Iran: Wenn Israel uns angreift, legen wir Tel Aviv und Haifa in Schutt und Asche

Man werde israelische Städte in Schutt und Asche legen, wenn Israel im Atomstreit den Iran angreife, so der iranische Führer Ayatollah Ali Khamenei. Er hat laut Verfassung das letzte Wort in allen politischen Belangen.

Ayatollah Ali Khamenei: “Manchmal bedroht uns das zionistische Regime, droht mit einem militärischen Angriff. Aber ich denke, sie wissen selbst, und wenn es ihnen nicht bewusst ist, dann sollten sie es wissen: Wenn sie diesen Fehler machen, wird die Islamische Republik Tel Aviv und Haifa in Schutt und Asche legen.”

Jerusalem erwähnte Ayatollah Ali Khamenei nicht.

Obama hatte deutlich gemacht, dass die USA eine nukleare Aufrüstung des Irans verhindern wollen, notfalls mit Waffengewalt.

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Schweizer Fahrrad-Touristin in Indien Opfer einer Gruppenvergewaltigung

Wie die indische Polizei am Samstag mitteilte, wurde eine Schweizer Touristin in Zentralindien von sieben bis acht Männern vergewaltigt.

Die etwa 40-jährige Frau sei mit ihrem Mann auf einer Fahrradtour im Bundesstaat Madhya Pradesh unterwegs gewesen, als sich der Überfall am Freitagabend ereignete. Der Ehemann sei gefesselt worden, die Frau sei in seinem Beisein vergewaltigt worden. Die Angreifer hätten das Paar zudem ausgeraubt.

Das Paar war den Angaben zufolge auf dem Weg nach Agra, wo sich die berühmte Grabmoschee Taj Mahal befindet. In einem Dorf in Madhya Pradesh hätten sie in der Tatnacht ihr Zelt aufgeschlagen, sagte der Polizeibeamte S.M. Afzal der Nachrichtenagentur AFP.

Es handelt sich um den hundertsten Vergewaltigungsfall in Indien seit der brutalen Gruppenvergewaltigung einer Studentin in Neu Delhi im Dezember.

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Heilsarmee-Band von „You & me“ hat ein neues Outfit und einen neuen Namen: Takasa

Mit dem neu geschnürten und heute präsentierten Auftrittspaket „Together we’re one“ beweist die Heilsarmee Kreativität und ist immer noch als Schweizer Siegerband der ESC-Entscheidungsshow im Dezember erkennbar. Die Salutisten-Band hat ein weiß-blaues, klassisches Outfit gewählt, das uniform wirkt, aber keine eigentliche Uniform ist.

Der neue Name „Takasa“ klingt rätselhaft und bedeutet in der Sprache der Suaheli „reinigen“. Er steht deshalb für ‚reine’ Lebensfreude.

„Das Motto ‚Together we’re one’ hätte nicht besser gewählt werden können“, freut sich Martin Künzi, Projektleiter der Heilsarmee. „Der diesjährige ESC vereint Europa nämlich unter dem Credo ‚We are one’“.

Weil im offiziellen Bewerbungsvideo die Heilsarmee-Band in offizieller Uniform spielt, musste auch das Musikvideo neu gedreht werden. Mit finanzieller Unterstützung von SRF und in Zusammenarbeit mit der Agentur Spinas Civil Voices ist ein witziges Musikvideo entstanden, das die Band im Road-Movie-Stil auf der Fahrt nach Malmö zeigt – zusammengepfercht in einem quietschroten Fiat 600.

Video Eurovision DE: Die Musik von Takasa steht für Spass an der Musik

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Der neue Papst – Hoffnungsträger von Katholiken, Juden und Muslimen

Der Argentinier Jorge Mario Bergoglio, der sich von nun an Franziskus nennt, gilt als volksnah und bescheiden. Er fährt auch gerne mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Seine Eltern waren Einwanderer aus Italien und da er auch die italienische Staatsbürgerschaft besitzt, ist er irgendwie auch ein Italiener. Als Jesuit steht er für Reformen zurück zum katholischen Glauben.

Da Jorge Mario Bergoglio in Südamerika, einem Kontinent, auf dem überwiegend Armut herrscht, tätig war, ist es selbstverständlich, dass er hauptsächlich mit armen Menschen zu tun hatte.

Er ist aber nicht der erste außereuropäische Papst. Victor I. war der erste afrikanische Papst (189-199). Der zweite afrikanische Papst war Meltiades (320) für nur wenige Monate und der dritte Gelasius (492-496).

Die Wahl des 266. Papstes erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem das muslimisch-christliche Verhältnis sehr angespannt ist. Als Gründe gelten die Unterdrückung von Christen in muslimischen Ländern und eine grosse Skepsis gegenüber dem Islam in christlichen Ländern, sowie ethnische Spannungen zwischen afrikanischen Christen und Muslimen.

Viele Muslime hatten ihre Probleme mit dem ausgeschiedenen Papst Benedikt XVI. Ausschlaggebend dafür, war ein Zitat, das Benedikt XVI. bei seiner Rede in Regensburg im Jahr 2006 benutzt hat. „Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden“, zitierte er Kaiser Manuel II.

