich braucht der Mann sich nicht um die Zweitfrau zu kümmern, weil der Staat die Unterhaltspflichten für die Zweitfrau und ihre Kinder über Hartz IV übernimmt.

Viertens: Die Imame scheren sich nicht um den Hintergrund von Eheschließungen, interessieren sich nicht dafür, ob sie gerade die Erst-, Zweit- oder Drittfrau trauen.

Und fünftens: Religiöse Eheschließungen werden nicht kontrolliert. Sie werden nur bei der Moschee registriert, bei der sie geschlossen werden. Es gibt kein Zentralregister für islamische Ehen. Das heißt: Männer können von Gotteshaus zu Gotteshaus ziehen, ohne dass jemand überwacht, wie oft sie heiraten.

Die Vielehen werden hierzulande in zwei Modellen gelebt: Bei dem einen sind die Frauen aus religiösen oder kulturellen Gründen mit dem Dreierbund einverstanden, bei dem anderen, wesentlich häufigeren, wird die zweite Ehe heimlich geführt.

Auch bei der Frauenhilfsorganisation Terre des Femmes melden sich jüngst häufiger Frauen, die in eine Zweitehen-Falle geraten und verzweifelt sind.

Ein Beispiel: Ein Türke hatte eine Deutsche türkischer Herkunft standesamtlich geheiratet und ihr versprochen, die Hochzeitsreise an den Bosporus zu machen. Doch dann fuhr er überraschend allein und brachte eine neue Frau mit, die er in einer Berliner Moschee religiös heiratete. Seiner Erstgetrauten erzählte er offen, dass die Neue nun seine Erstfrau sei. Die Deutsch-Türkin brach zusammen, zumal sie inzwischen auch noch schwanger war. Damit nicht genug der Zumutungen. Ihr Mann ließ sie wissen, dass seine neue erste Frau und er ihr Kind großziehen wollten.

Nur schwer ist zu ertragen, dass der Staat diese Zweitehen auch noch finanziert, weil die Jobcenter die Väter unbehelligt lassen. Viele Zweitfrauen geben an sie seien Alleinerziehende und kassieren Wohngeld, Kindergeld, Erziehungsgeld und Unterhaltsvorschuss für ihre Kinder. Manchmal ist das so, dass sie nicht einmal einen Hartz-IV-Antrag stellen müssen.

Während es in arabischen Ländern selbstverständlich ist, dass Männer für den Unterhalt einer Zweit- oder Drittfrau aufkommen und sich deshalb nur Reiche diesen Luxus leisten können, übernehmen das in Deutschland die Jobcenter, sodass auch Arbeitslose der Vielweiberei frönen können.

Die Frauen geben sich als Alleinerziehende aus und geben vor, den Vater nicht zu kennen – was ihnen den zusätzlichen Vorteil bringt, noch einen Alleinerziehendenzuschlag zu kassieren.

Für den Anspruch auf Hartz IV dürfen die Leistungsstellen nicht danach fragen, ob Arbeitslose verheiratet sind oder nicht; entscheidend ist vielmehr, wer im Haushalt lebt. Deshalb dürfen sie auch nicht nach einer möglichen Vielehe fragen. Und wenn sich die Frauen dann auch noch weigern, den Vater des Kindes zu nennen, haben die Ämter keine Chance.

Diesen Trend zur Vielehe hat der deutsche Gesetzgeber 2009 auch noch durch eine Änderung des Personenstandsgesetzes erleichtert. Er hat nämlich den Vorrang der staatlichen vor der religiösen Trauung aufgehoben – mit der Folge, dass jede katholische oder protestantische, aber eben auch jede muslimische Trauung vor der staatlichen stattfinden kann. Wäre es umgekehrt, könnten religiöse Ehen erst nach standesamtlichen geschlossen werden. Dabei könnte dann mit Hilfe des Personenstandsregisters sehr schnell entdeckt werden, wer schon verheiratet ist und wer nicht.

Deshalb fordert Terre des Femmes seit Langem und mit guten Gründen eine Rückkehr zum alten Recht – auch zum Schutz von muslimischen Frauen vor Vielweiberei.

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