Kriegsspiele am Persischen Golf

Die amerikanische Kriegsmarine hat ihre Präsenz im Persischen Golf in den letzten Monaten deutlich verstärkt. Nun reagiert Teheran mit Raketen-Tests.

Laut der «Times» betreibt das Weisse Haus gegenüber Iran eine zweigleisige Strategie, die neben Gesprächen ein massives Arsenal von Druckmitteln von Computerviren über Kommando-Operationen bis hin zu der Flottenpräsenz umfasst. Obama verfolgt damit aber auch innenpolitische Ziele. So will er im Wahlkampf angesichts republikanischer Vorwürfe, er sei Teheran gegenüber zu weich, Härte signalisieren. Nach allgemeiner Einschätzung spielt auch Israel in diesem Szenarium eine wesentliche Rolle. Indem er am Persischen Golf Stärke zeigt, will Obama die Gemüter im Kabinett Netanyahu, sowie die zahlreichen Unterstützer Israels im Kongress und den Medien beruhigen.

Teheran reagiert auf diese Zweigleisigkeit relativ eindeutig: Das Mullah-Regime erklärt Washingtons Verhandlungsbereitschaft als Farce und rasselt selbst kräftig mit dem Säbel. Die Revolutionsgarden haben in letzter Zeit Manöver ihrer leichten Schnellboote abbehalten, die exzellent für die flachen Gewässer des Golfs geeignet sind und auch von der US-Navy als gefährlich eingestuft werden. Nun haben die Garden zudem im Landesinneren Tests mit Raketen verschiedener Reichweiten abgehalten. Darunter befanden sich offiziellen Quellen zufolge auch mehrere Flugkörper vom Typ Shahab 3, der Israel erreichen könnte.

Allerdings betonte der iranische Aussenminister Ali Akbar Salehi gestern, Mittwoch, der Konflikt um das iranische Atomprogramm könne nur auf dem diplomatischen Weg gelöst werden. Teheran bereite sich aber auf eine militärische Auseinandersetzung mit den USA und Israel vor.

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