Kurdische Familie wird hin und her geschoben

Am 27. Mai 2012 wird Mose in Zürich geboren. Die Berner Justiz hat beschlossen: Sobald Mose „reisefähig“ ist, muss er mit seiner kurdisch-christlichen Familie aus der Schweiz ausgeschafft werden. Asylantrag abgelehnt. Seine Eltern und Geschwister sind vor einigen Jahren aus Syrien geflohen, weil sich Vater Mohammed Darwish für seine unterdrückte kurdische Minderheit gewehrt hatte. Er wurde dafür in Syrien verhaftet und gefoltert. 2009 kam Familie Darwish in Zürich mit christlichen Gemeinden in Kontakt. „Durch den Besuch in der Gemeinde und das Verstehen des Evangeliums haben wir bei Menschen und Jesus Liebe und Wärme gefunden. So etwas kennen wir vom Islam nicht.“

In Tschechien hatte die Familie erstmalig um Asyl ersucht, landete dann aber völkerrechtswidrig im Gefängnis. Fünf Monate zusammengepfercht in einer Zelle.

Würde nun Familie Darwish von der Schweiz zurückgeschafft nach Tschechien, käme sie höchstwahrscheinlich gleich wieder ins Gefängnis. Mit einem wenigen Monaten alten Kind und seinen fünf älteren Geschwistern.

Via Ägypten gelangte damals die Familie auf ihrer Flucht aus Syrien mit ihren vier Kindern in die Tschechei. Dort wurde entschieden: Kein Asylrecht. Unterbringung im Gefängnis. Familie Darwish verweigerte die Unterschrift auf das für die Ausschaffung nach Syrien nötige Papier. Denn eine Rückkehr nach Syrien hätte für die Familie wegen der politischen Tätigkeit von Vater Mohammed fatal geendet. Er war dem Regime Assad ein Dorn im Auge. Er wurde schon mehrmals verhaftet und gefoltert.

Doch auch die Schweiz will der Familie keinen Schutz gewähren. Der Beweis für eine Inhaftierung damals in der Tschechei fehle, argumentiert das Gericht. Familie Darwish ist verzweifelt. Vor zweieinhalb Jahren wurde sie schon nach Tschechien überführt. Man setzte sie in ein Flugzeug nach Prag. Nicht zuständig!, proklamierte man in Tschechien und schickt Darwish mit derselben Maschine zurück nach Zürich. Die Schweiz ihrerseits schaffte die Familie kurz darauf wieder nach Prag aus. Die Familie kam wieder in die Schweiz. Und jetzt soll sie wieder nach Tschechien rückgeschafft werden.

Familie Darwish ist zum Spielball geworden. Niemand will ihnen Asyl gewähren, obwohl eine Rückkehr nach Syrien unmöglich ist.

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