Darüber hinaus ist der Vatikan-Staat ist ein entschiedener Gegner eines EU-Beitritts der Türkei. Dies veranlasst viele Muslime zu der Annahme, dass die Religion ausschlaggebend sei für die Ablehnung des türkischen EU-Beitritts. Der Argwohn der Muslime gegen den Vatikan wurde 2006 durch die Auswechslung des Vorsitzenden des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog (PCID), Michael L. Fitzgerald nur noch verstärkt. Denn Fitzgerald galt als islamfreundlich. Weitere islamfreundliche Kardinäle sind dem US-Wissenschaftler Chris van Gorder zufolge: Angelo Scola of Milan, Francis Arinze und Peter Turkson.

Der neue Papst galt in seiner Laufbahn als Erzbischof nicht als aktiver Vertreter des christlich-islamischen Dialogs. Erfahrungen in diesem Bereich hat er nicht.

Die offizielle Reaktion Israels zu Franziskus I., formuliert von Staatspräsident Schimon Peres war:  „Der neugewählte Papst repräsentiert Hingebung, die Liebe Gottes, Friedensliebe, eine heilige Bescheidenheit und einen neuen erwachenden Kontinent. Möge der Herr den neuen Papst segnen.“

Dem Gratulationsschreiben fügte Peres auch eine Einladung an den neuen Papst bei, „dem Heiligen Land so bald wie möglich einen Besuch abzustatten. Der Papst sei ein „Mann der Inspiration“ und könne einen Beitrag leisten, „in dieser stürmischen Region Frieden zu bringen“.

Der jüdische Weltkongress (WJC) meinte: „Papst Franziskus I. ist für uns kein Unbekannter“. Der neue Papst sei ein offen denkender (open minded) Mann des Dialogs mit der Fähigkeit, Brücken zu anderen Konfessionen zu bauen.

Rabbi Marvin Heir hat im Namen des Simon Wiesenthal Center (SWC) hat in einer Eilmeldung veröffentlicht: „Wir haben einen guten Grund, darauf zu vertrauen, dass Papst Franziskus I. ein unermüdlicher Verteidiger der historischen Nostra Aetate sein wird, der Deklaration zur Beziehung zwischen der Kirche und den nicht-christlichen Religionen, während des Zweiten Vatikanischen Konzils verabschiedet.“

Abraham H. Foxman, Direktor der einflussreichen jüdisch-amerikanischen „Anti-Defamation League“ weiß um mehrere jüdische Feiertage, an denen sich Kardinal Bergoglio in der jüdischen Gemeinde von Argentinien beteiligt hat.

Bergoglio hat auch das Vorwort für ein Buch des Rabbiners Sergio Bergman aus der argentinischen Hauptstadt verfasst. Darin bezeichnete er den Autor als „einen meiner Lehrer“.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland beglückwünschte Franziskus I. zu seiner Wahl. In der Stellungnahme von Zentralratspräsident schreibt Dieter Graumann: „Der neue Papst hat bisher schon gezeigt, dass er der jüdischen Gemeinschaft mit ganz besonderer Wärme und Herzlichkeit begegnet. Wir gehen deshalb davon aus dass er dem katholisch-jüdischen Verhältnis während seines Pontifikats eine große Bedeutung zukommen lassen wird. Unsere Hände sind weit ausgestreckt, um den intensiven und freundschaftlichen Dialog mit der katholischen Kirche weiterzuführen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass sich bei gutem Willen und gegenseitigem Respekt auch für schwierige Fragen gemeinsame Lösungen finden lassen. Mit Papst Franziskus verbinden wir daher besonders große Hoffnungen, die tief aus dem Herzen kommen.“

Im Juni 2008 in Buenos Aires, bei einem kleinen Vorbereitungstreffen für den Kongress Lausanne III in Kapstadt, hielt der damalige Erzbischof, Mario Jose Bergoglio, der kleinen Gruppe von Christen aus allen Konfessionen eine Bibelarbeit. Er sprach über die Frage von Jesus an Petrus (Johannes 21): „Hast du mich lieb?“ Er zeigte damit ein Herz für Evangelisation und einem Respekt für Christen anderer Konfessionen. Wird er die festgefahrenen Gräben gegenüber Evangelischen, Pfingstlern und Charismatikern innerhalb der katholischen Kirche aufbrechen?

Anders sah dies noch der Abtprimas des Benediktinerordens, Notker Wolf (Rom), in einer ARD-Sondersendung am 13. März. Er sagte, dass die Evangelikalen in katholische Gemeinden eindrängen und sie spalteten. Zur Einführungsfeier des Papstes am 19. März in Rom hat der Vatikan zwei WEA-Vertreter eingeladen: Generalsekretär Geoff Tunnicliffe (New York) und den Vorsitzenden der Theologischen Kommission, Prof. Thomas Schirrmacher (Bonn). Die WEA repräsentiert rund 600 Millionen Evangelikale in 128 Ländern. Die Wahl seines Papstnamens nach dem auch in evangelischen Kreisen geschätzten Franz von Assisi (um 1181-1226) könnte eine Brücke zum Gespräch sein.

