Radikale gegen Indonesiens neue Geldscheine

Indonesien ist das bevölkerungsreichste muslimische Land der Erde, und gleichzeitig eines der liberalsten. Bis vor einigen Jahren war es in den meisten Teilen des Landes beispielsweise vollkommen unüblich, dass Frauen ein Kopftuch trugen oder sich gar verschleierten. Aber radikale Gruppierungen werden unduldsamer.

Das bekommt jetzt auch die Zentralbank zu spüren, die gerade neue Banknoten und Münzen in Umlauf gebracht hat. Dabei wurden die auf den Vorderseiten dargestellten Persönlichkeiten fast komplett ausgetauscht.

An der Auswahl dieser Personen entzündet sich die Wut. „Fünf der elf Nationalhelden, die ausgewählt wurden, sind Kafir“ – ein abfälliges Wort für alle Nicht-Muslime. Das gehöre sich nicht für ein solch herausragendes muslimisches Land wie Indonesien.

Ganz besonders stoßen sich die Fundamentalisten an der Note zu 1000 Rupiah. Denn darauf ist Cut Nyak Meutia zu sehen, eine Frau aus der Provinz Aceh, deren Bewohner als besonders radikal gelten. Sie wurde bereits vor Jahrzehnten offiziell zur Nationalheldin erklärt, da sie einst gegen die holländischen Kolonialtruppen kämpfte und von diesen 1910 erschossen wurde.

Dargestellt wird sie auf der Banknote so, wie sie sich kleidete und wie sie auch schon auf einer indonesischen Briefmarke zu sehen war: Ohne Kopftuch oder Schleier. Ein Politiker forderte sogar, die Banken in der Provinz Aceh sollten die Noten nicht ausgeben.

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