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Christen geraten immer stärker zwischen die Fronten im syrischen Bürgerkrieg

Rebellen mit Verbindungen zum Terrornetzwerk al-Qaida sind nach tagelangen Kämpfen offenbar in ein überwiegend von Christen bewohntes Dorf rund 40 Kilometer von Damaskus eingedrungen. Augenzeugen berichteten von brennenden Kirchen, Erschiessungen und Zwangskonvertierungen zum Islam.

Die USA planen unterdessen einen intensiveren und längeren Syrien-Einsatz als bislang bekannt.

Nach Darstellung der syrischen Opposition hat Assad militärische Ausrüstung und Truppen in Wohngebiete verlegen lassen, um die Bewohner als lebendes Schild gegen Luftangriffe zu nutzen.

Bereits als in der vergangenen Woche ein US-Angriff unmittelbar bevorzustehen schien, wurden Raketenwerfer, Artillerie und andere schwere Waffen in Wohngebiete gebracht, wie mehrere Bewohner in Damaskus bestätigten. Ihre Namen wollten sie aus Angst vor Repressionen nicht nennen.

Der Bundesnachrichtendienst (BND) geht laut «Bild am Sonntag» davon aus, dass sich Assad auch unabhängig von einem Militärschlag noch lange halten kann. Das könne «noch Jahre dauern», sagte BND-Präsident Gerhard Schindler.

Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Volker Wieker, berichtete von einer dramatischen Machtverschiebung innerhalb der Rebellen, die zunehmend vom Terrornetzwerk al-Qaida beeinflusst würden. Demnach sei die Freie Syrische Armee (FSA) de facto nicht mehr existent.

Für die USA sei sicher, dass Assad chemische Waffen wieder einsetzen werde.

Die EU-Aussenminister hatten sich am Samstag bei einem Treffen in Vilnius nicht für einen Militärschlag ausgesprochen, aber eine «klare und starke Antwort» auf den Giftgaseinsatz gefordert.

US-Präsident Barack Obama will am Montag in mehreren Interviews mit grossen TV-Sendern für einen Syrien-Einsatz werben. Am Dienstag ist eine Rede an die Nation geplant.

Am Mittwoch soll es im Senat eine erste Abstimmung über einen begrenzten Militärschlag der USA geben, die entscheidende in dieser Kammer am Wochenende. Eine Abstimmung im Repräsentantenhaus wird in der darauffolgenden Woche – also nach dem 16. September – erwartet. Eine Mehrheit gilt als nicht gesichert, die US-Bevölkerung gilt als kriegsmüde.

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Massenmord an Palästinensern

Die Freie Syrische Armee (FSA) hat nach zahlreichen Augenzeugenberichten allein im Zeitraum Dezember 2012 bis April 2013 bis zu 2.800 Palästinenser im einst von rund 100.000 bis 200.000 Palästinensern bewohnten Yarmouk Camp (Al-Yarmouk refugee camp) in Syrien ermordet. Das Camp gab es seit 1948 und werde nun systematisch von der FSA zerstört. Die Massenhinrichtungen würden seit dem 20. Dezember 2012 – also seit über einem halben Jahr – bis heute durchgeführt.

Auf die Frage, warum die FSA im syrischen Yarmouk Camp so viele Palästinenser ermordet worden sei, sagte ein in Deutschland lebende Palästinenser, dessen Familie fast komplett im Yarmouk Camp vor wenigen Monaten ermordet wurde, er wisse es nicht genau. Er sei sich lediglich sicher, dass jeder Palästinenser, der im Verdacht stehe, Assad zu unterstützten, erschossen werde.

Ein FSA-Youtube-Nutzer spricht von einer zweiten Nakba, einer zweiten Vertreibung.

Die Aussagen lassen sich nicht überprüfen. Andere Medien behaupte die Syrische Armee habe das Massaker begangen. Doch wozu sollen die Palästinenser vertrieben werden? Es scheint so, als würde jeder umgebracht, der nicht den aktiv unterstützt, der gerade eine Waffe in der Hand hat.