Tour gegen islamistischen Terror

Mit einem Autobus sind 60 Imame aus ganz Europa zu einer Tour an Orte islamistischen Terrors aufgebrochen – Berlin, Brüssel-Maelbeek, Saint-Étienne-du-Rouvray, Paris, Toulouse, Nizza.

Initiiert wurde dieser „Marsch der Muslime gegen den Terrorismus“ von einem ausgesprochen liberalen Pariser Imam, Hassen Chalghoumi, und dessen jüdischen Freund, dem Künstler Marek Halter. Gemeinsam wollen sie an den Tatorten beten und hoffen, dem Terror ein positives Bild des Islam entgegensetzen zu können.

Der Berliner Imam Taha Sabri ist mit dabei. Zu ZEIT ONLINE sagte er: Wir erleben heutzutage Druck von zwei Seiten. Einerseits gibt es Menschen in unseren Gemeinden, die uns als Kollaborateure bezeichnen, die nicht für die Sache des Islam einstehen. Von dieser Minderheit kommen verbale Attacken, weil wir in manchen Veranstaltungen mit Nichtmuslimen kooperieren. Andererseits denkt die Gesellschaft wiederum von uns, wir würden in unseren Moscheen Terror produzieren und Hass predigen. Es war also beeindruckend, beim Gebet am Breitscheidplatz die Einheit zwischen uns sunnitischen Imamen aus Deutschland, Frankreich, Afrika, Spanien, Portugal und weiteren Ländern zu erleben.

Man muss jedoch auch anerkennen, dass diese Terroristen mit ihren Gewaltakten Bilder über meinen Islam in der Welt verbreiten: Islam ist Terrorismus, Islam ist Blut, Islam ist Gewalt. Wir müssen beweisen, dass wir noch stärkere Bilder erzeugen können. mehr Informationen

Neben der klaren Distanzierung vom Terror sprachen die Imame auch über die Opfer, die sie auf sich nehmen müssen, um an dieser Bewegung teilzunehmen. Einige hätten aus radikalen Kreisen Morddrohungen erhalten, würden in der muslimischen Gesellschaft als Kollaborateure dargestellt und müssten nun um ihre Stelle als Imam in Frankreich fürchten.

In Berlin sprachen auch Vertreter des evangelischen, katholischen, jüdischen und islamischen Glaubens, die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli und ein Vertreter des Zentralrats der Muslime. Am Breitscheidplatz fanden sich circa 200 Menschen ein, um der Kundgebung beizuwohnen.

Chebli rief in ihrer Ansprache Muslime dazu auf, sich „immer wieder vom Terror zu distanzieren, aufzustehen und zu sagen: „Wir haben nichts damit zu tun.“ Das sei ihre Pflicht, da sich die Terroristen bei ihren Attentaten auf den Islam bezögen.

Am 14. Juli war die Schlussveranstaltung in Paris. mehr Informationen

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