Nach Ansicht des Ökumenereferenten der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), Propst Gert Kelter (Görlitz), könnte der Papst bei der Namenswahl auch Franz von Sales (1567-1622) vor Augen gehabt haben, der Jesuitenkollegiat, Fürstbischof von Genf und Ordensgründer war. Dieser habe sich wie Franz von Assisi durch Einfachheit, Bescheidenheit und Zuwendung zu den Menschen ausgezeichnet. Zugleich habe er maßgeblichen Anteil an der Rekatholisierung des calvinistisch gewordenen Genfer Bistums. „Dabei verzichtete er auf die damals übliche konfessionelle Polemik und überzeugte durch Argumente, die er aufgrund seiner intensiven theologischen Beschäftigung mit dem Calvinismus liebenswürdig vorzubringen wusste.

 

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Iranische Religionsgesetze verbieten jede Art von physischem Kontakt zwischen nichtverwandten Männern und Frauen

Ahmadinejads Umarmung der Mutter von Hugo Chavez löst in Iran einen Skandal aus. Hochrangige iranische Kleriker haben scharfe Kritik an ihrem Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad geübt, weil dieser an der Beerdigung des verstorbenen venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez dessen Mutter mit einer Umarmung getröstet hat.

Die strikten iranischen Religionsgesetze verbieten diese Art von physischen Kontakten zwischen nicht mit einander verheirateten Männern und Frauen, und Ahmadinejad wird vorgeworfen, mit seinem Benehmen ein Tabu gebrochen zu haben. Iranische Zeitungen zitierten am Dienstag Kleriker des religiösen Zentrums von Qom, welche die Umarmung als ein «verbotenes, unangebrachtes Verhalten» und als ein «Herumgeblödel» kritisierten. Das Berühren einer Frau, die keine nahe Verwandte ist, sei unter allen Umständen verboten, egal ob es sich nun um einen Händedruck oder um eine Berührung durch die Wangen handle.

Auch die Tatsache, dass Ahmadinejad in seinem Kondolenzbrief an die Venezolaner und deren Interimspräsidenten Nicolás Maduro den verstorbenen Chavez als «Märtyrer» bezeichnet hat, der zusammen mit Jesus und dem von den Schiiten verehrten Imam Mahdi wieder auferstehen werde, hat Empörung der religiösen Führer in Iran ausgelöst. «Ihre Kenntnisse in religiösen Angelegenheiten sind begrenzt», meinte Yazdi, direkt an seinen Präsidenten gewandt.

Der iranische Vizepräsident Mohammed Reza Mirtajeddini, der Ahmadinejad nach Venezuela begleitet hatte, versuchte zunächst vergeblich, die Geschichte mit der Bemerkung zu dementieren, bei der Fotografie von der beanstandeten Umarmung habe es sich um eine «Fälschung» gehandelt.

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Rächt euren Propheten, indem ihr sie tötet

Die islamistischen Extremisten waren allem Anschein nach kurz davor, einen Anschlag auf Markus Beisicht zu verüben, den Vorsitzenden der rechtsextremen Splitterpartei „Pro NRW“.

Die beiden Konvertiten Marco G. und Enea B. sowie Koray D. und Tyfun S. waren seit Wochen dabei, eine schwere Straftat vorzubereiten. Was genau das Quartett plante, wussten die Ermittler jedoch nicht. Am Dienstag führte eine gezielte Lauschaktion zu einem Ergebnis. Einer der mutmaßlichen Terroristen wurde in Bonn festgenommen – bei ihm fand die Polizei eine Schusswaffe und Material zur Herstellung von Sprengstoff.

In einem Video hieß es: „So raten wir euch: Lauert und sucht einzelne Personen der ,Pro NRW‘ im Geheimdienstverfahren auf, sammelt genug Informationen über ihre Wohnorte, über ihre täglichen Routen, ihre Arbeitsplätze. Und dann nach guten und ausreichenden Recherchen und einem strategischen Plan: Schlagt zu!“ Der Zugriff, so ein gewisser „Abu Ibrahim“ weiter, solle am besten im Schutz der Dunkelheit oder im Morgengrauen stattfinden. „Und dabei ist zu bevorzugen dass ihr sie tötet, dass ihr euren Propheten rächt, indem ihr sie tötet.“

Trotz des intensiven Vorgehens gegen radikale Salafisten nimmt ihre Zahl zu – offenbar wegen der massiven Internetprogaganda. Nach Angaben des Verfassungsschutzes hat sich ihre Zahl allein in Nordrhein-Westfalen binnen zwölf Monaten auf 1000 verdoppelt.

Die Sicherheitsbehörden unterscheiden zwischen „politischem Salafismus“ (90 Prozent der Salafisten) und „dschihadistischem Salafismus“ (10 Prozent der Salafisten). Zwar halten auch „politische Salafisten“ Gewalt zur Durchsetzung der eigenen religiösen Vorstellungen für legitim, doch sind sie nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden nicht als „terroristisch ausgerichtet“ zu bewerten. Der „dschihadistische Salafismus“ dagegen hält den bewaffneten Kampf für die Errichtung eines islamischen Staates für eine „islamische Pflicht“.

Entwickeln wir uns Richtung Faustrecht?

