Im Durchschnitt wird in der Schweiz jede zehnte Schwangerschaft abgebrochen

Im internationalen Vergleich weist die Schweiz eine der tiefsten Abtreibungsraten auf. Während hier 6,4 von 1000 Frauen zwischen 15 und 44 Jahren eine Schwangerschaft abbrechen, sind es in Deutschland 7,2, in Italien 9,6, in Frankreich 17,4, in Schweden 20,7 und in Russland gar 31,3.

Zwischen den Kantonen gibt es riesige Unterschiede. So treiben etwa Genferinnen neunmal häufiger ab als Appenzellerinnen. Frauen unter 20 Jahren treiben gar in jedem zweiten Fall ab. Dies ergibt sich aus den neusten Zahlen, die das Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlicht hat.

In der Schweiz kam es 2013 zu 10’444 Abbrüchen und 82’000 Lebendgeburten. Das ergibt zusammen 92’444 Schwangerschaften. Stellt man diese in Relation zu den Abtreibungen, kommt man auf 11 Prozent der Schwangerschaften, die abgebrochen wurden. Nicht berücksichtigt sind dabei die Totgeburten. Sie werden vom BFS erst ab der 22. Schwangerschaftswoche erhoben und belaufen sich auf rund 0,4 Prozent der Schwangerschaften.

Besonders häufig entscheiden sich Ausländerinnen für einen Schwangerschaftsabbruch. Die Abbruchrate der ausländischen Frauen ist zwei- bis dreimal so hoch wie jene der Frauen mit Schweizer Pass.         mehr Informationen

Abbrüche von Schwangerschaften sind umstritten. Hier ein Beispiel:

Ich habe meine Abtreibung überlebt

Vor genau 19 Jahren, am Heiligabend 1989, erfuhr die heute 31-jährige Gianna Jessen, dass sie ihre Abtreibung im achten Monat überlebt hatte. Seitdem engagiert sich die bekennende Christin weltweit mit Vorträgen für das Leben. Weltweit werden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation jedes Jahr 42 Millionen Kinder abgetrieben.

Ihre leibliche Mutter war 17, als sie sich 1977 dazu entschied, ihr Kind im 8. Monat abtreiben zu lassen. Sie fühlte sich noch zu jung. Wie durch ein Wunder kam Gianna lebendig zur Welt – mit schweren Verletzungen. Was ihr das Leben gleich noch mal rettet ist, dass der behandelnde Arzt gerade eine Pause macht. Eine Krankenschwester ruft einen Krankenwagen, der die kleine Gianna in ein nahe gelegenes Kinderkrankenhaus bringt.

Die Kinderärzte retten zwar ihr Leben, sind aber – was ihre Zukunft betrifft – wenig zuversichtlich. Gianna wird schwerstbehindert sein. Doch es kommt anders: Gianna kommt zu Pflegeeltern, die sich liebevoll um sie kümmern. Mit drei Jahren kann sie zunächst mit Hilfe von Gehschienen und Krücken laufen. Arme und Kopf kann sie normal bewegen. Schon bald bleibt von all den befürchteten Behinderungen lediglich ein leichtes Hinken; heute nimmt Gianna sogar an Marathonläufen teil.

Als Gianna ihre Pflegemutter Weihnachten 1989 fragt, warum sie nicht so laufen kann wie andere Kinder, erzählt diese ihr die schreckliche Geschichte.

Schon bald engagiert sich das junge Mädchen gegen Abtreibungen. In Talkshows und öffentlichen Vorträgen erzählt sie ihre Geschichte und setzt sich für ein Verbot von Spätabtreibungen ein. Bei einem dieser Vorträge vor zwei Jahren begegnete sie zum ersten Mal ihrer leiblichen Mutter. „Sie kam einfach auf mich zu und sagte: Ich bin deine Mutter“, erinnert sich Gianna.

„Ich sagte ihr, dass ich ihr vergeben habe. Aber das wollte sie nicht hören und ging einfach wieder.“ Zunächst sei das sehr hart gewesen, von der leiblichen Mutter erneut abgewiesen zu werden, sagt Gianna. Aber die Liebe Gottes habe ihr auch in diesem Moment Halt gegeben.

Aus ihrem Glauben an Jesus macht Gianna Jessen übrigens bei keinem ihrer Auftritte einen Hehl. Bei einem Vortrag in Australien vor mehreren hundert Zuhörern erklärte sie kürzlich: „Ich weiß, dass es heutzutage weithin als politisch unkorrekt gilt, in öffentlichen Räumen von Jesus zu sprechen. Aber es ist allein die Gnade Gottes, aus der wir alle leben. Ich habe überlebt, damit ich von ihm erzählen kann.“

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