Jeder Friede ist besser als jeder Krieg! Sogar ein kalter Friede.

Als „äußerst angenehm“ beurteilt der israelische General Amos Gilad die Sicherheitslage Israels und bezeichnet sie als „präzedenzlos“ in der Geschichte des jüdischen Staates. „Wir haben den Terror in unseren Stadtzentren erfolgreich geschlagen. Die sicherheitstechnische Kooperation mit unseren Nachbarn stimmt. “ Im Blick auf den Iran stehe die Welt geeint und rede mit einer Stimme.

Der Brigadegeneral der Reserve Amos Gilad ist nicht als Schönwetterprophet bekannt. Im israelischen Verteidigungsministerium ist er als Direktor für die Abteilung für militärstrategische und politische Angelegenheiten zuständig.

„Die Sicherheitskooperation mit dem Haschemitischen Königreich Jordanien und der Palästinensischen Autonomiebehörde in Ramallah ist hervorragend“, urteilt Amos Gilad, „Das tun sie nicht für uns. Sie tun überhaupt nichts für uns. Unsere arabischen Partner vertreten ihre eigenen Interessen!“  Weiter meint er: „Jeder Friede ist besser als jeder Krieg! Sogar ein kalter Friede oder auch ein orientalischer Friede.“

Die schlechte Nachricht im Frühlingsszenario von General Gilad ist die Möglichkeit eines nuklearen Iran. Heute träumen die Iraner nicht nur von einer Rolle als regionale Supermacht, sondern haben auch „fünfeinhalb Tonnen auf bis zu 20 Prozent angereichertes Uran“ und „Raketen mit einer Reichweite von mindestens 2.200 Kilometern“. „Die Bombe ist keine Frage ihrer Fähigkeiten“, bescheinigt der israelische Sicherheitsexperte den Mullahs von Teheran, „sondern einzig eine Frage ihrer Entscheidung.“

Nach Einschätzung des israelischen Sicherheitsapparats ist Ajatollah Ali Chamenei der eigentliche Machthaber im Iran. Nicht Präsident Mahmud Ahmadenidschad sei es, der die Entscheidungen treffe, sondern die religiösen Führer. Indirekt bescheinigt Gilad dem Regime im Iran Rationalität, wenn er meint: „Abschreckung ist das Entscheidende, das die iranische Führung heute davon abhält, eine Entscheidung zum Bau einer Atombombe zu treffen.“

Als wichtigen Faktor sieht Amos Gilad die Feindschaft der sunnitischen Araber, allen voran Saudi Arabiens, gegenüber einem Iran unter den radikal-schiitischen Ajatollahs: „Ich kann mir keinen arabischen Staat vorstellen, der einen nuklearen Iran tolerieren könnte.“ Ähnliches gilt für die Türkei, die „seit fünftausend Jahren“ eine Konkurrenzbeziehung zum Iran habe: „Es ist unvorstellbar, dass sich die Türken mit einer nuklearen Bewaffnung des Iran abfinden können.“

Illusionslos sieht er auf das Umfeld seines Landes: „Es gibt keinen Frühling in der arabischen Welt, nicht einmal im Irak“. Er beobachtet, dass im Libanon trotz UNO-Resolution 1701 und internationaler Überwachung keine Waffen „geschmuggelt“ werden, sondern sie „werden ganz offen logistisch hin und her geschaufelt.“ „Dramatische Veränderungen“, so die Einschätzung Gilads, stehen in Ägypten an. Die Muslimbrüder träumen von einem islamischen Nahen Osten, in dem ein jüdischer Staat Israel keinen Platz hat.“ Hinzu kommt, dass im Sinai kleine, aber schlagkräftige Organisationen operieren, die vom Iran gefördert werden und deren Ziel es ist, die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel zu stören.

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