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Ägypten: Frauen selbst schuld, wenn sie auf die Straße gehen und belästigt werden

Seit der arabische Frühling nach Ägypten gekommen ist und die Muslimbruderschaft die Macht übernommen hat, sind sexuelle Belästigung, Misshandlung und Vergewaltigung von Frauen in die Höhe geschossen.

Eine Frau trat im ägyptischen Fernsehen auf und berichtete über ihre entsetzliche Erfahrung einer Gruppenvergewaltigung am 25. Januar, dem Jahrestag der Revolution, nachdem sie an einer Demonstration – ironischerweise – gegen die unsicheren Bedingungen für Frauen auf den Straßen Ägyptens teilnahm. „Ich begriff nicht, dass ich das Opfer werden würde“, klagte sie.

In Anbetracht dessen, dass die Muslimbruderschaft im November vergangenen Jahres Schläger bezahlte, um Frauen zu vergewaltigen, die gegen Morsis scharia-lastige Verfassung protestierten, werden Anekdoten wie diese zum Alltag.

Generalmajor Adel Afify, Mitglied des Komitees und Vertreter des Salafi Asala Partei, kritisierte Demonstrantinnen, und sagte: „da sie sich selbst in solche Umstände bringen [sprich an Demonstrationen teilnehmen], tragen die Frauen die 100-prozentige Verantwortung.“

Diese Ansichten werden in Ägypten weitgehend geteilt. Eine Studie des ägyptischen Zentrums für Frauenrechte besagt, dass 62% der Männer zugaben, Frauen zu belästigen, während 53% Frauen die Schuld dafür geben, die Belästigung „hervorzurufen“. Dieses Phänomen beschränkt sich nicht auf ägyptische Frauen: während 83% der ägyptischen Frauen sexuelle Belästigung erfahren haben, sind es auch 98% der ausländischen Besucherinnen.

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Laut einer Uno-Menschenrechtsrats Untersuchung starb Omar durch eine palästinensische Rakete und nicht durch eine israelische

Am 14. November wurden drei Menschen durch «eine palästinensische Rakete» getötet, die «vor israelischem Gebiet herunterkam», sagt der Bericht des UNO-Menschenrechtsrates. Das Bild vom elf Monate alten Omar, das im vergangenen November die Runde machte, ist herzzerreissend. Es zeigt einen Mitarbeiter von BBC Arabic mit seinem toten Baby. Jetzt steht fest, wer wirklich verantwortlich war.

Das Foto von Jihad Misharawi und seinem Sohn ging um die Welt: Am 14. November 2012 verlor der Mitarbeiter von BBC Arabic sein erst elf Monate altes Baby und seine 19-jährige Schwägerin. Sein Bruder starb nach einem zwölf Tage dauernden Todeskampf im Spital: 85 Prozent seines Körpers wurden verbrannt. Sie alle sollen Opfer von israelischen Luftangriffen gewesen sein, lautete damals der einhellige Tenor. Doch eine palästinensische Rakete tötete sie.

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Muslime in Pakistan greifen zur Selbstjustiz, obwohl es keine Beweise gibt

Eine aufgebrachte Menschenmenge hat im pakistanischen Lahore mindestens 40 Häuser von Christen in Brand gesetzt. Der Grund: Ein Muslim hatte einem 28-jährigen Christen vorgeworfen, sich häufiger beleidigend über den Propheten Mohammed geäußert zu haben. Dafür gibt es allerdings keine Beweise. Nachdem Christ Sawan Masih am 7. März erneut etwas Abfälliges über den Propheten gesagt haben soll, wollte ihm ein aufgebrachter Muslim zusammen mit einigen Freunden einen Denkzettel erteilen. Als sie feststellten, dass der Gesuchte nicht zuhause ist, hätten sie zunächst Steine geworfen und auf dessen Vater eingeschlagen. Schließlich hätten einige der Randalierer das Haus angezündet. Daraufhin seien mehrere hundert Bewohner der Siedlung Joseph Colony geflüchtet aus Angst, Opfer von Selbstjustiz zu werden, die häufig auf solche Blasphemievorwürfe folgt. Der aufgebrachte Mob – die Polizei sprach von rund 3.000 Beteiligten – habe sich auch dann nicht beruhigen lassen, als Polizisten den gesuchten 28-Jährigen schließlich verhafteten – zu seinem eigenen Schutz, wie es hieß. Pakistans Präsident Asif Ali Zardari zeigte sich schockiert über den Vorfall.

Berichte über Beleidigungen des Propheten führen in Pakistan immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen – unabhängig von ihrem Wahrheitsgehalt. Menschenrechtsaktivisten beklagen, dass die strikten Blasphemie-Gesetze oft dazu missbraucht würden, persönliche Streitigkeiten auszutragen. Auf Beleidigungen des Propheten Mohammed steht in Pakistan die Todesstrafe.

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Auf dem Tempelberg in Jerusalem ist es zu schweren Ausschreitungen gekommen. Ursache: Eine angebliche „Koran-Schändung“ durch die Israelis.

