Schlechter als bisher kann Entwicklungshilfe gar nicht laufen

Der ehemalige Diplomat Volker Seitz fordert einen Kurswechsel.

Ich halte es für unverantwortlich, Hoffnungen zu wecken und Menschen aufs Meer zu locken. Die jungen Afrikaner sind gut informiert. Sie kennen die „Regeln“ von Landsleuten, die vor ihnen nach Europa kamen. Nachrichten, wie die Verdienstmedaille der Stadt Paris für die Kapitäninnen Rackete und Klemp und die Forderungen führender deutscher Politiker, möglichst viele Migranten aufzunehmen, werden in Windeseile von Radio France International, BBC und afrikanischen Sendern auf dem Kontinent verbreitet. Afrikanische Freunde sagen mir, dass die falschen Anreize mörderisch sind. Es ist Eigensucht der selbstgerechten „Helfer“.

Wir sollten uns in europäischer Solidarität weigern, die Geretteten in Europa an Land gehen zu lassen. Eine umgehende Rückführung nach Afrika ist der einzige Weg, das Schleuserunwesen wirklich zu bekämpfen.

Entwicklungshilfe sollte sich ganz auf Bildung konzentrieren. Das tun wir viel zu wenig. Mein Vorschlag ist, dass man von den rund zehn Milliarden Euro, die bislang als Entwicklungshilfe fließen, besser hier lebende Afrikaner mit Risikokapital versorgt, um sich in ihrem Heimatland selbstständig zu machen.

Unsere Entwicklungshelfer schaffen eine Wohlfahrtsmentalität unter afrikanischen Politikern. Diese erkennen dadurch gar keine Notwendigkeit, selbst zu handeln. Wirklich helfen würden zielgerichtete Programme, um Schul- und Berufsbildung zu verbessern, die Gleichberechtigung der Frauen zu stärken – und vor allem Familienplanung. In Afrika findet eine Bevölkerungsexplosion statt, die zwangsläufig zu einer massiven Auswanderung Richtung Europa führt. Die Menschen wollen vor dem Hintergrund der Konkurrenz zwischen den Bevölkerungsgruppen, dass die eigene nicht schwächer wird. Diese demografische Lage ist die Wurzel der afrikanischen Armut, weil das extreme Bevölkerungswachstum die Wohlstandsgewinne vereitelt. Der gebetsmühlenartige Ruf nach der „Ursachenbekämpfung“ impliziert, dass die Probleme Afrikas von außen gelöst werden können. Die Behauptung, man stärke die „eigenen Entwicklungskräfte“ Afrikas, höre ich auch schon seit Jahrzehnten, ohne dass die Hilfe tatsächlich diesen Effekt gehabt hätte.  mehr Informationen

Afrika verliert innovative Leute

Die Flüchtlinge, die am bedürftigsten seien, schafften es nicht bis Europa.

40 Jahre Entwicklungshilfe für Afrika hat keinen Erfolg gebracht

Der Leiter der Hilfsorganisation „Grünhelme„, Rupert Neudeck, sieht die deutsche Entwicklungspolitik in „einer ganz großen Rechtfertigungskrise„. Die Entwicklungspolitik hat eine ganz große Rechtfertigungskrise, denn wir wissen mittlerweile, dass die Entwicklungshilfe für Afrika nach 40 Jahren, nicht gelungen ist. Wir haben nun ein ganz großes Vorbild in der Entwicklungshilfe, das wir aber noch nicht kopiert haben. … 40 Jahre Entwicklungshilfe für Afrika hat keinen Erfolg gebracht weiterlesen

Weltenbummler erklären, warum sich Afrika selbst vernichtet

Nach fast vier Jahren auf Afrika-Tour sagen Thomas Lehn (58) und Constanze Kühnel (45): „Es frustriert uns, zu sehen, wie dieser Kontinent sich selbst vernichten wird.“ Der naive Umgang europäischer Medien mit dem Thema der Entwicklungshilfe wundert uns sehr. Es werden zig Millionen Euro sinnlos verblasen, vor Ort reiben sich die Mächtigen die Hände und … Weltenbummler erklären, warum sich Afrika selbst vernichtet weiterlesen

Was Afrika wirklich braucht

Über Afrika kursieren gefährliche Halbwahrheiten. Sie lauten: Um Migrationsursachen zu bekämpfen, müsse Europa mehr Entwicklungshilfe investieren, seine Zoll- und Exportpolitik ändern, und drittens sei der Klimawandel schuld am Elend vieler afrikanischer Bauern. Was Afrika wirklich braucht, muss aus Afrika selbst kommen: Regierungen, die sich als Anwälte ihrer Bürger verstehen und Bürger, die auf Institutionen und … Was Afrika wirklich braucht weiterlesen

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