Kreuzerhöhung / Exaltation of the Holy Cross

14. September katholisch / 25. September armenisch /  27. September orthodox  / 6. November armenisch
Das zweitwichtigste Kirchenfest in Jerusalem.

Das Fest der Kreuzerhöhung erinnert an die Legende, dass die Kaiserin Helena zur Zeit vom Bau der Grabeskirche in Jerusalem durch Konstantin, ein Stück vom Kreuz von Jesus gefunden haben soll. Die Einweihung der Kirche 335 wurde an dem Tag gefeiert, an dem das Kreuz gefunden wurde. Von Jerusalem aus verbreitete sich die Kreuzverehrung und der Brauch Kreuzreliquien und Kreuzdarstellungen dem Volk zur Verehrung zu zeigen. Das Fest ist neben der Karwoche das wichtigste Kirchenfest in Jerusalem. Die verschiedenen Kirchen feiern aber das Fest oder Varianten davon an unterschiedlichen Daten. Die meisten Kirchen feiern am 14. September, so auch die katholische Kirche.

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Fundstelle von Helena in der Grabeskirche

Nach der Armenischen Tradition war Jakobus der Bruder von Jesus der erste, welcher das Kreuz verehrte. Dieses Kreuzfest wird am 27. September gefeiert. Es werden die Felder gesegnet wie auch die Kirche und die Welt.

Im 4. Jahrhundert soll eine Kreuzes-Reliquie nach Varaganank in der heutigen Türkei gebracht worden sein. Daran gedenkt die armenische Kirche am 9. Oktober.
Die Armenische Kirche feiert das Finden des Heiligen Kreuzes durch Helena im Jahr 327 am  6. November.

Die Äthiopisch Orthodoxe Kirche feiert am  27. September das Finden des Kreuzes. Sie feiern das Fest mit dem Anzünden von Feuern. Helena soll aufgrund vom Rauch eines Feuers zum Heiligen Kreuz gefunden haben. Es zeigt aber auch, dass damals durch Höhenfeuer die Nachricht zu ihrem Sohn Konstantin in Konstantinopel gebracht wurde. Auch palästinensische Christen zünden überall Feuer an.

In der römisch-katholischen Liturgie ist die erste Tageslesung 4. Mose 21,4–10 und verknüpft die Verehrung des Kreuzes mit der alttestamentlichen Erzählung von der Kupferschlange, die Mose während einer Schlangenplage anfertigen und an einer Stange aufhängen sollte. Der Aufblick zu ihr bewirkte Rettung.
Das Evangelium aus dem Nachtgespräch Jesu mit Nikodemus (Johannes 3,13–17) gibt dazu die Deutung: „Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, in ihm das ewige Leben hat“.
Typologisch wird dem Kreuz Christi als Baum des Lebens, den Baum des Sündenfalls gegenüber gestellt, von dem der Tod seinen Ausgang nahm: „Du Gott hast das Heil der Welt auf das Holz des Kreuzes gegründet. Vom Baum des Paradieses kam der Tod, vom Baum des Kreuzes erstand das Leben. Der Feind [= Schlange, Teufel], der am Holz gesiegt hat, wurde auch am Holze besiegt durch unseren Herrn Jesus Christus.“

In den evangelischen Kirchen werden Reliquien nicht verehrt und deshalb ist die Kreuzerhöhung kein Brauch.

Das Kreuz war auch zuerst ein Zeichen des Todes. Erst mit der Abschaffung dieser Todesstrafe, wurde es zu einem Schmuckstück und Symbol für die Christen.

Eine der ältesten christlichen Inschrift zeigt Fische und einen Anker mit der Inschrift ΙΧΘΥC ΖΩΝΤΩΝ (Der Fisch der Lebenden)

Auf Griechisch heißt Fisch „ICHTHYS“. Die einzelnen Buchstaben dieses Wortes bedeuten: IESOUS CHRISTOS THEOU YIOS SOTER = Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser.

Text: Hanspeter Obrist

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