Klagemauer obrist-impulse

Eine Gruppe jüdischer Frauen besuchte den Tempelberg. Derartige Besuche sind nicht ungewöhnlich, da der Tempelberg auch als Touristenattraktion dient. Einige arabische Frauen saßen auf einer Bank und versperrten damit den Zugang. Sie sind darauf aus gewesen, die jüdischen Frauen davon abzuhalten, den Tempelberg zu betreten. Ein israelischer Polizeibeamter schob die Bank und die arabischen Frauen zur Seite. Dabei ist ein Koran zu Boden gefallen, der sich in einer der Taschen der Frauen befand. Der Polizist hat den Koran umgehend aufgehoben und den arabischen Frauen gegeben. Es hat weder eine Schmähung noch eine Geringschätzung der Bücher gegeben.

Doch dann fanden sich zunächst vereinzelt, dann immer massiver, Meldungen in den arabischen und den türkischen Zeitungen, dass es im Innenhof der Al-Aqsa Moschee zu einer verheerenden Beleidigung der Muslime in aller Welt gekommen sei. Ein israelischer Polizeioffizier soll mehrere palästinensische Mädchen im Innenhof der Al-Aqsa Moschee tätlich angegriffen haben. Bei den Handgreiflichkeiten sei der Koran auf den Boden gefallen. Der Soldat sei dann auf dem Koran herumgetreten und habe ihn durch die Gegend geworfen – und ihn damit geschändet, erklärte Mahmud Abu Atta, Chef der Medienabteilung der „Al-Aqsa Foundation“.

Der Assistent des Generalsekretärs der Arabischen Liga, Mohamed Sobeih, sah in der Aktion der israelischen Polizei eine Aggression gegen alle Muslime. Der Generalsekretär der Organisation für islamische Zusammenarbeit (OIC), Ekmeleddin Ihsanoglu, verurteilte die „brutale kriminelle Attacke“ und „Entweihung der heiligen Stätte“. Er sieht das Recht auf freie Ausübung der Religion verletzt, berichtete die Nachrichtenagentur Bahrain.

Es ist immer wieder dasselbe Muster: Ein kleiner Zwischenfall, wie er in jedem Dorf passieren kann, wird zum Funken für einen Flächenbrand. Was wirklich genau geschehen ist, weiß am Ende keiner mehr. Die Globalisierung der Nachrichten durch das Internet wird nicht dazu genutzt, nachzufragen, was genau passiert ist. Sie wird genutzt, um eine Geschichte aufzublasen. In gut orientalischer Art werden Motive ausgeschmückt und blumig überhöht.

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Jährlich konvertieren sechs Millionen Moslems zum Christentum

Islamistische Gewalt nimmt in Afrika rapide zu. Moslemische Terrorgruppen operieren vermehrt in Ländern, die noch vor kurzem als ruhig und stabil galten. Die Islamisten sind überzeugt, dass die entscheidende Schlacht darum, ob die Welt moslemisch oder christlich sein wird, in Afrika stattfindet. Der Islam ist dabei, diese Schlacht zu verlieren. Deshalb reagiert er mit Bomben.

Der libysche Islamgelehrte, Scheich Ahmad Al-Qataani, sagte bereits vor Jahren: „Allein in Afrika konvertieren jede Stunde 667 Moslems zum Christentum, 16.000 jeden Tag, sechs Millionen im Jahr“.

Der Soziologe Massimo Introvigne, der 2011 OSZE-Repräsentant gegen Verfolgung und Diskriminierung von Christen war, bestätigt die Zahlenangaben. In Afrika habe das Christentum eine große innere Kraft. Der Kontakt von Moslems mit dem Christentum führe Millionen Moslems zur Taufe. Man könne sagen, dass sie „fluchtartig“ den Islam verlassen, trotz der damit verbundenen Gefahren an Leib und Leben. Doch empirische Erhebungen liegen nicht vor.

Die Konversionsbewegung vom Islam zum Christentum findet aber nicht nur in Afrika statt. Laut der britischen Times haben etwa 15 Prozent der nach Europa eingewanderten Moslems den Islam aufgegeben und sind Christen geworden. In Großbritannien wird deren Zahl inzwischen auf 200.000 geschätzt. In Frankreich werden jedes Jahr etwa 15.000 Moslems Christen. Gut 10.000 davon Katholiken, der Rest Protestanten verschiedenster Denomination, vor allem von Freikirchen.

„Das weltweite Wachstum des Islam ergibt sich fast ausschließlich aus den hohen Geburtenraten in den islamischen Staaten, in denen dank westlicher Medizin die Kindersterblichkeit massiv reduziert werden konnte“, so Introvigne. Das Wachstum der Christen resultiere dagegen vor allem aus Erwachsenentaufen. Der evangelikale Wolfgang Simpson schrieb: „In den vergangenen zwei Jahrzehnten kamen mehr Moslems zu Christus als in allen Jahrhunderten zuvor“.

Der ägyptische Kopte und Islamwissenschaftler Pater Zakaria Botros wurde von der arabisch-islamischen Zeitung Al-Insan Al-Jadid als „Feind Nummer Eins des Islam“ bezeichnet. Das über Satelliten aus den USA ausgestrahlte Fernsehprogramm Botros, in dem er aus christlicher Sicht auch die problematischen Stellen des Korans behandelt (Dschihad, Stellung der Frau, Steinigungen usw.), führen zu geheimen Massenkonversionen unter Moslems. Seine Beherrschung der arabischen Sprache und seine Kenntnis der islamischen Quellen ermöglichen ihm, sich direkt an ein arabisch-islamisches Publikum des Nahen Ostens zu wenden.

