Wie Israel in palästinensischen Schulbüchern dargestellt wird

Ein Aggressor, ein Dämon – so werden Israel und Juden laut einer neuen Studie in palästinensischen Schulbüchern häufig dargestellt.

Wenn die Kinder zum Beispiel ihre Bücher für den Geschichtsunterricht aufschlagen und sich eine Karte der Region anschauen, wird ihnen mit Sicherheit eine Besonderheit auffallen: Die Abbildungen zeigen nur Palästina, aber kein Israel.

Der Staat der Juden, mit dem sie tagtäglich auf die eine oder andere Art zu tun haben, existiert einfach nicht. Auch die Stadt Tel Aviv ist in der Darstellung nicht zu finden. Israelische Orte wie Safed, Haifa oder Akko werden kurzerhand optisch zu touristischen Zielen in Palästina erklärt. Und wer sich mit dem Jerusalemer Tempelberg beschäftigten will, dem wird das Heiligtum allein als islamisches Erbe präsentiert

Was in palästinensischen Schulbüchern gelehrt wird und welche Botschaften sie transportieren, ist schon seit Jahren ein Stein des Anstoßes. Immer wieder monieren Kritiker, mithilfe der Lehrmittel würde der Hass auf Juden und Israel geschürt. Dabei sollten Schulbücher doch Werte und Wissen vermitteln, dabei helfen, den Anderen zu verstehen.

Aber im Gazastreifen und im Westjordanland ist das offenkundig bis heute nicht der Fall. Eine Studie des Mideast Freedom Forum Berlin Juni 2017 kommt zu einem erschreckenden Ergebnis: Eine objektive Darstellung Israels und des Judentums sucht man in palästinensischen Schulbüchern vergeblich. Von einer möglichen Verständigung zwischen beiden Völkern ist gleich gar nicht die Rede.

Vielmehr würden Vorurteile gestärkt. Die verwendeten Begriffe seien nie neutral, sondern häufig abwertend und polarisierend. Israel wird laut der Untersuchung immer wieder als Feind dämonisiert – und der Kampf gegen den „Aggressor“ verherrlicht.

Das von der Autonomiebehörde unter Präsident Mahmud Abbas zur Verfügung gestellte Material wird zum großen Teil aus Mitteln der Europäischen Union und nicht zuletzt mit deutschem Steuergeld finanziert.

Dass damit sogar Hetze Vorschub geleistet wird, treibt inzwischen einige Bundestagsabgeordnete um. Deutschland überweist jährlich etwa 150 Millionen Euro nach Ramallah.

Eine Bedingung könnte zum Beispiel lauten, in palästinensischen Schulbüchern den Holocaust zumindest zu erwähnen. Das passiert bisher nicht. Der Völkermord an den Juden findet in den analysierten Schulbüchern mit keinem Wort Erwähnung. Gleiches gilt für den Antisemitismus als Hauptmotiv jüdischer Emigration nach Palästina.

Stattdessen treten Juden laut der Studie historisch erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Erscheinung – als Zionisten, die sich als Kolonialherren und Besatzer gerieren. Nach dieser Darstellung ergibt sich daraus wiederum eine gewaltsame Landnahme.

Bei einem Besuch in Washington Anfang Mai hatte der 82-Jährige Palästinenserpräsident Abbas gesagt: „Wir erziehen unsere Jugend, unsere Kinder und Enkel, in einer Kultur des Friedens.“ Die Palästinenser wollten „Sicherheit, Freiheit und Frieden für unsere Kinder, damit sie neben israelischen Kindern leben.“

David Labude hat als Autor der Studie 15 Schulbücher der Fächer Geschichte und Nationale Erziehung der Jahrgangsstufen eins bis neun analysiert. Michael Leutert hat die Studie in Auftrag gegeben. Die Bundestagsabgeordneten Volkmar Klein (CDU), Sven-Christian Kindler (Grüne) und Johannes Kahrs (SPD), haben das Projekt unterstützt. Alle Parlamentarier gehören dem Haushaltsausschuss an. Und in dieser Funktion wollen sie möglichst dafür sorgen, dass künftig besser kontrolliert wird, welche Inhalte in palästinensischen Schulbücher vermittelt werden.  Jörg Rensmann, Projektleiter beim Mideast Freedom Forum Berlin, fordert ebenfalls ein „kontinuierliches Monitoring“, also eine ständige Beobachtung. „Wenn Geld zur Verfügung gestellt wird, dann muss das an Bedingungen geknüpft werden.“  mehr Informationen  

PA Schulbuch Oberstufe ohne Grenzen zu Israel und Jordanien:

PA Schulbuch

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