Tunesien: Ledige Mütter sollen kein Existenzrecht haben

Am 9. November 2011 löste Souad Abderrahim auf Radio Monte Carlo mit ihrer Aussage, dass ledige Mütter eine Schande für Tunesien seien und „kein Existenzrecht haben“, eine Debatte aus. Sie meinte auch, die Gesetze in Tunesien sollten auf arabisch-muslimischer Tradition aufbauen, und sie sagte ferner, dass es in Tunesien „keinen Platz für volle und absolute Freiheit gibt.“ Souad Abderrahim – eine der bekanntesten wie umstrittensten weiblichen Persönlichkeiten der Ennahda-Partei, Mutter von zwei Kindern und Apothekerin – wurde in die verfassungsgebende Versammlung gewählt. Während des Wahlkampfes vertrat sie das moderate Image der Ennahda-Partei: sie trägt keinen Schleier. „Wir werden die Polygamie nicht wieder einführen und Frauen den Schleier nicht aufzwingen,“ entgegnet sie den von tunesischen Frauen und Säkularisten geäusserten Bedenken.

Abschliessend fragt der Interviewer sie, wie sie die Zukunft Tunesiens sieht: „Es wird arabisch und muslimisch sein. Sein Motor wird ein moderner Islam sein. Vorher wurden politische Projekte aus Frankreich importiert, wie volle Freiheit für Frauen und Unterstützung für ledige Mütter. In unserer Gesellschaft können wir unverheiratete Frauen oder das Kind, das den Namen seiner Mutter trägt, nicht unterstützen.“ In Tunesien werden durchschnittlich vier Babys pro Tag ausserehelich geboren.

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