Die Konversionen setzten ein, als vielen Zusehern von Botros Sender Alfady nach einer ersten Empörung klar wurde, dass die Ulema nicht imstande sind, überzeugend auf die Sendungen Botros zu antworten. Botros Umgang mit dem Islam unterscheidet sich von der üblichen westlichen Kritik, die sich auf politische oder gesellschaftliche Aspekte beschränkt. Einer solchen Kritik, die als vorurteilsbeladene, externe Einmischung gesehen wird, verschließen sich die allermeisten Moslems. Meist reagieren sie sogar ausgesprochen gereizt oder Füllen nicht zuletzt deshalb die Reihen der islamistischen Bewegungen, Milizen und Terrorgruppen auf. Botros geht es hingegen um das Seelenheil. Das ist der entscheidende Unterschied, der ihnen die Herzen vieler Moslems öffnet und gleichzeitig den Ausweg aus einer Gewaltspirale mit harten Frontstellungen bietet.

Raymond Ibrahim schrieb in der National Review: „Viele westliche Kritiker verstehen nicht, dass man zur Entschärfung des radikalen Islamismus an dessen Stelle etwas Theozentrisches und geistlich Befriedigendes vorschlagen muss, nicht Laizismus, Demokratie, Konsum, Materialismus oder Feminismus. Die ‚Wahrheiten‘ einer Religion können nur durch die Wahrheit einer anderen Religion herausgefordert werden. Pater Zakaria Botros bekämpft das Feuer mit dem Feuer“.

Roman Silantjew, der Sekretär des Russischen Interreligiösen Rats erklärte, dass sich in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion zwei Millionen Moslems zum Christentum bekehrten. Einer der Hauptgründe dafür sei der Wunsch nach Frieden, den sie im Christentum erkennen.

In Algerien waren es die rund 80.000 Moslems, die sich taufen ließen, die die Regierung des Landes veranlassten, neue Gesetze gegen christliches Proselytentum zu erlassen. In diesen Jahren beklagten marokkanische Medien immer wieder die Taufe mehrerer Zehntausend Berber.

In Malaysia sprach der Mufti von Perak von 250.000 Moslems, die offiziell bei den Behörden den Antrag auf Religionswechsel zum Christentum gestellt haben. Ein solcher Wechsel ist nur den Angehörigen ethnischer Minderheiten gestattet. Über die Zahl der Malaien, die sich geheim taufen ließen, gibt es keine Angaben.

Die katholische Kirche handelt zurückhaltend. Der ägyptische Jesuit Samir Khalil Samir, einer der besten Kenner der islamischen Welt und Berater des Papstes, beklagt, dass der katholische Klerus in islamischen Staaten „aus Angst oder aus missverstandener ‚Ökumene‘, teils sogar von Konversionen abrät“. Die autochthonen Kirchen seien das Zusammenleben mit den Moslems seit Jahrhunderten gewohnt und zwar in einer ganz bestimmten Form. Eine Form, die einen Übertritt zum Islam, nicht aber umgekehrt zum Christentum vorsieht. Durch die lange Zeit und das islamische Schwert habe man sich damit abgefunden, den eigenen Bereich entschieden zu verteidigen, nicht aber darüber hinauszugreifen. Es sei eine Form der Selbstverteidigung, die sich fest in die Mentalität der orientalischen Christen eingegraben habe.

Vergleiche auch:  Persische Muslime sehen Jesus im Traum und lassen sich zu Tausenden taufen    http://obristlink.wordpress.com/2012/07/23/persische-muslime-sehen-jesus-im-traum-und-lassen-sich-zu-tausenden-taufen/

Saudi Arabian Muslim Accepts Jesus! (Englische Untertiel)

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Vor 60 Jahren starb Stalin – vergessen ist er bis heute nicht: Russland feiert den grausamsten Diktatoren als Helden

In Deutschland und in Österreich weiß jeder halbwegs gebildete Halbwüchsige, dass das Tragen von nationalsozialistischen Insignien strafrechtliche Folgen nach sich ziehen kann. In Russland ist die Welt eine verkehrte: Wenn Busse mit dem Abbild Josip Stalins durch die Metropolen Moskau oder Petersburg fahren, bleibt der Aufschrei des Entsetzens aus – vielmehr wird diese Propaganda als vollkommen natürlich wahrgenommen: Stalin, einer der grausamsten Diktatoren der Weltgeschichte, hat dort Heldenstatus. Und das wird anlässlich seines 60. Todestages gefeiert.

Die Bevölkerung will es, der Staatsapparat gibt diesem Wunsch nach – oder umgekehrt, je nachdem, wie man es sieht: Das Umfrageinstitut Lewada hat ermittelt, dass etwa 48 Prozent der Russen Stalins Rolle in der Geschichte als positiv wahrnehmen – nur 22 Prozent meinen, er hätte wohl schlechten Einfluss auf den Lauf der Dinge genommen.

„Das Volk kümmert sich nicht um Freiheit und Demokratie (…), willigt gleichmütig in alles ein, stimmt einhellig ab. Und hasst wieder Amerika„, schreibt der Publizist Nikolaj Swanidse im Moskowskij Komsomolec.

