Frieden durch Wirtschaft

„Eine tragfähige strategische Zusammenarbeit entsteht in der Regel von unten nach oben“, sagte Shmuel Bar, ein ehemaliger israelischer Geheimdienstoffizier, foreignpolicy. „Wenn es geschäftliche Interessen gibt, signalisiert die Wirtschaftselite der politischen Führung, dass das Land ein berechtigtes Interesse an Beziehungen hat“.

Da US-Präsident Joe Biden davon spricht, dem Atomabkommen mit dem Iran wieder beizutreten, stärkt Israel durch strategische, technologische und geschäftliche Zusammenarbeit ein einst undenkbares Bündnis mit seinen arabischen Nachbarn.

Erst letzten Monat forderte Israel die Bildung eines Verteidigungsbündnisses mit Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain, bei dem der Iran der Auslöser war.

Israel unterzeichnete verschiedene Verträge mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, der zweitgrößten Volkswirtschaft im Nahen Osten nach Saudi-Arabien, in den Bereichen Tourismus, Gesundheit, Landwirtschaft und Wasser. Nach einer ersten Schätzung wird der bilaterale Handel zwischen Israel und den VAE voraussichtlich von 300‘000 USD auf 500 Millionen USD pro Jahr steigen.

Israel erklärte sich auch bereit, die wirtschaftlichen Beziehungen zu Ägypten zu stärken. Ägypten unterzeichnete ein Abkommen, das das Leviathan-Gasfeld des Mittelmeers über eine Unterwasserleitung mit ägyptischen Flüssigerdgasanlagen verbindet, um Gas in europäische Länder zu exportieren.

Israel ist bereit, in Bereichen zusammenzuarbeiten, in denen selbst US-amerikanische Unternehmen, die sich der Menschenrechtsbilanz des Golfs nicht bewusst sind, dies möglicherweise nicht tun – beispielsweise bei der Überwachung sozialer Medien.

Ein weiterer Grund für die Zusammenarbeit ist die allgemeine Müdigkeit der arabischen Länder gegenüber der palästinensischen Sache und das Erwachen einer nationalen Identität. Sie möchte ihre Bevölkerung nicht länger als Geiseln für die palästinensische Sache halten. Auch ist die Beziehung zu Israel wichtig für die Entwicklung ihrer Volkswirtschaften.

Neom, eine futuristische Stadt im Wert von 500 Milliarden US-Dollar, ist das Herzstück des Wirtschaftsplans des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman bis 2030. Diese neue Stadt wird am Golf von Aqaba gebaut israelische Unternehmen sollen eine Rolle beim Aufbau der Stadt spielen.

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Neom – eine futuristische Wüstenstadt

Der Bau von Neom soll im ersten Quartal 2021 beginnen. Die Stadt soll ökologisch auf dem neusten Stand sein – 170 Kilometer lang, autofrei, ohne Straßen.  Saudi-Arabien plant eine Ökostadt »mit null Autos, null Straßen und null CO2-Emissionen«. Kronprinz Mohammed bin Salman präsentierte das Projekt namens »The Line« am Sonntag 10.1.21 im staatlichen Fernsehen. Demnach … Neom – eine futuristische Wüstenstadt weiterlesen

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