Peres: Wir müssen die Zukunft erträumen

Jerusalem: Für den Verkehrsdienst und die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung während der Aufbahrung von Shimon Peres’ Sarg vor der Knesset am Donnerstag und seine Beisetzung auf dem Mount Herzl am Freitag wird ein Heer von Einsatzkräften benötigt.

Am Donnerstag um 8:45 Uhr werden Präsident Rivlin, Premier Netanyahu und Knessetsprecher Edelstein am aufgebahrten Sarg von Peres auf dem Platz vor der Knesset Kränze niederlegen; ab 9 Uhr morgens bis 9 Uhr abends kann dann die Öffentlichkeit vom früheren Präsidenten Abschied nehmen. Am Freitag um 8:30 Uhr wird der Sarg auf den Mount Herzl verbracht, wo Peres ab 12 Uhr im für «Grosse Führer der Nation» reservierten Bereich beigesetzt wird. Auf dem Friedhof selbst ist die Zahl der Teilnehmer beschränkt, die offizielle Zeremonie wird aber ausserhalb auf Grossleinwänden für jedermann zu sehen sein.  mehr Informationen

Nebst Obama, der die amerikanische Delegation anführen wird, und Clinton, dessen Frau Hilary sich entschuldigen musste, werden am Freitag um 11 Uhr eine ganze Reihe politischer und anderer Prominente an der Beerdigung von Shimon Peres teilnehmen. Angemeldet haben sich der kanadische Premier Justin Trudeau, EU-Präsident Donald Tusk, der französische Präsident François Hollande, Aussenminister John Kerry, Prinz Charles und Premier David Cameron aus Grossbritannien, der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck, Königin Beatrix und Premier Mark Rutte aus Holland sowie unzählige weitere Staatsoberhäupter aus allen Kontinenten. Die Schweiz wird durch Bundespräsident Johann Schneider-Ammann vertreten sein. Das israelische Aussenministerium geht davon aus, dass auch offizielle Delegationen aus Ägypten und Jordanien sowie anderen arabischen Ländern Präsenz markieren werden. Angemeldet hat sich ferner Wikipedia-Mitbegründer Jimmy Wales, wohingegen sich der Papst wegen einer lange geplanten Auslandreise entschuldigte.

Peres, der am Mittwoch verstorben ist, erlitt vor zwei Wochen einen starken Schlaganfall und lag seither im Spital.

Peres’ Sohn Chemi sagte zum Tod seines Vaters, dass es dessen Vermächtnis sei, immer in die Zukunft zu schauen. Die Trauerfamilie spüre, dass ganz Israel und die Weltgemeinschaft an ihrem grossen Verlust teilnähmen und den Schmerz mit ihnen teilten.  mehr Informationen

Kurz vor seinem Tod sprach der israelische Politiker und Nobelpreisträger Shimon Peres mit der BaZ über den Kampf gegen den Terror, den Frieden in Nahost und das Älterwerden. Er galt als einer der letzten grossen Staatsmänner, als Optimist, aber auch als Realist: der israelische Nobelpreisträger, Präsident und Regierungschef Shimon Peres, jener Politiker, der den Friedensprozess mit den Palästinensern eingeleitet hat – und bis zuletzt an ein friedliches Nebeneinander geglaubt hat.

Peres: „Um den Terror zu besiegen, reicht es nicht, mit Gewalt gegen ihn vorzugehen. Man muss auch eine positive Botschaft haben, um gegen ihn vorzu­gehen. Zudem muss man wissen, was man will.“

„Die wertvollste Ressource steckt im Menschen selber, es ist sein Hirn.“ „Erst als wir die Ressource – unseren Kopf – entdeckten, hatten wir Frieden. „ Ihr Optimismus in Ehren – aber im Nahen Osten herrscht Gewalt, wo immer man auch hinblickt, auch in Ihrem Land.
Ich sehe das anders. Wir haben ­Friedensverträge mit Jordanien und Ägypten. Wir versuchten es auch mit den Palästinensern, aber sie sind gespalten …“

„Wir haben die erste Landwirtschaft der Welt entwickelt, die nicht auf Land, sondern auf Hightech beruht. Deren Erträge sind 15-mal höher als in der traditionellen Agrarwirtschaft.“

Frieden mit den Palästinensern würde für Israel auch bedeuten, sich aus dem Westjordanland zurückzuziehen und Siedlungen aufzugeben.
„Das haben wir ja bereits getan. Ägypten erhielt alles bis auf den letzten Quadratmeter zurück, was wir im Sechstagekrieg von 1967 erobert hatten. Denn Kairo hatte mit uns den Friedensvertrag. Auch den Gaza­streifen haben wir vollständig geräumt – aber leider half das nicht. Statt Frieden erhielten wir Raketen.“  Trotzdem bleiben Sie optimistischJa. Wir müssen die Zukunft er­­träumen.“

„Das Problem ist, dass ihr Journalisten nicht über solche positive Entwicklungen schreibt.

„Wenn ein Land wirklich gross und bedeutend werden will, muss es sich von der Vergangenheit lösen.

„Statt Flüchtlingslager zu bauen, sollte man Industrien aufbauen. Lasst sie dort arbeiten und leben.“

„Man muss die Leistungen zählen, die man während des Lebens vorweisen kann, und diese mit den Träumen vergleichen. Falls die Zahl der Träume grös­ser ist als diejenige der Leistungen, ist man jung. Sonst ist man alt.“  mehr Informationen

Psalm 111,10  Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang.

Mic ha 4,3  Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.

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