Stalin werde dabei wie eine Ikone hochgehalten: „Er ist schon nicht mehr der blutrünstige Diktator, sondern fast Jesus Christus“, meint Swanidse. Unreflektierte Darstellungen in Schulbüchern, die Stalins vor allem als „Manager in Krisenzeiten“ zeichnen, würden ihn auch bei den Jungen wieder populär machen.

Aktionen von regierungskritischen Blättern, die auf die eigentliche Rolle Stalins hinweisen, bleiben zumeist unbeachtet. Wie viele Menschen während seiner dreißigjährigen Herrschaft starben, ist bis heute Gegenstand wissenschaftlicher Debatten. In den Sowjetarchiven finden sich folgende Zahlen: 799.455 Exekutionen wurden dort zwischen 1921 und 1953 registriert, 1,7 Millionen Tote in Gulags gezählt. Forscher schätzen die Zahl der Todesopfer aber weitaus höher ein: Bis zu 60 Millionen Menschen könnten während Stalins Regime ihr Leben gelassen haben.

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Syrische Rebellen wollen UN-Beobachter als Geiseln behalten, bis Assads Streitkräfte sich aus der Region zurückziehen

Bewaffnete Anhänger der Oppositionsbewegung in Syrien haben 21 UN-Beobachter auf den Golan-Höhen in ihre Gewalt gebracht. Der UN-Sicherheitsrat in New York verlangte die „sofortige und bedingungslose“ Freilassung der Beobachter. Zu der Geiselnahme bekannte sich eine Rebellengruppe, die in Videos gegen eine angebliche Zusammenarbeit von Syriens Staatschef Baschar al-Assad und den „Zionisten“ in Israel wetterte. Obwohl diese selbst verfeindet sind.

Der Sicherheitsrat verurteilte die Geiselnahme in einer Erklärung „auf das Schärfste“. Dahinter stünden „bewaffnete Elemente der syrischen Opposition“. Zuvor hatte die UNO mitgeteilt, dass rund 30 Kämpfer die Beobachter gefangen genommen hätten. Die UN-Beobachtermission habe ein Team losgeschickt, um die Situation zu bewerten und eine Lösung zu finden.

Auf den Golan-Höhen sind Österreicher, Kroaten, Philippiner und Inder für die Vereinten Nationen im Einsatz. Die 21 Soldaten gehören nach Darstellung der Regierung in Manila zu einem rund 300 Mann starken philippinischen Kontingent. Die Vereinten Nationen haben eine 1000 Mann starke Friedenstruppe auf den Golanhöhen zwischen Israel und Syrien stationiert. Die Soldaten sind jedoch nicht bewaffnet und haben nur ein Mandat zur Beobachtung der Situation. Kroatien hat bereits angekündigt, seine 98 Soldaten von den Golanhöhen abzuziehen, wenn die Situation noch weiter außer Kontrolle gerät.

Die in Großbritannien ansässige und der Opposition nahestehende Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte veröffentlichte zwei Amateurvideos, in der sich die aufständische Jarmuk-Märtyrer-Brigade zu der Geiselnahme bekannte. Ein als Abu Kaid al-Faleh identifizierter Mann erklärte, dass die Beobachter erst freigelassen würden, wenn sich Assads Streitkräfte vollständig aus der Region zurückgezogen hätten.

Die meisten UN-Staaten unterstützen die Rebellen und nun werden sie von ihnen selbst erpresst. Ob das zu einem Umdenken führt?

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Muslime verlangen Widerrufung vom Toleranz geprägten Islambild

Prof. Mouhanad Khorchide, international bekannter islamischer Theologe aus Münster, wird aus den eigenen Reihen öffentlich kritisiert. Dass er nach dem Erscheinen seines Buches „Islam ist Barmherzigkeit“ mit Gegenwind aus dem Kreis der eigenen Glaubensgemeinschaft rechnete, daraus hat Khorchide kein Geheimnis gemacht.

Wenn über den Islam in Deutschland gesprochen wird, interviewen die Medien Mouhanad Khorchide. Er war in der Tagesschau, im Heute-Journal, in allen großen überregionalen Zeitungen.

Sein von Toleranz geprägtes Verständnis des Islams gefällt aber nicht allen Muslimen. Das bekommt Khorchide jetzt zu spüren: Vertreter dreier islamischer Gruppen aus Hamburg kritisieren nach einem Bericht in der türkischen Zeitung „Türkiye“ massiv seine Positionen und verlangen von ihm, „Reue“ zu zeigen. Was bedeutet, er solle wesentliche Punkte seiner Sichtweise „widerrufen“.

Mouhanad Khorchide äußert sich auf seiner Interseite zu den Vorwürfen der Kritiker. „Die Unterstellung, ich würde den Glauben an Gott oder den Propheten Muhammad dekonstruieren wollen, ist eine Verleumdung, die ich auf das Schärfste zurückweise“.

