Muslimische Welt: Krieg statt Frieden

Jetzt hat der islamistische Terror auch den Ausgangspunkt der extremistischen Re-Islamisierung erreicht. In den muslimischen Ländern gibt es mittlerweile in fast jedem Land Krieg oder Terror. Islam ist zu einem Synonym von Gefahr und Terror geworden.

Nachdem das wahabitisch geprägte Königshaus in Saudi-Arabien seit den 80er Jahren die fundamentalistische Ausprägung des Islam mit viel Geld in aller Welt verbreitet hat, wird den gelehrigen Schülern zunehmend die Falschheit der saudischen Monarchie bewusst. Die Monarchen haben auch ihre Macht über den Hadsch, die islamische Pilgerfahrt nach Mekka, ausgedehnt und verdienen gut daran. In diesem Jahr dürfen die Iraner nicht am Hadsch teilnehmen.

Durch den fundamentalistischen Islam konnte das Königshaus seine führende Stellung in der islamischen Welt ausbauen. Jedoch gefährdet der um sich greifende Dschihadismus auch die saudische Monarchie. Nun werden die Saudis bedroht von jenen Islamisten, die durch ihre Förderung erst entstanden sind.

Für den Ramadan hatte IS-Sprecher Abu Mohammed al-Adnani zu Attentaten gegen Ungläubige aufgerufen, zu denen nach dem IS-Islam alle Menschen gehören, die nicht ihrer Auffassung von Islam angehören. Selbstmordattentäter sprengten sich am Montag auch in Medina, der zweitheiligsten Stadt der Muslime, und an zwei anderen Orten in Saudi-Arabien in die Luft, welches dem IS trotz seiner rigiden Auslegung des Islam wegen der Kooperation des Königshauses mit dem Westen als Feind gilt.

Ein Attentäter zündete seine Bombe laut dem in saudischem Besitz befindlichen Fernsehsender al-Arabiya an einem Polizeiposten in Medina auf einem Parkplatz für Sicherheitskräfte neben der Prophetenmoschee, nach der Großen Moschee von Mekka das wichtigste Heiligtum des Islam und die Grabstätte des Propheten Mohammed. Unklar war, ob der Attentäter gezielt die Wachen angriff, die gerade das Fasten brachen, oder ob er vorhatte, die Moschee und die Gläubigen darin zu attackieren, die sich dort zum Abendgebet versammelt hatten. Es starben 4 Personen und 5 wurden verletzt. Noch ist die Identität des Attentäters von Medina ungeklärt .

Zuvor hatten zwei Attentäter in der Stadt Qatif im Osten des Landes vor einer schiitischen Moschee ihre Bomben zur Explosion gebracht; sie rissen laut Anwohnern aber niemanden mit in den Tod und verletzten auch niemanden.

In der Hafenstadt Dschiddah am Roten Meer hatten Wachmänner schon in der Nacht auf einem Parkplatz nahe dem US-Konsulat einen Mann angesprochen, der sich verdächtig verhielt und sich in die Luft sprengte, als Wachleute ihn angesprochen hatten. Der Attentäter war ein 34-jähriger Pakistaner, der seit zwölf Jahren im Königreich als Fahrer arbeitete. Dschidda ist die wichtigste Hafenstadt Saudi-Arabiens am Roten Meer und liegt in der Provinz Mekka.   mehr Informationen

Zu den Taten bekannte sich niemand. Auch war unklar, ob tatsächlich ein Zusammenhang zwischen den Anschlägen bestand. Die Tatsache, dass sie zeitlich so nahe aufeinanderfolgten und dass Selbstmordattentäter zum Einsatz kamen, lässt den Verdacht aber auf die IS-Terrormiliz fallen.

Im Ramandan 2016 gab es 229 Anschläge mit 1723 Toten. Der Durchschnitt der Toten durch muslimische Gewalt liegt ca. bei 2500  im Monat.  mehr Informationen

Krieg führen ist im Ramadan ganz besonders ehrenvoll. Im Jihad, dem heiligen Krieg, müssen die Muslime nicht fasten. Besonders in Krisenzeiten fällt es religiösen Führern nicht weiter schwer, die Muslime für den „heiligen Krieg“ gegen ihre als „Ungläubige“ verunglimpften Gegner zu motivieren.

Selten erlebte ein Monat so viele Schlachten in der für die Sache Allahs Eroberungen und Siege errungen wurden. Im Ramadan wurde die Gründung der islamischen Nation mit der Einnahme von Mekka begründet. Im Ramadan wurden Siege und Schlachten geführt, welche den Lauf der Geschichte verändert haben.

  • Der erste Sieg in der grossen Schlacht von Badr (Ramadan 2 / März 623)
  • Rückkehr nach Mekka (Ramadan 8 / Januar 630)
  • Einnahme von Andalusien, die der Islam nach Europa befördert und verursacht, dass die islamische Zivilisation in Europa Einzug hielt. (Ramadan 92 / Juli 711)
  • Sieg über Napoleon Bonaparte (Ramadan 1213 / Februar 1799)
  • Sieg des osmanischen Reiches über die Russen (Ramadan 1224 / Oktober 1809)
  • Überquerung des Suezkanals mit der Beseitigung des Mythos der Unschlagbarkeit der israelischen Armee (Ramadan 1393 / Oktober 1973)

Quellen zu Jihad und Ramadan: http://en.alukah.net/Thoughts_Knowledge/0/507/     http://www.islamweb.net/ramadanG/index.php?page=listing&vPart=323

Opferstatistiken verraten, dass die im Ramadan geführten Kriege und bürgerkriegsähnlichen Unruhen besonders blutig waren. Die „mit Glut und Blut eifernden Kämpfer“ erhalten – laut dem Koran – nach ihrem Märtyrertod die „mannigfache Zusicherung einer bevorzugten Behandlung“ und die Aussicht „auf die besten Plätze im Paradies“, was die Moral der Kämpfer weiter heben dürfte.

Nun hat die al-Qaida „einsame Wölfe“ zu Anschlägen in Indien aufgerufen. Asim Umar, Anführer der Terrororganisation auf dem indischen Subkontinent, forderte die Muslime in einer Audio-Botschaft auf, dem Beispiel der muslimischen Jugend in Europa zu folgen und Attentate auf Polizisten zu verüben.

Der Anschlag in Medina ist ein schwerer Schlag für das saudische Königshaus, das als Hüter der Heiligen Stätten von Mekka und Medina für diese verantwortlich ist. Obwohl eine ideologische Nähe zum saudischen Wahhabismus besteht, haben sowohl der IS als auch dessen Mutterorganisation al-Kaida Saudiarabien den Krieg erklärt. Sie begründen dies damit, dass das Land eine korrupte Monarchie statt ein gerechtes Kalifat sei und mit dem Westen kooperiere.

Im Ramadan 2014 haben Mitglieder vom Islamischen Staat dazu aufgerufen, das wichtigste Heiligtum des Islams zu zerstören – die Kaaba in Mekka.  Demnächst werde man auch in Saudi- Arabien einfallen und das Heiligtum schleifen, erklärte Mugaddasi in einem Tweet, der aber wenig später wieder gelöscht wurde. „Wenn es der Wille Allahs ist, werden wir die, die Steine anbeten, töten und die Kaaba zerstören.“ Der Aufruf wurde von türkischen Medien aufgegriffen und sorgte für Aufregung in der islamischen Welt. mehr Informatinen

Vergleich auch Artikel: Wie muslimisch ist der Islamische Staat

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