Schlagwort-Archive: Reformation

Die etwas andere Reformation in der Schweiz

Zwingli wollte die Kirche nicht reformieren, sondern vom Diktat befreien.  Beitrag zum Reformationssonntag in der Schweiz (1. Sonntag im November)

Das enge Verhältnis Zürichs zu Rom  begründete sich vor allem durch das Bedürfnis der Päpste nach eidgenössischen Söldnern.

Deshalb liess sich der päpstliche Legat Matthäus Schiner vorübergehend in Zürich nieder, womit die Stadt vorübergehend zum Zentrum der päpstlichen Politik nördlich der Alpen wurde. Noch 1514 sicherte der in der Stadt lebende päpstliche Gesandte denjenigen, die alle sieben Kirchen Zürichs besuchten, den gleichen Ablass zu wie den Besuchern der sieben Hauptkirchen Roms. Die etwas andere Reformation in der Schweiz weiterlesen

Luthers Reformation als Weg in das freiheitliche Denken – 31. Oktober ist Reformationstag

Luthers Kritik am damaligen Reliquienwahn und Ablasshandel der Kirche führte nicht nur zur Gründung der evangelischen Kirche. Der Beginn der Reformation war auch das Ende uneingeschränkter Macht der Autoritäten, denn die Menschen entdeckten ihre eigene Persönlichkeit und wurden mündiger gegenüber Staat und Kirche.

Mit seiner Übersetzung der Bibel legte Luther zudem den Grundstein für die Entstehung einer einheitlichen deutschen Sprache. Luthers Reformation als Weg in das freiheitliche Denken – 31. Oktober ist Reformationstag weiterlesen

Entfernung der Wittenberger Judensau

21.6.22 Judenfeindliche Reliefs wie jenes an der Stadtkirche in Wittenberg sollten entfernt werden, meinen 35 Prozent der Deutschen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Tagespost-Umfrage. Dagegen sprechen sich 30 Prozent gegen eine Entfernung aus. Mit 25 Prozent geben auch sehr viele Befragten an, nicht zu wissen, ob sie sich für oder gegen eine solche Entfernung aussprechen sollen. Weitere elf Prozent möchten sich dazu nicht positionieren. Protestanten positionieren sich deutlicher für eine Entfernung. Katholische Befragte sind gespalten. Eine sehr deutliche Ansicht vertreten freikirchliche Befragte: Von ihnen sprechen sich 49 Prozent für dafür aus, dass judenfeindliche Reliefs entfernt werden sollten. Konfessionslose sprechen sich mit 36 Prozent relativ-mehrheitlich für eine Entfernung aus. Entfernung der Wittenberger Judensau weiterlesen

Calvin – die unerschrockene Reformation

Und Calvin? Schreibst du auch darüber, war eine Anfrage an mich. Eigentlich hatte ich es nicht vor, doch zu ihm gibt es einige interessante Beobachtungen.

Im Nahen Osten ist mit etwas davon zum ersten Mal begegnet. Ein von Calvin geprägter Jesusnachfolger war unerschrocken. Weil er an die von Calvin geprägte Vorherbestimmung glaubte, sprach er auch in gefährlichen Situationen unerschrocken von Jesus.

Ein Paradox? Eine Sichtweise ist, dass ja eh alles vorherbestimmt ist und man deshalb nicht über Jesus sprechen muss. Die andere Reaktion ist, dass ich unerschrocken über Jesus sprechen kann, da ja die Reaktion schon vorherbestimmt ist. Ein Pastor erklärte mir. Es ist wie wenn du mit dem Autoschlüssel auf den Parkplatz gehst. Du drückst den Fernöffnungsknopf und ein Auto beginnt zu blinken. So ist es, wenn ich von Jesus erzähle, wer dafür vorbestimmt ist, der reagiert.

Spannend ist tatsächlich, dass die Calvinisten, oft unerschrocken zu ihrer Meinung standen. Vielleicht ist das gerade das Prägende der Genfer Reformation. Anderseits müsste diese Haltung auch dazu führen, dass man sich gegenseitig stehen lässt. Dass war aber nicht immer der Fall. Anfangs war Genf fast ein Gottesstaat. Heute ist Genf ein Synonym für gegenseitige Toleranz und Menschenrechte.

Johannes Calvin wurde Calvin – die unerschrockene Reformation weiterlesen

Reformation im Sinne des Juden Jesus

Die Reformatoren haben die Welt verändert. Nicht so die Feierlichkeiten des Jahres 2017. Ohne Konsequenzen verlaufen sie im Sand, schreibt Josef Hochstrasser* in der Aargauer Zeitung.

Ein Hammerschlag wie vor 500 Jahren ist dringend nötig. Was soll passieren?

Einer der schwerwiegenden Gründe für den gesellschaftlichen Bedeutungsverlust der Kirchen ist nach seiner Sicht die Trennung in betreuende Kleriker und betreute Laien.

Die zweite Reformation kommt von unten. Sie geht von der Basis aus. Das Ende der abgehobenen Klasse der Kleriker, die alles dominieren, ist gekommen. Jetzt schlägt die Stunde all jener Menschen, denen Jesus von Nazareth wichtig ist.

Die traditionellen Kirchen werden weiter bestehen. Sie werden sich auch weiterhin nur um sich selbst kümmern. Doch an ihren Rändern oder ausserhalb ihrer Strukturen finden sich Menschen zusammen, die sich an Jesus orientieren. Sie erinnern sich an die Bewegung, die er einst ausgelöst hat. Ein Minimum an Strukturen, einzig besorgt um das Wohl der Menschen. Reformation im Sinne des Juden Jesus weiterlesen

Setzt die Kirche auf das falsche Pferd?

Das Jubiläum „500 Jahre Reformation“ droht in Deutschland zur „Pleite des Jahres“ zu werden. Diese Befürchtung wird in einem Beitrag der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung geäußert. Die großangelegten Feiern fänden viel weniger Resonanz als von den Kirchen erwartet. Die Besucherzahlen fast aller kirchlichen Großveranstaltungen seien weit hinter den Voraussagen zurückgeblieben. Setzt die Kirche auf das falsche Pferd? weiterlesen

Papst Franziskus: Martin Luther hatte recht

Papst Franziskus sprach auf dem Rückflug von Armenien (27. Juni 2016) auch über Martin Luther und die protestantische Reformation.

Der Papst wurde im Zusammenhang mit seiner Teilnahme an einem „Reformationsgedenken“ am 31. Oktober in Schweden gefragt, ob das nicht der „richtige Augenblick“ wäre, nicht nur der „gegenseitig zugefügten Wunden zu gedenken, sondern die „Geschenke“ der Reformation anzuerkennen „und vielleicht auch die Exkommunikation Luthers aufzuheben“.

Der Papst wiederholte in seiner Antwort sinngemäß, was Papst Franziskus: Martin Luther hatte recht weiterlesen

Christus, die wahre Mitte des gemeinsamen Glaubens

Der Glaubenspräfekt der römisch-katholischen Kirche hat sich zur Einheit mit den Protestanten bekannt: „Christ sein heißt, im Leben und Sterben seine Hoffnung auf Christus zu setzen. In diesem Bekenntnis findet sich die Kirche geeint“, sagt der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller in der ZEIT. Bisher Christus, die wahre Mitte des gemeinsamen Glaubens weiterlesen