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Einschätzungen der Lage im Nahen Osten

Klagemauer obrist-impulse

Israel ist sehr zufrieden mit der Waffenruhe nach dem letzten Gaza-Krieg. Es hat, bis auf eine folgenlos gebliebene Rakete, die gegen Aschdod gefeuert wurde, keinen Zwischenfall gegeben. Israelische Sicherheitskräfte haben ihrerseits in den letzten Wochen viele Male eingegriffen. Obwohl die andere Seite diese Aktionen als Bruch der Waffenruhe hätte sehen können, wurde auf Reaktionen verzichtet.

Israel ist auch sehr zufrieden mit der Kooperation der Ägypter unter Mursi. Tunnel werden geschlossen, geflutet und zerstört, ein Gericht in Kairo hat das so verfügt. Mursi hat die Streikräfte zu strikter Bekämpfung islamistischer Gruppen im Sinai angewiesen. Der Bewegungsraum der Hamas hat sich nicht verbessert. Hamas ist enttäuscht bis entsetzt, man hatte sich von Mursi und der Muslimbruderschaft mehr versprochen. Doch der tut alles, um sich gegenüber Israel und USA als zuverlässig zu erweisen.

Mursi ist derzeit für Israel besser als Mubarak, noch nie war die Sicherheitszusammenarbeit so gut. Was Hamas nicht versteht: Es geht Mursi um die Konsolidierung der Macht in Ägypten, und da stört Gaza derzeit nur. Er braucht Ruhe an dieser Front, um das eigentlich Ziel der Muslimbruderschaft voranzutreiben: Den Staat unter seine Kontrolle zu bringen. Man muss zunächst Staat und Gesellschaft in Ägypten durchsetzen und islamisieren, das sind wichtigere Ziele als das Wohl der Palästinenser.

Israel kann damit derzeit sehr gut leben. Es möchte gerne eine Freihandelszone zwischen Ägypten und Gaza sehen, als ersten Schritt auf dem Weg, Gaza an Ägypten anzugliedern. Mursi will das nicht. Er sieht genau, dass er sich mit den schwer kontrollierbaren radikalen Gruppen in Gaza nur Ärger einhandeln würde.

Die Unterstützung von Mursi durch den Westen bedeutet Stabilität auf Kosten von Freiheit und Demokratie.

Die westliche Haltung im Konflikt in Syrien ist aus palästinensischer Sicht derselben falschen Gleichgewichtspolitik geschuldet: das Land soll ausbluten. Es scheint dem Westen gar nicht unrecht zu sein, dass sich eine neuer Status Quo einpendelt, der das Land lähmt, weil es mit sich selbst beschäftigt ist. Assad hat seine Fähigkeit verloren, in der Region zu stören, die Aufständischen können das ganze Land einstweilen nicht kontrollieren. So weit ist das erst einmal das bestmögliche Ergebnis.

Hamas hätte bei freien Wahlen in der Westbank gute Chancen. In Gaza ironischer Weise nicht, weil die Menschen dort nur Korruption, Unfreiheit und Inkompetenz erlebt haben.

In der Westbank ist sie Lage sehr angespannt. Wegen der Finanzkrise sind viele Beamte und Sicherheitskräfte seit Monaten ohne Lohn. Es gibt allerdings kein Interesse an Chaos, das Vorwände für israelisches Eingreifen bieten würde. Wenn die PA gewaltsam gegen Demonstranten vorgeht, könnte das eine Revolution auslösen. Israel hat auch Angst vor einer dritten Intifada: Die einbehaltenen Steuern wurden nach den jüngsten Unruhen sofort überwiesen, jedenfalls für den Monat Januar.

Von Obamas Besuch wird nicht viel erwartet. Aus palästinensischer Sicht gibt es nichts Grundlegendes mehr zu verhandeln.

In Annapolis wurde bereits der entmilitarisierte Status des Westjordanlandes unterschriftsreif ausverhandelt. “Wir wollen keine Armee, keine Luftwaffe, keine Panzer.” Aber eben auch keine israelische Präsenz nach der Einigung. Eine internationale Präsenz – Uno, Nato, USA, egal wer – soll den legitimen israelischen und auch den palästinensischen Sicherheitsinteressen Rechnung tragen.

Über den Status Jerusalems gibt es ebenfalls nichts Grundsätzliches zu verhandeln. Als künftige Hauptstadt ist es unaufgebbar.

Die Grenzen von ’67, mit wechselseitig akzeptablem Landtausch, müssen Grundlage sein. Auch beim Rückkehrrecht für Flüchtlinge kann es nicht ums Prinzip gehen, das unverhandelbar ist, sondern nur um die Zahl.

Verhandlungen auf solcher Grundlage sind aber höchst unwahrscheinlich. Weil auch in Israel der Glaube daran schwindet, gewinnt die Idee einer Konföderation der palästinensischen Gebiete mit Jordanien erneut an Fahrt.

Diejenigen Teile der Westbank, in denen palästinensische Verwaltung herrscht, würden dann mit Jordanien zusammengeschlossen, und die Palästinenser könnten politische Rechte in dieser Konföderation erhalten – statt in einem eigenen Staat.

Den Muslimbrüdern passe die Konföderations-Idee gut in den Kram. Für sie sind Territorialfragen ohnehin nicht so wichtig wie die Herrschaft des Islams, für den man die politische Macht brauche.

Auszüge vom Bericht von  Jörg Lau     mehr Informationen

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