Kontroverse um angebliche Angriffspläne Israels gegen den Iran

Weil der ehemalige Verteidigungsminister Ehud Barak auf Tonband im Detail über drei israelische Pläne für Angriffe gegen Iran zwischen 2010 und 2012 berichtete, bezichtigte ihn am Sonntag (23.12.2015) der frühere israelische Außenminister Avigdor Lieberman der «Verletzung von Staatsgeheimnissen».

Das 2. Israelische TV-Programm, das am Wochenende Baraks Medien-Bombe hat platzen lassen, wies darauf hin, dass der Ärger unter der israelischen Führungsspitze angesichts der Äußerungen des ehemaligen Verteidigungsministers sich von Tag zu Tag breiter machen würde.

Laut Baraks Ausführungen hätten er und Premier Netanyahu 2010 Iran angreifen wollen, doch sei die Idee an der Opposition des damaligen Generalstabschefs Motti Ashkenazy gescheitert. 2011 hätten sich die Minister Yaalon und Steinitz quergelegt, während der für 2012 geplante Angriff fallen gelassen wurde, weil gemeinsame israelisch-amerikanischen Manöver stattgefunden haben und Jerusalem die Amerikaner nicht in die Sache verwickeln wollte.  mehr Informationen

Der politische und religiöse Führer des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, hat in diesen Tagen ein Buch mit dem Titel „Palästina“ veröffentlicht. Nur wenige Wochen nach dem vom Westen gefeierten Atom-Deal spricht der Ayatollah darin Klartext: Das „Krebsgeschwür Israel“ müsse zerstört, die Welt unter islamische Herrschaft gebracht und Jerusalem von den Juden befreit werden. mehr Informationen

Das 416 Seiten umfassende Werk wurde laut dem Klappentext vom „Fahnenträger des Jihad zur Befreiung Jerusalems“ verfasst. In dem Buch, von Saeed Solh-Mirzai bearbeitet, empfiehlt Khamenei statt des Ausradierens Israels von der Landkarte durch konventionelle Kriegsführung einen Plan kontinuierlicher Angriffe geringer Intensität, die das Leben für die Israelis letztlich unerträglich machen würden. Schließlich würden die Juden ihre Koffer packen und das Land verlassen.

Khamenei betont, seine Strategie zur Zerstörung Israels basiere nicht auf Antisemitismus, dies sei ein europäisches Phänomen. Vielmehr gründe sich seine Position auf „fundierte islamische Prinzipien“. Eines davon besage, jedes Stück Land, das unter muslimische Herrschaft falle oder – wenn auch nur kurze Zeit – einmal gefallen sei, dürfe niemals an Nicht-Muslime abgetreten werden.

Diese Meinung wird nicht nur von Khamenei geteilt. Es kursieren in der islamischen Welt zahlreiche Karten, die zeigen, welche Gebiete die Muslime von den „Ungläubigen“ zurückerobern müssten. Dazu gehören unter anderem große Gebiete in Europa, etwa Spanien oder der Balkan.

Israel sei ein loyaler Verbündete des „Großen Satan“ USA und ein Schlüsselelement zur Beherrschung des Kernlandes der „Ummah“, der Gemeinschaft der Muslime. Israel habe auch bei zahlreichen Gelegenheiten Krieg gegen Muslime geführt, es sei damit ein „feindlicher, kriegerischer Ungläubiger“, ein „kaffir al-harbi.“ Drittens halte Israel die drittheiligste Stadt des Islam – Jerusalem – besetzt.

Einer seiner größten Wünsche sei es, eines Tages in Jerusalem zu beten, schrieb Khamenei.   mehr Informationen

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