In einigen Ländern droht dem Christentum das Aus

Eine vollständige Vertreibung von Christen droht vor allem in Afghanistan und dem Irak, meint der Vorsitzende der US-Kommission für Internationale Religionsfreiheit, Leonard Leo (Washington). Nach dem Abzug der US-Truppen werde sich die Fluchtwelle aus Furcht vor einer Zunahme von Terroranschlägen durch islamische Extremisten verstärken. Das Muster der Einschüchterung und Vertreibung sei im gesamten Mittleren Osten zu beobachten. Er befürchtet, dass auch in Ägypten das Ende für die christliche Minderheit bevorstehen könnte. Im Irak ist die Zahl der Kirchenmitglieder unter den rund 29 Millionen Einwohnern seit dem Einmarsch der USA und ihrer Verbündeten im Jahr 2003 von 1,3 Millionen auf weniger als 300.000 gesunken. Islamische Terroristen wollen das Land von Christen „säubern“.

In Afghanistan bleibt die Religionsfreiheit auch nach der Entmachtung der radikal-islamischen Taliban vor rund zehn Jahren nach Einschätzung der US-Kommission problematisch. Die neue Verfassung, die mit westlicher Unterstützung formuliert worden sei, gebe dem Staat die Möglichkeit, Minderheiten die freie Religionsausübung zu verwehren. Im Land am Hindukusch gibt es keine öffentlich zugängliche Kirche mehr. Die letzte wurde 2009 geschlossen, wie aus einem Bericht der US-Kommission hervorgeht. Zudem haben die Taliban angekündigt, das Christentum auslöschen zu wollen. Nach Schätzungen des Hilfswerks Open Doors leben etwa 10.000 Christen im Land; die meisten sind Ausländer. Die etwa 2.000 bis 3.000 Afghanen müssten wegen des „Abfalls“ vom islamischen Glauben mit schwerer Diskriminierung rechnen.

Die schlimmste Welle der Gewalt gegen Christen im Jahr 2011 ereignete sich über Weihnachten und Neujahr im westafrikanischen Nigeria. Der katholischen Kirche zufolge kamen rund 200 Menschen ums Leben.

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