Was man am besten aus seinem Geld macht

Das Gleichnis vom verschwenderischen Verwalter (Lukas 16,1-13) verwirrt, wenn man beim Geld stehen bleibt. Es ergibt erst einen Sinn, wenn man darüber nachdenkt, wozu der Verwalter seine Möglichkeiten nutzt. Zuerst verschwendet er den Besitz seines Herrn ohne Sinn und Zweck. Doch als er realisiert, dass das Ende seiner Möglichkeiten kommt, wird er auf einmal barmherzig und investiert in Menschen.

Beides sieht nach Verschwenden aus, doch beim zweiten Mal steht im Zentrum, dass ihm alle Gaben nichts nützen, wenn er sie nicht einsetzt. Der schockierende Teil der Geschichte ist, dass „der Herr den ungerechten Verwalter lobte, weil er klug gehandelt hatte“.

Die Klugheit des Verwalters wird gelobt. Im Angesicht seiner Lage geht er in sich, erkennt sein Versäumnis, beurteilt die Lage und handelt.

Wenn wir den Sinn der Geschichte auf unser Leben übertragen wollen, dann wird uns klar, dass wir unsere Möglichkeiten verschwenderisch einsetzen sollen. Es geht nicht darum, hier auf dieser Erde etwas aufzubauen, sondern darum, in Menschen zu investieren: „Macht euch Freunde“ (Vers 9).

In uns soll die Barmherzigkeit Gottes sichtbar werden (Lukas 6,36: „Seid barmherzig, wie euer Vater im Himmel barmherzig ist“). Menschen sollen sich von uns nicht ausgenützt fühlen, indem sie erleben, wie wir für uns verschwenderisch mit dem an ihnen verdienten Geld umgehen. Vielmehr sollen sie von unserer Großzügigkeit angesteckt werden, denn unsere Möglichkeiten haben ein Ende.

Mit dem Verschwenden ist aber auch nicht Unvernunft gemeint, bei der man alles einfach ziellos verschenkt. Der Verwalter hat nicht alle Schulden erlassen, aber er ist den Menschen entgegengekommen. So sollen auch wir anderen entgegenkommen, eine offene Hand zu einer guten Lösung bieten und uns bewusst sein, dass unsere Möglichkeiten zu Ende gehen.

Viele Menschen sagen vor dem Sterben, sie hätten besser in Freundschaften anstatt in Geld investiert. So schreibt Bronnie Ware in ihrem Buch „Die fünf Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“: „Viele meiner Patienten bedauerten, dass sie nicht genügend Zeit in ihre Freundschaften investiert hatten.“ mehr Informationen dazu Und auch der Psychiater Robert Waldinger sagt: „Das Einzige, worauf es wirklich ankommt, sind Beziehungen.“  mehr Informationen dazu

Das ist ein Impuls aus unseren Entdeckungen in einer ergebnisoffenen Bibelstudiengruppe.

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